[0001] Die Erfindung betrifft eine Dachrinne zur Anbringung an einem außenliegenden Ende
eines Schrägdaches.
[0002] Solche Dachrinnen sind bekannt und haben zumeist einen gerundeten, halbkreisförmigen
Querschnitt, jedoch sind auch solche mit im wesentlichen rechteckigen Querschnitt
bekannt. Dachrinnen werden bekanntermaßen an den seitlichen Enden eines gewöhnlichen
Schrägdaches oder dergleichen angebracht und dienen zum Sammeln des vom Dach abfließenden
Wassers, um es in ein Fallrohr zu führen. Mitunter kann es jedoch vorkommen, daß beispielsweise
infolge von in die Dachrinne eingefallenen Laubes der Abfluß zum Fallrohr zugesetzt
ist, oder aber daß infolge sehr starker Regenfälle zu viel Wasser in die Dachrinne
einfließt, welches über das Fallrohr nicht mehr vollständig abgeführt werden kann.
Das Wasser tritt dann über den oberen, von der Dachseite entfernt liegenden Rand der
Dachrinne aus. In solchen Fällen kann es nun passieren, daß das überschwappende Wasser
nicht einfach senkrecht nach unten abläuft, sondern infolge von Adhäsionskräften längs
der Dachrinnenunterseite zu deren tiefsten Punkt wandert, also in Richtung der Hauswand
oder dergleichen strömt. Es tropft dann erst im unteren Dachrinnenbereich - bezogen
auf den Querschnitt - ab und trifft letztlich auf die Hauswand. Sind dort nun beispielsweise
Fenster vorgesehen, werden diese zum einen naß, zum anderen besteht die Gefahr, daß
im Falle eines gekippten Fensters das überlaufende Wasser heftig in das Rauminnere
durch das gekippte Fenster einströmt. Dies kann zu beachtlichen Wasserschäden führen,
wenn es zu spät bemerkt wird. Zum anderen ist es generell unerwünscht, daß dieses
an und für sich abzuführende Wasser hierdurch bedingt überhaupt auf die Hauswand trifft.
[0003] Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine Dachrinne anzugeben, die hier
Abhilfe schafft.
[0004] Hierzu ist bei einer außenseitig am Ende eines Schrägdaches anzubringenden Dachrinne
erfindungsgemäß vorgesehen, daß an der von der Dachseite abgewandten Seite der Dachrinne
ein von der Dachseite wegweisender abstehender Vorsprung vorgesehen ist.
[0005] Die erfindungsgemäße Dachrinne weist vorteilhaft am zum Dach entfernten Ende einen
von der Dachrinne abstehenden, stegartigen Vorsprung auf, der quasi eine Ablaufkante
bildet. Das übertretende Wasser strömt - bezogen auf den Dachrinnenquerschnitt - im
wesentlichen längs des Vorsprungs bis zu dessen freistehenden Ende, wo es nach unten
abtropft, ein adhäsionsbedingtes Weiterfließen längs der Dachrinnenunterseite wird
hierdurch vorteilhaft unterbunden. Das Wasser kann sich also nicht in Richtung der
Hauswand bewegen, vielmehr wird mittels des erfindungsgemäß vorgesehenen Vorsprungs
bewirkt, daß es tatsächlich an der außenliegenden Dachrinnenseite abtropft. Die eingangs
genannten Probleme sind mit der erfindungsgemäßen Dachrinne vorteilhaft vermieden.
[0006] Dabei kann der Vorsprung im Anschluß an die obere Kante der Dachrinne angeordnet
sein, alternativ kann der Vorsprung auch im Anschluß an eine oberseitige Einrollung
der Dachrinne angeordnet sein, wobei diese Einrollung quasi den kantenseitigen Rinnenabschluß
bildet.
[0007] Der Vorsprung kann erfindungsgemäß unter einem Winkel von 60° oder weniger bezüglich
der Horizontalen abstehen. Dabei sollte der Winkel möglichst klein sein, damit das
übertretende Wasser möglichst weit von der Dachrinnenunterseite weggeführt wird. Bei
einem zu steilen Winkel besteht überdies das Problem, daß durch stärkere Windverwehungen
das vom Vorsprung abtropfende Wasser, welches dann relativ nahe zur Dachrinne abtropft,
wiederum an die Hauswand geweht werden kann.
[0008] Der Vorsprung selbst kann sich erfindungsgemäß über die gesamte Länge der Dachrinne
erstrecken. Da Dachrinnen etwas bezüglich der Horizontalen in Richtung des Fallrohres
geneigt angeordnet sind, und auch der Vorsprung diese Neigung einnimmt, hat es sich
als zweckmäßig erwiesen, wenn der Vorsprung zur Bildung kürzerer Vorsprungabschnitte
über die Länge der Dachrinne mehrfach unterbrochen ist. Hierdurch werden mehrere Ablaufstellen
geschaffen, nämlich jeweils an den tieferliegenden Enden eines Vorsprungabschnitt.
Das übertretende Wasser kann infolge der leichten Neigung des Vorsprungs auch längs
desselben fließen, was bei einem ununterbrochenen Vorsprung mitunter dazu führen kann,
daß ein großer Teil erst im Endbereich des Vorsprungs abfließt. Ist aber der Vorsprung
mehrfach unterbrochen, so werden mehrere - bezogen auf die Dachrinnenlänge gesehene
- Ablaufstellen geschaffen, so daß auch der in Längsrichtung mögliche Wasserfluß unterbrochen
und ein Abtropfen möglich ist.
[0009] Der Vorsprung selbst kann erfindungsgemäß aus zwei zueinander gewinkelt verlaufenden
Abschnitten bestehen. Neben einer einstückigen Anformung des Vorsprungs an der Dachrinne
kann der Vorsprung erfindungsgemäß zur Dachrinne auch ein separates Element bilden
und mittels Befestigungsmitteln an der Dachrinne anbringbar sein, was es problemlos
ermöglicht, bestehende Dachrinnen nachzurüsten. Der Vorsprung kann beispielsweise
mittels geeigneter Klemmhaken oder dergleichen an dem freien, die Einrollung aufweisenden
Ende der Dachrinne angeklemmt werden. Hier sind sämtliche Befestigungsmöglichkeiten
denkbar.
[0010] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im
folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Dachrinne einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße Dachrinne einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 3
- eine erfindungsgemäße Dachrinne einer dritten Ausführungsform, und
- Fig. 4
- eine Dachrinne gemäß dem Stand der Technik.
[0011] Zur Veranschaulichung des der Erfindung zugrundeliegenden Problems wird zunächst
Fig. 4 beschrieben. Dort ist eine im Querschnitt halbkreisförmige Dachrinne 1 gezeigt,
die - hier nur nach Art einer Prinzipskizze dargestellt - am Endbereich eines Schrägdaches
2 angebracht ist. Die Dachrinne 1 weist am freien, zur Dachseite entfernten Ende eine
Einrollung 3 auf. Steigt nun das in der Dachrinne 1 geführte Wasser 4, so tritt es
bei Erreichen eines entsprechenden Standes seitlich aus und strömt über die Einrollung
3. Infolge von Adhäsionskräften wird das überströmende Wasser 4 an der Außenseite
5 der Dachrinne 1 geführt und strömt nach unten ab, bis der Wasserfluß abreißt. Infolge
der hierdurch verliehenen Bewegungskomponente in Richtung der Hauswand 6, in der beispielsweise
ein Fenster 7 vorgesehen sein kann, strömt das ablaufende Wasser an die Hauswand 6
und in den Bereich des Fensters 7. Ist dieses nun gekippt oder geöffnet, kann es zu
beachtlichen Wasserschäden führen.
[0012] Abhilfe wird mittels der in den Fig. 1 - 3 gezeigten Dachrinnen geschaffen. Fig.
1 zeigt eine erfindungsgemäße Dachrinne 8, an deren außenseitigen, zur Dachseite abgewandten
Kante 9 ein Vorsprung 10 vorgesehen ist. Dieser Vorsprung 10 besteht aus zwei Schenkeln
11, 12. Über den Vorsprung 10 strömt aus der Dachrinne übertretendes Wasser 13 ab.
Der Vorsprung 10 ist von der Dachrinne und der Dachseite abstehend angeordnet. Der
Wasserfluß reißt an der außenliegenden Vorsprungkante ab. Eine Weiterführung an der
Dachrinnenunterseite, wie es im Stand der Technik gemäß Fig. 4 möglich ist, wird hierdurch
vermieden.
[0013] Fig. 2 zeigt eine zweite erfindungsgemäße Dachrinne 14. Diese weist an der zur Dachseite
entfernt liegenden Rinnenkante 15 eine Einrollung 16 auf an der der Vorsprung 17 vorgesehen
ist. Auch bei dieser Ausführungsform wird das Wasser von der Dachrinnenunterseite
weggeführt.
[0014] Eine dritte Ausführungsform ist letztlich in Fig. 3 gezeigt. Die dort dargestellte
Dachrinne 18 hat einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt. Auch hier ist an
der zur Dachseite entfernten Kante 19 ein Vorsprung 20 vorgesehen, der ebenfalls aus
zwei Schenkeln 21, 22 besteht.
[0015] Die Vorsprünge jeder der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausgestaltungen erstrecken
sich über die gesamte Länge der Dachrinne. Daneben ist es möglich, die Vorsprünge
über die Rinnenlänge mehrfach zu unterbrechen, um separate Abtropfstellen - gesehen
in Längsrichtung der Rinne - zu schaffen. Daneben ist es möglich, den Vorsprung auch
als separates Element auszuführen und mit geeigneten Befestigungsmitteln nachträglich
an einer bestehenden Dachrinne, wie sie in Fig. 4 gezeigt ist, anzubringen.
1. Dachrinne zur Anbringung an einem außenliegenden Ende eines Schrägdaches, dadurch
gekennzeichnet, daß an der von der Dachseite abgewandten Seite der Dachrinne (8, 14,
18) ein von der Dachseite wegweisender abstehender stegartiger Vorsprung (10, 17,
20) vorgesehen ist.
2. Dachrinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (8, 20) im Anschluß
an die obere Kante (9, 19) der Dachrinne (8, 18) angeordnet ist.
3. Dachrinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (17) in Anschluß
an eine oberkantenseitige Einrollung (16) der Dachrinne (14) angeordnet ist.
4. Dachrinne nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vorsprung (10, 17, 20) unter einem Winkel von 60° oder weniger bezüglich der Horizontalen
absteht.
5. Dachrinne nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Vorsprung (10, 17, 20) über die gesamte Länge der Dachrinne (8, 14, 18) erstreckt.
6. Dachrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung
(10, 17, 20) zur Bildung kürzerer Vorsprungabschnitte über die Länge der Dachrinne
(8, 14, 18) mehrfach unterbrochen ist.
7. Dachrinne nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vorsprung (10, 20) aus zwei zueinander gewinkelt verlaufenden Abschnitten (11, 12,
21, 22) besteht.
8. Dachrinne nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vorsprung (10, 17, 20) einstückig mit der Dachrinne (8, 14, 18) ist.
9. Dachrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung
zur Dachrinne ein separates Element ist und mittels Befestigungsmitteln an der Dachrinne
anbringbar ist.