(19)
(11) EP 0 972 886 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.01.2000  Patentblatt  2000/03

(21) Anmeldenummer: 99109162.0

(22) Anmeldetag:  10.05.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04D 13/064
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 16.07.1998 DE 29812684 U

(71) Anmelder: Vogl, Knut
91126 Rednitzhembach (DE)

(72) Erfinder:
  • Vogl, Knut
    91126 Rednitzhembach (DE)

(74) Vertreter: Matschkur, Lindner Blaumeier Patent- und Rechtsanwälte 
Dr.-Kurt-Schumacher-Strasse 23
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Dachrinne


(57) Dachrinne (1) zur Anbringung an einem außenliegenden Ende eines Schrägdaches (2); dadurch gekennzeichnet, daß an der von der Dachseite abgewandten Seite der Dachrinne (8) ein von der Dachseite wegweisender abstehender stegartiger Vorsprung (10) vorgesehen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Dachrinne zur Anbringung an einem außenliegenden Ende eines Schrägdaches.

[0002] Solche Dachrinnen sind bekannt und haben zumeist einen gerundeten, halbkreisförmigen Querschnitt, jedoch sind auch solche mit im wesentlichen rechteckigen Querschnitt bekannt. Dachrinnen werden bekanntermaßen an den seitlichen Enden eines gewöhnlichen Schrägdaches oder dergleichen angebracht und dienen zum Sammeln des vom Dach abfließenden Wassers, um es in ein Fallrohr zu führen. Mitunter kann es jedoch vorkommen, daß beispielsweise infolge von in die Dachrinne eingefallenen Laubes der Abfluß zum Fallrohr zugesetzt ist, oder aber daß infolge sehr starker Regenfälle zu viel Wasser in die Dachrinne einfließt, welches über das Fallrohr nicht mehr vollständig abgeführt werden kann. Das Wasser tritt dann über den oberen, von der Dachseite entfernt liegenden Rand der Dachrinne aus. In solchen Fällen kann es nun passieren, daß das überschwappende Wasser nicht einfach senkrecht nach unten abläuft, sondern infolge von Adhäsionskräften längs der Dachrinnenunterseite zu deren tiefsten Punkt wandert, also in Richtung der Hauswand oder dergleichen strömt. Es tropft dann erst im unteren Dachrinnenbereich - bezogen auf den Querschnitt - ab und trifft letztlich auf die Hauswand. Sind dort nun beispielsweise Fenster vorgesehen, werden diese zum einen naß, zum anderen besteht die Gefahr, daß im Falle eines gekippten Fensters das überlaufende Wasser heftig in das Rauminnere durch das gekippte Fenster einströmt. Dies kann zu beachtlichen Wasserschäden führen, wenn es zu spät bemerkt wird. Zum anderen ist es generell unerwünscht, daß dieses an und für sich abzuführende Wasser hierdurch bedingt überhaupt auf die Hauswand trifft.

[0003] Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine Dachrinne anzugeben, die hier Abhilfe schafft.

[0004] Hierzu ist bei einer außenseitig am Ende eines Schrägdaches anzubringenden Dachrinne erfindungsgemäß vorgesehen, daß an der von der Dachseite abgewandten Seite der Dachrinne ein von der Dachseite wegweisender abstehender Vorsprung vorgesehen ist.

[0005] Die erfindungsgemäße Dachrinne weist vorteilhaft am zum Dach entfernten Ende einen von der Dachrinne abstehenden, stegartigen Vorsprung auf, der quasi eine Ablaufkante bildet. Das übertretende Wasser strömt - bezogen auf den Dachrinnenquerschnitt - im wesentlichen längs des Vorsprungs bis zu dessen freistehenden Ende, wo es nach unten abtropft, ein adhäsionsbedingtes Weiterfließen längs der Dachrinnenunterseite wird hierdurch vorteilhaft unterbunden. Das Wasser kann sich also nicht in Richtung der Hauswand bewegen, vielmehr wird mittels des erfindungsgemäß vorgesehenen Vorsprungs bewirkt, daß es tatsächlich an der außenliegenden Dachrinnenseite abtropft. Die eingangs genannten Probleme sind mit der erfindungsgemäßen Dachrinne vorteilhaft vermieden.

[0006] Dabei kann der Vorsprung im Anschluß an die obere Kante der Dachrinne angeordnet sein, alternativ kann der Vorsprung auch im Anschluß an eine oberseitige Einrollung der Dachrinne angeordnet sein, wobei diese Einrollung quasi den kantenseitigen Rinnenabschluß bildet.

[0007] Der Vorsprung kann erfindungsgemäß unter einem Winkel von 60° oder weniger bezüglich der Horizontalen abstehen. Dabei sollte der Winkel möglichst klein sein, damit das übertretende Wasser möglichst weit von der Dachrinnenunterseite weggeführt wird. Bei einem zu steilen Winkel besteht überdies das Problem, daß durch stärkere Windverwehungen das vom Vorsprung abtropfende Wasser, welches dann relativ nahe zur Dachrinne abtropft, wiederum an die Hauswand geweht werden kann.

[0008] Der Vorsprung selbst kann sich erfindungsgemäß über die gesamte Länge der Dachrinne erstrecken. Da Dachrinnen etwas bezüglich der Horizontalen in Richtung des Fallrohres geneigt angeordnet sind, und auch der Vorsprung diese Neigung einnimmt, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn der Vorsprung zur Bildung kürzerer Vorsprungabschnitte über die Länge der Dachrinne mehrfach unterbrochen ist. Hierdurch werden mehrere Ablaufstellen geschaffen, nämlich jeweils an den tieferliegenden Enden eines Vorsprungabschnitt. Das übertretende Wasser kann infolge der leichten Neigung des Vorsprungs auch längs desselben fließen, was bei einem ununterbrochenen Vorsprung mitunter dazu führen kann, daß ein großer Teil erst im Endbereich des Vorsprungs abfließt. Ist aber der Vorsprung mehrfach unterbrochen, so werden mehrere - bezogen auf die Dachrinnenlänge gesehene - Ablaufstellen geschaffen, so daß auch der in Längsrichtung mögliche Wasserfluß unterbrochen und ein Abtropfen möglich ist.

[0009] Der Vorsprung selbst kann erfindungsgemäß aus zwei zueinander gewinkelt verlaufenden Abschnitten bestehen. Neben einer einstückigen Anformung des Vorsprungs an der Dachrinne kann der Vorsprung erfindungsgemäß zur Dachrinne auch ein separates Element bilden und mittels Befestigungsmitteln an der Dachrinne anbringbar sein, was es problemlos ermöglicht, bestehende Dachrinnen nachzurüsten. Der Vorsprung kann beispielsweise mittels geeigneter Klemmhaken oder dergleichen an dem freien, die Einrollung aufweisenden Ende der Dachrinne angeklemmt werden. Hier sind sämtliche Befestigungsmöglichkeiten denkbar.

[0010] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
Fig. 1
eine erfindungsgemäße Dachrinne einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2
eine erfindungsgemäße Dachrinne einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 3
eine erfindungsgemäße Dachrinne einer dritten Ausführungsform, und
Fig. 4
eine Dachrinne gemäß dem Stand der Technik.


[0011] Zur Veranschaulichung des der Erfindung zugrundeliegenden Problems wird zunächst Fig. 4 beschrieben. Dort ist eine im Querschnitt halbkreisförmige Dachrinne 1 gezeigt, die - hier nur nach Art einer Prinzipskizze dargestellt - am Endbereich eines Schrägdaches 2 angebracht ist. Die Dachrinne 1 weist am freien, zur Dachseite entfernten Ende eine Einrollung 3 auf. Steigt nun das in der Dachrinne 1 geführte Wasser 4, so tritt es bei Erreichen eines entsprechenden Standes seitlich aus und strömt über die Einrollung 3. Infolge von Adhäsionskräften wird das überströmende Wasser 4 an der Außenseite 5 der Dachrinne 1 geführt und strömt nach unten ab, bis der Wasserfluß abreißt. Infolge der hierdurch verliehenen Bewegungskomponente in Richtung der Hauswand 6, in der beispielsweise ein Fenster 7 vorgesehen sein kann, strömt das ablaufende Wasser an die Hauswand 6 und in den Bereich des Fensters 7. Ist dieses nun gekippt oder geöffnet, kann es zu beachtlichen Wasserschäden führen.

[0012] Abhilfe wird mittels der in den Fig. 1 - 3 gezeigten Dachrinnen geschaffen. Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Dachrinne 8, an deren außenseitigen, zur Dachseite abgewandten Kante 9 ein Vorsprung 10 vorgesehen ist. Dieser Vorsprung 10 besteht aus zwei Schenkeln 11, 12. Über den Vorsprung 10 strömt aus der Dachrinne übertretendes Wasser 13 ab. Der Vorsprung 10 ist von der Dachrinne und der Dachseite abstehend angeordnet. Der Wasserfluß reißt an der außenliegenden Vorsprungkante ab. Eine Weiterführung an der Dachrinnenunterseite, wie es im Stand der Technik gemäß Fig. 4 möglich ist, wird hierdurch vermieden.

[0013] Fig. 2 zeigt eine zweite erfindungsgemäße Dachrinne 14. Diese weist an der zur Dachseite entfernt liegenden Rinnenkante 15 eine Einrollung 16 auf an der der Vorsprung 17 vorgesehen ist. Auch bei dieser Ausführungsform wird das Wasser von der Dachrinnenunterseite weggeführt.

[0014] Eine dritte Ausführungsform ist letztlich in Fig. 3 gezeigt. Die dort dargestellte Dachrinne 18 hat einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt. Auch hier ist an der zur Dachseite entfernten Kante 19 ein Vorsprung 20 vorgesehen, der ebenfalls aus zwei Schenkeln 21, 22 besteht.

[0015] Die Vorsprünge jeder der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausgestaltungen erstrecken sich über die gesamte Länge der Dachrinne. Daneben ist es möglich, die Vorsprünge über die Rinnenlänge mehrfach zu unterbrechen, um separate Abtropfstellen - gesehen in Längsrichtung der Rinne - zu schaffen. Daneben ist es möglich, den Vorsprung auch als separates Element auszuführen und mit geeigneten Befestigungsmitteln nachträglich an einer bestehenden Dachrinne, wie sie in Fig. 4 gezeigt ist, anzubringen.


Ansprüche

1. Dachrinne zur Anbringung an einem außenliegenden Ende eines Schrägdaches, dadurch gekennzeichnet, daß an der von der Dachseite abgewandten Seite der Dachrinne (8, 14, 18) ein von der Dachseite wegweisender abstehender stegartiger Vorsprung (10, 17, 20) vorgesehen ist.
 
2. Dachrinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (8, 20) im Anschluß an die obere Kante (9, 19) der Dachrinne (8, 18) angeordnet ist.
 
3. Dachrinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (17) in Anschluß an eine oberkantenseitige Einrollung (16) der Dachrinne (14) angeordnet ist.
 
4. Dachrinne nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (10, 17, 20) unter einem Winkel von 60° oder weniger bezüglich der Horizontalen absteht.
 
5. Dachrinne nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Vorsprung (10, 17, 20) über die gesamte Länge der Dachrinne (8, 14, 18) erstreckt.
 
6. Dachrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (10, 17, 20) zur Bildung kürzerer Vorsprungabschnitte über die Länge der Dachrinne (8, 14, 18) mehrfach unterbrochen ist.
 
7. Dachrinne nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (10, 20) aus zwei zueinander gewinkelt verlaufenden Abschnitten (11, 12, 21, 22) besteht.
 
8. Dachrinne nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (10, 17, 20) einstückig mit der Dachrinne (8, 14, 18) ist.
 
9. Dachrinne nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung zur Dachrinne ein separates Element ist und mittels Befestigungsmitteln an der Dachrinne anbringbar ist.
 




Zeichnung