TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft eine Kugelgelenkausbildung bei einer Halterung für eine spannungsfreie
Lagerung einer im Abstand zu einer Unterkonstruktion zu montierenden, eine Aussparung
für die Halterung aufweisenden Glasscheibe. Die Erfindung betrifft auch eine an eine
solche Kugelgelenkausbildung besonders angepasste Halterung.
[0002] Glasscheiben können in beliebiger Ausrichtung an der Außenseite eines Gebäudes montiert
werden. So ist eine seitliche Verkleidung mit Glasscheiben oder auch eine Über-Kopf-Anordnung
derselben möglich. Jeweils mehrere Halterungen sind regelmäßig an jeder einzelnen
Glasscheibe vorhanden. Jede Halterung sitzt in einer in der Glasscheibe vorhandenen
Aussparung, so dass die Halterung gewissermaßen pilzkopfartig von der Glasscheibe
in Richtung Unterkonstruktion, an der sie befestigt ist, auskragt. Die an der Glasscheibe
vorhandenen mehreren Halterungen müssen die Lage der Glasscheibe in ihrer vorgesehenen
Ausrichtung zur Unterkonstruktion sicherstellen und die auf die Glasscheibe wirkenden
Belastungen, die verursacht sein können durch Eigengewicht, Windsog- und Winddruckkräfte
sowie durch Temperaturänderungen, sicher in die Unterkonstruktion einleiten können.
STAND DER TECHNIK
[0003] Aus der europäischen Patentschrift EP 0 733 148 B1 ist eine Halterung der eingangs
genannten Art bekannt. Diese Halterung besitzt einen Montagebolzen, der einerseits
an der Glasscheibe und andererseits an der Unterkonstruktion befestigt werden kann.
Die an dem Montagebolzen vorhandene Kugelgelenkausbildung ist im Bereich der Glasscheibe
und dort außerhalb des von der Glasscheibe eingenommenen Lichtraumprofils vorhanden.
Durch den dadurch vorhandenen relativ großen Versatz zwischen der Ebene der Glasscheibe
und dem Kugelgelenk treten bei Temperaturdehnungen der Glasscheibe große Zwängungsspannungen
zwischen Halterung und Glasscheibe auf.
[0004] Bei dem aus dem DE 296 22 780 U1 bekannten Punktbefestigungssystem für Flachglasmontage
ist eine Halterung für jede Glasscheibe bekannt und die in der Halterung vorhandene
Kugelgelenkausbildung ist für eine spannungsfreie Lagerung der im Abstand zu der Unterkonstruktion
montierten, eine Aussparung für die Halterung aufweisenden Glasscheibe ausgebildet.
Dabei setzt die Halterung und damit auch die Kugelgelenkausbildung teilweise innerhalb
der der Glasscheibe vorhandenen Aussparung. Die Kugelgelenkausbildung, und damit auch
die Halterung, besitzen ein als Hülse ausgebildetes Kugelkopflager, dessen Innenseite
teilweise kugelkalottenartig ausgebildet ist, zur Auflagerung eines in den Innenraum
der Hülse hineinragenden, an einem Montagebolzen auskragend befestigten Kugelkopfes.
Diese Hülse ist mit einem plattenartigen Halteteller verschraubt, der das innere Auflager
der Glasplatte bildet. Während die kugelkalottenartigen Bereiche der Hülse auf der
einen Kugelhälfte des Kugelkopfes anliegen, liegt auf dem anderen Kugelkopf eine ebenfalls
kugelkalottenförmig ausgebildete weitere Hülse an, die ihrerseits an der Innenseite
des Kugelkopflagers eingeschraubt ist. Der Kugelkopf wird also zwischen zwei jeweils
einen kugelkalottenartigen Wandbereich aufweisende Hülsen gehalten. Das in die Montagebohrung
der Glasscheibe hineinragende, in Art einer Hülse ausgebildete Kugelkopflager ist
im Bereich der Montagebohrung mit einer von der Außenseite der Glasscheibe in die
Montagebohrung hineinragenden Hülse verschraubt. Diese von außen hineinragende Hülse
besitzt einen äußeren deckelartigen Teller, der von außen an der Glasplatte anliegt.
Die Glasplatte wird also zwischen diesem äußeren Teller und dem inneren Halteteller,
der an dem Kugelkopflager angeschraubt ist, eingepresst gehalten. Die beiden Hülsen
mit ihren jeweiligen kugelkalottenartig ausgebildeten Wandbereichen sind aufwendig
herzustellen. Wirtschaftlich weiter ungünstig stellt sich die relativ große Anzahl
der erforderlichen Montageteile dar.
[0005] Ferner ist aus der DE 43 40 511 A1 eine Gebäudekonstruktion bekannt, die eine Glasscheiben-Fassade
oder ein Glasscheiben-Dach besitzt. Bei dieser vorbekannten, gattungsgemäßen Konstruktion
ist eine in der Montagebohrung der betreffenden Glasscheibe einsetzbares hülsenförmiges
Teil bekannt, das kugelkalottenartige Innenseitenbereiche besitzt. Eine von außen
auf diese Hülse einschraubbare Plattenhalterung besitzt ebenfalls eine kugelkalottenartige
Einwölbung, so dass der Kugelkopf durch die beiden kugelkalottenartigen Wandbereiche
einerseits des inneren hülsenförmigen Teils und andererseits des plattenartigen Halters
lagefixiert und doch in geringem Maße gelenkig gehalten wird. Auch hier ist die kugelkalottenartige
Ausbildung von zwei unterschiedlichen Drehteilen aufwendig in der Herstellung.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine wirtschaftlich günstige Befestigungsmöglichkeit einer Glasplatte der der eingangs
genannten Art anzugeben, möglichst ohne dabei in technischer Hinsicht Nachteile in
Kauf nehmen zu müssen.
[0007] Diese Erfindung ist durch die Merkmale der nebengeordneten Ansprüche 1 und 8 gegeben.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0008] Die Erfindung zeichnet sich dementsprechend einmal dadurch aus, dass eine Kugelgelenkausbildung
erfindungsgemäß ein Brückenglied als Stützvorrichtung besitzt. Die Kugelgelenkausbildung
ist dabei zumindest teilweise innerhalb der Aussparung der Glasscheibe plazierbar
und besitzt ein hülsenförmiges Teil, in derem Innenraum ein an einem Montagebolzen
auskragend befestigter Kugelkopf in einer Stützvorrichtung gelenkig haltbar ist. Das
Brückenglied ist im Innenraum zwischen dem hülsenförmigen Teil und dem Kugelkopf so
vorhanden, dass der Kugelkopf in axialer Richtung des Montagebolzens an dieser Stützvorrichtung
drückend anliegt und so in dieser Richtung durch das Brückenglied unverrückbar gehalten
wird. Durch diese Ausbildung ist es nicht mehr erforderlich, den Kugelkopf ausschließlich
durch kugelkalottenartige Wandbereiche der ihn außen umgebenden Konstruktionsbauteile
zu halten. Es ist nämlich nicht unbedingt erforderlich, den Kugelkopf großflächig
zu halten, vielmehr reicht es aus, mehr oder weniger linienartige oder punktartige
Halterungen vorzusehen, gegen die der Kugelkopf drückend anliegt. Auch dann ist es
noch möglich, den Kugelkopf in seiner Ausrichtung zu verdrehen.
[0009] Das Brückenglied, das einerseits drückend an dem Kugelkopf anliegt, kann andererseits
in die den Kugelkopf umgebenden Konstruktionsteile hineinragen. Dadurch ist eine besonders
einfache Möglichkeit zur Verankerung des Brückenteils in dem beispielsweise hülsenförmig
den Kugelkopf umgebenden Teil möglich. Ein solches Brückenteil kann nach einer auch
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform besonders einfach durch einen Sperr-Ring
verwirklicht werden. Nach Einschieben des an einem stabförmigen Formteil befestigten
Kugelkopfes in das hülsenförmige Teil hinein kann dann der Sperr-Ring über das stabförmige
Teil einfach drübergeschoben und gegen den Kugelkopf angelegt werden. Bei dieser Anlage
des Sperr-Ringes an der Außenseite des Kugelkopfes verankert sich der Sperr-Ring in
eine an dieser Stelle im hülsenförmigen Teil vorgesehenen Vertiefung, die als Ringnut
ausgebildet sein kann. Auf diese Weise braucht zum Verankern des Kugelkopfes lediglich
der Sperr-Ring in die beispielsweise Ringnut eingeschoben zu werden.
[0010] Eine solche Sperr-Ring-Ringnut-Ausbildung kann für beide Kugelhälften des Kugelkopfes
vorgesehen werden, so dass dann der Kugelkopf in axialer Richtung lediglich durch
diese beiden Sperr-Ringe gehalten wird. Anstatt des Sperr-Ringes können auch andere
Teile verwendet werden, die als Brückenglieder wirken können.
[0011] Der Kugelkopf kann auch statt an einem nachträglich eingesetzten Brückenglied auch
an einem mit dem hülsenförmigen Teil fest verbundenen Vorsprung bzw. an einer mit
dem hülsenförmigen Teil verbundenen Querwand gehalten werden. Diese Querwand stellt
dann die in Einsetzrichtung des Kugelkopfes vordere Begrenzungswand für den Kugelkopf
dar. Nach seinem Aufsetzen wird dann von der Rückseite her mittels des beispielsweise
Sperr-Ringes ein Zurückbewegen des Kugelkopfes wirkungsvoll und technisch einfach
verhindert.
[0012] Alternativ oder zusätzlich dazu kann auch an der Unterkonstruktion, an der die Glasscheibe
statisch befestigt werden soll, eine Kugelgelenkausbildung erfindungsgemäß vorgesehen
werden. Dadurch ist eine zwängungsfreie Lagerung auch in den Fällen möglich, in denen
die Unterkonstruktion nicht in konstantem Abstand, das heißt parallel zur Ebene der
Glasscheibe vorhanden ist. Da diese Halterung keine Biegespannungen im Bereich der
Unterkonstruktion aufgrund ihrer gelenkigen Ausbildung aufnehmen kann, müssen solche
Biegekräfte durch andere Maßnahmen aufgenommen werden. Dies kann dadurch geschehen,
dass nicht alle Halterungen einer Glasscheibe mit einem Fußgelenk, das heißt mit einem
Gelenk im Bereich der Unterkonstruktion, ausgebildet werden.
[0013] Nähere Ausgestaltungen und Vorteile der erfindungsgemäßen Halterung und der bei dieser
vorhandenen Kugelgelenkausbildung sind den in den Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmalen
sowie den nachstehenden Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine im Bereich der Scheibe und im Bereich ihrer Unterkonstruktion
jeweils mit einer Kugelgelenkausbildung versehene Halterung nach der Erfindung,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch eine nur im Bereich der Glasscheibe mit einer Kugelgelenkausbildung
versehene Halterung nach der Erfindung,
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch eine nur im Bereich der Unterkonstruktion mit einer Kugelgelenkausbildung
versehene Halterung nach der Erfindung,
- Fig. 4
- einen Längsschnitt durch eine gegenüber der in Fig. 1 dargestellten Halterung abgewandelte
Ausführungsform einer Halterung nach der Erfindung.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0015] Mit einer in Fig. 1 dargestellten Halterung 10 ist eine Glasscheibe 12 an einer Unterkonstruktion
14 befestigt. Die Halterung 10 besitzt eine Kugelgelenkausbildung 15 im Bereich der
Glasscheibe 12 und eine ähnliche 15.1 im Bereich der Unterkonstruktion 14, so dass
die Halterung 10 als Pendelstab statisch wirksam ist.
[0016] Die Halterung 10 weist einen Montagebolzen 16 auf. In das obere und untere Ende des
Montagebolzens 16 ist ein Gewindestift 18 bzw. 20 in Längsrichtung 22 auskragend eingeschraubt.
Der Durchmesser der Gewindestifte 18, 20 ist gegenüber dem Durchmesser des Montagebolzens
16 kleiner.
[0017] Der der Glasscheibe 12 zugekehrte Gewindestift 18 ist endseitig in einer Kugelschale
26 eingeschraubt. Die Kugelschale 26 liegt mit äußeren Wandbereichen, die dem Gewindestift
18 gegenüberliegen, an einem kugelkalottenförmigen Innenbereich 28 einer Hülse 30
an. An dem zum Montagebolzen 16 hin weisenden Ende der Hülse 30 ist eine Ringscheibe
34 einstückig angebracht. Diese Ringscheibe 34 bildet den inneren - in Fig. 1 unteren
- Auflageteller für die Glasscheibe 12. Die Glasscheibe 12 kann - das gilt für alle
Ausführungsformen - aus einer oder mehreren Glasscheiben zusammengesetzt sein.
[0018] Der äußere Übergangsbereich zwischen der Hülse 30 und der Ringscheibe 34 ist schräg
zur Längsrichtung 22 ausgebildet. Dementsprechend besitzt die Ringscheibe 34 eine
entsprechend konisch ausgebildete Abschrägung 36.
[0019] Zwischen Ringscheibe 34 und dem Montagebolzen 16 ist eine Elastomerscheibe 38 auf
den Gewindestift 18 aufgeschoben. Der Außendurchmesser dieser Elastomerscheibe 38
entspricht im vorliegenden Beispielsfall dem Außendurchmesser des Montagbolzens 16.
Diese Elastomerscheibe 38 besitzt eine äußere Abschrägung 40, mit der sie an der Abschrägung
36 der Ringscheibe 34 plan anliegt.
[0020] An ihrem in Fig. 1 oberen Ende besitzt die Hülse 30 eine zentrale Gewindebohrung
42, in der eine Glashaltescheibe 50 mit einem an ihrer Unterseite angeformten gewindestiftartigen
zentralen Vorsprung 51 eingeschraubt ist. Die Glashaltescheibe 50 besitzt einen kreiszylinderförmigen,
sich - in Fig. 1 - nach oben konisch erweiternden Körper. Die Glashaltescheibe 50
schließt bündig mit der Glasscheibe 12 oben ab.
[0021] Die Glasscheibe 12 besitzt eine Aussparung 56, die nach außen hin eine sich konisch
erweiternde Innenfläche 58 besitzt. In der Aussparung 56 und dabei auch im Bereich
dieser Innenfläche 58 ist eine Elastomer-Hülse 60 eingesetzt. Entsprechend der Form
der Aussparung 56 besitzt auch die Elastomer-Hülse 60 eine in ihrem in Fig. 1 oberen
Bereich konisch sich erweiternde Wandung.
[0022] An der Innenseite der Elastomer-Hülse 60, die eine Hülsenlänge entsprechend der Dicke
70 der Glasscheibe 12 besitzt, liegen die Hülse 30 und die Glashaltescheibe 50 an.
[0023] Zwischen der Ringscheibe 34 und der Glasscheibe 12 ist eine Elastomerscheibe 78 vorhanden.
[0024] Die Montage des Montagebolzens 16 an der Glasscheibe 12 kann folgendermaßen erfolgen:
[0025] In einer Vormontage wird auf den Montagebolzen 16 die Elastomerscheibe 38 aufgeschoben.
Anschließend wird die auf den Gewindestift 18 aufgeschraubte Kugelschale 26 in den
Montagebolzen 16 eingeschraubt. Dieser so vorbereitete Kopf des Montagebolzens 16
wird dann in die Hülse 30 von innen, aus Richtung des Bereichs 74, hineingeschoben.
Aus Richtung der Außenseite der Scheibe 12 wird die Glashaltescheibe 50 mit der Hülse
30 verschraubt. Letztere Verschraubung ist die einzige Maßnahme, die auf der Baustelle
zum Befestigen der Halterung 10 an der Glasscheibe 12 vorgenommen zu werden braucht.
Die Elastomerscheiben 78 und die Elastomer-Hülse 60 können beim Zusammenbau auf der
Baustelle beispielsweise angeklebt an der Ringscheibe 34 bzw. an der Glashaltescheibe
50 vorhanden sein.
[0026] Die Elastomerscheibe 38 bildet eine Dichtung für ein die Kugelschale 26 umgebendes
Schmiermittel. Außerdem verhindert sie das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit
in das Innere der Hülse 30. Im eingebauten Zustand steht die Elastomerscheibe 38 unter
solcher Druck-Vorspannung, dass bei einer Schiefstellung der Scheibe 12 kein Spalt
zwischen der Ringscheibe 34 und der Elastomerscheibe 38 auftreten kann. Zusätzlich
stellt die Elastomerscheibe 38 eine Montagehilfe für die Anbringung der Glasscheibe
12 dar, indem sie für eine entsprechende Ausrichtung der Ringscheibe 34 sorgt.
[0027] Eine Kugelkopfausbildung ist auch am unteren Ende des Montagebolzens 16 vorhanden.
Der dort vorhandene Kugelkopf ist in gleicher Weise wie der vorstehend beschriebene
obere Kugelkopf ausgebildet und an dem Montagebolzen 16 befestigt. Der Kugelkopf sitzt
in einer Hülse 62, die eine an den Kugelkopf angepaßte kugelkalottenförmige Innenfläche
64 besitzt. Die Stirnplatte 44 dieser Hülse 62 liegt flach an der Unterkonstruktion
14 an. Von dieser Stirnplatte 44 ragt ein Gewindeschaft 66 durch die Unterkonstruktion
14 hindurch. Auf den Gewindeschaft 66 ist eine Mutter 68 aufgeschraubt, die eine Unterlegscheibe
69 an die Unterkonstruktion 14 preßt.
[0028] Auch bei der dargestellten Konstruktion ist der - in Fig. 1 - obere Kugelkopf teilweise
im Bereich der Aussparung 56 der Glasscheibe 12 und damit in dem von der Glasscheibe
12 eingenommenen Lichtraumprofil vorhanden. Dadurch ist der Versatz zwischen dem Gelenkpunkt
und der Glasscheibenebene wünschenswert klein.
[0029] An der Innenseite des in den Bereich 74 hineinragenden Endbereiches der Hülse 30
ist ein Sperr-Ring 72 befestigt. Der Sperr-Ring 72 sitzt in einer Ringnut 76 der Hülse
30. Der Sperr-Ring 72 verhindert, dass der Kugelkopf sich rückwärts, beim Einwirken
von Zugkräften, aus der Hülse 30 herausbewegen kann. Entsprechendes gilt auch für
den in die Hülse 62 eingesetzten Sperr-Ring 72.
[0030] Auch auf seinem der Unterkonstruktion 14 zugewandten Ende ist der Montagebolzen 16
mit einer den Gewindestift 20 umgebenden Elastomerscheibe 38 versehen. Der Gewindestift
20 kann im übrigen identisch zum Gewindestift 18 ausgebildet sein.
[0031] Aufgrund der Pendelstab-Ausbildung des Montagebolzens 16 ist eine Verdrehung des
Montagebolzens 16 relativ zur Unterkonstruktion 14 und relativ zur Glasscheibe 12
möglich. In der Ebene der Glasscheibe 12 auftretende Kräfte, die eine seitliche Verschiebung
der Aussparung 56 zur Folge haben können, können dadurch zwängungsfrei von dem Montagebolzen
16 und damit von der Unterkonstruktion 14 aufgenommen werden. Auch Schiefstellungen
der Unterkonstruktion 14 relativ zur Ausrichtung des Montagebolzens 16 können aufgrund
der gelenkigen Ausbildung im Bereich der Unterkonstruktion 14 zwängungsfrei vom Montagebolzen
16 und damit von der gesamten Halterung 10 aufgenommen werden.
[0032] Die in Fig. 2 dargestellte Halterung 10.2 unterscheidet sich in ihrer konstruktiven
Ausbildung im Bereich der Glasscheibe 12 nicht von der Halterung 10. So sind an dem
in Fig. 2 oberen Ende eines Montagebolzens 16.2 die gleichen konstruktiven Bauteile
vorhanden, wie sie auch bei der Halterung 10 im Bereich der Glasscheibe 12 vorgesehen
sind.
[0033] Auf die Glasscheibe 12 von außen einwirkende WindDruckkräfte werden von der Ringscheibe
34 über die sich auf dem Montagebolzen 16.2 abstützende Elastomerscheibe 38 auf den
Montagebolzen 16.2 und weiter in die Unterkonstruktion 14 geleitet.
[0034] Durch die Unterkonstruktion 14 ragt der Montagebolzen 16.2 mit einem an ihm endseitig
- in Fig. 2 nach unten - auskragend befestigten Gewindeschaft 80. Auf diesen Gewindeschaft
80 ist eine Mutter 86 aufgeschraubt, die über eine Unterlegscheibe 88 pressend an
der Unterkonstruktion 14 anliegt.Auf den Gewindeschaft 80 kann stirnseitig eine Hutmutter
82 aufgeschraubt werden. Auf der der Glasscheibe 12 zugekehrten Seite ist zwischen
der Unterkonstruktion 14 und dem Montagebolzen 16.2 eine weitere Unterlegscheibe 88.2
angeordnet. Durch entsprechend festes Anziehen der Mutter 86 läßt sich die Scheibe
12 mittels der Halterung 10.2 fest an der Unterkonstruktion 14 auf Abstand anbringen.
Die Länge des Montagebolzens 16.2 beziehungsweise 16 (Fig. 1) hängt von dem Abstand
zwischen der Glasscheibe 12 und der Unterkonstruktion 14 ab.
[0035] Bei der in Fig. 3 dargestellten Halterung 10.3 ist eine gelenkige Ausbildung derselben
im Bereich der Unterkonstruktion 14 vorhanden, während die Befestigung der Halterung
10.3 an der Glasscheibe 12.3, die im vorliegenden Fall eine Isolierverglasung ist,
als biegesteife Konstruktion ausgebildet ist. So wird die Scheibe 12.3 durch eine
innere und äußere Ringscheibe 96, 98 gehalten, die über zwischengelegte Elastomerscheiben
100, 102 pressend an der Scheibe 12.3 anliegen.
[0036] An dem Montagebolzen 16.3 ist nach - in Fig. 3 - oben auskragend ein Gewindestab
104 befestigt. Dieser Gewindestab 104 ist von innen in der Ringscheibe 96 eingeschraubt.
Von außen ist die äußere Ringscheibe 98 mit einem Gewindestab 106 ebenfalls in der
Ringscheibe 96 durch die in der Scheibe 12.3 vorhandene Aussparung 56.3 hindurch eingeschraubt.
Die äußere Ringscheibe 98 stellt dadurch eine Art Hutmutter dar.
[0037] Für den gelenkigen Anschluß an die Unterkonstruktion gilt das zu Fig. 1 Gesagte.
Zusätzlich kann eine Hutmutter 82 auf den Gewindestab 66 aufgeschraubt werden. Dies
gilt für alle entsprechenden Ausführungsformen.
[0038] Die in Fig. 4 dargestellte Halterung 10.4 entspricht funktional der in Fig. 1 dargestellten
Halterung 10. Im Unterschied zu der Halterung 10 sind bei der Halterung 10.4 keine
kugelkalottenförmige Anlagebereiche für den jeweiligen Kugelkopf vorhanden. So liegt
der bei der Halterung 10.4 dargestellte obere Kugelkopf stirnseitig an einer Querwand
110 an, die einen Deckel für eine Hülse 30.4 bildet. Der in Fig. 4 untere Kugelkopf
liegt ebenfalls an einer Querwand 112 an, die bei der im Bereich der Unterkonstruktion
14 vorhandenen Kugelgelenkausbildung den Boden 112 einer Hülse 62.4 bildet. Auf den
zu den Querwänden 110 bzw. 112 entgegengesetzten Anlageseiten des jeweiligen Kugelkopfes
sind jeweils ein Sperr-Ring 72 vorhanden, die in einer entsprechenden Ringnut 76 der
betreffenden Hülse 30.4 bzw. 62.4 nach Einsetzen des Kugelkopfes eingeschoben worden
sind.
[0039] In der Querwand 110 ist ein Gewindestift 114 von - gemäß Fig. 4 - oben eingeschraubt.
Dieser Gewindestift 114 ist an einer Glashaltescheibe 98 nach unten auskragend befestigt.
Die Glashaltescheibe 98 kann dadurch mit der Hülse 30.4 fest verschraubt werden. Die
Glasscheibe 12 kann dadurch zwischen der Glashaltescheibe 98 und der an der Hülse
30.4 befestigten Ringscheibe 34 - von außen und innen - einklemmend gehalten werden.
Wie vorstehend bereits ausgeführt, liegen auch hier die Glashaltescheibe 98 und die
Ringscheibe 34 nicht unmittelbar an der Glasscheibe 12, sondern über zwischengelegte
Ringscheiben 102 bzw. 78 an.
[0040] Im Bereich der Unterkonstruktion 14 ist an der den Boden der Hülse 62.4 bildenden
Querwand 112 ein Gewindeschaft 80.4 nach unten auskragend befestigt. Mittels einer
auf den Gewindeschaft 80.4 aufgeschraubten Mutter 86 kann somit über eine zwischengelegte
Unterlegscheibe 88 die Halterung 10.4 fest an der Unterkonstruktion 14 angeschraubt
werden.
[0041] Die in Fig. 4 dargestellten Kugelköpfe entsprechen konstruktiv den in Fig. 1 dargestellten
Kugelköpfen. Die Kugelschale des betreffenden Kugelkopfes kann über eine Madenschraube
120 oder einen entsprechenden Stift am ungewollten Abdrehen von dem Gewindestift 18
bzw. 20 gehindert werden.
[0042] Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform einer Halterung 10.5 wird der Kugelkopf
im Gegensatz zur Halterung 10.4 in Längsrichtung 22 vorne und hinten, d.h. in Fig.
5 oben und unten durch jeweils einen Sperr-Ring 72 so gehalten, dass der Kugelkopf
in Längsrichtung 22 sich nicht verstellen kann.Trotzdem bleibt die gelenkige Verschwenkungsmöglichkeit
für den Kugelkopf vorhanden. Seitlich liegt der Kugelkopf an der Innenwandung der
Hülse 30.5 so mit Spiel an, dass er einerseits bei seiner Montage in die Hülse 30.5
eingeschoben werden kann, andererseits in Querrichtung, d.h. quer zur Längsrichtung
22 nicht bzw. praktisch nicht aus seiner vorgegebenen Position auswandern kann. Auch
bei dieser Ausführungsform für eine Halterung ist eine Glashaltescheibe 98.5 vorhanden,
die über einen gegenüber der Ausführungsform 10.4 dickeren Gewindeschaft 114.5 in
der Hülse 30.4 eingeschraubt ist. Ansonsten entspricht die Halterung 10.5 der vorstehend
genannten Halterung 10.4.
[0043] Bei allen Halterungen kann auch an der Unterkonstruktion 14 eine Kugelgelenkausbildung
vorhanden sein oder nicht.
[0044] Bei den vorstehend dargestellten Ausführungsbeispielen für verschiedene Halterungen
ist der jeweilige Kugelkopf gemäß dem in Fig. 1 oberen Kugelkopf ausgebildet. So ist
jeweils eine Kugelschale 26 auf einem Gewindestift 18 bzw. 20 aufgeschraubt. Es ist
darüberhinaus auch möglich, einen Gewindestift zu verwenden, der an seinem aus dem
Montagebolzen herausschauenden Ende mit einem angeformten Kugelkopf ausgestattet ist.
Wichtig ist jeweils nur, dass eine Kugelkopfausbildung vorhanden ist, die ein, wenn
auch geringes, Verschwenken des Montagebolzens 16 aus der Längsrichtung 22 gestattet.
1. Kugelgelenkausbildung (15) bei einer Halterung (10) für eine spannungsarme Lagerung
einer im Abstand zu einer Unterkonstruktion (14) zu montierenden, eine Aussparung
(56) für die Halterung (10) aufweisenden Glasscheibe (12), die zumindest teilweise
innerhalb der Aussparung (56) der Glasscheibe (12) plazierbar ist und die enthält:
- ein hülsenförmiges Teil (30, 62), in derem Innenraum ein an einem Montagebolzen
(16) auskragend befestigter Kugelkopf (26) in einer Stützvorrichtung gelenkig haltbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Stützvorrichtung (72) für den Kugelkopf (26) als Brückenglied im Innenraum des
hülsenförmigen Teils (30, 62) zwischen der Innenseite dieses hülsenförmigen Teils
(30, 62) und dem Kugelkopf (26) so vorhanden ist, dass der Kugelkopf (26) in axialer
Richtung des Montagebolzens (16) drückend anliegend an der Stützvorrichtung (72) von
derselben unverrückbar gehalten ist.
2. Kugelgelenkausbildung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Stützvorrichtung (72) in die Innenseite des hülsenförmigen Teils (30, 62) hineinragend
ausgebildet ist.
3. Kugelgelenkausbildung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Sperr-Ring (72) vorhanden ist, der in eine in der Innenseite des hülsenförmigen
Teils eingeformte Ringnut (76) eingreifbar ausgebildet ist.
4. Kugelgelenkausbildung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- an in axialer Richtung des Montagebolzens (16) beiden Kugelhälften des Kugelkopfes
jeweils eine als Brückenglied ausgebildete Stützvorrichtung (72) anlegbar ist.
5. Kugelgelenkausbildung nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
- an in axialer Richtung des Montagebolzens (16) einer der beiden Kugelhälften des
Kugelkopfes (26) eine als Brückenglied ausgebildete Stützvorrichtung (72) anlegbar
ist,
- die in axialer Richtung des Montagebolzens (16) andere Kugelhälfte gegen einen Bereich
(28, 44, 110, 112) des hülsenförmigen Teils (30, 62) anlegbar ist.
6. Kugelgelenkausbildung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Bereich des hülsenförmigen Teils (30) eine kugelkalottenförmige Innenseite (28)
besitzt.
7. Kugelgelenkausbildung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Bereich als Querwand (44, 110, 112) des hülsenförmigen Teils ausgebildet ist.
8. Halterung (10) für eine spannungsarme Lagerung einer im Abstand zu einer Unterkonstruktion
(14) zu montierenden, eine Aussparung (56) für die Halterung (10) aufweisenden Glasscheibe
(12),
- mit einem Montagebolzen (16), der einerseits an der Glasscheibe (12) und andererseits
an der Unterkonstruktion (14) zu befestigen ist, und
- mit einer Kugelgelenkausbildung (15), nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine den inneren Auflageteller für die Glasscheibe (12) bildende Ringscheibe (34)
an dem hülsenförmigen Teil (30) vorhanden ist,
- ein die Glasscheibe (12) gegen die Ringscheibe (34) pressendes äußeres Halteteil
(50, 98) mit dem hülsenförmigen Teil (30) verschraubbar ist.
9. Halterung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das äußere Halteteil (98) eine äußere Ringscheibe besitzt, die von außen gegen die
Glasscheibe (12) drückend anlegbar ist.
10. Halterung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein elastisch nachgiebiges Material (60, 78, 100, 102) zwischen der Ringscheibe
(34, 50, 98) und der Glasscheibe (12) vorhanden ist.
11. Halterung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein elastisch nachgiebiges Material (34) auf der Außenseite des hülsenförmigen Teils
(30) vorhanden ist.
12. Halterung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Gewindestab (51, 114) auskragend an dem äußeren Halteteil (50,98) befestigt
ist, der mit dem hülsenförmigen Teil (30) verschraubbar ist.
13. Halterung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Gewindestab (114) in der Querwand (110) des hülsenförmigen Teils (30) einschraubbar
ist.
14. Halterung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das äußere Halteteil (50) in der Aussparung (56) der Glasscheibe (12) versenkt anbringbar
ist.
15. Halterung nach einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine Kugelgelenkausbildung (15) an dem an der Unterkonstruktion (14) zu befestigenden
Ende des Montagebolzens (16) vorhanden ist.
16. Halterung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das hülsenförmige Teil (62) zusammen mit seiner Querwand (44,112) als kugelkalottentopfartiges
Teil ausgebildet ist,
- ein Gewindeschaft (80) auskragend an diesem Teil (62) befestigt ist,
- dieser Gewindeschaft (80) an der Unterkonstruktion (14) festschraubbar ist.