[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Einspritzventil für Brennkraftmaschinen, mit einstellbarem
variablen Durchfluß, wobei ein Ventilkörper mit in zwei übereinander angeordneten
Ebenen vorgesehene Düsenbohrungen vorgesehen sind, die über zugeordnete Ventilnadeln
steuerbar sind.
[0002] Aus der EP 0 546 985 A1 ist ein Brennstoff-Einspritzventil für eine Brennkraftmaschine
bekannt, das für einen wahlweise Betrieb mit Dieselöl oder mit einem gasförmigen Brennstoff
ausgelegt ist. Das Einspritzventil weist eine Einspritzdüse mit übereinander angeordneten
Düsenbohrungen im Ventilkörper und in der eigentlichen Düse auf. Eine innere Ventilnadel
ist in diesem Körper und eine äußere Ventilnadel ist auf einer den Düsenkörper umhüllenden
Hülse geführt. Beide Ventilnadeln schließen über einen Kegelsitz die Düsenbohrungen
ab.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Einspritzventil für eine Brennkraftmaschine zu
schaffen, das in Abhängigkeit vom Betriebszustand eine Steuerung der Ventilnadel zum
Öffnen und Schließen von Düsenbohrungen in der Einspritzdüse zum variablen Durchfluß
gewährleistet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Düsenbohrungen in einer
stufenförmig abgesetzten Sackbohrung der Einspritzdüse angeordnet sind und daß in
einer äußeren Ventilnadel eine innere zentrale Ventilnadel angeordnet ist, und daß
die im ersten unteren Bereich der Sackbohrung angeordneten Düsenbohrungen bei Vollastbetrieb
von der inneren Düsennadel geöffnet werden und die im zweiten oberen Bereich der Sackbohrung
angeordneten weiteren Düsenbohrungen für den Teillastbetrieb bzw. für den Zündstrahl
bei Dual-Fuel-Betrieb von der äußeren Düsennadel über den Einspritzdruck geöffent
werden.
[0005] Die äußere Ventilnadel bildet mit einer ersten Stufe der Sackbohrung einen Ventilsitz,
wobei die innere Ventilnadel mit der zweiten Stufe der Sackbohrung ebenfalls einen
Ventilsitz bildet. Die Ventilnadeln werden hydraulisch angesteuert, derart, daß bei
einem Einspritzvorgang die Düsenbohrungen der unteren Ebene verschlossen bleiben,
wenn die Teillast oder mit einem Zündstrahl ein Betrieb erfolgt.
[0006] Durch die in zwei Ebenen angeordneten Düsenbohrungen in der Einspritzdüse und der
beiden Ventilnadeln, wird es möglich, entsprechend dem Betriebszustand, mittels der
Ventilnadeln die unteren Düsenbohrungen zu öffnen oder geschlossen zu halten. Im Teillastbetrieb
und bei DualFuel-Betrieb werden über die innere Ventilnadel die Düsenbohrungen der
unteren Ebene fest verschlossen gehalten, so daß ein Einspritzvorgang nur über die
Düsenbohrungen der Ebene als Zündstrahl erfolgen kann. Die Betätigung der inneren
Ventilnadel bzw. die Schließkräfte werden elektromagnetisch bzw. hydraulisch erzeugt.
[0007] Ansonsten sind die Düsenbohrungen der oberen Ebene für einen Teillastbetrieb und
die Düsenbohrungen beider Ebenen für einen Vollastbetrieb ausgelegt. Im Bereich Leerlauf
bis Vollast ist die Einspritzdüse des Ventils über die innere Ventilnadel derart ansteuerbar,
daß bei kleinen Einspritzmengen ein kleiner Durchflußquerschnitt der oberen Bohrungen
und bei voller Einspritzmenge ein großer Durchflußquerschnitt aller Bohrungen erzielbar
ist.
[0008] Der Vorteil dieser Düsenanordnung besteht darin, daß die Druckstufe zum Öffnen in
allen Betriebszuständen gleichgehalten werden kann. Desweiteren fließt der kühlende
Kraftstoff über den Ventilnadelsitz der Düse und zwar bei allen Lastzuständen, weshalb
eine Extradüsenleitung möglicherweise nicht erforderlich ist. Durch die Einspritzdüse
kann schnell und vor allem sicher, unabhängig von den Einspritzdrücken von einem Betriebszustand
in einen anderen Betriebszustand umgeschaltet werden.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt,
wobei ein Querschnitt durch ein Einspritzventil mit Einspritzdüse sowie innerer und
äußerer Ventilnadel dargestellt ist.
[0010] Ein Einspritzventil 1 für eine Brennkraftmaschine umfaßt einen Ventilkörper 2, in
dem eine äußere Ventilnadel 3 mit Druckstufe 18 und eine innere Ventilnadel 4 ohne
Druckstufe angeordnet sind. Die Ventilnadel 3 wird durch den Einspritzdruck geöffnet.
Die Schließkräfte der Ventilnadel 4 werden elektromagnetisch bzw. hydraulisch erzeugt.
In diesem Fall ist eine hydraulische Einstellung vorgesehen.
[0011] Die innere Düsennadel 4 ist zentrisch in der äußeren Düsennadel 3 angeordnet und
weist einen Ventilsitz 12 in der unteren Stufe II der Sackbohrung 7 auf. Über diesen
Ventilsitz 12 werden die Düsenbohrungen 10 und 11 in der unteren Ebene X-X abgeschlossen
bzw. geöffnet. Die äußere Düsennadel 3 weist einen Ventilsitz 13 in der oberen Stufe
I der Sackbohrung 7 auf. Über diesen Ventilsitz 13 werden die Düsenbohrungen 8, 9
abgeschlossen bzw. wieder geöffnet.
[0012] Durch die Ausbildung des Einspritzventils 1 mit der Düse 6 und der inneren Ventilnadel
4 ist es möglich, die unteren Düsenbohrungen 10, 11 durch hydraulisches Niederpressen
zu verschließen, so daß der Ventilsitz der inneren Ventilmadel 4 geschlossen bleibt.
Im Bedarfsfall wird die Ventilnadel 4 geöffnet, so daß auch eine Einspritzung durch
die Düsenbohrungen 10, 11 erfolgt.
[0013] Es wird hierdurch eine Einspritzdüse 6 mit variablem Durchflußquerschnitt geschaffen,
die sowohl bei Dieselbetrieb im Bereich Leerlauf bis Vollast als auch bei Dual-Fluel-Betrieb
zur Zuführung eines Zündstrahls arbeitet. Diese Einspritzdüse 6 kann somit bei kleineren
Einspritzmengen einen kleineren Durchflußquerschnitt und bei vollen Einspritzmengen
einen großen Durchflußquerschnitt aufweisen.
[0014] Die Einspritzdüse 6 wird über die innere Ventilnadel 4 variiert und kann einen Teil
des Durchflußquerschnitts absperren.
[0015] Zu diesem Zweck ist die Sackbohrung 7 mit den Stufen I und II versehen, wobei sich
im unteren Bereich der Sackbohrung 7 die Düsenbohrungen 10, 11 für einen Vollastbetrieb
und im oberen Bereich sich die Düsenbohrungen 8, 9 für den Teillastbetrieb befinden.
Die Ventilnadel 4 sitzt mit ihrem Dichtkegel auf der Stufe II der Sackbohrung 7 auf
und wird durch eine steuerbare Kraft während des Leerlaufs bzw. während des Teillastbetriebs
oder des Micropilot-Betriebs betrieben und im Dual-Fuel-Betrieb fest verschlossen
gehalten.
[0016] Die Ventilnadel 3 ist in bekannter Weise durch Federanordnungen 13 vorgespannt angeordnet.
Die innere Ventilnadel 4 ist zur Einstellung zusätzlich mit einem Steuerkolben 15
versehen, der über eine Steuerleitung 16 in einen Kolbenraum 17 hydraulisch einstellbar
ist. Somit bleibt der zugeordnete Ventilsitz fest verschlossen, wenn die Vollastmenge
nicht gebraucht wird.
1. Einspritzventil für Brennkraftmaschinen, mit einstellbarem variablen Durchfluß, wobei
ein Ventilkörper mit in zwei übereinander angeordneten Ebenen vorgesehene Düsenbohrungen
vorgesehen sind, die über zugeordnete Ventilnadeln steuerbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsenbohrungen (8 bis 11) in einer stufenförmig abgesetzten Sackbohrung (7)
der Einspritzdüse (6) angeordnet sind und daß in einer äußeren Ventilnadel (3) eine
innere zentrale Ventilnadel (4) angeordnet ist, und daß die im ersten unteren Bereich
(Y-Y) der Sackbohrung (7) angeordneten Düsenbohrungen (10, 11) bei Vollastbetrieb
von der inneren Düsennadel (4) geöffnet werden und die im zweiten oberen Bereich (X-X)
der Sackbohrung (7) angeordneten weiteren Düsenbohrungen (8, 9) für den Teillastbetrieb
bzw. für den Zündstrahl bei Dual-Fuel-Betrieb von der äußeren Düsennadel (3) über
den Einspritzdruck geöffent werden.
2. Einspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Ventilnadel
(3) mit einer ersten Stufe (I) und die innere Ventilnadel (4) mit einer zweiten Stufe
(II) der Sackbohrung (7) jeweils einen Ventilsitz (13, 12) bildet.
3. Einspritzventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Ventilnadel
(4) hydraulisch bzw. elektromagnetisch ansteuerbar ist, daß beim Einspritzvorgang
die Düsenbohrungen (10, 11) der unteren Ebene (Y-Y) verschließbar sind.
4. Einspritzventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Ventilnadel
(4) derart ansteuerbar ist, daß ein Teil des Durchflußquerschnitts absperrbar ist.
5. Einspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
Leerlauf bis Vollast die Einspritzdüse (6) des Ventils (1) über die innere und äußere
Ventilnadel (4, 3) derart ansteuerbar ist, daß bei kleinen Einspritzmengen ein kleiner
Durchflußquerschnitt und bei vollen Einspritzmengen der volle Durchflußquerschnitt
aller Düsenbohrungen (8 - 11) einstellbar ist.
6. Einspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Düsenbohrungen (8, 9) der oberen Ebene (X-X) für einen Teillastbetrieb und alle Düsenbohrungen
(8 - 11) beider Ebenen für einen Vollastbetrieb ausgelegt sind.
7. Einspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Düsenbohrungen (10, 11) im Teillastbetrieb und im Dual-Fluel-Betrieb über die innere
Ventilnadel (4) mittels einer gesteuerten Schließkraft verschlossen sind.