[0001] Die Erfindung betrifft eine Pistole, bestehend aus einem Pistolenkörper und einem
darauf in Längsrichtung verschiebbar geführten Laufschlitten, wobei aussen am oberen
Rand des Pistolenkörpers und innen am unteren Rand des Laufschlittens je eine aus
einer Nut und einem Steg bestehende Führung vorgesehen ist. Dabei enthält der Laufschlitten
den Verschluß - bzw er bildet ihn selbst - und den Lauf, wobei je nach System sehr
verschiedene Bauarten bekannt sind.
[0002] Bekannte Pistolen verwenden für die Führung des Laufschlittens ein aus Rechtecken
zusammengesetztes Nut-und-Feder Profil mit horizontalen und vertikalen Führungsflächen,
wie zum Beispiel in der EP 278 795 B1, Fig.8A zu sehen. Diese Führungen haben mehrere
Nachteile: Höhen- und Seitenspiel wirken sich auf die Präzision ungünstig aus, der
Laufschlitten baut relativ hoch und ist wegen Schwächung der Wände durch die Nut bruchgefährdet.
Schließlich erfordert diese Form bei der Fertigung zum Fräsen der Nut wegen der beengten
Raumverhältnisse einen sehr kleinen und daher wenig leistungsfähigen Fräser.
[0003] Es ist daher Ziel der Erfindung, diese Nachteile zu beseitigen und die Führung dahingehend
zu verbessern, daß ein klein bauender und doch robuster Laufschlitten entsteht und
billig zu fertigen ist. Erfindungsgemäß besteht der Querschnitt der einen Führung
aus einer ersten trapezförmigen Nut und einem ersten trapezförmigen Steg, wobei erste
Nut und erster Steg eine Trapezseite gemeinsam haben, und der Querschnitt der anderen
Führung aus einem zweiten trapezförmigen Steg und einer zweiten Nut, wobei eine Seite
der zweiten Nut zugleich die Trapezseite des zweitenTrapezes ist.
[0004] Dadurch ist die beiderseitige Führung nicht mehr in einer gemeinsamen horizontalen
Ebene, sondern in zwei V-förmig zueinander liegenden Ebenen, deren gedachte Verschneidung
unter dem Laufschlitten liegt. Dadurch wird bei gleicher Fertigungsgenauigkeit eine
bessere und spielärmere Führung des Laufschlittens erreicht und zusätzlich noch ein
Selbstzentrierungs-Effekt durch die von unten aufwärts wirkende Kraft von Magazin
und Verriegelung. Weiters sind die trapezförmigen Stege weniger bruchgefährdet, bzw
sind geringere Wandstärken erforderlich und ist der Raumbedarf in vertikaler Richtung
geringer. Das bedeutet verringerte Bauhöhe.
[0005] In Weiterbildung der Erfindung weist die zweite Nut der anderen Führung einen rechteckigen
Querschnitt auf und eine Seite des Rechteckes ist gleichzeitig Trapezseite (Anspruch
2). Durch den geneigten Rechteckquerschnitt der anderen Führung ist der Raumbedarf
in vertikaler Richtung noch geringer. Schließlich ist die Nut mit dem geneigten Rechteck-Querschnitt
für die Bearbeitung mit einem Fräser viel besser zugänglich. Es kann ein größerer
Standard-Fräser eingesetzt werden. Das verbessert die Genauigkeit und Zerspanungsleistung
bei der Fertigung. Zur weiteren Beschleunigung kann auch ein Formfräser verwendet
werden.
[0006] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die eine Führung am Laufschlitten und die
andere Führung am Pistolenkörper vorgesehen (Anspruch 3). Das ermöglicht bei aussen
übergreifendem Laufschlitten eine extrem schmale und niedrige Bauweise des Laufschlittens.
Weiters sind die Trapeze vorzugsweise rechtwinkelige Trapeze (Anspruch 4) mit einem
Winkel der geneigten Seite von 45 Grad (Anspruch 5).
[0007] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Abbildungen beschrieben und erläutert.
Es stellen dar:
- Fig.1:
- Eine Seitenansicht einer Pistole mit der erfindungsgemäßen Führung,
- Fig.2:
- Einen Querschnitt nach II-II in Fig. 1,
- Fig.3:
- Einen Querschnitt einer Pistole nach dem Stand der Technik zum Vergleich.
[0008] In. Fig.1 ist der Pistolenkörper summarisch mit 1 und der Laufschlitten mit 2 bezeichnet.
In Fig.2 zeigt der Schnitt, der auch an einer anderen Stelle geführt sein könnte,
wieder den Pistolenkörper 1, der entweder ganz aus Metall besteht oder aus einem Kunststoffteil
5 mit einem Metalleinsatz 3 bestehen. Jedenfalls ist am oberen horizontalen Rand des
Pistolenkörpers 1 ein Führungsbett 4 vorgesehen, in dem beiderseits je eine erste
Führung 6 ausgebildet ist (Bezugszeichen auf der linken Bildseite). Die erste Führung
6 besteht aus einer ersten trapezförmigen Nut 7 und einem ersten trapezförmigen Steg
8 mit einer ersten Trapezseite 9, die unter 45 Grad zur Waagrechten geneigt ist. Der
erste trapezförmige Steg 8 kann im Grenzfall auch einen dreieckigen Querschnitt aufweisen,
was bei gebrochener Kante wieder auf ein Trapez mit sehr kurzer Parallelseite herauskommt.
In dem Laufschlitten 2 ist die andere Führung 12 ausgebildet (Bezugszeichen auf der
rechten Seite). Sie besteht aus einer zweiten Nut 13 und einem zweiten trapezförmigen
Steg 14. Die zweite Nut kann trapezförmig sein, ist hier aber, auch aus Bearbeitungsgründen,
mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet. Eine Seite 15 dieses Rechteckes ist gleichzeitig
Trapezseite des trapezförmigen Steges 14.
[0009] Die Normalseiten der Trapeze bilden erste und/oder zweite Führungsflächen 18,19,
die die Wirkung der einen Führung 6 und der anderen Führung 12 ergänzen. Die Normalseite
eines rechtwinkeligen Trapezes ist diejenige, die mit den beiden parallelen Seiten
einen rechten Winkel einschließt. Die Hauptführungen werden im Querschnitt von den
Trapezseiten 9,15 gebildet. Sie sind ausgeführte Flächen, deren Verlängerung einander
in einer als Punkt erscheinenden Linie 21 schneiden, die unter dem Führungsbett 4
liegt. Dadurch entsteht die selbstzentrierende Wirkung der Führung auf dem Laufschlitten
2.
[0010] Zur Herstellung der anderen Führung 12, der im Laufschlitten 2, wird ein Fräser 22,
strichliert eingezeichnet, unter dem Winkel 21 von 45 Grad geneigt und um die Achse
23 rotierend, verwendet. Wie zu erkennen, gibt es wegen der geneigten Lage hinsichlich
des Durchmessers des Fräsers keine Einschränkung.
[0011] In Fig.3 schließlich ist zum Vergleich noch eine Führung eines Laufschlittens 31
auf einem Pistolenkörper 30 nach dem Stand der Technik gezeigt. Nut 32 und Feder 33
sind dort im Querschnitt rechteckig und bilden horizontale Führungsflächen 34. Man
erkennt, daß die Nut 35 für einen Fräser sehr ungünstig gelegen und schwer zugänglich
ist und daß aus Festigkeitsgründen eine erhebliche Wandstärke 36 erforderlich ist.
1. Pistole, bestehend aus einem Pistolenkörper und einem darauf in Längsrichtung verschiebbar
geführten Laufschlitten, wobei aussen am oberen Rand des Pistolenkörpers und innen
am unteren Rand des Laufschlittens je eine aus einer Nut und einem Steg bestehende
Führung vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß
a) der Querschnitt der einen Führung (6) aus einer ersten trapezförmigen Nut (7) und
einem ersten trapezförmigen Steg (8) besteht, wobei erste Nut (7) und erster Steg
(8) eine Trapezseite (9) gemeinsam haben,
b) der Querschnitt der anderen Führung (12) aus einem zweiten trapezförmigen Steg
(14) und einer zweiten Nut (13) besteht, wobei eine Seite (15) der zweiten Nut (13)
zugleich die Trapezseite des zweitenTrapezes ist.
2. Pistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Nut (13) der anderen Führung (12) einen rechteckigen Querschnitt aufweist
und eine Seite (15) des Rechteckes gleichzeitig Trapezseite ist.
3. Pistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Führung (6) am Pistolenkörper (1) und die andere Führung (12) am Laufschlitten
(2) vorgesehen ist.
4. Pistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trapeze rechtwinkelige Trapeze sind und daß die eine oder andere Normalseite
des Trapezes eine weitere Führungsfläche (18;19;18,19) bilden.
5. Pistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (21) der geneigten Seite des Trapezes 45 Grad beträgt.