Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Lagerung für einen Zylinder in einer Druckmaschine, wie
Platten- und Gummizylinder, der dort so verstellt werden kann, daß er eine Bewegung
in Richtung einer Radialkomponente ausführt.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Zur Verstellung von Maschinenbauteilen sind aus dem Dokument EP 0 492 102 A1 bei
einer Lagerung für einen Druckwerkzylinder hydraulisch oder pneumatisch wirkende Arbeitszylinder
bekannt, mit welchen Hebel bewegt werden. Hier besteht also der Nachteil, daß eine
hydraulische oder pneumatische Steuerung erforderlich ist.
Zusammenfassung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung für einen verstellbaren
Zylinder in einer Druckmaschine zu schaffen, welche es ermöglicht, auf hydraulische
oder pneumatische Arbeitszylinder völlig zu verzichten.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Zylinder erfindungsgemäß durch einen an dem Zylinder
befestigten und von diesem radial abstehenden Hebel gelöst, über welchen der Zylinder
von einem ortsfest angeordneten Servomotor in Umfangsrichtung verstellbar ist. Dabei
kann die der Druckanstellung des Zylinders dienende Bewegung des Hebels von einer
reinen Linearbewegung verursacht werden. Gleichzeitig wird eine ortsfeste Anordnung
des Servomotors ermöglicht, der beispielsweise als elektrischer Stellmotor ausgeführt
sein kann. Die dann reinen Linearhubbewegungen können mit spielfrei wälzgelagerten
Maschinenbauteilen durchgeführt werden.
[0005] Der Hebel kann an dem Zylinder, welchen er verstellen soll, angeschraubt sein und
der Servomotor kann an einer Gehäusewand eines Maschinengestells befestigt, beispielsweise
ebenfalls angeschraubt sein.
[0006] Der Zylinder kann über Exzenterlager in Gehäusewänden des Maschinengestells drehbar
gelagert sein, wobei ein Exzenterlager jeweils einen in der zugehörigen Gehäusewand
gehaltenen Außenring mit konzentrischer Bohrung und einen darin angeordneten, an dem
Zylinder befestigten Innenring mit exzentrischer Bohrung aufweist.
[0007] Die Abtriebswelle des Servomotors kann als Gewindespindel eines Wälzschraubtriebes
ausgeführt sein, dessen Mutter von einem auf den Hebel des Zylinders in dessen Umfangsrichtung
einwirkenden Laufwagen einer Linearführung gehalten ist.
[0008] Die Linearführung kann als Laufrollenführung mit einer Führungsschiene, die an einer
der Gehäusewände befestigt ist, und vier an dem Laufwagen gelagerten, längs der Führungsschiene
abrollbaren Laufrollen ausgebildet sein.
[0009] An dem Laufwagen können parallel zur Querrichtung der Führungsschiene in einem Abstand
hintereinander zwei an einem gemeinsamen, von dem Hebel gehaltenen Zapfen gelagerte
Stützrollen angeordnet sein, die sich an dem Laufwagen in dessen einer Fahrtrichtung
unmittelbar und in dessen anderer Fahrtrichtung über ein verstellbares Klemmstück
abstützen. Dabei kann in dem Laufwagen eine auf das Klemmstück einwirkende Zustellschraube
angeordnet sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Figur 1
- eine Verstellvorrichtung mit einem verschwenkbaren Hebel für eine Druckwalze in stirnseitiger
Ansicht mit teilweisem Schnitt;
- Figur 2
- die Verstelleinrichtung in einem Schnitt gemäß Linie II-II der Figur 1;
- Figur 3
- die Verstelleinrichtung mit dem in die rechtsseitige Endposition verschwenkten Hebel;
- Figur 4
- die Verstelleinrichtung mit dem in die linksseitige Endposition verschwenkten Hebel;
- Figur 5
- die Verstelleinrichtung in der Draufsicht;
- Figur 6
- die Verstelleinrichtung gemäß Figur 5, wobei der Zylinder in die vordere axiale Endposition
verstellt ist;
- Figur 7
- die Verstelleinrichtung gemäß Figur 5, wobei der Zylinder in die hintere axiale Endposition
verstellt ist.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
[0011] Ein Zylinder 1, der beispielsweise als Druckwalze wirkt, ist in Gehäusewänden eines
Maschinengestells einer Druckmaschine über Exzenterlager drehbar gelagert. Davon sind
in Figur 2 ein Außenring 2 mit konzentrischer Bohrung und ein Innenring 3 mit exzentrischer
Bohrung erkennbar. Dieses Exzenterlager befindet sich in der Gehäusewand 4. Es ist
als Wälzlager ausgeführt und ermöglicht außer der Verschwenkung des Zylinders 1 um
eine Achse, die zu seiner Längsachse 5 parallel verläuft, auch dessen Verschiebung
in axialer Richtung. Für die Verschwenkung des Zylinders 1 ist ein Servomotor 6 vorgesehen,
der als elektrischer Stellmotor ausgebildet und auf einer an der Gehäusewand 4 angeschraubten
Konsole 7 befestigt ist. Die Läuferwelle des Servomotors 6 ist am abtriebsseitigen
Ende als Gewindespindel 8 eines Wälzschraubtriebes ausgeführt. Sie wird von einer
Mutter 9 dieses Wälzschraubtriebes umgeben, die an dem Laufwagen 10 einer Linearführung
befestigt ist. Eine Führungsschiene 11 der Linearführung wird ebenfalls von der Konsole
7 getragen. An ihr ist der Laufwagen 10 längsverschieblich abgestützt.
[0012] Durch ein Verschwenken der Druckwalze bzw. des Zylinders 1 in den Exzenterlagern
kann deren radialer Abstand zu einer benachbarten Druckwalze variiert werden. Dazu
dient als Antrieb der Servomotor 6, er ist mit einer Haltebremse ausgestattet. Die
Linearführung mit dem Laufwagen 10 und der darin befestigten Mutter 9 des Wälzschraubtriebes
nimmt die Kräfte und Momente der Mutter 9 auf. Sie ist eine Laufrollenführung mit
vier Laufrollen 12, die sich längs der Führungsschiene 11 abwälzen können und den
Laufwagen 10 tragen.
[0013] An einem Ende des Zylinders 1 ist ein Hebel 13 befestigt, der radial von dem Zylinder
absteht und an seinem von dem Zylinder abgewandten Ende einen Zapfen 14 trägt, an
welchem zwei Stützrollen 15 und 16 zu beiden Seiten des Hebels 13 drehbar gelagert
sind. Eine der beiden Stützrollen 15 stützt sich innerhalb einer Ausnehmung des Laufwagens
10 in einer Längsrichtung der Führungsschiene 11 unmittelbar am Laufwagen 10 ab. Die
andere Stützrolle 16 stützt sich in der entgegengesetzten Längsrichtung der Führungsschiene
11 an einem Klemmstück 17 ab, welches innerhalb des Laufwagens axial verschiebbar
angeordnet ist und in dessen Ausnehmung hineinragt. Zur Verstellung des Klemmstückes
17 dient eine Zustellschraube 18, die in eine Gewindebohrung des Laufwagens 10 eingeschraubt
ist, dort stirnseitig mit dem Klemmstück 17 in Berührung steht und mit einer aufgeschraubten
Mutter 19 an dem Laufwagen gekontert ist. Durch Verdrehen der Zustellschraube 18 können
die beiden Stützrollen 15 und 16 spielfrei vorgespannt werden.
[0014] Durch Verfahren des Laufwagens 10 längs der Führungsschiene 11 der Linearführung
werden die Stützrollen 15 und 16 zwischen zwei Endpositionen der Druckanstellung verschoben.
Dabei bleibt die Anbindung der Stützrollen 15 und 16 an dem Laufwagen 10 spielfrei,
da der Abstand zwischen den beiden Klemmflächen, der dem Durchmesser der Stützrollen
15 und 16 entspricht, konstant bleibt. Da sich die Stützrollen auf einer Kreisbahn
um die Mittelachse des Außenringes 2 des zugehörigen Exzenterlagers bewegen, muß die
zusätzliche Hubbewegung der Stützrollen 15 und 16 ausgeglichen werden. Dies erfolgt
dadurch, daß die Stützrollen auf den Klemmflächen des Laufwagens 10 und des Klemmstückes
17 nach oben bzw. nach unten abrollen können.
[0015] Da der als Druckwalze wirkende Zylinder 1 auch in axialer Richtung verschiebbar sein
soll, müssen die Stützrollen 15 und 16 in dieser Richtung ebenfalls frei beweglich
sein. Dies wird dadurch ermöglicht, daß die Stützrollenaußenringe auf den Klemmflächen
zwischen zwei Endpositionen der Axialverstellung gleiten können, wie es aus den Figuren
6 und 7 erkennbar ist.
Bezugszahlenliste
[0016]
- 1
- Zylinder
- 2
- Außenring
- 3
- Innenring
- 4
- Gehäusewand 5 Längsachse
- 6
- Servomotor
- 7
- Konsole
- 8
- Gewindespindel
- 9
- Mutter
- 10
- Laufwagen
- 11
- Führungsschiene
- 12
- Laufrolle
- 13
- Hebel
- 14
- Zapfen
- 15
- Stützrolle
- 16
- Stützrolle
- 17
- Klemmstück
- 18
- Zustellschraube
- 19
- Mutter
1. Lagerung für einen Zylinder (1) in einer Druckmaschine, gekennzeichnet durch einen an dem Zylinder (1) befestigten und von diesem radial abstehenden Hebel (13),
über welchen der Zylinder (1) von einem ortsfest angeordneten Servomotor (6) in Umfangsrichtung
verstellbar ist.
2. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (13) an dem Zylinder (1) angeschraubt ist.
3. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (1) über Exzenterlager in Gehäusewänden (4) eines Maschinengestells
drehbar gelagert ist, wobei ein Exzenterlager jeweils einen in der zugehörigen Gehäusewand
(4) gehaltenen Außenring (2) mit konzentrischer Bohrung und einen darin angeordneten,
an dem Zylinder (1) befestigten Innenring (3) mit exzentrischer Bohrung aufweist.
4. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Servomotor (6) an einer der Gehäusewände (4) befestigt ist.
5. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtriebswelle des Servomotors (6) als Gewindespindel (8) eines Wälzschraubtriebes
ausgeführt ist, dessen Mutter (9) von einem auf den Hebel (13) des Zylinders (1) in
dessen Umfangsrichtung einwirkenden Laufwagen (10) einer Linearführung gehalten ist.
6. Lagerung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Linearführung als Laufrollenführung mit einer Führungsschiene (11) und vier
an dem Laufwagen (10) gelagerten, längs der Führungsschiene (11) abrollbaren Laufrollen
(12) ausgebildet ist, wobei die Führungsschiene (11) an einer der Gehäusewände (4)
befestigt ist.
7. Lagerung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Laufwagen (10) parallel zur Querrichtung der Führungsschiene (11) in
einem Abstand hintereinander zwei Stützrollen (15, 16) angeordnet sind, die an einem
gemeinsamen, von dem Hebel (13) gehaltenen Zapfen (14) gelagert sind, wobei eine Stützrolle
(15) an dem Laufwagen (10) in dessen einer Fahrtrichtung unmittelbar und die andere
Stützrolle (16) in der anderen Fahrtrichtung des Laufwagens (10) über ein verstellbares
Klemmstück (17) an dem Laufwagen (10) abgestützt ist.
8. Lagerung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Laufwagen (10) eine auf das Klemmstück (17) einwirkende Zustellschraube
(18) angeordnet ist.