[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Bahnspannungsregeleinrichtung und
eignet sich insbesondere für wellenlos angetriebene Rollenoffsetdruckmaschinen in
Turmbauweise, vorzugsweise für den Zeitungsoffset.
[0002] Die genaue Einstellung und Regelung der Papierbahnspannung bei Rollenoffsetdruckmaschinen
während des Druckprozesses ist von großer Bedeutung. Die richtig eingestellte Bahnspannung
ist nicht nur für die Erzielung einer guten Druckqualität erforderlich, da z.B. nicht
nur Farb- und Schnittregister besser eingehalten werden, sondern führt auch zu einer
Erhöhung der Druckproduktivität, da auch weniger bzw. keine Papierrisse verursacht
werden. Es ist deshalb üblich für die Bahnspannung bestimmte Bahnspannungsprofile
entlang der einzelnen Papierwege vorzugeben, d.h. daß vorgegebene Ober- bzw. Untergrenzwerte
der Bahnspannung nicht über- bzw. unterschritten werden sollen.
[0003] Jedoch kann sich das Papierelastizitätsmodul von Papierrolle zu Papierrolle stark
verändern, was zu einer sprungartigen Änderung der Bahnspannung führen kann. Dies
tritt z.B. bei einem Wechsel der Rollen auf und wirkt sich sehr negativ auf die Qualität
des Druckerzeugnisses aus. Weiterhin kann sich das Elastizitätsmodul des Papiers auch
innerhalb der gleichen Papierrolle ändern, da z.B., bedingt durch die Lagerung, die
äußeren und inneren Schichten der Papierrolle unterschiedlich feucht sind. Diese Änderungen
des Elastizitätsmoduls des Papiers führen aufgrund der daraus resultierenden Bahnspannungsänderungen
und der Papierdehnung zu Änderungen des Farb- und Schnittregisters während der Rollenabwicklung
und somit zu einer Qualitätsverschlechterung. Auch variierende Farb- und Feuchtebelegungen
ändern das E-Modul.
[0004] Eine weitere Einflußgröße für die Papierbahnspannung sind Transientvorgänge, wie
z.B. rampenförmige Geschwindigkeitsänderungen der Papierbahn, oder auch das Bewegen
eines Gummizylinders zwischen einer Druck-An- und einer Druck-Ab-Stellung. Diese Transientvorgänge
treten z.B. bei wellenlosen Rollenoffsetdruckmaschinen mit einer sogenannten "fliegenden"
Plattenwechselfunktionalität häufig auf, wobei ohne ein Anhalten der Druckmaschinen
aufeinanderfolgend unterschiedliche Produktionsdurchläufe erfolgen. Dabei wird jedes
Mal die Bahnspannung stark beeinflußt und verändert.
[0005] Da diese Änderungen der Bahnspannung zu einer Verschlechterung der Druckqualität
führen, wurden immer bessere Regelungen zur Einhaltung eines vorgegebenen Bahnspannungsprofils
entwickelt, welche nachfolgend beschrieben werden.
1. Einfache Bahrspannungsregelung
[0006] Fig. 4a zeigt eine bekannte Bahnspannungsregeleinrichtung. Dabei wird ein Bahnspannungs-Soll-Wert
F
SOLL von einer Maschinensteuerung vorgegeben und ein Bahnspannungsregler ermittelt aus
einer Differenz zwischen dem Bahnspannungs-Soll-Wert F
SOLL und einem durch einen Bahnspannungsmeßsensor gemessenen Bahnspannungs-IstWert F
IST einen Nacheilungssollwert ΔN
SOLL.
[0007] Von einem am Ende des Druckprozesses angeordneten Falzapparat wird ein Drehzahlleitsollwert
N
SOLL abgegriffen. Da der Falzapparat aber funktionsbedingt bereits eine nicht stetige
Betriebsart aufweist, kann der daraus ermittelte Drehzahlleitsollwert N
SOLL nicht unmittelbar für die Bahnspannungsregelung verwendet werden, sondern muß erst
tiefpaßgefiltert werden, um höherfrequente Störanteile des Drehzahlleitsollwert-Signals
N
SOLL zu unterdrücken. Der tiefpaßgefilterte Drehzahlleitsollwert N
SOLL wird mit dem Nacheilungswert- ΔN
SOLL aus dem Bahnspannungsregler und dem Drehzahl-Ist-Wert N
IST der durch den Antriebsmotor angetriebenen Walze beaufschlagt, und das erhaltene Signal
wird dem Drehzahlregler zugeführt, welcher den Antriebsmotor ansteuert.
[0008] Jedoch ist die zwingend erforderliche Tiefpaßfilterung des Drehzahlleitsollwerts
N
SOLL aus dem Falzapparat nachteilig, weil diese Tiefpaßfilterung zu einer Trägheit der
gesamten Regelung führt, und der durch die Tiefpaßfilterung stark gedämpfte Drehzahlleitsollwert
N
SOLL beeinflußt die gesamte Regeldynamik der Bahnspannungsregelung, da die Regelparameter
des Bahnspannungsreglers mit den Regelparametern des nachgeschalteten Drehzahlreglers
abgestimmt werden müssen.
2. Nacheilungsregelung
[0009] Die Nacheilungsregelung ist eine einfache und schnelle Drehzahlregelung.
[0010] Wie in Fig. 4b gezeigt, wird dem Drehzahlregler ein Wert ΔN zugeführt, welcher aus
einer Differenz eines Drehzahlleitsollwerts N
SOLL aus z.B. einem Bus-System und einem gemessenen Ist-Wert N
IST der Drehzahl, sowie einem Nacheilungssollwert ΔN
SOLL ermittelt wird. Dieser Drehzahlregler steuert auf bekannte Art den Antriebsmotor
an.
[0011] Dabei ist es jedoch erforderlich, vor Inbetriebnahme die Nacheilungssollwerte ΔN
SOLL so einzustellen, daß eine gewünschte Bahnspannung erreicht wird, wobei gilt: ΔN
SOLL = n • N
SOLL. Hierbei stellt n die Nacheilung dar.
[0012] Obwohl die Nacheilungsregelung konstruktiv sehr einfach zu realisieren ist, und die
Nachteile der Bahnspannungsregelung, bedingt durch die Tiefpaßfilterung, vermeidet,
weist die Nacheilungsregelung jedoch auch Nachteile auf. So ist z.B. die resultierende
Bahnspannung abhängig von der Geschwindigkeit der Papierbahn. Dies bedeutet, daß ohne
Nachkorrekturen der Drehzahlleitsollwerte N
SOLL die Bahnspannung z.B. während einer Geschwindigkeitsrampe nicht konstant gehalten
werden kann. Dies führt, wie oben erwähnt, zu einer Verschlechterung der Qualität
der Druckerzeugnisse. Weiterhin wirkt sich eine starke Schwankung der Papierbahnspannung
z. B. bei einem Normalhalt oder einem Nothalt der Druckmaschine äußerst negativ aus,
da bei der reinen Drehzahlregelung die Bahnspannung extrem stark anwachsen kann, was
leicht zu einem Abriß der Papierbahn führen kann. Weiterhin schwankt die Bahnspannung
auch stark bei einem Druck-An- oder einem Druck-Ab-Vorgang aller Druckstellen z.B.
eines Achterturmes, was ebenfalls nicht gewünscht ist.
3. Nacheilungsregelung mit Droop-Funktionalität
[0013] Um die Nachteile der beiden oben genannten Regelungseinrichtungen zu überwinden,
wurde eine Nacheilungsregelung mit einer sogenannten Droop-Funktionalität vorgeschlagen.
Dabei wird der Drehzahlleitsollwert N
SOLL für den Drehzahlregler des Einzugwerkantriebs als Funktion von dessen Lastmoment
korrigiert, wobei das Lastmoment im Beharrungszustand proportional zur Bahnspannung
ist.
[0014] Fig. 4c zeigt eine solche Nacheilungsregelung mit Droop-Funktionalität. Einem Drehzahlregler
wird wiederum eine Differenz ΔN zugeführt, welche aus einem Drehzahlleitsollwert N
SOLL, einem Drehzahl-Ist-Wert N
IST und einer weiteren Korrekturgröße N
M, welche aus einem gemessenen Motorlastmoment ermittelt wird, sowie einem Nacheilungssollwert
ΔN
SOLL gebildet wird.
[0015] Im Gegensatz zur reinen Drehzahlregelung hat die Regelung mit Droop-Funktionalität
den Vorteil, daß Störungen durch Änderungen des Papierelastizitätsmoduls bzw. durch
Druck-An- oder Druck-Ab-Vorgänge nur kleinere Abweichungen der Bahnspannung verursachen.
Jedoch verursachen Störungen durch eine Änderung des Papierelastizitätsmoduls eine
bleibende Abweichung der Bahnspannung, wenn der Wert ΔN
SOLL nicht nachkorrigiert wird. Dies führt dazu, daß ohne eine entsprechende Anpassung
des Wertes ΔN
SOLL ein gewünschter Bahnspannungswert nach einer Störung nicht beibehalten werden kann,
da das momentane Elastizitätsmodul der Papierbahn in der Regel unbekannt ist.
[0016] Fig. 5 zeigt ein linearisiertes Diagramm, bei dem über die Abszisse die Drehzahl
N des Einzugswerks bei einer bestimmten Maschinendrehzahl aufgetragen ist, wobei auf
der Ordinate die Papierbahnspannung F aufgetragen ist. Für zwei unterschiedliche Elastizitätsmodule
einer Papierbahn sind die Geraden E
1 und E
2 dargestellt, wobei das Elastizitätsmodul einer Papierbahn zwischen diesen zwei beispielhaft
dargestellten Geraden schwanken kann. Die qualitative Kennlinie der einfachen Bahnspannungsregeleinrichtung
ist mit 1 gekennzeichnet, die Kennlinie der Nacheilungsregelung mit 2 und die Kennlinie
der Nacheilungsregelung mit Droop-Funktionalität ist mit 3 gekennzeichnet.
[0017] Verändert sich z.B. das Elastizitätsmodul der Papierbahn von E
1 zu E
2, so wird bei einer Nacheilungsregelung (Kennlinie 2) eine Differenz ΔF
2 der Bahnspannung erhalten, welche erheblich größer ist als die Bahnspannungsdifferenz,
welche bei einer Nacheilungsregelung mit Droop-Funktionalität auftritt, wie in Fig.
5 durch ΔF
3 dargestellt. Dies verdeutlicht den Vorteil dieser Regelung.
[0018] Jedoch ist auch eine solche kleinere Schwankung der Bahnspannung immer noch nachteilig,
z.B. hinsichtlich der Qualität der erhaltenen Druckerzeugnisse bedingt durch die Abweichung
der Farb- und Schnittregister.
[0019] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Regeleinrichtung für die Spannung
einer Papierbahn einer Druckmaschine vorzuschlagen, welche die Nachteile der bekannten
Regelungen vermeidet. Insbesondere sollen eine Regeleinrichtung und ein Regelverfahren
vorgeschlagen werden, mit welchen die Bahnspannung schnell und genau geregelt werden
kann.
[0020] Diese Aufgabe wird durch eine Regeleinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1
und ein Regelverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.
[0021] Die mit der Erfindung verbundenen Vorteile werden dadurch erzielt, daß sowohl der
Drehzahlleitsollwert N
SOLL als auch der Bahnspannungs-Sollwert F
SOLL durch z.B. eine Maschinensteuerung frei wählbar vorgegeben werden können. Dadurch
kann in Echtzeit ein Drehzahlleitsollwert N
SOLL vorgegeben werden, welcher nicht gefiltert werden muß und unverfälscht als Regelungsgröße
zur Verfügung steht. Die Regeleinrichtung kann somit unmittelbar und ohne Trägheit
die Papierbahnspannung nach Auftreten einer Störgröße wieder einregeln. Ebenso kann
der Bahnspannungs-Sollwert F
SOLL frei wählbar und damit im Sinne einer Optimierung der Druckqualität vorgegeben werden,
so daß die beiden für die Regelung wichtigen Sollwert-Größen F
SOLL und N
SOLL der Steuerung frei vorgegeben werden können. Ein Regelkreis für die Bahnspannung
ermöglicht es, daß Änderungen bei den Druckbedingungen, bedingt durch z.B. eine Änderung
des Papierelastizitätsmoduls oder einen Druck-An- bzw. Druck-Ab-Vorgang von Gummizylindern
auf der Papierbahn bei der Regelung schnell berücksichtigt werden können, um eine
konstante Papierbahnspannung während des Betriebs zu gewährleisten, wobei gleichzeitig
die Drehzahl schnell eingeregelt werden kann.
[0022] Das gleichzeitige Vorgeben des generierten Bahnspannungs-Sollwertes F
SOLL und des generierten Drehzahlleitsollwertes N
SOLL ermöglicht auch eine bessere Ansteuerung der Regeleinrichtung, da zwei Sollwerte
für die Regelung frei wählbar vorgegeben werden können und z.B. von der Maschinensteuerung
auch schnell geändert werden können, ohne daß dabei Vorgänge des normalen Druckablaufs
berücksichtigt werden müssen, was bedingt durch Laufzeiten immer zu einer Trägheit
der ganzen Regelung führt.
[0023] Dem Drehzahlregler der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung wird die Differenz zwischen
dem Drehzahlleitsollwert N
SOLL und dem Nacheilungs-Sollwert ΔN
SOLL zugeführt, welcher durch den Bahnspannungsregler aus dem Bahnspannungs-Sollwert F
SOLL und dem Bahnspannungs-Istwert F
IST ermittelt wurde, um den Motor so anzusteuern, daß eine gewünschte, vorzugsweise konstante,
Bahnspannung bei vorgegebener Drehzahl erhalten werden kann.
[0024] Die erfindungsgemäße Bahnspannungsregeleinrichtung ermöglicht somit durch Verwendung
eines ungestörten Drehzahlleitsollwert-Signals für den unterlagerten Drehzahlregelkreis
eine bessere Abstimmung zwischen Bahnspannungsregelkreis und Drehzahlregelkreis. Hierdurch
können Störungen der Bahnspannung z.B. vor dem Einzugswerk zeitoptimal geregelt werden.
Dies führt zu sehr guten dynamischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Regelung,
welche bei den oben erwähnten Änderungen der Betriebszustände zur Aufrechterhaltung
einer konstanten Bahnspannung erforderlich sind. Ebenso können mit der erfindungsgemäßen
Regelung Bahnspannungsänderungen im Druckturm selbst begrenzt werden. Die Größenordnungen
dieser Änderungen können nämlich abgeschätzt werden, wobei diese unabhängig von der
Papiersorte, Feuchtigkeit und anderen Störgrößen etwa gleich bleiben. Damit können
mit der erfindungsgemäßen Regelung die Farbregister und Schnittregister besser gehalten
werden, da die Bahndehnungen auf einen bestimmten kleinen Bereich beschränkt werden
können. Die erfindungsgemäße Bahnspannungsregelung weist weiterhin den Vorteil auf,
daß die Bahnspannung immer in einem für das verwendete Papier geeigneten Bereich gehalten
werden kann, so daß Papierrisse vermieden werden können.
[0025] Es ist möglich, die erfindungsgemäße Regeleinrichtung entweder einzeln z. B. am Einzugswerk
oder am Auszugswerk vorzusehen. Weiterhin ist es auch möglich, daß die erfindungsgemäße
Regelung sowohl zur Regelung der Bahnspannung am Einzugswerk als auch zur Regelung
am Auszugswerk verwendet wird. Eine solche Regelung des Ein- und Auszugswerkes des
Druckturms hat den Vorteil, daß die Bahnspannung über die gesamte Bahnlänge durch
den Druckturm hindurch geregelt werden kann, so daß sich ein besonders günstiger Bahnspannungsverlauf,
vorzugsweise eine konstante Bahnspannung, vom Einzugswerk über den Druckturm zum Auszugswerk
ergibt. Bei einer solchen Ausführungsform der Erfindung sind die Bahnspannungsregler
jeweils bei dem Einzugswerk oder dem Auszugswerk oder bei beiden, welche geregelt
werden sollen, angeordnet. Die erfindungsgemäße Regelung kann auch einzeln oder zusammen
mit anderen Regeleinrichtungen an anderen Stellen der Papierbahn angeordnet sein,
wie z.B. im Druckturm selbst oder der Trichtereinlaufwalze.
[0026] Es ist vorteilhaft den Bahnspannungs-Sollwert F
SOLL der Regelungseinrichtung über ein Bus-System zuzuführen. Besonders bevorzugt wird
der Drehzahlleitsollwert N
SOLL über einen schnellen Bus übertragen. Insbesondere eignet sich hierfür ein Echtzeit-Bus-System,
wie z.B. ein SERCOS-BUS. Diese Ansteuerung der Regelungseinrichtung bzw. Regelungseinrichtungen
durch ein solches Bus-System vereinfacht die Ansteuerung der Regelung an einem Druckturm
erheblich, da so von einer entfernt liegenden Maschinensteuerung der Regelung alle
Sollwerte vorgegeben werden können. Somit kann auf die lokale Eingabe von Sollwerten
verzichtet werden. Weiterhin ist es durch ein solches Bus-System möglich, daß unterschiedliche
Drucktürme über einen einzigen Bus angesteuert werden, welcher wiederum unterschiedliche,
jedoch abgestimmte Sollwerte für die jeweiligen Drucktürme vorgeben kann. Die einzelnen
Drucktürme können so individuell mit unterschiedlichen Bahnspannungen oder bei andersartigen
Bahnwegen betrieben werden.
[0027] Um eine gewünschte, vorzugsweise konstante, Bahnspannung über den gesamten Verlauf
der Papierbahn zu erhalten, ist es vorteilhaft, mehr als einen Bahnspannungssensor
zur Ermittlung verschiedener Ist-Werte als Eingangsgrößen einer einzelnen Regeleinrichtung
zu erhalten. So kann z.B. im Fall einer Bahnspannungsregelung am Einzugswerk als Eingangsgröße
für die Regeleinrichtung neben der Bahnspannung z.B. an dem Einzugswerk selbst auch
die Bahnspannung an dem Auszugswerk und/oder die Bahnspannung bei der Trichtereinlaufwalze
oder jedem anderen geeigneten Meßpunkt verwendet werden. Natürlich ist es auch denkbar,
nur die Bahnspannung z.B. am Auszugswerk oder an der Trichtereinlaufwalze für die
Bahnspannungsregelung des Einzugswerkes zu verwenden, wobei hier natürlich auch noch
ein oder mehrere zusätzliche Bahnspannungssensorsignale verwendet werden können. So
kann z.B. die Bahnspannungsregelung des Einzugswerkes die Bahnspannungen am Auszugswerk
und an der Trichtereinlaufwalze als einzige Ist-Größen der Regelung verwenden, um
die Papierbahnspannung zu regeln.
[0028] Entsprechende Ausgestaltungen gelten analog für die Regelung der Bahnspannung am
Auszugswerk, welche ebenfalls die Papierbahnspannung in Abhängigkeit von der Bahnspannungs-Istgröße
eines einzelnen Bahnspannnungssensors regeln kann, welcher nicht notwendig am Auszugswerk
selbst angeordnet sein muß. Es kann für die Regelung der Bahnspannung am Auszugswerk
auch jede beliebige Kombination von zwei oder mehr Bahnspannungs-Istwert-Signalen
einzelner Bahnspannungssensoren verwendet werden, um die Papierbahnspannung zu regeln.
[0029] Es ist vorteilhaft, wenn die von dem oder den einzelnen Bahnspannungssensoren aufgenommenen
Bahnspannungs-Istwerte erst einem Übertragungsglied bzw. unterschiedlichen Übertragungsgliedern
mit einer geeigneten Übertragungsfunktion zugeführt werden, bevor diese als Eingangsgrößen
der Bahnspannungsregelung verwendet werden. Dabei können die einzelnen Übertragungsglieder
z.B. zur Gewichtung der Anteile eines jeden Istwert-Signals für eine Gesamtbahnspannungs-Istgröße
verwendet werden. Natürlich kann jedes einzelne von einem Bahnspannungssensor gemessene
Ist-Signal auch erst einem Übertragungsglied mit einer geeigneten dynamischen Übertragungsfunktion
zugeführt werden, wie z.B. einem PT
1 oder PT
2-Glied, bevor dieser der Bahnspannungsregelung zugeführt wird bzw. mit anderen gegebenenfalls
auch gewichteten oder dynamisch veränderten Bahnspannungs-Istgrößen verknüpft wird.
Durch eine solche Berücksichtigung mehrerer gewichteter und dynamisch bewerteter Bahnspannungs-Istgrößen
können Änderungen innerhalb des Druckturmes aufgrund z.B. der Feuchtigkeit des Papieres
und Änderungen entlang der gewöhnlich langen Papierwege zwischen z.B. dem Auszugswerk
und der Trichtereinlaufwalze für die Regelung der gesamten Papierbahnspannung berücksichtigt
werden. Durch geeignete Parametrierung und Einstellung der einzelnen Gewichtungs-
bzw. Übertragungsfunktionsglieder der jeweils einzelnen aufgenommenen Bahnspannungs-Istwert-Signale
können vorgegebene Bahnspannungswerte entlang des gesamten Papierbahnweges innerhalb
bestimmter Grenzen eingehalten werden, wobei vorgegebenen Grenzwerte nicht über- bzw.
unterschritten werden. Obige Ausführungen gelten sowohl für eine einzelne Bahnspannungsregelung
am Einzugswerk als auch für eine einzelne Bahnspannungsregelung am Auszugswerk, wobei
beide Bahnspannungsregelungen auch kombiniert verwendet werden können. Jede einzelne
dieser Bahnspannungsregelungen kann z.B. einen Istwert F
IST, welcher durch einen beliebigen Bahnspannungsmeßsensor erfaßt wird, nach Durchlaufen
eines entsprechenden Übertragungsfunktionsblockes als Eingangsgröße verwenden, wobei
natürlich auch eine gewichtete Summe mehrerer Signale für eine einzelne Bahnspannungsregelung
verwendet werden kann.
[0030] Vorteilhaft können auch zur Regelung einer Bahnspannung kreuzgekoppelte Bahnspannungs-Istwerte
von z.B. dem Einzugswerk, dem Auszugswerk und der Trichtereinlaufwalze, aber auch
anderen Meßstellen der Papierbahn, verwendet werden. Dabei wird insbesondere der-Bahnspannungsregelung
am Einzugswerk ein Wert F
EW zugeführt, welcher vorzugsweise aus einer Kreuzkopplung der gemessenen Bahnspannungswerte
F
IST am Einzugswerk, am Auszugswerk und an der Trichtereinlaufwalze bestimmt wird. Entsprechendes
gilt für die Bahnspannungsregelung am Auszugswerk. Für die Ausführungsform mit zwei
Regelungseinrichtungen ergibt sich für die den Bahnspannungsregelungen zugeführten
Werte F
EW und F
AW somit im Fall von z.B. drei zu berücksichtigenden Bahnspannungs-Istwerten folgende
Matrixschreibweise:

[0031] Die Kopplungsmatrix für z.B. zwei Bahnspannungsregelungen, die jeweils drei Bahnspannungs-Istwerte
berücksichtigen, besteht aus 2 x 3 = 6 Elementen, welche mit α
1 bis α
6 bezeichnet sind. Dabei muß ein Matrixelement α
i nicht unbedingt eine Konstante sein, sondern kann auch eine dynamische Übertragungsfunktion
darstellen. Durch eine solche Bahnspannungsregeleinrichtung, bestehend aus z.B. zwei
lokalen Bahnspannungsregeleinrichtungen für das Einzugswerk und Auszugswerk mit einem
Kopplungsglied, welches sich aus mehreren Übertragungsfunktionen zusammensetzt, können
bei bestimmten Betriebszuständen Vorteile erzielt werden. So ist es z.B. möglich,
am Eingang und Ausgang des Druckturmes die Bahnspannung lokal zu regeln bei gleichzeitiger
gegenseitiger Berücksichtigung der entsprechenden Bahnspannungs-Istwerte am Ein- und
Ausgang des Druckturmes. Ziel einer solchen kreuzgekoppelten Bahnspannungsregelung
ist es, die optimale Bahnspannung während des gesamten Druckprozesses über die gesamte
Papierbahn zu gewährleisten und Schnittregisterabweichungen dazwischen zu minimieren,
so daß die einzelnen Elemente α
i der Kopplungsmatrix geeignet festgelegt werden müssen. Natürlich kann eine solche
Kreuzkopplung von mindestens zwei Eingangssignalen zweier unterschiedlicher Bahnspannungssensoren
auch für nur eine einzelne Bahnspannungsregelung, aber auch für drei oder mehr Bahnspannungsregelungen,
gegebenenfalls auch der Zylinder innerhalb des Druckturmes, verwendet werden. Die
Anzahl der gemessenen Eingangsgrößen der Kreuzkopplung, d.h. der gemessenen Bahnspannungs-Istwerte,
ist dabei nicht auf drei beschränkt. Es können auch nur zwei oder mehr als drei Eingangssignal-Istwerte
verwendet werden, wobei dann die Meßsensoren jeweils geeignet angeordnet werden.
[0032] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Regeln der Spannung der Papierbahn einer
Druckmaschine wird ein Drehzahlleitsollwert N
SOLL und ein Bahnspannungs-Sollwert F
SOLL vorgegeben. Ein erster Bahnspannungs-Istwert F
IST wird gemessen. Aus der Differenz ΔF zwischen dem Bahnspannungs-Sollwert F
SOLL und dem gemessenen Bahnspannungs-Istwert F
IST wird durch einen Bahnspannungsregler ein Vor- oder Nacheilungs-Sollwert ΔN
SOLL ermittelt, je nachdem ob es sich um das Auszugs- oder Einzugswerk handelt. Dabei
kann die gebildete Differenz ΔF z.B. einem PI-Regelalgorithmus dienen, einen Nach-
oder Voreilungswert zu gewinnen. Der Vor- bzw. Nacheilungs-Sollwert ΔN
SOLL wird zu dem Drehzahlleitsollwert N
SOLL addiert bzw. von diesem subtrahiert, und das erhaltene Ergebnis wird als Eingangsgröße
einer Regelung der Drehzahl eines Antriebsmotors verwendet, welche als weitere Eingangsgröße
auch einen gemessenen Drehzahl-Istwert N
IST berücksichtigen kann. Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung der Papierbahnspannungsregelung
können die gleichen Vorteile, wie oben bei der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung
beschrieben, erhalten werden.
[0033] Vorzugsweise wird mindestens ein gemessener Bahnspannungs-Istwert F
IST z.B. am Einzugswerk, Auszugswerk oder der Trichtereinlaufwalze für die erfindungsgemäße
Regelung verwendet, wobei natürlich auch jede Kombination dieser Bahnspannungs-Istwerte,
gegebenenfalls unter vorheriger Beaufschlagung mit einer geeigneten Übertragungsfunktion,
wie oben beschrieben, zur Bahnspannungsregelung verwendet werden können. Dabei können
die einzelnen Bahnspannungs-Istwert auch, wie oben beschrieben, kreuzgekoppelt werden,
bevor sie als Eingangsgröße für das Regelungsverfahren verwendet werden.
[0034] Ebenso wie oben erwähnt, ist es natürlich auch möglich, entweder lokal die Bahnspannung
am Einzugswerk oder am Auszugswerk oder an beiden zu regeln, wobei für die einzelnen
Regelungsverfahren die verschiedenen oben erwähnten Eingangsgrößen verwendet werden
können.
[0035] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Bahnspannungsregeleinrichtung einer ersten Ausführungsform der
Erfindung;
- Fig.2
- eine erfindungsgemäße Bahnspannungsregeleinrichtung einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung;
- Fig. 3
- eine erfindungsgemäße Bahnspannungsregeleinrichtung einer dritten Ausführungsform
der Erfindung;
- Fig. 4a bis 4c
- Bahnspannungsregelungen gemäß dem Stand der Technik; und
- Fig. 5
- ein Diagramm zur Veranschaulichung der Wirkungsweisen der Bahnspannungsregelungen
gemäß den Figuren 4a bis 4c.
[0036] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, werden von einer Maschinensteuerung über ein Echtzeit-Bus-System
der Drehzahlleitsollwert N
SOLL und der Bahnspannungs-Sollwert F
SOLL der Bahnspannungsregeleinrichtung zugeführt. Der Bahnspannungs-Sollwert kann aber
auch über analoge oder digitale Eingänge ohne Verwendung eines Bus-Systems zugeführt
werden. Der von einem Bahnspannungsmeßsensor gemessene Bahnspannungs-Istwert F
IST wird vom Bahnspannungs-Sollwert F
SOLL subtrahiert, woraus die Bahnspannungsregelabweichung ΔF erhalten wird. Diese Bahnspannungsregelabweichung
AF wird dem Bahnspannungsregler am Einzugswerk zugeführt, der diese in einen Nacheilungs-Sollwert
ΔN
SOLL umrechnet. Dieser Nacheilungs-Sollwert ΔN
SOLL wird zusammen mit dem aus dem Echtzeit-Bus-System erhaltenen Drehzahlleitsollwert
N
SOLL und dem gemessenen Drehzahl-Istwert N
IST verknüpft und das Ergebnis wird dem Drehzahlregler zugeführt, welcher den Motor zum
Antreiben einer Walze des Einzugswerkes, ansteuert. Der Drehzahlleitsollwert N
SOLL für den unterlagerten Drehzahlregelkreis wird der Regeleinrichtung somit aus einem
geeigneten Echtzeit-Bus, z.B. SERCOS, zugeführt, so daß ein ungestörtes Referenzsignal
als Drehzahlleitsollwert zur Verfügung steht, so daß der Bahnspannungsregler und der
Drehzahlregler optimal aufeinander abgestimmt werden können.
[0037] Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei als Eingangsparameter
der Bahnspannungsregelung am Einzugswerk EW nicht nur das Meßsignal des Bahnspannungssensors
am Einzugswerk EW, sondern auch Meßsignale von Bahnspannungssensoren an der Trichtereinlaufwalze
TW und am Auszugswerk AW aufgenommen und jeweils mit Koeffizienten α
TW, α
AW bzw. α
EW beaufschlagt werden. Diese Koeffizienten α
i können Konstanten sein, jedoch können diese auch dynamische Übertragungsfunktionen
darstellen. Aus den Ausgangssignalen dieser drei Signal-Gewichtungseinheiten oder
dynamischen Übertragungsgliedern α
i wird ein gewichtetes Summensignal Σ
F gebildet, welches als Eingangswert für die Bahnspannungsregelung des Einzugswerks
verwendet wird. Somit kann eine Bahnspannungsregelung allein am Einzugswerk erfolgen,
wobei durch die in Fig. 2 gezeigte Anordnung der Bahnspannungsmeßsensoren und bei
geeigneter Wahl der Gewichtungsfaktoren bzw. Übertragungsfunktionen α
i auch die Bahnspannung am Auszugswerk oder bei der Trichtereinlaufwalze innerhalb
vorgegebener Grenzen gehalten werden kann, so daß trotz gewissen Störgrößen, bedingt
durch variierende Elastizitätsmodule der Papierbahn, Feuchtigkeit, Geschwindigkeitsrampen
oder ähnlichem die Bahnspannung in einem für die Farb- und Schnittregister optimalen
Bereich gehalten werden kann und ein Abreißen der Papierbahn zuverlässig verhindert
werden kann. Die weiteren Elemente der Regeleinrichtung wurden bei Fig. 1 beschrieben
und sind in Fig. 2 nicht gezeigt.
[0038] Fig. 3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, wobei die
Bahnspannungs-Istwerte der Sensoren am Einzugswerk und am Auszugswerk in einem Kopplungsglied
miteinander verknüpft bzw. verrechnet werden, so daß den Bahnspannungsregelungen am
Einzugswerk bzw. am Auszugswerk die jeweiligen Ausgangssignale des Kopplungsgliedes
F
EW bzw. F
AW zugeführt werden. Das Kopplungsglied kann eine Gewichtung der gemessenen Bahnspannungs-Istwerte
des Einzugswerks und des Auszugswerks vornehmen, wobei die einzelnen Signale auch
mit dynamischen Übertragungsfunktionen beaufschlagt werden können, um so die jeweiligen
Ausgangssignale zu erhalten, welche jeweils eine dynamische Funktion eines oder aller
Eingangssignale des Kopplungsgliedes darstellen. Mit einer solchen Ausgestaltung der
Erfindung kann z.B. am Eingang und am Ausgang des Druckturmes die Bahnspannung lokal
geregelt werden, wobei jeweils gegenseitig auch die entsprechenden Bahnspannungs-Istwerte
berücksichtigt werden, um eine über den gesamten Verlauf der Papierbahn Bahnspannungswerte
innerhalb vorgegebener Grenzen zu erhalten, so daß die Farb- und Schnittregister aufgrund
der innerhalb gewissen Schranken gehaltenen Bahndehnungen optimal gehalten werden
können.
[0039] Wie aus Simulationen ermittelt wurde, ist bei der erfindungsgemäßen Regelung nach
Fig. 1 im Gegensatz zur Nacheilungsregelung nach dem Stand der Technik die Bahnspannung
unabhängig von der Drehzahl, so daß diese innerhalb bestimmter vorgegebener Grenzen
gehalten werden kann. Bei Durchlaufen einer Hochlauframpe wächst in der Beschleunigungsphase
der erfindungsgemäßen Regelung nach Fig. 1 die Kraft vor dem Turm an. Dieser Kraftunterschied
dient zum Beschleunigen der Leitwalzen. Nach dem Turm hängt die Papierbahn zwischen
zwei Klemmstellen, dem letzten Druckzylinder und der Zugwalze. Diese Bahnkraft ist
abhängig von der Voreilung der Zugwalze und vom Papiertransport, was zu einer Drehzahlabhängigkeit
der Bahnkraft am Ausgang des Druckturms F
NACH führt. Dies kann jedoch mit einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Regelungen
nach den in Fig. 2 und Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispielen verhindert werden.
[0040] Es konnte jedoch festgestellt werden, daß mit der erfindungsgemäßen Bahnspannungsregelung
die Abweichung der einzelnen Bahnspannungen an unterschiedlichen Stellen des Papierweges
innerhalb gewisser Grenzen gehalten werden kann und beim Durchlaufen einer Hochlauframpe
keinen so großen Abweichungen unterworfen ist wie bei der Nacheilungsregelung gemäß
dem Stand der Technik.
[0041] Bei einem simulierten Vergleich der erfindungsgemäßen Regelung mit einer Nacheilungsregelung
nach dem Stand der Technik bei einem Druck-Ab- bzw. Druck-An-Vorgang konnte festgestellt
werden, daß mit der erfindungsgemäßen Regelung die Schwankungen der Bahnspannung an
unterschiedlichen Orten innerhalb relativ kleiner Schranken gehalten werden können,
wohingegen bei Verwendung der Nacheilungsregelung aus dem Stand der Technik erhebliche
Schwankungen der Bahnspannung an den einzelnen Stellen auftreten.
[0042] Durch Kopplung entsprechend dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel und
insbesondere durch die im Zusammenhang mit Figur 3 beschriebene Kreuzkopplung konnten
sogar noch Verbesserungen erzielt werden.
1. Regeleinrichtung für die Spannung einer Papierbahn einer Druckmaschine mit:
- einer Einstellvorrichtung für einen Drehzahlleitsollwert (NSOLL); und
- einem Drehzahlregler für einen Antriebsmotor, der mit der Einstellvorrichtung für
den Drehzahlleitsollwert (NSOLL) gekoppelt ist;
gekennzeichnet durch
- eine Einstellvorrichtung für einen Bahnspannungs-Sollwert (FSOLL);
- einen Sensor zum Messen der Bahnspannung (FIST);
- einem Bahnspannungsregler, welcher mit dem Sensor zum Messen der Bahnspannung (FIST) und der Einstellvorrichtung für den Bahnspannungs-Sollwert (FSOLL) gekoppelt ist;
- wobei der Drehzahlregler mit einem Ausgang (ΔNSOLL) des Bahnspannungsreglers gekoppelt ist.
2. Regelungseinrichtung nach Anspruch 1, wobei die Regelungseinrichtung am Einzugswerk
und/oder am Auszugswerk eines Druckturmes vorgesehen ist.
3. Regeleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Einstellvorrichtung für den Bahnspannungs-Sollwert
(FSOLL) und/oder für den Drehzahlleitsollwert (NSOLL) ein Bus-System, insbesondere ein Echtzeit-Bus-System ist.
4. Regeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Sensor zum Messen
der Bahnspannung (FIST) am Einzugswerk, am Auszugswerk oder an der Trichtereinlaufwalze vorgesehen ist.
5. Regeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Übertragungsglied
mit einer linearen oder einer dynamischen Übertragungsfunktion vorgesehen ist, mit
welcher das Ausgangssignal des Sensors beaufschlagt wird.
6. Regeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens zwei Sensoren
zum Messen der Bahnspannung (FIST) an unterschiedlichen Stellen der Papierbahn vorgesehen sind, wobei die Ausgangssignale
der einzelnen Sensoren miteinander gekoppelt und mit Übertragungsfunktionen beaufschlagt
werden, bevor sie einer lokalen Bahnspannungsregelung zugeführt werden.
7. Verfahren zum Regeln der Spannung einer Papierbahn einer Druckmaschine, wobei
- ein Drehzahlleitsollwert (NSOLL) vorgegeben wird,
- ein Bahnspannungs-Sollwert (FSOLL) vorgegeben wird,
- ein erster Bahnspannungs-Istwert (FIST) gemessen wird,
- die Differenz (ΔF) aus dem Bahnspannungs-Sollwert (FSOLL) und dem gemessenen Bahnspannungs-Istwert (FIST) gebildet wird;
- die gebildete Differenz (ΔF) in einen Nach- oder Voreilungs-Sollwert (ΔNSOLL) umgerechnet wird; und
- aus dem vorgegebenen Drehzahlleitsollwert (NSOLL) und dem Nach- oder Voreilungssollwert (ΔNSOLL) eine Größe (ΔN) gebildet wird, welche zur Drehzahlregelung des Antriebsmotors dient.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Bahnspannung (FIST) am Einzugswerk und/oder Auszugswerk und/oder der Trichtereinlaufwalze gemessen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei der oder die gemessenen Bahnspannungswert(e)
(FIST) jeweils mit einer Übertragungsfunktion beaufschlagt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei mindestens zwei gemessene Bahnspannungswerte
(FIST) kreuzgekoppelt werden, um ein Bahnspannungs-Istwert-Signal für die Bahnspannungsregelung
zu liefern.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, wobei die Regelung der Bahnspannung an
dem Einzugswerk und/oder dem Auszugswerk erfolgt.