[0001] Die Erfindung betrifft eine Straßenwalze mit einer zylindrischen Walze zum Verdichten
von rolligem Material wie Kies oder Sand.
[0002] Bei bekannten Straßenwalzen mit einer zylindrischen Walze bestehen derzeit Probleme
beim Verdichten von rolligem Material, wie zum Beispiel Kies oder Sand. Diese entstehen
dadurch, dass durch die zylindrische Walze beim dynamischen Verdichten die Verdichterwellen
schräg in das zu verdichtende Material gelangen. Dadurch ergibt sich zwar eine gute
Verdichtung des Materials in der Tiefe, jedoch nimmt diese Verdichtung näher zur Oberfläche
des Materials hin unerwünscht stark ab, da sich in diesem Bereich das zu verdichtende
Material während des Verdichtungsvorganges von der Walze weg verschiebt.
[0003] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Straßenwalze der eingangs genannten
Art so zu gestalten, dass sich mit ihr eine gute Verdichtung bis hin zur Oberfläche
des zu verdichtenden Belags ergibt.
[0004] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Walze ein Plattenverdichter
in Fahrtrichtung der Walze nachgeschaltet ist.
[0005] Durch diese Kombination zweier an sich bekannter Verdichtungsmittel erreicht man
durch die zylindrische Walze eine gute Tiefenwirkung der Verdichtung und durch den
nachgeschalteten Plattenverdichter eine hohe Verdichtung bis zur Oberfläche des zu
verdichtenden Belags. Zugleich lässt sich durch die dynamische Wirkung des Plattenverdichters
eine Entmischung des zu verdichtenden Materials vermeiden, so dass Kleinkornanteile
nicht mehr nach oben wandern, was beim Verdichten ausschließlich mit einer Walze und
mehreren Übergängen, also mit mehrmaligem Überfahren des zu verdichtenden Bereiches,
der Fall ist.
[0006] Für unterschiedliche Materialien sind unterschiedliche Schwingungsfrequenzen des
Plattenverdichters optimal. Eine Anpassung an verschiedene Materialien wird auf einfache
Weise möglich, wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung der Plattenverdichter
von einer Hydraulikpumpe über einen Ölmotor in der Drehzahl veränderlich angetrieben
ist.
[0007] Die Verdichtungswirkung lässt sich auf einfache Weise verstellen, wenn gemäß einer
anderen Weiterbildung der Erfindung der Plattenverdichter an einem mittels einer Verstelleinrichtung
höhenverstellbaren Geräteträger vertikal verstellbar angeordnet ist.
[0008] Der Plattenverdichter vermag seitlich zur Walze liegende Bereiche zu erreichen, wenn
er an dem Geräteträger durch eine Verstelleinrichtung in Längsrichtung der Walze verstellbar
angeordnet ist.
[0009] Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon schematisch in der Zeichnung dargestellt und wird
nachfolgend beschrieben. Die Zeichnung zeigt in
- Fig.1
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Straßenwalze,
- Fig.2
- eine schematische Darstellung der Wirkungsweise der Straßenwalze.
[0010] Die Figur 1 zeigt eine Straßenwalze 1, welche als selbstfahrendes Fahrzeug ausgebildet
ist und einen Rahmen 2 aufweist. In Fahrtrichtung an der Vorderseite der Straßenwalze
1 ist eine zylindrische Walze 3 am Rahmen 2 befestigt. An der Rückseite der Straßenwalze
1 ist am Rahmen 2 ein Geräteträger 4 um eine Achse 5 schwenkbar befestigt, der mittels
einer Verstelleinrichtung 6 verschwenkt werden kann und einen Plattenverdichter 7
trägt. Dieser Plattenverdichter 7 hat einen Ölmotor 8, dem über eine Leitung 9 Öl
von einer in der Straßenwalze 1 angeordneten Hydraulikpumpe 10 zugeführt werden kann.
Dadurch lässt sich die Schwingungsfrequenz des Plattenverdichters 7 verstellen. Die
Verstelleinrichtung 6 ermöglicht es, durch mehr oder weniger starkes Anheben des Plattenverdichters
7 seine Verdichtungswirkung zu verändern. Weiterhin kann er durch Abheben von der
zu verdichtenden Oberfläche in eine Ruhestellung gebracht werden.
[0011] Eine Verstelleinrichtung 11 am freien Ende des Geräteträgers 4 erlaubt eine Verschiebung
des Plattenverdichters 7 quer zur Zeichnungsebene, also in Richtung der Drehachse
der Walze 3. Dadurch kann der Plattenverdichter 7 beispielsweise seitlich über die
Walze 3 hinausragen, so dass auch Bereiche erreichbar sind, welche nicht von der Walze
3 befahren werden.
[0012] Die Figur 2 verdeutlicht, wie es zu der Verdichtung eines Belags 12 kommt. Verdeutlicht
wird, dass die Walze 3, welche sich mit dem Plattenverdichter 7 in der Zeichnung gesehen
nach rechts bewegt, den Belag 12 nach unten in die Tiefe gehend stark verdichtet und
nahe der Oberfläche diese Verdichtung abnimmt. Diese in der Nähe der Oberfläche geringere
Verdichtung wird durch den nachgeführten Plattenverdichter 7 nachverdichtet. Hierzu
hat der Plattenverdichter 7 zwei als Exzenterwellen ausgebildete, gegensinnig angetriebene
Erregerwellen 13, 14. Das führt zu einer Addition der Massenkräfte und damit zu einer
wirkungsvollen Verdichtung in senkrechter Richtung. Die durch den sogenannten "Bugwelleneffekt"
der zylindrischen Walze 3 entstandene, schlechtere Verdichtung im oberen Bereich wird
somit durch den Plattenverdichter 7 korrigiert.
[0013] Durch die Erfindung wird mit einem einmaligen Durchgang der Straßenwalze 1 mit dem
nachgeführten Plattenverdichter 7 eine gleichmäßige und meist ausreichende Verdichtung
möglich. Dabei kann der Verdichtungsvorgang in der Hälfte der sonst üblichen Zeit
stattfinden oder aber die Verdichtungsleistung wird auf das Doppelte erhöht und gleichzeitig
der Energieverbrauch gesenkt. Somit können Beläge 12 in guter Qualität zu günstigen
Bedingungen hergestellt werden. In der Praxis hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
dass hinter der Walze 3 je nach ihrer Breite zwei oder drei Plattenverdichter 7 nebeneinander
angeordnet werden, die jeweils einen Ölmotor 8 aufweisen.
Bezugszeichenliste
[0014]
- 1
- Straßenwalze
- 2
- Rahmen
- 3
- Walze
- 4
- Geräteträger
- 5
- Achse
- 6
- Verstelleinrichtung
- 7
- Plattenverdichter
- 8
- Ölmotor
- 9
- Leitung
- 10
- Hydraulikpumpe
- 11
- Verstelleinrichtung
- 12
- Belag
- 13
- Erregerwelle
- 14
- Erregerwelle
1. Straßenwalze mit einer zylindrischen Walze zum Verdichten von rolligem Material wie
Kies oder Sand, dadurch gekennzeichnet, dass der Walze (3) ein Plattenverdichter (7) in Fahrtrichtung der Walze (3) nachgeschaltet
ist.
2. Straßenwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Plattenverdichter (7) von einer Hydraulikpumpe (10) über einen Ölmotor (8)
in der Drehzahl veränderlich angetrieben ist.
3. Straßenwalze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Plattenverdichter (7) an einem mittels einer verstelleinrichtung (6) höhenverstellbaren
Geräteträger (4) vertikal verstellbar angeordnet ist.
4. Straßenwalze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Plattenverdichter (7) an dem Geräteträger (4) durch eine Verstelleinrichtung
(11) in Längsrichtung der Walze (3) verstellbar angeordnet ist.