[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Feuerlöschvorrichtung mit schmelzbarer Feuerlöschleitung.
[0002] Unter der Bezeichnung "FireTrace® System" vertreibt die Anmelderin eine Feuerlöschvorrichtung
die automatisch, ohne Fremdenergie im Brandfall auslöst. Das "FireTrace® System" besteht
im wesentlichen aus mindestens einem Löschmittelbehälter, der ein gasförmiges Druckmedium
als Treibmittel oder als Löschgas enthält, und einem Spezialschlauch, der an den Löschmittelbehälter
angeschlossen wird und durch das gasförmige Druckmedium im Löschmittelbehälter druckbeaufschlagt
wird. Der unter Druck stehende Spezialschlauch wird oberhalb der potentiell brandgefährdeten
Stelle angebracht. Er besteht aus einem speziell entwickelten, altersbeständigen und
diffusionsdichten thermoplastischen Material und ist derart ausgelegt, daß die unter
Druck stehende Schlauchwand zum Beispiel bei einer Temperatur zwischen 100 und 110°C
aufplatzt und das gasförmige Druckmedium entweichen läßt.
[0003] Es gibt zwei Ausführungsvarianten für das "FireTrace® System". In einer ersten Variante
dient der Schlauch lediglich als Auslöselement eines Kontrollventils. Sobald der Druck
im Schlauch relativ zum Druck im Löschmittelbehälter abfällt, öffnet dieses Kontrollventil
um den Inhalt des Löschmittelbehälters über eine Auslaßdüse am Löschmittelbehälter
oder über eine Löschmittelleitung mit entsprechend ausgebildeten Löschmitteldüsen
freizusetzen. In einer zweiten Variante, die z.B. in der WO 91/08022 beschrieben ist,
dient ein thermoplastischer Schlauch größeren Durchmessers zugleich als Auslöse- und
Löschmittelleitung. Platzt der Schlauch im Brandfall, so strömt das Löschmittel durch
den Schlauch bis zur aufgeplatzten Stelle und wird dort freigesetzt. Hierzu ist anzumerken,
daß das thermoplastische Material unter der Hitzeeinwirkung des Brandherds zuerst
plastisch wird und sich durch den Innendruck im Schlauch verformt, bis der Schlauch
schlußendlich lokal platzt. Das durch die aufgeplatzte Stelle ausströmende Löschmittel
kühlt hierbei das thermoplastische Schlauchmaterial, so daß sich letzteres wieder
verfestigt, wobei eine "Auslaßdüse" für das Löschmittel ausgebildet wird, welche während
des Löschvorgangs ihre Form weitgehend beibehält.
[0004] Falls die Löschwirkung durch Fluten eines abgeschlossenen Raums mit einem gasförmigen
Löschmittel erzielt werden soll, hat die Art und Weise wie das Löschmittel aus dem
Schlauch ausströmt, und folglich die Form der Auslaßdüse nur eine geringe Bedeutung.
Falls dagegen der zu schützende Raum nicht flutbar ist, oder das Löschmittel ein Löschpulver
ist, muß das Löschmittel nach dem Platzen des Schlauches möglichst genau in Richtung
des Brandherdes gesprüht werden. Da das Zentrum des Brandherds in den meisten Fällen
genau senkrecht unter der "Auslaßdüse" liegt (hier wird das Schlauchmaterial am frühesten
plastisch), ist ein symmetrisches Sprühverhalten der "Auslaßdüse" zu erstreben. In
der Praxis stellt man jedoch fest, daß die durch das Platzen des Schlauches ausgebildete
"Auslaßdüse" ein unsymmetrisches Sprühverhalten aufweist. Die zentrale Achse des Sprühkegels
ist relativ stark zur Senkrechten geneigt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, zu gewährleisten,
daß die durch das Aufplatzen des Schlauches im Brandfall ausgebildete "Auslaßdüse"
das Feuerlöschmittel möglichst genau in Richtung Brandherd sprüht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Feuerlöschvorrichtung nach Anspruch
1 gelöst. Die erfindungsgemäße Feuerlöschvorrichtung weist mindestens einen unter
Druck stehenden Löschmittelbehälter und eine schmelzbare Löschmittelleitung aus einem
thermoplastischen Material auf. Letztere ist in dem Schutzbereich verlegt und an den
mindestens einen Löschmittelbehälter derart angeschlossen, daß sie mit dem Druck im
Löschmittelbehälter beaufschlagt ist, wobei die unter Druck stehende Löschmittelleitung
im Brandfall aufplatzt und die Platzstelle eine Auslaßdüse für das Feuerlöschmittel
ausbildet. Erfindungsgemäß ist die schmelzbare Löschmittelleitung derart an den mindestens
einen Löschmittelbehälter angeschlossen, daß das Löschmittel im Brandfall in der Löschmittelleitung
von zwei Seiten auf die durch Aufplatzen ausgebildete Auslaßdüse zuströmt. Hierdurch
ergibt sich beim Platzen der Löschmittelleitung keine bevorzugte Ausströmrichtung
für das Löschmittel (bzw. das Treibgas), so daß sich das noch plastische Material
der Löschmittelleitung an der Platzstelle auch weitgehend symmetrisch verformt, bevor
es sich, durch das ausströmende Löschmittel gekühlt, wieder verfestigt. Die durch
Aufplatzen der Löschmittelleitung über dem Brandherd ausgebildete Auslaßdüse kann
das Feuerlöschmittel folglich möglichst genau in Richtung Brandherd sprühen.
[0007] Entsprechend einer ersten Ausgestaltung der Erfindung weist die Feuerlöschvorrichtung
zwei unter Druck stehende Löschmittelbehälter auf, welche jeweils mit einem Ende der
schmelzbaren Löschmittelleitung verbunden sind.
[0008] Entsprechend einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist die schmelzbare Löschmittelleitung
als Ringleitung verlegt. Letztere weist dann vorteilhaft mehrere Einspeisepunkte für
das Löschmittel auf.
[0009] Im folgenden wird nun eine Ausgestaltung der Erfindung anhand der beiliegenden Figuren
beschrieben. Es zeigen:
- Fig.1:
- ein Schema einer klassischen Feuerlöschvorrichtung mit einem Löschmittelbehälter und
einer schmelzbaren Löschmittelleitung aus einem thermoplastischen Material, nach dem
Auslösen über einem Brandherd;
- Fig.2:
- ein Schema einer erfindungsgemäßen Feuerlöschvorrichtung mit zwei Löschmittelbehältern
und einer schmelzbaren Löschmittelleitung aus einem thermoplastischen Material;
- Fig.3:
- ein Schema einer erfindungsgemäßen Feuerlöschvorrichtung mit einem Löschmittelbehälter
und einer als Ringleitung verlegten schmelzbaren Löschmittelleitung aus einem thermoplastischen
Material.
[0010] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer klassischen FireTrace® Löschvorrichtung.
Diese bekannte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus mindestens einem Löschmittelbehälter
10, der ein gasförmiges Druckmedium als Treibmittel oder als Löschgas enthält, und
einer FireTrace® Feuerlöschleitung 12, die an den Löschmittelbehälter 10 angeschlossen
ist und aus dem Löschmittelbehälter druckbeaufschlagt wird. Das Ende 13 der FireTrace®
Feuerlöschleitung 12 ist hierbei verschlossen.
[0011] Der unter Druck stehende Spezialschlauch wird oberhalb der potentiell brandgefährdeten
Stelle angebracht. Er besteht, wie eingangs erwähnt, aus einem speziell entwickeltem,
altersbeständigen und diffusionsdichten thermoplastischen Material und ist derart
ausgelegt, daß er zum Beispiel bei einer Temperatur zwischen 100 und 110°C aufplatzt
und das Löschmittel entweichen läßt. Beim Löschmittel kann es sich hierbei um ein
gasförmiges, flüssiges oder pulverförmiges Löschmittel handeln. Im Falle eines pulverförmigen
Löschmittels wird der Schlauch z.B. durch ein Treibgas unter Druck gesetzt, welches
auch die Entleerung des Löschmittelbehälters 10 bewirkt. In Figur 1 ist der Ausströmkegel
14 des Löschmittels über einem Brandherd 16 angedeuted. Wie bereits weiter oben erwähnt,
liegt die Platzstelle 17 ziemlich genau über dem Zentrum des Brandherds, da hier die
Hitzeentwicklung am größten ist. Man stellt fest, daß die zentrale Achse 18 des Ausströmkegels
14 relativ zur Senkrechten 20 zur Strömungsrichtung 15 des Löschmittels in der Feuerlöschleitung
12 geneigt ist. Hierdurch wird der Brandherd 16 nicht optimal vom Löschmittel bedeckt.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Figur 2 unterscheidet sich von der Vorrichtung
nach Figur 1 lediglich dadurch, daß an beide Enden der Feuerlöschleitung 12' ein Löschmittelbehälter
10', 10" angeschlossen ist. Der eigentliche Schutzbereich S befindet sich unter dem
Mittelabschnitt der Feuerlöschleitung 12'. Nach dem Platzen der Feuerlöschleitung
12' über dem Brandherd 16' strömt das Löschmittel sowohl vom Löschmittelbehälter 10',
als auch vom Löschmittelbehälter 10" weitgehend symmetrisch auf die Platzstelle 17'
zu. Hierdurch wird die Platzstelle 17' weitgehend symmetrisch verformt, so daß die
Achse 18' des Ausströmkegels 14' im wesentlichen senkrecht ist.
[0013] Ein ähnliches Resultat wird mit der Ausführung nach Figur 3 erzielt. Bei dieser Ausführung
ist die thermoplastische Feuerlöschleitung 12" im Schutzbereich als Ringleitung verlegt.
Letztere weist vier Einspeisepunkte 22
1, 22
2, 22
3 und 22
4 auf. Die Einspeisepunkte 22
1, 22
2, 22
3 und 22
4 sind über Verbindungsleitungen 24
1, 24
2, 24
3 und 24
4, mit dem Löschmittelbehälter 10"' verbunden. Es ist hierbei von Vorteil wenn die
Verbindungsleitungen 24
1, 24
2, 24
3 und 24
4 einen größeren Strömungswiderstand als die Abschnitte der Feuerlöschleitung 12" zwischen
den einzelnen Einspeisepunkte 22
1, 22
2, 22
3 und 22
4 haben.
[0014] Die Verbindungsleitungen 24
1, 24
2, 24
3 und 24
4, sowie jeweils ein Teilbereich a der Feuerlöschleitung 12" in Nachbarschaft der Einspeisepunkte
22
1, 22
2, 22
3 und 22
4 kann hierbei mit einem Brandschutzmittel verkleidet sein, so daß die Feuerlöschleitung
12" vier aktive Bereiche b1, b2, b3 und b4 aufweist, in denen gewährleistet ist, daß
sich die Platzstelle 17" über dem Brandherd weitgehend symmetrisch verformt, so daß
die Achse 18" des Ausströmkegel 14" im wesentlichen senkrecht ist.
[0015] Es bleibt anzumerken, daß die Ringleitung 12" selbstverständlich auch von mehreren
Löschmittelbehältern mit Druck beaufschlagt werden kann.
1. Feuerlöschvorrichtung umfassend:
mindestens einen unter Druck stehenden Löschmittelbehälter (10', 10", 10"'), und
eine schmelzbare Löschmittelleitung (12', 12") aus einem thermoplastischen Material,
welche in einem Schutzbereich verlegt ist und an den mindestens einen Löschmittelbehälter
(10', 10", 10"') derart angeschlossen ist, daß sie mit dem Druck im Löschmittelbehälter
(10', 10", 10"') beaufschlagt ist, wobei die unter Druck stehende Löschmittelleitung
(12', 12") im Brandfall aufplatzt und die Platzstelle (17', 17") eine Auslaßdüse für
das Feuerlöschmittel ausbildet;
dadurch gekennzeichnet,
daß die schmelzbare Löschmittelleitung (12', 12") derart an den mindestens einen Löschmittelbehälter
(10', 10", 10"') angeschlossen ist, daß das Löschmittel im Brandfall in der Löschmittelleitung
(12', 12") von zwei Seiten auf die Platzstelle (17', 17") zuströmt.
2. Feuerlöschvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei unter Druck stehende
Löschmittelbehälter(10', 10"), welche jeweils mit einem Ende der schmelzbaren Löschmittelleitung
(12') verbunden sind.
3. Feuerlöschvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schmelzbare
Löschmittelleitung (12") als Ringleitung verlegt ist.
4. Feuerlöschvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringleitung
(12") mehrere Einspeisepunkte (221, 222, 223, 224) für das Löschmittel aufweist.