[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Parkettdielen,
insbesondere für Fertigparkett, wobei jede Diele zumindest aus einer Unterlage, einer
Zwischenlage und einer Deckschicht besteht und die Zwischenlage aus zahlreichen nebeneinander
angeordneten Stäben zusammengesetzt ist, die quer zur Dielen-Längsrichtung angeordnet
sind.
[0002] Die Decklage besteht aus etwa 2 m langen Brettern, die entsprechend dem gewünschten
Parkettmuster aus einzelnen Holzstücken verleimt sind. Bei der Herstellung liegt diese
Decklage mit der Sichtseite nach unten und auf die Oberseite der Decklage wird die
Zwischenlage aus einer Vielzahl quer verlaufender Einzelstäbe angeleimt. Die Zufuhr
dieser Einzelstäbe erfolgt über eine Rutsche quer zur Stabrichtung, so daß die Stäbe
parallel nebeneinander liegend und unter gegenseitiger Anlage auf der Deckschicht
abgelegt werden.
[0003] Die fertige Parkettdiele hat an den Stirnseiten eine Nut- und eine Federseite, wobei
Nut und Feder jeweils in der Zwischenlage angeordnet sind. Da diese Zwischenlage aus
nichtgehobeltem Rohholz, der sogenannten Seitenware, besteht, ist durch einfaches
Abzählen der Stäbe keine exakte Länge der Zwischenlage in Dielen-Längsrichtung zu
erzielen. Vielmehr führen die Toleranzen in der Stabbreite dazu, daß nach dem Ablängen
der Parkettdielen an deren Enden nicht immer Stäbe mit vollem Querschnitt liegen,
wie sie für die spätere Nut-Feder-Verbindung benötigt werden.
[0004] Bei den bekannten Systemen löst man dieses Problem dadurch, daß an den beiden Enden
der Zwischenlage sogenannte Endbrettchen eingelegt werden, die etwa zwei- bis viermal
so breit sind, wie die Rohholzstäbe. Durch diese überbreiten Randstäbe ist sichergestellt,
daß genügend breite Holzquerschnitte für die Nut-Feder-Verbindungen zur Verfügung
stehen, und zwar auch dann noch, wenn die Parkettdielen auf das vorgeschriebene Längenmaß
gesägt worden sind.
[0005] Die Verwendung unterschiedlich breiter Stäbe für die Zwischenlage ist aber aufwendig,
weil die Randstäbe jeweils von Hand eingelegt werden müssen.
[0006] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Herstellung
von Parkettdielen zu vereinfachen und gleichzeitig sicherzustellen, daß an den beiden
Enden der Parkettdiele die Stäbe der Zwischenlage einen genügend großen Querschnitt
für die Bildung der Nut-Feder-Verbindung haben.
[0007] Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Herstellungsverfahrens dadurch gelöst, daß einige
der zuerst und zuletzt aufgelegten Stäbe der Zwischenlage in direkter Anlage aneinander,
die dazwischen aufgelegten Stäbe jedoch überwiegend voneinander beabstandet angeordnet
werden.
[0008] Die Erfindung beruht also auf dem Prinzip, die unvermeidlichen Toleranzen in der
Stabbreite durch Abstände zwischen den einzelnen Stäben aufzufangen, so daß die endseitigen
Stäbe exakt in der gewünschten Position abgelegt werden können. Dabei werden jedoch
die ersten und letzten Stäbe in direkter Anlage aneinander verlegt, damit die dort
auftretenden Kräfte beim Herstellen der Nut-Feder-Verbindung benachbarter Dielen problemlos
aufgenommen werden können.
[0009] Die Anzahl und/oder Größe der Beabstandungen zwischen benachbarten Stäben wird zweckmäßig
so gewählt, daß der zuletzt eingelegte Stab bündig an das Ende der Diele zu liegen
kommt.
[0010] Das distanzierte Ablegen der Stäbe im Hauptbereich der Diele erfolgt durch eine tablettartige
Gleitbahn in Verbindung mit einem darüber befindlichen Abschieber, derart, daß durch
eine Relativverschiebung zwischen diesen beiden genannten Teilen die Stäbe abgestreift
werden. Die Gleitbahn kann dabei zum sanften Ablegen der Stäbe nach unten auf die
Decklage geschwenkt werden.
[0011] Die erfindungsgemäße Distanzierung der Stäbe wird dadurch herbeigeführt, daß der
genannte Abschieber während des Ablegens der Stäbe mit Ausnahme der am Anfang und
am Ende gelegten Stäbe geringfügig kontinuierlich oder schrittweise zurückfährt, also
nicht als ortsfester Anschlag fungiert, sondern in der gleichen Richtung verfährt,
wie die Gleitbahn. Wird der Abschieber beispielsweise nach Abwurf eines Stabes jeweils
um 1 mm zurückbewegt, so führt dies dazu, daß die Stäbe jeweils etwa 1 mm Luftspalt
zueinander haben.
[0012] Damit die Stäbe im Randbereich dicht aneinanderliegen, werden sie vor dem Ablegen
zunächst gegen einen ortsfesten Anschlag am vorderen Ende der Diele gedrückt. In diesem
Zustand, wo die Stäbe dicht aneinanderliegen, werden dann einige Stäbe dicht an dicht
abgelegt, indem die Gleitbahn zurückfährt, während der Abschieber ortsfest bleibt.
Erst danach fährt der Abschieber langsam zurück, so daß die folgenden Stäbe mit Lücke
abgelegt werden. Vor Ablage der letzten Stäbe wird die Bewegung des Abschiebers wieder
gestoppt, so daß diese Stäbe wieder dicht an dicht abgelegt werden. Diese Position
des Abschiebers definiert dann gleichzeitig die Position des letzten Stabes.
[0013] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung;
dabei zeigt
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung von oben und
- Figur 2
- eine entsprechende Seitenansicht der Vorrichtung.
[0014] In Figur 1 erfolgt über ein Fördersystem 1 die Zuführung der Bretter 2 für die Decklage.
Man sieht einige dieser Bretter, die an ihrer Oberseite beleimt sind, in der Legestation
3.
[0015] Die Zufuhr der darauf aufzulegenden Stäbe 4 erfolgt in Figur 1 von rechts, wobei
die Stäbe 4 lose und ohne Verbindung miteinander quer zu den Brettern 2 angeordnet
sind und zunächst noch relativ lang sind. Mit Hilfe eines Förderelementes 5 werden
die Stäbe 4 in der zur Dielenlänge passenden Stückzahl auf einer Bahn 6 arrangiert
und sodann durch eine Mehrfachsäge 7 befördert. Sie werden dort auf eine Länge gekürzt,
die der Breite der Bretter 2 entspricht. An die Mehrfachsäge 7 schließt sich ein Tablett
8 mit zahlreichen in Förderrichtung laufenden Kanälen 9 an, deren Breite auf die Länge
der abgesägten Stäbe 4 abgestimmt ist. Im Ausführungsbeispiel sind nur einige der
Stäbe 4 in den Kanälen 9 dargestellt, selbstverständlich ist das Tablett aber in dem
Maße mit Stäben gefüllt, wie es zur Belegung der Bretter 2 in der Legestation 3 notwendig
ist. Sobald dieser Zustand erreicht ist, fährt das Tablett 8 unter einem Schieber
10 hindurch in die Legestation 3, senkt sich dort mit dem vorderen Ende nahezu bis
auf die Bretter der Decklage ab, vergl. Position 8' in Figur 2. Sodann fährt der Schieber
10 nach unten und nach vorn in die Position 10', um die Stäbe 4 von hinten gegen einen
Anschlag 11 am vorderen Ende der Dielen zu pressen, so daß die Stäbe dicht aneinander
liegen.
[0016] Dann beginnt der Ablegevorgang, indem das Tablett 8, das nun als Gleitbahn fungiert,
allmählich wieder zurückfährt, so daß der Schieber 10 die Stäbe 4 nach und nach abstreift,
und zwar beginnend mit den am vorderen Ende des Tablettes 8 liegenden Stäben.
[0017] Nach Ablage einiger Stabreihen beginnt der Schieber 10 eine rückwärtige Fahrbewegung,
so daß alle folgenden Stäbe nicht mehr dicht an dicht, sondern auf Lücke abgelegt
werden. Dies setzt sich fort, bis die letzten Stabreihen zur Ablage kommen. Diese
Stabreihen sollen wieder dicht an dicht abgelegt werden, weshalb der Schieber 10 in
einer solchen Position stoppt, daß die letzte Stabreihe bündig mit dem hinteren Ende
der Bretter 2 abschließt.
[0018] In Figur 1 ist in der Legestation 3 nur über einem der Bretter 2 die erfindungsgemäße
Ablage der Stäbe 4 dargestellt, während die übrigen Bretter 2 noch überwiegend frei
sind. Tatsächlich werden aber alle Bretter 2 gleichzeitig von vorn bis hinten mit
den Stäben 4 in der erfindungsgemäßen Anordnung belegt.
[0019] Damit ist die Zwischenlage in der gewünschten Anordnung aufgebracht und es folgt
in an sich bekannter Weise das Anbringen einer Unterlage, die in der Regel aus dicken
Furnierstreifen besteht.
[0020] Vorstehend ist die erfindungsgemäße Distanzierung der Stäbe durch Verfahrung des
Abschiebers 10 dargestellt worden. Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, den
Abschieber 10 in seiner Abschiebeposition stehen zu lassen und statt dessen die Bretter
2 in der Legestation zu verfahren. Nach Ablage der ersten Stabreihen würden also die
Bretter 2 langsam in Pfeilrichtung nach vorn bewegt werden, so daß die folgenden Stäbe
4 die erwünschte Distanzierung erhalten. Die Ablage der letzten Stabreihen würde dann
wieder bei stillstehenden Brettern erfolgen. Im Prinzip wird also die während der
Stabablage erfolgende Verschiebung des Abschiebers 10 ersetzt durch eine entgegengesetzt
gerichtete Verschiebung der Bretter 2 in der Setzstation 3.
[0021] Zusammenfassend besteht der Vorteil der Erfindung darin, daß die bisher notwendigen
breiteren Randstäbe entfallen, daß die Zwischenlage zuverlässig mit den gewünschten
Abmessungen, insbesondere mit vollem Querschnitt der Stäbe 4 an vorderem und hinterem
Brettende, erzeugt wird und daß man durch die Luftspalte in der Zwischenlage noch
etwas Holz spart.
1. Verfahren zur Herstellung von Parkettdielen, insbesondere für Fertigparkett, die aus
zumindest einer Unterlage, einer Mittellage und einer Deckschicht bestehen, wobei
die Mittellage aus zahlreichen nebeneinander angeordneten Stäben (4) besteht, die
quer zur Dielen-Längsrichtung angeordnet sind, und maschinell längs einer Gleitbahn
(8) auf ihre Nachbarlage, insbesondere die Deckschicht (2) aufgelegt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß einige der zuerst und zuletzt aufgelegten Stäbe (4) in direkter Anlage aneinander,
die dazwischen aufgelegten Stäbe jedoch überwiegend voneinander beabstandet angeordnet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Anzahl und/oder Größe der Beabstandungen so gewählt wird, daß der zuletzt aufgelegte
Stab (4) bündig an das Ende der Diele zu liegen kommt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stäbe (4) durch Zurückziehen der Gleitbahn (8) unter einem Abschieber (10)
abgestreift und dadurch auf der Decklage abgelegt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitbahn (8) zum Ablegen nach unten geschwenkt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abschieber (10) während des Ablegens der Stäbe (4) mit Ausnahme der am Anfang
und am Ende gelegten Stäbe zurückfährt.
6. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abschieber (10) vor dem Ablegen der Stäbe (4) diese zunächst gegen einen ortsfesten
Anschlag (11) am entfernt liegenden Ende der Dielen drückt.
7. Vorrichtung zur Herstellung von Parkettdielen, insbesondere für Fertigparkett, wobei
jede Diele zumindest aus einer Unterlage, einer Zwischenlage und einer Deckschicht
besteht und die Zwischenlage aus zahlreichen nebeneinander angeordneten Stäben (4)
besteht, die quer zur Dielen-Längsrichtung angeordnet sind, wobei eine Gleitbahn (8)
zum Auflegen der Stäbe (4) auf ihre Nachbarlage, insbesondere die Deckschicht vorgesehen
ist, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitbahn (8) unter einem Abschieber (10) etwa horizontal verfahrbar gelagert
ist,
daß der Abschieber (8) seinerseits ebenfalls etwa horizontal verfahrbar gelagert ist
und
daß der Abschieber (8) während des Ablegens der Stäbe (4) mit Ausnahme der am Anfang
und am Ende gelegten Stäbe zur Erzeugung einer Lücke zwischen benachbarten Stäben
(4) zurückfährt.