[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauwerk mit zum Einsetzen eines Fensters oder einer Festverglasung
dienenden Bauwerksöffnungen zur Ausbildung eines transparenten Teils der Gebäudehülle
und mit einer dem nicht transparenten Teil der Gebäudehülle zugeordneten Isolationsschicht
zur Wärmedämmung, wobei sich die Isolationsschicht mit ihrer Innenseite von unten
über die bodenzugewandte Unterkante der Bauwerksöffnung nach oben erstreckt und über
ein Dichtelement gegen die Fensterscheibe oder Festverglasung anliegt.
[0002] Während im Hinblick auf die Wärmedämmung bei den transparenten Teil einer Gebäudehülle
bildenden Fenstern oder Festverglasungen der k-Wert der Verglasung auf deutlich unter
1 W/m
2K gesenkt werden konnte, bereitet der Wärmeschutz im Bereich des Scheibenrandverbunds
und des Blendrahmens auch im Übergang zur Fensterlaibung Probleme. Es wurde daher
bereits der Vorschlag gemacht, die der Gebäusehülle zuzuordnende Isolationsschicht
nach oben zu erstrecken und an die Fensterscheibe oder Festverglasung derart dichtend
anzulegen, dass kein Wasser eindringen kann. Eine derartige gattungsgemäße Konstruktion
ist aus DE-A-196 31 967 bekannt. Die Abdichtung gegen Feuchtigkeit und eindringendes
Wasser erweist sich in der Praxis aber als nicht möglich, so dass die gattungsgemäße
Konstruktion für die praktische Verwirklichung nicht geeignet ist.
[0003] Bei anderen bisher bekannten Fenstersystemen wird das zwischen Fensterflügel und
Blendrahmen zumindest bei starkem Wind und Regen unvermeidlich eindringende Wasser
im Blendrahmenprofil gesammelt und kann dort gegebenenfalls über Wasseraustrittsöffnungen
abtropfen. Bei Holzfenstern wird zumeist ein Leichmetallprofil, eine sog. Regenschiene,
als Wassersammelkammer eingesetzt; bei Kunststoff- und Metallrahmenprofilen wird dieses
entsprechend ausgebildet. Das gesammelte Wasser wird über Öfbnungen oberhalb des Fensterblechs
nach außen auf das Fensterblech abgeleitet, wie dies beispielsweise in DE-A-297 04
349 beschrieben ist.
[0004] Zur Verbesserung der Wärmedämmung im Bereich der eingangs genannten Schwachstellen
des Fensters wurde gemäß dem Artikel "Passivhäuser - der Baustandard der Zukunft"
in der Zeitschrift Euro-Bau, Mai 1998 bereits vorgeschlagen, auf einen aus Holz gefertigten
Flügelrahmen Polyurethan-Dämmschalen aufzubringen, welche den Flügelrahmen und 30
mm vom Scheibenrand überdecken. Hierdurch könne der Gesamt-k-Wert des Fensters erstmals
auf unter 0,8 W/m
2K gesenkt werden. Es wird in dem genannten Artikel als mögliche Weiterentwicklung
des Holzfensters ein aus hochdämmenden Polyurethan-Materialien in "einem Guss" gefertigter
Fensterrahmen genannt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Bauwerke der gattungsgemäßen
Art mit Fenstern oder Festverglasungen mit Rahmen aus konventionellen Materialien
(Holz, Kunststoff ggf. auch Metall) derart weiterzubilden, dass sie trotz einsetzbar
sind.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Bauwerk der genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass auf der Innenseite der Isolationsschicht unterhalb der Unterkante der Fensterscheibe
oder der Festverglasung ein Wassersammelraum vorgesehen ist, von dem ein Entwässerungsmittel
unterhalb einer die äußere Sichtseite bildenden
[0007] Regenwasserableitfläche weg und durch die Isolationsschicht hindurch führt.
[0008] In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich die Isolationsschicht
um die Bauwerksöffnung herum in deren lichte Öffnungsfläche hinein und liegt so umlaufend
gegen die Fensterscheibe oder Festverglasung an.
[0009] Dadurch, dass nach der Erfindung das Entwässerungsmittel unterhalb der die äußere
Sichtseite bildenden Regenwasserableitfläche verläuft, kann die Isolationsschicht
über die Unterkante der Fensterscheibe oder der Festverglasung nach oben erstreckt
werden, so dass die im Hinblick auf die Wärmedämmung Schwachstellen bildenden Scheibenrandverbundbereiche
bzw. Rahmenbereiche des Fensters oder der Festverglasung von außen überfangen werden
können. Gleichzeitig wird das Problem der Regenwasserableitung in vorteilhafter Weise
gelöst. Mit der Erfindung kann ein Gesamt-k-Wert eines transparenten Teils der Gebäudehülle
in Form eines Fensters oder einer Festverglasung von weniger als 1 W/m
2K erreicht werden, wobei konventionelle Rahmenkonstruktionen im Wesentlichen unverändert
übernommen werden können.
[0010] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung wird darin gesehen, dass der Wassersammelraum
nicht mehr auf die Anordnung einer Regenschiene begrenzt bzw. hierdurch bestimmt wird,
sondern dass er auch demgegenüber tiefer angeordnet werden kann, so dass das Regenwasser
sicher abgeführt werden kann. Die Rahmenkonstruktion kann zu einem größeren Teil in
die Wandkonstruktion integriert werden, wodurch ein verbesserter Schutz des Rahmens
vor Bewitterung, insbesondere Schlagregen und UV-Bestrahlung, gegeben ist. Hierdurch
kann auf konventionellen Holzschutz verzichtet werden.
[0011] In Weiterbildung der Erfindung von besonderer Bedeutung ist der die Fensterscheibe
oder die Festverglasung überfangende Abschnitt der Isolationsschicht von einem hierfür
ausgebildeten Dämmprofil-Formteil gebildet. Dieses Dämmprofil-Formteil kann bspw.
aus Polyurethan-Integralschaum mit einer vorzugsweise verdichteten Oberfläche gebildet
sein. Es kann auch aus PS-Schaum bestehen oder aus Holzfaserwerkstoffen gefertigt
sein. In den beiden zuletzt genannten Fällen weist das Dämmprofil-Formteil eine Oberflächenkaschierung
zum Schutz vor mechanischer Einwirkung und als Nässeschutz auf. Die Regenwasserableitfläche
an der Sichtseite kann durch eine Blechabdeckung gebildet sein.
[0012] Das Dämmprofil-Formteil ist vorteilhafterweise über Haltemittel mit Dämmformelementen,
welche die übrigen Bereiche der Isolationsschicht bilden, verbindbar. Es wird also
quasi an den übrigen Teil der Isolationsschicht angestückt. Die Haltemittel können
bspw. von nut- und federartigen Vorsprüngen bzw. Ausnehmungen in dem Dämmprofil-Formteil
und den angrenzenden Dämmformelementen der Isolationsschicht gebildet sein.
[0013] Obschon der Verwendung eines Dämmprofil-Formteils als derjenige Teil der Isolationsschicht,
welcher die Verglasung überfängt, der Vorzug gegeben wird, wäre es auch denkbar, dass
die Isolationsschicht, die aus an sich beliebigen bspw. plattenförmigen Dämmformelementen
aufgebaut sein kann, sich in die lichte Bauwerksöffnung hineinerstreckt aber nicht
unmittelbar über ein Dichtprofil gegen die Verglasung anliegt sondern seinerseits
von einer die Sichtseite bildenden Regenwasserableitplatte überfangen ist, die das
den Glasanschlag bildende Dichtprofil trägt.
[0014] In ganz besonders vorteilhafter Ausbildung der Erfindung wird der Wassersammelraum
von dem Dämmprofil-Formteil der Isolationsschicht unmittelbar begrenzt. Solchenfalls
wird also nicht der Blendrahmen zur Bildung des Wassersammelraums herangezogen, und
es braucht auch keine Regenwasserschiene vorgesehen zu werden, sondern eine entsprechende
Ausnehmung in dem Dämmprofilformteil begrenzt und definiert den Wassersammelraum.
Dieser ist vorteilhafterweise so ausgebildet, dass er eine untere Randkante der Scheibe
untergreift. Zwischen der erwähnten Dichtung und der verglasung hindurch nach unten
tretendes Regenwasser kann dann von der Verglasung in den Wassersammelraum abtropfen.
Hierfür können vorteilhafterweise lippanförmige Abtropfmittel oder dgl. vorgesehen
werden.
[0015] Es weist sich solchenfalls als vorteilhaft, wenn das den Wassersammelraum begrenzende
Dämmprofil-Formteil der Isolationsschicht auf der den Wassersammelraum begrenzenden
Innenseite eine wasserundurchlässige, thermisch schlecht leitende Beschichtung, bspw.
eine Kunststoffbeschichtung aufweist.
[0016] Es wäre an sich denkbar, dass die Entwässerungsmittel zum Ableiten von Regenwasser
aus dem Wassersammelraum in hierfür eigens vorgesehene Drainagesysteme münden, die
zumindest unter dem Gesichtspunkt der Realisierbarkeit auch innerhalb des Bauwerks
vorgesehen sein könnten. Es wird sich indes jedoch als kostengünstiger erweisen, wenn
die Entwässerungsmittel durch die Isolationsschicht hindurch nach außen führen. Solchenfalls
erweist es sich als vorteilhaft, wenn das vom Wassersammelraum wegführende Entwässerungsmittel,
bspw. in Form eines Rohr- oder Schlauchstücks, unterhalb der die Sichtseite bildenden
Regenwasserableitfläche verläuft. Zweckmäßigerweise wird das von einem Rohrleitungsmittel
gebildete Entwässerungsmittel derart über die Außenfassade des Bauwerks vorstehen,
dass auslaufendes Wasser nicht an der Fassade nach unten rinnt.
[0017] Um das optische Erscheinungsbild der Außenfassade nicht durch die nach außen mündenden
Entwässerungsmittel zu beeinträchtigen, werden diese uneinsehbar verdeckt angeordnet.
Dies kann in vorteilhafter Weise dadurch erreicht werden, dass die Regenwasserableitfläche
von einem auf den nach oben erstreckten Abschnitt der Isolationsschicht aufgebrachten
Blech gebildet ist und dass das Blech einen im Wesentlichen parallel zur Fassade nach
unten erstreckten Abtropfabschnitt aufweist, welcher die Mündung des Entwässerungsmittels
verdeckt. Bei Bauwerken mit hinterlüfteter Außenfassade kann das Entwässerungsmittel
auch innerhalb des hinterlüfteten Bereichs hinter der die Sichtseite des Bauwerks
bildenden Außenfassade münden. Es wäre auch denkbar, dass das Dämmprofil-Formteil
selbst einen nach ujten ragenden Abtropfabschnitt bildet, welcher das freie Mündungsende
des Entwässerungsmittels verdeckt.
[0018] Wenn der in die Bauwerksöffnung hineinreichende und die Verglasung überfangende Abschnitt
der Isolierschicht bzw. das Dämmprofil-Formteil unmittelbar an den Blendrahmen des
Fensters oder an den feststehenden Rahmen einer Festverglasung angrenzt, so erweist
sich dies montagetechnisch als vorteilhaft.
[0019] Da in vorteilhafter Weise das den Anschluss zur Glasscheibe herstellende Dichtelement
nicht mehr Bestandteil des Blendrahmens oder einer Anschlagprofilleiste des Blendrahmens
ist, kann der Glaseinstand deutlich erhöht werden von bisher 10 bis 15 mm auf nunmehr
30 bis 50 mm oder darüber. Hiermit sind insbesondere Vorteile im Hinblick auf eine
gute Wärmedämmung verbunden.
[0020] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Ansprüchen und aus der zeichnerischen Darstellung und der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Bauwerks.
[0021] In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine Vertikal-Schnittansicht durch ein erfindungsgemäß ausgebildetes Bauwerk mit in
eine Bauwerksöffnung eingesetzter Festverglasung;
- Figur 2
- eine Horizontal-Schnittansicht durch das Bauwerk nach Figur 1;
- Figuren 3 bis 5
- Schnittansichten verschiedener Ausführungsformen von Bauwerken mit in eine Bauwerksöffnung
eingesetztem Fenster;
- Figur 6
- eine Vertikal-Schnittansicht eines in zweischaliger Holzbauweise erstellten Bauwerks
und
- Figur 7
- eine Vertikal-Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines in zweischaliger
Holzbauweise erstellten Bauwerks.
[0022] Figur 1 zeigt eine teilweise Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Bauwerks im Bereich
einer Bauwerks- oder Mauerwerksöffnung 2 mit eingesetzter Festverglasung 4. Das Bauwerk
umfasst ein tragendes Mauerwerk 4 und eine von der Außenseite angrenzende Isolationsschicht
6, auf welche ein die Sichtseite des Bauwerks bildender Außenputz 8 aufgebracht ist.
Auf der Innenseite des tragenden Mauerwerks 4 ist ein Innenputz 10 aufgebracht. Die
Festverglasung 4 umfasst ein in der Laibung fest verankertes Lagerprofil 12, also
einen feststehenden Rahmen, als Lager für die Mehrscheibenisolierglasscheibe 14. Das
Lagerprofil 12 kann bspw. aus Holz oder Metall gebildet sein. Es ist nach innen hin
von einer Anpressprofilabdeckung 16 überfangen, die mittels eines Innendichtelements
18 gegen die Mehrscheibenisolierglasscheibe 14 anliegt.
[0023] Die Isolationsschicht 6 erstreckt sich von unten in Richtung des Pfeils 20 nach oben
und ragt in die lichte Öffnungsfläche der Mauerwerksöffnung 2 hinein. Hierfür ist
an eine obere Schmalseite 22 der aus plattenförmigen Dämmformelementen 24 gebildeten
Isolationsschicht 6 ein Dämmprofil-Formteil 26 über nut- und federartige Haltemittel
28 angestückt. Das Dämmprofil-Formteil 26 ist nach außen hin ca. 50° zur Vertikalen
abgeschrägt und dort von einem eine Regenwasserableittläche 30 bildenden Blech 32
abgedeckt. An seinem freien Ende trägt das Dämmprofil-Formteil 26 ein profilförmiges
verhältnismäßig grossvolumiges Dichtelement 34, welches gegen die Außenseite der Mehrscheibenisolierglasscheibe
14 anliegt und gegenüber bekannten Glasanschlagleisten sehr grosse Toleranzen aufzunehmen
vermag.
[0024] Unterhalb des Dichtelements 34 ist ein Wassersammelraum 36 zwischen dem Dämmprofil-Formteil
26 und dem Lagerprofil 12 bzw. der Mehrscheibenisolierglasscheibe 14 vorgesehen. Der
Wassersammelraum 36 ist im Wesentlichen durch eine längsverlaufende Ausnehmung 38
in dem Dämmprofil-Formteil 26 definiert. Die Ausnehmung 38 umfasst auch eine rinnenförmige
Vertiefung 40, welche die tiefste Stelle des Wassersammelraums 36 unterhalb einer
Unterkante 42 der Mehrscheibenisolierglasscheibe 14 darstellt. Von der rinnenförmigen
Vertiefung 40 ausgehend ist ein Entwässerungsmittel 44 in Form eines das Dämmprofil-Formteil
26 durchsetzenden Röhrchens 46 vorgesehen. Das Röhrchen 46 verläuft nach unten geneigt
und mündet etwas vor dem Außenputz 8. Der Mündungsbereich 48 ist jedoch von einem
nach unten erstreckten Abtropfabschnitt 50 des Blechs 32 verdeckt. Der nach unten
verlaufende Abtropfabschnitt 50 ist an seinem unteren Ende nach innen und aufwärts
gebogen und bildet eine Art Rinne 52. In diese Rinne läuft aus der Mündung 48 kommendes
Wasser ab. Es wird dann entsprechend der Neigung der Rinne 52 einerseits oder beidseits
der Fensteröffnung abtropfen.
[0025] Wie der Figur 2 zu entnehmen ist, bei der es sich um eine Horizontal-Schnittansicht
senkrecht zur Schnittebene der Figur 1 handelt, ist auch dort die Isolationsschicht
6 mit einem Dämmprofil-Formteil 26 in die lichte Mauerwerksöffnung hineinerstreckt.
Entwässerungsmittel sind jedoch nur an der horizontalen Unterseite der Bauwerksöffnung
2 vorgesehen.
[0026] Figur 3 zeigt eine Figur 1 entsprechende Schnittansicht eines Bauwerks, dass sich
von demjenigen nach Figur 1 dadurch unterscheidet, dass anstelle der Festverglasung
ein Fenster 53 bestehend aus einem Blendrahmen 54 und einem Flügelrahmen 56 vorgesehen
ist. Die weiteren erfindungswesentlichen Bauteile sind entsprechend Figur 1 ausgebildet
und haben die gleiche Funktion wie beim Ausführungsbeispiel nach Figur 1; sie tragen
daher dieselben Bezugszeichen.
[0027] Eine weitere in Figur 4 dargestellte Ausführungsform eines Bauwerks mit in die Mauerwerksöffnung
eingesetzten Fenstern 53 unterscheidet sich von derjenigen nach Figur 3 dadurch, dass
das äußere Dämmprofil-Formteil 58 und dementsprechend das eine Regenwasserableitfläche
bildende Abdeckblech 60 andersartig gestaltet sind, und zwar mit einer geringeren
Neigung ausgebildet sind. Hierdurch kann eine noch optimalere Wärmedämmung erreicht
werden.
[0028] Eine weitere Gestaltung zeigt Figur 5. Mit dieser Ausführungsform werden im Wesentlichen
ebenso gute Ergebnisse erreicht wie beim Ausführungsbeispiel nach Figur 4; es wird
jedoch die Vorstellung an einen Rahmen erweckt. Dieser optische Eindruck kann noch
durch eine farbliche Absetzung verstärkt werden.
[0029] Figur 6 zeigt die Anwendung der erfindungsgemäßen Lehre auf ein Bauwerk in Holzbauweise.
Zwischen einer ersten inneren und einer zweiten Holzwand 62 bzw. 63 ist eine erste
Isolationsschicht 64 vorgesehen. Zur Bildung der Fensterlaibung ist ein Querbalken
66 zwischen den Holzwänden 62, 63 vorgesehen. Die zweite Holzwand 63 erstreckt sich
über den Querbalken 66 hinausgehend nach oben und überragt die Unterkante der Mehrscheibenisolierglasscheibe
14. Außerhalb der zweiten Holzwand 63 ist eine weitere zweite Isolationsschicht 68
vorgesehen, deren Außenseite einen hinterlüfteten Bereich 70 innenseitig begrenzt,
der von einer die Sichtseite bildenden äußeren Holzwand 72 außenseitig begrenzt ist.
Eine Regenableitfläche 74 ist von einer schräg nach unten geneigten Platte 76 gebildet.
An der inneren Stirnseite 'er Platte 76 ist ein Dichtelement 34 vorgesehen ist, welches
einen Anschlag für die Mehrscheibenisolierglasscheibe 14 des Fensterflügels bildet.
[0030] Zwischen der zweiten Holzwand 64 und dem Blendrahmen 54 und unterhalb der Unterkante
der Mehrscheibenisolierglasscheibe 14 ist ein Wassersammelraum 36 ausgebildet. Ein
vom Wassersammelraum 36 wegführendes Entwässerungsmittel 44 mündet in dem hinterlüfteten
Bereich 70.
[0031] Schließlich zeigt Figur 7 ein entsprechend der Figur 6 in zweischaliger Holzbauweise
konzipiertes Bauwerk, bei dem jedoch entsprechend den Ausführungsbeispielen nach Figuren
1 bis 5 ein Dämmprofil-Formteil 78 vorgesehen ist, welches wiederum als Teil der äußeren
Isolationsschicht 68 den Wassersammelraum 36 begrenzt bzw. definiert. Das Entwässerungsmittel
44 führt wieder durch das Dämmprofil-Formteil 78 hindurch und mündet in dem hinterlüfteten
Bereich 70 hinter der die Außenfassade bildenden Holzwand 72.
1. Bauwerk mit zum Einsetzen eines Fensters (53) oder einer Festverglasung (4) dienenden
Bauwerksöffnungen (2) zur Ausbildung eines transparenten Teils der Gebäudehülle und
mit einer dem nichttransparenten Teil der Gebäudehülle zugeordneten Isolationsschicht
(6, 64, 68) zur Wärmedämmung, wobei sich die Isolationsschicht (6, 68) mit ihrer Innenseite
von unten über die bodenzugewandte Unterkante (42) der Bauwerksöffnung (2) nach oben
erstreckt und über ein Dichtelement (34) gegen die Fensterscheibe (14) oder Festverglasung
(4) anliegt,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Innenseite der Isolationsschicht (6, 68) unterhalb der Unterkante (42)
der Fensterscheibe (14) oder der Festverglasung (4) ein Wassersammelraum (36) vorgesehen
ist, von dem ein Entwässerungsmittel (44) unterhalb einer die äußere Sichtseite bildenden
Ragenwasserableittläche (30, 60, 74) weg und durch die Isolationsschicht (6, 68) hindurch
führt.
2. Bauwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Isolationsschicht (6,
68) um die Bauwerksöffnung (2) herum in deren lichte Öffnungsfläche erstreckt und
so umlaufend gegen die Fensterscheibe (14) oder Festverglasung (4) anliegt.
3. Bauwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Fensterscheibe
(14) oder die Festverglasung (4) überfangender Abschnitt der Isolationsschicht (6,
68) von einem hierfür ausgebildeten Dämmprofil-Formteil (26, 58, 78) gebildet ist.
4. Bauwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmprofil-Formteil (26,
58, 78) Haltemittel (28) aufweist, über welche es mit Dämmformelementen der Isolationsschicht
(6) verbindbar ist.
5. Bauwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel (28) von nut-
und federartigen Vorsprüngen bzw. Ausnehmungen gebildet sind.
6. Bauwerk nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Wassersammelraum (36) von dem Dämmprofil-Formteil (26, 58, 78) der Isolationsschicht
(6, 68) selbst begrenzt wird.
7. Bauwerk nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämmprofil- Formelement (26, 58 78) auf der den Wassersammelraum (36) begrenzenden
Innenseite eine wasserundurchlässige thermisch schlecht leitende Beschichtung aufweisen.
8. Bauwerk nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das vom Wassersammelraum (36) wegführende Entwässerungmittel (44) durch die Isolationsschicht
(6) nach außen führt.
9. Bauwerk nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Entwässerungsmittel (44) von einem Rohrleitungsmittel (46) gebildet ist,
welches über die Außenfassade (8) des Bauwerks derart vorsteht, dass auslaufendes
Wasser nicht an der Fassade nach unten rinnt.
10. Bauwerk nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Mündung (48) des Entwässerungsmittels (44) uneinsehbar abgedeckt ist.
11. Bauwerk nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Regenwasserableittläche (30) von einem auf den nach oben erstreckten Abschnitt
der Isolationsschicht (6, 68) aufgebrachten Blech (32) gebildet ist und dass das Blech
einen im wesentlichen parallel zur Fassade nach unten erstreckten Abtropfabschnitt
(50) aufweist.
12. Bauwerk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abtropfabschnitt (50) ein
nach innen in Richtung auf die Fassade gebogenes Ende aufweist und damit eine Rinne
(52) bildet und dass das Entwässerungsmittel (44) in diese Rinne (52) mündet, so dass
das Wasser einseitig oder beidseitig am Ende der Rinne (52) abtropfen kann.
13. Bauwerk nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Entwässerungsmittel (44) innerhalb eines hinterlüfteten Bereichs (70) hinter
der die Sichtseite des Bauwerks bildenden Außenfassade mündet.
14. Bauwerk nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämmprofil-Formteil (26, 58, 78) aus Polyurethan-Integralschaum gebildet
ist.
15. Bauwerk nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmprofil-Formteil (26,
58, 78) eine verdichtete Oberfläche aufweist.
16. Bauwerk nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämmprofil-Formteil (26, 58, 78) aus Polystyrol-Schaum gebildet ist.
17. Bauwerk nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämmprofil-Formteil (26, 58, 78) aus Holzfaserwerkstoffen gebildet ist.
18. Bauwerk nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass Dämmprofil-Formteil (26, 58, 78) eine Oberflächenkaschierung aufweist.
19. Bauwerk nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Regenwasserableitfläche (30) zwischen 90 und 30 Grad, vorzugsweise zwischen
85 und 60 Grad zur Vertikalen geneigt ist.
20. Bauwerk nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der in die Bauwerksöffnung (2) hineinreichende Abschnitt der Isolationsschicht
(6, 68) an einen Blendrahmen (54) eines Fensters (53) oder einen feststehenden Rahmen
(12) einer Festverglasung (4) angrenzt.
21. Bauwerk nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtelement (34) nachgiebig verformbar ausgebildet ist, so dass die Ebene
der Anlage an die Fensterscheibe (14) oder die Festverglasung zwischen 1 und 10 mm,
vorzugsweise zwischen 3 und 8 mm flexibel auslegbar ist.