[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beladung eines Lagerbehälters, insbesondere
eines Zwischenlagerbehälters, mit abgebrannten Brennelementen aus Kernkraftwerken.
Die Erfindung betrifft fernerhin einen Lagerbehälter zur Durchführung des Verfahrens.
- Abgebrannte Brennelemente aus Kernkraftwerken bzw. deren Brennstäbe müssen vorschriftsgemäß
in entsprechend abgeschirmten Lagerbehältern zwischengelagert werden. In der Regel
werden die abgebrannten Brennelemente zunächst in Zwischenlagerbehälter überführt
und in einem Zwischenlager gelagert. Anschließend werden die Brennelemente zur Endlagerung
in ein in der Regel unterirdisches Endlager eingelagert.
[0002] Bei den aus der Praxis bekannten Maßnahmen werden die abgebrannten Brennelemente
aus den Kernkraftwerken in Lagerbüchsen eingebracht, welche Lagerbüchsen zur Zwischenlagerung
in einen Zwischenlagerbehälter eingestellt werden. Der Zwischenlagerbehälter ist in
der Regel mit einer Doppeldeckelanordnung ausgestattet, die aufwendige Dichtungseinrichtungen
aufweist. Während der Zwischenlagerung muß die Dichtigkeit der Behälter kontinuierlich
in aufwendiger Weise überwacht werden. Nach der Zwischenlagerungszeit werden die Brennelemente
in der Regel aus dem Zwischenlagerbehälter in Endlagerbehälter umgeladen. Dabei sind
aufwendige Abschirmungsmaßnahmen erforderlich. - Wenn im Rahmen der bekannten Maßnahmen
die in den Zwischenlagerbehälter eingestellten Lagerbüchsen mit zusätzlichen Abdichtungsmaßnahmen
bzw. Abdichtungseinrichtungen versehen werden sollen, müssen diese Lagerbüchsen in
aufwendiger Weise dem Zwischenlagerbehälter entnommen werden, wobei ebenfalls aufwendige
Abschirmungsmaßnahmen erforderlich sind.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
bei dem auf einfache Weise die in einen Lagerbehälter eingestellten Lagerbüchsen mit
Brennelementen mit einem abdichtenden Verschluß versehen werden können, ohne daß aufwendige
Abschirmungsmaßnahmen erforderlich sind. Der Erfindung liegt fernerhin das technische
Problem zugrunde, einen Lagerbehälter zur Durchführung des Verfahrens anzugeben.
[0004] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung ein Verfahren zur Beladung
eines Lagerbehälters, insbesondere eines Zwischenlagerbehälters, mit abgebrannten
Brennelementen aus Kernkraftwerken,
wobei Lagerbüchsen mit jeweils zumindest einem abgebrannten Brennelement (als Ganzes
oder in Form von dessen Brennstäben) befüllt werden und die Lagerbüchsen jeweils mit
einem Primärdeckel verschlossen werden,
wobei eine Mehrzahl der Lagerbüchsen in den Lagerbehälter eingestellt wird und der
Lagerbehälter mit einem zumindest eine Manipulieröffnung aufweisenden Lagerbehälterdeckel
verschlossen wird,
wobei die Lagerbüchsen nacheinander jeweils so angehoben werden, daß sie mit ihrem
Lagerbüchsenkopf die Manipulieröffnung durchgreifen und wobei jeweils ein Sekundärdeckel
an dem die Manipulieröffnung durchgreifenden Lagerbüchsenkopf befestigt wird.
[0005] Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß in eine Lagerbüchse eine Innenbüchse eingestellt
ist, die zweckmäßigerweise mit den Brennelementen bzw. Brennstäben dicht gefüllt ist.
Vorzugsweise ist eine Mehrzahl solcher dicht mit Brennstäben gefüllter Innenbüchsen
in eine Lagerbüchse eingestellt. - Nach dem Befüllen der Lagerbüchsen mit den Brennstäben
der abgebrannten Brennelemente wird jede Lagerbüchse mit einem Primärdeckel verschlossen,
welcher Primärdeckel vorzugsweise in die Lagerbüchse eingeschraubt wird. Es liegt
im Rahmen der Erfindung, daß zwischen Primärdeckel und Lagerbüchsenmantel zumindest
ein Dichtungselement angeordnet ist. Es liegt fernerhin im Rahmen der Erfindung, daß
der Primärdeckel neutronenmoderierende und/oder strahlungsabsorbierende Bauelemente
aufweist. Der Primärdeckel übernimmt bis zur Befestigung des Sekundärdeckels insbesondere
eine temporäre Dichtfunktion und gewährleistet außerdem die mechanische Rückhaltung
des Inhaltes der Lagerbüchse sowie vorzugsweise auch die Abschirmung von Gamma- und
Neutronenstrahlung.
[0006] Nach dem Befüllen der Lagerbüchsen und nach dem Verschließen der Lagerbüchsen mit
dem Primärdeckel werden die Lagerbüchsen in den Lagerbehälter, vorzugsweise Zwischenlagerbehälter,
eingestellt. Dabei kann der Lagerbehälter bereits mit einem Lagerbehälterdeckel versehen
sein und die Lagerbüchsen werden durch die Manipulieröffnung in den Lagerbehälter
eingeführt. Die Manipulieröffnung wird bei dieser Ausführungsform gleichzeitig als
Beladeöffnung genutzt. Vorzugsweise wird zumindest ein Teil der Lagerbüchsen kreisförmig
oder im wesentlichen kreisförmig in dem Lagerbehälter nebeneinandergestellt. Mit anderen
Worten bilden die kreisförmig nebeneinandergestellten Lagerbüchsen gleichsam zumindest
einen Zylindermantel in dem Lagerbehälter. Dabei können eine oder mehrere kreisförmige
Anordnungen von Lagerbüchsen vorgesehen sein. Zum Verschließen wird vorzugsweise jede
Lagerbüchse einzeln angehoben, so daß sie lediglich mit ihrem Lagerbüchsenkopf die
Manipulieröffnung im Lagerbehälterdeckel durchgreift. Vorzugsweise ragt dabei der
Lagerbüchsenkopf aus der Manipulieröffnung heraus und wird der Sekundärdeckel an dem
herausragenden Lagerbüchsenkopf befestigt bzw. vorzugsweise verschweißt. Nach einer
anderen Ausführungsform der Erfindung befindet sich der Lagerbüchsenkopf in der Manipulieröffnung
ohne die Manipulieröffnung zu überragen und wird der Senkundärdeckel gleichsam in
der Manipulieröffnung an dem Lagerbüchsenkopf befestigt bzw. vorzugsweise an dem Lagerbüchsenkopf
angeschweißt. Die Manipulieröffnung hat im übrigen zweckmäßigerweise den gleichen
Querschnitt wie eine Lagerbüchse bzw. ein Lagerbüchsenkopf. Wenn die Lagerbüchsen
zylindrisch mit kreisförmigem Querschnitt ausgeführt sind ist vorzugsweise auch die
Manipulieröffnung mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildet. Der Öffnungsdurchmesser
der Manipulieröffnung ist dabei größer als der Durchmesser der Lagerbüchsen, vorzugsweise
jedoch nur wenig größer.
[0007] Nach bevorzugter Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung besondere Bedeutung
zukommt, wird der Lagerbehälterdeckel in der Lagerbehälteröffnung schrittweise um
jeweils einen Winkel α gedreht und wird dabei die Manipulieröffnung jeweils über einer
Lagerbüchse angeordnet und wird anschließend die jeweilige Lagerbüchse mit ihrem Lagerbüchsenkopf
durch die Manipulieröffnung geführt. Zweckmäßigerweise weist der Lagerbehälterdeckel
für die Drehung ein Gewinde auf, das vorzugsweise als Trapezgewinde ausgeführt ist.
Bevorzugt weist der Lagerbehältermantel ein Innengewinde auf und zweckmäßigerweise
weist der Lagerbehälterdeckel ein entsprechendes Außengewinde auf und der Lagerbehälterdeckel
ist vorzugsweise über diese Gewindeverbindung sowohl zur Ausrichtung der Manipulieröffnung
drehbar als auch zum Festziehen des Lagerbehälterdeckels an dem Lagerbehältermantel
drehbar. Die Drehung des Lagerbehälterdeckeis findet zweckmäßigerweise ferngesteuert
statt. Insoweit liegt es im Rahmen der Erfindung, daß ein entsprechender Antriebsmotor
vorgesehen ist, der über ein Getriebe mit dem Lagerbehälterdeckel bzw. mit einem an
dem Lagerbehälterdeckel angeschlossenen Bauelement verbindbar ist. Nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung ist zumindest eine Manipulieröffnung im Randbereich
des Lagerbehälterdeckels angeordnet. Diese Manipulieröffnung ist bevorzugt gleichsam
exzentrisch im Lagerbehälterdeckel angeordnet. Durch die bevorzugte schrittweise Drehung
des Lagerbehälterdeckels kann die Manipulieröffnung auf einfache Weise über jeweils
eine Lagerbüchse angeordnet werden, die mit anderen Lagerbüchsen kreisförmig bzw.
zylindermantelförmig im Lagerbehälter eingestellt ist. Dabei wird die Manipulieröffnung
zweckmäßigerweise bezüglich der jeweiligen Lagerbüchse zentriert, so daß die Lagerbüchse
bevorzugt zentralmittig hinsichtlich der Manipulieröffnung angeordnet ist.
[0008] Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß der Lagerbehälterdeckel eine weitere Manipulieröffnung
aufweist, die vorzugsweise zentralmittig in dem Lagerbehälterdeckel angeordnet ist.
Diese weitere Manipulieröffnung ist zumindest einer mittig im Lagerbehälter eingestellten
Lagerbüchse zugeordnet, welche Lagerbüchse bevorzugt von weiteren Lagerbüchsen kreisförmig
bzw. zylindermantelförmig umgeben wird.
[0009] Nach dem Anheben einer Lagerbüchse wird der Sekundärdeckel an dem Lagerbüchsenkopf
befestigt. Nach bevorzugter Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung besondere
Bedeutung zukommt, wird der Sekundärdeckel mit dem Lagerbüchsenkopf verschweißt. Die
Verschweißung findet vorzugsweise nach dem Engspaltschweißverfahren statt. Durch den
schweißtechnischen Verschluß der Lagerbüchse wird eine dichte und dauerhafte Barriere
sowohl für die Zwischenlagerung als auch für die Endlagerung der Lagerbüchse gewährleistet.
Mit anderen Worten kann die mit dem Sekundärdeckel verschweißte Lagerbüchse nach der
Zwischenlagerung bevorzugt unmittelbar der Endlagerung zugeführt werden, ohne daß
weitere aufwendige Umladungsmaßnahmen erforderlich wären. Dadurch, daß mit dem als
Schweißdeckel ausgebildeten Sekundärdeckel eine effektive Abdichtung der Lagerbüchse
erreicht wird, sind besondere aufwendige Dichtungsmaßnahmen an dem Zwischenlagerbehälter
nicht erforderlich. Insbesondere benötigt der Zwischenlagerbehälter im Gegensatz zu
den bekannten Zwischenlagerbehältern keine Doppeldeckelanordnung mit aufwendigen Dichtungseinrichtungen.
Durch die erfindungsgemäße Verschweißung des Sekundärdeckels sind die Lagerbüchsen
so dicht verschlossen, daß es ausreichend ist, den Zwischenlagerbehälter nur mit einem
einzigen Deckel auszustatten. Während der Zwischenlagerung kann weiterhin auf eine
Langzeitüberwachung der Dichtigkeit des Zwischenlagerbehälters weitgehend verzichtet
werden.
[0010] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine einfache Manipulation der in
den Lagerbehälter bzw. Zwischenlagerbehälter eingestellten Lagerbüchsen und insbesondere
ein einfacher und funktionssicherer Verschluß der Lagerbüchsen mit einem Sekundärdeckel
möglich ist, ohne daß aufwendige Abschirmungsmaßnahmen erforderlich sind. Dies wird
durch die Kombination der erfindungsgemäßen Verfahrensmerkmale erreicht. Manipulation
der Lagerbüchsen meint im Rahmen der Erfindung in erster Linie die Befestigung des
Sekundärdeckels. - Erfindungsgemäß wird lediglich der Lagerbüchsenkopf durch die Manipulieröffnung
geführt und anschließend wird der Sekundärdeckel an dem Lagerbüchsenkopf befestigt
bzw. vorzugsweise angeschweißt. Dadurch ist der Rest bzw. der untere Teil der Lagerbüchse
in dem Lagerbehälter bzw. Zwischenlagerbehälter angeordnet und wird somit durch die
Lagerbehälterwandungen ausreichend abgeschirmt. Im Bereich des Lagerbehälterdeckels
kann der Sekundärdeckel auf einfache Weise an dem in die Manipulieröffnung eingreifenden
bzw. bevorzugt an dem die Manipulieröffnung durchgreifenden Lagerbüchsenkopf befestigt
bzw. angeschweißt werden. Der Lagerbehälter bzw. der Lagerbehälterdeckel dient beim
Anschweißen des Sekundärdeckels gleichsam als Schweißhilfsvorrichtung. Eine Schweißeinrichtung
kann insbesondere funktionssicher am Lagerbehälterdeckel abgestützt werden.
[0011] Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird die zumindest eine Manipulieröffnung
nach dem Befestigen der Sekundärdeckel mit zumindest einem Abschirmstopfen verschlossen.
[0012] Zur Lösung des oben dargelegten technischen Problems lehrt die Erfindung fernerhin
einen Lagerbehälter, insbesondere einen Zwischenlagerbehälter, - mit Lagerbehältermantel,
Lagerbehälterinnenraum, Lagerbehälterboden und Lagerbehälterdeckel, wobei der Lagerbehälterinnenraum
zur Aufnahme von Lagerbüchsen mit abgebrannten Brennelementen eingerichtet ist, wobei
der Lagerbehälterdeckel zumindest eine Manipulieröffnung aufweist, deren Öffnungsdurchmesser
für das Durchführen eines Lagerbüchsenkopfes einer Lagerbüchse ausgelegt ist, wobei
der Lagerbehälterdeckel drehbar an dem Lagerbehältermantel angeordnet ist und die
Manipulieröffnung durch Drehen des Lagerbehälterdeckeis über jeweils einem Lagerbüchsenkopf
ausrichtbar ist und wobei die Manipulieröffnung mit zumindest einem Abschirmstopfen
verschließbar ist.
[0013] Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist der Lagerbehälterdeckel mittels
eines Gewindes drehbar an dem Lagerbehältermantel angeordnet. Vorzugsweise ist das
Gewinde als Trapezgewinde ausgeführt. Zweckmäßigerweise ist über dem Lagerbehälterdeckel
zusätzlich eine Lagerbehälterabschirmplatte vorgesehen. Es liegt fernerhin im Rahmen
der Erfindung, Moderatorbohrungen im Lagerbehältermantel vorzusehen, die mit einem
Moderatormaterial gefüllt sind.
[0014] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines mit Lagerbüchsen beladenen Lagerbehälters im Schnitt,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Lagerbehälter,
- Fig. 3
- den oberen Abschnitt des Lagerbehälters gemäß Fig. 1 mit angehobener Lagerbüchse in
vergrößerter Darstellung,
- Fig. 4
- den Gegenstand gemäß Fig. 3 mit verschlossenen Manipulieröffnungen und
- Fig. 5
- den oberen Abschnitt einer erfindungsgemäßen Lagerbüchse in vergrößerter Darstellung.
[0015] Die Fig. 1 und 2 zeigen einen erfindungsgemäßen Lagerbehälter 1, der im Ausführungsbeispiel
und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung als Zwischenlagerbehälter ausgeführt
ist. Der Lagerbehälter 1 weist einen Lagerbehältermantel 2, einen Lagerbehälterinnenraum
3, einen Lagerbehälterboden 4 sowie einen Lagerbehälterdeckel 5 auf. In den Lagerbehälterinnenraum
3 sind Lagerbüchsen 6, 7 eingestellt, die nicht dargestellte abgebrannte Brennelemente
aus Kernkraftwerken bzw. deren Brennstäbe aufnehmen. Nach bevorzugter Ausführungsform
und im Ausführungsbeispiel weist jede Lagerbüchse 6, 7 zumindest eine Innenbüchse
8 auf, die mit den Brennstäben dicht gefüllt ist (siehe auch Fig. 5). Jede Lagerbüchse
6, 7 ist mit einem Primärdeckel 9 verschlossen. Der Primärdeckel 9 ist vorzugsweise
in die Lagerbüchsenöffnung 10 eingeschraubt. Nach bevorzugter Ausführungsform und
im Ausführungsbeispiel ist am Primärdeckel 9 eine Abschirmplatte 11 angeordnet, die
zweckmäßigerweise aus einem neutronenmoderierenden Material besteht. Die Abschirmplatte
11 ist bevorzugt und im Ausführungsbeispiel lagerbüchseninnenseitig orientiert (siehe
insbesondere Fig. 5).
[0016] Im Ausführungsbeispiel sind in den Lagerbehälter 1 sieben Lagerbüchsen 6, 7 (Fig.
2) eingestellt. Dabei sind sechs Lagerbüchsen 6 kreisförmig in dem Lagerbehälter 1
angeordnet, während eine Lagerbüchse 7 zentralmittig in dem Lagerbehälterinnenraum
3 angeordnet ist. Im Ausführungsbeispiel weist der Lagerbehälterdeckel 5 eine im Randbereich
des Lagerbehälterdeckels 5 angeordnete Manipulieröffnung 12 auf. Fernerhin ist eine
Manipulieröffnung 14 vorzugsweise zentralmittig in dem Lagerbehälterdeckel 5 vorgesehen.
Der Öffnungsdurchmesser der Manipulieröffnungen 12, 14 ist so ausgelegt, daß ein Lagerbüchsenkopf
13 einer Lagerbüchse jeweils durch eine Manipulieröffnung 12, 14 geführt werden kann.
Dies ist in Fig. 3 für die im Randbereich des Lagerbehälterdeckels 5 angeordnete Manipulieröffnung
12 dargestellt. Der Lagerbehälterdeckel 5 ist vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
an dem Lagerbehältermantel 2 drehbar angeordnet. Durch Drehen des Lagerbehälterdeckels
5 kann somit die im Randbereich des Lagerbehälterdeckels 5 angeordnete Manipulieröffnung
12 jeweils über einer der kreisförmig angeordneten Lagerbüchsen 6 ausgerichtet werden,
so daß der jeweilige Lagerbüchsenkopf 13 der entsprechenden Lagerbüchse 6 durch die
Manipulieröffnung 12 führbar ist. Im Ausführungsbeispiel wird der Lagerbehälterdeckel
5 schrittweise um jeweils einen Winkel α gleich 60° gedreht und dabei wird die Manipulieröffnung
12 jeweils über einer Lagerbüchse 6 angeordnet.
[0017] Nachdem die Manipulieröffnung 12 über einer Lagerbüchse 6 durch Drehung des Lagerbehälterdeckeis
5 angeordnet wurde, wird die entsprechende Lagerbüchse 6 mit Hilfe einer entsprechenden
nicht dargestellten Hebeeinrichtung angehoben. Der angehobene Zustand einer Lagerbüchse
6 ist in Fig. 3 dargestellt. Dabei durchragt der Lagerbüchsenkopf 13 die Manipulieröffnung
12 vorzugsweise nur so weit, wie es für ein funktionssicheres Befestigen des Sekundärdeckels
15 erforderlich ist. Der untere Teil der Lagerbüchse 6 verbleibt somit im Lagerbehälter
1. Im angehobenen Zustand der Lagerbüchse 6 wird ein Sekundärdeckel 15 bevorzugt mit
dem Lagerbüchsenkopf 13 verschweigt. Dabei wird eine entsprechende Schweißnahtverbindung
16 zwischen Sekundärdeckel 15 und Lagerbüchsenkopf 13 hergestellt (Fig. 5). In Fig.
5 ist im übrigen erkennbar, daß der Lagerbüchsenkopf 13 einer Lagerbüchse 6, 7 einen
Manipulierbund 17 aufweist, der das Ergreifen der Lagerbüchse 6, 7 durch die nicht
dargestellte Hebeeinrichtung erleichtert. Der Manipulierbund 17 dient vorzugsweise
auch als Führung für die nicht dargestellte Schweißeinrichtung zum Verschweißen des
Sekundärdeckels 15.
[0018] In Fig. 3 ist die zentralmittig in dem Lagerbehälterdeckel 5 angeordnete Manipulieröffnung
14 mittels eines Abschirmstopfens 18 verschlossen. Um die unter der Manipulieröffnung
14 angeordnete Lagerbüchse 7 mit einem Sekundärdeckel zu versehen, wird die Lagerbüchse
7 bei entferntem Abschirmstopfen ebenfalls vorzugsweise so angehoben, wie es für eine
Lagerbüchse 6 in Fig. 3 dargestellt ist. Anschließend wird in gleicher Weise der Sekundärdeckel
15 befestigt bzw. verschweißt. Fig. 4 zeigt den Zustand, in dem alle Lagerbüchsen
6, 7 bereits mit einem Sekundärdeckel 15 versehen wurden. Die Manipulieröffnung 14
ist mit dem Abschirmstopfen 18 verschlossen, während die Manipulieröffnung 12 mit
einem weiteren Abschirmstopfen 19 verschlossen ist. Nach bevorzugter Ausführungsform
und im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 werden die beiden Abschirmstopfen 18, 19 in
ihrem verschlossenen Zustand mit einer Abdeckplatte 20 überdeckt, die mit Schrauben
bzw. Bolzen an dem Lagerbehälterdeckel 5 befestigt werden kann. Es liegt im übrigen
im Rahmen der Erfindung, daß oberhalb des Lagerbehälterdeckels 5 eine Lagerbehälterabschirmplatte
21 angeordnet wird.
[0019] Um den Lagerbehälterdeckel 5 mit seiner Manipulieröffnung 12 in die gewünschten Positionen
der Lagerbüchsen 6 fernbedient drehen zu können, wird der Lagerbehälterdeckel 5 vorzugsweise
mit Hilfe eines nicht dargestellten Antriebsmotors angetrieben, der zweckmäßigerweise
über ein entsprechendes Getriebe an den Lagerbehälterdeckel 5 angeschlossen ist. Im
Lagerbehälterdeckel 5 sind hierzu vorzugsweise drei Gewindebohrungen vorgesehen, die
zweckmäßigerweise um 120° versetzt angeordnet sind. Vorzugsweise werden in diese Gewindebohrungen
Bolzen eingesetzt, die wiederum mit einem Zahnkranz verbunden sind. Die Drehung des
Zahnkranzes und damit Lagerbehälterdeckeis erfolgt zweckmäßigerweise durch ein anflanschbares
Getriebe.
1. Verfahren zur Beladung eines Lagerbehälters (1), insbesondere eines Zwischenlagerbehälters,
mit abgebrannten Brennelementen aus Kernkraftwerken,
wobei Lagerbüchsen (6, 7) mit jeweils zumindest einem abgebrannten Brennelement befüllt
werden und die Lagerbüchsen (6, 7) jeweils mit einem Primärdeckel (9) verschlossen
werden,
wobei eine Mehrzahl der Lagerbüchsen (6, 7) in den Lagerbehälter (1) eingestellt wird
und der Lagerbehälter (1) mit einem zumindest eine Manipulieröffnung (12, 14) aufweisenden
Lagerbehälterdeckel (5) verschlossen wird,
wobei die Lagerbüchsen (6, 7) nacheinander jeweils so angehoben werden, daß sie mit
ihrem Lagerbüchsenkopf (13) die Manipulieröffnung (12, 14) durchgreifen und wobei
jeweils ein Sekundärdeckel (15) an dem die Manipulieröffnung durchgreifenden Lagerbüchsenkopf
(13) befestigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Lagerbehälterdeckel (5) in der Lagerbehälteröffnung
schrittweise um jeweils einen Winkel α gedreht wird und dabei die Manipulieröffnung
(12) jeweils über einer Lagerbüchse (6) angeordnet wird und anschließend die jeweilige
Lagerbüchse (6) mit ihrem Lagerbüchsenkopf (13) durch die Manipulieröffnung (12) geführt
wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der Sekundärdeckel (15) mit dem
Lagerbüchsenkopf (13) verschweißt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Manipulieröffnung (12, 14) nach
dem Befestigen der Sekundärdeckel (15) mit zumindest einem Abschirmstopfen (18, 19)
verschlossen wird.
5. Lagerbehälter, insbesondere Zwischenlagerbehälter zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 4, - mit
Lagerbehältermantel (2), Lagebehälterinnenraum (3), Lagerbehälterboden (4) und Lagerbehälterdeckel
(5),
wobei der Lagerbehälterinnenraum (3) zur Aufnahme von Lagerbüchsen (6, 7) mit abgebrannten
Brennelementen eingerichtet ist,
wobei der Lagerbehälterdeckel (5) zumindest eine Manipulieröffnung (12) aufweist,
deren Öffnungsdurchmesser für das Durchführen eines Lagerbüchsenkopfes (13) einer
Lagerbüchse (6) ausgelegt ist,
wobei der Lagerbehälterdeckel (5) drehbar an dem Lagerbehältermantel (2) angeordnet
ist und die Manipulieröffnung (12) durch Drehen des Lagerbehälterdeckeis (5) über
jeweils einem Lagerbüchsenkopf (13) ausrichtbar ist,
und wobei die Manipulieröffnung (12) mit zumindest einem Abschirmstopfen (19) verschließbar
ist.
6. Lagerbehälter nach Anspruch 5, wobei der Lagerbehälterdeckel (5) mittels eines Gewindes
drehbar an dem Lagerbehältermantel (2) angeordnet ist.
7. Lagerbehälter nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei über dem Lagerbehälterdeckel
(5) eine Lagerbehälterabschirmplatte vorgesehen ist.