[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Crimpverbinder für Flachleitungen sowie
ein Verfahren zum Verbinden zweier Flachleitungen mittels eines solchen Crimpverbinders.
[0002] Eine herkömmliche Verkabelung in beispielsweise einem KFZ erfolgt mit Rundleitern,
wobei die hierfür erforderlichen Kabelquerschnitte und die zugehörigen Steckverbindungen
einen großen Bauraum erfordern. Aus diesem Grund wird im KFZ-Bereich auch über den
Einsatz von Flachleitungen diskutiert, wobei dann die elektrischen Steckverbindungen
an der Flachleitung mittels einer Widerstandsschweißung kontaktiert werden.
[0003] Ein solches Verfahren zum elektrischen Verbinden eines Steckverbinders mit einer
Flachleitung ist in der EP-0,816,003 A2 beschrieben.
[0004] Nicht nur im KFZ-Bereich muß im Falle eines Defekts die Flachleitung bzw. die Steckverbindung
ausgetauscht werden. Das Widerstandsschweiß-Verfahren ist für solche Reparaturfälle
zu aufwendig. Die Schweißeinrichtung ist unhandlich und zu teuer.
[0005] Demgegenüber ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Crimpverbinder
für Flachleitungen zu schaffen, der ein einfaches und kostengünstiges Austauschen
von Flachleitungen und Steckverbindern erlaubt.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Crimpverbinder gelöst, wie er im Patentanspruch 1
angegeben ist.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen eines solchen Crimpverbinders ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Ein besonders vorteilhaftes Verfahren zum Verbinden zweier Flachleitungen, wie es
beispeilsweise im KFZ-Bereich bei Reparaturen einsetzbar ist, ist gemäß Patentanspruch
10 vorgeschlagen.
[0009] In Übereinstimmung mit dem Patentanspruch 1 umfaßt der Crimpverbinder für zwei Flachleitungen
daher ein Trägerelement, welches sich im wesentlichen quer zu der Längserstreckung
der zu verbindenden Flachleitungen erstreckt, zumindest ein Kontaktelement, welches
sich im wesentlichen in Längsrichtung der Flachleitungen erstreckt und welches an
dem Trägerelement befestigt ist, wobei für jeweils eine Leiterbahn der Flachleitungen
ein, elektrisch leitendes Kontaktelement vorgesehen ist, und wobei an jedem Kontaktelement
eine Mehrzahl von Haltegliedern vorgesehen ist, die mit den Flachleitungen dauerhaft
in Eingriff bringbar sind.
[0010] Die vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand einer Ausführungsform ausführlich
dargestellt, wobei auf die zugehörigen Zeichnungen bezug genommen wird.
[0011] Es zeigen in den Zeichnungen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Crimpverbinders nach der vorliegenden Erfindung
von oben;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Crimpverbinders nach der vorliegenden Erfindung
von unten;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht einer abgeschnittenen und gelochten Flachleitung;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht der Flachleitung nach der Figur 3, wobei an einem Ende
ein Ersatzstecker montiert ist;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht der Flachleitung nach der Figur 3 und 4, wobei an dem
anderen Ende der Flachleitung der Crimpverbinder angeordnet ist, wobei Schneideinrichtungen
die Leiterbahnen durchdringen;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht der Crimpverbindung, wobei die Halteglieder und die Schneideinrichtungen
umgebogen sind; und
- Fig. 7
- eine vergrößerte Darstellung der Ansicht nach der Figur 6.
[0012] Unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 7 wird im folgenden ein erfindungsgemäßer
Crimpverbinder sowie die Verwendung eines solchen Crimpverbinders erläutert.
[0013] In der Figur 1 ist ein Crimpverbinder 1 in der Draufsicht und perspektivisch dargestellt.
In der Mitte des Crimpverbinders 1 ist ein Trägerelement 2 angeordnet, welches quer
zu einer Mehrzahl von Kontaktelementen 3 verläuft, die bei dieser Ausführungsform
dreifach vorgesehen sind.
[0014] Die drei Kontaktelemente 3 sind lediglich beispielhaft angegeben und es kann mit
dem erfindungsgemäßen Crimpverbinder 1 jede beliebige Anzahl von Leiterbahnen 10 (Figur
3) einer Flachleitung 11 oder 12 verbunden werden. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind es drei Leiterbahnen 10, die an zwei zu verbindenden Flachleitungen 11 und 12
vorliegen, und die durch jeweils ein Kontaktelement 3 verbunden werden.
[0015] Der Crimpverbinder 1 nach der Figur 1 umfaßt das Trägerelement 2 aus einem elektrisch
isolierenden Material, zum Beispiel Kunststoff, wobei das Trägerelement 2 eine im
wesentlichen quaderförmige Gestalt hat, die eine eindeutige Längserstreckung aufweist.
Das Trägerelement 2 erstreckt sich im Einsatz quer zu einer Flachleitung 11 oder 12
(siehe Figur 6) so daß die an dem Trägerelement 2 angeordneten Kontaktelemente 3,
die im wesentlichen parallel zu der Flachleitung 11 oder 12 verlaufen, senkrecht gegenüber
dem Trägerelement 2 angeordnet sind. Die Kontaktelemente 3 sind auf der Unterseite
(Figur 2) des Trägerelementes 2 befestigt. Die Befestigung kann bereits beim Spritzgießen
des Trägerelementes 2 in einem Arbeitsgang erfolgen, wobei dann die Kontaktelemente
3 in der Spritzgießform anzuordnen sind, oder aber kann durch sonstige bekannte Befestigungseinrichtungen
7 erfolgen.
[0016] Auf der Oberseite (Figur 1) des Trägerelementes 2 sind Kerben 6 vorgesehen, die sich
zwischen den Kontaktelementen 3 erstrecken. Vorzugsweise können diese Kerben 6 auch
auf der Unterseite (Figur 2) vorgesehen werden, um ein Abbrechen des Trägerelementes
2 an dieser Stelle zu erleichtern.
[0017] Die Kontaktelemente 3 sind elektrisch leitende Teile, beispielsweise aus Blech, deren
Form durch Stanzen und Biegen erhalten ist. An den länglichen, im wesentlichen flach
ausgebildeten Kontaktelementen 3 sind einerseits Halteglieder 4 vorgesehen, sowie
andererseits Schneideinrichtungen 5 ausgebildet sind.
[0018] Die Halteglieder 4 sind in Form von im wesentlichen dreieckigen Zacken bzw. Krallen
ausgebildet, die an den Längsseiten der Kontaktelemente 3, zueinander beabstandet,
vorgesehen sind. Die Halteglieder 4 greifen bei der Montage des Crimpverbinders in
die Öffnungen 8 der Flachleitung 11 oder 12 ein. Die Halteglieder 4 sind nahezu im
rechten Winkel von der Hauptebene der Kontaktelemente 3 abgebogen und aus Gründen
einer einfacheren Einführbarkeit in die Öffnungen 8 mit einer abgerundeten Spitze
versehen.
[0019] Die Schneideinrichtungen 5 sind in Form von scharfkantigen Spitzen, die vorzugsweise
dreieckförmig ausgestanzt und nach oben gebogen sind, ausgebildet. Die Schneideinrichtungen
5 sind in der Mitte der Kontaktelemente 3 liegend, zueinander beabstandet, vorzugsweise
mehrfach vorgesehen. Die Spitzen der Schneideinrichtungen 5 durchdringen bei der Montage
des Crimpverbinders die Flachleitung 11 oder 12 und die darauf befindliche Leiterbahn
10 (Figur 5). Hierdurch wird eine sichere Kontaktierung zwischen der Leiterbahn 10
und dem Kontaktelement 3 gewährleistet.
[0020] Je nach Anzahl der Leiterbahnen 10 einer Flachleitung 11 oder 12 kann von einem Crimpverbinder
1, der beispielsweise zehn oder mehr Kontaktelemente 3 trägt, eine geeignete Anzahl
von Kontaktelementen 3 abgebrochen werden. Die Kerben 6 erlauben und erleichtern das
zerstörungsfreie Abtrennen einer bestimmten Anzahl von Kontaktelementen 3. Im gezeigten
Beispiel werden zwei Flachleitungen 11 und 12 mit jeweils drei Leiterbahnen 10 miteinander
verbunden, so daß an dem Trägerelement 2 drei Kontaktelemente 3 erforderlich sind.
[0021] Die Flachleitung 11 (Figur 3, 4 und 5) wird an dem Ende, an dem der Crimpverbinder
1 montiert werden soll, sauber abgeschnitten und mit einem geeigneten Werkzeug gelocht.
Vorteilhafterweise kann dies in einem Arbeitsgang mit einem Werkzeug erfolgen. Die
Öffnungen 8 werden an einem Ende so in die Flachleitung eingebracht, daß das Ende
der Flachleitung an dem Trägerelement 2 des Crimpverbinders 1 bündig anliegt und daß
die Halteglieder 4 des Crimpverbinders 1 die Öffnungen 8 durchgreifen, wie es in der
Figur 5 gezeigt ist. Das Trägerelement 2 dient also als Anschlag für die Flachleitung
und somit als Positionierhilfe zwischen Flachleitung(en) und Crimpverbinder 1.
[0022] Am anderen freien Ende der Flachleitung 11 wird beispielsweise ein Ersatzstecker
9 montiert (Figuren 4 und 5). Die Montage des Ersatzsteckers 9 an der Flachleitung
11 kann, da außerhalb eines KFZ möglich, vorzugsweise mittels Verschweißen erfolgen.
Bei diesem Arbeitsschritt kann bereits das Vercrimpen des Crimpverbinders 1 an der
Flachleitung 11 erfolgen.
[0023] Das so konfektionierte Ersatz- bzw. Verbindungs-Flachleitungsstück der Flachleitung
11 wird an der Flachleitung 12 montiert bzw. mit dieser verbunden, indem das freie
Ende der Flachleitung 12 ebenfalls abgeschnitten und gelocht wird, sowie es in die
zweite Hälte des Crimpverbinders 1 eingelegt wird, so daß die dort vorhandenen Halteglieder
4 in die entsprechenden Öffnungen eingreifen (Figur 6).
[0024] Nach der korrekten Positionierung bzw. Ausrichtung der beiden Flachleitungen 11 und
12 am Crimpverbinder 1 kann mittels eines geeigneten Werkzeuges, beispielsweise einer
Handzange, das Vercrimpen erfolgen. Beim Vercrimpen werden die Spitzen der Halteglieder
4 umgebogen und vorzugsweise ebenfalls mit den Leiterbahnen 10 in Eingriff gebracht.
Die Schneideinrichtungen 5 werden ebenfalls umgebogen, um die Flachleitungen 11 und
12 sicher fest zu halten.
[0025] In einem abschließenden, nicht dargestellten Arbeitsgang kann die Crimpverbindung
mit einem Isolierband umbändert werden, wobei nach dem Verbinden der Flachleitungen
11, 12 eine elektrische Isolierung des Crimpverbinders 1 nach außen mittels Isolierband
oder einem gesonderten Umgehäuse erfolgt, welches vorzugsweise aus Kunststoff besteht.
[0026] Die gesamte Dicke der Flachleitungen 11 und 12 beträgt lediglich wenige 1/10 mm,
wobei die Teilung der Leiterbahnen 10 üblicherweise 2,54 mm beträgt. Infolge dieser
sehr kleinen Abmessungen ist eine äußerst genaue Anbringung des Crimpverbinders 1
unumgänglich.
[0027] Die vorliegende Erfindung löst dieses technische Problem mit Hilfe der an den Flachleitungen
11 und 12 vorher einzubringenden Öffnungen 8, die eine sichere Positionierung erlauben.
[0028] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Verbinden zweier Flachleitungen 11 und 12 ergibt
sich bereits aus der oben stehenden Beschreibung des Crimpverbinders 1 an sich und
dessen Anordnung an den gezeigten Flachleitungen.
1. Crimpverbinder (1) für zwei Flachleitungen (11, 12), mit:
- einem Trägerelement (2), welches sich im wesentlichen quer zu der Längserstreckung
der zu verbindenden Flachleitungen (11, 12) erstreckt,
- zumindest einem Kontaktelement (3), welches sich im wesentlichen in Längsrichtung
der Flachleitungen (11, 12) erstreckt und welches an dem Trägerelement (2) befestigt
ist,
- wobei für jeweils eine Leiterbahn (10) der Flachleitungen (11, 12) ein elektrisch
leitendes Kontaktelement (3) vorgesehen ist, und
- wobei an jedem Kontaktelement (3) eine Mehrzahl von Haltegliedern (4) vorgesehen
ist, die mit den Flachleitungen (11, 12) dauerhaft in Eingriff bringbar sind.
2. Crimpverbinder nach Anspruch 1,
wobei an jedem Kontaktelement (3) zumindest eine Schneideinrichtung (5) vorgesehen
ist, die die Leiterbahn (10) der Flachleitung (11, 12) durchdringt.
3. Crimpverbinder nach Anspruch 2,
wobei die Schneideinrichtung (5) in Form einer durch Stanzbiegen im wesentlichen senkrecht
zum Kontaktelement (3) verlaufenden scharfkantigen Schneidkralle ausgebildet ist.
4. Crimpverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei das Trägerelement (2) als im wesentlichen quaderförmiges Bauteil vorliegt, an
dessen Außenkanten die Flachleitungen (11, 12) ausrichtbar sind.
5. Crimpverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei das Trägerelement (2) eine Mehrzahl von Kontaktelementen (3) trägt, die parallel
nebeneinanderliegend angeordnet sind.
6. Crimpverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei das Trägerelement (2) eine Mehrzahl von Kontaktelementen (3) trägt, die parallel
nebeneinanderliegend angeordnet sind, und wobei zwischen den Kontaktelementen (3)
am Trägerelement (2) jeweils zumindest eine Kerbe (6) ausgebildet ist, die ein werkzeugloses
Abtrennen einer vorbestimmten Anzahl von Kontaktelementen (3) erlaubt.
7. Crimpverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei das Trägerelement (2) aus einem elektrisch isolierenden Material, vorzugsweise
Kunststoff besteht.
8. Crimpverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei die Teilung der Kontaktelemente (3) am Trägerelement (2) im wesentlichen 2,54
mm beträgt.
9. Crimpverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei die Halteglieder (4) in Form von im wesentlichen dreieckförmigen Abbiegungen
vorliegen, die nahezu senkrecht zu der Ebene der Kontaktelemente (3) verlaufen.
10. Verfahren zum Verbinden zwei Flachleitungen () mittels eines Crimpverbinders (1) nach
einem der vorherigen Ansprüche, mit den Schritten:
a) Abschneiden der Flachleitungen (11, 12),
b) Lochen der Flachleitungen (11, 12),
c) Ausrichten der ersten Flachleitung (11) mit einer ersten Hälfte des Crimpverbinders
(1), so daß die Halteglieder (4) mit den Lochungen (10) der Flachleitung (11) in Eingriff
gelangen,
d) Vercrimpen der Halteglieder (4) an der ersten Hälfte des Crimpverbinders (1), und
e) Wiederholen der Schritte c) und d) für die zweite Flachleitung (12) und die zweite
Hälfte des Crimpverbinders (1).
11. Verfahren nach Anspruch 10,
wobei nach dem Verbinden der Flachleitungen (11, 12) eine elektrische Isolierung des
Crimpverbinders (1) nach außen mittels Isolierband erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11,
wobei vor dem Verbinden der Flachleitungen (11, 12) mittels des Crimpverbinders (1)
eine geeignete Anzahl von Kontaktelementen (3) abgetrennt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei
- ein defekter Stecker an einer ersten Flachleitung (11) ersetzt wird, indem zuerst
der defekte Stecker von der ersten Flachleitung (11) abgetrennt wird,
- ein Ersatzstecker (9) mit der ersten Flachleitung (11) verbunden wird, und
- die zweite Flachleitung (12) mit der ersten Flachleitung (11) an den freien Enden
mittels des Crimpverbinders (1) verbunden wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
wobei vorzugsweise in einem Kraftfahrzeug zwei Flachleitungen (11, 12) miteinander
verbindbar sind.
15. Verfahren nach Anspruch 10,
wobei nach dem Verbinden der Flachleitungen (11, 12) eine elektrische Isolierung des
Crimpverbinders (1) nach außen mittels einem gesonderten Umgehäuse erfolgt, welches
vorzugsweise aus Kunststoff besteht.