[0002] Bekannt ist, Produkte mit Umverpackungen aus Folien zu versehen. Zum Öffnen dieser
Umverpackungen aus Folie werden auf einer Seite des Verpackungsmaterials oder um dieses
herum ohne Verwendung zusätzlicher Mittel Fäden, Bänder oder Schnüre häufig aus dem
gleichen Folienmaterial, mitunter andersfarbig, meistens aber mit einer höheren Materialstärke
oder mehrere Materialschichten miteinander verbunden eingelegt. Ein Ende dieser Fäden,
Bänder oder Schnüre ist frei heraushängend, als Lasche zum Aufziehen. Der so entstandene
Anfang der Aufreißvorrichtung ist in der Regel eingekerbt, eingeschnitten, um ein
zielgerichtetes Aufreißen mit geringem Kraftaufwand zu ermöglichen. Zieht man an der
Lasche in Aufreißrichtung, so zerreißt bzw. durchtrennt das Aufreißelement die Verpackungsfolie
und teilt diese. Das Produkt kann entnommen werden.
Bekannt sind auch Verpackungen - meist Kartonagen oder stärkere Kunststoffumhüllungen
-, welche definiert parallele Perforationen besitzen und ebenfalls am Ende eine Lasche
aufweisen. Diese Verpackungen benötigen in der Regel keine zusätzlichen Verstärkungen
im Öffnungsbereich.
Diese zuerst beschriebenen bekannten Öffnungsmethoden werden von so vielen Herstellern
für sehr viele Produkte, auch für Produkte gleicher Art, so häufig angewendet, daß
ein Unterschied sowohl in der Folienumverpackung als auch in dem Aufreißmechanismus
oder aber in der Farbgebung eines Aufreißfadens von Produkt zu Produkt, von Marke
zu Marke nicht möglich ist. Aufgerissene und somit zerstörte Folienumhüllungen unterscheiden
sich in den meisten Fällen für das Auge des Verbrauchers nicht. Dieser Mangel macht
es natürlich auch Nachahmern und Fälschern einfach, derartige Folienumverpackungen
herzustellen, um damit gefälschte Produkte zu umhüllen. Die GB 2 298 391 A beschreibt
einen Sicherheitsgegenstand, das Fälschen indiziert, wie eine einschrumpfende Siegelhülle
bestehend aus einem Substrat, beispielsweise Polypropylen mit einer einen optisch
variablen Effekt generierenden Struktur wie ein geprägtes Hologramm. Diese einen optisch
variablen Effekt generierenden Struktur ist beschichtet mit einer Aluminiumschicht,
wobei die generierende Struktur so behandelt ist, dass die Haftung der Aluminiumschicht
auf dieser einstellbar ist. Diese Seite des Schichtaufbaus wird auf ein mit Klebstoff,
welcher durch Druck aktiviert wird, versehenes Material, beispielsweise Papier aufgebracht.
Die andere Oberfläche des Substrats trägt einen Kleber, welcher durch Hitze aktiviert
wird.
[0005] Aufreißfäden
1 sind üblicherweise insbesondere für Zigarettenverpackungen als Band oder Faden ausgebildete
Flachfolien, die stärker sind als die Verpackungsfolie
2. Üblicherweise werden Aufreißfäden
1 verwendet, die eine Dicke von ca. 20 µm und eine Breite von 1 mm bis 2 mm aufweisen.
Zur besseren Kenntlichmachung sind - wie aus Fig. 1 ersichtlich - Aufreißfäden
1 häufig farblich gestaltet und heben sich somit von der Verpackungsfolie
2 bzw. dem zu verpackenden Gegenstand deutlich ab. Zum Greifen des Aufreißfadens
1
ist dieser am Anfang über die Verpackungsfolie
2 hinausstehend als Lasche
3 ausgebildet. Meist ist links- und rechtsseitig am Beginn eines Aufreißfadens - also
beidseitig von der Lasche - die Verpackungsfolie
2 eingeschnitten, um ein zielgerichtetes Aufreißen der Verpackungsfolie
2 parallel zum Aufreißfaden
1 zu erreichen.
In Fig. 2 ist ein Teil eines verdrehten Aufreißfadens
1 nach dem Aufreißen der Verpackung unter Weglassung der Restfolie dargestellt. Dieser
Aufreißfaden
1 wurde erfindungsgemäß vor seiner Verbindung mit der Verpackungsfolie
2 einer zielgerichteten Formänderung unterzogen, indem eine Randzone einer Oberflächenseite
des Aufreißfadens
1 in ihrer Längsrichtung abschnittsweise gedehnt bzw. gestreckt wurde. Nachdem in an
sich bekannter Art und Weise der Aufreißfaden
1 mit der Verpackungsfolie
2 durch Klebe- oder Schweißtechnik verbunden wurde, wird ein in einer Randzone einseitig
abschnittsweise gedehnter Aufreißfaden
1 sich nach dem Aufreißvorgang wellenförmig verdrehen. Aus der Art und Weise des Verdrehens
und dem Radius der Wellen ist für den Fachmann erkennbar, ob es sich um eine Originalverpackung,
also um einen Aufreißfaden
1, der ein Originalprodukt umhüllt, handelt. Sowohl die Höhe der Wellen des Aufreißfadens
1, wie sie in Fig. 2 erkennbar sind, als auch die Radien der Wellen und die Anzahl von
Wellen, auf die Gesamtlänge des Aufreißfadens bezogen, stellen Kodierungen dar, die
mit dem vorherigen abschnittsweisen, einseitigen Dehnen des Aufreißfadens
1 zielgerichtet in diesen eingebracht wurden. Für den Verbraucher sind Höhe der Wellen
bzw. Radien nicht ohne weiteres bestimmbar, da diese auch von Umgebungseinflüssen
abhängen, aber die Anzahl von Wellen, auf die Gesamtlänge des Aufreißfadens
1 einer Verpackung bezogen, kann auch für ihn in sehr einfacher Weise Aufschluß über
ein Originalprodukt geben. Für genauere Untersuchungen bezüglich der Originalität
durch Messung der Höhe bzw. Radien der Wellen sind gleichbleibende Umgebungsbedingungen
erforderlich.
In Fig. 3 ist ein Teil eines gewendelten bzw. spiralförmigen Aufreißfadens
1 nach dem Aufreißen der Verpackung, ebenfalls unter Weglassung der Restfolie, dargestellt.
Dieser Aufreißfaden
1 wurde vor seiner Verbindung mit der Verpackungsfolie
2 ebenfalls einer mechanischen Behandlung unterzogen. Während die anhand Fig. 2 erläuterte
Dehnung des Aufreißfadens
1 vor der Verbindung mit der Verpackungsfolie
2 abschnittsweise erfolgte, ist der Aufreißfaden
1 nach Fig. 3 vor seiner Verbindung mit der Verpackungsfolie
2 kontinuierlich, also durchgehend, in der Randzone einer Seite gedehnt worden. Wie
in der Fig. 3 dargestellt, ergibt eine gleichmäßige vorherige Dehnung einer Randzone
des Aufreißfadens
1 auch eine gleichmäßige Wendelung des Aufreißfadens
1 nach dem Aufreißvorgang. Ebenso wie bei Fig. 2 dienen Anzahl, Radien und Höhen der
Wendeln einer Kodierung und sind Kennzeichen für eine Originalverpackung um ein Originalprodukt.
Auch der in Fig. 4 abgebildete Teil eines eingerollten Aufreißfadens
1 ist vor seiner Verbindung mit der Verpackungsfolie
2 einer mechanischen Behandlung unterzogen worden, und zwar derart, daß nicht wie oben
beschrieben eine Randzone einer Dehnung bzw. Streckung unterzogen wird, sondern entweder
die Ober- oder Unterseite des Aufreißfadens
1 in an sich bekannter Art und Weise thermisch oder mechanisch gedehnt oder geschrumpft
wird. Ein so vorbehandelter Aufreißfaden
1 ergibt einen eingerollten Aufreißfaden
1 nach Durchtrennung aus der Verpackungsfolie
2. Im Bereich der Erfindung liegt es, diese Dehnung bzw. Streckung einer Seite auch
abschnittsweise vorzunehmen oder abwechselnd Ober- und Unterseite abschnittsweise
zu dehnen. Die nach dem Lösen des Aufreißfadens
1 von der Verpackungsfolie
2 entstehenden Figuren sind sehr unterschiedlich und dienen sämtlich einer speziellen
Kennzeichnung bzw. Kodierung.
Eine weitere Art und Weise der mechanischen Verformung ist in Fig. 6 dargestellt.
Anhand des hier abgebildeten Teilstücks eines Aufreißfadens
1 vor dem Aufreißen ist ersichtlich, daß eine Längsseite
4 des Aufreißfadens
1 randseitig permanent oder abschnittsweise so gedehnt wurde, daß sich etwa bis zum
Drittel, maximal bis zur Hälfte der Folienbreite des Aufreißfadens
1 diese wellig verformt. Auch hier trifft zu - wie bereits beschrieben -, daß Höhe
der Welle bzw. Radius einer Welle die entsprechenden Kodierungen darstellen.
Da der Aufreißfaden
1 von wesentlich höherer Festigkeit ist als die Verpackungsfolie
2, verformt sich infolge der Zugkraft auch nicht der Aufreißfaden
1 während bzw. nach dem Aufreißvorgang. Demzufolge kann gemäß der Erfindung der nach
den Figuren 2 bis 4 mechanisch und/oder thermisch abschnittsweise oder kontinuierlich
gedehnte Aufreißfaden
1 vor seiner Verbindung mit der Verpackungsfolie
2 in seinen zielgerichtet vorgenommenen Deformationen vermessen werden. Aus dem in
Fig. 5 dargestellten Teilstück eines Aufreißfadens
1 wird entweder der Radius der Fadenkrümmung und/oder das unterschiedliche Längenmaß
von gedehnter Seite
8 und nicht gedehnter Seite
9 des Aufreißfadens
1 vermessen und dient als Kodierung.
Wird beispielsweise anhand von Radien, Wellen oder Wendeln chargen-, quartals- oder
jahresweise eine Kodierung vom Hersteller festgelegt, so kann diese durchaus auf der
Verpackung angegeben werden, um auch dem Verbraucher die Unterscheidung zwischen Original
und Fälschung zu ermöglichen. Eine derartige Verbraucherinformation kann natürlich
weggelassen werden, und nur der Hersteller bzw. entsprechende Prüforgane kennen die
Kodierung. Der Hersteller kann stichprobenartig sowohl im Inland als auch im Ausland
seine Produkte prüfen lassen. Somit ist ein gemäß der Erfindung vorgesehener wirksamer
Schutz vor Fälschungen gegeben.