[0001] Die Erfindung betrifft einen Düsenschutz, insbesondere für einen Hochdruckreiniger,
zum Schutz einer Düse am Ende einer ein unter Druck stehendes Medium führenden Leitung,
eines Rohres, einer Lanze oder dergleichen.
[0002] Hochdruckreiniger werden industriell und privat zur Reinigung von verschmutzten Flächen
in Gebäuden, von Maschinen, von Kraftfahrzeugen usw. verwendet. Über eine düsenbestückte
Lanze werden Wasser oder eine andere Reinigungsflüssigkeit mit hohem Druck versprüht.
Durch unsachgemäße Handhabung kann die Düse bzw. eine Halterung hierfür geschädigt
oder auch abgenutzt werden. Vor diesem Hintergrund ist die Verwendung eines Düsenschutzes
aus nichtrostendem Stahl bekannt.
[0003] In einfachen Ausführungen wird die Düse in die Lanze oder ein spezielles Verbindungsstück
eingeschraubt und ist auf schnelle Weise auswechselbar. Eine sichtbare Fläche der
Düse trägt üblicherweise eine Markierung mit der Angabe des Düsentyps. Bei nur unzulänglichem
Düsenschutz und mangelnder Überwachung desselben besteht die Gefahr einer Beschädigung
der Typenbezeichnung auf der Düse oder gar der Düse selbst.
[0004] Ebenfalls verwendet werden sogenannte Rotordüsen oder Turbodüsen. Dabei handelt es
sich um Düsen, die einen kreisförmig wandernden Punktstrahl erzeugen, der kegelförmig
aufgefächert ist. Erzielt wird dieser Effekt durch einen in einem Düsengehäuse rotierenden
Düsenkörper mit einer gegenüber der Gehäuselängsachse geneigten Düsenbohrung. Auch
hier sind bislang keine wirksamen Maßnahmen zum äußeren Schutz der Düse bekannt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten Düsenschutz für einen Hochdruckreiniger
zu schaffen.
[0006] Der erfindungsgemäße Düsenschutz - auch für eine Rotordüse - ist gekennzeichnet durch
eine zumindest teilweise Herstellung aus abriebfestem Gummi. Überraschenderweise sind
bestimmte Gummiarten wesentlich abriebfester als beispielsweise nichtrostender Stahl.
Jedenfalls betrifft dies den Abrieb auf Fußböden, Fliesen, Kacheln oder Beton. Während
ein herkömmlicher Düsenschutz aus Stahl in relativ kurzer Zeit abgescheuert ist, hat
hochabriebfester Gummi eine wesentlich höhere Standzeit. Daneben ist Gummi in hygienisch
sensiblen Bereichen einsetzbar und verhindert eine Beschädigung von Oberflächen.
[0007] Vorzugsweise weist der Gummi eine Härte von etwa 40 bis 60 Shore auf. Auch kann der
Gummi aus NBR. bzw. Nitrilkautschuk (Butadien-Acrylnitril-Kautschuk), aus SBR (Styrol-Butadien-Kautschuk)
oder aus Naturkautschuk hergestellt sein. Des weiteren kommen alle Gummiarten auf
der Basis von Naturkautschuk oder synthetischem Kautschuk in Betracht, die abriebfest
und vorzugsweise auch wärmebeständig sind. Vorteilhafterweise wird grauer Gummi, ohne
Rußanteil oder mit nur geringem Rußanteil verwendet.
[0008] Besonders vorteilhaft ist eine Verbindung des Gummis mit der Düse oder mit einem
die Düse aufnehmenden Teil durch Vulkanisation. Der vollständig aus Gummi bestehende
Düsenschutz ist somit auf die Düse oder auf das Teil aufvulkanisiert. Die entstehende
Verbindung ist nahezu unlösbar. Auch können Flüssigkeitsreste nicht zwischen den Düsenschutz
und die Düse bzw. das Teil kriechen. Ein Einsatz in hygieneempfindlichen Bereichen
bleibt möglich.
[0009] Vorzugsweise ist der Düsenschutz mit einer die Düse aufnehmenden Hülse durch Vulkanisation
verbunden. Die Hülse ist in den Düsenschutz integriert. Dabei ist die Hülse an ihrem
Umfang - insbesondere im nicht mit Gummi versehenen Bereich - mit einer Aufnahme für
ein Werkzeug versehen, insbesondere mit einem Sechskant zur Aufnahme eines entsprechenden
Verdrehwerkzeugs. Die Hülse kann so leicht auf eine Lanze aufgeschraubt werden. Auch
besteht ein guter Halt für ein Konterwerkzeug beim Eindrehen der Düse in ein entsprechendes
Innengewinde der Hülse.
[0010] In das Gummi ist vorzugsweise eine Stahleinlage eingebettet. Dies erhöht die Festigkeit
des Düsenschutzes gegen schlagartige Einwirkungen. Ein Brechen des Gummis wird verhindert.
Die Einlage kann an die Kegelform des Gummimantels angepaßt und vollflächig vom Gummi
umgeben sein.
[0011] Eine Rotordüse wird vorzugsweise durch einen aufvulkanisierten Mantel aus Gummi oder
durch ein aufgespritztes thermoplastisches Material, vorzugsweise Evoprene, geschützt.
Dabei besteht das Düsengehäuse unter der abriebfesten Beschichtung aus Messing oder
Niro-Stahl. Ohne die genannte Beschichtung würde das Gehäuse in kürzester Zeit den
Gebrauch beeinträchtigende Abriebspuren aufweisen.
[0012] Der Gummi oder das thermoplastische Material haben eine Härte von 40 bis 60 Shore
oder mehr.
[0013] Neben dem Düsenschutz betrifft die Erfindung auch einen Hochdruckreiniger mit einem
erfindungsgemäßen Düsenschutz. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung im übrigen und den Ansprüchen. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden
nachfolgend an Hand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Düsenschutz,
- Fig. 2
- eine Unteransicht des Düsenschutzes gem. Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer Rotordüse.
[0014] Ein Düsenschutz 10 besteht aus einem kegelförmigen Mantel 11 und einer Hülse 12 bzw.
einem Nippel. In die Hülse 12 ist im Bereich eines vorderen Endes 13 eine nicht gezeigte
Düse eingesetzt. Die Hülse 12 ist hierzu mit einem Innengewinde 14 versehen, das sich
über die ganze Länge der Hülse erstreckt und das außerdem ein nicht gezeigtes Außengewinde
einer Lanze eines Hochdruckreinigers aufnimmt. Die Hülse 12 stellt das Bindeglied
zwischen der Düse und der Lanze dar.
[0015] Der Mantel 11 besteht aus hochabriebfestem Gummi, insbesondere aus NBR. Der Mantel
11 ist auf die Hülse 12 aufvulkanisiert und zwar über etwa 3/5 der Länge der Hülse
12 nahe dem vorderen Ende 13. In diesem Bereich weist die Hülse 12 eine außenumlaufende
Verzahnung 15 auf. Dadurch ergibt sich ein besonders inniger Kontakt mit dem aufvulkanisierten
Gummi. Ein Abreißen des Mantels 11 wird wesentlich erschwert.
[0016] Die Hülse 12 besteht aus nicht rostendem Stahl bzw. aus Edelstahl und ist zusammen
mit dem Mantel aus Gummi auch in hygienisch empfindlichen Bereichen einsetzbar.
[0017] Ein freies Ende 16 der Hülse 12 ist mit einem Sechskant 17 versehen.
[0018] Die Strahlrichtung der Reinigungsflüssigkeit ist mit einem Pfeil 18 angegeben. Am
austrittsseitigen vorderen Ende 13 der Hülse 12 schließt diese bündig mit einer innenseitigen
Endfläche 19 des Mantels 11 ab.
[0019] In den Mantel 11 kann eine Verstärkung 20 eingearbeitet sein. Diese ist in Fig. 1
nur auf einer Seite (rechts) angedeutet und erstreckt sich vorzugsweise vollständig
umlaufend innerhalb des Mantels 11, entweder als kegelförmige Hülse oder als entsprechend
geformter endlicher Streifen. Vorzugsweise besteht die Verstärkung aus Stahlblech
bzw. ist ein Stahlrohrlaminat. In Richtung des Pfeils 18 überdeckt die Verstärkung
20 die Hülse 12 teilweise, ohne mit dieser verbunden zu sein. Die Kombination aus
Stahlblech-Verstärkung mit vollflächig einhüllendem Gummimantel 11 ergibt eine große
Haltbarkeit gegen mechanische Belastungen aller Art. Die Oberfläche des Mantels 11
aus abriebfestem Gummi erhöht nachhaltig die Standzeit des Düsenschutzes 10 insgesamt.
Die Länge des sich in Richtung des Pfeils 18 aufweitenden Mantels 11 ist so bemessen,
daß die Hülse 12 überdeckt und die (nicht gezeigte) in die Hülse 12 eingesetzte Düse
seitlich abgedeckt ist. Dadurch wird nicht nur die Düse gegen mechanische Einwirkungen
geschützt. Auch können Beschädigungen empfindlicher Oberflächen durch die Düse und
die Hülse verhindert werden. Der Mantel 11 bildet hierzu einen über die innenliegende
Endfläche 19 in Strahlrichtung (Pfeil 18) überstehenden Kegelbereich 21, dessen Länge
in Richtung des Pfeils 18 etwas länger ist als ein mit der Hülse 12 verbundener Bereich
22 des Mantels 11.
[0020] Fig. 3 betrifft eine sogenannte Rotordüse 23. Diese weist in einem Gehäuse 24 aus
Messing oder Niro-Stahl einen rotierenden Düsenkörper auf, der einen punktförmigen
und zugleich kreisförmig wandernden Strahl erzeugt. Der genaue Aufbau des Innenlebens
der Rotordüse ist für die vorliegende Erfindung von untergeordnetem Interesse und
deshalb nicht näher dargestellt. Auch die Rotordüse 23 ist mit einem Schutz aus abriebfestem
Gummi versehen. Alternativ kann ein thermoplastisches Material, z.B. Evoprene vorgesehen
sein. Das Gummi ist als mantelförmige Umhüllung 25 auf das Gehäuse 24 aufvulkanisiert.
In der Ausführung mit thermoplastischem Material ist dieses vorzugsweise auf das Gehäuse
24 aufgespritzt.
[0021] Die Umhüllung 25 erstreckt sich über das komplette Gehäuse 24, auch im Bereich eines
kegelförmigen Bereichs 26 des Gehäuses und vor einer Austrittsöffnung 27. Dort ist
lediglich ein kleiner Durchlaß für den Wasserstrahl frei.
[0022] Im Bereich einer der Austrittsöffnung 27 gegenüberliegenden Stirnseite 28 ist aus
dem Gehäuse 24 und aus der Umhüllung 25 ein Anschlußstück 29 herausgeführt. Der besondere
Vorteil der nahezu vollständigen und flächig untrennbar mit dem Gehäuse verbundenen
Umhüllung 25 liegt in dem wirksamen Schutz gegen äußere Abnutzung des Gehäuses und
gegen ein Unterkriechen der Schutzschicht mit Schmutz, Wasser, Bakterien und dergleichen.
[0023] Grundsätzlich bezieht sich die Erfindung auf alle Arten von Düsen für Hochdruckreiniger,
die einen Düsenschutz aufweisen können oder für die ein Düsenschutz bzw. eine Schutzschicht
sinnvoll und vorteilhaft ist.
Bezugszeichenliste:
[0024]
- 10
- Düsenschutz
- 11
- Mantel
- 12
- Hülse
- 13
- vorderes Ende
- 14
- Innengewinde
- 15
- Verzahnung
- 16
- freies Ende
- 17
- Sechskant
- 18
- Pfeil
- 19
- Endfläche
- 20
- Verstärkung
- 21
- Bereich
- 22
- Bereich
- 23
- Rotordüse
- 24
- Gehäuse
- 25
- Umhüllung
- 26
- kegelförmiger Bereich
- 27
- Austrittsöffnung
- 28
- Stirnseite
- 29
- Anschlußstück
1. Düsenschutz, insbesondere für einen Hochdruckreiniger, zum Schutz einer Düse am Ende
einer ein unter Druck stehendes Medium führenden Leitung, eines Rohres, einer Lanze
oder dergleichen, gekennzeichnet durch eine zumindest teilweise Herstellung aus abriebfestem Gummi.
2. Düsenschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gummi eine Härte von
etwa 40 bis 60 Shore aufweist.
3. Düsenschutz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gummi aus NBR
bzw. Nitrilkautschuk (Butadien-Acrylnitril-Kautschuk) aus SBR oder aus Naturkautschuk
hergestellt ist.
4. Düsenschutz nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Verbindung des Gummis mit der Düse oder mit einem die Düse aufnehmenden Teil
durch Vulkanisation.
5. Düsenschutz nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Verbindung des Gummis mit einer die Düse aufnehmenden Hülse (12) derart, daß
die Hülse (12) in den Düsenschutz (10) integriert ist.
6. Düsenschutz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (12) nur über einen
Abschnitt ihrer Länge mit dem Gummi verbunden ist.
7. Düsenschutz nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (12) an
ihrem Umfang - insbesondere in einem nicht mit Gummi versehenen Bereich - Aufnahmen
für ein Werkzeug aufweist, insbesondere einen (Außen-) Sechskant (17) zur Aufnahme
eines entsprechenden Verdrehwerkzeugs.
8. Düsenschutz nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hülse (12) in dem mit Gummi versehenen Bereich eine Außenverzahnung (15) aufweist.
9. Düsenschutz nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Form nach Art eines Kegelmantels (11), insbesondere mit in Abstrahlrichtung (Pfeil
18) der Düse zunehmenden Querschnitt.
10. Düsenschutz nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Einlage (Verstärkung 20) aus festerem Werkstoff als Gummi.
11. Düsenschutz nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage vollständig
von dem Gummi umgeben ist.
12. Düsenschutz nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage nicht
mit der Hülse (12) oder einem anderen Teil außerhalb des Gummis verbunden ist.
13. Düsenschutz nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlage (Verstärkung 20) aus Metall, insbesondere aus Stahlblech ist.
14. Düsenschutz nach mindestens einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlage ein Streifen oder eine Hülse, insbesondere mit einer der Form des
Mantels (11) angepaßten Form ist.
15. Düse, insbesondere für einen Hochdruckreiniger, mit einer zumindest teilweisen Umhüllung
(25) aus abriebfestem Gummi oder aus abriebfestem thermoplastischen Material.
16. Düse nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung (25) aufvulkanisiert
oder aufgespritzt ist.
17. Hochdruckreiniger mit einem Düsenschutz oder einer Düse nach mindestens einem der
voranstehenden Ansprüche.