[0001] Die Erfindung betrifft eine Kreuzspulen herstellende Textilmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Derartige Kreuzspulen herstellende Textilmaschinen sind durch verschiedene Schutzrechtsanmeldungen
bekannt.
[0003] Die DE 196 46 564 A1 oder die DE 196 50 932 A1 beschreiben beispielsweise solche
als automatische Spulmaschinen ausgebildete Textilmaschinen. Diese sogenannten Kreuzspulautomaten
weisen jeweils eine Vielzahl von gleichartigen, in Reihe nebeneinander angeordneten
Arbeitsstellen auf. Jede Arbeitsstelle verfügt ihrerseits über eine Spuleinrichtung
mit einer einzelmotorisch angetriebenen Spultrommel sowie einen Arbeitsstellenrechner.
[0004] Auf den Arbeitsstellen werden Ringspinnkopse zu großvolumigen Kreuzspulen umgespult.
Die Arbeitsstellen werden dabei über ein entlang der Arbeitsstellen verfahrbares Serviceaggregat
versorgt, das heißt, bei Bedarf wechselt das Serviceaggregat an der betreffenden Arbeitsstelle
selbsttätig eine fertiggestellte Kreuzspule gegen eine Leerhülse aus.
[0005] Des weiteren besitzen derartige Textilmaschinen eine Zentralsteuereinheit, die über
einen Maschinenbus sowohl mit den Arbeitsstellenrechnern der einzelnen Arbeitsstellen
als auch mit der Steuereinrichtung des Serviceaggregates verbunden ist.
[0006] Das Serviceaggregat, vorzugsweise ein sogenannter Kreuzspulenwechsler, weist zahlreiche
Handhabungseinrichtungen zum Überführen der auf den Spuleinrichtungen der Arbeitsstellen
fertiggestellten Kreuzspulen auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung
sowie zum anschließenden Einlegen einer Leerhülse in den Spulenrahmen auf.
[0007] Solche Kreuzspulenwechsler besitzen unter anderem, wie in der DE 195 33 833 A1 ausführlich
beschrieben, einen Fadenheber, der zu Beginn des Wechselvorganges in den Fadenlauf
des von der Vorlagespule zur Ablaufspule verlaufenden Fadens eingeschwenkt wird. Der
Fadenheber erfaßt dabei den von einer Spultrommel, die vorzugsweise als Kehrgewindewalze
ausgebildet ist, changierenden Faden. Der erfaßte Faden wird anschließend durch eine
am Fadenheber angeordnete Fadenschneid- und - klemmeinrichtung in einen Unter- und
einen Oberfaden zerschnitten.
[0008] Der Oberfaden wird anschließend, zum Beispiel als Topcone-Wicklung, auf die Hülsenspitze
gewickelt, während der Unterfaden so zwischen der Hülsenaufnahme des Spulenrahmens
und einer neuen Leerhülse positioniert wird, daß er beim nachfolgenden Einspannen
der Leerhülse geklemmt wird. Beim Wiederanlaufen der spulstelle wird die im Spulenrahmen
gehaltenen Hülse durch die Spultrommel reibschlüssig angetrieben und der (Unter)Faden
durch den Fadenheber dabei so geführt, daß auf dem Hülsenfuß zunächst eine sogenannte
Fuß- oder Reserve-Wicklung entsteht.
Anschließend wird der von einem Ringspinnkops ablaufende Faden in der Fadenführungsnut
der Spultrommel so changiert, daß eine neue Kreuzspule entsteht, die in der Wicklungsart

wilde Wicklung" aufweist.
[0009] Je nach gewünschtem Spulenformat kommen an den Arbeitsstellen Spultrommeln in unterschiedlichenen
Ausführungsform zum Einsatz.
Die eingesetzten Spultrommeln können beispielsweise 1,5gängig, 2gängig, 3gängige oder
dergleichen sein.
[0010] Nachteilig bei den bekannten Kreuzspulautomaten ist allerdings, daß bei der zu Beginn
des Wechselvorganges notwendigen Fadenaufnahme die Spultrommeln stets für eine festvorgegebene
Zeitspanne angetrieben werden. Diese Zeitspanne ist dabei so bemessen, daß auch bei
Spultrommeln mit einer maximalen Gängigkeit noch gewährleistet ist, daß der Faden
dem Fadenheber zuverlässig, in der Regel wenigstens zweimal, vorgelegt wird. Das heißt,
die Zeitspanne und damit die Anzahl der Umdrehungen, die die Spultrommel während der
Fadenaufnahme durchführt, ist stets gleich. Die Gängigkeit der eingesetzten Spultrommel
bleibt völlig unberücksichtigt.
[0011] Ausgehend von Textilmaschinen der vorgenannten Gattung liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, derartige Textilmaschinen zu verbessern.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst, wie sie im Anspruch
1 beschrieben ist.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] Die erfindungsgemäße Ausbildung einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine hat
den Vorteil, daß die Umdrehungen der Spultrommel während der Fadenaufnahme stets individuell
auf den jeweilig eingesetzten Spultrommeltyp, inbesondere auf die Gängigkeit der Spultrommel,
abgestimmt sind.
Dadurch ist einerseits sichergestellt, daß der durch die Spultrommel changierte Faden
dem Fadenheber stets so vorgelegt wird, daß er durch den Fadenheber zuverlässig aufgenommen
werden kann, andererseits wird mehrmaliges, überflüssiges Changieren des Fadens vermieden.
Das heißt, die für die Fadenaufnahme erforderliche Zeit kann durch die exakte Abstimmung
der Spultrommelumdrehungen auf die Gängigkeit der jeweiligen Spultrommel um bis zu
60 % verkürzt werden.
Die dadurch erzielbare Verkürzung der Zykluszeit des Kreuzspulenwechsels wirkt sich
insgesamt positiv aus, da die Verfügbarkeit des Serviceaggregates erhöht und damit
der Wirkungsgrad der Textilmaschine gesteigert wird.
[0015] In einer bevorzugten, im Anspruch 2 beschriebenen Ausführungsform, sind die Daten
über die Gängigkeit der eingesetzten Spultrommeln in der Zentralsteuereinheit der
Textilmaschine abgelegt.
Da die Zentralsteuereinheit über einen Maschinenbus sowohl mit den einzelnen Arbeitsstellenrechnern
als auch mit der Steuereinrichtung des Serviceaggregates verbunden ist, sind die Spultrommeldaten
stets verfügbar, bzw. auf bereits zu Beginn des Partieanlaufes auf die betreffenden
Steuereinrichtung überspielbar. Zusätzliche Hartware wird dabei nicht erforderlich.
[0016] Die Ansteuerung des elektromotorischen Einzelantriebes der Spultrommel in Abhängigkeit
der vorzugsweise in der Zentralsteuereinheit hinterlegten Spultrommeldaten erfolgt
entweder, wie im Anspruch 4 ausgeführt, über den Arbeitsstellenrechner der betreffenden
Spulstelle oder, wie im Anspruch 5 dargelegt, über die Steuereinrichtung des an der
betreffenden Spulstelle positionierten Serviceaggregates.
[0017] Da die Zentralsteuereinheit der Textilmaschine, wie vorstehend bereits erwähnt, über
den Maschinenbus sowohl mit den Arbeitsstellenrechnern der einzelnen Spulstellen als
auch mit der Steuereinrichtung des Serviceaggregates verbunden ist, ist jederzeit
problemlos eine Übertragung der in der Zentralsteuereinheit gespeicherten Spultrommeldaten
auf diese elektronischen Steuerungelemente möglich.
[0018] Die Ansteuerung des elektromotorischen Einzelantriebes der Spultrommel in Abhängigkeit
von der Gängigkeit der Spultrommel kann daher wahlweise sowohl durch den Arbeitsstellenrechner
der betreffenden Spulstelle als auch durch die Steuereinrichtung des vor der Spulstelle
positionierten Serviceaggregates erfolgen.
[0019] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiel entnehmbar.
[0020] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine mit einer Vielzahl
von Arbeitsstellen und einem entlang der Arbeitsstellen verfahrbaren Serviceaggregat,
wobei die Arbeitsstellenrechner und die Steuereinrichtung des Serviceaggregates über
einen Maschinenbus mit einer Zentralsteuereinheit der Textilmaschine verbunden sind,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer Spulstelle eines Kreuzspulautomaten, gemäß Schnitt II-II
der Fig. 1, mit einem an der Spulstelle positionierten Serviceaggregat zu Beginn des
Kreuzspulen-Wechselzyklus,
- Fig. 3
- die Spulstelle gemäß Fig. 2, während der Fadenaufnahme durch den Fadenheber des Serviceaggregates,
- Fig. 4a - 4c
- Spultrommeln mit unterschiedlicher Gängigkeit.
[0021] In Fig. 1 ist in Vorderansicht schematisch eine insgesamt mit der Bezugszahl 1 gekennzeichnete
Kreuzspulen herstellende Textilmaschine, im Ausführungsbeispiel ein Kreuzspulautomat,
dargestellt.
Derartige Kreuzspulautomaten weisen üblicherweise zwischen ihren Endgestellen 35,
35 eine Vielzahl gleichartiger Arbeitsstellen, im vorliegenden Fall Spulstellen 2,
auf. Auf diesen Spulstellen 2 werden, wie bekannt und daher nicht näher erläutert,
die auf einer (nicht dargestellten) Ringspinnmaschine produzierten Spinnkopse 9 zu
großvolumigen Kreuzspulen 11 umgespult.
Die fertiggestellten Kreuzspulen 11 werden mittels eines selbsttätig arbeitenden Serviceaggregates,
zum Beipiel mittels eines Kreuzspulenwechslers 23, auf eine Kreuzspulentransporteinrichtung
21 ausgerollt und zu einer maschinenendseitig angeordneten (nicht dargestellten) Spulenverladestation
oder dergleichen gefördert.
[0022] Derartige Kreuzspulautomaten 1 weisen in der Regel, insbesondere wenn sie im Verbund
mit einer oder mehreren Ringspinnmaschinen stehen, eine Logistikeinrichtung in Form
eines Spulen- und Hülsentransportsystems 3 auf. In diesem Spulen- und Hülsentransportsystem
3 laufen, auf Transporttellern 8, Spinnkopse 9 sowie Leerhülsen 34 um.
[0023] Des weiteren verfügen solche Kreuzspulautomaten 1 über eine Zentralsteuereinheit
37, die über einen Maschinenbus 40 sowohl mit den Arbeitsstellenrechnern 39 der einzelnen
Spulstellen 2 als auch mit der Steuereinrichtung 38 eines die Spulstellen 2 selbsttätig
versorgenden Serviceaggregates 23 verbunden ist.
[0024] Wie aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich, ist das Serviceaggregat 23 mit Fahrwerken
24, 25 auf maschinenlangen Laufbahnen 25, 27, die oberhalb der Spulstellen 2 angeordnet
sind, verfahrbar gelagert. Das Serviceaggregat 23 sorgt dabei nicht nur dafür, daß
die auf den Spulstellen 2 fertiggestellten Kreuzspulen 11 auf die Kreuzspulentransporteinrichtung
21 ausgerollt werden, sondern wechselt auch jeweils selbsttätig eine Leerhülse 28
in den Spulenrahmen 18 der betreffenden Spulstelle 2 ein. Die entsprechende Leerhülse
28 entnimmt das Serviceaggregat 23 dabei vorzugsweise einem spulstelleneigenen Leerhülsenmagazin
22.
[0025] Wie vorstehend bereits angedeutet, verfügen derartige Textilmaschinen über ein Spulen-
und Hülsentransportsystem 3. Von diesem umfangreichen Transportsystem 3 sind in den
Figuren 2 und 3 lediglich die maschinenlange Transportstrecke 4, die hinter den Spulstellen
2 verlaufende, reversierende Kopszuführstrecke 5, eine der zu den Spulstellen 2 führenden
Quertransportstrecken 6 sowie die Leerhülsenrückführstrecke 7 dargestellt.
[0026] Die Spinnkopse 9 werden in den Abspulstellungen 10, die sich im Bereich der Quertransportstrecken
6 befinden, abgespult und auf der Spuleinrichtung der betreffenden Arbeitsstelle 2
zu einer großvolumigen Kreuzspulen 11 aufgewickelt.
Die einzelnen Spulstellen 2 verfügen dazu, wie bekannt und daher nur angedeutet, über
verschiedene Einrichtungen, die einen ordnungsgemäßen Betrieb derartiger Arbeitsstellen
2 gewährleisten.
[0027] In den Figuren 2 und 3 ist mit 30 der von einem Spinnkops 9 zu einer Kreuzspule 11
laufende Faden, mit 12 eine Saugdüse, mit 42 ein Greiferrohr, mit 13 eine Spleißeinrichtung,
mit 14 eine Fadenspanneinrichtung, mit 15 ein Fadenreiniger mit Fadenschneideinrichtung
sowie mit 16 eine Paraffiniereinrichtung angedeutet.
[0028] Die, wie in Fig.4a angedeutet, über einen elektromotorischen Einzelantrieb 50 angetriebene
Spultrommel 17 beaufschlagt die Kreuzspule 11, die während des Spulvorganges in einem
Spulenrahmen 18 gehalten ist, über Reibschluß.
Der Spulenrahmen 18 ist, wie üblich, um eine Achse 19 schwenkbar gelagert. Unterhalb
des Spulenrahmens 18 befindet sich, ebenfalls um die Schwenkachse 19 begrenzt drehbar,
ein Schwenkblech 20, über das die fertige Kreuzspule 11 auf die hinter den Spulstellen
2 verlaufende Kreuzspulentransporteinrichtung 21 überführbar ist.
[0029] Die Spulstellen 2 werden über ein Serviceaggregat, einen sogenannten Kreuzspulenwechsler
23, versorgt. Das heißt, der Kreuzspulenwechsler 23 sorgt dafür, daß Kreuzspulen 11,
die einen vorbestimmten Durchmesser erreicht haben, auf die Kreuzspulentransporteinrichtung
21 ausgetragen werden. Anschließend wechselt das Serviceaggregat 23 aus dem Leerhülsenmagazin
22 eine Leerhülse 28 in den Spulenrahmen 18 ein.
[0030] In den Figuren 2 und 3 sind einige der im Zuge des Wechselvorganges Kreuzspule/Leerhülse
benötigten Handhabungselemente des Serviceaggregates 23 dargestellt. Die wichtigsten
Handhabungselemente sind dabei der Rahmenöffner 29, der Rahmenheber 32, die Spulenführungsvorrichtung
33, der Hülsenzubringer 31 sowie der Fadenheber 41.
[0031] Am Fadenheber 41 ist endseitig ein Fadenfangblech 43 angeordnet, dessen Fadenfangkonturen
nach beiden Seiten trichterartig geöffnet sind.
Unterhalb des Fadenfangbleches 43 befindet sich eine Klemmschere 44, das heißt, eine
Fadenschere mit einer vorgeschalteten Fadenklemme. Die Klemmschere 44 ist, vorzugsweise
über einen (nicht dargestellten) Pneumatikzylinder, definiert ansteuerbar.
Im Bereich einer Schwenkachse 47 des Fadenhebers 41 ist außerdem ein Fadenführungsblech
45 angeordnet.
[0032] Die Figuren 4a bis 4c zeigen verschiedene Ausführungsformen von Spultrommeln, wie
sie an den Spulstellen 2 von Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen zum Einsatz
kommen können.
[0033] Die Fig. 4a zeigt beispielsweise eine sogenannte 2gängige Spultrommel 17. Die Spultrommel
17 wird dabei über einen elektromotorischen Einzelantrieb 50 beaufschlagt. Derartige
Elektro-Antriebe sind bekannt und zum Beispiel in der DE 43 36 312 A1 ausführlich
beschrieben.
[0034] Die Spultrommel 17 weist, wie üblich, eine Fadenführungsnut 51 auf, die so in den
Trommelkörper eingearbeitet ist, daß der in der Fadenführungsnut 51 geführte Faden
nach zwei Trommelumdrehungen von einer Trommelseite zur anderen Trommelseite verlegt
ist.
[0035] Bei der in Fig. 4b dargestellten 1,5gängigen Spultrommel 17 sind entsprechend eineinhalb
Trommelumdrehungen notwendig, um den in der Fadenführungsnut 51 geführten Faden von
der einen Trommelseite zur anderen Trommelseite zu verlegen.
Die 3gängige Spultrommel 17 gemäß Fig. 4c erfordert entsprechend drei Trommelumdrehungen
für eine Fadenverlegung.
Funktion der Einrichtung:
[0036] Wenn an einer der Arbeitsstellen 2 der Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine 1
ein Bedienbedarf besteht, weil eine Kreuzspule 11 ihren vorbestimmten maximalen Durchmesser
erreicht hat, verständigt der Arbeitsstellenrechner 39 der betreffenden Spulstelle
2 über den Maschinenbus 40 die Steuereinrichtung 38 des Serviceaggregates 23, das
daraufhin zu der betreffenden Arbeitsstelle 2 läuft und sich dort verrastet. Gleichzeitig
werden über den Maschinenbus 40 dem Arbeitsstellenrechner 39 der betreffenden Spulstelle
2 oder, je nach Antriebskonzept, der Steuereinrichtung 38 des Serviceaggregates 23
von der Zentralsteuereinheit 37 der Textilmaschine 1 die spezifischen Spultrommeldaten
x, y übermittelt.
In alternativer Ausführungsform ist es selbstverständlich auch möglich, daß die Spultrommeldaten
x, y bereits zu Beginn des Partieanlaufes über den Maschinenbus 40 an die betreffende
Steuereinrichtung 39 oder 39 übermittelt und dort gespeichert werden.
[0037] Zu Beginn des Wechselvorganges schwenkt der vor der Spulstelle 2 positionierte Kreuzspulenwechsler
23 zunächst seinen Fadenheber 41 aus der in Fig. 2 angedeuteten

Ruhestellung" in die in Fig. 3 dargestellte

Fadenaufnahmestellung".
In der Fadenaufnahmestellung ist das endseitig am Fadenheber 41 angeordnete Fadenfangblech
43 im Changierbereich des durch die Spultrommel 17 seitlich verlagerbaren Fadens 30
positioniert.
[0038] Daraufhin wird der elektromotorische Einzelantrieb 50 der Spultrommel 17 der betreffenden
Spulstelle 2 durch die Steuereinrichtung 38 des Serviceaggregates 23 oder den Arbeitsstellenrechner
39 der betreffenden Arbeitsstelle 2 derart angesteuert, daß die Anzahl der Umdrehungen,
die die Spultrommel 17 während der Fadenaufnahme ausführt, exakt auf die Gängigkeit
der jeweils eingesetzten Spultrommel abgestimmt ist.
[0039] In einer alternativen Ausführungsform ist es auch denkbar, daß der Antrieb von Kreuzspule
und Spultrommel über einen am Serviceaggregat angeordneten Hilfsantrieb erfolgt. Das
heißt, ein definiert antreibbares Reibrad wird, wie an sich bekannt, an die Kreuzspulenoberfläche
angelegt und rotiert die Kreuzspule sowie über Reibschluß die Spultrommel. Die Kreuzspule
wird dabei so beaufschlagt, daß die Anzahl der Umdrehungen der Spultrommel auf der
Gängigkeit abgestimmt ist.
[0040] Der durch die Spultrommel 17 changierte Faden 30 wird sicher in den Fadenfangkonturen
des Fadenfangbleches 43 gefangen und der Fadenheber 41 anschließend wieder in seine
Ruhestellung (Fig. 2) zurückgeschwenkt. Der Faden 30 wird dabei, durch das Fadenführungsblech
45 fixiert, in die Klemmschere 44 eingefädelt.
[0041] Durch den Fadenheber wird der Faden anschließend zunächst als Kopfreserve auf die
Hülsenspitze der Kreuzspule 11 aufgewickelt und dann durch die Klemmschere 40 in einen
Ober- und einen Unterfaden getrennt.
Im Anschluß wird die Kreuzspule, wie üblich, durch entsprechende Handhabungseinrichtungendes
Serviceaggregates auf eine maschinenlange Transportvorrichtung ausgetragen.
Der Unterfaden bleibt dabei vorübergehend in der Klemmschere 44 festgelegt.
Das heißt, der Unterfaden wird nach dem Ausstoßen der Kreuzspule an eine neu eingewechselte
Leerhülse angelegt und als Fußreserve auf den Hülsenfuß aufgewickelt.
Der genaue Verfahrensablauf eines solchen Kreuzspulen/Leerhülsenwechsels, insbesondere
unter Verwendung des vorbeschriebenen Fadenhebers ist an sich bekannt und beispielsweise
in der DE 195 33 933 A1 relativ ausführlich beschrieben.
1. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine (1), die eine Vielzahl von Arbeitsstellen
(2) mit jeweils einer über einen Arbeitsstellenrechner (39) definiert ansteuerbaren,
einzelmotorisch antreibbaren Spultrommel (17) sowie ein die Arbeitsstellen selbsttätig
versorgendes Serviceaggregat (23) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Speicher Daten (x, y) über die Gängigkeit (g) der Spultrommel (17) ablegbar
sind,
und daß eine Steuereinrichtung vorhanden ist, die diese Daten derart verarbeitet,
daß während der zu Beginn des Kreuzspulenwechselvorganges notwendigen Fadenaufnahme
eine Einstellung der Anzahl der Umdrehungen der Spultrommel (17) in Abhängigkeit von
der Gängigkeit (g) der jeweils eingesetzten Spultrommel (17) stattfindet.
2. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Daten (x, y) über die Gängigkeit (g) der Spultrommeln (17) in einer Zentralsteuereinheit
(37) der Textilmaschine (1) gespeichert sind, wobei die Zentralsteuereinheit (37)
über einen Maschinenbus (40) sowohl mit den Arbeitsstellenrechnern (39) als auch mit
einer Steuereinrichtung (38) des Serviceaggregates (23) verbunden ist.
3. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzahl der Umdrehungen der Spultrommel (17) während der Fadenaufnahme so wählbar
ist, daß sie etwa der Gängigkeit (g) der betreffenden Spultrommel (17) entspricht.
4. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansteuerung des elektromotorischen Einzelantriebes (50) der Spultrommel (17)
entsprechend der abgespeicherten Spultrommeldaten (x, y) über den Arbeitsstellenrechner
(39) der betreffenden Spulstelle (2) erfolgt.
5. Kreuzspulen herstellende Textilmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ansteuerung des elektromotorischen Einzelantriebes (50) der Spultrommel (17)
entsprechend der abgespeicherten Spultrommeldaten (x, y) über die Steuereinrichtung
(38) des vor der betreffenden Spulstelle (2) positionierten Serviceaggregates (23)
erfolgt.