[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bilden erster und zweiter Florhöhen beim
Weben von Frottiergewebe auf Webmaschinen, wobei die Florhöhenbildung durch ein sogenanntes
Gewebeverschieben erfolgt.
[0002] Verfahren zum Variieren der Florhöhe beim Weben von Frottiergewebe und Vorrichtungen
zur Verfahrensdurchführung, die auf dem Prinzip des sogenannten Gewebeverschiebens
beruhen, sind aus den folgenden Druckschriften bekannt: EP 0 518 809 A1, JP 07145534,
US 5,518,037 und EP 0 768 407 A1. Hier werden zum Variieren der Florhöhe vom Hauptantrieb
der Webmaschine unabhängig steuerbare Florhöhenverstelleinrichtungen verwendet, die
sich in Aufbau und Funktion als kostenaufwendig darstellen.
[0003] Bekannt ist eine Frottierwebmaschine zur Frottiergewebeherstellung mit einer drehend
gelagerten Gewebeeinziehwalze, mit einem Webblatt, das in wiederkehrendem Bewegungsrhythmus
Schußfaden-Teilanschläge und einen Schußfaden-Vollanschlag ausführt, mit einer Florhöhenbildeeinrichtung,
bestehend aus einem in seiner Bewegung blockierbaren Koppelgetriebe, dessen Bewegung
von einem mit dem Hauptantrieb der Webmaschine wirkverbundenen Exzenterantrieb abgeleitet
ist und über Koppelelemente auf die Gewebeeinziehwalze zum Verschieben der Anschlagkante
des Gewebes relativ zu deren Grundposition übertragen wird.
Die vorbekannte Frottierwebmaschine ist in der Lage, neben einem Glattgewebe, lediglich
eine Florhöhe auszubilden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einer Webmaschine zur Herstellung von
Frottiergewebe zusätzlich zu einer ersten Florhöhe wenigstens eine zweite Florhöhe
auszubilden, deren Höhe verschieden zur ersten Florhöhe ist und wobei das Ausbilden
der Florhöhen auf der Basis der Gewebeverschiebung beruht.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche
1 und 8 gelöst.
[0006] Nach den Merkmalen von Patentanspruch 1 ist zunächst bekannt, dass zum Ausbilden
einer ersten Florhöhe die Anschlagkante des über die Gewebeeinziehwalze der Webmaschine
geführten und mit ihr in relativ guter reibschlüssiger Verbindung stehenden Gewebes
zwischen dem Ausführen erster aus Schussfaden-Teilanschlägen und einem Schussfaden-Vollanschlag
bestehenden Weboperationen oszillierend über einem Längenbetrag a relativ zur Grundposition
der Anschlagkante hin und her verschoben wird. Der Bewegungsablauf der Gewebeeinziehwalze
wird dabei durch ein erstes mit dem Hauptantrieb der Webmaschine verbundenes Koppelgetriebe
realisiert.
[0007] Neu und erfindungswesentlich im Zusammenhang mit dem Ausbilden einer ersten Florhöhe
ist, dass eine zweite Florhöhe in dem gleichen oder in einem anderen herzustellenden
Frottiergewebe dadurch ausgebildet wird, dass auf die Gewebeeinziehwalze der Bewegungsablauf
eines zweiten Koppelgetriebes übertragen wird, indem der Bewegungsablauf des ersten
Koppelgetriebes überlagert wird und zwar derart, dass zwischen dem Ausführen zweiter
aus Schussfaden-Teilanschlägen und einem Schussfaden-Vollanschlag des Webblattes bestehender
Weboperationen die Gewebeanschlagkante relativ zu deren Grundposition oszillierend
über ein zweites vorbestimmtes Längenmaß b hin und her verlegt wird.
Aufgrund dessen, dass der Längenbetrag a größer ist als der Längenbetrag b ergibt
sich zwangsläufig, dass das erste Koppelgetriebe eine größere Florhöhe realisiert,
als das zweite Koppelgetriebe.
Der Grund eines solchen Ergebnisses liegt erfindungsgemäß in der Festlegung der Anlenkstellen
der Koppeln relativ zur betreffenden Drehachse innerhalb eines Koppelgliedes, auf
das beide Koppelgetriebe wirken.
[0008] Während der Mittenabstand an der Lasche des Koppelgliedes zwischen dem Anlenkpunkt
des die Exzenterbewegung des ersten Koppelgetriebes übertragenden Koppelelements und
der Drehachse der Lasche z.B. einem Maß L entspricht, ist der Mittenabstand zwischen
der vorgenannten Drehachse und der Drehachse, an der das die Exzenterbewegung des
zweiten Koppelgliedes übertragende Koppelelement angreift, kleiner als L, nämlich
L'.
[0009] Aufgrund der festliegenden vorgenannten Mittenabstände bzw. Achsabstände wird bei
aktivem ersten Koppelgetriebe nach dem Zuschalten des zweiten Koppelgetriebes der
Längenbetrag a aufden Längenbetrag b reduziert, und zwar erfindungsgemäß dadurch,
dass die drehfest mit einem Koppelelement des zweiten Koppelgetriebes verbundene erste
Achse des Koppelgliedes drehfest mit einem Hebel verbunden ist, an dessen freiem Ende
die Lasche des Koppelgliedes drehbeweglich gelagert ist.
Dadurch wird bei aktivem zweiten Koppelgetriebe der Anlenkpunkt des vorgenannten Koppelelements
des ersten Koppelgetriebes zum Drehpunkt der Lasche, die das an ihr angelenkte und
auf die Gewebeeinziehwalze wirkende Koppelelement im Sinne einer Verringerung der
Gewebeverschiebung bewegt, was folglich zu einer Änderung des Längenbetrages von a
nach b führt.
[0010] Werden beide Koppelgetriebe gemäß eines in der Webmaschinensteuerung abgelegten Musterprogramms
durch an sich bekannte Mittel blockiert, realisiert die Webmaschine ein sogenanntes
Glattweben. Bei der Herstellung von Frottiergewebe werden innerhalb dieses Prozesses
Bordüren gewebt.
[0011] Nach den Merkmalen von Patentanspruch 8 ist zunächst bekannt, dass in einer Frottierwebmaschine
die Gewebeeinziehwalze mit einer aus einem in seiner Bewegung blockierbaren Koppelgetriebe
bestehenden ersten Florhöhenbildeeinrichtung wirkverbunden ist, dessen Bewegung von
einem mit dem Hauptantrieb der Webmaschine wirkverbundenen Exzenterantrieb abgeleitet
ist, dass die Gewebeeinziehwalze die Anschlagkante des Gewebes relativ zur Grundposition
entsprechend dem Bewegungsablauf des Frottierexzenters oszillierend vor- und zurückschiebt
und dass ein Webblatt in Synchronisation zur Gewebeverschiebung Schussfaden-Teilanschläge
und einen Schussfaden-Vollanschlag ausführt.
Mit einer solchen Konfiguration ist die Webmaschine in der Lage, neben Glattgewebe
auch Frottiergewebe mit lediglich einer Florhöhe herzustellen.
Hier setzt die Erfindung gemäß Patentanspruch 8 an.
[0012] Zur Ausbildung einer zweiten Florhöhe innerhalb ein und desselben oder in einem anderen
herzustellenden Frottiergewebes ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Webmaschine
neben der ersten Florhöhenbildeeinrichtung eine zweite Florhöhenbildeeinrichtung mit
einem Koppelgetriebe besitzt, dessen Bewegungsablauf von einem zweiten mit dem Hauptantrieb
der Webmaschine wirkverbundenen Frottierexzenterantrieb abgeleitet ist und dessen
Bewegung wiederum auf ein das Koppelgetriebe der ersten Florhöhenbildeeinrichtung
und das Koppelgetriebe der zweiten Florhöhenbildeeinrichtung miteinander verbindendes
Koppelglied derart übertragen wird, dass die Gewebeeinziehwalze bei aktivem ersten
und zweiten Koppelgetriebe ein vergleichsweise geringes Verschieben der Anschlagkante
des Gewebes ausführt, als es das erste Koppelgetriebe auszuführen vermag.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht das beiden Koppelgetrieben dienende
gemeinsame Koppelglied aus einer zwischen der Gewebeeinziehwalze und dem Exzenterantrieben
maschinenfest eingeordneten und drehbeweglich gelagerten Achse, die mit einem Koppelelement
des zweiten Koppelgetriebes in drehfester Verbindung steht, ferner aus einem axial
beabstandet von der Achse angeordneten und mit dieser Achse drehfest verbundenen Hebelarm,
an dem radial beabstandet von der Mittenachse der zuvor erwähnten Achse schwenkbeweglich
eine Lasche angreift, die das erste Koppelgetriebe mit der Gewebeeinziehwalze verbindet.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den übrigen abhängigen
Patentansprüchen hervor.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
[0016] Es zeigen:
- Figur 1
- die Florhöhenbildeeinrichtung einer Frottierwebmaschine in schematischer Darstellung,
- Figur 2
- einen Schnitt durch das Koppelglied der Florhöhenbildeeinrichtung gemäß der Linie
A-A in Figur 1.
[0017] Zur Ausbildung einer ersten vorbestimmten Florhöhe beim Herstellen eines Frottiergewebes
auf Webmaschinen wird in aller Regel der Antrieb zum Ausführen einer sogenannten Gewebeverschiebung
von der Hauptantriebswelle der Webmaschine abgeleitet.
Bekanntermaßen wird dazu ein sogenannter Frottierexzenter verwendet, dessen exzentrisch
verlaufende Umfangskontur abgetastet und auf ein zur Verschiebung des Gewebes geeignetes
Koppelgetriebe übertragen wird.
[0018] Die erfindungsgemäße Lösung besteht gemäß Figur 1 aus einem ersten Koppelgetriebe
4 und aus einem zweiten Koppelgetriebe 11 mit jeweils einer mittels der Steuerung
22 und den Ventilen 23 bzw. 24 ansteuerbaren Blockiereinrichtung 17, 17a, 19 und 18,
18a, 20.
Das erste Koppelgetriebe 4 besteht aus einem um die maschinenfeste Achse 31 schwenkbeweglich
gelagerten Koppelelement 6 in Gestalt eines Winkelhebels, dessen über den Exzenter
5 gelegener Hebelarm beabstandet von der Achse 31 eine Abtastrolle 32 trägt, die mit
der Umfangsfläche 5a des Exzenters 5 durch eine am freien Ende des vorgenannten Hebelarms
angreifende Zugfeder 6b in Wirkverbindung steht.
Der vertikal verlaufende Hebelarm des Winkelhebels 6 besitzt mehrere auf einem Kreisbogen
gelegene Anlenkstellen 6c, in denen das eine Ende des Koppelelements 7 anlenkbar ist.
Jede Anlenkstelle 6c definiert eine erste zu realisierende Florhöhe bzw. ein erstes
Längenmaß a.
Das andere Ende des Koppelelements 7 ist mit einem Anlenkpunkt 7a der Lasche 16d verbunden.
Der Anlenkpunkt 7a liegt etwa in der Laschenmitte.
Die Lasche 16d ist Bestandteil des maschinenfesten Koppelgliedes 16.
Unterhalb des Anlenkpunktes 7a ist die Lasche 16d gabelförmig ausgebildet, wie das
in Figur 2 am besten zu sehen ist. Die Gabel wird von einer drehfest im freien Ende
des Hebels 16 b aufgenommenen Achse 16c durchgriffen, die die Lasche 16d schwenkbeweglich
lagert. Das andere freie Ende des Hebels 16b ist drehfest von einer maschinenfest
aber drehbeweglich gelagerten Achse 16a aufgenommen.
Axial beabstandet vom Hebel 16b trägt die Achse 16a ein drehfest mit selbiger verbundenes
Koppelelement 15, an dessen Ende das Koppelelement 14 des zweiten Koppelgetriebes
11 angreift.
Die weiterführenden Verbindungen innerhalb des zweiten Koppelgetriebes werden in der
Beschreibung weiter unten dargestellt.
[0019] Im Hinblick auf das Koppelglied 16 ist zu erwähnen, dass, wie in den Figuren 1 und
2 dargestellt, die Lasche 16d einen weiteren Anlenkpunkt 8a aufweist, in dem das Koppelelement
8 mit einem Ende angelenkt ist. Das andere Ende des Koppelelementes 8 ist in einer
schlitzförmig ausgebildeten Anlenkung 9a des drehfest mit der Gewebeeinziehwalze 1
verbundenen Koppelelementes 9 angelenkt. Damit ist der vom Exzenter 5 ausgehende und
auf die Gewebeeinziehwalze 1 übertragene Bewegungsablauf des Koppelgetriebes 4 definiert.
[0020] Der Bewegungsablauf des erfindungsgemäß dem Koppelgetriebe 4 hinzugefügten Koppelgetriebes
11 wird von einem Frottierexzenter 12 abgeleitet, der wiederum mit dem hier nicht
dargestellten Hauptantrieb der Webmaschine wirkverbunden ist.
Ein mit der Zugfeder 13b belastetes Koppelelement 13 ist, wie das Koppelelement 6,
schwenkbeweglich auf der gemeinsamen Achse 31 gelagert.
Die Exzenterbewegung wird auch hier mittels einer Abtastrolle 33 auf das Koppelelement
13 übertragen, dessen oszillierende Schwenkbewegung über die Koppelelemente 14 und
15 auf das Koppelglied 16 und von dort über die Koppelelemente 8, 9 auf die Gewebeeinziehwalze
1 wirkt.
Jedes Koppelgetriebe 4,11 ist funktionsbedingt mit einer Blockiereinrichtung in Gestalt
eines bei 17a bzw. 18a schwenkbeweglich gelagerten Blockierhebel 17 bzw. 18 ausgerüstet,
wobei jeder Hebel 17, 18 mit einer Kolben-Zylindereinheit 19 bzw. 20 in Wirkverbindung
steht.
Die Einheiten 19, 20 sind beim Blockieren kolbenstangenseitig über ein Steuerventil
23 bzw. 24 druckbeaufschlagt. Dabei schlägt eine hakenartige Ausnehmung des Blockierhebels
17, 18 an dem Wiederlager 6a bzw. 13a des Koppelelementes 6 bzw. 13 an.
[0021] Das Entriegeln der Koppelelemente 6, 13 erfolgt im drucklosen Zustand der Einheiten
19, 20, 21 mittels der an den Koppelelementen 6 bzw. 13 angreifenden Zugfedern 17b
bzw. 18b.
[0022] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Frottierbildeeinrichtungen 4, 11
mit einer pneumatischen Sicherheitsschaltung ausgerüstet, bestehend aus einer zusätzlichen
mit dem Blockierhebel 18 wirkverbundenen Kolben-Zylindereinheit 21. Dabei ist in die
von der Druckquelle 24 über das Ventil 23 zu der Einheit 19 führende Druckleitung
26 zwischen der Einheit 19 und dem Ventil 23 eine Druckleitung 28 eingebunden, die
zu der zusätzlichen Einheit 21 Führt.
Mit dieser Maßnahme wird erreicht, dass das Koppelgetriebe 11 niemals wirksam sein
kann, wenn nicht auch das Koppelgetriebe 4 entriegelt ist, d.h. der Bewegungsablauf
des Koppelgetriebes 11 kann nur dann den Bewegungsablauf des Koppelgetriebes 4 überlagern,
wenn beide Koppelgetriebe 4 und 11 entriegelt sind.
[0023] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird nachfolgend dargestellt, wodurch es am
Koppelglied 16 zu der Überlagerung des Bewegungsablaufes zwischen dem Koppelgetriebe
11 und 4 kommt und wodurch, ausgehend von der Grundanschlagsposition des Webblattes
2, die zugleich die Position der Gewebeanschlagkante 10a des Gewebes 10 ist, ein Verschieben
der Anschlagkante um den Längenbetrag a und b zustande kommt. Hierzu wird gleichzeitig
auf beide Figuren 1 und 2 Bezug genommen.
[0024] Sind beide Koppelgetriebe 4 und 11 blockiert, führt die Webmaschine ein sogenanntes
Glattweben aus.
Ist lediglich das Koppelgetriebe 4 aktiv, d.h. das Koppelgetriebe 11 ist blockiert,
wird im Bewegungsrhythmus des Frottierexzenters 5 dessen Bewegung mittels der Koppelelemente
6,7 auf die Lasche 16d übertragen. Die Lasche 16d schwenkt dabei um die Mittenachse
16c' der Achse 16c und überträgt die Schwenkbewegung mittels der Koppelelemente 8
und 9 auf die Gewebeeinziehwalze 1. Die Gewebeeinziehwalze 1 verschiebt daraufhin
oszillierend die Gewebeanschlagkante 10a des Gewebes 10 um den Längenbetrag a.
Beim Zurückverlegen der Anschlagkante 10a in die Grundanschlagsposition werden dann
durch einen Schussfaden-Vollanschlag des Webblattes 2 die in das Webfach 33 eingetragenen
und abgebundenen Schussfäden angeschlagen und die Kettfäden der Florkette um den Betrag
a als Florhöhe aufgestellt.
Soll die zweite Florhöhe in einem Gewebe realisiert werden, die verfahrensbedingt
kleiner als die Florhöhe a ist, wird dem Webprozess über die Steuerung 22 das zweite
Koppelgetriebe 11 zugeschaltet.
Die von dem Frottierexzenter 12 auf das Koppelelement 13, über die Koppelelemente
14 und 15 auf die Achse 16 des Koppelgliedes übertragene oszillierende Bewegung führt
dazu, dass der drehfest mit der Achse 16a verbundene Hebel 16b, die Mittenachse 16c'
der die Lasche 16d tragenden Achse 16c in Richtung des Doppelpfeiles 34 verschwenkt
und wodurch der Anlenkpunkt 8a und damit die Position des an der Lasche 16d angelenkten
Koppelelementes 8 in Richtung des Pfeiles 35 verlagert wird.
Die Verlagerung bewirkt dann, dass die Gewebeanschlagkante, von deren Grundposition
ausgehend, lediglich um das Längenmaß b oszillierend verlagert wird. Das Ergebnis
besteht in einer zweiten Florhöhe, die etwa in der Höhe dem Längenmaß b entspricht.
ZEICHNUNGS-LEGENDE
[0025]
- 01
- Gewebeeinziehwalze
- 02
- Webblatt
- 03
- Grundanschlagposition
- 04
- Koppelgetriebe
- 05
- Exzenterantrieb
- 05a
- Umfangsfläche
- 06
- Koppelelement
- 06a
- Wiederlager
- 06b
- Zugfeder
- 06c
- Anlenkstelle
- 07
- Koppelelement
- 07a
- Anlenkpunkt
- 08
- Koppelelement
- 08a
- Anlenkpunkt
- 09
- Koppelelement
- 10
- Gewebe
- 10a
- Anschlagkante
- 11
- Koppelgetriebe
- 12
- Exzenterantrieb
- 13
- Koppelelement
- 13a
- Wiederlager
- 13b
- Zugfeder
- 13c
- Anlenkstelle
- 14
- Koppelelement
- 15
- Koppelelement
- 16
- Koppelglied
- 16a
- Achse
- 16a'
- Mittenachse
- 16b
- Hebelarm
- 16c
- Achse
- 16c'
- Mittenachse
- 16d
- Lasche
- 17
- Blockierhebel
- 17a
- Lager
- 17b
- Zugfeder
- 18
- Blockierhebel
- 18a
- Lager
- 18b
- Zugfeder
- 19
- pneumatische Mittel
- 20
- pneumatische Mittel
- 21
- pneumatische Mittel
- 22
- Steuerung
- 23
- Steuerventil
- 24
- Steuerventil
- 25
- Druckquelle
- 26
- Druckleitung
- 27
- Druckleitung
- 28
- Druckleitung
- 29
- Steuerleitung
- 30
- Steuerleitung
- 31
- Achse
- 32
- Abtastrolle
- 33
- Webfach
- 34
- Doppelpfeil
- 35
- Pfeil
- a
- Länge der Gewebeverschiebung
- b
- Länge der Gewebeverschiebung
1. Verfahren zum Bilden erster und/oder zweiter Florhöhen beim Weben von Frottiergewebe
auf Webmaschinen, wonach während des Webens zwischen dem Ausführen erster, aus Schussfaden-Teilanschlägen
und einem Schussfaden-Vollanschlag eines Webblattes bestehender Weboperationen ein
exzentergesteuerter Bewegungsablauf eines ersten Koppelgetriebes die Anschlagkante
des Gewebes relativ zu deren Grundposition oszillierend über eine erste vorbestimmte
Länge (a) hin und her verlegt und dadurch erste gewünschte Florhöhen realisiert werden,
und dass zweite gewünschte Florhöhen dadurch realisiert werden, dass der Bewegungsablauf
des ersten Koppelgetriebes von einem exzentergesteuerten Bewegungsablauf eines zweiten
Koppelgetriebes derart überlagert wird, dass zwischen dem Ausführen zweiter, aus Schussfaden-Teilanschlägen
und einem Schussfaden-Vollanschlag des Webblattes bestehender Weboperationen die Anschlagkante
des Gewebes relativ zu deren Grundposition oszillierend über eine zweite vorbestimmte
Länge (b) hin und her verlegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlagerung der Bewegungsabläufe durch Herstellen einer Wirkverbindung
zwischen dem zweiten Koppelgetriebe und einem dem Antrieb des ersten Koppelgetriebes
entsprechenden Exzenterantrieb erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkverbindung zwischen den Koppelgetrieben und deren Exzenterantrieben
pneumo-elektrisch aufgehoben und mechanisch hergestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewegungsablauf des zweiten Koppelgetriebes eine Gewebeverschiebung (b)
realisiert, die vergleichsweise kleiner ist, als die mit dem Bewegungsablauf des ersten
Koppelgetriebes realisierte Gewebeverschiebung (a).
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Bilden der ersten Florhöhen der Bewegungsablauf des ersten Koppelgetriebes
durch Blockieren des Bewegungsablaufes des zweiten Koppelgetriebes erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Bilden der zweiten Florhöhen der Bewegungsablauf des zweiten Koppelgetriebes
zusammen mit dem Bewegungsablauf des ersten Koppelgetriebes ausgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Glattwebprozess (Bordüreweben) dadurch erreicht wird, dass die Bewegungsabläufe
beider Koppelgetriebe blockiert werden.
8. Frottierwebmaschine zur Verfahrensdurchführung gemäß Patentanspruch 1, mit einer drehend
gelagerten Gewebeeinziehwalze, mit einem Webblatt, das in wiederkehrendem Bewegungsrhythmus
Schussfaden-Teilanschläge und einen Schussfaden-Vollanschlag ausführt, mit einer ersten
Florhöhenbildeeinrichtung für erste Florhöhen, bestehend aus einem in seiner Bewegung
blockierbaren Koppelgetriebe, dessen Bewegung von einem mit dem Hauptantrieb der Webmaschine
wirkverbundenen Exzenterantrieb abgeleitet ist und über ein Koppelglied und Koppelelemente
auf die Gewebeeinziehwalze zum Verschieben der Anschlagkante des Gewebes relativ zu
dessen Grundposition übertragbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Florhöhenbildeeinrichtung aus einem zusätzlichen Koppelgetriebe
(11) besteht, dessen Bewegungsablauf von einem zweiten mit dem Hauptantrieb der Webmaschine
wirkverbundenen Exzenterantrieb (12) abgeleitet ist und dessen Bewegung auf ein das
erste Koppelgetriebe (4) und das zusätzliche Koppelgetriebe (11) miteinander verbindendes
Koppelglied (16) derart übertragbar ist, dass die Gewebeeinziehwalze (1) bei aktivem
ersten und zweiten Koppelgetriebe (4;11) ein vergleichsweise geringeres Verschieben
der Anschlagkante (10a) des Gewebes (10) ausführt, als das erste aktive Koppelgetriebe
(4) allein.
9. Frottierwebmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelglied (16) aus einer zwischen der Gewebeeinziehwalze (1) und den Exzenterantrieben
(5; 12) maschinenfest eingeordneten und drehbeweglich gelagerten Achse (16a) besteht,
die mit einem Koppelelement (15) des zweiten Koppelgetriebes (11) in drehfester Verbindung
steht, sowie aus einem axial beabstandet von dem Koppelelement (15) mit der Achse
(16a) drehfest verbundenen Hebelarm (16b), an dem radial beabstandet von der Mittenachse
(16a') der Achse (16a) schwenkbeweglich eine Lasche (16d) angreift, die das erste
Koppelgetriebe (4) mit der Gewebeeinziehwalze (1) verbindet.
10. Frottierwebmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Exzenterantrieben (5; 12) in Wirkverbindung stehenden Koppelelemente
(6; 13) der Koppelgetriebe (4; 11) von jeweils einem mit pneumatisch beaufschlagbaren
Mitteln (19; 20) verbundenen und maschinenfest gelagerten Blockierhebel (17; 18) blockierbar
sind.
11. Frottierwebmaschine nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die beaufschlagenden Mittel (19, 20, 21) aus wenigstens einer mit dem Blockierhebel
(17, 18) verbundenen Kolben-Zylindereinheit, einer Steuerung (22), einem jeder Kolben-Zylindereinheit
zugeordneten elektromagnetisch betätigbaren Steuerventil (23; 24), einer Druckquelle
(25) und aus mehreren die beaufschlagenden Mittel verbindenden Druck- und Steuerleitungen
bestehen.
12. Frottierwebmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierhebel (18) des zweiten Koppelgetriebes (11) mit einer zweiten Kolben-Zylindereinheit
(21) verbunden ist, die über das die Kolben-Zylindereinheit (19) des Blockierhebels
(17) ansteuernde Steuerventil (23) beaufschlagbar ist.