[0001] Die Erfindung betrifft ein Streugerät, insbesondere für den Anbau an ein Fahrzeug,
für das wahlweise verteilende Ausstreuen von Streugut- Sand, Salz oder dergleichen
- zum einen mittels einer um eine etwa horizontale Achse rotierend angetriebenen sogenannten
Streuwalze auf eine streifenförmige Fläche, deren Streifenbreite etwa der axialen
Länge der Streuwalze entspricht, und zum anderen mittels eines um eine etwa vertikale
Achse rotierend angetriebenen Streutellers auf eine durch die umfängliche Streuweite
des drehenden Streutellers definierte Fläche, wobei die beiden Streuarten mittels
einer Umsteuereinrichtung jeweils separat einschaltbar sind.
[0002] Geräte der in Rede stehenden Art sollen es ermöglichen, wahlweise einen Streifen
gestreuten Gutes konkret begrenzter Breite zu streuen, beispielsweise auf Bürgersteigen,
während andererseits eine weniger begrenzte größere Fläche bestreut werden soll. Hier
ist grundsätzlich an den Winterbetrieb gedacht, das Streugut ist Sand, Splitt und
auch Salz. Auch andere Einsatzzwecke, die das Ausstreuen eines Gutes zum Inhalt haben
sind denkbar, beispielsweise Säeeinrichtungen, wobei das streifenförmige Aussäen mittels
Walze einerseits und das weitgefächerte Ausstreuen mittels Streuteller andererseits
an unterschiedliche Säegüter und/oder Ausbringungsverhältnisse angepaßt sein kann.
[0003] Streugeräte dieser Art sind grundsätzlich bekannt - DE 35 02 569 C2 -, jedoch in
der Ausgestaltung und Handhabung nicht zufriedenstellend. Der

örtliche Ersatz" zwischen Streuwalze und Streuteller verlangt nicht nur einen verhältnismäßig
großen apparativen Aufwand, er ist auch hinsichtlich der Handhabung spätestens dann
von Nachteil, wenn die Umrüstung von Walzenbetrieb auf Tellerbetrieb durch Entfernen
einer latzartigen Wanne unter der Streuwalze herbeigeführt werden muß.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein umrüstbares Gerät der in Rede stehenden
Art in robuster Herstellung einfacher zu handhaben und darüber hinaus hinsichtlich
der Menge des Streugutes im Streuwalzenbetrieb einstellbar auszugestalten.
[0005] Diese Aufgabe wird in Ausgestaltung eines Streugeräts der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Streuwalze von einer im Abstreubereich eines
Streugutvorratsbehälters ausgebildeten, über ihre Länge verteilt angeordnete Streuöffnungen
sowie einen dazu versetzt angeordneten Durchlaß für die Übergabe des Streugutes auf
die Verteilfläche des Streutellers aufweisenden Wanne untergriffen ist und daß ein
Steuerschieber angrenzend an die Wannenbodenwandung entlang dieser verschiebbar angeordnet
ist, der wenigstens eine - vorzugsweise mehrere - Übertrittsöffnungen aufweist, die
in Abhängigkeit von Verschiebestellungen des Steuerschiebers die Streuöffnungen in
der Wannenbodenwandung mehr oder weniger freigibt oder unter Verschließen der Streuöffnungen
den Durchlaß zum Streuteller öffnet.
[0006] Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß nicht nur eine Umschaltung von Streuwalzenbetrieb
auf Streutellerbetrieb einfach handhabbar, selbst während des Betriebes ohne Anhalten
des fahrenden Streugerätes möglich ist, sondern daß sich auch die Menge des zeit-
und/oder streckenabhängigen Betriebes einstellen läßt. Letzteres ist vor allem bei
der breitenbegrenzten Streifenstreuung mittels Streuwalze von Bedeutung.
[0007] Der Steuerschieber ist in einer bevorzugten Ausführung zwischen der Wannenbodenwandung
und der Walze angeordnet und entweder um eine etwa parallel zur Walzenachse verlaufende
Schwenkachse drehbar oder in Achsrichtung der Walzenachse verschiebbar, wobei die
Wanne vorzugsweise eine rinnenförmige Gestalt mit insbesondere kreisförmigem Querschnitt
der Wannenbodenwandung aufweist. Dabei kann der Steuerschieber als zum Streubehälter
mehr oder weniger offenes Rohr ausgebildet sein, das in seinem zwischen der Wanne
und der Walze gelegenen Bereich eine Übertrittsöffnung aufweist, die je nach Verschwenklage
des Rohres oberhalb der Streuöffnungen oder oberhalb des Durchlasses zur Wurffläche
des Streutellers liegt. In anderer Ausführung kann dieser rohrförmige Steuerschieber
die Wannenbodenwandung untergreifend ausgebildet sein und in diesem Untergriffsbereich
wiederum wenigstens eine Übertrittsöffnung aufweisen, die mit den Streuöffnungen bzw.
dem Durchlaß zur Wurffläche des Streutellers wahlweise fluchtet bzw. diese freigibt.
Dabei ist bevorzugt die Streuwalze konzentrisch zu dem in seinem axialen Endbereichen
rohrförmigen Steuerschieber angeordnet, wobei insbesondere die Wanne die Walze um
mehr als 180° umfaßt, insbesondere derart, daß die Rotationsachse der Streuwalze,
die Längsachse der Krümmung der Wanne und die Drehachse des rohrförmigen Steuerschiebers
deckungsgleich angeordnet sind.
[0008] In anderer bevorzugter Ausführung ist die Wannenbodenwandung etwa eben ausgebildet,
der ein angrenzender, entsprechend eben ausgebildeter Steuerschieber über- oder untergreifend
zugeordnet ist, der im Falle der Übergriffsanordnung vorzugsweise in Achsrichtung
der Streuwalze und im Falle der Untergriffsanordnung vorzugsweise senkrecht zur Achsrichtung
der Streuwalze verschiebbar geführt ist.
[0009] In jeder der Ausführungen ist bevorzugt wenigstens eine Verschiebestellung des Steuerschiebers
vorgesehen, in der sowohl die Streuöffnungen als auch der Durchlaß der Wannenbodenwandung
verschlossen sind.
[0010] Die hier bevorzugt eingesetzten Streuwalzen haben nicht nur die Funktion einer auflockernden
Verteilung des Streugutes über ihre axiale Breite hinweg - breitenbegrenzter Streuwalzenbetrieb
-, sondern auch der Sammlung des Streugutes zur Übergabe auf den vorzugsweise um eine
vertikale Achse rotierenden Streuteller, dessen Aufgabebereich regelmäßig in dem Breitenmittelbereich
des Gerätes liegt. Eine solche Funktion erfüllt eine

Streuwalze" in Gestalt einer über die Streuöffnungen in der Wanne hinweg streichenden
Schnecke, deren Wendel von den beiden axialen Enden her gesehen zur Mitte hin einen
entgegengesetzten Drehsinn aufweisen, so daß die Schnecke einerseits im breitenbegrenzten
Streuwalzenbetrieb das Streugut durch Überstreichen der Streuöffnungen gleichmäßig
diesen zuführt und zum anderen bei Schließen der Streuöffnungen einen Transport des
Streugutes zur axialen Mitte der schneckenförmigen Streuwalze hin bewirkt, in der
der Durchlaß für das Streugut auf die nach oben gerichtete Verteilerfläche des Streutellers
vorgesehen ist. Solange die Streuöffnungen für den Streuwalzenbetrieb geöffnet sind,
findet ein nennenswerter Transport des Streugutes in Richtung der axialen Mitte der
Walze insoweit nicht statt, als das Streugut eben durch die Transportwirkung der Wendel
über die Streuöffnungen geführt und durch diese abgeführt wird. Erst bei Verschließen
der Streuöffnungen wird der Streugutanfall auf den Durchlaß zum Streuteller nach Transportrichtung
und Menge konzentriert.
[0011] Das in Rede stehende Gerät könnte grundsätzlich als Selbstfahrmaschine ausgebildet
sein, vorzugsweise ist es unter dem Gesichtspunkt der mehrfach Ausnutzung eines selbstfahrend
angetriebenen Arbeitsfahrzeugs als Anhänger (gegebenenfalls einachsig), insbesondere
aber als sogenanntes Anbaugerät, ausgebildet, das bevorzugt an die Rückfront eines
Trägerfahrzeugs auf alle bekannten Weisen auswechselbar anbaubar ist, beispielsweise
über eine Dreipunktaufhängung.
[0012] Der Antrieb sowohl der Streuwalze als auch des Streutellers ist in weitesten Grenzen
beliebig ausgestaltbar, bei Anhängerausbildung und insbesondere Anbaugerät, insbesondere
über eine Gelenkwellenverbindung, vor allem aber auch durch Hydraulikmotoren verwirklicht
ausgestaltet.
[0013] Es ist ohne weiteres verständlich, daß mit Hilfe des Steuerschiebers die Streuöffnungen
für die breitenbegrenzte Walzenstreuung hinsichtlich ihrer Öffnungsweite einstellbar
sind. Bei der Beschickung des Streutellers für den weitflächigen Streuvorgang ist
eine Veränderung der Öffnungsweite des dafür vorgesehenen Durchlasses generell weniger
bedeutsam aber auch möglich.
[0014] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiele
nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
- Figuren 1 bis 3
- schematisch eine Seitenansicht, eine Rückansicht und einen vergrößerten Teilschnitt
durch ein erstes Ausführungsbeispiel;
- Figuren 4 bis 6
- entsprechende Darstellungen eines zweiten Ausführungsbeispieles.
[0015] Beide Ausführungsbeispiele zeigen einen insgesamt mit 0 bezeichneten Vorratsbehälter,
der im Bereich seiner quer zur Fahrtrichtung sich konisch verengend zu einem unteren
Wannenbereich verjüngt. Seitlich unterhalb des Behälters befindet sich ein in nicht
näher dargestellter Weise - beispielsweise durch einen Hydromotor - antreibbarer Streuteller
2, der bei Aufgabe von Streugut auf seine obere, insbesondere radial gerippte, Oberfläche
das Streugut in Radialrichtung abschleudert, wie dies durch die Strich-Zweipunkt-Linien
angedeutet ist. Der Vorratsbehälter 0 befindet sich als Anhänger oder Huckepackgerät
zu einem nicht dargestellten Zugfahrzeug, das sich hinsichtlich der Figuren 1 und
4 nach rechts in Bildebene bewegt. Der untere Wandbereich des Vorratsbehälters wird
durch eine quer zur Bewegungsrichtung verlaufende nach oben offene rohrförmige Wanne
6 beim ersten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 3 oder durch eine trapezförmige
Wanne mit etwa horizontal verlaufendem Boden 19 gebildet - Ausführungsbeispiel nach
den Figuren 4 bis 6. Mehr oder weniger unmittelbar gegenüber der Wannenbodenwandung
9 bzw. 19 ist wiederum quer zur Fahrtrichtung verlaufend eine Förderschnecke 3 oder
dergleichen angeordnet, die entsprechend den Figuren 2 bzw. 5 aufgrund einer zur Mitte
hin gegensinnig ausgebildeten Wendelung das in den Vorratsbehälter 0 eingefüllte Streugut
zur Mitte hin transportiert. Oberhalb dieser Förderschnecke ist jeweils eine Lockerungswelle
4 angeordnet, die in nicht näher dargestellter Weise durch radiale Stachelausbildung
oder dergleichen das Streugut zu einem möglichst feinfließenden Gut aufbereitet.
[0016] Im Bodenbereich der Wanne 6 ist zum einen eine Reihe von Streuöffnungen 5 vorgesehen,
die sich über die Breite des Vorratsbehälters erstreckt und über die mittels der Förderschnecke
3 das Streugut insoweit gleichmäßig verteilt angeliefert wird. Wenn diese Streuöffnungen
5 freigegeben sind, ergibt sich eine entsprechend breitflächige Streuung, wie sie
bei 8 angedeutet ist. Für den demgegenüber wahlweisen Betrieb der Streugutverteilung
mittels Streuteller 2 ist in Fahrtrichtung versetzt wenigstens ein Durchlaß 7 in der
Bodenwandung vorgesehen, der über einen Leitkanal 15 für das Streugut auf die nach
oben weisende Fläche des Streutellers 2 ausgerichtet ist. In den Figuren 1 und 4 ist
bei 14 ein Antrieb für die beiden Wellen 3 und 4 angedeutet, der beispielsweise über
eine Zapfwelle an den entsprechenden Abtrieb eines Kleintraktors als Zugfahrzeug anschließbar
ist.
[0017] Im ersten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 3 ist der bodenseitige Abschluß
des Vorratsbehälters 0 als sich quer zur Fahrtrichtung erstreckende rinnenförmige
Wandung 6 ausgebildet, an deren Innenfläche die Außenfläche eines rohrförmigen Steuerschiebers
1 angepaßt eingesetzt ist. Dabei sind die Achsen der im Schnittbild über 180° ausgebildeten
Bodenwandung 9 und die Achse des in seinen axialen Endbereichen rohrförmig, dazwischen
nach oben hin offen rinnenförmig ausgebildeten Steuerschiebers 1 konkludent. Die Wannenbodenwandung
9 der teilrohrförmigen Wanne 6 weist - siehe insbesondere Figur 3 - eine Reihe von
senkrecht zur Fahrtrichtung unterteilt aufeinanderfolgenden Streuöffnungen 5 auf,
die im vorliegenden Beispiel von der vertikalen Mitte der Wannenbodenwandung 9 aus
gesehen in Fahrtrichtung nach vorn versetzt angeordnet ist, während ein im Quermittelbereich
der Wanne angeordneter Durchlaß 7 von dieser vertikalen Mitte aus gesehen in Fahrtrichtung
nach hinten verschoben angeordnet ist, der über einen Leitkanal 15 bei Freigabe Streugut
der Oberfläche des Streutellers 2 zuführt, wie dies in den Figuren 1 und 4 schematisch
angedeutet ist.
[0018] Mit Hilfe der Steuerschieber 1 (Figuren 1 bis 3) und 10 (Figuren 4 bis 6) können
wahlweise die Reihe der Streuöffnungen 5 oder der Durchlaß 7 für den Durchtritt des
Streugutes freigegeben werden wenn je nach Verschiebestellung die Übertrittsöffnungen
11 bzw. 12 entsprechend auf die Streuöffnungen 5 oder den Durchlaß 7 ausgerichtet
sind, wobei es in beiden Fällen eine Zwischenstellung des Steuerschiebers 1 bzw. 10
gibt, in der sowohl die Streuöffnungen 5 als auch der Durchlaß 7 gegenüber dem Vorratsbehälter
verschlossen ist. Beide alternativ einzustellenden Streuarten, nämlich über die Streuöffnungen
als sich über die Breite des Gerätes erstreckender Streuteppich wie bei 8 angedeutet
oder durch radiales Abschleudern über den Streuteller 2 sind in den Figuren 1, 2 bzw.
4, 5 parallel wiedergegeben.
[0019] Im Falle des ersten Ausführungsbeispieles nach den Figuren 1 bis 3 ist die sich senkrecht
zur Fahrtrichtung erstreckende Wanne 6 im Querschnitt kreisbogenförmig ausgebildet,
und zwar bis auf die Reihe der Streuöffnungen 5 und den Durchlaß 7 nach unten geschlossen
und nach oben zum Vorratsbehälterinneren hin geöffnete ausgebildet. Angrenzend an
die Innenseite der Wannenbodenwandung 9 ist ein sich ebenfalls senkrecht zur Fahrtrichtung
erstreckender Steuerschieber 1 vorgesehen, der zwischen den rohrförmigen axialen Endbereichen
nach oben zum Vorratsbehälterinneren hin geöffnet ist, wie dies Figur 3 in vergrößertem
Querschnitt erkennen läßt. Da die im Querschnitt teilkreisförmige Wannenbodenwandung
9 einen Umfangsbereich von über 180° einnimmt, ist der rohrförmige Steuerschieber
1 bereits durch Einsetzen in die angrenzende Position an der Innenfläche der Bodenwandung
9 hinsichtlich seiner Drehbarkeit koaxial geführt, was eine zusätzliche Lagerung in
Richtung dieser Position nicht ausschließt.
[0020] In Figur 3 ist die Verdrehstellung gezeigt, in der der rohrförmige Steuerschieber
1 mittels seiner Übertrittsöffnungen 11 durch etwa überdeckende Verdrehstellung die
Streuöffnungen 5 freigibt. Dreht man den rohrförmigen Steuerschieber 1 im Uhrzeigersinn,
dann wird zunächst eine Stellung erreicht, in der die Übertrittsöffnungen 11 an einem
geschlossenen Bereich der Wannenbondenwandung 9 angrenzen, so daß weder die Streuöffnungen
5 noch der Durchlaß 7 zum Streuteller 2 für die Zuführung von Streugut aus dem Vorratsbehälterinneren
freigegeben ist. Bei weiterer Drehung im Uhrzeigersinn geraten die Übertrittsöffnungen
11 bzw. der korrespondierende Teil dieser Öffnungen 11 in Überdeckung mit dem Durchlaß
7, so daß Streugut aus dem Vorratsbehälterinneren über den Leitkanal 15 auf die Aufgabefläche
des Streutellers 2 gelangen kann. Durch die Möglichkeit, die Überdeckungen der Öffnungen
11 und 5 bzw. 7 kontinuierlich zu ändern, kann man auch die Größenordnung des jeweils
abgegebenen Streugutes dosieren.
[0021] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 4 bis 6 ist die im Anschluß an die konische
bzw. schrägflächige Verengung des Vorratsbehälters 0 nach unten hin anschließende
Wanne im Querschnitt etwa trapezförmig anzusehen. Auch hier erstrecken sich natürlich
die Teile des Vorratsbehälters 0 und die Lockerungswelle 4 wie die Förderschnecke
3 senkrecht zur Fahrtrichtung über die Gerätebreite hinweg. Abweichend von dem Ausführungsbeispiel
nach den Figuren 1 bis 3 ist nunmehr ein Steuerschieber 10 vorgesehen, der an die
nach unten weisende Bodenfläche 19 der im Querschnitt trapezförmigen Bodenwanne von
unten her angrenzend angeordnet und gegenüber dieser in Fahrtrichtung oder senkrecht
dazu in nicht dargestellter Weise verschiebbar geführt ist. Auch hier sind im Bereich
des Wannenbodens, nämlich der etwa horizontalen Wannenbodenwandung 19 in Fahrtrichtung
vor der vertikalen axialen Mittelebene der Förderschnecke 3 eine über die Quererstreckung
des Vorratsbehälters 0 verlaufende Reihe von Streuöffnungen 5 vorgesehen, während
von dieser Ebene in Fahrtrichtung nach hinten gesehen ein Durchlaß 7 ausgebildet ist,
der über einen Leitkanal 15 Streugut auf die Verteilerfläche des Streutellers 2 leiten
kann. Wie im vorigen Beispiel ist auch hier durch Verschieben des Steuerschiebers
10 - grundsätzlich möglich auch quer zur Fahrtrichtung, hier in Fahrtrichtung - wahlweise
eine Freigabe der Streuöffnungen 5 zur Erzielung einer Streuung wie bei 8 angedeutet,
eine Nullstellung, in der beide Öffnungen 5 und 7 verschlossen sind, und eine Verschiebestellung
einstellbar, in denen die Übertrittsöffnungen 12 nur den Durchlaß 7 freigeben. Die
vergrößerte Teilquerschnittsdarstellung nach Figur 6 zeigt die Verschiebestellung,
in der Streugut aus dem Behälterinneren durch den Durchlaß 7 auf die Streufläche des
Streutellers 2 gelangt, während die schwächer liniert ausgeführte Verschieberstellung
die Korrespondenzstellung von Übertrittsöffnungen 12 zu den Streuöffnungen 5 andeutet,
in der eine Bestreuung entsprechend 8 in Figur 5 erfolgt. In einer Zwischenstellung
verschließt der Steuerschieber 10 sowohl die Streuöffnungen 5 als auch den Durchlaß
7.
1. Streugerät, insbesondere für den Anbau an ein Fahrzeug, für das wahlweise verteilende
Ausstreuen von Streugut - Sand, Salz oder dergleichen - zum einen mittels einer um
eine etwa horizontale Achse rotierend angetriebenen sogenannten Streuwalze (3) auf
eine streifenförmige Fläche, deren Streifenbreite etwa der axialen Länge der Streuwalze
(3) entspricht, und zum anderen mittels eines um eine etwa vertikale Achse rotierend
angetriebenen Streutellers (2) auf eine durch die umfängliche Streuweite des drehenden
Streutellers (2) definierte Fläche, wobei die beiden Streuarten mittels einer Umsteuereinrichtung
jeweils separat einschaltbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streuwalze (3) von einer im Abstreubereich eines Streugutvorratsbehälters
ausgebildeten, über ihre Länge verteilt angeordnete Streuöffnungen (5) sowie einen
dazu versetzt angeordneten Durchlaß (7) für die Übergabe des Streugutes auf die Verteilerfläche
des Streutellers (2) aufweisenden Wanne (6) untergriffen ist und daß ein Steuerschieber
(1; 10) angrenzend an die Wannenbodenwandung (9; 13) entlang dieser verschiebbar angeordnet
ist, der wenigstens eine - vorzugsweise mehrere - Übertrittsöffnungen (11; 12) aufweist,
die in Abhängigkeit von Verschiebestellungen des Steuerschiebers (1; 10) die Streuöffnungen
(5) in der Wannenbodenwandung (9; 13) mehr oder weniger freigibt oder unter Verschließen
der Streuöffnungen den Durchlaß (7) zum Streuteller (2) öffnet.
2. Streugerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Verschiebestellung des Steuerschiebers (1; 10) vorgesehen ist,
in der sowohl die Streuöffnungen (5) als auch der Durchlaß (7) der Wannenbodenwandung
(9; 13) verschlossen sind.
3. Streugerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerschieber (1) zwischen der Wannenbodenwandung (9) und der Walze (3) angeordnet
ist und entweder um eine etwa parallel zur Walzenachse verlaufende Schwenkachse drehbar
oder in Achsrichtung der Walzenachse verschiebbar ist.
4. Streugerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerschieber (1) als zum Streubehälter mehr oder weniger offenes Rohr ausgebildet
ist, das in seinem zwischen der Wanne (6) - Wannenbodenwandung (9) - und der Walze
(3) gelegenen Bereich mindestens eine Übertrittsöffnung (11) aufweist, die je nach
Verschwenklage oberhalb der Streuöffnungen (5) oder oberhalb des Durchlasses (7) zur
Wurffläche des Streutellers (2) liegt.
5. Streugerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerschieber als zum Streubehälter mehr oder weniger offenes Rohr ausgebildet
ist, das die Wannenbodenwandung untergreift und in diesem Untergriffsbereich wenigstens
eine Übertrittsöffnung aufweist, die je nach Verschwenklage des Rohres die Streuöffnungen
oder den Durchlaß zur Wurffläche des Streutellers freigibt.
6. Streugerät nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streuwalze (3) konzentrisch zu dem in seinen axialen Endbereichen rohrförmigen
Steuerschieber (1) angeordnet ist.
7. Streugerät nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wanne (6) die Walze (3) um mehr als 180° umfaßt.
8. Streugerät nach Anspruch 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotationsachse der Streuwalze (3), die Längsachse der Krümmung der Wanne (6)
und die Drehachse des rohrförmigen Steuerschiebers (1) räumlich deckungsgleich angeordnet
sind.
9. Streugerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wannenbodenwandung (13) etwa eben ausgebildet ist, der ein angrenzender, entsprechend
eben ausgebildeter Steuerschieber (10) über- oder untergreifend zugeordnet ist, der
im Falle der Übergriffsanordnung vorzugsweise in Achsrichtung der Streuwalze und im
Falle der Untergriffsanordnung vorzugsweise senkrecht zur Achsrichtung der Streuwalze
(3) verschiebbar geführt ist.
10. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streuwalze (3) als Förderschnecke ausgebildet ist, deren zur Mitte hin gesehen
hälftige Wendel derart gegenläufig ausgebildet sind, daß die Förderrichtung von beiden
axialen Enden der Schnecke her zur Mitte erfolgt.
11. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchlaß (7) zur Weiterleitung auf die nach oben weisende Verteilerfläche
des Streutellers (2) hinsichtlich der Achsialausdehnung der Walze (3) etwa mittig
und gegenüber der Reihe von Streuöffnungen (5) verschoben angeordnet ist.
12. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchlaß (7) zur Überführung von Streugut auf die Verteilerfläche des Streutellers
(2) an einen Leitkanal angeschlossen ist.