(19)
(11) EP 0 979 919 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.02.2000  Patentblatt  2000/07

(21) Anmeldenummer: 99115623.3

(22) Anmeldetag:  07.08.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 5/16, E06B 3/82, B27M 3/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 10.08.1998 DE 29814352 U

(71) Anmelder: Schörghuber Spezialtüren GmbH & Co. Betriebs-KG
D-84539 Ampfing (DE)

(72) Erfinder:
  • Molterer, Helmut
    84559 Kraiburg (DE)

(74) Vertreter: Flügel, Otto, Dipl.-Ing. et al
Lesser, Flügel & Kastel, Wissmannstrasse 14
81929 München
81929 München (DE)

   


(54) Türblatt mit Metallschicht an wenigstens einer Sichtbreitseite sowie Verfahren zum Herstellen oder Bearbeiten eines solchen


(57) Zum Bieten einer optisch glatten Oberfläche an einem insbesondere für Feuer- und/oder Rauchschutztüren geeigneten Türblatt (1), von dem wenigstens eine Breitseite (7a, 7b) mit einer Metallschicht (8a, 8b) versehen ist und das in Großserie gefertigt werden kann und bei guter Handlichkeit hohe Wärmedämmung bietet, wird vorgeschlagen, die Metallschicht (8a, 8b) auf einer Schicht (13) oder einem Türblattkern (9) auf der Basis von Holzwerkstoffen anzubringen. Der Türblattkern (6) ist vorzugsweise selbst eine auf Holzwerkstoffen basierende Feuer-/Rauchschutztürblattkonstruktion. In einer bevorzugten Ausführung ist insbesondere zum Erhalt der Optik nach Stößen an einem stoßgefährdeten Stirnkantenbereich (5) eine Stoßschutzschicht (9) vorzugsweise aus angeschäumten oder angespritzten Kunststoff, insbesondere PU vorgesehen. Die Bearbeitung des bei dem Türblatt verwendeten Metall-Holzwerkstoff-Materialverbundes (8a/13/9; 8b/13/9) erfolgt erfindungsgemäß durch spanabhebende Formgebung mit turbinenartigen Geschwindigkeiten bei sehr geringem Spanabhub.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Türblatt, insbesondere für eine Feuer- und/oder Rauchschutztür, bei welchem wenigstens eine sichtbare Breitseite eine insbesondere durch ein außenseitig aufgebrachtes Metallblech gebildete Metallschicht aufweist. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen oder Bearbeiten einer Tür, einer Zarge und/oder eines Türblatts, insbesondere eines eingangs erwähnten Türblatts.

[0002] Solche Türblätter sind in Form von verzinkten oder unverzinkten Feuerschutztüren aus Metall bekannt und weit verbreitet. Sie sind hauptsächlich darauf konzipiert, einer Brandbeaufschlagung sehr gut Stand zu halten. Jedoch sind sie im allgemeinen sehr unansehnlich, so daß sie meist nur in Kellerbereichen oder Produktionsbereichen oder dergleichen Gebäudebereichen verwendet werden, wo es auf die Optik nicht ankommt.

[0003] Andererseits besteht Bedarf an Türen für repräsentative Gebäudebereiche wie Wohn- und Geschäftsräume, welche Türen mit einer absolut glatten, d.h. ebenen und auf keinen Fall wellig oder dergleichen optisch unvorteilhaft gestalteten glänzenden, insbesondere metallischen Oberfläche versehen sind. Solche optisch einwandfreien Oberflächen sind auf dem Feuer- und Rauchschutzsektor mit derzeit bekannten in Serie produzierten Türen nicht erreichbar. Mit Metallkonstruktionen lassen sich solche Oberflächen dann nicht erreichen, wenn man bestimmte Wärmedämmwerte für solche Türen voraussetzt. Um hohe Wärmedämmwerte zu erreichen, müssen z.B. Stahltüren, bei der die die Breitseitenoberflächen bildenden Schalen oder Bleche auf metallenen Rahmen befestigt sind, in den Hohlräumen durch Mineralwolle oder dergleichen wärmegedämmt werden. Jede metallene Abstützung zum Erhalt einer glatten Oberfläche würde zu einer Wärmebrücke führen, die es zu vermeiden gilt. Ohne Wärmebrücken bildende Abstützungen würden sich glatte Oberflächen nur mit unvernünftig dicken Blechstärken erzielen lassen. Unter Ansatz vernünftiger Materialstärken und eines noch handhabbaren Gewichts ist es daher bisher - und auf keinen Fall bei industriell wirtschaftlich sinnvoll herstellbaren Türen - nicht möglich, über eine so große Fläche, wie sie bei den Breitseiten üblicher Türblätter zu finden ist, einen optisch absolut glatten Effekt zu erzielen.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Türblatt der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß es eine optisch glatte Breitseitenoberfläche aufweist und dennoch eine hohe Wärmedämmung und leichte Handhabbarkeit bietet. Außerdem soll ein Verfahren zum Herstellen oder Bearbeiten solcher Türblätter oder vergleichbar aufgebauter Zargen bzw. ganzer Türen geschaffen werden.

[0005] Zum Lösen dieser Aufgabe ist ein Türblatt der eingangs genannten Art derart weitergebildet, daß an der Innenseite der Metallschicht insbesondere zum Bilden eines Materialverbundes eine auf der Basis von Holzwerkstoffen gebildete Schicht, vorzugsweise eine Zwischenschicht, oder ein auf der Basis von Holzwerkstoffen gebildeter Türblattkern vorgesehen ist. Die Metallschicht liegt also auf der Schicht oder Zwischenschicht aus Holzwerkstoffen, die insbesondere von dem aus Holzwerkstoffen gebildeten Türblattkern gebildet oder umfaßt wird, auf Diese Schicht oder der Kern stützt die Metallschicht, die vorzugsweise durch ein an der sichtbaren Oberfläche der wenigstens einen Breitseite des Türblatts vorgesehenes Metallblech gebildet wird, ab, so daß keine Durchbiegungen oder Welligkeiten oder dergleichen Störungen des optisch glatten Effekts auftreten. Holzwerkstoffe, wie Massivholz, Preßspan, verleimtes Holz und dergleichen mehr, weisen naturgemäß hohe Wärmedämmwerte auf, so daß selbst dann keine Wärmebrücken entstehen, wenn die Holzwerkstoffschicht als ein eine stabile Unterlage für die Metallschicht bildender massiver Kern ausgeführt ist. Mit anderen Worten kann man auch sagen, daß bei dem erfindungsgemäßen Türblatt eine auf Holzwerkstoffen aufgebaute Tragschicht oder ein tragender hölzerner Türblattkern mit einer Metallbeschichtung versehen ist.

[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Türblatts sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche.

[0007] Wie gut im Stand der Technik bekannt, können auf der Basis von Holzwerkstoffen sogar komplette Feuer- und/oder Rauchschutztüren z.B. der Kategorie von T30 oder mehr (die Türen halten einer Brandbeaufschlagung von mindestens 30 Minuten Stand) hergestellt werden. Eine Ausgestaltung der Erfindung, bei der die Metallschicht auf einer solchen - vorzugsweise den Türblattkern bildenden - Feuer- und/oder Rauchschutztürblattkonstruktion auf der Basis von Holzwerkstoffen außenseitig aufgebracht ist, ist besonders bevorzugt.

[0008] Insgesamt kann durch Aufbringen der Metallschicht, d.h. insbesondere des Metallbleches auf einer Schicht von Holzwerkstoffen ein für solche Türen neuartiges Verbundmaterial geschaffen werden. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist demgemäß vorgesehen, daß die - die hauptsächlich sichtbare breite Oberfläche der Tür bildende - Metallschicht der außenseitig sichtbare Teil einer Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht ist.

[0009] Im Prinzip mag es für einige Anwendungsgebiete ausreichend sein, wenn nur eine der beiden Breitseiten die Metallschicht aufweist oder wenn sogar nur ein Teilbereich der auf einer Breitseite sichtbaren Oberfläche mit der völlig glatten Metallschicht gebildet ist. Weil optisch ansprechender, ist aber bevorzugt, daß jede der beiden Breitseiten des Türblatts insbesondere zum Bilden jeweils der gesamten sichtbaren Breitseitenfläche mit einer Metallschicht versehen ist.

[0010] Auch wenn verschiedene Arten zum Verbinden von Holz- mit Metallwerkstoffen denkbar und möglich (die Metallschicht könnte zum Beispiel auch auf Oberflächen aufgedampft werden oder sonstwie direkt auf dem Holzwerkstoff abgelagert werden) sind, so ist doch bevorzugt, daß ein die Metallschicht bildendes mehr oder weniger steifes Metallblech (oder eine Metallfolie) mit der bzw. dem auf der Basis von Holzwerkstoffen gebildeten Innenschicht oder Türblattkern verklebt ist. Eine solche Verklebung ist eine Möglichkeit, die beiden Materialschichten (Blech und Holz) auf von außen nicht erkennbare Weise zu verbinden. Um Biegungen unter Temperaturschwankungen zu vermeiden, sollten außerdem bei der Verklebung die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten der verwendeten Holz- und Metallwerkstoffe berücksichtigt werden. Dies ist heutzutage mittels einer nach dem Aushärten elastischen oder dauerelastischen Klebeschicht möglich.

[0011] Durch die erfindungsgemäßen Merkmale ist eine einen absolut sauberen optischen Eindruck erweckende hochwertige, gut wärmedämmende und hochfeste Tür mit leichtem Gewicht und daher guter Handhabbarkeit erzielbar. Um die Handhabbarkeit noch zu erhöhen, insbesondere durch Blechkanten entstehende Verletzungsgefahren auszuschließen und/oder den guten optischen Eindruck dauerhaft zu erhalten, ist weiter bevorzugt vorgesehen, daß ein stoßgefährdeter Stirnkantenbereich an wenigstens einer der Stirnkanten oder besser Stirnseiten (oder Umfangsseiten) des Türblatts mit einer Stoßschutzschicht, insbesondere aus Polyurethan oder vergleichbarem Kunststoff versehen ist. Die Stoßschutzschicht kann dabei an einer, mehrerer oder aller der Stirn- oder Umfangsseiten vorgesehen sein. Die Stirn- oder Umfangsseiten können dabei stumpf, stumpf mit Laibungsfalz oder einfach oder mehrfach gefalzt ausgeführt sein und dennoch mit der Stoßschutzschicht versehen sein. Insbesondere kann die Stoßschutzschicht die Stirnseiten versiegeln, oder vollständig z.B. durch eine Umspritzung umgeben. Bei vollständig versiegelten Stirnseiten ist womöglich überhaupt nicht mehr sichtbar, daß das Türblatt in seinem Inneren einen Kern oder eine Schicht auf der Basis von Holzwerkstoffen aufweist. Man sieht nur noch die edle Metallschicht oder an den Umfangsseiten eben eine Polyurethanschicht oder dergleichen Versiegelung, so daß der Eindruck eines ganz aus Metall bestehenden Türblatts entsteht.

[0012] In dem Fall, daß die Metallschicht durch ein Blech gebildet wird, sind Metallblechdicken von ca. 0,1 bis 2 mm bevorzugt. Selbstverständlich kann das Metallblech auch gebürstet, poliert, pulverbeschichtet lackiert oder sonstwie oberflächenversiegelt sein. Es ist insbesondere die gesamte Palette an Möglichkeiten offen, wie sie bei der Oberflächengestaltung von Autokarosserien denkbar ist. Besonders modisch wirkt das Türblatt mit einer rein metallisch glänzenden Oberfläche. Demgemäß ist das Metallblech (aus Aluminium oder sonstigem nichtrostenden Metall) vorzugsweise an der Sichtseite unbeschichtet. Besonders bevorzugt ist eine Ausführung bei der die Metallschicht, die die sichtbare Breitseitenoberfläche bildet, aus Edelstahl besteht und vorzugsweise ca. 1 mm dick ist.

[0013] Problematisch bei dem erfindungsgemäßen Türblatt ist - wie auch bei ähnlich aufgebauten Zargen oder ganzen Türen, die Metall-Holzwerkstoff-Verbundschichten umfassen - die Herstellung und Bearbeitung, da Holz und Metall unterschiedliche Bearbeitungswerkzeuge und Bearbeitungsverfahren verlangen. Beim Schneiden und Fräsen von Metall entstehen Funken und Wärme, die den Holzwerkstoff beeinträchtigen oder entzünden können. Eine sehr aufwendige Herstellmethode wäre, das Metall und den Holzwerkstoff getrennt zu verarbeiten und dann die Werkstoffe miteinander zu dem fertigen Türblatt zu verbinden.

[0014] Wünschenswert wäre aber zunächst die Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht herzustellen und dann daraus oder damit das Türblatt zu fertigen. Die Fertigung könnte dann z.B. beinhalten, daß man die für Beschläge, Angeln usw. erforderlichen Öffnungen in einem nach der Fertigung des Türblattrohlings aus der Verbundschicht erfolgenden Arbeitsgang durch die Verbundschicht hindurch ausführt. Dies soll durch das erfindungsgemäße Herstell- und Bearbeitungsverfahren möglich werden. Hierzu wird erfindungsgemäß ein Verfahren vorgeschlagen zum Herstellen oder Bearbeiten einer Tür, einer Zarge und/oder eine Türblatts, insbesondere eines Türblatts in erfindungsgemäßer Ausbildung, wobei die Tür, die Zarge oder das Türblatt einen Metall-Holzwerkstoff-Materialverbund aufweist, mit einer spanabhebenden Formgebung des Metall-Holzwerkstoff-Materialverbundes mit turbinenartiger Geschwindigkeit unter geringem Spanabhub in der Art, daß Schäden an dem Metall-Holzwerkstoff-Materialverbund durch Wärmeentwicklung ohne Flüssigkeitskühlung vermieden werden.

[0015] Durch die turbinenartigen Geschwindigkeiten mit minimalem Spanabhub läßt sich die Metallschicht ohne Kühlung durch Wasser oder einer sonstigen Flüssigkeit spanabhebend bearbeiten. Die Parameter dieser spanabhebenden Bearbeitung werden dabei vom Fachmann leicht durch Versuche aufgefunden werden können. Dabei wird die Umdrehungsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Spangröße und der Schnittgewindigkeit so gewählt, daß sich weder die Metallschicht noch der Holzwerkstoff verfärbt. Beispielsweise darf ein als Metallschicht eingesetztes Edelstahlblech nicht blau anlaufen. Ist dies der Fall, solllte die Bearbeitungsgeschwindigkeit erhöht und/oder die Vorschubsgeschwindigkeit verringert oder die Spangröße durch Auswahl des Werkzeuges entsprechend optimiert - z. B. verringert - werden.

[0016] Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren konnten Bedenken gegen eine Ausbildung einer erst nach Ihrer Herstellung zu einem Türblatt zu verarbeitenden Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht zerstreut werden, die zuvor noch insbesondere bezüglich der zum Einbringen der für ein Türblatt notwendigen Ausnehmungen oder Öffnungen oder zum Kalibrieren des Türblatts erforderlichen spanabhebenden Formgebung bestehen. Das Durchbohren oder Fräsen oder dergleichen von Metall erzeugt nämlich naturgemäß Hitze, die von dem mit dem Metall verbundenen Holzwerkstoff nur schlecht vertragen wird. Die bei Metallbearbeitung üblichen Kühlmethoden mittels flüssigen Kühlmittels können wegen des auf Feuchtigkeit oft empfindlich, d.h. insbesondere durch Aufquellen, reagierenden Holzwerkstoffs ebenfalls kaum angewendet werden. Es hat sich aber herausgestellt, daß sich durch das erfindungsgemäße Verfahren eine solche Verbundschicht dennoch dadurch gut zu einem Türblatt verarbeiten läßt, daß man die spanabhebende Bearbeitung mit hohen Geschwindigkeiten, also zum Beispiel mit hohen Bohrer- oder Fräserdrehzahlen (wie beim Zahnarzt) und minimalem oder sehr geringem Spanabhub durchführt. Wie Versuche überraschenderweise gezeigt haben, werden bei einem solchen Hochgeschwindigkeitsbohren oder -fräsen die Schnittstellen erst gar nicht so heiß, daß Hitzeschäden (auch Verformungen) entstehen oder eine Kühlung notwendig wäre.

[0017] Demgemäß ist bei dem erfindungsgemäßen Türblatt die Ausbildung der Breitseite als Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht auch im Hinblick auf ihre Handhabbarkeit bei der Fertigung bevorzugt, da das erfindungsgemäße etwas aufwendige spanabhebende Verfahren immer noch bedeutend einfacher ist als ein gezielter Zuschnitt der einzelnen Schichten mit anschließender (Klebe-)Verbindung.

[0018] Vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche. Demgemäß ist zum Herstellen des erfindungsgemäßen Türblatts ein Herstellverfahren bevorzugt, das gekennzeichnet ist durch die nacheinander folgenden Schritte:
  • Herstellen des Metall-Holzwerkstoff-Materialverbundes durch Verkleben der Metallschicht mit der Holzwerkstoffschicht bzw. mit dem auf der Basis von Holzwerkstoffen gebildeten Türblattkern und
  • - nach diesem Herstellschritt - Ausbilden von Stirnseitenbereichen des Türblatts und/oder von für das Türblatt vorgesehenen Öffnungen, Ausnehmungen und/oder Fenster- oder Lüftungsausschnitten an, durch bzw. in den Metall-Holzwerkstoff-Materialverbund mittels der spanabhebenden Formgebung mit der turbinenartigen Geschwindigkeit bei geringem Spanabhub.


[0019] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden bevorzugt Hochgeschwindigkeitsbohr- oder -fräsvorrichtungen mit turbinenartigen Drehzahlen, vorzugsweise oberhalb von etwa 5000 Umdrehungen pro Minute, verwendet, deren Angriffswerkzeuge einen so geringen spanabhebenden Angriff bieten, daß bei diesen Drehzahlen Schäden durch Wärmeentwicklung aufgrund Abtransport der Wärmeenergie durch die Späne vermieden werden. Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Türblatts werden in bevorzugter Ausgestaltung nach Materialverbundes die Stirnkantenbereiche zum Anbringen einer oder mehrerer Stoßschutzschichten durch Fräsen mit der turbinenartigen Geschwindigkeit unter dem geringen Spanabhub kalebriert, auf Maß gebracht und/oder geglättet.

[0020] Die spanabhebende Formgebung erfolgt bevorzugt bei Werkzeugdrehzahlen oberhalb von etwa 5000 Umdrehungen pro Minute, insbesondere oberhalb von etwa 8000 Umdrehungen pro Minute und am meisten bevorzugt bei etwa 10.000 Umdrehungen pro Minute oder mehr. Diese Zahlen sind naturgemäß lediglich Richtwerte, gute Ergebnisse werden auch z. B. bei Abweichungen von etwa 10 - 20 % von diesen Drehzahlen erreicht.

[0021] In einer bevorzugten Ausbildung als Fräsverfahren ist das erfindungsgemäße Verfahren gekennzeichnet durch Verwendung eines Fingerfräsers, insbesondere mit zwei Schneiden, mit einem Durchmesser von weniger als etwa 30 mm, insbesondere weniger als etwa 15 mm und bevorzugt von etwa 8 mm. Bei der spanabhebenden Formgebung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt der Werkzeugvorschub bevorzugt zwischen 3 Meter pro Minute und 0,1 Meter pro Minute und inbesondere zwischen etwa 0,5 - 2 Meter pro Minute und bevorzugt bei etwa 1 Meter pro Minute.

[0022] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1
einen Querschnitt eines stumpf ausgeführten Randabschnitts eines Türblatts in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2
einen Querschnitt eines gefälzt ausgeführten Randabschnitts eines Türblatts in einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 3
einen Querschnitt eines Randabschnitts eines Türblatts in einer dritten Ausführungsform mit Doppelfalz, und
Fig. 4
einen Querschnitt eines Randabschnitts eines Türblatts in einer vierten Ausführungsform, das bis auf einen Laibungsfalz stumpf ausgeführt ist.


[0023] In den Fig. 1 bis 4 sind Querschnitte durch vier Ausführungsformen von Türblättern 1 - 4 für Feuer- und/oder Rauchschutztüren gezeigt. Die Querschnitte zeigen dabei nicht das gesamte Türblatt 1-4, sondern jeweils nur einen Teilabschnit davon, nämlich der sich am vertikal anzuordnenden Umfangsrand befindliche Randabschnitt. Die gezeigten Türblätter 1 bis 4 haben bis auf den Stirnkantenbereich 5, der einmal stumpf (Türblatt 1), stumpf mit Laibungsfalz (Türblatt 3), gefalzt (Türblatt 2) oder mit Doppelfalz (Türblatt 4) ausgeführt ist, den gleichen Aufbau. In der Zeichnung und der hier vorliegenden Beschreibung werden daher für gleiche oder entsprechende Teile gleiche Bezugsziffern verwendet.

[0024] Die Türblätter 1-4 weisen einen aus Holzwerkstoffen gebildeten Türblattkern 6 und an ihren beiden Breitseiten 7a und 7b eine Metallbeschichtung 8a bzw. 8b auf. Außerdem ist am äußeren Umfangsrand, d.h. am Stirnkantenbereich 5, die gesamte Stirnseite überdeckend eine Stoßschutzschicht 9 vorgesehen.

[0025] Der Türblattkern 6 ist vorzugsweise selbst bereits wie ein übliches Türblatt einer Feuer- und/oder Rauchschutztür auf der Basis von Holzwerkstoffen ausgebildet. Demgemäß weist er zumindest an den vertikalen Randbereichen einen Türblattrahmen 10, d.h. einen Rahmenholm oder sonstige Rahmenkonstruktion, aus steiferen Holzmaterialien wie Massivholz, Schichtholz oder Verbundschichtholz und eine Türblattfüllung 11 auf, die aus Füllmaterialien auf der Basis von Holzwerkstoffen insbesondere leichterer Art gebildet ist. Die Türblattfüllung 11 kann in nicht dargestellten Ausführungsformen in inneren Hohlräumen mit Dämmaterialien versehen sein, solange die Steifigkeit des Türblattkerns 6 damit nicht wesentlich beeinträchtigt wird. Der Türblattrahmen 10 ist bei den gezeigten vier Ausführungsformen von Türblättern 1-4 je nach Gestaltung des Stirnkantenbereichs (stumpf oder mit Falzen) verschieden ausgeführt. In nicht dargestellten Ausführungsformen weist der Türblattrahmen 10 auch Anleimer auf. Auch Zwischenstreifen aus bei Wärmeentwicklung aufschäumenden Material sind am Türblattrahmen 10 denkbar - so wie dies auf dem Gebiet der Feuer- und Rauchschutztüren auf der Basis von Holzwerkstoffen grundsätzlich bekannt ist.

[0026] Die Metallbeschichtung 8a bzw. 8b weist an der sichtbaren Breitseitenfläche vorzugsweise eine metallische, insbesondere eine metallisch glänzende, reflektierende oder spiegelnde Oberfläche 12a bzw. 12b (Metalloberfläche) auf. In weiteren Ausführungen sind Lackierungen oder dergleichen vorgesehen, insbesondere solcherart, daß sie eine glänzende oder hochglänzende (spiegelnde) Oberfläche 12a, 12b bieten. Die die Metallbeschichtung 8a oder 8b bildende Metallschicht hat jeweils eine Dicke von etwa 0,1 bis 2 mm, vorzugsweise 1 mm und wird bevorzugt durch ein Metallblech (bzw. eine Metallfolie), insbesondere aus Edelstahl gebildet. Das Metallblech braucht im Falle von Edelstahl oder anderen nichtrostenden Metallen nicht oberflächenbehandelt sein, wenngleich auch insbesondere bei weniger edlen Metallen sämtliche bekannten zur optischen Vergütung denkbaren Oberflächenbehandlungen (auch Verchromungen, Folienbeschichtungen usw.) möglich sind. Bei weiteren Ausführungsformen sind anstelle von blitzblanken (polierten) Metalloberflächen gebürstete Metalloberflächen 12a, 12b vorhanden.

[0027] Mit der Bezugsziffer 13 ist eine Zwischenschicht bezeichnet, die je nach Ausgestaltung des sich unter der Metallbeschichtung 8a, 8b befindlichen Türblattkerns 6 aus verschiedenen Materialien besteht. Einerseits kann sich an der Innenseite der Metallbeschichtung 8a, 8b eine Platte oder ein Paneel aus Holzwerkstoffen befinden, die mit der Metallbeschichtung 8a, 8b zu einer bereits in sich steifen Einheit verbunden, d.h. insbesondere durch eine in diesem Fall nicht dargestellte Klebeschicht verklebt oder verleimt ist. Dann ist also bei 13 eine Holzwerkstoffzwischenschicht vorgesehen.

[0028] Andererseits kann der Türblattkern 6 auch ohne eine solche Holzwerkstoffzwischenschicht genügend Festigkeit als Unterlage für die Metallbeschichtung 8a, 8b bieten. Dann ist die Metallbeschichtung 8a, 8b direkt auf dem Türblattrahmen 10 und der Türblattfüllung 11 geklebt. In diesem Fall bezeichnet die Bezugsziffer 13 eine - in dem hier dargestellten Beispiel etwas dickere - Zwischenschicht aus Klebstoff, der insbesondere nach dem Aushärten eine gewisse dauerhafte Elastizität aufweist, um unterschiedliche Wärmeausdehnungen der verbundenen Materialien auszugleichen.

[0029] Die Dicke D des Türblatts 1-4 beträgt z.B. ca. 40 bis 80 mm. Die Stoßschutzschicht 9 überdeckt in den dargestellten Beispielen die gesamte diese Dicke überspannende Stirnseitenbreite, ist also sowohl mit dem Türblattkern 6, d.h. dem Türblattrahmen 10 oder in den oben erwähnten nicht dargestellten Ausführungen dem Anleimer, als auch mit der Metallbeschichtung 8a, 8b an deren Kantenbereich 14 verbunden und verankert. Sie besteht aus Polyurethan (PU) oder vergleichbaren Kunststoffen. Bei Falzen ist sie auch auf den durch die Falze 15, 16 und 17 gebildeten parallel zur Türblattebene verlaufenden Falzflächen 18, 19 bzw. 20 vorgesehen.

[0030] Durch die Verbindung miteinander bilden der Türblattkern 6 und die Metallbeschichtungen 8a und 8b eine die Dicke D aufweisende Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht 21, die den leichten und dennoch steifen Körper des Türblattes 1-4 bildet.

[0031] Die sichtbaren glänzenden Oberflächen 12a, 12b an den Breitseiten 7a, 7b können gestützt durch den Türblattkern 6 aus Holzwerkstoff in hohem Maße eben, d.h. ohne Welligkeiten, Erhebungen, Vertiefungen oder dergleichen Abweichungen von der ebenen Form, die aufgrund des reflektierenden Glanzes der Oberflächen 12a, 12b sofort sichtbar wären, ausgeführt werden. In weiteren nicht dargestellten Ausführungsformen können die Oberflächen 12a, 12b, anstatt eben zu sein, auch in regelmäßiger Form gekrümmt (hohlspiegelförmig, zylinderförmig wie bei modernen Kühlschränke, sinusförmig oder dergleichen mehr) sein, wodurch besondere optische Effekte erzielt werden. Auch bei solchen gewünschten regelmäßigen Formen können Abweichungen aufgrund des besonderen Materialverbundes vermieden werden.

[0032] Damit die gewünschte Optik der Oberflächen 12a, 12b auch nach heftigeren Stößen auf den besonders stoßgefährdeten Stirnkantenbereich 5 (insbesondere dem gegenüber den Angeln befindlichen) erhalten bleibt, ist die Stoßschutzschicht 9 vorgesehen, die solche Stöße von der Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht 21 abhält.

[0033] Zur Herstellung des Türblatts 1-4 wird zunächst der Türblattkern 6 durch Verbindung des Türblattrahmens 10 mit der Türblattfüllung 11 gefertigt. Metallbleche werden zur Bildung der Metallbeschichtungen 8a, 8b an beiden Breitseiten 7a, 7b über die Zwischenschicht 13 an dem Türblattrahmen 10 und der Türblattfüllung festgeklebt. Auf diese Weise entsteht zunächst die Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht 21 mit dem zwischen Metallschichten 8a, 8b wie ein Sandwich eingebetteten Kern 6 aus Holzwerkstoffen, welche Verbundschicht 21 jedoch noch keinerlei Öffnungen oder Ausnehmungen aufweist.

[0034] Die für die Ausbildung als Türblatt 1-4 notwendigen Öffnungen für Beschläge, Angeln usw. - auch Fenster- oder Lüftungsausschnitte sind selbstverständlich machbar - werden anschließend in einem Arbeitsgang durch die Verbundschicht hindurch eingebracht. Weil bei der Metallbearbeitung sonst übliche spanabhebende Verfahren insbesondere durch Wärmeentwicklung Schäden wie Verformungen der Oberfläche 12a bzw. 12b, Verbrennungen des Holzes oder über Entzündung der Holzspäne einen Brand verursachen könnten und weil eine Flüssigkeitskühlung wegen der durch die Kühlflüssigkeit zu befürchtenden Schäden an den Holzwerkstoffen nicht einsetzbar ist, werden die Öffnungen (und eventuell die Ausnehmungen) durch Fräsen oder Bohren oder dergleichen spanabhebende Formverfahren (z.B. auch Sägen) mit hoher Geschwindigkeit und sehr geringem (minimalem) Spanabhub eingebracht. Es werden also Hochgeschwindigkeitsbohr- oder -fräsvorrichtungen mit turbinenartigen Drehzahlen (Stichwort Zahnarztbohrer) eingesetzt, deren Angriffswerkzeuge einen sehr geringen spanabhebenden Angriff bieten. Versuche haben gezeigt, daß sich überraschenderweise mit einer solchen Bearbeitung größere Wärmeentwicklung an den Schnittstellen der Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht mit den einhergehenden Schäden auch ohne Flüssigkeitskühlung vermeiden lassen.

[0035] Bei der Herstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels werden auf vorgefertigte Holztüren links und rechts auf den Breitseiten Edelstahlbleche aufgeklebt und anschließend bündig gefräst. Das Fräsen dieser Edelstahl- Holzwerkstoff-Türen erfolgt mit einem Fingerfräser mit zwei Schneiden. Das Werkzeug wird deswegen als Fingerfräser bezeichnet, weil es einen sehr kleinen Durchmesser hat und in einer Fräsvorrichtung derart gelagert ist, daß sie daraus wie ein Finger herausschaut. Ein beispielsweiser Durchmesser des Fingerfräsers beträgt 8 mm. Die Drehzahl liegt im Bereich um die 10.000 Umdrehungen pro Minute, der Vorschub beträgt ca. 1 Meter pro Minute. Mit dieser Ausbildung kann das Edelstahl ohne Kühlung durch Wasser oder dergleichen gefräst werden. Die einzelnen Parameter sollten dabei so optimiert werden, daß das Edelstahlblech nicht blau anläuft. Zur Optimierung kann beispielsweise auch die Drehzahl erhöht werden oder die Vorschubgeschwindigkeit verringert werden. Die abgehobenen Späne müssen die Wärmeenergie aufnehmen und abtransportieren.

[0036] Mit ähnlich hohen Drehzahlen und ähnlich geringem Spanabhub kann auf die gleiche Art und Weise das Türblatt oder die ganze Tür auch gebohrt werden.

[0037] Auch die Falzungen können im Prinzip auf diese Weise durch Fräsen oder dergleichen spanabhebende Bearbeitung eingebracht werden, wenngleich auch die Verwendung entsprechend geformter, d.h. gefalzter Türblattrahmen 10 oder Anleimer gleich bei der Herstellung der Verbundschicht möglich ist. Nach Herstellung der Verbundschicht 21 werden diejenigen Stirnkantenbereiche 5, an denen die Stoßschutzschicht 9 angebracht werden soll, durch Fräsen oder Schleifen geglättet, anschließend gesäubert. Zumindest an dem Metall-Holzwerkstoff-Verbundbereich, d.h. speziell am Metallkantenbereich 14, erfolgt dabei das Fräsen bevorzugt in der oben beschriebenen Weise mit Hochgeschwindigkeitsfräsern, am reinen Türblattrahmen kann auch ein normaler Holzfräser eingesetzt werden. Daraufhin wird die Stoßschutzschicht 9 entweder direkt oder über eine (nicht dargestellte) Zwischenlage zur Verbesserung der Haftung angeschäumt oder angespritzt. In weiteren (nicht dargestellten) Ausführungsformen sind im Stirnkantenbereich (im Türblattkern 6) Ausnehmungen zur Verankerung eines Stoßschutzes vorgesehen.

[0038] Als Ergebnis erhält man eine absolut saubere, feine, hochwertige, ansehnliche Tür hoher Festigkeit bei leichtem Gewicht und hohem Wärmedämmwert, die zugleich als wertvolle Tür gegen Stöße, die in der Regel auf die in den zu verschließenden Raum hinein offenstehenden Stirnkante (Stirnseite) erfolgen, durch die Polyurethanschicht 9 geschützt ist.

[0039] Auch wenn das Türblatt und dessen Herstell- oder Bearbeitungsverfahren anhand der dargestellten Ausführungsformen beschrieben worden ist, sind auch weitere Ausführungsformen möglich. So können die einzelnen Merkmale sämtlicher gezeigter und/oder beschriebener Ausführungsformen beliebig untereinander zu neuen Ausführungsformen kombiniert werden. Mit dem oben beschriebenen Verfahren können neben den Türblättern selbst auch z. B. Zargen oder ganze Türen bearbeitet werden. Das Verfahren ist prinzipiell bei jedem Metall-Holzwerkstoff-Materialverbund zur spanabhebenden Formgebung verwendbar.

[0040] Wichtige Aspekte des hier beschriebenen Türblattes sowie von dessen Bearbeitungsverfahren werden im folgenden anhand der Darstellung in Fig. 1 noch einmal zusammengefaßt:

[0041] Zum Bieten einer optisch glatten Oberfläche an einem insbesondere für Feuer- und/oder Rauchschutztüren geeigneten Türblatt (1), von dem wenigstens eine Breitseite (7a, 7b) mit einer Metallschicht (8a, 8b) versehen ist und das in Großserie gefertigt werden kann und bei guter Handlichkeit hohe Wärmedämmung bietet, wird vorgeschlagen, die Metallschicht (8a, 8b) auf einer Schicht (13) oder einem Türblattkern (9) auf der Basis von Holzwerkstoffen anzubringen. Der Türblattkern (6) ist vorzugsweise selbst eine auf Holzwerkstoffen basierende Feuer-/Rauchschutztürblattkonstruktion. In einer bevorzugten Ausführung ist insbesondere zum Erhalt der Optik nach Stößen an einem stoßgefährdeten Stirnkantenbereich (5) eine Stoßschutzschicht (9), vorzugsweise aus angeschäumten oder angespritzten Kunststoff, insbesondere PU vorgesehen. Die Bearbeitung des bei dem Türblatt verwendeten Metall-Holzwerkstoff-Materialverbundes (8a/13/9; 8 b/13/9) erfolgt erfindungsgemäß durch spanabhebende Formgebung mit turbinenartigen Geschwindigkeiten bei sehr geringem Spanabhub.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0042] 
1
Türblatt (erste Ausführungsform)
2
Türblatt (zweite Ausführungsform)
3
Türblatt (dritte Ausführungsform)
4
Türblatt (vierte Ausführungsform)
5
Stirnkantenbereich (Stirn- oder Umfangsseite)
6
Türblattkern
7a
Breitseite
7b
Breitseite
8a
Metallbeschichtung (Metallschicht)
8b
Metallbeschichtung (Metallschicht)
9
Stoßschutzschicht
10
Türblattrahmen
11
Türblattfüllung
12a
Oberfläche (Metalloberfläche)
12b
Oberfläche (Metalloberfläche)
13
Zwischenschicht (Klebstoff oder Holzwerkstoff)
14
Metallkantenbereich
15
Falz
16
Doppelfalz
17
Laibungsfalz
18
Falzfläche
19
Falzfläche
20
Falzfläche
21
Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht
D
Türblattdicke



Ansprüche

1. Türblatt, insbesondere für eine Feuer- und/oder Rauchschutztür, bei welchem wenigstens eine sichtbare Breitseite (7a, 7b) eine insbesondere durch ein außenseitig aufgebrachtes Metallblech gebildete Metallschicht (8a, 8b) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,

daß an der Innenseite der Metallschicht (8a, 8b) insbesondere zum Bilden eines Materialverbundes eine auf der Basis von Holzwerkstoffen gebildete Schicht, vorzugsweise eine Zwischenschicht (13), oder ein auf der Basis von Holzwerkstoffen gebildeter Türblattkern (6) vorgesehen ist.


 
2. Türblatt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Metallschicht (8a, 8b) auf einer Feuer- und/oder Rauchschutztürblattkonstruktion auf der Basis von Holzwerkstoffen außenseitig aufgebracht ist.


 
3. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Metallschicht (8a, 8b) der außenseitig sichtbare Teil einer Metall-Holzwerkstoff-Verbundschicht (21) ist.


 
4. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,

daß jede der beiden Breitseiten (7a, 7b) des Türblatts insbesondere zum Bilden jeweils der gesamten sichtbaren Breitseitenfläche mit der Metallschicht (8a, 8b) versehen ist.


 
5. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,

daß das die Metallschicht (8a, 8b) bildende Metallblech mit der bzw. dem auf der Basis von Holzwerkstoffen gebildeten Zwischenschicht (13) oder Türblattkern (6) verklebt ist, insbesondere mittels einer nach dem Aushärten elastischen oder dauerelastischen Klebeschicht.


 
6. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,

daß ein stoßgefährdeter Stirnkantenbereich (5) an wenigstens einer der Stirnseiten des Türblatts (1, 2, 3, 4) mit einer Stoßschutzschicht (9), insbesondere aus Polyurethan oder vergleichbarem Kunststoff, versehen ist.


 
7. Türblatt nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,

daß eine, mehrere oder alle der stumpf, stumpf mit Laibungsfalz oder einfach oder mehrfach gefalzt ausgeführten Stirn- oder Umfangsseiten mit der Stoßschutzschicht (9) versiegelt, insbesondere vollständig umspritzt sind.


 
8. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 7
dadurch gekennzeichnet,

daß das Metallblech eine Dicke von ca. 0,1 bis 2 mm aufweist und an der sichtbaren Oberfläche (12a, 12b) vorzugsweise unbeschichtet ist.


 
9. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Metallschicht (8a, 8b) die sichtbare Breitseitenoberfläche (12a, 12b) bildet, aus Edelstahl besteht und vorzugsweise ca. 1 mm dick ist.


 
10. Verfahren zum Herstellen oder Bearbeiten einer Tür, einer Zarge und/oder eines Türblattes, insbesondere eines Türblattes nach einem der Ansprüche 1 bis 9, welche Tür, welche Zarge bzw. welches Türblatt einen Metall-Holzwerkstoff-Materialverbund (21) aufweist, umfassend eine spanabhebende Formgebung des Metall-Holzwerkstoff-Materialverbundes (21) mit turbinenartiger Geschwindigkeit, wie beispielsweise bei einem Zahnarztbohrer, unter geringem Spanabhub in der Art, daß Schäden an dem Metall-Holzwerkstoff-Materialverbund (21) durch Wärmeentwicklung ohne Flüssigkeitskühlung vermieden werden.
 
11. Verfahren nach Anspruch 10 zum Herstellen eines Türblattes (1, 2, 3, 4) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
gekennzeichnet durch

Herstellen des Metall-Holzwerkstoff-Materialverbundes (21) durch Verkleben der Metallschicht (8 a, 8 b) mit der Holzwerkstoffschicht (13) bzw. mit dem auf der Basis von Holzwerkstoffen gebildeten Türblattkern und

- nach diesem Herstellschritt - Ausbilden von für das Türblatt (1 bis 4) vorgesehenen Öffnungen, Ausnehmungen und/oder Fenster- oder Lüftungsausschnitten durch bzw. in den Metall-Holzwerkstoff-Materialverbund (21) mittels der spanabhebenden Formgebung mit der turbinenartigen Geschwindigkeit bei geringem Spanabhub.


 
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11
gekennzeichnet durch

Verwenden von Hochgeschwindigkeitsbohr- oder -fräsvorrichtungen mit turbinenartigen Drehzahlen, vorzugsweise oberhalb von etwa 5000 Umdrehungen pro Minute, deren Angriffswerkzeuge einen so geringen spanabhebenden Eingriff bieten, daß bei diesen Drehzahlen Schäden durch Wärmeentwicklung vermieden werden.


 
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12 zum Herstellen eines Türblatts (1 - 4) nach einem der Ansprüche 1 bis 9
dadurch gekennzeichnet,

daß nach Herstellung des Metall-Holzwerkstoff-Materialverbundes (21) Stirnkantenbereiche (5) durch Fräsen mit der turbinenartigen Geschwindigkeit unter dem geringen Spanabhub geformt, kalibriert, auf Maß gebracht, geglättet und/oder zum Anbringen einer oder mehrerer Stoßschutzschichten (9) durch die spanabhebende Formgebung bearbeitet werden, insbesondere die Metallschichten bündig gefräst

werden.
 
14. Verfahren nach einem Ansprüche der 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,

daß die spanabhebende Formgebung bei Werkzeugdrehzahlen oberhalb von etwa 5000 Umdrehungen pro Minute, insbesondere oberhalb von etwa 8000 Umdrehungen pro Minute und bevorzugt bei etwa 10000 Umdrehungen pro Minute oder mehr durchgeführt wird.


 
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14 in einer Ausbildung als Fräsverfahren,
gekennzeichnet durch

Verwendungen eines Fingerfräsers, insbesondere mit zwei Schneiden, mit einem Durchmesser von weniger als etwa 30 mm, insbesondere weniger als etwa 15 mm und bevorzugt von etwa 8 mm.


 
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15,
insbesondere nach Anspruch 14 und Anpruch 15,
gekennzeichnet durch

einen Werkzeugvorschub zwischen etwa 3 Metern pro Minute und etwa 0,1 Metern pro Minute, insbesondere zwischen etwa 0,5 bis 2 Meter pro Minute und bevorzugt von etwa 1 Meter pro Minute.


 




Zeichnung










Recherchenbericht