[0001] Die Erfindung betrifft einen Zylinderkopf einer Mehrzylinder-Brennkraftmaschine entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In der DE-A 35 13 126 ist ein Zylinderkopf dargestellt, bei dem zwischen dem Zylinderkopfboden
und der Zylinderkopfdecke Stützwände vorgesehen sind, die an sich bis zum Zylinderkopfboden
erstreckenden Pfeifen zur Aufnahme der Zylinderkopfschrauben angeformt sind.
[0003] Bei einem gattungsgemäßen Zylinderkopf in der älteren Patentanmeldung DE 197 13 246.4
ist eine vorgebbare Verteilung der Schraubenkräfte und einer Anpressung des Zylinderkopfes
an das Zylinderkurbelgehäuse insbesondere über den Umfang jedes Brennraumes dadurch
erreichbar, daß die Stützwände von am Umfang jedes Brennraumes zwischen benachbarten
Schraubenpfeifen Quer- und Längsrichtung des Zylinderkopfes verlaufenden Wänden gebildet
sind, und daß die Wand der Schraubenpfeifen in dem Umfangsbereich, der dem von den
Längs- und Querwänden umschlossenen Räumen zugewandt ist, in einem Abstand von dem
Boden endet.
[0004] Bei der Ausführung nach der vorgenannten älteren Anmeldung werden dadurch, daß sich
die Schraubenpfeifen nicht bis zum Zylinderkopfboden erstrecken, die Schraubenkräfte
überwiegend auf die jeden Brennraum umgebenden Längs- und Querwände übertragen und
somit eine optimale Anpressung des Zylinderkopfes an das Zylinderkurbelgehäuse entlang
des Umfanges jedes Brennraumes erreicht.
[0005] Bei der Ausführung nach der älteren Anmeldung können sich des weiteren die Seitenkanten
der innenliegenden Querwände von den Endflächen der jeweils zugeordneten Schraubenpfeifen
schräg nach innen zum Zylinderkopfboden erstrecken, um die Anpressung des Zylinderkopfbodens
zwischen den Brennräumen zu verstärken.
[0006] Die Länge der Schraubenpfeifen kann bei jener Ausführung etwa 2/3 des Abstandes zwischen
dem Boden und der Decke des Zylinderkopfes betragen.
[0007] Bei der in der älteren Anmeldung beschriebenen Zylinderkopfausführung beschäftigt
sich die vorliegende Erfindung mit dem Problem, die Zylinderkopfschrauben, die dort
in dem Bereich, in dem sie aufgrund der aus Kraftübertragungsgründen fehlenden Schraubenpfeifenwand
dem Kühlwasserangriff ausgesetzt sind, vor einem solchen Angriff zu schützen. Durch
diesen Schutz soll jedoch die bei der Ausführung nach der älteren Anmeldung aus Kraftübertragungsgründen
gewählte Beabstandung der Schraubenpfeifenenden von dem Boden des Zylinderkopfes funktionell
beibehalten werden. Das gleiche gilt für die Anbindung der Querwände an die Schraubenpfeifen
im bodennahen Bereich des Zylinderkopfes.
[0008] Eine Lösung dieses Problems wird bei einem gattungsgemäßen Zylinderkopf durch eine
Ausführung nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 erreicht.
[0009] Zweckmäßige Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Zylinderkopfschrauben in demjenigen
Bereich, der bei der Ausführung nach der eingangs genannten älteren Patentanmeldung
durch die jeweils verkürzt ausgeführte Schraubenpfeife durch diese nicht mehr gegen
einen Kühlwasserangriff geschützt ist, durch eine separate, nicht kraftstoffübertragend
ausgelegte Trennwand zu schützen. Diese Trennwand kann integrierter Bestandteil der
Schraubenpfeife sein. Sie darf lediglich mit Bezug auf eine Aufnahme der Spannkraft
der Zylinderkopfschraube keine kraftabstützende Funktion ausüben.
[0011] Die Trennwandfunktion kann auch eine separat angebrachte Hülse erfüllen, wenn diese
gegenüber dem frei auslaufenden Ende der Schraubenpfeife einerseits und gegenüber
dem Boden des Zylinderkopfes andererseits gedichtet ist.
[0012] Um eine Querdurchströmung der den einzelnen Zylindern zugeordneten Kühlwasserräume
des Zylinderkopfes zu ermöglichen, können auch die Querwände an den Seitenkanten vollständig
zwischen Decke und Boden des Zylinderkopfes an die Seitenwände herangeführt sein.
Um die zwickelförmigen Aussparungen bei der Anbindung der Querwände an die Seitenwände
im Bodenbereich des Zylinderkopfes gemäß der Ausführung nach der oben zitierten älteren
Patentanmeldung mit Bezug auf eine Kräfteverteilung innerhalb des Zylinderkopfes funktionell
aufrechterhalten zu können, können diese Bereiche ebenfalls ohne bzw. ohne nennenswerte
Kraftübertragungsfunktion ausgeführt werden. Hierzu kann es bereits ausreichen, diese
Bereiche mit einer verdünnten Wanddicke auszugestalten. Wie bei den Schraubenpfeifen
ist es auch möglich, hier ein lediglich Trennfunktion ausübendes Zusatzteil in einen
offengehaltenen Zwickelbereich einzusetzen.
[0013] Durch eine vollständige Abtrennung der Zylinderkopfschrauben von den Wasserräumen
des Zylinderkopfes ist es möglich, um die Zylinderkopfschrauben herum einen abgeschlossenen
Ringraum zu schaffen. Hierdurch kann eine günstige Temperaturverteilung über die gesamte
Länge der Zylinderkopfschrauben erreicht werden und zwar insbesondere bei noch warmlaufendem
Motor nach einem Motorstart.
[0014] Ein nachfolgend noch näher beschriebenes Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung
dargestellt.
[0015] Diese zeigt in der einzigen
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes aus einem Zylinderkopf mit Blick auf
dessen auf das Kurbelgehäuse aufzusetzenden Unterseite.
[0016] Der in der Zeichnung dargestellte Zylinderkopfausschnitt zeigt mit einem Blick auf
den als solchen nicht dargestellten Boden des Zylinderkopfes im wesentlichen die von
dem Bodenbereich sich zu dem oberen Bereich des Zylinderkopfes erstrekkenden seitlichen
Begrenzungswände der den einzelnen Zylindern im Zylinderkopf zugeordnete Kühlwasserräume.
[0017] An dem rechten Ende der Zeichnung ist in dem Boden des Zylinderkopfes ein Brennraumbegrenzungsabschnitt
angedeutet.
[0018] Von diesem angedeuteten Bodenbereich, der in dieser Form auch die übrigen offen gezeichneten
Bodenbereiche des Zylinderkopfes ausfüllt, erstrecken sich zum oberen Bereich des
Zylinderkopfes - der in der Zeichnung unten liegt - Längsseitenwände 1 und mit diesen
verbundene Querwände 2 und 3. Die Querwände 2 bilden dabei Außenwände, während die
Querwände 3 jeweils als Zwischenwände zwischen zwei benachbarten Kühlwasserräumen
4 liegen. Die Kühlwasserräume 4 sind in einem obenliegenden Bereich des Zylinderkopfes
durch eine gemeinsame Decke 5 verschlossen.
[0019] Zu den Ein- und Auslaßventilen im Bodenbereich des Zylinderkopfes führende Ein- und
Auslaßkanäle durchdringen jeweils die Längsseitenwände 1. Dieses Durchdringen der
Längsseitenwände 1 ist jeweils durch in diesen eingezeichnete Öffnungen angedeutet.
In den Grenzbereichen zwischen den Längsseitenwänden 1 und den Querwänden 2, 3 sind
jeweils Schraubenpfeifen 6 zur Aufnahme und Führung von den Zylinderkopf auf dem Kurbelgehäuse
fixierenden Zylinderkopfschrauben vorgesehen.
[0020] Von dem oberen Bereich des Zylinderkopfes aus erstrecken sich die Schraubenpfeifen
6 über einen ersten Bereich 7 mit einer ersten Wanddicke und verlaufen daran anschließend
in einem zweiten Bereich 8 mit einer zweiten Wanddicke bis in den Boden des Zylinderkopfes.
Zwischen dem ersten und dem zweiten Wanddickenbereich 7 bzw. 8 weisen die Schraubenpfeifen
eine Stufe 9 auf.
[0021] Der erste Wanddickenbereich 7 ist kraftübertragend für die von den Zylinderkopfschrauben
erzeugten Spannkräfte ausgebildet. Der zweite Wanddickenbereich 8 erfüllt lediglich
die Funktion einer nicht tragenden Trennwand zur Abtrennung des Schraubenpfeifen-Innenraumes
von den angrenzenden Kühlwasserräumen 4. Eine kraftübertragende Funktion kommt diesen
Wanddickenbereichen 8 nicht zu. Diese Wanddickenbereiche 8 werden vielmehr bewußt
derart bemessen, daß sie keine kraftaufnehmende bzw. kraftübertragende Funktion mit
Bezug auf die von den Zylinderkopfschrauben ausgehenden Spannkräfte ausüben können.
Eine ideale Wanddickenausbildung besteht in dem Bereich 8 darin, daß durch diese Wandbereiche
die über die Längsseitenwände 1 und die Querwände 2 und 3 erfolgenden Kraftübertragungen
derart Weise erfolgen, als ob die zweiten Wandbereiche 8 überhaupt nicht vorhanden
wären.
[0022] In dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind die zweiten Wanddickenbereiche 8 der
Schraubenpfeifen 6, die lediglich Trennwandfunktion haben, integrierte Bestandteile
der Längsseiten- und Querwände 1, 2, wobei das gezeichnete Gebilde insgesamt ein Gußteil
ist. Die Wandstärken in dem Bereich 8 sind derart ausgeführt, daß diese Wandbereiche
gerade noch als Gußteil herstellbar sind.
[0023] Die zweiten Wanddickenbereiche 8 der Schraubenpfeifen 6 können auch durch separat
eingesetzte Teile wie beispielsweise Hülsen aus irgendeinem den Betriebsanforderungen
genügendem Werkstoff bestehen. Solche Hülsen sind gegebenenfalls lediglich dicht mit
den ersten Wanddickenbereichen 7 der Schraubenpfeifen 6 sowie dem Boden des Zylinderkopfes
zu verbinden. Die zweiten Wanddickenbereiche 8 sollen lediglich dazu dienen, eine
fluidsperrende Trennung zwischen den Kühlwasserräumen 4 einerseits und dem Innenbereich
der Schraubenpfeifen 6 andererseits, in dem die Zylinderkopfschrauben verlaufen, ermöglichen
und sicherstellen. Der Grund für diese Trennung besteht darin, daß die Zylinderkopfschrauben
materialmäßig durch das Kühlwasser dauerfestigkeitsschädigend angegriffen werden können.
Zylinderkopfschrauben, die einem Angriff des Kühlwassers ausgesetzt sind, müssen daher
aus einem besonderen, vergleichsweise teuren Material bestehen. Es besteht ein Bestreben,
einen Einsatz von Zylinderkopfschrauben aus derart teuren Materialien aus wirtschaftlichen
Gründen zu vermeiden. Hierzu trägt die erfindungsgemäße Ausführung mit einer Abtrennung
der Schrauben von dem Kühlwasser bei.
[0024] Für eine optimale Übertragung der von den Zylinderkopfschrauben ausgehenden Spannkräfte
auf das Kurbelgehäuse sollten die an die Kurbelgehäuseauflagefläche im Bereich der
Zylinderkopfschrauben angrenzenden Seitenkantenbereiche der Querwände 3 zwischen benachbarten
Kühlwasserräumen 4 möglichst nicht kraftaufnehmend bzw. kraftübertragend ausgebildet
sein. In diesen Bereichen sind daher zweckmäßigerweise Wandaussparungen vorgesehen.
Solche Wandaussparungen ermöglichen allerdings einen in Zylinderkopflängsrichtung
erfolgenden Kühlwasseraustausch zwischen den einzelnen Kühlwasserräumen 4. In Fällen,
in denen die einzelnen Kühlwasserräume 4 voneinander getrennt quer durchströmt werden
sollen, sind die vorgenannten Wandaussparungen nicht möglich. In diesen Fällen werden
die an sich gewünschten Wandaussparungen materialmäßig nur soweit aufgefüllt, wie
es zur Erreichung einer Trennfunktion notwendig ist. Dies bedeutet, daß die Wanddicken
äußerst gering derart ausgelegt werden, daß diese Wandbereiche, die in der Zeichnung
mit 10 angedeutet sind, derart ausgeführt werden, daß sie möglichst nicht mit Bezug
auf die von den Zylinderkopfschrauben ausgehenden Spannkräfte übertragend bzw. aufnehmend
wirken können.
[0025] Die Innendurchmesser der Schraubenpfeifen 6 können derart ausgelegt sein, daß bei
eingesetzten Zylinderkopfschrauben ein freier, zwischen beiden Teilen umlaufender
Ringraum verbleibt.
[0026] Der Kühlwasserzu- und -abfluß in die einzelnen Kühlwasserräume 4 erfolgt durch die
Längsseitenwände 1 durch Öffnungen 11 hindurch.
1. Zylinderkopf einer Mehrzylinder-Brennkraftmaschine, bestehend aus insbesondere einem
Gußstück mit von einem Boden, einer Decke (5) und Längsseitenwänden (1) begrenzten
Kühlwasserräumen (4), durch die sich von jedem einem Zylinder zugeordneten Brennraum
mindestens ein Einlaßkanal zu der einen der beiden Längsseitenwände (1) und mindestens
ein Auslaßkanal zu der anderen der beiden Längsseitenwände (1) erstreckt, und mit
an die Decke (5) für Zylinderkopfschrauben angeformten Schraubenpfeifen (6) und an
diese angeformten Querwänden (2, 3) die sich bis zum Boden des Zylinderkopfes erstrecken,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schraubenpfeifen (6) in jeweils demjenigen Umfangswandbereich, der den von
den Längsseitenwänden (1) und Querwänden (2, 3) umschlossenen Kühlwasserräumen (4)
zugewandt ist, in einem von dem Boden ausgehenden, mit Abstand von der Decke (5) endenden
Bereich (8) als lediglich fluidstromsperrende, nicht kraftübertragend ausgelegte Trennwand
zwischen dem jeweiligen Schraubenpfeifeninnenraum und den angrenzenden Kühlwasserräumen
(4) ausgebildet ist.
2. Zylinderkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge, innerhalb der die Schraubenpfeifen (6) lediglich Trennwandfunktion
besitzen, etwa ein Drittel des Abstandes zwischen dem Boden und der Decke (5) des
Zylinderkopfes beträgt.
3. Zylinderkopf nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen benachbarten Kühlwasserräumen (4) liegenden Querwände (3) in ihren
Endbereichen, in denen sie an den ausschließlich als Trennwand ausgebildeten zweiten
Wanddickenbereich (8) der Schraubenpfeifen (6) angrenzen, eine verminderte Wanddicke
aufweisen, wobei dieser verminderte Wanddickenbereich in Querwandlängsrichtung in
dem in Querwandhöhe liegenden Grenzbereich zwischen tragendem und nicht tragendem
Wandbereich der Schraubenpfeife (6) mit einem geringsten Wert beginnt und bei kontinuierlich
zunehmender Ausdehnung an dem Boden des Zylinderkopfes mit einem größten Wert endet.
4. Zylinderkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Trennwandfunktion besitzende Wanddickenbereich (8) jeder Schraubenpfeife
(6) als ein eigenständiges Teil ausgebildet und dicht zwischen dem ersten Bereich
(7) der Schraubenpfeife (6) und dem Boden des Zylinderkopfes eingespannt ist.
5. Zylinderkopf nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das eigenständige Teil aus einem anderen Material als die Schraubenpfeife (6)
besteht.
6. Zylinderkopf nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das eigenständige Teil eine Hülse ist.
7. Zylinderkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Zylinderkopfschrauben und Schraubenpfeifen (6) jeweils ein nach außen
dichter Ringraum ausgebildet ist.