[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Leitungsschutzschalter oder auch Leistungsschalter
mit einem Festkontakt und mit einem zur Herstellung einer schaltbaren elektrischen
Verbindung zweier Zuleitungen gegen diesen verschwenkbaren Bewegkontakt sowie mit
einer Blasspule zur magnetischen Beblasung eines bei der Trennung der Kontakte entstehenden
elektrischen Lichtbogens.
[0002] Ein bei einem Ausschaltvorgang eines Leitungsschutzschalters (LS-Schalter) entstehender
elektrischer Lichtbogen ist in hohem Maße unerwünscht, da ein solcher einerseits auch
nach dem Öffnen der Kontaktstelle den Stromfluß aufrechterhält und somit die Schaltzeit
verlängert. Andererseits setzt der als Lichtbogen bezeichnete elektrische Funkenüberschlag
eine vergleichsweise große Wärmemenge frei, die insbesondere zu einer starken Erhitzung
der Schalterkontakte am Ansatzpunkt des Lichtbogens führt. Diese Erhitzung kann zu
einer Schädigung oder Zerstörung der Kontakte führen. Es ist deshalb erforderlich,
den unvermeidlicherweise bei einem Ausschaltprozeß entstehenden Lichtbogen möglichst
schnell nach dessen Entstehen zu löschen.
[0003] Zu diesem Zweck ist üblicherweise seitlich der Schalterkontakte eine Löscheinrichtung,
insbesondere eine Löschkammer, vorgesehen. Um den Lichtbogen aus dem Kontaktbereich
in die Löscheinrichtung zu treiben und somit den Aus-Schaltvorgang zu beschleunigen,
wird der Lichtbogen häufig einem quer zur Lichtbogenstrecke wirkenden magnetischen
Feldes ausgesetzt. Auf den aus bewegten Ladungsträgern bestehenden Lichtbogen wird
bei richtiger Ausrichtung des Magnetfeldes eine als Lorentzkraft bezeichnete Kraft
ausgeübt, die diesen in Richtung der Löscheinrichtung beschleunigt. Eine solche mittels
eines Magnetfeldes erzwungene Wanderung des Lichtbogens wird als magnetische Beblasung
bezeichnet.
[0004] Es ist insbesondere bei Gleichstromanwendungen üblich, das zur magnetischen Beblasung
erforderliche Magnetfeld mittels eines nahe der Lichtbogenstrecke angeordneten Permanentmagneten
zu erzeugen. Da ein Permanentmagnet ein statisches Magnetfeld erzeugt, ist die Wirksamkeit
des LS-Schalters von der Richtung des durch diesen fließenden Stromes abhängig. Bei
Umkehr des Stromflußrichtung kehrt sich nämlich auch die Richtung der auf den Lichtbogen
wirkenden Lorentzkraft um. Dies bedeutet, daß bei einem Stromfluß entgegen der vorgesehenen
Richtung der Lichtbogen nicht in die Löscheinrichtung getrieben wird, sondern von
ihr weg. Beim Betrieb des LS-Schalters mit einem Wechselstrom wechselt auch die Lorentzkraft
alternierend. Dies bewirkt in nachteiliger Weise eine gegenüber dem Gleichstrombetrieb
erheblich gestörte Abschaltung.
[0005] Bei einem sogenannten Allstrom-Leitungsschutzschalter, d.h. bei einem LS-Schalter,
der polungsunabhängig für Gleichstrom und Wechselstrom geeignet ist, könnte der Einsatz
einer mit einem Dauerstrom durchflossenen Magnetspule zur Beblasung vorgesehen werden.
Diese Blasspule ist zwischen die Zuleitungen des LS-Schalters geschaltet, so daß der
Netzstrom in der Blasspule ein einem Permanentmagneten vergleichbares Magnetfeld erzeugt.
Eine Blasspule hat gegenüber einem Permanentmagneten den Vorteil, daß sich ihr Magnetfeld
bei einer Umkehr der Stromflußrichtung ebenfalls umkehrt. Die gleichzeitige Invertierung
des Stromflusses und der Magnetfeldrichtung bewirkt, daß die resultierende Lorentzkraft
unabhängig von der jeweiligen Stromflußrichtung stets in dieselbe Richtung zeigt.
Bei geeigneter Anordnung der Spule wird somit der Lichtbogen stets in die Löscheinrichtung
getrieben.
[0006] Der Einsatz einer dauerstromdurchflossenen Blasspule hat jedoch den Nachteil, daß
sich die Blasspule infolge des Stromflusses stark erwärmt. Eine Erwärmung der Blasspule
und somit des Innenraums des LS-Schalters ist jedoch unerwünscht. Ferner ist die Wirkung
einer dauerstromdurchflossenen Blasspule vergleichsweise gering. Dies liegt daran,
daß die Windungszahl der dauerstromdurchflossenen Blasspule aufgrund des im LS-Schalter
vorhandenen Raumes gering gehalten werden muß.
[0007] Aus der GB 930 101 A ist ein Leitungsschutzschalter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 bekannt. Der dort offenbarte Leitungsschutzschalter umfasst einen Festkontakt und
einen zur Herstellung einer schaltbaren elektrischen Verbindung zweier Zuleitungen
gegen diesen verschwenkbaren Bewegkontakt sowie eine Blasspule zur magnetischen Beblasung
eines bei der Trennung der Kontakte entstehenden elektrischen Lichtbogens, wobei die
Blasspule derart zwischen einer Zuleitung und einem Kontaktelement zur Ankopplung
an den Lichtbogen geschaltet ist, daß nach Trennung der Kontakte eine elektrische
Verbindung der Zuleitungen über den Lichtbogen und die Blasspule erfolgt.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Leitungsschutzschalter mit einer
von der Stromflußrichtung unabhängigen und besonders effektiven magnetischen Beblasung
eines elektrischen Lichtbogens anzugeben.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Danach
ist zur magnetischen Beblasung des Lichtbogens eine Blasspule vorgesehen, die einerseits
an eine Zuleitung, insbesondere die dem Bewegkontakt zugeordnete Zuleitung, angeschlossen
ist. Andererseits ist die Blasspule mit einem Kontaktelement verbunden, welches als
Ableitung für den Lichtbogen vorgesehen ist. Das Kontaktelement ist derart ausgebildet,
daß nach Trennung der Kontakte der Lichtbogen am Kontaktelement angreift. Die Blasspule
ist derart geschaltet, daß über den Lichtbogen und die Blasspule die beiden Zuleitungen
leitend verbunden sind. Das Kontaktelement ist als den Bewegkontakt in dessen Öffnungsstellung
zumindest seitlich bezüglich einer Lichtbogenstrecke umgebender Fangschuh ausgebildet.
[0010] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß eine magnetische Beblasung bei
einem Allstrom-Leitungsschutzschalter dann besonders effektiv wirkt, wenn sich die
Richtung des Magnetfeldes stets mit der Stromflußrichtung innerhalb des Lichtbogens
ändert. Sie nutzt die Erfahrung, daß eine solche stromflußabhängige Magnetfeldänderung
vorteilhaft mittels einer Blasspule erzielt wird. Dabei könnte eine Verbesserung gegenüber
einer herkömmlichen Blasspule erzielt werden, wenn die Blasspule lediglich bei einem
bestehenden Lichtbogen betrieben, d.h. von Strom durchflossen, würde. Zu allen anderen
Zeiten sollte dagegen ein Stromfluß durch die Blasspule unterbunden sein, um einen
unnötigen Leistungsumsatz und damit eine unerwünschte Wärmeentwicklung zu verhindern.
Erkanntermaßen wird der beschriebene Effekt erzielt, wenn die Blasspule mittels des
Lichtbogens kontaktiert wird. Der Lichtbogen wirkt hierbei quasi als Schalter, der
die Blasspule nur dann zuschaltet, wenn der Lichtbogen vorhanden ist.
[0011] Aufgrund des lichtbogenbetätigten, und deshalb nur kurzzeitigen Stromflusses durch
die Blasspule, ist die während des Abschaltvorgangs in der Blasspule umgesetzte elektrische
Leistung vernachlässigbar gering. Infolgedessen kann bei vergleichsweise kleinem Drahtdurchmesser
eine hohe Windungszahl der lichtbogenbetätigten Blasspule verwirklicht werden, wodurch
die Wirkung erheblich höher als die Wirkung einer herkömmlichen dauerstromdurchflossenen
Blasspule ist. Infolge des nur kurzzeitigen Stromes wird die Blasspule nur geringfügig
erwärmt.
[0012] Aufgrund der Ausbildung des Kontaktelements in Form eines Fangschuhs, welcher den
Bewegkontakt in dessen Öffnungsstellung zumindest seitlich bezüglich der Lichtbogenstrecke
umgibt, taucht der Bewegkontakt in dessen Öffnungsstellung in den Fangschuh ein, wobei
der Lichtbogen vom Bewegkontakt auf den Fangschuh überspringt und auf diese Weise
das Blasfeld einschaltet.
[0013] Vorteilhafterweise ist das Kontaktelement mit einem Permanentmagneten versehen, der
ein zur Lichtbogenstrecke etwa senkrechtes Magnetfeld erzeugt und somit den Lichtbogen
in Richtung des Kontaktelements ablenkt. Auf diese Weise wird das Überspringen des
Lichtbogens auf das Kontaktelement erheblich beschleunigt.
[0014] Zur Verkürzung der Schaltzeit umfaßt der LS-Schalter in zweckmäßiger Ausgestaltung
zwei Laufschienen, die den Lichtbogen aus dem Bereich der Kontakte einer Löschkammer
zuführen. Der zwischen den Laufschienen gebildete Bereich ist als Ausweitungsbereich
des Lichtbogens bezeichnet.
[0015] Mittels einer parallel zum Ausweitungsbereich des Lichtbogens gewickelten Blasspule
wird zweckmäßigerweise eine besonders effektive Beblasung des Lichtbogens erreicht.
Bevorzugt ist dabei zwischen dem Ausweitungsbereich des Lichtbogens und der Blasspule
eine Isolierwand angeordnet, die ein Überschlagen des Lichtbogens auf die Blasspule
verhindert.
[0016] In einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform schließt dabei eine erste Laufschiene
elektrisch leitend an das Kontaktelement an. Die elektrische Anbindung der ersten
Laufschiene an das Kontaktelement begünstigt das Überspringen des Lichtbogens vom
Kontaktelement auf die Laufschiene. In einer vorteilhaften Alternativausführung ist
die erste Laufschiene lediglich bis auf einen Isolierabstand an das Kontaktelement
herangeführt und über eine zur Blasspule parallelverlaufenden Leitung mit der korrespondierenden
Zuleitung verbunden. Auf diese Weise wird die Blasspule lediglich eingeschaltet, um
den Lichtbogen vom Kontaktelement auf die Laufschienen zu treiben. In dieser Ausführung
ist der Stromfluß durch die Blasspule unterbrochen, sobald der Lichtbogen auf die
Laufschienen übergesprungen ist. Eine Aufheizung der Blasspule durch die in ihr umgesetzte
elektrische Leistung ist somit weiter reduziert. Die Blasspule kann dadurch besonders
platzsparend realisiert werden.
[0017] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß mittels
einer lichtbogenbetätigten Blasspule eine besonders effektive magnetische Beblasung
eines Lichtbogens stattfindet, da die Blasspule nur im Bedarfsfall, d.h. bei Auftreten
eines Lichtbogens in Betrieb ist. Vorteilhafterweise ist die Richtung der Lorentzkraft
dabei lediglich vom Wicklungssinn der Blasspule abhängig, nicht aber von der Stromflußrichtung
innerhalb des Lichtbogens.
[0018] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Dabei zeigen:
- FIG 1
- eine Teilansicht eines Leitungsschutzschalters mit einem Festkontakt, einem Bewegkontakt
und einer Blasspule,
- FIG 2
- einen Schnitt II-II durch den Leitungsschutzschalter gemäß FIG 1,
- FIG 3
- einen Schnitt III-III durch den Leitungsschutzschalter gemäß FIG 1, und
- FIG 4
- in einer Darstellung gemäß FIG 1 eine alternative Ausführungsform des Leitungsschutzschalters.
[0019] FIG 1 zeigt in einer Teilansicht einen Leitungsschutzschalter (LS-Schalter) 1, der
über zwei Zuleitungen 2 und 3 in einem nicht näher dargestellten Stromkreis angeordnet
ist. Die Zuleitung 2 ist über einen Kontaktbügel 4 mit einem Festkontakt 5 elektrisch
leitend verbunden. Die Zuleitung 3 ist über Leiter 6 und 7 elektrisch an einen Kontaktarm
8 angeschlossen, der endseitig einen Bewegkontakt 9 trägt. Der Kontaktarm 8 ist dabei
um eine Drehachse 10 derart schwenkbar gelagert, daß in der nicht dargestellten Schließstellung
des Leitungsschutzschalters 1 der Bewegkontakt 9 auf dem Festkontakt 5 aufliegt. Der
Stromkreis ist in diesem Fall über die Zuleitung 2, den Kontaktbügel 4, den Festkontakt
5, den Bewegkontakt 9, den Kontaktarm 8, die Leiter 7 und 6 und die Zuleitung 3 geschlossen.
[0020] Der LS-Schalter 1 ist mit einem nur andeutungsweise dargestellten Auslöser 11 versehen,
der bei Eintreten einer vorgegebenen Auslösebedingung einen mechanischen Impuls an
den Kontaktarm 8 und ein nicht näher dargestelltes Schaltschloß abgibt. Als Auslösebedingung
kann beispielsweise ein Kurzschlußstrom innerhalb des Stromkreises festgelegt sein.
Infolge des vom Auslöser 11 an den Kontaktarm 8 abgegebenen mechanischen Impulses
wird der Kontaktarm 8 in die gemäß FIG 1 dargestellte Öffnungsstellung verschwenkt.
Infolge dieser Verschwenkung des Kontaktarmes 8, die in an sich bekannter Weise auch
manuell erfolgen kann, werden der Festkontakt 5 und der Bewegkontakt 9 voneinander
getrennt. Bei der sukzessiven Auseinanderbewegung des Festkontaktes 5 und des Bewegungskontaktes
9 entsteht ein sogenannter elektrischer Lichtbogen B, bei dem durch Ionisation der
sich zwischen den Kontakten 5 und 9 befindenden Luft der Stromfluß zwischen den Zuleitungen
2 und 3 aufrechterhalten wird. Der Lichtbogen verläuft näherungsweise entlang der
Verbindungslinie der Kontakte 5 und 9 in deren Öffnungsstellung. Diese Strecke ist
daher als Lichtbogenstrecke 12 bezeichnet.
[0021] Der Bewegkontakt 9 ist in seiner Öffnungsstellung innerhalb eines Fangschuhs 13 angeordnet.
Der Fangschuh 13 ist im wesentlichen als Hohlquader aus einem leitfähigen Material
ausgebildet. Der Fangschuh 13 ist dabei an einer dem Festkontakt 5 zugewandten Seitenfläche
14 sowie an einer der Drehachse 10 des Kontaktarmes 8 zugewandten Seitenfläche 15
offen, so daß der Innenraum 16 des Fangschuhs 13 eine Tasche bildet, in die der Kontaktarm
8 einschwenkbar ist. An der der Drehachse 10 abgewandten Seitenfläche 17 trägt der
Fangschuh 13 einen Permanentmagneten 18, dessen Nord-Süd-Achse 19 zumindest annähernd
zur Drehachse 10 hin ausgerichtet ist. Die Nord-Süd-Achse 19 verläuft somit etwa parallel
zum Kontaktarm 8 in dessen Öffnungsstellung. Auf diese Weise wird erreicht, daß das
vom Permanentmagneten 18 erzeugte (in Fig. 3 dargestellte) statische Magnetfeld S
etwa senkrecht auf der Lichtbogenstrecke 12 steht.
[0022] Der Fangschuh 13 ist elektrisch an eine Blasspule 20 angeschlossen, die wiederum
mit der Zuleitung 3 elektrisch verbunden ist. Wie aus einer Zusammenschau der Figuren
1 und 2 ersichtlich ist, ist die Blasspule 20 in einer Spulenebene 21 gewickelt, die
parallel zu einer Kontaktebene 22 angeordnet ist. Die Kontaktebene 22 ist dabei definiert
als die Ebene, in welcher der Kontaktarm 8 schwenkbar ist, und die die Kontakte 5
und 9 sowie die Lichtbogenstrecke 12 enthält. Zwischen der Blasspule 20 und der Kontaktebene
22 ist eine Isolierwand 23 angeordnet. Auf diese Weise wird verhindert, daß der Lichtbogen
B auf die Blasspule 20 überschlägt und diese kurzschließt.
[0023] Der LS-Schalter 1 umfaßt desweiteren zwei Laufschienen 24 und 25, die in der Nähe
jeweils eines Endpunktes der Lichtbogenstrecke 12 beginnen und sich von dort bis zu
einer Löschkammer 26 erstrecken. Dabei nimmt der Abstand zwischen den Laufschienen
24,25 in deren Verlauf zur Löschkammer 26 hin zu. Die dem Bewegkontakt 9 zugeordnete
erste Laufschiene 24 ist dabei elektrisch leitend an den Fangschuh 13 angesetzt. Die
zweite Laufschiene 25 ist aus einem vom Auslöser 11 abgewandten und über den Festkontakt
5 hinaus verlängerten Teil des Kontaktbügels 4 gebildet. Die Laufschienen 24 und 25
erstrekken sich dabei etwa innerhalb der Kontaktebene 22. Die von der Lichtbogenstrecke
12, den Laufschienen 24,25 und der Löschkammer 26 eingeschlossene Fläche ist als Ausweitungsbereich
27 des Lichtbogens B bezeichnet.
[0024] Beim Trennen der Kontakte 5 und 9 entsteht der Lichtbogen B - wie in FIG 1 angedeutet
- entlang der Lichtbogenstrecke 12 zwischen dem Festkontakt 5 und dem Bewegkontakt
9. In der Umgebung des Bewegkontaktes 9 gerät der Lichtbogen B in Einfluß des in FIG
3 skizzierten statischen Magnetfeldes S des Permanentmagneten 18. Auf den aus bewegten
Ladungsträgern bestehenden Lichtbogen B wird mittels des Magnetfeldes S eine Lorentzkraft
F1 senkrecht zur Lichtbogenstrecke 12 sowie senkrecht zur innerhalb des Fangschuhs
13 vorherrschende Magnetfeldrichtung ausgeübt.
[0025] Wie aus FIG 3 hervorgeht, ist die Magnetfeldrichtung innerhalb des Fangschuhs 13
etwa parallel zur Nord-Süd-Achse 19 des Permanentmagneten 18. Der Lichtbogen B wird
infolge der Lorentzkraft F1 in Richtung einer Seitenwand 28 oder 29 des Fangschuhs
13 verdrängt. Die Richtung der Lorentzkraft F1 ist - abhängig von der Stromflußrichtung
innerhalb des Lichtbogens B - entweder auf die Seitenwand 28 oder diametral entgegengesetzt
auf die gegenüberliegende Seitenwand 29 ausgerichtet. Nach dem Überspringen des Lichtbogens
B auf die Seitenwand 28 oder 29 erfolgt der Stromfluß nunmehr über den Festkontakt
5 und den Lichtbogen B sowie über den Fangschuh 13. Von dort wird er über die Blasspule
20 an die Zuleitung 3 geleitet. Der Lichtbogen B schaltet somit selbsttätig die Blasspule
20 ein, die nunmehr ein zur Kontaktebene 22 etwa senkrechtes Magnetfeld M erzeugt.
Unter dem Einfluß dieses Magnetfeldes M wird der Lichtbogen B mit einer weiteren Lorentzkraft
F2 beaufschlagt, die den Lichtbogen B in Richtung der Laufschienen 24,25 beaufschlagt.
Unter der Wirkung der Lorentzkraft F2 springt der Lichtbogen B von dem Festkontakt
5 auf die angrenzende zweite Laufschiene 25 bzw. von dem Fangschuh 13 auf die zugehörige
erste Laufschiene 24 über. Hierauf wird der Lichtbogen entlang des Ausweitungsbereiches
27 der Löschkammer 26 zugeführt, wo der Lichtbogen B gelöscht wird.
[0026] Nach dem Löschen des Lichtbogens B sind die Zuleitungen 2 und 3 elektrisch getrennt.
Da sich bei einer Umkehr der Stromflußrichtung innerhalb des Lichtbogens B auch die
Stromflußrichtung innerhalb der Blasspule 20 und somit die Richtung des Magnetfeldes
M umkehrt, hängt die Richtung der Lorentzkraft F2 lediglich vom Wicklungssinn der
Blasspule 20, nicht aber von der Stromflußrichtung ab. Der Wicklungssinn der Blasspule
20 ist dabei derart gewählt, daß die Richtung der Lorentzkraft F2 auf den Ausweitungsbereich
27 des Lichtbogens B ausgerichtet ist.
[0027] FIG 4 zeigt eine vorteilhafte Weiterbildung des LS-Schalters 1. Im Unterschied zu
der Ausführungsform gemäß FIG 1 ist hierbei die erste Laufschiene 24 nicht direkt
mit dem Fangschuh 13 verbunden. Vielmehr ist zwischen der Laufschiene 24 und dem Fangschuh
13 ein Isolierabstand 30 gebildet. Die Laufschiene 24 ist mittels einer separaten
Leitung 31 an die Zuleitung 3 angeschlossen. Diese Ausführung hat den Vorteil, daß
nach dem Überspringen des Lichtbogens B auf die Laufschiene 24 die Blasspule 20 stromlos
ist. Eine weitere Aufheizung der Blasspule 20 und somit des LS-Schalters 1 ist hierdurch
vermieden.
1. Leitungsschutzschalter mit einem Festkontakt (5) und mit einem zur Herstellung einer
schaltbaren elektrischen Verbindung zweier Zuleitungen (2,3) gegen diesen verschwenkbaren
Bewegkontakt (9) sowie mit einer Blasspule (20) zur magnetischen Beblasung eines bei
der Trennung der Kontakte (5,9) entstehenden elektrischen Lichtbogens (B), wobei die
Blasspule (20) derart zwischen einer Zuleitung (3) und einem Kontaktelement (13) zur
Ankopplung an den Lichtbogen (B) geschaltet ist, daß nach Trennung der Kontakte (5,9)
eine elektrische Verbindung der Zuleitungen (2,3) über den Lichtbogen (B) und die
Blasspule (20) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktelement als den Bewegkontakt (9) in dessen Öffnungsstellung zumindest
seitlich bezüglich einer Lichtbogenstrecke (12) umgebender Fangschuh (13) ausgebildet
ist.
2. Leitungsschutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktelement (13) mit einem Permanentmagneten (18) versehen ist, der ein zu
einer Lichtbogenstrecke (12) etwa senkrechtes Magnetfeld (5) erzeugt.
3. Leitungsschutzschalter nach einem der Ansprüche 1 und 2, gekennzeichnet durch zwei elektrisch mit jeweils einer Zuleitung (2,3) verbundene Laufschienen (24,25)
zur Führung des Lichtbogens (B) an eine Löschkammer (26), wobei der zwischen den Laufschienen
(24,25) gebildete Ausweitungsbereich (27) des Lichtbogens (B) sich zur Löschkammer
(26) hin verbreitert.
4. Leitungsschutzschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasspule (20) in einer zum Ausweitungsbereich (27) des Lichtbogens (B) parallelen
Spulenebene (21) gewickelt ist.
5. Leitungsschutzschalter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Laufschiene (24) zu deren Kontaktierung elektrisch leitend an das Kontaktelement
(13) angesetzt ist.
6. Leitungsschutzschalter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einer dem Kontaktelement (13) zugeordneten ersten Laufschiene (24) und dem
Kontaktelement (13) ein Isolierabstand (30) gebildet ist.
7. Leitungsschutzschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Blasspule (20) und den Kontakten (5,9) eine Isolierwand (23) angeordnet
ist.
1. Circuit breaker having a fixed contact (5) and a moving contact (9) which can be pivoted
against same for establishing a switchable electrical connection of two leads (2,3),
and a blowout coil (20) for magnetic blowout of an electric arc (B) produced when
the contacts (5,9) are separated, the blowout coil (20) being connected between a
lead (3) and a contact element (13) for coupling to the arc (B) in such a way that
after separation of the contacts (5,9) the leads (2,3) are electrically connected
via the arc (B) and the blowout coil (20),
characterised in that the contact element is implemented as a catching shoe (13) enclosing the moving contact
(9) in its open position at least laterally in respect of an arc gap (12).
2. Circuit breaker according to claim 1,
characterised in that the contact element (13) is provided with a permanent magnet (18) which produces
a magnetic field (S) approximately perpendicular to an arc gap (12).
3. Circuit breaker according to one of claims 1 and 2,
characterised by two runners (24,25), electrically connected to respective leads (2,3), for guiding
the arc (B) to an arc chute (26), the expansion region (27) of the arc (B), formed
between the runners (24,25), widening out towards the arc chute (26).
4. Circuit breaker according to claim 3,
characterised in that the blowout coil (20) is wound in a coil plane (21) parallel to the expansion region
(27) of the arc (B).
5. Circuit breaker according to claim 3 or 4,
characterised in that, for its contacting, a first runner (24) is attached in an electrically conductive
manner to the contact element (13).
6. Circuit breaker according to claim 3 or 4,
characterised in that an insulating clearance (30) is formed between a first runner (24) assigned to the
contact element (13) and the contact element (13).
7. Circuit breaker according to one of claims 1 to 6,
characterised in that an insulating wall (23) is disposed between the blowout coil (20) and the contacts
(5, 9).
1. Disjoncteur comportant un contact fixe (5) et un contact mobile (9) pouvant basculer
pour établir une liaison électrique commutable de deux câbles d'alimentation (2, 3)
avec le contact fixe ainsi qu'une bobine de soufflage (20) pour souffler magnétiquement
un arc électrique (B) qui se forme lors de la séparation des contacts (5, 9), la bobine
de soufflage (20) étant montée de telle manière entre un câble d'alimentation (3)
et un élément de contact (13) destiné au couplage à l'arc électrique (B) que, après
que les contacts (5, 9) ont été séparés, les câbles d'alimentation (2, 3) sont mis
en liaison électrique par l'intermédiaire de l'arc électrique (B) et de la bobine
de soufflage (20),
caractérisé en ce que l'élément de contact est conçu comme sabot de réception (13) qui, en se référant
à un trajet d'arc électrique (12), entoure au moins de côté le contact mobile (9)
dans sa position d'ouverture.
2. Disjoncteur selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'élément de contact (13) est muni d'un aimant permanent (18) qui produit un champ
magnétique (S) pratiquement perpendiculaire à un trajet (12) de l'arc électrique.
3. Disjoncteur selon l'une des revendications 1 et 2, caractérisé par deux rails (24, 25) reliés électriquement à un câble d'alimentation (2, 3) respectivement
et destinés à guider l'arc électrique (B) vers une chambre d'extinction (26), la zone
de déploiement (27) - formée entre les rails (24, 25) - de l'arc électrique (B) s'étendant
alors vers la chambre d'extinction (26).
4. Disjoncteur selon la revendication 3, caractérisé en ce que la bobine de soufflage (20) est enroulée dans un plan de bobine (21) parallèle à
la zone de déploiement (27) de l'arc électrique (B).
5. Disjoncteur selon la revendication 3 ou 4, caractérisé en ce que, pour établir son contact, un premier rail (24) est appliqué de manière électroconductrice
à l'élément de contact (13).
6. Disjoncteur selon la revendication 3 ou 4, caractérisé en ce qu'un intervalle d'isolation (30) est formé entre un premier rail (24) associé à l'élément
de contact (13) et l'élément de contact (13).
7. Disjoncteur selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce qu'une paroi d'isolation (23) est placée entre la bobine de soufflage (20) et les contacts
(5, 9).