[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Dichtungselements gemäß
dem Anspruch 1 sowie ein Dichtungselement der Gattung, wie sie im Oberbegriff des
Anspruchs 20 beschrieben ist.
[0002] Aus der EP 0 277 497 B1 ist ein Eindeckrahmen für Dachfenster, Türen oder dergleichen
bekannt. Diese Schrift beschreibt einen Dichtungsstreifen aus einem plissierten, plastischen
Material, der zweischichtig aufgebaut ist. Die erste Schicht ist eine Bleifolie, die
durch die zweite Schicht, eine Aluminiumfolie, abgedeckt wird. Beide Materialien werden
in einem Arbeitsgang plissiert und an der Unterseite verbunden. Hierbei sorgt die
Bleifolie für die Elastizität und Biegefähigkeit, die aufgebrachte Aluminiumfolie
dient als Korrosionsschutz und stellt die Witterungsbeständigkeit sicher.
[0003] Nachteilig an diesem bekannten Dichtungsstreifen ist insbesondere, daß keine Entlüftung
vorgesehen ist. Das Material kann nur vollständig abdichten und ein Luftaustausch
zwischen den Bereichen oberhalb und unterhalb des Dichtungsstreifens ist nicht möglich.
Wegen der relativ geringen Stabilität des Materials und auch wegen dem doppelschichtigen
Aufbau ist es ferner verfahrenstechnisch sehr schwierig in einen solchen Dichtungsstreifen
Entlüftungsöffnungen einzubringen, die von erhabenen Bereichen umrandet sind, welche
Wasserschutzkanten zur Verfügung stellen.
[0004] Ein weiterer Dichtungsstreifen ist aus der DE 295 01 242 U1 bekannt. Dieser Dichtungsstreifen,
bei dem eine Entlüftung vorgesehen ist, ist in verschiedene Bereiche eingeteilt, nämlich
einen Mittelbereich, zwei Seitenstreifen und wiederum zwei Randstreifen. Die jeweiligen
Steifen sind durch Längssicken getrennt, wobei Knickstellen entstehen, die das Verlegen
des Dichtungsstreifen erleichtern sollen.
[0005] Der Nachteil dieses Dichtungsstreifen liegt einerseits darin, daß das Einbringen
der Sicken sowie der Lüftungsbohrungen in die Plissierung verfahrenstechnisch sehr
problematisch ist und der Dichtungsstreifen außerordentlich geschwächt wird. Es kann
der Fall eintreten, daß durch mehrmaliges Bewegen der durch Sicken getrennten Streifen
ein Bruch erfolgt. Auch die Lüftungsbohrungen, die in die plissierten Teile eingearbeitet
werden sind sehr problematisch, denn es können keine umlaufenden Wasserschutzkanten
ausgebildet werden, die die Feuchtigkeit abhalten. Es ist also mit Wasserdurchgang
zu rechnen.
[0006] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Dichtungselements sowie ein Dichtungselement bereitzustellen, welche die aufgezeigten
Nachteile des Standes der Technik überwinden. Insbesondere soll ein technisch einfaches
und zuverlässige Herstellungsverfahren vorgeschlagen werden, mit dem ein Dichtungselement
hergestellt werden kann, welches in sich selbst eine ausreichende Festigkeit aufweist
und die Anbringung stabiler, mit Wasserschutzkanten versehener Entlüftungsöffnungen
gestattet.
[0007] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Streifen
aus einem plastisch verformbaren Material im wesentlichen ganzflächig mit einer mäanderförmigen,
insbesondere einer wellen-, zickzack- oder stufenförmigen Plissierung versehen wird,
und im Abstand zu den Längsrändern des plissierten Streifens durch Umformen der Plissierung
mindestens ein flacher Bereich auf dem Streifen ausgebildet wird.
[0008] Das erfindungsgemäße Dichtungselement erfüllt die obengenannte Aufgabe dadurch, daß
auf dem plissierten Streifen im Abstand zu den Längsrändern jedes Streifens mindestens
ein flacher Bereich durch Umformen der Plissierung ausgebildet ist.
[0009] Die Unteransprüche definieren vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
[0010] Ein großer Vorteil der Erfindung liegt schon darin, einen flachen Bereich in einem
ansonsten einstückig plissierten Dichtungselement auszubilden. Solche flachen Bereiche
können nämlich sehr viel leichter weiterbearbeitet werden, das heißt Formgebungsverfahren,
wie z. B. Lochen, Ausstanzen oder Prägen können auf solchen flachen Bereichen sehr
viel einfacher durchgeführt werden.
[0011] Eine zusätzliche Vereinfachung im Rahmen der Herstellung bietet der erfindungsgemäße
Herstellungsablauf. Es ist nämlich verfahrenstechnisch sehr viel einfacher, ein Dichtungselement
zunächst ganzflächig zu plissieren und in der Folge durch Umformungsvorgänge flache
Bereich auszubilden. Bei bisher bekannten Dichtungselementen, beispielsweise First-
oder Gratlüftern, die plissierte Abschnitte zur Einformung in Dacheindeckungsplatten
aufweisen, wurde jeweils das Grundmaterial nur abschnittsweise plissiert und in Teilen
unplissiert belassen, was eine aufwendige Fertigung mit sich bringt. Eine Gesamtplissierung
und eine darauffolgende Umformung kann sehr viel einfacher durchgeführt werden.
[0012] Weiterhin hat ein erfindungsgemäßes Dichtungselement keine fertigungsbedingten Knickzonen,
so daß solche "Sollbruchstellen" entfallen.
[0013] Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß es möglich wird,
aus dem vorplissierten Streifen ohne weiteres Dichtungselemente herzustellen, die
in ihrer Ausgestaltung an unterschiedliche Anbausituationen angepaßt sind. Es ist
ohne weiteres möglich plissierte Streifen mit verschiedensten Plissierungshöhen und
Breiten bzw. Teilungen zu verarbeiten bzw. verschieden breite Dichtungselemente umzuformen.
Auch die Breite und Gestalt der flachen Bereiche kann verfahrenstechnisch einfach
durch Wechseln des Werkzeugs an die jeweiligen Notwendigkeiten angepaßt werden.
[0014] Der flache Bereich kann als durchgehender Streifen auf dem Dichtungselement ausgebildet
werden oder abschnittsweise vorgesehen sein. Wenn Streifen aus flachen Bereichen auf
dem Dichtungselement ausgebildet wird, die abschnittsweise vorgesehen sind, also ein
unterbrochener flacher Streifen, werden aufgrund der Plissierung zwischen den einzelnen
Flachbereichsabschnitten Wasserablaufkanäle entstehen, die einerseits das Dichtungselement
stabilisieren und andererseits auch die auftretende Feuchtigkeit ableiten können.
[0015] Wenn, beispielsweise durch Falten, Stauchen oder Prägen die Umformung der Plissierung
zu einem flachen Bereich vorgenommen wird, wird dieser flache Bereich normalerweise
eine größere Wandstärke haben als das Ausgangsmaterial. Die Vergrößerung der Wandstärke
bringt den Vorteil mit sich, daß in diesen Bereichen eine stabile Basis zur Weiterverarbeitung
bereitgestellt wird. Die Bereiche können geprägt, gestanzt, oder gelocht werden, um
insbesondere Entlüfungsöffnungen auszubilden, die von umlaufenden erhabenen Wasserschutzkanten
umgeben sind. Solche Bereiche sind aufgrund der vergrößerten Materialstärke sehr stabil,
so daß die genannten Entlüftungsöffnungen wegen der Wasserschutzkanten wasserdicht
ausgebildet werden können. Eine Rückverformung ist nicht zu befürchten.
[0016] Die Vergrößerung der Wandstärke erfolgt beim Umformprozeß insbesondere auf das 1,5
bis 2,5-fache, beispielsweise kann bei der Verwendung von Blei eine plissierte Wandstärke
von 0,4 mm auf eine umgeformte Wandstärke von 1,0 mm erhöht werden. Ausgangswandstärken
für Aluminium liegen bei 0,1 bis 0,15 mm.
[0017] Die Umformung geschieht vorteilhafterweise spanlos und die verwendeten Werkzeuge
sind an der Oberfläche strukturiert, beispielsweise rautiert oder geriffelt, so daß
bei diesem Arbeitsgang kein umzuformendes Material wegrutschen kann.
[0018] Es ist möglich, den flachen Bereich in seiner Breite großzügig auszulegen, so daß
er, beispielsweise bei der Montage auf einer breiten First- oder Gratlatte noch auf
dieser zu liegen kommt. Auch die Längsrandabschnitte, die plissiert verbleiben, sollten
in ihrer Breite entsprechend groß ausgelegt werden, so daß beispielsweise auch bei
größeren Dachpfannen noch ein Einformen des Dichtungselements erfolgen kann. Es ist
mit dieser Konstruktion möglich, das Dichtungselement über einen großen Biegeradius
an Dachkonturen anzupassen, und dies wird insbesondere durch die flachen Bereiche
im Dichtungselement gewährleistet. Wäre nämlich an diesen Stellen eine Plissierung
vorhanden, könnte sich das Element nicht abbiegen, um so an Dachschrägen angepaßt
zu werden und den plissierten Randstreifen beispielsweise in Dachpfannentäler einzuformen.
Die flachen Bereiche verbessern auch die Anpassung, da sich das Dichtungselement an
diesen Stellen bogenförmig über einen Biegeradius gut nach unten abbiegen kann (Knickstellen
sind nicht notwendig).
[0019] Bei einem symmetrischen Dichtungselement mit einem Mittelabschnitt, zwei danebenliegenden
streifenförmigen flachen Bereichen und zwei verbleibenden Längsrandabschnitten kann
der Mittelabschnitt plissiert verbleiben oder ebenfalls zu einer flachen Gestalt umgeformt
werden. Meist dient der Mittelabschnitt als Befestigungsfläche für ein solches Dichtungselement.
Obwohl ein solcher Mittelabschnitt auch in plissierter Form gut zu befestigen ist,
mag es von Vorteil sein, die Anlagefähigkeit des Mittelabschnittes an den Befestigungsstellen
durch Umformung zu Flachstücken zu verbessern.
[0020] Um die Befestigung des Mittelabschnittes vorteilhaft zu gestalten, kann in den Mittelabschnitten
mindestens eine Nut zur Aufnahme von Befestigungselementen, beispielsweise Firstklammern,
mit denen ein erfindungsgemäßes Dichtungselement an einer Firstlatte befestigt wird,
eingebracht werden.
[0021] Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn mittig im Mittelabschnitt, insbesondere auf mechanische
Weise eine Mittellinienmarkierung angebracht wird, um die Verlegung des Dichtungselements
für die Handwerker zu vereinfachen.
[0022] Das Dichtungselement wird einstückig beispielsweise mit einer einheitlichen Materialstärke
von 0,4 mm für Blei und 0,1 bis 0,15 mm für Aluminium spanlos über Walzen plissiert
und ein besonderes Fertigungsverfahren über Falten und Stauchen verformt die Plissierung
In den flachen Bereichen, in die später die Belüftungsabschnitte eingearbeitet werden,
zu einem flachen Streifen um, der eine dickere Materialstärke hat. Dies ist eine gute
Basis für stabile Entlüftungsbohrungen und es läßt sich dadurch eine stabile umlaufende
Kragenwandung als Wasserschutz einformen. Außerdem gestattet dieser flach umgeformte
Bereich eine Abbiegung und Anpassung an die Dachform, beispielsweise einer First-
oder Gratlatte bis zur ersten Dachpfannenreihe, wo der plissierte Längsrandabschnitt
jeweils in die Täler der Dachpfannen eingeformt wird.
[0023] Der Streifen kann insbesondere aus Blei, vorzugsweise aus mit Reinzinn beschichteten
Blei, welches hohe Witterungsbeständikeit und Oxidationswiderstandsfähigkeit aufweist,
aus Aluminium, Kupfer oder Zinn ausgebildet sein, und ist bevorzugt farbbeschichtet.
Auch Messing und ähnliche Materialien können Verwendung finden. Wenn das Material
relativ steif ist, kann ein Klebestreifen auf der Unterseite der Längsrandabschnitte
vorgesehen werden, damit die Rückstellkräfte aufgefangen werden können, die entstehen,
wenn die plissierten Längsrandabschnitte solcher steiferer Materialien an unregelmäßige
Unterbauformen angepaßt werden.
[0024] Die Plissierung gestattet eine Querschnittsvergrößerung, wenn die Längsrandabschnitte
unter Druck spreizend und materialvergrößernd an unterliegende Strukturen angepaßt
werden, beispielsweise in die Täler von Dachpfannen eingeformt werden. Es können unterschiedliche
Plissierungsformen gewählt werden, die entsprechend der Notwendigkeiten für die Umformungen
angepaßt sind. So kann beispielsweise die Teilung und die Tiefe der Plissierung geändert
werden. Denkbar ist eine Teilung von 8 mm bei 3,5 mm Plissierungstiefe, eine Teilung
von 10 mm bei 4,0 mm Plissierungstiefe oder eine Teilung von 12 mm bei 4,5 Plissierungetiefe.
[0025] Das Dichtungselement wird vorteilhafterweise als rollbares Endloselement ausgebildet
um eine bessere Transportierbarkeit zu gewährleisten. Es kann dann durch Abschneiden
in der Länge angepaßt werden. Solche Rollen haben insbesondere Längen von 5 m oder
10 m.
[0026] Ein erfindungsgemäßes Dichtungselement kann auch aus einem zweistückigen Streifen
bestehen. Hierbei wird der Streifen aus zwei Halbstreifen ausgebildet, wobei beide
Halbstreifen im wesentlichen ganzflächig plissiert werden, jeweils im Abstand zu den
Längsrändern jedes plissierten Halbstreifens durch Umformen der Plissierung ein flacher
Bereich auf den Halbstreifen ausgebildet wird und die Halbstreifen dann, insbesondere
überlappend, an jeweils einem ihrer Randbereiche verbunden werden.
[0027] Es gibt Dachpfannen mit sehr tiefen Tälern. Die Dichtungselemente müssen für solche
Dachpfannen sehr tief plissiert werden, um eine große Ausbreitungsmöglichkeit zur
Verfügung zu stellen. Dies bedeutet, daß die aufrollbaren Lüfter breiter werden. Sie
werden dann, da sie aufrollbar gestaltet sind, als Rolle im einstückigen Zustand sehr
schwer und schlecht für einen Dachdecker handhabbar. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene
Ausbildung des Dichtungselements mit zwei Halbstreifen, d.h. eine Teilung des Dichtungselements
und Verbindung erst beim Verlegen helfen diesem Nachteil ab. Die Halbstreifen sind
leichter auf das Dach zu verfrachten und demgemäß einfacher handhabbar.
[0028] Die Verbindungsrandbereiche können erfindungsgemäß vorteilhafterweise zu flachen
Bereichen umgeformt werden, sie können aber ebenfalls plissiert verbleiben.
[0029] Erfindungsgemäß können die Längsrandabschnitte des Streifens vor dem Plissieren umgefalzt
werden, so daß am Außenrand ein Bereich mit doppelter Wandstärke entsteht. Es hat
sich herausgestellt, daß das äußere Ende solcher Dichtungselemente eine gewisse Schwere
haben muß, damit es nicht beispielsweise durch Wind angehoben wird. Die Gesamtwandstärke
des Dichtungselementes zu erhöhen würde aber das Produkt viel zu schwer machen es
ließe sich sehr schlecht verarbeiten und würde zu teuer. Wenn erfindungsgemäß lediglich
die Längsrandabschnitte umgefalzt werden, wird das Material dort doppelt so dick und
schwer und liegt gerade in den gefährdeten Bereichen sehr gut auf dem Unterbau auf.
Es ist ferner kein größeres Problem, das Material, das lediglich an den Außenrändern
in der Stärke verdoppelt wurde, zu plissieren.
[0030] Die Erfindung wird im weiteren anhand der beiliegenden Figuren unter Bezugnahme auf
bevorzugte Ausführungsformen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein Dichtungselement, in der die verschiedenen Fertigungsschritte
abfolgend erkennbar sind;
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie II - II in Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Schnitt entlang der Linie III - III der Fig. 1;
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang der Linie IV - IV in Fig. 1;
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch einen Dachstuhl mit einem auf einer Firstlatte verlegten erfindungsgemäßen
Dichtungselement;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Dichtungselement in verschiedenen Fertigungsstufen
gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 7
- einen Schnitt entlang der Linie VII - VII in Fig. 6;
- Fig. 8
- einen Schnitt entlang der Linie VIII - VIII in Fig. 6;
- Fig. 9 und Fig. 10
- verschiedene Einbausituationen für ein Dichtungselement nach Fig. 6;
- Fig. 11
- eine Schnittansicht eines zweitstückigen Dichtungselements auf einer Firstlatte;
- Fig. 12
- eine Draufsicht auf den linken Abschnitt des Dichtungselements in Figur 11; und
- Fig. 13
- eine Schnittansicht eines einzelnen Halbstreifens eines zweistückigen Dichtungselements.
[0031] Das in Figur 1 in einer Draufsicht dargestellte Dichtungselement besteht aus einem
Streifen 1 aus einem plastisch verformbaren Material, insbesondere aus einem Blei-Folienband.
Im linken Bereich der Fig. 1 ist das fertige Dichtungselement zu sehen, während vom
rechten Rand her verschiedene Fertigungsstufen erkennbar sind. Ganz außen am rechten
Rand in Fig. 1 besteht das Dichtungselement lediglich aus einem einheitlich plissierten
Material. Die Teilung und die Tiefe der Plissierung richten sich jeweils danach, wie
groß die Längenveränderung bzw. Materialspreizung beim Einsatz wird.
[0032] Das hier dargestellte Dichtungselement wird als First- bzw. Gratbelüftungselement
ausgebildet und kann grundsätzlich in einen Mittelabschnitt 4, einen Lüftungsstreifen
9 und einen plissierten Längsrandbereich 2 unterteilt werden. Es ist bezüglich der
Mittellängsachse symmetrisch aufgebaut.
[0033] Während des Herstellungsprozesses verbleibt der Längsrandabschnitt 2 plissiert, wie
auch aus der Figur 2 hervorgeht. Die Materialveränderungen beim Herstellungsverfahren
können in Figur 1 sowie in Figur 3 von rechts nach links betrachtet verfolgt werden.
Wie oben schon erwähnt hat das Ausgangsmaterial im Entlüftungsstreifen 9 anfangs noch
eine plissierte Form (siehe rechter Außenrand in den Figuren 1 und 3). Als nächstes
erfolgt dann mit einem Prägewerkzeug die Ausbildung des flachen Bereiches 3 im Entlüftungsstreifen
9. Durch Falten und Stauchen entsteht hierbei ein flacher Abschnitt 3, der in der
Materialstärke dicker ist als die umgegebenen plissierten Bereiche. Der flache Bereich
3 ist auf seinen Oberflächen rautiert, und zwar deshalb weil das verwendete Prägewerkezeug
eine solche Struktur aufweist. Hierdurch wird sichergestellt, daß ein Wegrutschen
des Materials beim Umformen nicht erfolgt.
[0034] Wie aus den Figuren 1 und 3 hervorgeht, werden die flache Bereiche 3 so geprägt,
daß sie einen abschnittsweise unterteilten Entlüfungsstreifen 9 ausbilden. Zwischen
zwei flachen Bereichen 3 befindet sich jeweils ein nicht umgeformter plissierter Bereich,
der einen Wasserablaufkanal 5 ausbildet.
[0035] Es soll an dieser Stelle bemerkt werden, daß der Entlüftungsstreifen 9 erfindungsgemäß
auch durchgehend ohne abschnittsweise Unterbrechungen geformt werden kann.
[0036] Im nächsten Verfahrensschritt werden in die flachen Bereiche 3 die nach oben erhabenen
Wasserschutzkanten 6 eingeprägt. In Figur 3 sind diese Wasserschutzkanten im mittleren
Teil zu sehen. Aufgrund der vergrößerten Wandstärke im flachen Bereich 3 können hier
sehr stabile Wasserschutzkanten 6 geprägt werden.
[0037] Im nächsten Verfahrensschritt werden dann die Entlüftungsbohrungen mittig in die
nach oben abstehenden Wasserschutzkanten 6 eingebracht, beispielsweise durch Lochen
oder Ausstanzen. Die Entlüftungslöcher sind in den Figuren 1 und 3 mit den Bezugszeichen
7 versehen. Sie sind hilsweise durch kurze Abgrenzungsstriche markiert.
[0038] Nach dem obengenannten Ausbilden der Entlüftungslöcher 7 ist die Fertigung des erfindungsgemäßen
Dichtungselements beendet. Die noch links im in Figur 1 sichtbaren Entlüftungsstreifen
9 liegenden Entlüftungsbereiche haben dieselbe Form, wie der am linken Außenrand dargestellte
Abschnitt in Figur 3. Durch seinen flachen und materialstarken Aufbau im Entlüftungsstreifen
9 bietet das so ausgebildete Dichtungselement eine hervorragende Wasserdichtigkeit
und kann optimal abgebogen und verlegt werden.
[0039] In Figur 4 ist der Querschnitt IV - IV in Figur 1 gezeigt. Das als First- bzw. Gratbelüftungselement
ausgebildete Dichtungselement weist einen Mittelabschnitt 4, zwei an diesem anschließende
Entlüftungsstreifen 9 mit Entlüftungslöchern 7 sowie zwei wiederum hieran anschließende
plissierte Längsrandabschnitte 2 auf. Die Längsrandabschnitte formen sich, wie insbesondere
auch in Figur 5 zu sehen ist, in die Täler 11 von Dacheindeckungsplatten 10 ein, wenn
das Dichtungselement in einen Dachstuhl verlegt wird. Sie vergrößern hierbei ihre
Oberfläche und dichten den Raum unterhalb der Firstlatte 12 ab. Das in Figur 5 in
Dachstuhl verlegt gezeigte erfindungsgemäße Dichtungselement liegt unterhalb der Firstpfanne
16 auf der Firstlatte 12 auf, und zwar mit seinem Mittelabschnitt 4. Beidseitig erstrecken
sich dann von dem Mittelabschnitt 4 die Entlüftungsstreifen weg. Diese Entlüftungsstreifen
sind die durch Umformen im Material verstärkten flachen Bereiche 3, in die die Wasserschutzkanten
6 eingeprägt werden, welche die Entlüftungsöffnungen 7 aufweisen. Dadurch, daß die
Wasserschutzkanten 6 nach oben abstehen, läuft eventuell auf das Dichtungselement
kommendes Wasser um die Entlüftungslöcher herum nach unten ab, die Wasserdichtigkeit
wird sichergestellt. Wie schon vorher bemerkt, schließen sich an den Außenrand der
flachen Streifen 3 die plissierten Längsrandabschnitte 2 an, die abdichtend in den
Tälern 11 der Dacheindeckungspfannen 10 liegen. Das Dichtungselement stellt demnach
eine Entlüftung aber auch eine Abdichtung sicher.
[0040] In Figur 6 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dichtungselements,
daß als First- bzw. Gratbelüftungselement ausgestaltet ist, gezeigt. Das in Figur
6 dargestellte Dichtungselement ist ebenso aufgebaut, wie dasjenige, das in Figur
1 gezeigt ist, mit der Ausnahme, daß die Längsrandabschnitte einen Außenrand mit doppelter
Wandstärke aufweisen. Dieser Außenrand ist in Figur 6 mit den Bezugszeichen 8 versehen.
[0041] In Figur 7 wird schematisch dargestellt, wie ein solcher Bereich gefertigt wird.
Links ist zu sehen, daß dieser Bereich aus einem oberen Abschnitt 8o wie einem unteren
umgefalzten Abschnitt 8u besteht. Der untere Abschnitt 8u wird bis zur Anlage an den
oberen Abschnitt 8o im unplissierten Zustand umgebogen und angefalzt, so daß der rechts
in Figur 7 dargestellte Zustand eintritt. Der Außenrand 8 des Streifens besitzt nunmehr
eine doppelte Wandstärke und ist damit auch entsprechend schwerer.
[0042] Figur 8 zeigt den Schnitt VIII - VIII in Figur 6, also einen Schnitt durch ein vollständig
gefertigtes Dichtungselement gemäß dieser zweiten Ausführungsform. Erkennbar ist auch
hier, daß der plissierte Randteil 2 an seinem Außenrand 8 die doppelte Wandstärke
aufweist, die durch den unteren Abschnitt 8u entsteht, der an den oberen Abschnitt
8o angeklappt wurde. Beim Plissiervorgang wurden diese beiden Bereiche untrennbar
verbunden, so daß eine Ablösung nicht zu befürchten ist. Der Außenrand 8 ist nunmehr
so schwer, daß er sich nach dem Anformen an einen unebenen Untergrund, beispielsweise
an die Täler von Dacheindeckungsplatten nicht mehr durch Windeinfluß abheben kann.
Die Dichtigkeit ist sichergestellt.
[0043] Die Figuren 9 und 10 zeigen schließlich den Lüfter gemäß der Ausführungsform nach
Figur 6 im verlegten Zustand in einem Dachstuhl. Hier ist insbesondere ersichtlich,
daß die Bereiche 8 mit der doppelten Wandstärke abdichtend auf den Dachpfannen 10
aufliegen und sich dort optimal anpassen. In der linksseitigen Darstellung nach Figur
9 liegt die Firstpfanne 16 mit ihrem unteren Ende 14 auf dem Außenrand 8 des Dichtungselementes
auf und stellt somit zusätzlich sicher, daß ein Abheben des Außenrandes, etwa durch
Windeinflüsse verhindert wird. Eine solche Ausgestaltung ist sehr einfach dadurch
zu erreichen, daß die Firstlatte 12 tiefergesetzt wird. Auch für die Dachentlüftung
hat dieses System keine Nachteile, da ausreichend durch die Dachpfannentäler entlüftet
werden kann, wo sich ein Luftkanal bildet.
[0044] Die Figur 10 zeigt eine andere Einbausituation, bei der das untere Ende 15 der Firstpfanne
16 über der Dachpfanne 10 schwebt, und zwar so, daß es über den Außenrand 8 greift.
Bei einer solchen Ausgestaltung kann das Dichtungselement vorteilhafterweise unsichtbar
verlegt werden. Auch das Dichtungselement nach Figur 1 kann selbstverständlich auf
beide aufgezeigten Arten verlegt werden.
[0045] Die Figur 11 zeigt in einer Schnittansicht eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Dichtungselementes, nämlich eines zweistückigen Dichtungselements. Das Dichtungselement
besteht aus den beiden linken und rechten Halbstreifen l und r und ist wiederum auf
einer Firstlatte 12 verlegt. Der linke Halbstreifen l liegt mit seinem Mittelabschnitt
4l direkt auf der Firstlatte, und an den Mittelabschnitt 4l schließen sich wiederum
der flache Bereich 3l mit den Wasserschutzkanten 6l und den Entlüftungsbohrungen 7l
sowie daraufhin der plissierte Längsrandbereich 3l an.
[0046] Ebenfalls auf der Firstlatte und über dem Mittelabschnitt 4l des linken Halbstreifens
l liegt der Mittelabschnitt 4r des rechten Halbstreifens r. Auch der rechte Halbstreifen
r weißt wiederum den flachen Bereich 3r mit den Wasserschutzkanten 6r und den Entlüftungslöchern
7r sowie dem plissierten Längsrandbereich 3r auf.
[0047] Hier ist also in den Figuren 11 bis 13 die zweistückige Ausführungsform im verbundenen,
im Mittelbereich überlappten Zustand gezeigt. Bei der dargestellten Ausführungsform
wurden auch die Mittelbereiche 4l und 4r nach dem Plissieren flachgedrückt, um die
überlappende Verbindung, beispielsweise durch Vernageln beider Mittelabschnitte 4l
und 4r auf die Firstlatte vorteilhaft herstellen zu können. Es soll aber hier bemerkt
werden, daß die Mittelbereiche 4l und 4r grundsätzlich auch plissiert verbleiben können.
Der überlappte Zustand der beiden Halbstreifen l und r ist in Figur 12 in Draufsicht
zu sehen. Hier wird deutlich, daß der Mittelabschnitt 4r den Mittelabschnitt 4l fast
vollständig überdeckt. Links von den Mittelabschnitten 4l und 4r ist wieder der flache
Bereich 3l sowie der plissierte Längsrandabschnitt 2l zu sehen, deren Funktion schon
vorher beschrieben wurden. Die Figur 13 zeigt nochmals einen Querschnitt durch den
linken Halbstreifen l mit dem Mittelabschnitt 4l, dem flachen Abschnitt 3l und dem
plissierten Längsrandabschnitt 2l.
1. Verfahren zur Herstellung eines Dichtungselements bei dem
- ein Streifen (1) aus einem plastisch verformbaren Material im wesentlichen ganzflächig
mit einer mäanderförmigen, insbesondere einer wellen-, zickzack- oder stufenförmigen
Plissierung versehen wird; und
- im Abstand zu den Längsrändern des plissierten Streifens (1) durch Umformen der
Plissierung mindestens ein flacher Bereich (3) auf dem Streifen (1) ausgebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der flache Bereich (3) streifenförmig in Längsrichtung
des Elements, insbesondere durchgehend über die Streifenlänge ausgebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der flache Bereich (3) abschittsweise über
die Streifenlänge ausgebildet wird, wobei insbesondere zwischen den Flachbereichsabschnitten
Wasserablaufkanäle (5) entstehen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der flache Bereich (3) durch das
Zusammendrücken der Plissierung, insbesondere durch Falten, Stauchen oder Prägen ausgebildet
wird, wobei der flache Bereich (3) beim Umformen bevorzugt eine größere Wandstärke
erhält als die plissiert verbleibenden Abschnitte, insbesondere eine etwa 1,5 bis
2,5 mal so große Wandstärke.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem der Streifen (1) an seinen beiden
Längstandabschnitten und im Mittelabschnitt plissiert verbleibt, und der flache Bereich
in einem Abschnitt (9) zwischen den Längsrandabschnitten (2) und dem Mittelabschnitt
(4) ausgebildet wird, oder bei dem der Streifen an seinen beiden Längsrandabschnitten
(2) plissiert verbleibt und flache Bereiche im Mittelabschnitt (4) sowie in einem
Abschnitt (9) zwischen den Längsrandabschnitten und dem Mittelabschnitt (4) ausgebildet
werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem in den Mittelabschnitt mindestens
eine Nut zur Aufnahme von Befestigungselementen eingebracht wird, bzw. bei dem mittig
im Mittelabschnitt (4), insbesondere mechanisch, eine Mittellinienmarkierung angebracht
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem das Werkzeug zum Umformen bzw.
Zusammendrücken der Plissierung, insbesondere zum Falten, Stauchen oder Prägen eine
strukturierte, insbesondere rautierte oder geriffelte Oberfläche hat.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einem oder mehreren der folgenden
Merkmale
- Entlüftungsöffnungen (7) werden in den flachen Bereich eingebracht, die insbesondere
von umlaufenden erhabenen Wasserschutzkanten (6) umgeben sind;
- der Streifen (1) besteht aus einem leicht plissierbaren, plastisch verformbaren
Material, insbesondere aus Blei, vorzugsweise aus mit Reinzinn beschichtetem Blei,
aus Aluminium, Kupfer oder Zinn, und er wird bevorzugt farbbeschichtet;
- das Dichtungselement wird als rollbares Endloselement ausgebildet;
- an den Unterseiten der Längsrandabschnitte (2) werden Klebeschnüre angebracht.
- die Längsrandabschnitte (2) des Streifens (1) werden vor dem Plissieren umgefalzt,
so daß am Außenrand ein Bereich mit doppelter Wandstärke (8) entsteht.
9. Verfahren zur Herstellung eines Dichtungselements, insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 8, bei dem der Steifen zweistückig mit zwei Halbstreifen (l, r) ausgebildet
wird, wobei beide Halbstreifen (l, r) im wesentlichen ganzflächig plissiert werden,
jeweils im Abstand zu den Längsrändernjedes plissierten Halbstreifens (l, r) durch
Umformen der Plissierung ein flacher Bereich (3l, 3r) auf den Halbstreifen (l, r)
ausgebildet wird und die Halbstreifen dann, insbesondere überlappend, an jeweils einem
ihrer Randbereiche (4l, 4r) verbunden werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem die Verbindungsrandbereiche (4l, 4r) vor der Verbindung
zu flachen Bereichen umgeformt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem die Verbindungsrandbereiche (4l, 4r) plissiert
verbleiben.
12. Dichtungselement bestehend aus einem Streifen (1) aus einem plastisch verformbaren
Material das mit einer mäanderförmigen, insbesondere einer wellen-, zickzack- oder
stufenförmigen Plissierung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem plissierten
Steifen (1) im Abstand zu den Längsrändern des Streifens (1) mindestens ein flacher
Bereich (3) durch Umformen der Plissierung ausgebildet ist.
13. Dichtungselement nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß es eines oder mehrere
der gemäß den Ansprüchen 1 bis 11 ausgebildeten Merkmale aufweist.