[0001] Die Erfindung betrifft eine Einbaukonstruktion für ein Anzeigegerät, insbesondere
für ein in einem Ausschnitt der Außenverkleidung eines Reisezugwagens angeordnetes
optoelektronisches Zuglaufschild.
[0002] Zur Information von Personen ist es seit jeher bekannt, auswechselbare, bedruckte
Schilder in Schilderkästen zu stecken, die auf einer Wand oder hinter einem Wandfenster
angeordnet sind. Beispielsweise geben so gekennzeichnete Außenbordwände von Reisezugwagen
den Fahrgästen Auskünfte über den Zuglauf und die Wagennummer.
[0003] Neuerdings werden hierfür elektronische Displays in LED- oder LCD-Technologie verwendet,
wodurch man ohne den recht personalintensiven Austausch der Hinweisschilder auskommt.
Außerdem läßt sich hierdurch die Informationsvielfalt und -aktualität erheblich erhöhen,
insbesondere durch Einbindung dieser Anzeigen in Funknetze. Allerdings besitzen die
optoelektronischen Anzeigen, insbesondere solche in LED-Technik, eine Tiefe, die es
verbietet, die Anzeigegeräte als Aufbaugeräte zu konstruieren und auf die Wagenaußenhaut
zu setzen. Die Anzeigegeräte werden deshalb generell in die Außenwand versenkt. Bei
umzurüstenden Wagen können dabei sogar unter Umständen die alten, hinter die Außenand
gesetzten Schilderkästen zur Aufnahme der elektronischen Anzeigegeräte Verwendung
finden. Jedoch ist ein Umbau unumgänglich, um den bahnspezifischen Forderungen an
Sicherheit und Zuverlässigkeit gerecht zu werden. Eine am Wagen- oder Schilderkasten
angelenkte, verschließbare, gerahmte Schutzscheibe erlaubt es, erforderlichenfalls
von der Außenseite her Wartungs- und Reparaturarbeiten auszuführen. Um den aufwendigen
Öffnungs- und Schließmechanismus zu umgehen, ist es auch schon bekannt, die Frontscheibe
mittels gummielastischer Kleber, vorzugsweise pastösem Silikonkautschuk, in die Außenwand
einzusetzen, doch verlagern sich hierdurch lediglich die Kosten auf Wartung und Reparatur,
da solcherart eingeklebte Scheiben nur sehr schwer herauszunehmen sind. Außerdem müssen
vor dem erneuten Einsetzen die Scheiben und Scheibenrahmen sehr sauber von Kleberresten
befreit werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einbaukonstruktion für Anzeigegeräte
zu schaffen, die den beschriebenen Aufwand für das Aus- oder Nachrüsten von optoelektronischen
Anzeigen in beliebige Wände erheblich verringert. Für Reisezugwagen und sonstige Personenbeförderungsmittel,
wie beispielsweise Reisebusse und Bahnen des öffentlichen Personennahverkehrs steht
noch im besonderen die Aufgabe, eine möglichst bündige und gegen mechanische Einwirkungen
in z.B. Reinigungsanlagen belastungsresistente und spritzwasserdichte Befestigung
zu finden, die im weiteren auch den beträchtlichen Stoß- und Schwingungsbeanspruchungen
im rollenden Verkehr, insbesondere auch bei Tunnelbegegnungen, gewachsen ist. Ferner
soll ein schnelles Öffnen und Austauschen ohne ein spezielles Werkzeug oder einen
Schlüssel gewährleistet sein, ohne daß andererseits Unbefugte leichtes Spiel hätten.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den begleitenden Unteransprüchen angegeben.
[0006] Erfindungsgemäß eingebaute optoelektronische Anzeigen zeichnen sich durch eine witterungsgeschützte
Lagerung des Elektronikteils aus sowie durch eine mechanisch sichere, bündige, optisch
ansprechende, kostengünstige und servicefreundliche Scheibenhalterung.
[0007] Anhand eines Ausführungsbeispiels und der zugehörigen Figur soll die Erfindung näher
erläutert werden. Mit 1 ist eine Gehäusewanne bezeichnet, die aus stabilem Stahlblech
besteht und von hinten im Bereich eines Wandauschnittes an die Innenseite einer Wand
2 geschweißt ist. Der Boden der Gehäusewanne 1 trägt Befestigungsbolzen 3 zur sicheren
Halterung eines optoelektronischen Anzeigegerätes 4. Das Anzeigegerät 4 kann auf diese
Weise von außen montiert oder demontiert werden. Als Display für das Anzeigegerät
4 eignet sich in besonderer Weise eine auch bei widrigen Sichtverhältnissen gut lesbare
LED-Matrix. Das Display ist durch eine den Wandausschnitt abdeckende Schutzscheibe
5 betrachtbar, deren Befestigung nachstehend beschrieben wird.
[0008] Ein umlaufender, bandförmiger Stahlrahmen 6 zwischen dem Boden der Gehäusewanne 1
und der Wand 2 sorgt zunächst für eine ausreichende Stabilität der Scheibenhalterung.
Der Stahlrahmen 6 ist im Beispiel an die Innenseite der Wand 2 geschweißt. Die Abdichtung
zum Boden der Gehäusewanne 1 hin erfolgt durch einen gummielastischen Kleber, der
die Schwingungen der Gehäusewanne 1, der Wand 2 und des Stahlrahmens 6 zueinander
abfängt. Der Stahlrahmen 6 nimmt einen Kunststoffrahmen 7 für ein Scheibeneinfaßprofil
8 auf. Dieser Kunststoffrahmen 7 ist mit einem gummielastischen Kleber mit der Innenseite
des Stahlrahmens 6 und dem Boden der Gehäusewanne 1 verklebt, wodurch er einen sehr
festen Halt bekommt. Um ein Wegfließen des Klebers bzw. Wegschwimmen des Kunststoffrahmens
7 in der Bindezeit des Klebers zu vermeiden, sind seine Klebeseiten mit umlaufenden
Stützrillen 8 versehen. Zur Aufnahme des Scheibeneinfaßprofils 9 hat der Kunststoffrahmen
7 ein annähernd C-förmiges Profil. In dieses Profil wird der Fuß des Scheibeneinfaßprofils
9 eingesteckt. Dabei greift die vordere Profilkante in einen Schlitz 10 im Scheibeneinfaßprofil
9 ein. Außerdem umgreift das randäußere Dichtlippenpaar 11 die Wand 2. Das um den
Wandausschnitt laufende Scheibeneinfaßprofil 9 liegt damit soweit fest, daß die Schutzscheibe
5 mit drei Seiten zwischen ein randinneres Dichtlippenpaar 12 geschoben werden kann,
wonach die vierte Seite mit einem Haken oder Schraubenzieher eingehebelt wird. Die
Schutzscheibe 5 ist damit bündig zur Fahrzeugaußenhaut positioniert. Durch den Verschluß
des Scheibeneinfaßprofils 9 mit einem etwas härter eingestellten Füllerprofil 13 ist
das Anzeigegerät 4 gegen schädliche Umwelteinflüsse geschützt. Dieses Füllerprofil
13 kann manuell eingesetzt werden und läßt sich auch ohne spezielle Werkzeuge problemlos
wieder herausnehmen. Dies ist wichtig, um bei einem defekten Anzeigegerät 4 einen
schnellen und damit kostengünstigen Austausch zu gewährleisten. Durch die spezielle
Art des Schliffes der Scheibenkanten 14 der Schutzscheibe 5 , die Kanten sind zur
Innenseite der Schutzscheibe 5 hin abgeschrägt, sowie durch die elastische Einbettung
der Schutzscheibe 5 in dem Scheibeneinfaßprofil 9 wird ein hohes Widerstandsmoment
bei Zug- bzw. Druckkräften erreicht, die an der Außenseite der Schutzscheibe 5 wirken
können. Außerdem stützt sich das speziell für hohe Außenkräfte konstruierte Scheibeneinfaßprofil
9 in dem elastischen Kunststoffrahmen 7 ab, wodurch es möglich wird, beträchtliche
mechanische Schwingungen zu dämpfen. Diese entstehen z.B. bei Begegnung zweier Züge.
[0009] Durch Entlüftungsbohrungen 15 unterhalb des Scheibeneinfaßprofils 9 in der Wand 2
wird erreicht, daß die Luftfeuchtigkeit im Gehäuseinneren reduziert wird. Hierbei
wird der Unterdruck an der Fahrzeugaußenverkleidung während der Fahrt zur Zwangsentlüftung
des Gehäuseinneren ausgenutzt.
[0010] Das beschriebene mechanische Prinzip der Aufnahme einer Schutzscheibe 5 in dem oben
beschriebenen Scheibeneinfaßprofil 9 mit Füllerprofil 13 in einem Kunststoffrahmen
7 ist für alle denkbaren Einsatzmöglichkeiten nutzbar.
1. Einbaukonstruktion für ein Anzeigegerät, insbesondere für ein in einem Ausschnitt
der Außenverkleidung eines Reisezugwagens angeordnetes optoelektronisches Zuglaufschild,
dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem Wandausschnitt eine das Anzeigegerät (4) tragende
Gehäusewanne (1) an der Innenseite der Wand (2) befestigt ist, daß zwischen der Innenseite
der Wand (2) und dem Boden der Gehäusewanne (1) um den Wandausschnitt herum ein gleichfalls
auf der Innenseite der Wand (2) befestigter Stahlrahmen (6) für die Fixierung eines
elastischen Kunststoffrahmens (7) läuft, der seinerseits ein elastisches Scheibeneinfaßprofil
(9) für eine den Wandausschnitt bündig abdeckende Schutzscheibe (5) aufnimmt, die
durch ein in eine Nut des Scheibeneinfaßprofils (9) getriebenes Füllerprofil (13)
endgültig gesichert ist.
2. Einbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden der Gehäusewanne
(1) Befestigungsbolzen (3) für das Anzeigegerät (4) trägt.
3. Einbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusewanne (1)
und der Stahlrahmen (6) mit einem elastischen Kleber zueinander abgedichtet sind.
4. Einbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusewanne (1)
und der Kunststoffrahmen (7) mit einem gummielastischen Kleber zueinander abgedichtet
sind.
5. Einbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahlrahmen (6)
und der Kunststoffrahmen (7) mit einem gummielastischen Kleber zueinander abgedichtet
sind.
6. Einbaukonstruktion nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebeseiten des
Kunststoffrahmens (7) mit Abstandsrillen versehen sind.
7. Einbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Scheibeneinfaßprofil
(9) mit Dichtlippenpaaren (11, 12) sowohl die Wand (2) als auch die Schutzscheibe
(5) umgreift.
8. Einbaukonstruktion nach Anspruch 1. Dadurch gekennzeichnet, daß eine Randkante des
Kunststoffrahmens (7) in einen Schlitz des Scheibeneinfaßprofils (9) greift.
9. Einbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut im Scheibeneifaßprofil
(9) und das Füllerprofil (13) widerhakenartige Konturen besitzen.
10. Einbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten der Schutzscheibe
(5) zur Scheibeninnenseite hin abgeschrägt sind.
11. Einbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des unteren
Abschlusses von Wand (2) und Gehäusewanne(1) Entlüftungsbohrungen (15) in der Wand
(2) angeordnet sind
12. Einbaukonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusewanne (1)
randseitig von innen an die Wand (2) geschweißt ist
13. Einbaukonstruktion nach Anspruch 1, 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß der untere
Rand der Gehäusewanne (1) im Sinne eines Kondenswasserablaufs auf die Entlüftungsbohrungen
(15) gerichtet ist.