[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entfernen von Hüllen
an Gegenständen.
[0002] Aus der US 4,050,223 ist ein solches Verfahren und eine Vorrichtung bekannt wobei
für den betreffenden Gegenstand ein Hubtisch vorgesehen ist, auf den dieser Gegenstand
gelegt wird. Um die Hülle zu öffnen ist ein Messer vorgesehen, das auf eine Kante
des Gegenstandes angesetzt wird. Durch Drehen des Hubtisches mit dem Gegenstand wird
die Hülle längs der Kante geöffnet, so dass sich die Hülle nun in einen Deckel und
einen behälterartigen Teil trennt, wobei dieser durch Greifer vom Gegenstand abgezogen
wird, wenn gleichzeitig der Hubtisch angehoben wird.
[0003] Ein Nachteil dieses bekannten Verfahrens oder der Vorrichtung ist beispielsweise
darin zu sehen, dass beim Öffnen oder Aufschneiden der Hülle, der Gegengenstand durch
das Messer verletzt werden kann. Das bedeutet, dass der Gegenstand seinen Neuwert
dabei verlieren kann und damit unbrauchbar wird. Eine ähnliche Verletzungsgefahr geht
von den Greifern aus, die mindestens zeitweise oder teilweise beim Abziehen der Hülle
über den Gegenstand gleiten und diesen beispielsweise zerkratzen könnten. Damit eignet
sich diese Vorrichtung und dieses Verfahren vorwiegend für die Enthüllung als unbrauchbar
deklarierter Gegenstände, es sei denn, der Gegenstand weise eine Form auf, bei der
die Hülle nicht überall auf dem Gegenstand aufliegt. Dann muss das Messer in diesem
Bereiche arbeiten.
[0004] Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst demnach die Aufgabe,
ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die schonendes Entfernen der Hülle
vom Gegenstand auch dann ermöglicht, wenn der Gegenstand eine einfache Form aufweist
und die Hülle ganz darauf aufliegt.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass bei dem erfindungsgemässen Verfahren vor
dem Anschneiden, die Hülle in einem Bereiche vom Gegenstand abgehoben wird, die abgehobene
Hülle in dem Bereiche aufgeschnitten wird, die Hülle und der Gegenstand gegeneinander
einer Relativbewegung ausgesetzt werden, wobei sich die Hülle vom Gegenstand löst,
der Gegenstand aus der Hülle ausgeschoben wird und die Hülle, die nun abgetrennt vorliegt,
abgesaugt wird. Vorzugsweise kann die Hülle auch mit Unterstützung durch Druckluft
zusäztzlich ausgestossen werden.
[0006] Die erfindungsgemässe Vorrichtung umfasst dazu ein Saugelement,
ein Messer, ein Element zum reibschlüssigen Erfassen der Hülle auf dem Gegenstand,
einen Ausstosser und ein weiteres Saugelement zum Absaugen der leeren Hülle aus der
Vorrichtung.
[0007] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind insbesondere darin zu sehen, dass
die Entfernung von Hüllen, Folien usw. von den Gegenständen erfolgen kann, ohne diese
zu beschädigen. Dabei kann die Festigkeit solcher Folien sehr unterschiedlich sein,
ohne dass wesentliche Anpassungen an der Vorrichtung notwendig sind. Dadurch, dass
die Hülle mit einem Schnitt aufgeschnitten wird, der in einer Fläche erfolgt, die
in einem (wenn auch sehr geringen) Abstand zu einer entsprechenden Fläche des Gegenstandes
liegt, bleibt der Gegenstand immer unverletzt, denn das Messer sticht ausser in die
Hülle, immer nur ins Leere. Da der Schnitt nur einen Teil der Länge oder des Umfanges
des Gegenstandes betrifft und so nur eine relativ kurze Bewegung benötigt, ist das
Verfahren sehr schnell durchführbar, ohne dass sehr langhubige schnelle Bewegungen
von Teilen der Vorrichtung notwendig sind.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels und mit Bezug auf die beiliegenden
Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1, 2 und 3 eine schematische Darstellung einiger Schritte des Verfahrens und
der verwendeten Mittel,
Figur 4 und 5 je eine weitere Darstellung von Verfahrensschritten
Figur 6 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Vorrichtung und
Figur 7 und 8 je eine Darstellung eines Teils dieser Vorrichtung.
[0009] Fig. 1 zeigt einen Gegenstand 1 mit aufgeschrumpfter, beispielsweise durchsichtiger
Hülle 2. Ein Pfeil 3 gibt einerseits eine Bahn oder Richtung für die Bewegung eines
Messers und andererseits eine Schnittfläche an. Ein Pfeil 4 deutet an, in welcher
Richtung die Hülle 2 in einem Bereiche 5 abgehoben wird. Eine Linie 6 zeigt die abgehobene
Hülle 2 im Bereiche 5. Die Linie 6 wird durch den Pfeil 3 gekreuzt, was nichts anderes
bedeutet, als dass ein Schnitt durch den abgehobenen Bereich 5 der Hülle 2 gelegt
ist. Vorzugsweise soll die Bahn 3 des Messers in möglichst kleinem Abstand dem Gegenstand
1 folgen, ohne diesen zu kreuzen oder berühren.
[0010] Fig. 2 zeigt den Gegenstand 1 aus Fig. 1 zwischen zwei Backen 7 und 8 oder Platten
eingeklemmt, die in Richtung von Pfeilen 9 und 10 auf den Gegenstand 1 hin zugestellt
werden können, und die in Richtung eben dieser Pfeile eine Kraft auf den Gegenstand
1 ausüben. Zudem erkennt man einen Ausstosser 11, der in Richtung eines Pfeiles 12
im Sinne einer Relativbewegung auf den Gegenstand 1 einwirkt und diesen so weit bewegt,
dass er eine Stellung 13 einnimmt, wie sie durch unterbrochene Linien 14 und 15 dargestellt
ist. Die Backen 7 und 8 bilden zusammen ein Element zum reibschlüssigen Erfassen des
Gegenstandes 1, denn sie sind mit einer Oberfläche 16,17 versehen, die einen hohen
Reibwert aufweist.
[0011] Fig. 3 zeigt den Gegenstand 1 in seiner Stellung 13, wobei anschliessend die Backen
7 und 8 in Richtung von Pfeilen 18 und 19 vom Gegenstand 1 entfernt wurden. Man erkennt
hier, wie die oben offene Hülle 2 sich beispielsweise infolge statischer Aufladung
vom Gegenstand seitlich entfernt hat und an den Backen 7 und 8 anliegt.
[0012] Damit sind die wichtigsten Schritte des erfindungsgemässen Verfahrens in den Figuren
1 bis 3 erkennbar, denn aus Fig. 1 ist das Abheben der Hülle 2 im Bereiche 5 und der
Schnitt in der Bahn 3 erkennbar. Aus Fig. 2 ist erkennbar wie die aufgeschnittene
Hülle 2 und der Gegenstand 1 gegeneinander in eine Relativbewegung versetzt werden,
denn der Ausstosser 11 drückt den Gegenstand 1 zwischen den Backen 7 und 8 nach oben,
wobei die, durch den Schnitt geschwächte Hülle oben aufreisst, weil sie von den stark
haftenden Backen 7, 8 seitlich zurückgehalten wird. Fig. 3 zeigt die nun vom Gegenstand
1 gelöste Hülle 2 aus der der Gegenstand 1 in Richtung senkrecht zur Zeichnungsebene
ausgeschoben wird.
[0013] In Fig. 4 sind weitere Einzelheiten des Verfahrens zu erkennen. Beispielsweise erkennt
man, wie die Hülle 2 sich im Bereiche 5 durch eine in Richtung eines Pfeiles 21 wirkende
Saugwirkung abhebt und einen Hügel 22 bildet, der eine Form aufweist, die von der
Querschnittsform eines angesetzten Saugelementes abhängt. Ist dessen Querschnitt rund,
so ist der Hügel 22 auch annähernd rund. Der Hügel 22 ist hier durch zwei Höhenkurven
23, 24 und eine Schnittlinie 25 veranschaulicht. Man erkennt ferner ein in Richtung
eines Pfeiles 27 in einer Bahn 3 bewegbares Messer 26, das einen Schnitt 28 in der
Hülle 2 erzeugen kann. Für diesen Schnitt 28 bewegt sich das Messer 26 parallel und
in sehr geringem Abstand zur Fläche 29 des Gegenstandes 1.
[0014] In Fig. 5 ist erkennbar, wie sich die Hülle 2 weiter öffnet. Dies geschieht beispielsweise
längs einer Kante 30 des Gegenstandes 1, wenn dieser sich in Richtung eines Pfeiles
31 nach oben bewegt, während die Hülle 2 beispielsweise durch Reibkräfte, welche in
Richtung von Pfeilen 32 wirken, zurückgehalten wird. Eine vergleichbare Wirkung kann
erwartet werden, wenn der Gegenstand 1 in Richtung eines Pfeiles 33 geradlinig oder
eines Pfeiles 34 auf gekrümmter Bahn bewegt wird.
[0015] Fig. 6 zeigt eine Vorrichtung von aussen gesehen mit allen notwendigen Elementen
zur Verarbeitung eines Gegenstandes im Sinne der Erfindung. Insbesondere erkennt man
ein Saugelement 35, ein Schneidelement 36, ein Element 37 zum reibschlüssigen Erfassen
der Hülle auf dem Gegenstand, einen Ausstosser 38 und ein weiteres Saugelement 39
zum Absaugen der leeren Hülle. Weitere Elemente der Vorrichtung werden bei der Beschreibung
der Wirkungsweise vorgestellt.
[0016] Fig. 7 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Saugelementes 35, mit einer hier
ovalen Saugöffnung 40, welche Mündungen 41, 42 zweier Saugrohre 43, 44 umfasst. Ein
Antrieb 59 ist vorgesehen, um die Saugöffnung 40 ganz an den Gegenstand heran zu führen
und die Saugöffnung 40 mit angesaugter Folie oder Hülle auch zurückzuziehen oder vom
Gegenstand abzuheben, so dass der Schnitt gemacht werden kann. So sind auch Anschlüsse
45, 46 vorgesehen die den Antrieb 59 beispielsweise mit Druckluft versorgen können.
[0017] Fig. 8 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Baugruppe, die das Saugelement
35 und das Schneidelement 36 umfasst. Am Schneidelement 36 erkennt man insbesondere
ein Messer 20, das auf einem Schlitten 56 befestigt ist, der von einem Hubzylinder
52 angetrieben ist.
[0018] Das erfindungsgemässe Verfahren ergibt sich wie folgt beschrieben:
[0019] Gegenstände 1 werden gestapelt an eine Führungsfläche 47 an der Vorrichtung angelegt,
wobei der hier nicht gezeigte Stapel seitlich durch eine weitere Fläche 48 50 gestützt
wird, dass die Gegenstände schön aufeinanderliegen. Zwischen der Führungsfläche 47
und der weiteren Fläche 48 ist ein in seiner Breite, durch Verschieben der weiteren
Fläche 48 einstellbarer Spalt 49 vorgesehen, der so bemessen ist, dass jeweils ein
einziger Gegenstand 1 durch diesen hindurch im Bild nach rechts verschoben werden
kann. So kann ein Gegenstand 1, wie hier beispielsweise eine Compact Disk (CD) mit
seiner Hülle in eine Stellung 50 verschoben werden, wo er nun im Einflussbereich des
Saugelementes 35 liegt. Dort sorgt eine weitere Führung 51 sowie eine Andruckvorrichtung
57 dafür, dass der Gegenstand 1 schön an der Führungsfläche 47 anliegt. Wie insbesondere
auch aus der Fig. 8 erkennbar, weist die Andruckvorrichtung 57 eine Andruckfläche
58 auf, die auf den Gegenstand einwirkt indem sie diesen gegen die Führungsfläche
47 drückt. Mit der Andruckvorrichtung 57 fest verbunden und mit der Andruckfläche
58 verschiebbar ist auch das Schneidelement 36, so dass das Messer immer richtig in
bezug auf den Gegenstand positioniert wird und die Bahn des Messers im voreingestellten
kleinen Abstand zum Gegenstand verläuft. Durch Anlegen eines Vakuums an die Saugrohre
43, 44, wird die Saugvorrichtung 35 aktiviert, die vorher durch den Antrieb 59 zugestellt
wurde, so dass die Hülle, hier beispielsweise eine Klarsichtfolie angesaugt wird.
Zusammen mit der angesaugten Folie wird die Saugöffnung 40 wieder zurückgefahren,
wobei die Folie oder Hülle vom Gegenstand 1 abgehoben wird, wie dies auch aus der
Fig. 1 für die Hülle 2 (welche beispielsweise der Klarsichtfolie entspricht) im Bereiche
5 hervorgeht. Zusätzlich wird nun wie aus Fig. 4 erkennbar, ein Messer 20, 26 oder
das Schneidelement 36 aktiviert, das durch eine Bewegung in Richtung des Pfeiles 27
in die abgehobene Hülle 2 im Bereiche 5 einsticht und einen Schnitt 28 erzeugt. Wie
aus der Fig. 8 erkennbar, ist das Messer 20, 26 beispielsweise an einem pneumatisch
oder hydraulisch arbeitenden Hubzylinder 52 befestigt und durch diesen angetrieben.
Nach erfolgtem Schnitt wird die Saugvorrichtung 35 vom Vakkuum wieder abgekoppelt
und die Andruckfläche 58 wieder zurückgefahren. Für einen weiteren Schritt wird der
Gegenstand 1 gemäss Fig. 6 entlang der Führungsfläche 47 weiter nach rechts verschoben,
was über eine Verschiebevorrichtung erfolgt, so dass er zwischen Platten des Elementes
37 zum reibschlüssigen Erfassen der Hülle gerät, wovon hier nur eine Platte 53 sichtbar
ist. Eine gegenüberliegende Platte kann beispielsweise durch die Führungsfläche 47
an dieser Stelle gebildet sein. So kann die Platte 53 beispielsweise durch einen hydraulischen
oder pneumatischen Antrieb 54, gegen die Führungsfläche 47 hin, zu- und rückstellbar
sein. In dieser Stellung und mit zugestellter Platte 53, was ebenfalls aus der Fig.
2 mit den Platten entsprechenden Backen 7, 8 hervorgeht, beginnt der Ausstosser 11
seine Arbeit, wozu er von einem Antrieb 55 bewegt wird. Nach erfolgtem Hub und eventuellem
Rückhub des Ausstossers 11 (Fig. 2), werden die Backen 7, 8 vom Gegenstand 1 entfernt
oder eben die Platte 53 durch den Antrieb 54 zurückbewegt. Da die Klarsichtfolie oder
Hülle 2 sich nun wie etwa in Fig. 5 gezeigt, entlang der Kante 30 genügend geöffnet
und infolge statischer Aufladung wegen der Reibung an die Platte 53 anschmiegt, kann
der Gegenstand 1 durch eine Verschiebevorrichtung 60 weiter nach rechts bewegt und
somit aus der Hülle ausgestossen werden. Die leere Hülle wird nachfolgend durch das
weitere Saugelement 39 abgesaugt.
[0020] Es ist klar, dass der Gegenstand 1 verschiedenste Formen aufweisen kann, die von
der gezeigten Form auch stark abweichen können. Vorzugsweise weist er aber mindestens
zwei einander gegenüberliegende Flächen auf, die mindestens in einer Richtung gesehen
kontinuierlich verlaufen, d.h. nicht zerklüftet sind. Ebenso klar ist, dass die verschiedenen
Elemente und Antriebe durch eine hier nicht näher dargestellte Steuerung im Sinne
des genannten Verfahrens koordiniert werden.
1. Verfahren zum Entfernen von Hüllen (2) an Gegenständen (1), dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülle in einem Bereiche (5) vom Gegenstand abgehoben wird, die abgehobene
Hülle in dem Bereiche aufgeschnitten wird und die aufgeschnittene Hülle und der Gegenstand
gegeneinander einer Relativbewegung (12) ausgesetzt werden, wobei sich die Hülle vom
Gegenstand löst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand aus der vom
Gegenstand gelösten Hülle ausgeschoben wird und die Hülle abgesaugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle in dem Bereiche
in einer Bahn (3) aufgeschnitten wird, die zum Gegenstand in dem Bereiche parallel
verläuft.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle durch Ansaugen vom
Gegenstand abgehoben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aufgeschnittene Hülle
reibschlüssig erfasst und eine Relativbewegung zum Gegenstand erzeugt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch,
ein Saugelement (35), ein Schneidelemet (36), ein Element (37) zum reibschlüssigen
Erfassen der Hülle auf dem Gegenstand und einen Ausstosser (38).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiteres Saugelement
(39) zum Absaugen der leeren Hülle vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass für das Messer eine Bahn
(3) vorgesehen ist, die einen Bereich (5) durchquert, auf den das Saugelement (35)
einwirkend angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Element (37) aus zwei,
gegen den Gegenstand zustellbaren Backen (7, 8) besteht, die eine Oberfläche (16,
17) mit hohem Reibwert aufweisen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Backen ein
Ausstosser (11) vorgesehen ist.