[0001] Die Erfindung betrifft ein Etikettieraggregat zum Aufbringen von auf einem Trägerband
haftenden Etiketten auf einen Strom vorbeibewegter Gegenstände, umfassend eine Grundplatte,
ein an der Grundplatte gehaltenes Spendeorgan mit einer Spendekante, an der das Trägerband
zur Ablösung der Etiketten umlenkbar ist, und eine elektromotorische Antriebseinrichtung
zum Antrieb des Trägerbands.
[0002] In Etikettiermaschinen sind häufig unterschiedliche Etikettieraufgaben zu erfüllen.
Mal sind die Gegenstände von einer Seite her zu etikettieren, mal sollen sie von einer
anderen Seite her etikettiert werden, mal gleichzeitig von zwei gegenüberliegenden
Seiten her. Je nach Etikettieraufgabe erfordert es der Betriebsablauf dann, in einer
Etikettiermaschine mal auf der linken Seite des Stroms der Gegenstände ein Etikettieraggregat
anzuordnen, mal auf der rechten Seite oder gegebenenfalls auch zwei gegenüberliegende
Etikettieraggregate auf der linken und der rechten Seite. Die Begriffe "links" und
"rechts" werden dabei generisch als zwei einander bezüglich des Stroms der Gegenstände
gegenüberliegende Seiten verstanden, die stellvertretend auch für andere Begriffspaare,
wie "oben" und "unten", stehen. Es versteht sich, daß es lediglich eine Frage des
Betrachtungsorts ist, ob ein Etikettieraggregat linksseitig oder rechtsseitig des
Stroms der Gegenstände angeordnet ist oder oberhalb oder unterhalb desselben.
[0003] Ein Etikettieraggregat der oben bezeichneten Art ist beispielsweise aus der DE 15
86 393 C3 bekannt. Dieses Etikettieraggregat ist jedoch so gestaltet, daß es nur einseitig
eingesetzt werden kann. An Umbaumaßnahmen, die es erlauben würden, das Etikettieraggregat
sowohl linksseitig als auch rechtsseitig einsetzen zu können, ist nicht gedacht. Daher
müssen eine spezielle Rechts-Version des Etikettieraggregats und eine spezielle Links-Version
gefertigt werden. Dies ist mit einem entsprechend hohen Kostenaufwand verbunden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es demnach, den Aufwand für die Bereitstellung von Rechts-
und Links-Versionen eines gattungsgemäßen Etikettieraggregats zu senken.
[0005] Erfindungsgemäß ist zur Lösung dieser Aufgabe vorgesehen, daß die Antriebseinrichtung
antriebsrichtungsumsteuerbar ist und daß das Spendeorgan und an der Grundplatte gehaltene
Komponenten der Antriebseinrichtung derart an der Grundplatte angebracht sind, daß
bei Wechsel der Antriebsrichtung eine Umrüstung des Etikettieraggregats durch Umbau
des Spendeorgans oder/und zumindest Teilen der grundplattenseitigen Komponenten der
Antriebseinrichtung an der Grundplatte ermöglicht ist. Geeignete Umbaumaßnahmen des
Spendeorgans oder/und der grundplattenseitigen Komponenten der Antriebseinrichtung
ermöglichen in Verbindung mit einem Laufrichtungswechsel des Trägerbands eine Umrüstung
des Etikettieraggregats von Rechts- auf Links-Version und umgekehrt. Zumindest die
Grundplatte kann für beide Versionen unverändert übernommen werden, weswegen die Grundplatte
als Standardbauteil gefertigt werden kann. Umbaumaßnahmen am Etikettieraggregat können
allgemein in einem Austausch einzelner Komponenten bestehen, aber auch in einer Umpositionierung
einzelner Komponenten auf der Grundplatte. Eine solche Umpositionierung kann beispielsweise
in einer Verschwenkung oder einer Umsetzung einzelner Komponenten bestehen. Insbesondere
kann die Umrüstung des Etikettieraggregats auch eine wechselseitige Umsetzung von
Komponenten auf der Grundplatte beinhalten.
[0006] Das Spendeorgan kann als länglicher Spendearm ausgebildet sein, welcher an der Grundplatte
zwischen mindestens zwei zueinander paarweise komplementären Spendebetriebsstellungen
umpositionierbar ist. Dabei kann das Etikettieraggregat so konstruiert sein, daß die
beiden Spendebetriebsstellungen des Spendearms symmetrisch bezüglich einer Symmetrieebene
liegen, welche im wesentlichen orthogonal zur Stromrichtung der Gegenstände verläuft.
Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der Spendearm an der Grundplatte
relativ zu dieser zwischen den Spendebetriebastellungen um eine Schwenkachse verschwenkbar
gelagert ist. Mit wenigen Handgriffen kann der Spendearm dann durch bloßes Verschwenken
von Rechts- auf Links-Version und umgekehrt umpositioniert werden. Der Schwenkwinkel
des Spendearms zwischen zwei komplementären Spendebetriebsstellungen wird mehr als
90° und vorzugsweise weniger als 180° betragen. Es ist vorstellbar, daß für unterschiedlich
gestaltete Gegenstände unterschiedliche Winkel optimal sind, unter denen die Etiketten
an der Spendekante abgegeben werden. Die Verschwenkbarkeit des Spendearms bietet hier
den Vorteil, daß abhängig von der zu erfüllenden Etikettieraufgabe gewünschtenfalls
unterschiedliche Anstellwinkel des Spendearms gegenüber dem Storm der Gegenstände
eingestellt werden können.
[0007] Grundsätzlich ist es nicht ausgeschlossen, daß der Spendearm bezüglich einer die
Schwenkachse enthaltenden Längsmittelebene symmetrisch ausgebildet ist, derart, daß
er zur Umrüstung des Etikettieraggregats lediglich von einer Spendebetriebsstellung
in die andere zu überführen ist. Die symmetrische Ausgestaltung des Spendearms würde
es dann erlauben, den Spendearm mitsamt der Spendekante modifikationsfrei sowohl in
der Rechts- als auch in der Links-Version des Etikettieraggregats einzusetzen.
[0008] Ebenso ist es nicht ausgeschlossen, daß der Spendearm zur Umrüstung des Etikettieraggregats
von der Grundplatte abnehmbar und um seine Längsachse gewendet wieder an der Grundplatte
anbringbar ist. Auch in diesem Fall könnte ein und derselbe Spendearm in beiden Versionen
des Etikettieraggregats verwendet werden.
[0009] Ferner ist nicht ausgeschlossen, daß dem Etikertieraggregat ein Paar von Spendearmen
zugeordnet ist, die zur Umrüstung des Etikettieraggregats wechselweise an der Grundplatte
anbringbar sind und als in jeweils nur einer der Spendebetriebsstellungen funktionsfähige
Formteile ausgebildet sind.
[0010] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Spendekante an einem von
dem Spendearm abnehmbaren gesonderten Endstück angeordnet. Das Endstück kann optimal
im Hinblick auf eine zuverlässige Ablösung der Etiketten gestaltet werden. Insbesondere
kann das Endstück als in nur einer der beiden komplementären Spendebetriebsstellungen
des Spendearms funktionsfähiges Formteil ausgebildet sein. Die Abnehmbarkeit des Endstücks
ermöglicht dann bei Wechsel des Etikettieraggregats von Links-auf Rechts-Version oder
umgekehrt einen Austausch des Endstücks. Das gesonderte Endstück ermöglicht es, die
für eine Umrüstung des Etikettieraggregats erforderlichen Kosten zu senken.
[0011] Der Spendearms kann auf einem Drehteller montiert sein, welcher an der Grundplatte
relativ zu dieser um die Schwenkachse drehbar gelagert ist. Um eine scharfe Umlenkung
des Trägerbands an der Spendekante und damit eine sichere und zuverlässige Ablösung
der Etiketten zu erreichen, wird oftmals verlangt, daß das Trägerband längs des Spendearms
möglichst nahe bei diesem und möglichst parallel zu diesem verläuft. Um diese Forderung
unabhängig von der Schwenkstellung des Spendearms auf konstruktiv einfache Weise erfüllen
zu können, trägt der Drehteller neben dem Spendearm bevorzugt auch eine Bandführungsanordnung,
über die das Trägerband geführt ist. Die Bandführungsanordnung kann eine erste Bandführungsrolle
umfassen, deren Rollenachse im wesentlichen in einer die Schwenkachse enthaltenden
Längsmittelebene des Spendearms liegt, sowie eine zweite Bandführungsrolle, deren
Rollenachse gegenüber der Längsmittelebene versetzt ist und für die auf dem Drehteller
zwei symmetrisch zur Längsmittelebene angeordnete, wahlweise besetzbare Rollenanbringungsplätze
vorgesehen sind. Bei Umrüstung des Etikettieraggregats von Rechts-auf Links-Version,
oder umgekehrt, genügt es dann, die zweite Bandführungsrolle umzusetzen; dieerste
Bandführungsrolle muß nicht umpositioniert werden.
[0012] Um eine gleichmäßige Bewegung des Trägerbands zu gewährleisten, wird dieses häufig
nicht nur durch Zug sondern auch durch Schub angetrieben. Durch eine geringe Differenz
zwischen Zug- und Schubantriebsgeschwindigkeit kann das Trägerband stets straff gehalten
werden. Der an dem Etikettieraggregat erforderliche Umrüstungsbedarf bei Umbau von
Rechts-auf Links-Version, oder umgekehrt, wird sich dann auch auf die Schub- und Zugantriebakomponenten
der Antriebseinrichtung erstrecken. Eine Weiterbildung der Erfindung sieht daher vor,
daß die Antriebseinrichtung Schubantriebskomponenten umfaßt, welche auf einen der
Spendekante zulaufenden Bandabschnitt des Trägerbands einwirken, sowie Zugantriebskomponenten,
welche auf einen von der Spendekante rücklaufenden Bandabschnitt einwirken, daß die
Antriebsgeschwindigkeit der Zugantriebskomponenten größer als die der Schubantriebskomponenten
ist und daß zumindest Teile der Schub- und der Zugantriebskomponenten zur Umrüstung
des Etikettieraggregats wechselseitig an der Grundplatte umsetzbar sind. Die wechselseitige
Umsetzbarkeit wenigstens von Teilen der Schub- und der Zugantriebskomponenten kann
insbesondere darin bestehen, daß die Schub- und die Zugantriebskomponenten je eine
den zugehörigen Bandabschnitt gegen eine gemeinsame Antriebswalze andrückende Andrückwalze
umfassen, wobei die Umfangsgeschwindigkeit der Zug-Andrückwalze größer als die der
Schub-Andrückwalze ist, und daß die beiden Andrückwalzen zur Umrüstung des Etikettieraggregats
wechselseitig auf der Grundplatte umsetzbar sind. Die größere Umfangsgeschwindigkeit
der Zug-Andrückwalze kann einfach dadurch erreicht werden, daß die Antriebswalze einen
radial elastischen Walzenmantel aufweist und die Schub-Andrückwalze tiefer in den
Walzenmantel hineingedrückt ist als die Zug-Andrückwalze.
[0013] Die Andrückwalzen können jeweils an einem Walzenträger drehbar gelagert sein, der
seinerseits schwenkbar an der Grundplatte angebracht ist. Durch Verschwenken des Walzenträgers
können die Andrückwalzen in und außer Antriebskontakt mit dem Trägerband gebracht
werden. Insbesondere wenn die Andrückwalzen relativ zu ihrem jeweiligen Walzenträger
justierbar sind, um beispielsweise die Eindringtiefe in den Walzenmantel der Antriebswalze
und damit die Antriebsgeschwindigkeit einstellen zu können oder um die Andrückkraft
einstellen zu können, mit der sie gegen das Trägerband drücken, ist es vorteilhaft,
wenn zur Umrüstung des Etikettieraggregats die Andrückwalzen zusammen mit ihrem Walzenträger
jeweils als Baueinheit wechselseitig auf der Grundplatte umsetzbar sind. Die Andrückwalzen
müssen dann nicht neu justiert werden, wenn sie bei Umbau des Etikettieraggregats
vertauscht werden.
[0014] Zur Abstützung der schwenkbaren Walzenträger können auf der Grundplatte relativ zu
dieser ortsfeste, insbesondere justierbare Anschläge angeordnet sein. Es empfiehlt
sich dann, daß auch diese Anschläge zur Umrüstung des Etikettieraggregats auf der
Grundplatte umsetzbar sind.
[0015] Die Abgabe der Etiketten an der Spendekante muß zeitlich auf die Bewegung der Gegenstände
abgestimmt werden. In der Regel ist deshalb auf der Grundplatte ein die Etiketten
auf dem Trägerband abtastender optischer Detektor angeordnet, dessen Informationen
zur Steuerung des Vorschubs des Trägerbands verwendet werden. Zweckmäßigerweise wird
auch dieser Detektor auf der Grundplatte wahlweise zwischen zwei komplementären Detektoranbringungsplätzen
umsetzbar sein.
[0016] Um fehlerhafte Etikettierungen der Gegenstände zu vermeiden, ist es wichtig, daß
das Trägerband in seiner Querrichtung exakt ausgerichtet der Spendekante zugeführt
wird. Hierzu empfiehlt es sich, daß in Laufrichtung des Trägerbands vor der Spendekante
und gewünschtenfalls vor der Antriebseinrichtung mindestens ein Umlenkorgan für das
Trägerband feststehend auf der Grundplatte angeordnet ist, welches eine Richtanordnung
zur Querausrichtung des Trägerbands aufweist. Zweckmäßiger-weise wird dann auch dieses
Umlenkorgan zur Umrüstung des Etikettieraggregats zwischen zwei komplementären Umlenkorgananbringungsplätzen
auf der Grundplatte umsetzbar sein.
[0017] Dem Umlenkorgan kann ein Andrückelement, insbesondere eine Bürste, zugeordnet sein,
welches das Trägerband gegen das Umlenkorgan drückt und zusammen mit dem Umlenkorgan
umsetzbar ist. Das Andrückelement hält des Trägerband in ständigem Kontakt mit dem
Umlenkorgan und gewährleistet so zuverlässig dessen Richtwirkung.
[0018] Bei einer Weiterbildung der Erfindung umfaßt das Etikettieraggregat ferner einen
Abroller und einen Aufroller für das Trägerband, die jeweils um eine Drehachse drehbar
an je einem fest, jedoch lösbar an der Grundplatte gehaltenen Tragarm angebracht sind.
Dabei können der Abroller und der Aufroller durch je einen von der Trägerband-Antriebseinrichtung
gesonderten, drehrichtungsumsteuerbaren Elektromotorantrieb antreibbar sein. Dies
entlastet die Trägerband-Antriebseinrichtung, die so leistungsschwächer dimensioniert
werden kann.
[0019] Bevorzugt sind der Abroller und der Aufroller zusammen mit ihrem Tragarm jeweils
als Baueinheit wechselseitig an der Grundplatte umsetzbar. Es ist insbesondere eine
im wesentlichen baugleiche Ausführung des Abrollers und des Aufrollers denkbar, wobei
sich der Abroller und der Aufroller beispielsweise lediglich in der Ausgestaltung
ihres Wickeldorns unterscheiden können. In diesem Fall könnte sogar darauf verzichtet
werden, zur Umrüstung des Etikettieraggregats den Abroller und den Aufroller wechselseitig
umzusetzen. Vielmehr könnten durch Austausch der Wickeldorne der Abroller zum Aufroller
und der Aufroller zum Abroller umgestaltet werden.
[0020] An dem Tragarm des Abrollers und gewünschtenfalls auch des Aufrollers kann ein aus
einer Ruhestellung gegen Federkraft relativ zu dem Tragarm verschwenkbarer Tänzerhebel
mit mindestens einer drehbar an dem Tänzerhebel gelagerten Tänzerrolle angebracht
sein, über die das Trägeband geführt ist. Der Tänzerhebel sorgt dafür, daß die Bandspannung
des Trägerbands aufrecht erhalten wird. Zugleich bildet er eine Pufferzone für das
Trägerband. Um die Umrüstung des Etikettieraggregats zu ermöglichen, kann auch der
Tänzerhebel umbaubar sein, bevorzugt in der Weise, daß er an dem Tragarm in eine komplementäre
Ruhestellung umpositionierbar ist, die symmetrisch bezüglich einer die Drehachse des
Ab- bzw. Aufrollers enthaltenden Längsmittelebene des Tragarms liegt.
[0021] Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es stellen dar:
- Figur 1
- eine Links-Version eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Etikettieraggregats,
- Figur 2
- das Etikettieraggregat der Figur 1 umgebaut als Rechts-Version und
- Figur 3
- eine Perspektivdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Etikettieraggregats.
[0022] In Figur 1 ist mit 10 ein Etikettieraggregat bezeichnet, das eine Grundplatte 12
rechteckigen Umrisses sowie einen um eine Schwenkachse 14 schwenkbar an der Grundplatte
12 gelagerten, langgestreckten Spendearm 16 umfaßt. An seinem freien Ende weist der
Spendearm 16 eine Spendekante 18 auf, an welcher ein Haftetiketten tragendes Trägerband
20 umgelenkt ist. Das Trägerband 20 läuft in Richtung der Pfeile 22 und weist einen
der Spendekante 18 zulaufenden Bandabschnitt 24 sowie einen von der Spendekante 18
rücklaufenden Bandabschnitt 26 auf. Es wird von einer nicht dargestellten Vorratsrolle
abgewickelt und trägt auf seinem zulaufenden Bandabschnitt 24 die Haftetiketten, die
sich an der Spendekante 18 von dem Trägerband 20 ablösen, weil sie aufgrund ihrer
höheren Steifigkeit der scharfen Umlenkung des Trägerbands 20 an der Spendekante 18
nicht folgen können. Ein solches wenigstens teilsweise abgelöstes Haftetikett ist
in Figur 1 unterhalb der Spendekante 18 eingezeichnet und mit 28 bezeichnet. Die Etiketten
sollen auf Gegenstände 30 aufgebracht werden, die in einem fortlaufenden Strom hintereinander
längs einer durch einen Pfeil angedeuteten Transportrichtung 32 an dem Etikettieraggregat
10 kontinuierlich oder schubweise vorbeilaufen. Man erkennt, daß der Spendearm 16
stromabwärts gerichtet ist und unter einem kleinen spitzen Winkel schräg auf den Strom
der Gegenstände 30 zuläuft. Diese Orientierung des Spendearms 16 bewirkt in Verbindung
mit der Laufrichtung 22 des im wesentlichen parallel zu dem Spendearm 16 bewegten
zulaufenden Bandabschnitts 24, daß die sich an der Spendekante 18 ablösenden Etiketten
28 zumindest annähernd parallel zur Transportrichtung 32 gerichtet sind und durch
eine seitlich neben dem Strom der Gegenstände 30 angeordnete, gestrichelt angedeutete
Massierwalzenanordnung 34 auf die Gegenstände 30 aufmassiert werden können. Der von
Etiketten freie rücklaufende Bandabschnitt 26 läuft von der Spendekante 18 im wesentlichen
parallel zum Spendearm 16 zur Grundplatte 12 zurück und wird zuletzt an einer ebenfalls
nicht dargestellten Aufwickelrolle aufgewickelt.
[0023] Der Spendearm 16 ist auf einem kreisförmigen Drehteller 36 befestigt, welcher um
die Achse 14 relativ zur Grundplatte 12 drehbar an dieser gelagert ist. Der Drehteller
36 ist in einer annähernd halbkreisförmigen Randaussparung 38 der Grundplatte 12 angeordnet.
Der Drehteller 36 ist aus der in Figur 1 gezeigten Spendestellung des Spendearms 16
zusammen mit dem Spendearm 16 in einer Schwenkrichtung 40 relativ zur Grundplatte
12 verschwenkbar, und zwar entgegen der Transportrichtung 32 der Gegenstände 30 in
Richtung stromaufwärts in eine zweite Spendestellung, die bei 42 durch ein gestricheltes
Armsegment des Spendearms 16 angedeutet ist. Die Spendestellungen sind zueinander
komplementär, insofern, als der Spendearm 16 in der zweiten Spendestellung unter dem
betragsmäßig gleichen spitzen Winkel gegenüber dem Strom der Gegenstände 30 angestellt
ist. In den Spendestellungen ist der Drehteller 36 durch nicht näher dargestellte
Arretiermittel relativ zur Grundplatte 12 arretierbar.
[0024] Auf dem Drehteller 36 ist ferner eine an eine Steuereinheit 44 über eine elektrische
Leitung 46 angeschlossene Lichtschranke 48 angeordnet, durch die der die Etiketten
tragende zulaufende Bandabschnitt 24 des Trägerbands 20 hindurchläuft. Die Lichtschranke
48 detektiert die vorderen oder/und die hinteren Kanten der Etiketten. Diese Informationen
dienen zur Abstimmung des Vorschubs des Trägerbands 20 auf die Position und die Transportgeschwindigkeit
der Gegenstände 30. Die Lichtschranke 48 ist durch Klemmschrauben 50 auf dem Drehteller
36 festschraubbar. Hierzu sind an dem Drehteller 36 zwei Verschraubungsplätze vorgesehen,
deren einer in Figur 1 mit der Lichtschranke 48 besetzt ist und deren anderer unbesetzt
und durch das Bezugszeichen 52 angedeutet ist. Die beiden Verschraubungsplätze liegen
einander bezüglich der mit 54 bezeichneten, durch die Schwenkachse 14 hindurchgehenden
Längsmittelebene 54 des Spendearms 16 symmetrisch gegenüber. Durch Lösen der Klemmschrauben
50 kann die Lichtschranke 48 von dem Drehteller 36 abgenommen und zu dem in Figur
1 unbesetzten Verschraubungsplatz 52 umgesetzt werden. Es versteht sich, daß die Lichtschranke
48 auch unmittelbar auf der Grundplatte 2, gewünschtenfalls umsetzbar, angebracht
sein kann.
[0025] Neben der Lichtschranke 48 trägt der Drehteller 36 noch zwei drehbar gelagerte Bandführungsrollen
56, 58 für das Trägerband. Die Bandführungsrolle 56 liegt mit ihrer Rollenachse in
der Längsmittelebene 54 des Spendearms 16, während die Bandführungsrolle 58 in seitlichem
Abstand zur Längsmittelebene 54 angeordnet ist. Wie für die Lichtschranke 48 sind
auch für die Bandführungsrolle 58 zwei einander symmetrisch bezüglich der Längsmittelebene
54 gegenüberliegende Steckplätze 60 auf dem Drehteller 36 vorgesehen, zwischen denen
die Bandführungsrolle 58 umsteckbar ist.
[0026] Zum Antrieb des Trägerbands 20 ist eine allgemein mit 62 bezeichnete Antriebseinheit
an der Grundplatte 12 angebracht. Diese Antriebseinheit 62 umfaßt einen über eine
elektrische Steuerleitung 64 mit der Steuereinheit 44 verbundenen, drehrichtungsumsteuerbaren
Elektromotor 66, dessen Abtriebswelle 68 mit einem an der Unterseite der Grundplatte
12 angeordneten Zwischenrad 70 kämmt. Mit dem Zwischenrad 70 ist koaxial eine an der
Oberseite der Grundplatte 12 angeordnete, um eine Drehachse 72 drehbare Antriebswalze
74 drehfest verbunden. Die Antriebswalze 74 weist einen in radialer Richtung elastischen
Walzenmantel 76, beispielsweise aus Gummi, auf. Einander diametral gegenüberliegend
drücken eine Zugwalze 78 und eine Schubwalze 80 das Trägerband 20 gegen den Mantel
76 der Antriebswalze 74. Zwischen der Zugwalze 78 und der Antriebswalze 74 läuft der
rücklaufende Bandabschnitt 26 hindurch, während zwischen der Schubwalze 80 und der
Antriebswalze 74 der mit den Etiketten bestückte, zulaufende Bandabschnitt 24 hindurchläuft.
Die Zugwalze 78 besitzt eine rauhe, beispielsweise geriffelte Oberfläche, während
die Schubwalze 80 eine glatte Oberfläche besitzt. Zugleich ist die Schubwalze 80 etwas
tiefer in den Mantel 76 der Antriebswalze 74 hineingedrückt, so daß zwischen den durchmessergleichen
Walzen 78, 80 eine geringe Differenz hinsichtlich ihrer Umfangsgeschwindigkeit besteht.
Infolge ihres geringeren radialen Abstands zur Drehachse 72 der Antriebswalze 74 ist
dabei die Umfangsgeschwindigkeit der Schubwalze 80 kleiner als die der Zugwalze 78.
Weil das Trägerband 20 zwischen der Antriebswalze 74 und der glatten Schubwalze 80
durchrutschen kann, bei der rauhen Zugwalze 78 jedoch reibschlüssig zwischen der Zugwalze
78 und der Antriebswalze 74 eingeklemmt ist, wird dem Trägerband 20 eine der Umfangsgeschwindigkeit
der Zugwalze 78 entsprechende Laufgeschwindigkeit erteilt, wobei zwischen der Schubwalze
80 und der Antriebswalze 74 ein geringer Schlupf auftritt, der das Trägerband auf
seinem Verlauf von der Zugwalze 78 über die Spendekante 18 zur Schubwalze 80 straff
hält.
[0027] Die Zugwalze 78 und die Schubwalze 80 sind jeweils in einem Walzengehäuse 82 drehbar
aufgenommen. Die beiden Walzengehäuse 82 sind jeweils um eine Schwenkachse 84 relativ
zur Grundplatte 12 schwenkbar an dieser gelagert, wobei die Schwenkachsen 84 der beiden
Walzengehäuse 82 auf einer durch die Drehachse 72 gehenden gemeinsamen Verbindungsgerade
G liegen. Die Zugwalze 78 und die Schubwalze 80 befinden sich jeweils in einer sogenannten
Übertotpunktlage. Dies bedeutet, daß die Achse der Zugwalze 78 in Laufrichtung 22
des rücklaufenden Bandabschnitts 26 etwas gegenüber der Verbindungsgerade G versetzt
ist, d.h. also in Figur 1 etwas nach links. In entsprechender Weise ist die Achse
der Schubwalze 80 ebenfalls in Laufrichtung 22 des zulaufenden Bandabschnitts 24 etwas
gegenüber der Verbindungsgerade G versetzt, also in Figur 1 etwas nach rechts. Mit
dieser Übertotpunktlage hat es folgende Bewandtnis: Wenn man in Figur 1 die Schubwalze
80 betrachtet, so kann sie zusammen mit ihrem zugehörigen Walzengehäuse 82 entgegen
dem Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 84 aus dem Druckkontakt mit der Antriebswalze
74 weggeklappt werden. In dieser weggeklappten Stellung kann das Trägerband 20 eingefädelt
werden, oder es können Wartungs- oder Reparaturarbeiten vorgenommen werden. Zur Inbetriebnahme
des Etikettieraggregats 10 wird das die Schubwalze 80 tragende Walzengehäuse 82 aus
der weggeklappten Stellung im Uhrzeigersinn in die in Figur 1 gezeigte Betriebsstellung
geklappt. Dabei überschreitet die Schubwalze 80 einen Punkt maximaler Annäherung an
die Antriebswalze 74 und rastet in der angesprochenen Übertotpunktlage ein, in der
das die Schubwalze 80 tragende Walzengehäuse 82 an einem justierbaren Exzenteranschlag
86 anstößt. Durch entsprechende Justierung des Exzenteranschlags 86 kann das Maß eingestellt
werden, um das die Schubwalze 80 mit ihrem Gehäuse 82 über die Totpunktlage hinaus,
in der die Achse der Schubwalze 80 auf der Verbindungsgeraden G liegt, in die Übertotpunktlage
schwenkbar ist. Beidseits des Schubwalzengehäuses 82 ist für den Exzenteranschlag
86 je ein Steckplatz 88 in der Grundplatte 12 ausgebildet, an dem der Exzenteranschlag
86 befestigbar ist. In Figur 1 ist nur der links neben dem Schubwalzengehäuse 82 befindliche
Steckplatz mit dem Bezugszeichen 88 bezeichnet, da der rechte Steckplatz durch den
Exzenteranschlag 86 verdeckt ist. Letzerer ist zwischen den beiden Steckplätzen 88
umsteckbar.
[0028] Auch dem die Zugwalze 78 tragenden Zugwalzengehäuse 82 ist ein solcher justierbarer
Exzenteranschlag 86 zugeordnet, der ebenfalls zwischen zwei beidseits des Zugwalzengehäuses
82 angeordneten Steckplätzen 88 umsteckbar ist. Genauso wie die Schubwalze 80 mit
ihrem Schubwalzengehäuse 82 kann auch die Zugwalze 78 mit ihrem Zugwalzengehäuse 82
aus der in Figur 1 gezeigten betrieblichen Übertotpunktlage gegen den Uhrzeigersinn
weggeklappt werden. Im Betrieb bewirken die zwischen dem rücklaufenden Bandabschnitt
26 und der Zugwalze 78 wirkenden Reibkräfte, daß die Zugwalze 78 in ihrer Übertotpunktlage
bleibt und keine zusätzlichen Haltekräfte aufgewendet werden müssen. Gleiches gilt
analog für die Schubwalze 80 (trotz des dort auftretenden Schlupfs).
[0029] Mittels eines Einstellexzenters 90 können die Zugwalze 78 und die Schubwalze 80 jeweils
relativ zu ihrem jeweiligen Walzengehäuse 82 verstellt werden. Auf diese Weise können
der Anpreßdruck der Schub- und der Zugwalze 78, 80 gegen die Antriebswalze 74, damit
die Eindringtiefe der Zug- und der Schubwalze 78, 80 in den Mantel 76 der Antriebswalze
74 und letztlich der Schlupf zwischen dem Trägerband 20 und der Schubwalze 80 eingestellt
werden.
[0030] Eine nur teilweise dargestellte Abdeckplatte 92 überdeckt die an der Oberseite der
Grundplatte 12 befindlichen Komponenten der Antriebseinheit 62, insbesondere die beiden
Walzengehäuse 82 mit der Zugwalze 78 und der Schubwalze 80 sowie die Antriebswalze
74. Die Abdeckplatte 92 ist abnehmbar.
[0031] Die Zug- und die Schubwalze 78, 80 sind mit ihrem zugehörigen Walzengehäuse 82 jeweils
in einer vormontierbaren Baueinheit zusammengefaßt. Für jede dieser Baueinheiten ist
an der Grundplatte 12 ein Anbringungsplatz vorgesehen, der beispielsweise in Form
eines Stecklochs für einen an dem jeweiligen Walzengehäuse 82 angeordneten Steckzapfen
ausgebildet sein kann. Die identisch ausgebildeten Anbringungsplätze für die beiden
Baueinheiten sind in Figur 1 durch das Bezugszeichen 94 angedeutet. Die Baueinheiten
sind zwischen den beiden Anbringungsplätzen 94 gegenseitig umsetzbar.
[0032] Schließlich sind auf der Grundplatte 12 zwei weitere Bandführungsrollen 96 angeordnet,
über die das Trägerband 20 geführt ist. Befestigungslöcher 98 in den Ecken der Grundplatte
12 dienen zur Befestigung der Grundplatte 12 an einer übergeordneten Tragkonstruktion
oder/und zur Befestigung von Abroll- und Aufrolleinheiten an der Grundplatte 12.
[0033] In Figur 1 ist das Etikettieraggregat 10 als sogenannte Links-Version ausgeführt,
d.h. es ist in der Betrachtungsweise der Figur 1 auf der linken Seite des Stroms der
Gegenstände 30 angeordnet. Um das Etikettieraggregat 10 auf der rechten Seite der
Gegenstände 30 verwenden zu können, damit letztere von der rechten Seite her etikettiert
werden können, muß man das Etikettieraggregat 10 zu einer Rechts-Version umbauen.
Diese Rechts-Version des Etikettieraggregats 10 ist in Figur 2 gezeigt. Ihre Bauteile
sind mit den gleichen Bezugszeichen wie in Figur 1 gekennzeichnet.
[0034] Zur Umrüstung des Etikettieraggregats 10 von der Links- auf die Rechts-Version sind
zumindest die folgenden Schritte durchzuführen, deren Reihenfolge nicht verbindlich
ist:
- Die Grundplatte 12 ist von der linken auf die rechte Seite des Stroms der Gegenstände
30 umzusetzen, wobei sie um eine zur Plattenebene vertikale Hochachse um 180° gedreht
wird, so daß sie mit ihrem Drehteller 36 den Gegenständen 30 wieder zugewandt ist;
- der Drehteller 36 wird aus der Winkellage der Figur 1 in Schwenkrichtung 40 in die
Winkellage der Figur 2 gedreht, was einer Verschwenkung des Spendearms 16 in die durch
das Armsegment 42 gestrichelt angedeutete Stellung gleichkommt; derdabei zurückgelegte
Drehwinkel des Drehtellers 36 beträgt bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel etwa 130°;
- der Spendearm 16 wird wegen seiner asymmetrischen Gestaltung im Bereich der Spendekante
18 modifiziert oder gegen einen speziell für die Rechts-Version gefertigten Spendearm
ausgewechselt; alternativ wäre es denkbar, den Spendearm 16, sofern er lösbar an dem
Drehteller 36 befestigt ist, von dem Drehteller 36 abzunehmen, ihn um 180° um seine
Längsachse zu wenden und ihn sodann wieder am Drehteller 36 zu montieren;
- die Lichtschranke 48 wird auf den in Figur 1 freien Lichtschranken-Anbringungsplatz
52 umgesetzt;
- gleichfalls wird die auf dem Drehteller 36 angebrachte Bandführungsrolle 58 auf den
in Figur 1 freien Rollensteckplatz 60 umgesteckt;
- die Zugwalzenbaueinheit (das ist die Baueinheit, in der die Zugwalze 78 und das zugehörige
Zugwalzengehäuse 82 zusammengefaßt sind) und die Schubwalzenbaueinheit (das ist die
entsprechende Baueinheit mit der Schubwalze 80) werden wechselseitig zwischen den
gegenüberliegenden Walzenanbringungsplätzen 94 umgesetzt;
- die Exzenteranschläge 86 werden auf den jeweils gegenüberliegenden, freien Anbringungsplatz
88 umgesetzt;
- der Antriebsmotor 66 wird durch die Steuereinheit 44 richtungsumgeschaltet, um die
Laufrichtung 22 des Trägerbands 20 umzukehren;
- zudem werden der Abroller und der Aufroller für das Trägerband 20, die in den Figuren
1 und 2 nicht gezeigt sind, vertauscht.
[0035] Nach Durchführung der obigen Schritte ist das Etikettieraggregat 10 als Rechts-Version
einsatzbereit. Es kann somit universell für unterschiedlichste Etikettieraufgaben
verwendet werden.
[0036] In Figur 3 sind gleiche oder gleichwirkende Komponenten wie in den Figuren 1 und
2 mit gleichen Bezugszeichen versehen, jedoch ergänzt um den Kleinbuchstaben a. Soweit
sich im folgenden nichts anderes ergibt, wird zur Erläuterung dieser Komponenten auf
die vorangehenden Ausführungen zu den Figuren 1 und 2 verwiesen. Es versteht sich,
daß Merkmale des Ausführungsbeispiels der Figur 3 ohne weiteres mit Merkmalen des
Ausführungsbeispiels der Figuren 1 und 2 kombiniert werden können.
[0037] Der Spendearm 16a des in Figur 3 gezeigten Etikettieraggregats 10a besitzt eine auswechselbare
Spitze 100a, an der die Spendekante 18a ausgebildet ist. Diese Spitze 100a ist ein
plattenförmiges Formteil, das beispielsweise aus Kunststoff, aber auch aus Metall
bestehen kann. Die Spitze 100a ist lösbar an zwei zueinander parallelen Armstäben
102a befestigt, die sich über den Großteil der Länge des Spendearms 16a erstrecken.
Zur Umrüstung des Etikettieraggregats 10a von Links- auf Rechts-Version oder umgekehrt
genügt es, die Spitze 100a des Spendearms 16a auszutauschen. Der restliche Teil des
Spendearms 16 kann modifikationsfrei für beide Versionen des Etikettieraggregats 10a
verwendet werden.
[0038] An den auf der drehtellerfernen Seite der Grundplatte 12a vorgesehenen Befestigungslöchern
98a sind eine Abrolleinheit 104a sowie eine Aufrolleinheit 106a lösbar befestigt.
Jede dieser beiden Einheiten 104a, 106a weist einen Tragarm 108a auf, der einenends
mit einem nicht näher bezeichneten Steckzapfen in dem zugehörigen Befestigungsloch
98a eingespannt ist und andernends einen Bobinenteller 110a zur Abstützung der auf-
bzw. abzuwickelnden Bandbobine trägt. Im Zentrum des kreisförmigen Bobinentellers
110a ist ein Wickeldorn 112a angeordnet. Mittels eines drehrichtungsumsteuerbaren
Elektromotorantriebs 114a kann der Bobinenteller 110a zusammen mit dem Wickeldorn
112a in Drehung versetzt werden. Die Abrolleinheit 104a und die Aufrolleinheit 106a
weisen jeweils einen gesonderten Elektromotorantrieb 114a auf. Insgesamt umfaßt das
Etikettieraggregat 10a damit drei unabhängig voneinander steuerbare elektromotorische
Antriebe auf, nämlich die beiden Elektromotorantriebe 114a der Abrolleinheit 104a
und der Aufrolleinheit 106a sowie die das Etikettenband antreibende Antriebseinheit
62a.
[0039] Die Abrolleinheit 104a und die Aufrolleinheit 106a weisen ferner jeweils einen Tänzerhebel
116a auf, welcher gegen Federkraft schwenkbar an dem jeweiligen Tragarm 108a angebracht
ist. Auf jedem Tänzerhebel 116a sind zwei Tänzerrollen 118a drehbar gelagert. Des
weiteren ist auf jedem Tragarm 108a eine Bandführungsrolle 120a drehbar gelagert.
Die Bandführungsrolle 120a und der Wickeldorn 112a jeder der Einheiten 104a, 106a
liegen mit ihren Drehachsen in einer Längsmittelebene des jeweiligen Tragarms 108a.
Wenn das Etikettieraggregat 10a umgerüstet werden soll, können die Tänzerhebel 116a
jeweils aus der in Figur 3 gezeigten Stellung in eine bezüglich der Längsmittelebene
des jeweiligen Tragarms 108a symmetrische Komplementärstellung umpositioniert werden.
[0040] Bis auf ihren Wickeldorn 112a sind die Abrolleinheit 104a und die Aufrolleinheit
106a baugleich. Der Wickeldorn 112a der Aufwickeleinheit 106a unterscheidet sich von
dem Wickeldorn 112a der Abrolleinheit 104a darin, daß er mittels eines Stellhebels
122a radial aufweitbar bzw. einengbar ist. Die Aufwicklung des von Etiketten leeren
Trägerbands erfolgt bei aufgeweitetem Wickeldorn 112a der Aufrolleinheit 106a. Durch
Einengung des Wickeldorns 112a der Aufrolleinheit 106a kann die vollständig aufgewickkelte
Bandbobine später ohne Mühe abgenommen werden.
[0041] Zur Umrüstung des Etikettieraggregats 10a werden die Abrolleinheit 104a und die Aufrolleinheit
106a wechselseitig umgesetzt, wobei ihre Tänzerhebel 116a in der erläuterten Weise
umpositioniert werden. Die angesprochene annähernde Baugleichheit der Abrolleinheit
104a und der Aufrolleinheit 106a würde es auch möglich machen, ohne Umpositionierung
der Tänzerhebel 116a der beiden Einheiten 104a, 106a lediglich deren Wickeldorne 112a
gegenseitig auszutauschen, um das Etikettieraggregat 10a von Links- auf Rechts-Version
oder umgekehrt umzurüsten. Es versteht sich, daß bei Umrüstung des Etikettieraggregats
10a auch die Drehrichtung der beiden Elektromotorantriebe 114a umgesteuert wird.
[0042] Das Fädelschema des Etikettenbands ist wie folgt: von der auf dem Bobinenteller 110a
der Abrolleinheit 104a angeordneten, in Figur 3 nicht dargestellten Vorratsbobine
wird das Etikettenband zunächst um die bobinentellernähere Tänzerrolle 118a, sodann
um die Bandführungsrolle 120a und von dort um die bobinentellerfernere Tänzerrolle
118a geführt. Sodann wird das Etikettenband um eine feststehend, also nicht drehbar
auf der Grundplatte 12a angeordnete Richtrolle 124a geführt, die mindestens eine der
Querausrichtung des Etikettenbands dienende Richtschulter 126a trägt. Gewünschtenfalls
kann die Richtrolle 124a zwei solcher Richtschultern 126a in einem Abstand voneinander
tragen, der im wesentlichen der Bandbreite des Etikettenbands entspricht. Indem das
Etikettenband zwischen diesen beiden Richtschultern hindurchgeführt wird, kann sicher
jegliches Querverrutschen des Etikettenbands vermieden werden. Eine schematisch angedeutete
Andrückbürste 128a drückt das Etikettenband unter sanftem Druck gegen die Richtrolle
124a.
[0043] Zu beachten ist, daß die zu der Richtrolle 124a komplementär angeordnete Bandführungsrolle
96a eine herkömmliche, drehbar gelagerte Rolle ohne Richtfunktion ist, da das Trägerband
bei Erreichen der Bandführungsrolle 96a bereits von den Etiketten befreit ist und
keiner präzisen Querausrichtung mehr bedarf. Die Bandführungsrolle 96a und die Richtrolle
124a sind gegenseitig auf der Grundplatte 12a umsteckbar. Die Andrückbürste 128a kann
an der Richtrolle 124a gehalten sein. Ihr kann aber auch ein eigener Steckplatz auf
der Grundplatte 12a zugeordnet sein. Im letzteren Fall wird ein komplementärer Bürstensteckplatz
im Bereich der Bandführungsrolle 96a in der Grundplatte 12a vorgesehen sein.
[0044] Der Bandverlauf des Etikettenbands nach der Richtrolle 124a von der Schubantriebsseite
der Antriebseinheit 62a über die Spendekante 18a zur Zugantriebsseite der Antriebseinheit
62a ist in den Figuren 1 und 2 gezeigt. An der Aufrolleinheit 106a ist das leere Etikettenband
in zur Abrolleinheit 104a analoger Weise um die dortige Bandführungsrolle 120a und
die dortigen Tänzerrollen 118a gefädelt.
1. Etikettieraggregat zum Aufbringen von auf einem Trägerband (20) haftenden Etiketten
(28) auf einen Strom vorbeibewegter Gegenstände (30), umfassend
- eine Grundplatte (12),
- ein an der Grundplatte (12) gehaltenes Spendeorgan (16) mit einer Spendekante (18),
an der das Trägerband (20) zur Ablösung der Etiketten (28) umlenkbar ist, und
- eine elektromotorische Antriebseinrichtung (62) zum Antrieb des Trägerbands (20),
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung (62) antriebsrichtungsumsteuerbar
ist und daß das Spendeorgan (16) und an der Grundplatte (12) gehaltene Komponenten
der Antriebseinrichtung (62) derart an der Grundplatte (12) angebracht sind, daß bei
Wechsel der Antriebsrichtung eine Umrüstung des Etikettieraggregats durch Umbau des
Spendeorgans (16) oder/und zumindest Teilen der grundplattenseitigen Komponenten der
Antriebseinrichtung (62) an der Grundplatte (12) ermöglicht ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spendeorgan (16) als
länglicher Spendearm ausgebildet ist, welcher an der Grundplatte (12) zwischen mindestens
zwei zueinander paarweise komplementären Spendebetriebsstellungen umpositionierbar
ist.
3. Etikettieraggregat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Spendebetriebsstellungen
des Spendearms (16) symmetrisch bezüglich einer Symmetrieebene liegen, welche im wesentlichen
orthogonal zur Stromrichtung der Gegenstände (30) verläuft.
4. Etikettieraggregat nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Spendearm
(16) an der Grundplatte (12) relativ zu dieser zwischen den Spendebetriebsstellungen
um eine Schwenkachse (14) verschwenkbar gelagert ist.
5. Etikettieraggregat nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spendekante (18a) an einem von dem Spendearm (16a) abnehmbaren gesonderten Endstück
(100a) angeordnet ist.
6. Etikettieraggregat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Endstück (100a)
als in nur einer der beiden komplementären Spendebetriebsstellungen des Spendearms
(16a) funktionsfähiges Formteil ausgebildet ist.
7. Etikettieraggregat nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spendearm (16) auf einem Drehteller (36) montiert ist, welcher an der Grundplatte
(12) relativ zu dieser um die Schwenkachse (14) drehbar gelagert ist, und daß der
Drehteller (36) ferner eine Bandführungsanordnung (56, 58) trägt, über die das Trägerband
(20) geführt ist.
8. Etikettieraggregatnach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandführungsanordnung
(56, 58) eine erste Bandführungsrolle (56) umfaßt, deren Rollenachse im wesentlichen
in einer die Schwenkachse (14) enthaltenden Längsmittelebene (54) des Spendearms (16)
liegt, sowie eine zweite Bandführungsrolle (58), deren Rollenachse gegenüber der Längsmittelebene
(54) versetzt ist und für die auf den Drehteller (36) zwei symmetrisch zur Längsmittelebene
(54) angeordnete, wahlweise besetzbare Rollenanbringungsplätze (60) vorgesehen sind.
9. Etikettieraggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebseinrichtung (62) Schubantriebskomponenten (80) umfaßt, welche auf einen der
Spendekante (18) zulaufenden Bandabschnitt (24) des Trägerbands (20) einwirken, sowie
Zugantriebskomponenten (78), welche auf einen von der Spendekante (18) rücklaufenden
Bandabschnitt (26) einwirken, daß die Antriebsgeschwindigkeit der Zugantriebskomponenten
(78) größer als die der Schubantriebskomponenten (80) ist und daß zumindest Teile
der Schub- und der Zugantriebskomponenten (78, 80) zur Umrüstung des Etikettieraggregats
(10) wechselseitig an der Grundplatte (12) umsetzbar sind.
10. Etikettieraggregat nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schub- und die
Zugantriebskomponenten (78, 80) je eine den zugehörigen Bandabschnitt (24, 26) gegen
eine gemeinsame Antriebswalze (74) andrückende Andrückwalze (78, 80) umfassen, wobei
die Umfangsgeschwindigkeit der Zug-Andrückwalze (78) größer als die der Schub-Andrückwalze
(80) ist, und daß die beiden Andrückwalzen (78, 80) zur Umrüstung des Etikettieraggregats
(10) wechselseitig auf der Grundplatte (12) umsetzbar sind.
11. Etikettieraggregat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswalze
(74) einen radial elastischen Walzenmantel (76) aufweist und die Schub-Andrückwalze
(80) tiefer in den Walzenmantel (76) hineingedrückt ist als die Zug-Andrückwalze (78).
12. Etikettieraggregat nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückwalzen
(78, 80) jeweils an einem Walzenträger (82) drehbar gelagert sind, der seinerseits
schwenkbar an der Grundplatte (12) angebracht ist, und daß zur Umrüstung des Etikettieraggregats
(10) die Andrückwalzen (78, 80) zusammen mit ihrem Walzenträger (82) jeweils als Baueinheit
wechselseitig auf der Grundplatte (12) umsetzbar sind.
13. Etikettieraggreat nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenträger (82)
an relativ zur Grundplatte (12) ortsfesten, insbesondere justierbaren Anschlägen (86)
abgestützt sind, die ihrerseits zur Umrüstung des Etikettieraggregats (10) auf der
Grundplatte (12) umsetzbar sind.
14. Etikettieraggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Grundplatte (12) einen die Etiketten (28) auf dem Trägerband (20) abtastenden
optischen Detektor (48) trägt, welcher wahlweise zwischen zwei komplementären Detektoranbringungsplätzen
(52) umsetzbar ist.
15. Etikettieraggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
in Laufrichtung des Trägerbands vor der Spendekante (18a) und gewünschtenfalls vor
der Antriebseinrichtung (62a) mindestens ein Umlenkorgan (124a) für das Trägerband
feststehend auf der Grundplatte (12a) angeordnet ist, welches eine Richtanordnung
(126a) zur Querausrichtung des Trägerbands aufweist, und daß das Umlenkorgan (124a)
zwischen zwei komplementären Umlenkorgananbringungsplätzen auf der Grundplatte (12a)
umsetzbar ist.
16. Etikettieraggregat nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß dem Umlenkorgan (124a)
ein Andrückelement (128a), insbesondere eine Bürste, zugeordnet ist, welches das Trägerband
gegen das Umlenkorgan (124a) drückt und zusammen mit dem Umlenkorgan (124a) umsetzbar
ist.
17. Etikettieraggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 16, ferner umfassend einen Abroller
(104a) und einen Aufroller (106a) für das Trägerband, die jeweils um eine Drehachse
drehbar an je einem fest, jedoch lösbar an der Grundplatte (12a) gehaltenen Tragarm
(108a) angebracht sind.
18. Etikettieraggregat nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Abroller (104a)
und der Aufroller (106a) durch je einen von der Trägerband-Antriebseinrichtung (62a)
gesonderten, drehrichtungsumsteuerbaren Elektromotorantrieb (114a) antreibbar sind.
19. Etikettieraggregat nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Abroller
(104a) und der Aufroller (106a) zusammen mit ihrem Tragarm (108a) jeweils als Baueinheit
wechselseitig an der Grundplatte (12a) umsetzbar sind.
20. Etikettieraggregat nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
an dem Tragarm (108a) des Abrollers (104a) und gewünschtenfalls auch des Aufrollers
(106a) ein aus einer Ruhestellung gegen Federkraft relativ zu dem Tragarm (108a) verschwenkbarer
Tänzerhebel (116a) mit mindestens einer drehbar an dem Tänzerhebel (116a) gelagerten
Tänzerrolle (118a) angebracht ist, über die das Trägerband geführt ist, und daß der
Tänzerhebel (116a) an dem Tragarm (108a) in eine komplementäre Ruhestellung umpositionierbar
ist, die symmetrisch bezüglich einer die Drehachse des Ab- bzw. Aufrollers (104a,
106a) enthaltenden Längsmittelebene des Tragarms (108a) liegt.