[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen einzelner flacher
Produkte, z. B. Bogen oder Signaturen, von einem Stapel flacher Produkte zu einer
Transporteinrichtung.
[0002] Im Technologiebereich der Produktion von Büchern, Broschüren und Zeitschriften, etc.
ist die Anwendung von Zusammentragsystemen wohlbekannt. Diese Systeme umfassen gewöhnlich
eine Transporteinrichtung, auf der einzelne Signaturen zusammengetragen werden, um
einen Buchblock zusammenzustellen, der dann bearbeitet und gebunden wird. Normalerweise
sind entlang der Transporteinrichtung eine Reihe von Anlegern angeordnet und jeder
der Anleger weist Zuführelemente auf, die die einzelnen Signaturen von einem Signaturstapel
zur Transporteinrichtung zuführen, um nach und nach den Buchblock zusammenzustellen,
der dann zu einer oder mehreren weiteren Bearbeitsstationen transportiert wird, um
dort gebunden und beschnitten zu werden.
[0003] Es gibt drei Arten von Transporteinrichtungen, auf denen einzelne Bogen oder Signaturen
zusammengetragen werden. Bei der ersten Art handelt es sich um eine Transporteinrichtung,
bei der die einzelnen Signaturen oder Bogen auf einer ihrer Seiten flach liegend zugeführt
werden und die normalerweise die Form eines flachen Förderbandes hat. Solch ein System
ist beispielsweise aus US 3,717,337 bekannt. Zum Zusammentragen der einzelnen Signaturen
ist über dem oder entlang des Förderbandes eine Reihe von Anlegern angeordnet. Jeder
Anleger enthält einen Stapel einzelner Signaturen und umfaßt einen Transportmechanismus,
durch den die einzelnen vom Stapel gezogenen Signaturen flach liegend auf das Förderband
bewegt werden.
[0004] Eine weitere Transporteinrichtung, die insbesondere zum Zusammentragen und Transportieren
von Signaturen verwendet wird, ist als sogenannter Sammelhefter bekannt, der eine
Auflage oder Stütze in der Form eines umgekehrten V oder Sattels aufweist. Die gefalzten
Bogen oder Signaturen werden von einem in einem Anleger angeordneten Stapel auf den
sogenannten Sattel zugeführt. Im allgemeinen ist jeder Anleger mit einem Stapel von
Signaturen beladen, deren gefalzte Enden nach unten orientiert sind, und jeder Anleger
umfaßt einen Zuführmechanismus, der die offenen Enden der Signatur ausbreitet und
diese auf dem Sattel ablegt. Solch ein Mechanismus ist z. B. aus US 3,809,384 bekannt,
bei dem die einzelnen Signaturen an deren gefalztem Ende von einem Greifer einer Zuführtrommel
ergriffen werden, mit einer Drehbewegung zu einer Stopp-Position gebracht und dort
einem Satz von Öffnertrommeln übergeben werden, die die offenen Enden der Signatur
ausbreiten und die Signaturen auf dem Sattel ablegen.
[0005] Bei einer dritten Art von Transporteinrichtung werden die einzelnen Bogen oder Signaturen
von einem in einem Anleger angeordneten Signaturstapel zu einem der Vielzahl von Bogenmaterial-Sammelelementen,
die sich auf einem kontinuierlichen Pfad und dann unter den Anlegern vorbei bewegen,
befördert. Eine Transporteinrichtung dieser Art ist z. B. aus US 4,988,086 bekannt,
bei der sich eine Vielzahl von Bogenmaterial-Sammelelementen, sogenannte Taschen,
auf einem kontinuierlichen Pfad unter einer Vielzahl von Anlegern vorbei bewegen,
die entlang des Pfades der Bogenmaterial-Sammelelemente angeordnet sind. Jeder Anleger
ist bodenlos und umfaßt einen Stapel von Bogenmaterial. Die Bogenmaterial-Sammelelemente
weisen mindestens ein Band auf, das den Stapel von Bogenmaterial in dem bodenlosen
Anleger stützt und sich mit den Bogenmaterial-Sammelelementen bewegt. Der dem Anleger
zugewandte Lauf des Bandes bewegt sich in die entgegengesetzte Richtung bezüglich
der Bogenmaterial-Sammelelemente und mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Bogenmaterial-Sammelelemente,
so daß der dem Anleger zugewandte Lauf der Bänder relativ zum Bogenmaterialstapel
stationär ist. Wenn sich ein Bogenmaterial-Sammelelement unter dem bodenlosen Anleger
vorbei bewegt, wird ein einzelner Bogen von dem im Anleger angeordneten Stapel in
eine Tasche befördert.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine neue und verbesserte Zuführvorrichtung
zu schaffen, die die Produkte von einem Stapel flacher Produkte einzeln zu einer Transporteinrichtung
bewegt, wobei während des Zuführens Markierungsstellen auf den Produkten vermieden
werden, und die für unterschiedliche Transporteinrichtungen verwendbar ist.
[0007] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch eine Zuführvorrichtung
gemäß dem Anspruch 1 gelöst.
[0008] Generell sieht die vorliegende Erfindung eine neue und verbesserte Zuführvorrichtung
zum Zuführen flacher Produkte von einem Produktstapel zu einer Transporteinrichtung
vor, wobei ein einzelnes flaches Produkt von einem Stapel abgenommen wird. Die Zuführvorrichtung
umfaßt eine drehbare Vereinzelungstrommel, die um eine sich durch die Trommel erstreckende
Achse drehbar ist. Die Achse kann ferner entlang eines vorbestimmten linearen Pfades,
z. B. entlang einer geraden oder gekrümmten Linie, linear bewegt werden. Die drehbare
Vereinzelungstrommel bewegt sich entsprechend zusammen mit der Achse entlang des Pfades
und dreht sich in die entgegengesetzte Richtung während dieser linearen Bewegung.
Die Drehbewegung der Vereinzelungstrommel in Kombination mit der linearen Bewegung
dieser Trommel entlang eines vorbestimmten Pfades bewirkt ein gleichmäßiges Abnehmen
der einzelnen Signatur vom Stapel, weil diese Kombination der Bewegungen es ermöglicht,
die Geschwindigkeit der Entnahme des Produktes vom Stapel im wesentlichen auf Null
zu reduzieren, wenn die sich drehende Trommel ihre lineare Bewegung ausführt. Dieses
gleichmäßige Abmehmen eines flachen Produktes vom Stapel wird in der Weise erzielt,
daß die Vereinzelungstrommel ein Produkt des Stapels ergreift und eine Kante des Produktes
nach unten zieht. Bei weiterer Umdrehung und gleichzeitiger linearer Bewegung der
Vereinzelungstrommel in die gleiche Richtung wird das Produkt vom unteren Ende des
Stapels abgezogen und um die Trommel gewickelt. Die Trommel bewegt sich also bei gleichzeitiger
Drehbewegung entlang eines vorbestimmten Pfades vorwärts, weil sich die durch die
Trommel hindurch erstreckende Achse entlang dieses Pfades fortbewegt, und zwar solange,
bis das Produkt vollkommen vom Stapel entfernt ist und die Trommel eine Position über
der Transporteinrichtung erreicht hat, wo sie das Produkt freigeben und auf der Transporteinrichtung
ablegen kann.
[0009] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung umfaßt die Zuführvorrichtung
einen bodenlosen Signaturhalter und ein linear bewegbares Gehäuse mit Elementen, die
das untere Ende des Stapels bedecken, während sich das Gehäuse bewegt und vorzugsweise
die drehbare Vereinzelungstrommel aufnimmt.
[0010] Da die Zuführvorrichtung gemäß vorliegender Erfindung nur eine Trommel zum Vereinzeln
und Öffnen einer Signatur umfaßt, ist eine kurze Einrichtezeit gewährleistet. Ferner
ist es leicht, diese Zuführvorrichtung zu bestücken und eine gleichmäßige Plazierung
der flachen Produkte auf der Transporteinrichtung zu erzielen.
[0011] Die vorliegende Erfindung wird in der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
im Zusammenhang mit den beigefügten, nachstehend aufgeführten Zeichnungen näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Zuführvorrichtung;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht der Zuführvorrichtung der Fig. 1 in einer ersten Position
relativ zu einer Transporteinrichtung;
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht der Zuführvorrichtung der Fig. 1 in einer zweiten
Position relativ zur Transporteinrichtung;
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht der Zuführvorrichtung der Fig. 1 in einer dritten
Position relativ zur Transporteinrichtung;
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht der Zuführvorrichtung der Fig. 1 in einer vierten
Position relativ zur Transporteinrichtung;
- Fig. 6
- eine schematische Seitenansicht der Zuführvorrichtung der Fig. 1 in einer fünften
Position relativ zur Transporteinrichtung;
- Fig. 7
- eine schematische Seitenansicht der Zuführvorrichtung der Fig. 1 in einer sechsten
Position relativ zur Transporteinrichtung;
- Fig. 8
- eine schematische Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform der Erfindung,
bei der sich die Zuführvorrichtung senkrecht bewegt;
- Fig. 9
- eine perspektivische schematische Seitenansicht einer Zuführvorrichtung zum Zuführen
der Produkte in einen Taschenförderer; und
- Fig. 10
- eine perspektivische schematische Seitenansicht einer Zuführvorrichtung zum Zuführen
flacher Produkte auf ein Förderband.
[0013] In Fig. 1 ist ein Stapel von Signaturen 10 in einem Signaturhalter 12 plaziert. Die
Zuführvorrichtung 20 umfaßt eine drehbare Vereinzelungstrommel 14 mit einer sich durch
diese hindurch erstreckenden Achse 16. Die Zuführvorrichtung 20 ist entlang einer
Transporteinrichtung 18, die ein Sattelförderer sein kann, angeordnet, dem die einzelnen
Signaturen des Stapels 10 zugeführt werden. Anstelle eines Sattelförderers 18 kann
die Transporteinrichtung auch ein Taschenförderer (Fig. 9) oder ein aus einem Förderband
bestehender Förderer (Fig. 10) sein.
[0014] Der Signaturhalter (12) ist ohne Boden, so daß der Signaturstapel 10 an seiner Unterseite
von Elementen gestützt wird, die Teil eines bewegbaren Gehäuses 30 sind und z. B.
Führungsplatten sein können. Wie in Fig. 1 gezeigt, ist es jedoch bevorzugt, eine
Vielzahl von Walzen, d. h. eine Walzengruppe 22 zu verwenden, die den Boden des Signaturstapels
10 abdecken. Die Walzen 22 sind parallel zur Vereinzelungstrommel 14 angeordnet und
können sich mit dieser linear bewegen. Die Walzen der Walzengruppe 22 können in der
Weise angetrieben werden, daß deren Oberflächen nicht über die Signaturen schleifen,
oder die Walzen können aufgrund von Reibung frei rotieren, wenn sie sich über die
Unterseite des Signaturstapels 10 bewegen. Die Gruppe 22 vorzugsweise frei rotierender
Walzen umfaßt eine Vielzahl von beabstandet nebeneinander angeordneten einzelnen Walzen
24. Die Walzengruppe 22 ist in einen ersten Abschnitt 22a und einen zweiten Abschnitt
22b unterteilt, wobei der erste Abschnitt 22a vom zweiten Abschnitt 22b durch die
Vereinzelungstrommel 14 getrennt ist. Mit einer Kombination eines ortsfesten Hebelarms
26 und einer Antriebseinheit 28 kann die Anordnung der beiden Abschnitte 22a, 22b
der Walzengruppe 22 zusammen mit der Vereinzelungstrommel 14 entlang eines vorbestimmten
linearen Pfades bewegt werden, wobei sich die Trommel 14 während ihrer linearen Bewegung
entgegen der linearen Bewegungsrichtung dreht.
[0015] In Fig. 2 sind der erste und der zweite Abschnitt 22a, 22b der Walzengruppe 22 und
die Vereinzelungstrommel 14 vorzugsweise in einem Gehäuse 30 angeordnet und werden
relativ zu einander in fixen Positionen gehalten. Die Trommel 14 und die Walzengruppe
22 befinden sich in ihrer Ausgangsposition, in der sich die Trommel 14 um eine Achse
16 zu drehen beginnt, und zwar in die durch den Pfeil A angedeutete Richtung. Der
zweite Abschnitt 22b der Walzengruppe stützt den Signaturstapel 10 an seiner Unterseite.
Sobald sich die Trommel 14 zu drehen beginnt, dann beginnen die beiden Abschnitte
22a, 22b der Walzengruppe sich linear entlang eines vorbestimmten Pfades über die
Unterseite des Stapels 10 zu bewegen, und zwar zusammen mit der Achse 16 der Trommel
14 in die durch den Pfeil B angedeutete Richtung. Somit führt die Trommel 14 eine
Drehbewegung und zugleich eine lineare Bewegung aus. Mit der linearen Bewegung ergreift
die Trommel 14, die vorzugsweise eine Vakuum-Trommel ist, die unterste Signatur des
Stapels 10 an ihrer gefalzten Kante oder ihrem Rücken mittels eines auf der Trommel
14 angebrachten Greifers 34.
[0016] Wie in Fig. 3 schematisch gezeigt, wird die Signatur 32 von der Unterseite des Stapels
10 abgezogen und um die Trommel 14 gewickelt, während sich diese vorwärts bewegt und
sich um die Achse 16 dreht. Der erste und der zweite Abschnitt 22a und 22b der Gruppe
frei rotierender Walzen bewegen sich mit der Trommel 14 und nehmen einen leere Platz
unter dem Signaturstapel 10 ein, um diesen zu stützen, bis die Trommel 14 in ihrer
Endposition angekommen ist.
[0017] Nachdem die Signatur 32 an ihrem offenen Ende vom Stapel 10 getrennt wurde, wird
das Signaturende an seiner Innenseite durch einen Greifer oder Saugnapf 36 auf der
Trommel 14 gehalten, wie in Fig. 4 gezeigt. Die Trommel 14 bewegt sich entlang des
vorbestimmten Pfades linear weiter zu einer Sattel-Transportkette 38 und dreht sich
solange, bis sich die offene Seite der Signatur über der Transportkette 38 befindet.
Um die Länge des Pfades, über den die Trommel 14 linear bewegt werden muß, zu verkürzen,
wird die Drehgeschwindigkeit der Trommel 14 erhöht, so bald sich diese vom Ende des
Stapels 10 entfernt hat. Dieses kann erzielt werden, indem das Verhältnis zwischen
der Geschwindigkeit der linearen Bewegung der Achse 16 und der Drehgeschwindigkeit
der Vereinzelungstrommel 14 geändert wird. Die Drehbewegung und die lineare Bewegung
der Trommel 14 können gekoppelt werden; dafür kann z. B. ein Riemenscheibenmechanismus,
ein Zahnstangenmechanismus oder ein Planetengetriebe verwendet werden. Durch Ändern
der Anzahl der Zähne und der Beabstandung der Zähne eines Riementriebs oder einer
Zahnstange kann die gewünschte Änderung des Bewegungsverhältnisses erzielt werden.
Es kann auch ein jeweils eigener Antrieb für die lineare Bewegung und die Drehbewegung
der Trommel 14 vorgesehen sein, wobei beide Antriebe unabhängig voneinander sind.
In diesem Fall kann die Änderung des Geschwindigkeitsverhältnisses auf einfache Weise
erzielt werden, indem über den entsprechenden Antrieb die lineare Geschwindigkeit
erhöht oder die Drehgeschwindigkeit vermindert wird.
[0018] In Fig. 5 ist die Endposition der linearen Bewegung der Trommel 14 gezeigt. Sobald
sich das Ende der Signatur 32 von einer verstellbaren Führungsplatte 40 löst, ist
die Außenseite der Signatur freigegeben, während die Innenkante weiterhin von dem
Greifer 34, der z. B. ein Saugnapf sein kann, gehalten wird. Zu diesem Zeitpunkt wird
die freie Kante der Signatur über die Sattel-Transportkette bewegt und die lineare
sowie die Winkelbewegung werden dann gestoppt.
[0019] Nun bewegt sich das Gehäuse 30 zurück, d. h. es folgt eine lineare Bewegung des ersten
und des zweiten Abschnitts 22a, 22b der Walzengruppe 22 und der Achse 16 in die durch
den Pfeil C angedeutete Richtung, die der Richtung des Pfeiles B (Fig. 2) entgegengesetzt
ist. Zu diesem Zeitpunkt wird die Innenkante der Signatur 32 von dem Greifer 36 freigegeben.
Gleichzeitig wird die Richtung der Drehbewegung der Trommel 14 umgekehrt. Dadurch
wird die offene Signatur 32 nach unten auf die Sattel-Transportkette 38 gezogen und
freigegeben, wie in Fig. 6 gezeigt. Ein Zuführstift (nicht gezeigt) auf der Sattel-Transportkette
38 schiebt die Signatur 32 vorwärts zur nächsten Zuführstation, wo eine weitere Signatur
auf die Sattel-Transportkette 38 zugeführt werden kann.
[0020] Während sich das Gehäuse 30 in die Richtung des Pfeiles C weiter bewegt, schließt
der erste Abschnitt 22a der Walzengruppe die offene Fläche unter dem Signaturstapel
10. Die Vereinzelungstrommel 14 dreht sich weiter in die Richtung des Pfeiles D und
das Gehäuse 30 bewegt sich linear zurück über die Unterseite des Signaturstapels 10,
bis es wieder in Position ist, um den nächsten Signaturrücken aufzunehmen, wie in
Fig. 7 gezeigt. Zu diesem Zeitpunkt stoppen die lineare und die rotative Bewegung
der Trommel 14 und das Gehäuse 30 beginnt, sich wieder entgegengesetzt in Richtung
des Pfeiles B zu bewegen. Da die Position des Gehäuses 30 mit der in Fig. 2 gegebenen
Position übereinstimmt, beginnt die Vereinzelungstrommel 14 gleichzeitig, sich in
die Richtung des Pfeiles A zu bewegen, um die nächste Signatur vom Stapel 10 zu trennen.
[0021] In den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 - 7 ist die Zuführvorrichtung bezüglich der
Transporteinrichtung 18, 38 horizontal angeordnet, jedoch kann diese auch senkrecht
angeordnet sein, wie in Fig. 8 gezeigt. Die in einem Stapel 10 angeordneten Signaturen
42 stehen senkrecht auf ihren gefalzten Enden. Eine Vereinzelungstrommel 14 dreht
sich in die Richtung des Pfeiles D um eine sich durch die Trommel 14 hindurch erstreckende
Achse 16. Wie im Zusammenhang mit den Fig. 2 bis 7 beschrieben, wird durch eine kombinierte
lineare Bewegung B und rotative Bewegung A der Trommel 14 die erste Signatur 42 vom
Stapel 10 getrennt.
[0022] Ferner kann die Vorrichtung eine Einrichtung umfassen, die den Stapel an seinem offenen
Ende stützt und die offene Fläche des der Vereinzelungstrommel 14 zugwandten Stapels
10 schließt. Wie in den Fig. 2-7 gezeigt, ist diese Einrichtung zusammen mit der Achse
16 und somit auch mit der Vereinzelungstrommel 14 linear bewegbar. Obschon es möglich
ist, Führungsplatten zu verwenden, die vorzugsweise mit Elementen ausgestattet sind,
um die Reibung zwischen der Signatur und der Führungsplatte oder einer Führungsplatten/Walzen-Kombination
zu vermindern, wird es vorgezogen, eine Vielzahl von Walzen, d. h. eine Walzengruppe
zu verwenden, wobei die Walzen vorzugsweise parallel zur Vereinzelungstrommel 14 angeordnet
sind und sich mit dieser linear bewegen. Die Walzen der Walzengruppe können in einer
Weise angetrieben werden, daß deren Oberflächen nicht über die Signaturen schleifen.
Die Walzen können aber auch durch Reibung frei rotieren, wenn sie über die Unterseite
der Stapels bewegt werden. Sobald die Signatur 42 eine Position über dem Sattel 38
erreicht hat, wird sie von der Trommel 14 freigegeben, und die ausgebreitete offene
Signatur fällt auf die Sattel-Transportkette 38.
[0023] Obschon die Zuführvorrichtung 20 hier in Verbindung mit einer Sattel-Transportkette
beschrieben wurde, kann diese alternativ auch in Verbindung mit einer anderen Transporteinrichtung,
z. B. mit einem Taschenförderer oder einem bandartigen Förderer, eingesetzt werden.
Eine mögliche Ausführungsform in Verbindung mit einem Taschenförderer ist in Fig.
9 gezeigt. Die Zuführvorrichtung 20 umfaßt einen bodenlosen Signaturhalter 12 mit
einem darin angeordneten Stapel von Signaturen 10 und eine drehbare Vereinzelungstrommel
14 mit einer sich durch diese hindurch erstreckenden Achse 16. Die Zuführvorrichtung
20 ist entlang eines Taschenförderers 44 angeordnet, der eine Vielzahl von Taschen
48 aufweist, in die jeweils eine der Signaturen des Signaturstapels 10 zugeführt wird.
Dabei muß die Signatur 42 mit ihrer gefalzten Kante voran nach unten in die Tasche
48 bewegt werden. Dies wird erreicht, indem der Zeittakt der auf der Vereinzelungstrommel
14 angebrachten Greifer reguliert wird, so daß die Greifer oder Saugnäpfe 34 und 36
in der Weise kooperieren, daß die Signatur dann freigegeben wird, wenn sich deren
gefalzte Kante in einer führenden, nach unten gerichteten Position befindet.
[0024] Jedoch die Signatur 42 könnte auch in der in den Fig. 2-7 gezeigten Weise mit ihrer
gefalzten Kante voran einer Tasche zugeführt werden, wenn die Signaturen in dem Halter
12 derart angeordnet sind, daß die Vereinzelungstrommel 14 nicht die gefalzte Kante,
sondern die offene Kante der Signatur ergreift. Die Signatur 42 wird also zu einer
Position ober der Tasche bewegt, wie im Zusammenhang mit Fig. 2-7 bereits beschrieben,
jedoch mit der gefalzten Kante nach unten gerichtet.
[0025] Die Zuführvorrichtung gemäß vorliegender Erfindung kann auch in Verbindung mit einer
Transporteinrichtung in der Form eines Förderbandes verwendet werden, wie schematisch
in Fig. 10 gezeigt. Auch hier umfaßt die Zuführvorrichtung 20 einen bodenlosen Signatur-
oder Bogenhalter 12 mit einem darin angeordneten Stapel von Signaturen 10 und eine
drehbare Vereinzelungstrommel 14 mit einer sich durch diese hindurch erstreckenden
Achse 16. Die Zuführvorrichtung 20 ist entlang eines als Förderband gestalteten Förderers
46 angeordnet, der an dem Band befestigte Zuführstifte 50 aufweist. Um eine präzise
Zufuhr der Signatur oder des Bogens 42 zur Aufnahmestelle 52 auf dem Band zu gewährleisten,
werden die Signaturen 42 einzeln vom Stapel 10 getrennt, wie oben mit Bezug auf die
Fig- 2-7 beschrieben. Der Band-Förderer 46 ist jedoch nahe an der Endposition der
Trommel 14 angeordnet, so daß die Signatur 42 in geeigneter Weise auf dem Band abgelegt
werden kann.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0026]
- 10
- Signaturstapel
- 12
- Signaturhalter
- 14
- Vereinzelungstrommel
- 16
- Achse der Trommel 14
- 18
- Transporteinrichtung / Sattelförderer
- 20
- Zuführvorrichtung
- 22
- Walzengruppe
- 22a
- erster Abschnitt der Walzengruppe 22
- 22b
- zweiter Abschnitt der Walzengruppe 22
- 24
- einzelne Walze
- 26
- Hebelarm
- 28
- Antriebseinheit
- 30
- Gehäuse
- 32
- Signatur (Fig. 3)
- 34
- erster Greifer
- 36
- zweiter Greifer / Saugnapf
- 38
- Sattel-Transportkette
- 40
- Führungsplatte
- 42
- Signatur (Fig. 8)
- 44
- Taschenförderer
- 46
- Förderband/Band-Förderer
- 48
- Taschen
- 50
- Zuführstift
- 52
- Aufnahmestelle
- A, B, C, D
- Richtungspfeil
1. Vorrichtung zum Zuführen eines einzelnen flachen Produktes (32, 42), insbesondere
eines Bogens oder einer Signatur, von einem Stapel (10) flacher Produkte zu einer
Transporteinrichtung (38, 44, 46), mit einer Trommel (14) zum Ergreifen eines der
flachen Produkte (32, 42) des Stapels (10),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trommel (14) um eine sich durch diese hindurch erstreckende Achse (16) drehbar
ist, und daß ein Mechanismus vorgesehen ist, um die Trommel (14) entlang eines vorbestimmten
Pfades zu bewegen, während sich diese dreht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ferner ein Halter (12)vorgesehen ist, der den Stapel flacher Produkte (10) hält
und eine Öffnung zum Abnehmen eines flachen Produktes (32) vom Stapel (10) aufweist,
und daß Elemente (24) vorgesehen sind, die während der Bewegung der Trommel (14) den
Stapel (10) in der Öffnung stützen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die bewegbaren Elemente (24) zum Stützen des Stapels (10) eine Gruppe von Walzen
(22) ist, die parallel zur Trommel (14) angeordnet und zusammen mit dieser bewegbar
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzen (24) der Walzengruppe (22) durch eigene Antriebe angetrieben werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzen (24) der Walzengruppe (22) aufgrund von Reibung frei rotieren.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzengruppe (22) einen ersten Abschnitt (22a) und einen zweiten Abschnitt
(22b) aufweist, und daß der erste Abschnitt (22a) durch die Trommel (14) vom zweiten
Abschnitt getrennt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einrichtung zum Drehen der Trommel (14) vorgesehen ist, und daß die Einrichtung
zum Bewegen der Trommel (14) mit der Einrichtung zum Drehen der Trommel (14) gekoppelt
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zum Bewegen der Trommel (14) einen Zahnstangenmechanismus umfaßt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zum Bewegen der Trommel (14) einen Riemenscheibenmechanismus umfaßt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüch 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einrichtung zum Drehen der Trommel (14) vorgesehen ist, und daß die Einrichtung
zum Bewegen der Trommel (14) und die Einrichtung zum Drehen der Trommel (14) unabhängig
voneinander angetrieben werden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb durch einen Servomotor erfolgt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb durch einen Zahnstangenmechanismus erfolgt.
13. Anlage zum Zusammentragen flacher Produkte, die eine Produkttransporteinrichtung (18,
44, 46) aufweist,
gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Zuführvorrichtungen (14, 22, 30) nach einem der Ansprüche
1-12, die entlang der Transporteinrichtung (18, 44, 46) zum Zuführen eines einzelnen
flachen Produktes (32, 42) angeordnet sind.
14. Verfahren zum Zuführen flacher Produkte, insbesondere von Bogen oder Signaturen, von
einem Stapel flacher Produkte zu einer Transporteinrichtung, wobei das Verfahren das
die folgenden Schritte umfaßt:
- Drehen einer Vereinzelungstrommel in eine erste Richtung um eine sich durch die
Trommel hindurch erstreckende Achse, wobei die Trommel an einer zugänglichen Seite
des Stapels angeordnet ist und während des Drehens eines der flachen Produkte des
Stapels ergreift;
- Trennen eines der flachen Produkte vom Stapel und Wickeln des flachen Produktes
um die Trommel, während die Trommel gleichzeitig entlang eines vorbestimmten Pfades
von einer Startposition zu einer Endposition bewegt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
gekennzeichnet durch folgende weitere Schritte:
- Stoppen der Bewegung und der Umdrehung der Trommel an der Endposition;
- Zuführen des flachen Produktes zu einer Transporteinrichtung, während die Trommel
zur Startposition linear bewegt und gleichzeitig in eine der ersten Drehrichtung entgegengesetzten
Richtung gedreht wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis zwischen der Bewegungsgeschwindigkeit der Trommel und der Drehgeschwindigkeit
der Trommel konstant ist.
17. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis zwischen der Bewegungsgeschwindigkeit der Trommel und der Drehgeschwindigkeit
der Trommel variabel ist, während diese sich bewegt und dreht.