[0001] Die Erfindung betrifft eine Winde gemäß dem Anspruch 1.
[0002] Aus der DE-AS 1 481 878 ist eine als Seilbalancer ausgebildete pneumatisch arbeitende
Kranlaufwinde bekannt, die aus einem Gehäuse besteht, in dem eine Arbeitsdruckkammer
variablen Volumens vorgesehen ist. Die Arbeitsdruckkammer wird auf einer Seite durch
einen Kolben gasdicht begrenzt, der in der Arbeitsdruckkammer längsverschiebbar ist.
Der Kolben bildet zusammen mit einer Spindel und einer Spindelmutter eine Antriebseinheit
für eine Seiltrommel. Hierzu ist die Spindel in der mit dem Gehäuse fest verbundenen
Spindelmutter längsgeführt und an einem Ende drehfest mit der Seiltrommel verbunden.
Die Spindel und die Seiltrommel sind dabei koaxial zueinander angeordnet. Der Antrieb
der Seiltrommel erfolgt, indem der Kolben bei Gasdruckbeaufschlagung gegen eine Stirnseite
der Seiltrommel drückt und diese in Längsrichtung der Spindel verschiebt, was eine
Drehung der Spindel zusammen mit der Seiltrommel bewirkt. Um eine Verdrehung des Kolbens
durch die Drehbewegung der Seiltrommel zu verhindern, ist zwischen dem Kolben und
der Seiltrommel ein Drehlager koaxial angeordnet, das aus zwei in Richtung der Drehachse
gesehen nebeneinander angeordneten Lagerringen besteht. Im Betriebszustand liegt ein
Lagerring an der Stirnseite der Seiltrommel und der andere Lagerring am Kolben an.
[0003] Nachteilig ist bei dieser Kranlaufwinde, daß bei druckfreiem Zustand, also während
des Transports der Kranlaufwinde oder aber bei Druckausfall während des Betriebs,
der Kolben im Zylinderrohr der Arbeitsdruckkammer verkippt, wodurch die Dichtung ihre
Wirkung verliert und die Winde unbrauchbar wird. Dieser Fehler ist dann erst nach
Demontage des Geräts wieder behebbar.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein unerwünschtes Kippen des Kolbens im Zylinderrohr
im gasdruckfreien Zustand zu verhindern.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe ist gekennzeichnet durch die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale. Durch die kennzeichnenden Merkmale der Unteransprüche 2 bis 7 ist die Winde
in vorteilhafter Weise weiter ausgestaltet.
[0006] Die Lösung sieht vor, daß zwischen dem Kolben und der Seiltrommel ein die axiale
Verschiebung des Kolbens und der Seiltrommel gegeneinander auf einen vorgegebenen
Wert begrenzendes Mitnehmerelement vorgesehen ist. Hierdurch wird sichergestellt,
daß sich im gasdruckfreien Zustand der Kolben und die Seiltrommel nur in einem vorgegebenen
Bereich axial gegeneinander verschieben können. Eine größere Verschiebung und damit
ein Verkippen wird durch das Mitnehmerelement verhindert, welches bei Erreichen des
Grenzwertes den Abstand zwischen dem Kolben und der Seiltrommel in axialer Richtung
konstant hält.
[0007] Eine gleichmäßige Mitnahme des Kolbens durch die Seiltrommel und umgekehrt wird erzielt,
indem das Mitnehmerelement ringförmig ausgebildet ist.
[0008] Eine stabile Begrenzung der axialen Entfernung zwischen Kolben und Seiltrommel ergibt
sich dadurch, daß das Mitnehmerelement am Kolben befestigt ist.
[0009] Die Begrenzung der axialen Verschiebung erfolgt auf einfache Art und Weise dadurch,
daß das Mitnehmerelement mindestens ein Festhalteelement aufweist, das mit Spiel in
eine Vertiefung der Seiltrommel eingreift.
[0010] Im einfachsten Falle ist das Festhalteelement als ringförmiger Vorsprung ausgebildet,
der in eine radiale Nut der Seiltrommel eingreift.
[0011] Zweckmäßigerweise ist das Drehlager in eine korrespondierende Vertiefung des Kolbens
eingesetzt und am Kolben axial gesichert. Hierdurch wird erreicht, daß bei stirnseitiger
Anlage des Kolbens an die Seiltrommel zwischen dem Kolben und der Seiltrommel keinerlei
Drehmomentübertragung stattfindet.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch die Winde mit den beiden Endstellungen des Kolbens (obere
und untere Bildhälfte) und
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung der Winde im Bereich des Mitnehmerelements.
[0013] Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch ein Windengehäuse 1, in dem eine Seiltrommel
2 drehgelagert ist. Die zylindrische Seiltrommel 2 trägt auf ihrer Außenfläche ein
Seil 3, das durch eine Gehäuseöffnung 4 nach außen geführt ist. In der Darstellung
gemäß Fig. 1 zeigt die obere Hälfte die Seiltrommel 2 in ihrer linken Endstellung;
unterhalb der Mittellinie ist die Seiltrommel 2 in ihrer rechten Endstellung zu sehen.
Die Seiltrommel 2 verschiebt sich also während der Drehbewegung in ihrer Längsrichtung
im Gehäuse 1, und zwar derart, daß das Seil 3 im wesentlichen an derselben Stelle
des Gehäuses 1 nach außen tritt.
[0014] Hierzu wirkt die Seiltrommel 2 mit einer Spindel 5 und einer Spindelmutter 6 zusammen.
Das Gehäuse 1 erstreckt sich hierzu gemäß Fig. 1 vorsprungartig in Form eines Hohlkegels
7 in das Gehäuse 1 hinein. Am Ende des Hohlkegels 7 ist die Spindelmutter 6 drehfest
angeordnet. Die Spindelmutter 6 ist somit fest mit dem Gehäuse 1 verbunden.
[0015] An der durch die Spindelmutter 6 in Längsrichtung hindurchgeführten Spindel 5 ist
die Seiltrommel 2 verdrehgesichert befestigt. Eine Drehung der Seiltrommel 2 erfolgt
also durch Verschiebung der koaxialen Spindel 5 und bewirkt gleichzeitig eine Längsverschiebung
der Seiltrommel 2 innerhalb des Gehäuses 1. Zum Antrieb der Seiltrommel-Spindelanordnung
ist ein zu dieser koaxialer Kolben 7 vorgesehen, der über ein Drehlager 8 gegen die
Seiltrommel-Spindelanordnung wirkt, das zwischen der Seiltrommel 2 und dem Kolben
7 angeordnet ist. Hierzu wird der Kolben 7 im Betrieb von außen druckbeaufschlagt.
Das Drehlager 8 ist aus zwei in Richtung der Drehachse des Drehlagers nebeneinander
angeordneten Lagerringen 8a, 8b gebildet, wobei im Betriebszustand an dessen einem
Lagerring 8a die Seiltrommel 2 stirnseitig und an dessen anderem Lagerring 8b der
Kolben 7 anliegt.
[0016] Der zylinderförmige Kolben 7 ist in dem zylindrischen Innenraum 9 des Gehäuses 1
längsverschiebbar, wobei zwischen den Berührungsflächen zwischen dem Kolben 7 und
der Innenfläche 9a des Innenraums 9 nicht dargestellte Dichtungselemente vorgesehen
sind. Zur Druckbeaufschlagung wird ein Gas unter Druck in den Innenraum 9 eingeführt,
der wiederum lastabhängig gesteuert ist.
[0017] Auf der der Seiltrommel 2 zugewandten Seite des Kolbens 7 ist das Drehlager 8 in
eine entsprechende Vertiefung eingesetzt, die zur Außenkontur des Drehlagers 8 korrespondiert.
Fig 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des eingesetzten Drehlagers 8 gemäß Fig.
1. So läßt Fig 2 deutlich erkennen, daß der Lagerring 8b in der Vertiefung am Kolben
7 anliegt, während der zweite Lagerring 8a über Kugeln 10 frei drehbar gelagert ist.
Die axiale Sicherung des Drehlagers 8 übernimmt ein Sprengring 11. Weiter ist den
Figuren Fig. 1 und Fig. 2 ein ringförmiges Mitnehmerelement 12 entnehmbar, das am
Kolben 7 befestigt ist. Die Befestigung erfolgt über einen radial nach außen gerichteten
Steg 12a, der in eine durch das Drehlager 8 und die Vertiefung gebildete Nut 13 eingreift.
Auf der dem Steg 12a abgewandten Seite ist am Mitnehmerelement 12 ein radial nach
innen gerichteter weiterer Steg 12b ausgebildet, der in eine radiale Nut 14 der Seiltrommel
2 eingreift, und zwar unter Belassung eines Spiels, das die mögliche axiale Verschiebung
des Kolbens 7 und der Seiltrommel 2 begrenzt. Die axiale Länge der Nut 14 legt dabei
den Spielraum für die axiale Verschiebung fest. Über den vorsprungartigen Steg 12b
als Festhaltelement 15 halten sich der Kolben 7 und die Seiltrommel 2 aneinader fest
.
[0018] Bei unvorhergesehenem Druckabfall in dem Innenraum 9 oder aber beim Transport der
Winde kann es aufgrund der begrenzten axialen Verschiebung des Kolbens 7 und der Seiltrommel
2 gegeneinander zu keiner Verkippung des Kolbens 7 mehr kommen, da der Kippwinkel
des Kolbens 7 den maximal zulässigen Wert nicht mehr überschreiten kann.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Windengehäuse
- 2
- Seiltrommel
- 3
- Seil
- 4
- Gehäuseöffnung
- 5
- Spindel
- 6
- Spindelmutter
- 7
- Hohlkegel
- 8
- Drehlager
- 8a, 8b
- Lagerring
- 9
- Innenraum
- 9a
- Innenfläche
- 10
- Kugeln
- 11
- Sprengring
- 12
- Mitnehmerelement
- 12a, 12b
- Steg
- 13
- Nut
- 14
- Nut
- 15
- Festhaltelement
1. Winde mit einem Gehäuse, in dem eine längsverschiebbare Seiltrommel mittels eines
durch Gasdruckbeaufschlagung angetriebenen Kolbens drehgelagert ist, mit einer mit
der Seiltrommel drehfest verbundenen und zu dieser koaxial ausgerichteten Spindel
und einer am Gehäuse fest angeordneten Spindelmutter, durch welche die Spindel längsgeführt
ist,
mit einem zwischen dem Kolben und der Seiltrommel koaxial angeordneten Drehlager,
das aus zwei in Richtung der Drehlagerdrehachse nebeneinander angeordneten Lagerringen
gebildet ist, wobei im Betriebszustand an dessen einem Lagerring eine Stirnseite der
Seiltrommel und an dessen anderem Lagerring der Kolben anliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Kolben (7) und der Seiltrommel (2) ein Mitnehmerelement (12) vorgesehen
ist, das die axiale Verschiebung des Kolbens (7) und der Seiltrommel (2) gegeneinander
auf einen vorgegebenen Wert begrenzt.
2. Winde nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mitnehmerelement (12) ringförmig ausgebildet ist.
3. Winde nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mitnehmerelement (12) am Kolben (7) befestigt ist.
4. Winde nach den Ansprüchen 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mitnehmerelement (12) mindestens ein Festhalteelement (15) aufweist, das mit
Spiel in eine Vertiefung der Seiltrommel (2) eingreift.
5. Winde nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das als radial nach außen gerichteter Steg (12a) ausgebildete Festhalteelement
(15) in eine radiale Nut der Seiltrommel (2) eingreift.
6. Winde nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drehlager (8) in eine korrespondierende Vertiefung des Kolbens (7) eingesetzt
ist.
7. Winde nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drehlager (8) am Kolben (7) axial gesichert ist.