[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verminderung des Schallpegels an Verkehrswegen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Es sind bereits Schalldämmwände, insbesondere für Straßen und Autobahnen und Schienenwege
bekannt, welche die Belästigung durch den Verkehrslärm für die in der Nähe von schnellbefahrenen
Autobahnen und Verkehrswegen wohnenden Anlieger zu reduzieren. So ist durch die DE
37 38 020 A1 offenbart, daß die Wandflächen der Schalldämmwände mit runden und/oder
polygonen Durchbrüchen versehen werden, um einen Durchblick durch die Wandflächen
zu ermöglichen. Diese Maßnahmen erzeugen zwar eine etwas geringere Lärmdämmung als
vollflächige Schalldämmwände. Die geringere Lärmdämmung kann nach der DE 37 38 020
A1 jedoch dadurch verbessert werden, indem um die Durchbrüche ebene, geneigte Reflexzonen
angeordnet werden, die den ankommenden Schall teilweise in sich selbst reflektieren
und demzufolge schlucken. Nach dieser Druckschrift haben vollflächige Lärmschutzwände
dagegen den Nachteil, daß die Belastung durch Lärm von den Anliegern an Straßen einseitig
beispielsweise zum Autofahrer verlagen wird. In der DE 37 38 020 A1 ist ferner vorgeschlagen
worden, abweichend von herkömmlichen Dämmwänden, die meist rechtwinklig zur Straßenmitte
reflektieren, die Reflexzonen um eine vertikale Achse zu schwenken. Der reflektierte
Schall eilt dadurch der Lärmquelle sozusagen nach. Diese Anordnung vermindert wesentlich
die Lärmbelästigung des Fahrers eines Fahrzeuges, weil der reflektierte Schall nicht
nur einen längeren Weg zurücklegen muß bevor er das Fahrzeug erreicht, sondern auch
am Fahrzeug schräg auftritt und daher nicht voll absorbiert wird.
[0003] Durch die DE 196 26 676 A1 ist eine Vorrichtung zur Verminderung von Schallpegeln
in Gebäuden offenbart, bei welcher die Schalldämmelemente aus Kunststoff mit einer
Mikroperforierung versehen und in einem Abstand voneinander angeordnet sind. Solche
Dämpfüngselemente sind dann aus mehreren im Abstand voneinander und parallel zueinander
gespannten Kunststoffolien mit einer Mikroperforation gebildet. Die Befestigung dieser
Schalldämpfungselemente erfolgt vorzugsweise hängend in schürzenartiger Anordnung
innerhalb eines Gebäuderaumes oder vor massiven oder lichtdurchlässigen Flächen. Mit
diesem Schalldämpfüngselementen lassen sich unter Vermeidung von Mineralwolle für
die Schallabsorbtion beliebig figurierte Schalldämpfüngselemente gestalten.
[0004] Durch die DE 36 34 960 A1 ist eine Lärmschutzwand für Verkehrswege aus vorgefertigten
Teilen bekannt, welche längliche Schallschutzelemente in hängender Anordnung an obere
und untere gespannte Drahtseile aufnimmt. Diese gespannten Drahtseile sind über einbetonierte
Stützen geführt und an ihnen befestigt. Die im wesentlichen längliche Schallschutzelemente
bestehen nach dieser DE 36 34 960 A1 aus Blechkästen oder aus Kunststoffolien, die
vorzugsweise in Schlauchform hergestellt und mit Dämmstoffen gefüllt werden. Diese
Lärmschutzwände in hängender Anordnung sind bewußt auch an ihrem bodennahen Ende durch
gespannte Seile festgehalten, was mit Rücksicht auf eine mögliche Windbelastung als
Sicherung für die Lärmschutzwände angesehen wird.
[0005] Bei den vorgenannten Technologien hat sich als ein wesentlicher Nachteil herausgestellt,
daß die Bauweise und Montage solcher Schallschutzwände zwar einerseits technisch einfach
und damit wirtschaftlich kostengünstig ist, jedoch andererseits die Anforderungen
an einen optimalen Schallschutz nicht erfüllt werden.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Verminderung des Schallpegels
an Verkehrswegen der eingangs genannten Art zu schaffen, welche mit technisch einfachen
Mitteln hergestellt und aufgebaut werden kann und die Anforderungen an einen optimalen
Schallschutz sowohl für die direkten Verkehrsteilnehmer als auch für Anlieger an Verkehrswegen
erfüllt.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale von Patentanspruch 1 gelöst.
Erfinderische Ausgestaltungen und Weiterbildungen dieses in Patentanspruch 1 unter
Schutz gestellten Grundsystems sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0008] Der wesentliche Vorteil dieser neuartigen Schallschutzwände wird in der biegeweichen
Ausführung der Wandflächen gesehen. Diese biegeweichen Wände schaffen günstige Schallschluckeigenschaften
und erlauben eine technisch einfache und für die Funktion optimale Aufstellung. Von
entscheidender Wichtigkeit bei dieser Erfindung ist es, daß die Schallschutzelemente
flexibel sind und um die obere Befestigungskante zu beiden Seiten ausschwenken können.
Dadurch wird bewußt ein Ausschwenken der Schallschutzelemente bei Windbelastung herbeigeführt.
Ein solches Ausschwenken wird durch Endanschläge oder Dämpfüngsmittel, wie sie in
der nachfolgenden Figurenbeschreibung näher erläutert sind, begrenzt. In Verbindung
mit den gewählten Werkstoffen, insbesondere Recycling-Kunststoffen und den strukturierten
oder perforierten Oberflächen der Schallschutzelemente sowie der Ausschwenkmöglichkeit
der Schallschutzelemente wird erreicht, daß sie eine ausreichend große Masse besitzen,
die geeignet ist, einen wirklichen Schallschutz zu bieten und den Schall bzw. die
Schallwellen auf den Oberflächen aufzunehmen und zu absorbieren.
[0009] In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung dargestellt. Darin zeigen:
- Figur 1
- eine stark vereinfachte Darstellung des Systems der neuen Vorrichtung zur Verminderung
des Lärmpegels in der Seitenansicht.
- Figur 2
- die Vorrichtung gemäß Figur 1 in der Draufsicht,
- Figur 3
- die Vorrichtung in einem praktischen Beispiel,
- Figur 4
- einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Stützenbereich der Vorrichtung nach Figur 3,
- Figur 5
- die Vorrichtung zur Schalldämmung mit übereinander gestellten Schallelementen in vereinfachter
Seitendarstellung,
- Figur 6
- ein Schallschutzelement im Schnitt mit innenliegender Armierung,
- Figur 7
- zwei stumpf aneinander bzw. übereinander gesetzte Schallschutzelemente im Schnitt,
- Figur 8
- zwei verzahnt übereinander bzw. nebeneinander angeordnete Schall schutzelemente im
Schnitt,
- Figur 9
- zwei stumpf nebeneinander oder übereinander gesetzte Schallschutzelemente mit aufgesetzter
Lasche.
[0010] In Figur 1 wird in stark vereinfachter Darstellung das System der Vorrichtung zur
Verminderung des Schallpegels an Verkehrswegen gezeigt. Mit 13 ist ein Verkehrsweg,
beispielsweise eine Straße oder eine Gleisanlage, bezeichnet. Bei den Straßen kann
es sich sowohl innerhalb von Orten und Wohngebieten befindliche Straßen als auch um
schnellbefahrene Straßen wie Autobahnen oder Bundesstraßen handeln. Auf diesem Verkehrsweg
13 befindet sich die Schallquelle 5, welche beispielsweise ein fahrendes Motorfahrzeug
ist und prinzipiell jede beliebige Schallquelle bzw. Lärmquelle sein kann. Die Pfeile
14 stellen die in Richtung zu einem Schallschutzelement 1 abstrahlenden Schallwellen
dar. Das Schutzelement 1 befindet sich in einem Abstand vor einem Gebäude 15, wobei
natürlich zwischen dem Schallschutzelement 1 und dem Gebäude ruhige Verkehrswege,
landwirtschaftliche Flächen, Gärten oder dergleichen liegen können.
[0011] Das Schallschutzelement 1 ist mit seiner oberen, dem Boden 13 abgewandten Längskante
16 an einer Trageeinrichtung 2 schwenkbar aufgehängt. Die Anbindung des Schallschutzelementes
1 an der Trageeinrichtung 2 erlaubt dem Schallschutzelement 1 ein Ausschwenken gemäß
den Pfeilen in die beiden entgegengesetzten Richtungen um die Längsachse 18. Ein solches
Ausschwenken wird im wesentlichen durch Windbelastung verursacht. Da die Schallschutzelemente
aus einem biegeweichen, flexiblen Material gebildet sind, wird das Ausschwenken der
Schallschutzelemente 1 etwa nach der Biegelinie 19 erfolgen. Das bedeutet, daß die
freien und bodennahen Endbereiche im Regelfall stärker umgebogen werden als die obere
Kante der Schallschutzelemente 1 im Bereich der Trageeinrichtung 2. Das Ausschwenken
der Schallschutzelemente 1 wird durch Dämpfüngsmittel, beispielsweise in Form von
Zugfedern, gedämpft und letztlich auch begrenzt. Zusätzlich oder alternativ zu den
Dämpfüngsmittel 4 sind auch feste Endanschläge 3 einsetzbar.
[0012] Als Material für die Schallschutzelemente 1 kann Holz, Metall, Kunststoff, Gummi,
Naturstoff oder eine Kombination aus solchen Stoffen gewählt werden. Ferner sind Schallschutzelemente
1 als Hohlkörper aus solchen Materialien denkbar, die mit festen oder fließfähigen
Stoffen gefüllt werden können. In der bevorzugten Ausführung bestehen die Schallschutzelemente
1 aus einem Recyclingmaterial. Hier ist insbesondere an Altreifengummi und/oder Kabelgranulat
oder dergleichen gedacht. Schließlich können die Oberflächen der Schallschutzelemente
1 eine strukturierte oder poröse Außenhaut aufweisen oder aber auch mit Durchdringungen
oder Löchern versehen sein. Solche Oberflächenmerkmale sind insbesondere auf der der
Schallquelle 5 zugewandten Oberfläche der Schallschutzelemente 1 vorgesehen. In Figur
1 sind solche Strukturen bei 20 bzw. solche Löcher bei 21 angedeutet.
[0013] Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Figur 1, wobei auch hier wiederum
nur schematisch das Wesentliche der Erfindung dargestellt ist. Von der Schall- bzw.
Lärmquelle gehen wiederum Schallwellen ab in Richtung auf die Schallschutzelemente
1. Die Schallschutzelemente 1 verlaufen in einer Linie, indem mehrere solcher Schallschutzelemente
1 nebeneinander angeordnet sind. Dabei können die Schallschutzelemente 1 in abgewinkelter
Form gemäß dem unteren Bereich in Figur 2 und in versetzter und abgewinkelter Form
gemäß dem oberen Bereich in Figur 2 nebeneinander fortgeführt werden. Mit 22 ist in
Figur 2 die auf den Schallschutzelementen 1 angreifende Windlast bezeichnet. Die Schallschutzelemente
1 sind, wie in Figur 1 bereits erläutert, an einer Trageeinrichtung 2 aufgehängt,
die ihrerseits durch seitlich beabstandete Stützen 7 gehalten ist. Diese Stützen 7
sind vorzugsweise im Erdboden durch Einbetonieren befestigt. Sie können alternativ
oder zusätzlich auch durch gespannte Seile gehalten sein. Die ausgeschwenkten unteren
Bereiche der Schallschutzelemente 1 sind durch das Bezugszeichen 23 angedeutet.
[0014] Ein praktisches Ausführungsbeispiel offenbart Figur 3, welches die Schallschutz elemente
1 in abgewinkelter Weise nebeneinander angeordnet zeigt. An seitlich zueinander beabstandeten
Stützen 7 sind im bodenfernen Bereich, d.h. im Bereich der oberen freien Stirnenden
der Stützen 7, Profilschienen bzw. -leisten 6 angebracht, welche die Schallschutzelemente
1 in hängender Weise aufnehmen. Diese Profilschienen oder -leisten können zwei parallel
zueinander verlaufende Leisten sein, zwischen die die Schallschutzelemente 1 durch
Verschraubung 24 festgeklemmt sind. Statt solcher parallel verlaufenden Schienen bzw.
Leisten 6 sind auch andere Profilkörper, beispielsweise U-förmige Profile, Rundprofile,
Winkelprofile und andere Formen denkbar. Die Leisten bzw. Schienen 6 sind an den Stützen
7 starr befestigt. Dadurch schwenken die Schallschutzelemente 1 bei auftretender Windlast
erst unterhalb der Leisten 6 aus. Hier ist als eine alternative Konstruktion die Möglichkeit
vorgesehen, daß die Leisten bzw. Schienen 6 derart an den Stützen 7 angeschlossen
sind, daß sie um ihre Längsachse zumindest begrenzt drehen können. Eine solche Lageranordnung
hat den Vorteil, daß die Schallschutzelemente 1 leichter ausschwenken können und nicht
eine so hohe Biegebeanspruchung aufnehmen müssen wie bei starrer Anordnung. Dadurch
wird möglicherweise ein Ausreißen der Schallschutzelemente 1 aus den Leisten bzw.
Schienen 6 verhindert.
[0015] Als Endanschlag und gleichzeitig als Dämpfungsmittel sind über die Oberfläche der
Schallschutzelemente 1 Netze 12 gespannt, die ein zumindest begrenztes Ausbiegen,
ein Auswölben oder/und ein Ausschwenken der Schallschutzelemente 1 erlauben, je nach
Befestigungsart der Netze 12. Wenn die Netze gemäß Figur 3 und gemäß Figur 4 sowohl
an den oberen Leisten 6 als auch im bodennahen Bereich fest durch Stifte 25 oder sonstige
Anker gehalten sind, dann ist bei Windbelastung lediglich ein Auswölben oder Durchbiegen
der biegeweichen Schallschutzelemente 1 im Mittelbereich möglich. Die Netze 12 können
natürlich so gespannt sein, daß im bodennahen Bereich ein Ausschwenken der Schallschutzelemente
bis zu einer maximalen Entfernung möglich ist. Zu diesem Zweck können die Netze an
den unteren Stiften oder Ankern 25 durch Federelemente oder Endanschläge beaufschlagt
sein.
[0016] Wie aus der Figur 3 ferner ersichtlich ist, besteht bei dieser Vorrichtung zur Verhinderung
von Lärm auch die Möglichkeit, Schallschutzelemente 1 übereinander anzuordnen. Die
untere Reihe der Schallschutzelemente 1 wird in diesem Fall an einer entsprechenden
Leiste bzw. einem Profilkörper 6 befestigt, der im Abstand parallel zu der oberen
Schiene bzw. Leiste 6 verläuft. Auch die mittlere Schiene bzw. der Profilkörper 6
ist an die seitlichen Stützen 7 angeschlossen.
[0017] Wenn anstelle der oberen Schiene oder Leiste 6 als Trageeinrichtung 2 ein Seil vorgesehen
ist, dann wird dieses zweckmäßigerweise durch eine Spanneinrichtung 9 beispielsweise
im Sinne der DE 36 34 960 A1 gespannt.
[0018] Figur 5 zeigt in schematisch vereinfachter Darstellung noch einmal in der Höhe übereinandergesetzte
Schallschutzelemente 1, die an einer oberen und an einer mittleren Trageeinrichtung
2 ausschwenkbar befestigt sind.
[0019] Gemäß Figur 6 ist das Schallschutzelement 1 mit einer Armierung 8 versehen. Diese
Armierung kann im Sinne der Erfindung eine Metall-, beispielsweise Stahl, oder auch
eine Kunststoffarmierung sein und in Form eines Netzes oder als einfach durchlaufende
Strebe in dem Schallschutzelement 1 eingebettet sein. Solche Armierungen 8 sind gemäß
Figur 6 an der oberen Stirnkante 26 der Schallschutzelemente 1 herausgeführt. Dabei
dienen diese herausgeführten Enden der Armierungen 8 zur Befestigung an der oberen
Trageeinrichtung 2. Durch eine solche Art der Verbindung der Schallschutzelemente
1 mit der Trageeinrichtung 2 werden die an die Schallschutzelemente 1 auftretenden
mechanischen Belastungen verringert. Es wird im wesentlichen ein Ausbrechen oder Ausbröckeln
von Teilen der Schallschutzelemente 1 verhindert. Die Armierungen 8 können selbstverständlich
auch an den Seitenkanten der Schallschutzelemente 1 herausgeführt sein, wodurch eine
Verbindung der einzelnen Schallschutzelemente nebeneinander oder eine gute Befestigung
der Schallschutzelemente an den seitlich angeordneten Stützen 7 möglich ist. Schließlich
können die Armierungen auch bodenseitig aus den Schallschutzelemente 1 austreten,
um dadurch auch bodenseitig eine Befestigung oder Verbindung zu gewährleisten. Eine
solche bodenseitige Verbindung würde in der Weise ausgeführt sein, daß zumindest ein
begrenztes Ausschwenken oder Durchwölben der Schallschutzelemente 1 möglich ist.
[0020] Figur 7 zeigt zwei stumpf übereinander aufgesetzte Schallschutzelemente 1. Der Spalt
27 zwischen den stumpf aufeinander gerichteten Stirnkanten der Schallschutzelemente
1 wird dabei so gewählt, daß das obere Schallschutzelement bei Windlast ausschwenken
kann, wobei ein Überschleifen über die obere zugewandte Stirnkante des unteren Schallschutzelementes
durchaus gewollt sein kann.
[0021] Gemäß Figur 8 können die über- oder auch nebeneinander angeordneten Schallschutzelemente
1 durch einen Formschnitt der zueinander gerichteten Endkanten im geringen Abstand
liegen. Figur 8 zeigt dabei einen Z-förmigen Endabschnitt mit offengelassener Spalte
27. Bei dieser Art der Zusammenfügung von übereinander oder nebeneinander angeordneten
Schallschutzelementen 1 ist ein Ausschwenken des Schallschutzelementes 1 nur in einer
Richtung möglich, was in Figur 8 durch den Pfeil 28 angezeigt ist.
[0022] Figur 9 zeigt wiederum stumpf aneinander gesetzte Schallschutzelemente 1, die übereinander
oder nebeneinander vorgesehen sein können. In diesem Fall besitzt das obere Schallschutzelement
1 im unteren Bereich beidseitig an die Außenflächen angesetzte Lappen 29. Diese Lappen
sind aus einem hochelastischen Material, beispielsweise Gummi, ausgebildet. Sie können
aber auch in Form von Bürsten im unteren Bereich angebracht sein. Die Befestigung
erfolgt mechanisch durch Verschrauben oder Verkleben der Lappen 29 mit den Oberflächen
der Schallschutzelemente 1. Natürlich ist es auch denkbar, einen solchen Lappen nur
an einer Seite eines Schallschutzelementes 1 anzubringen. Der Vorteil dieser Bauart
liegt darin, daß der Spalt 27 schalldämmend abgedeckt wird. Der Spalt 27 kann dabei
sogar relativ groß ausgeführt werden, um ein leichtes Ausschwenken der Schallschutzelemente
zu ermöglichen. Eine Anbringung der Lappen 29 kann auch im bodennahen Bereich vorteilhaft
sein, um den Spalt zwischen dem Schallschutzelement 1 und dem Erdboden zu verschließen.
[0023] Natürlich können die Schallschutzelemente auch einfach überlappend (Höhe, Breite)
angeordnet sein, beispielsweise lamellenartig oder dergleichen.
[0024] Gerade durch die erfindungsgemäße Bauweise erzielte hohe Flexibilität der Vorrichtung
in hängender Bauweise der Schallschutzelemente wird eine wesentliche Verminderung
der auf die Schallschutzelemente wirkenden Windkräfte erreicht. Dies hat zur Folge,
daß die Stützenfundamente im optimalen Fall, der je nach Gesamtbauweise und Gelände
eintritt, bezüglich der Festigkeit, Tiefe und Masse bis zu 60 % geringer ausgeführt
werden müssen als bei starr angebrachten Schallschutzelementen.
[0025] Sämtliche in den Figuren dargestellten und in der Beschreibung erläuterten Einzelheiten
sind für die Erfindung wichtig. Für die Auslegung des Schutzumfanges ist auch die
Zusammenfassung heranzuziehen.
1. Vorrichtung zur Verminderung des Schallpegels an Verkehrswegen, bei welcher plattenartige
Schallschutzelemente in hängender Anordnung an einer oberen, bodenfernen Trageinrichtung
befestigt sind, die durch seitliche beabstandete Stützen gehalten ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallschutzelemente (1) in flexibler Bauweise um die Trageinrichtung (2)
ausschwenkbar angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallschutzelemente (1) bis gegen Endanschläge (3) ausschwenkbar aufgehängt
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallschutzelemente (1) gegen Dämpfungsmittel (4) ausschwenkbar aufgehängt
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallschutzelemente (1) als biegeweiche Wand ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallschutzelemente (1) mit Armierungen aus Metall- oder Kunststoffgeweben
versehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallschutzelemente (1) wahlweise aus Holz, Metall, Kunststoff, Gummi, Naturstoffen
oder Kombinationen solcher Materialien gebildet sind und wahlweise mit festen oder
fliesfähigen Stoffen gefüllte Hohlkörper sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallschutzelemente (1) aus einem Recyclingmaterial eines einzelnen Stoffes
oder aus Materialmischungen gebildet sind, die insbesondere Altreifengummi und/oder
Kabelgranulat oder dergleichen beinhalten.
8. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die der Schallquelle (5) zugewandte Oberfläche (10) der Schallschutzelemente
(1) strukturiert, porös oder mit Löchern (11) versehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallschutzelemente (1) in Mehrfachanordnung in der Höhe übereinander angeordnet
sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallschutzelemente (1) nebeneinander und/oder übereinander jeweils überlappend
angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallschutzelemente (1) gegen Netze, Gewebe (12) oder dergleichen Strukturelemente
aus Metall oder Kunststoff begrenzt ausschwenkbar sind, die zumindest über eine Oberfläche
der Schallschutzelemente (1) und zumindest in deren frei ausschwenkbaren Endbereichen
gespannt sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallschutzelemente (1) mit ihren bodenfernen Enden an einer profilierten
Schiene (6) ausschwenkbar befestigt sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die profilierte Schiene (6) um eine Längsachse zwischen zwei beabstandeten Stützen
(7) dreh- bzw. schwenkbar gelagert ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallschutzelemente (1) an einem in vorbestimmter Höhe durchlaufenden Element
(2), wie Seil, Profilkörper oder dergleichen befestigt sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Armierungen (8) in den Schallschutzelemente (1) zumindest über deren bodenferne
Endbereiche hinausragen und als vorstehende Halteeinrichtungen, Spanneinrichtungen
(9) oder dergleichen ausgebildet sind, die mit der Trageinrichtung (2,6) verbindbar
sind.