[0001] Die Erfindung betrifft eine Trägervorrichtung für Baukonstruktionen sowie ein Verfahren
zum Herstellen einer Trägervorrichtung.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Trägervorrichtungen oder Konstruktionssysteme, beispielsweise
für Rankhilfen, bekannt geworden, die zwar mittels spezieller Verbindungseinrichtungen
wie Verbindungsknoten oder dergleichen einen variablen Aufbau gestatten, jedoch sind
die Ausführungen der Gitterträger sehr kostenaufwendig und durch eine Vielzahl von
Längsstäben sehr steif. Dadurch wird zwar die Stabilität erhöht, ein filigranes Aussehen
der Konstruktion ist dabei jedoch nur bedingt gegeben. Ebenso ist eine Anpassungsfähigkeit
während der Ausführung an der Baustelle durch den komplexen Aufbau erschwert.
[0003] Aus der DE 32 43 971 A1 ist ein Gitterträger zur Erstellung von Rankgerüsten bekannt
geworden, der aus einem ein räumliches Profil bildenden Drahtgittermaterial mit mehreren,
zueinander parallelen, nicht in einer Ebene liegenden und durch Querstäbe verbundenen
Längsstäben besteht. Zur Herstellung torbogenartiger Gebilde werden die geraden Gitterträger
durch Ausknickungen an den zum Biegemittelpunkt hin gelegenen Längsdrähten verkürzt,
so daß sich ein gebogener Verlauf des Gitterträgers ergibt. Das Herstellen der Biegung
des Gitterträgers durch die vielen Ausknickungen ist jedoch aufwendig und erfordert
eine hydraulische Vorrichtung. Zudem beeinträchtigt die für eine Biegung des Gitterträgers
erforderliche große Anzahl von Ausknickungen nicht nur das optische Erscheinungsbild
des Gitterträgers, sondern auch die Stabilität, da an den geknickten Stellen der Widerstand
gegen weiteres Verbiegen geringer ist.
[0004] Aus der DE 38 07 242 C1 ist ein Rankgerüst für Kletterpflanzen bekannt, das aus räumlichen
Gitterträgern zusammengesetzt ist, welche mit ihren Enden in Knotenpunkten zusammenlaufen
und dort miteinander verbunden sind. Jeder Gitterträger weist kegel- oder pyramidenstumpfförmig
verjüngte Enden mit Kopfstücken auf. Die Kopfstücke der Gitterträger werden über Knotenstücke
in den Knotenpunkten verschraubt. Die Gitterträger sind lediglich als längliche, gerade
Elemente vorgesehen, die durch aufwendige Knotenpunktverbindungen zu größeren Baukonstruktionen
zusammengesetzt werden können. Gebogene Elemente sind nicht vorgesehen.
[0005] Schließlich sind aus dem Stahlbetonbau Gitterträger bekannt. So zeigt beispielsweise
die DE 40 36 293 A1 einen Gitterträger zum Bewehren von Betonplatten und dergleichen
mit einem Obergurt und mindestens einem im Abstand davon angeordneten Untergurt sowie
mit durchlaufenden, zickzackförmig gebogenen Verbindungsstäben zum Verbinden des Untergurtes
mit dem Obergurt. Diese Gitterträger werden stets als Bewehrungselemente z. B. für
Betondeckenplatten verwendet, indem sie in Beton eingegossen werden, wobei sie jedoch
ohne Befestigungs- oder Verbindungselemente in der Betonplatte angeordnet sind. Da
diese Gitterträger als standardisierte Elemente in großen Stückzahlen hergestellt
und verwendet werden, sind sie kostengünstig verfügbar.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Trägervorrichtung für Baukonstruktionen
wie auch Rankhilfen oder dergleichen zu schaffen, die universell einsetzbar ist, ein
filigranes Aussehen aufweist und kostengünstig herstellbar ist.
[0007] Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen einer Trägervorrichtung
anzugeben, mit dem derartige Trägervorrichtungen kostengünstig und variabel hergestellt
werden können.
[0008] Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Trägervorrichtung
zumindest einen Gitterträger aufweist, der einen Obergurt und zumindest einen Untergurt
sowie Ober- und Untergurt verbindende Abstandshalter enthält, und daß Befestigungs-
und/oder Verbindungseinrichtungen am Gitterträger ergänzt sind und/oder daß seine
Gestalt oder seine Konfiguration verändert und an eine jeweilige Trägervorrichtung
angepaßt ist. Mit einem derartigen, einfach aufgebauten Gitterträger können unterschiedliche
Konstruktionen ohne großen Aufwand hergestellt werden, wobei ein Zusammenbau oder
eine Gestaltänderung auch noch am Bau- oder Montageort vorgenommen werden kann.
[0009] Zweckmäßigerweise kann eine Gestaltänderung des Gitterträgers, wie beispielsweise
seine Biegung oder Abknickung, durch eine Verformung unter Veränderung der Länge zumindest
eines der Gurte gebildet werden. Die Längenveränderung bewirkt oder unterstützt die
Verformung des gesamten Gitterträgers. Dabei können durch gezielte Wahl des oder der
zu verformenden Gurte unterschiedliche Verformungen oder Gestaltungen des Gitterträgers
erreicht werden wie einfache Bögen, mehrfache Bögen, wellenlinienförmige Träger oder
in sich verdrehte Träger. Schließlich sind auch Abknickungen leicht herstellbar.
[0010] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine Veränderung
der Länge eines Gurtes als eine Längenzunahme insbesondere durch Strecken oder Ziehen
des Gurtes gebildet. Das Strecken des Gurtes, sei es Obergurt oder Untergurt, kann
durch eine Einrichtung vorgenommen werden, mit der der Gurt an einzelnen Abschnitten
zwischen den Verbindungsstellen mit den Abstandshaltern oder über mehrere dieser Abschnitte
gestreckt wird.
[0011] Es ist weiterhin zweckmäßig, wenn das Strecken des Gurtes durch querschnittsverringerndes
Walzen des Gurtes zumindest an den Gurtabschnitten zwischen Verbindungsstellen mit
den Abstandshaltern vorgenommen wird.
[0012] Eine Veränderung der Länge eines Gurtes kann durch Austausch dieses Gurtes gegen
einen verlängerten oder verkürzten und an die Verformung des Gitterträgers angepaßten
Ersatzgurt gebildet werden. Ein solcher Ersatzgurt kann aus demselben Drahtmaterial
wie der ursprüngliche Gurt bestehen. Andererseits kann er auch einen veränderten Durchmesser
oder ein unterschiedliches Profil aufweisen.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist eine Verkürzung der Länge eines Gurtes durch
Entfernen zumindest eines Abschnittes dieses Gurtes und durch Wiederverbinden der
verkürzten Gurtenden gebildet.
[0014] Damit ist es vorteilhaft, daß der Gitterträger, der nach Unterteilen eines Gurtes
und/oder durch Lösen zumindest einer Verbindung zwischen einem Gurt und einem Abstandshalter
an einer jeweiligen Verbindungsstelle verformbar ist und in die gewünschte Gestalt
gebracht ist, durch Verbinden der Unterteilung und/oder durch Wiederherstellen fester
Verbindungen an den Verbindungsstellen zwischen einem Gurt und den Abstandshaltern
ein strukturstabiles Teil der bestimmungsgemäß konfigurierten Trägervorrichtung bildet.
[0015] Weiterhin ist es eine zweckmäßige Alternative, wenn der Obergurt vom Gitterträger
entfernt wird, der zumindest eine Untergurt gebogen wird und anschließend ein an die
Form des gebogenen Gitterträgers angepaßter Ersatz-Obergurt an den Abstandshaltern
des Gitterträgers befestigt wird.
[0016] Eine weitere Alternative besteht darin, daß der zumindest eine Untergurt vom Gitterträger
entfernt wird, der Obergurt gebogen wird und anschließend zumindest ein an die Form
des gebogenen Gitterträgers angepaßter Untergurt an den Abstandshaltern des Gitterträgers
befestigt wird.
[0017] Die erfindungsgemäße Verformung des Gitterträgers kann auch dadurch erzielt werden,
daß der Obergurt und/oder der Untergurt an zumindest einer Stelle unterteilt wird,
daß der Gitterträger in die erforderliche Gestalt verformt wird und daß die jeweils
zueinandergehörenden getrennten Gurtteile fest miteinander verbunden werden.
[0018] Die feste Verbindung der getrennten Gurtteile kann mit Hülsen oder Klemmen, durch
Kleben oder Schrauben oder durch Verschweißen gebildet werden. Insbesondere die Schraubverbindungen
bieten den großen Vorteil, daß auch am Montageort Verbindungen ohne großen Aufwand
hergestellt und zur Lagekorrektur wieder gelöst werden können.
[0019] Wenn mehrere Gitterträger in nebeneinanderliegender Anordnung zu Trageinheiten der
Trägervorrichtung kombiniert sind, kann mit diesen Trageinheiten eine Vielzahl unterschiedlicher
Konstruktionen ausgeführt werden. So können sich beispielsweise die Gitterträger aus
einer gemeinsamen zentralen Säule nach außen hin auffächern und einen Pavillon bilden.
Des weiteren sind keine speziellen, als Sonderanfertigungen auszuführende und damit
kostenaufwendige Knotenstücke zur Verbindung der Gitterträger erforderlich.
[0020] Für eine Wand- oder Bodenbefestigung der Trägervorrichtung ist es zweckmäßig, wenn
ein Befestigungselement an zumindest einem Ende des Gitterträgers angebracht oder
als Teil des Gitterträgers ausgebildet ist.
[0021] Es ist vorteilhaft, wenn der Gitterträger eine Beschichtung wie beispielsweise eine
Epoxidharzbeschichtung aufweist, die eine Korneinstreuung zur Erhöhung der Oberflächenrauheit
aufweist, wodurch die Rankfähigkeit von Pflanzen an dieser Trägervorrichtung verbessert
wird. Des weiteren können Beschichtungen oder Lackierungen als Rostschutz (z. B. Verzinken)
oder als optisches Element aufgebracht werden. Auch hier zeigt sich der Vorteil der
Schraubverbindungstechnik, die gegenüber dem Verschweißen keine Rostschutznachbearbeitung
erfordert.
[0022] Die Variabilität der Gestaltung der Trägervorrichtung wird dadurch erhöht, daß durch
Verbindungsteile mehrere Gitterträger miteinander oder Zusatzbauteile mit Gitterträgern
verbunden werden können. Solche Verbindungsteile sind vorteilhafterweise Schraub-
und Klemmteile, die eine Verbindung der Gurtdrähte unter unterschiedlichen Winkeln
und an beliebigen Stellen der Gurte ermöglichen und die Montage am Montageort erleichtern,
da keine Verschweißung erforderlich ist.
[0023] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung weist der Gitterträger einen Obergurt
und zwei Untergurte, die direkt nicht miteinander verbunden sind, auf. Damit ergibt
sich eine besonders hohe Flexibilität und Variabilität bei der Herstellung der Trägervorrichtung
für unterschiedliche Einsatzzwecke, wobei ein filigranes Aussehen und die erforderliche
räumliche Stabilität erhalten bleiben. Daneben besteht nur geringer Aufwand für Material
und Verbindungsteile. Da die beiden Untergurte ohne direkte Verbindungsstücke hergestellt
sind, sind die einzelnen Gitterträger ineinander stapelbar, wodurch sich ein geringerer
Platzbedarf für Lagerung und Transport und weniger Verpackungsaufwand ergibt.
[0024] Der Obergurt und/oder der zumindest eine Untergurt des Gitterträgers kann einen unrunden,
profilierten Querschnitt aufweisen.
[0025] Der Gitterträger kann einen Flachgurt aufweisen, wobei dieser zusätzlich angebracht
ist oder einen Gurt z. B. als Ersatzgurt ersetzt. Dadurch wird die Konfiguration des
Gitterträgers verändert und die Stabilität erhöht. Damit sind Zusatzfunktionen des
Gitterträgers herstellbar, wie z. B. der Einbau eines Dachrinnenblechs zum Einsatz
des Gitterträgers als Dachrinne.
[0026] Für eine zweckmäßige Verbindung von zwei Gitterträgern kann zumindest ein Gurt des
einen Gitterträgers mit einem Gurt des anderen Gitterträgers miteinander verbunden
werden, insbesondere durch die beschriebene Verbindungstechnik durch Klemmen. Ebenso
kann eine Verbindung von zwei Gitterträgern durch Verbinden der beiden Obergurte und
durch zusätzliche Untergurtverbindungen hergestellt werden.
[0027] Zur Erhöhung der Steifigkeit oder als Hilfsmittel zum Anbringen weiterer Bauteile
können die beiden Untergurte durch zumindest ein zusätzliches Bauteil verbunden sein.
Die Bauteile können ebenso zwischen dem Obergurt und einem Untergurt angeordnet sein.
[0028] Als zusätzliche Bauteile können Verbindungsdrähte oder ein Lochblech an den Untergurten
befestigt sein. Das Lochblech kann Bohrungen zur Schraubverbindung mit zusätzlichen
Gitterträgern oder anderen Teilen aufweisen.
[0029] Weiterhin können zwei beabstandete Gitterträger durch eine Gittermatte verbunden
sein. Die Gittermatte kann durch einfache Drahtverbindungen an den Gitterträgern befestigt
sein und als flächiges Rankelement und/oder Gestaltungselement dienen, das im Erscheinungsbild
an die filigranen Gitterträger angepaßt ist. Die Gittermatte erhöht dabei die räumliche
Stabilität einer Konstruktion aus mehreren Gitterträgern.
[0030] Es ist besonders kostensparend, wenn der Gitterträger ein vorgefertigtes, standardisiertes
Element ist. Dennoch kann unter nur geringem Kostenaufwand in der Fertigung ein Einsatz
anderer Gurte, Gurtdurchmesser oder Abstandshalter vorgenommen werden.
[0031] Die erfindungsgemäße Trägervorrichtung kann aus unterschiedlichen Gitterträgern mit
unterschiedlichem Gurtabstand und/oder Gurtdurchmessern aufgebaut sein. Dadurch können
auf einfache Weise Konstruktionen z. B. mit sich durchsetzenden Trägern hergestellt
werden, bei denen einfache Knotenverbindungen bei geringer Bauhöhe an der Knotenverbindung
und ohne zusätzliche Zwischenverbindungsteile hergestellt werden können.
[0032] Für eine Bodenbefestigung in der Erde kann ein in die Erde treibbares, pfahl- oder
pfostenartiges Bodenelement mit an seinem Oberende angebrachten und nach oben weisenden
Drahtstiften vorgesehen sein, an denen die Gurtenden des Gitterträgers befestigt werden,
beispielsweise durch Klemmen, Schrauben oder Kleben. Bei einer erforderlichen Lageanpassung
des Gitterträgers an das Bodenelement können die Längen sowohl der einzelnen Gurtenden
an die Stifte wie auch der Stifte an die Gurtenden angepaßt werden. Durch diese problemlose
Anpassungsfähigkeit lassen sich Gitterträger unter beliebigem Winkel an dem Bodenelement
befestigen, wohingegen bei bisher ausgeführten Konstruktionen z. B. zwei ineinander
liegende und gegeneinander verschwenkbare Halbschalen verwendet worden sind.
[0033] Für eine Verbiegung der Gurte des Gitterträgers kann ein Biegewerkzeug vorgesehen
sein, das zwei in einem Gelenk schwenkbar verbundene Hebelarme aufweist sowie jeweilige
Backen zum Anlegen an den Gurt und an die Abstandshalter beim Biegen des Gurtes um
den Gelenkpunkt.
[0034] Die zweitgenannte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren zum Herstellen
einer Trägervorrichtung aus zumindest einem Gitterträger, der einen Obergurt, zumindest
einen Untergurt und Abstandshalter zwischen dem Ober- und dem jeweiligen Untergurt
aufweist, erfindungsgemäß Befestigungs- und/oder Verbindungseinrichtungen am vorgefertigten
Gitterträger angebracht werden und/oder daß seine Gestalt oder Konfiguration verändert
und an eine jeweilige Trägervorrichtung angepaßt wird, wobei für eine Gestaltänderung
des Gitterträgers, insbesondere für seine Biegung oder Abknickung, die Länge zumindest
eines seiner Gurte verkürzt oder verlängert wird, und daß für eine Verlängerung eines
Gurtes dieser insbesondere durch Walzen, Pressen oder Ziehen und dadurch erzielter
Querschnittsverjüngung verlängert wird, wodurch eine gebogene Form des Gitterträgers
hergestellt wird.
[0035] Vorteilhafterweise wird zum Verbinden von zwei Gitterträgern zumindest eine Gurtverbindung,
die aus dem Verbinden eines Gurtes des einen Gitterträgers mit einem Gurt des anderen
Gitterträgers besteht, hergestellt.
[0036] Es ist zweckmäig, daß zum Herstellen einer Verbindung von zwei unter einem Winkel
zueinander angeordneten Gitterträgern die zugeordneten Gurte auf die erforderliche
Länge abgelängt und mit Verbindungselementen miteinander verbunden werden.
[0037] Eine weitere Lösung der genannten Aufgaben liegt in einer Verwendung von im Stahlbeton-Fertigteildeckenbau
gebräuchlichen Gitterträgern mit einem runden Obergurt und zwei runden Untergurten
sowie mit Abstandshaltern, die jeweils den Obergurt mit einem der Untergurte verbinden,
in der Weise, daß zumindest ein Gitterträger als Trägervorrichtung, insbesondere als
Rankhilfe, eingesetzt wird, wobei Befestigungs- oder Verbindungseinrichtungen am Gitterträger
ergänzt sind und/oder seine Gestalt oder Konfiguration verändert ist. Dieser Gitterträger
wird somit nicht in Beton eingegossen.
[0038] Die erfindungsgemäße Trägervorrichtung sowie das Verfahren zur Herstellung der Trägervorrichtung
weist somit eine Vielzahl von Vorteilen auf. Ein wesentlicher Vorteil liegt darin,
daß keine spezielle Gitterträgerproduktion erforderlich ist. Vielmehr können auf dem
Stahlbetonbausektor bereits vorhandene und vielfach eingesetzte Gitterträger verwendet
werden, wodurch Entwicklungskosten und Anlagekosten eingespart werden, niedrige Herstellungskosten
erzielbar sind und eine ausreichende Versorgung mit den Ausgangsprodukten gewährleistet
ist. Jedoch können auch andere Gurte, z. B. mit speziellen Profilierungen, bei der
Herstellung von Gitterträgern verwendet werden.
[0039] Da die Gitterträger nur wenige Längsstäbe oder Gurte, üblicherweise 2 bis 4 und bevorzugt
3, aufweisen, wird eine feingliedrige und ästhetisch ansprechende Struktur und Gestaltung
der Trägervorrichtung erzielt. Diese Struktur bleibt erhalten, wenn mehrere Gitterträger
zu einer größeren Konstruktion kombiniert werden oder wenn mehrere Gitterträger an
gemeinsamen Knotenpunkten verbunden werden. Durch die geringe Anzahl von Längsstäben,
die dennoch eine ausreichende Festigkeit für die Trägervorrichtung bieten, entstehen
aufgrund geringeren Materialeinsatzes auch geringere Kosten für die Ausgangsprodukte.
[0040] Die einfache Gestaltung der Gitterträger erlaubt wiederum eine einfache Bearbeitung
und Umgestaltung der Gitterträger in vielfältigen Variationen und gestattet eine problemlose
Ergänzung mit weiteren Bauteilen. Dadurch ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten der
freien Gestaltung der erfindungsgemäßen Trägervorrichtungen.
[0041] Die einfache Gestaltung der Gitterträger erlaubt des weiteren die Anwendung einfacher
Verbindungstechniken der Gitterträger untereinander sowie mit anderen Bauteilen und
anderen Materialien. Dazu können vorhandene Verbindungsteile wie Hülsen, Klemmen und
dergleichen verwendet werden. Die Querschnitte der Gurte der Gitterträger können in
Abhängigkeit von verfügbaren Verbindungsteilen gewählt werden, wodurch sich eine Kosteneinsparung
ergibt.
[0042] Die Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten erlaubt eine vielfältige Anpassung der
Trägervorrichtung sowohl an verschiedene Nutzungszwecke als auch an verschiedene gestalterische
und technische Anforderungen.
[0043] Beispielhafte Einsatzgebiete und Anwendungsmöglichkeiten der Trägervorrichtung sind
neben Rankhilfen auch Balkone, Carports, Gartenhäuschen, Hallen, Pavillons, Messebau,
Pergolen, Spaliere, Überdachungen, Wintergärten, Zaunsysteme und dergleichen. Diese
Beispiele zeigen die Flexibilität beim Einsatz der Trägervorrichtung. Eine Bearbeitung
und Ergänzung der Trägervorrichtung an der Bau- oder Montagestelle sind ebenso möglich
wie nachträgliche Ergänzungen oder Veränderungen der jeweiligen Konstruktion. Sonderanfertigungen
sind einfach realisierbar. Durch diese universelle Anwendung besteht die Möglichkeit
zur objektunabhängigen Vorproduktion. Dies ergibt wiederum eine Verringerung der Herstellungskosten
und eine zeitsparende Ausführung von mit den Trägervorrichtungen realisierbaren Objekten,
wobei gleichfalls eine Anpassung an objekttypische Erfordernisse möglich ist.
[0044] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- in einer Seitenansicht in schematischer Darstellung einen Gitterträger einer erfindungsgemäßen
Trägervorrichtung in einer gebogenen Gestaltung;
- Fig. 2
- in einer Seitenansicht entsprechend Fig. 1 ein weiteres Beispiel eines gebogenen Gitterträgers;
- Fig. 3
- in einer Seitenansicht entsprechend Fig. 1 ein weiteres Beispiel eines mehrfach gebogenen
Gitterträgers;
- Fig. 4
- in einer perspektivischen Ansicht einen Abschnitt eines Gitterträgers, an dem der
Obergurt herausgeschnitten worden ist;
- Fig. 5
- in einer schematischen Querschnittsansicht unterschiedliche Konfigurationen des Gitterträgers;
- Fig. 6
- in einer Seitenansicht ein weiteres Beispiel eines gebogenen Gitterträgers;
- Fig. 7
- in einer Seitenansicht ein Beispiel eines Gitterträgers in einer abgewinkelten Anordnung;
- Fig. 8
- in einer Seitenansicht ein weiteres Beispiel gemäß Fig. 7;
- Fig. 9
- in einer perspektivischen Ansicht unterschiedliche Endausbildungen von Gitterträgern;
- Fig. 10
- in einer perspektivischen Ansicht unterschiedliche Verbindungs- und Klemmelemente
zum Verbinden von Gitterträgern;
- Fig. 11
- in einer Draufsicht ein universelles Befestigungselement für einen Gitterträger bzw.
die Trägervorrichtung;
- Fig. 12
- in einer perspektivischen Ansicht ein an einen Gitterträger geschweißtes Befestigungselement;
- Fig. 13
- in einer perspektivischen Ansicht eine Abwandlung des in Fig. 12 gezeigten Befestigungselements;
- Fig. 14
- in einer perspektivischen Ansicht eine weitere Abwandlung des in Fig. 12 gezeigten
Befestigungselements;
- Fig. 15
- in einer perspektivischen Ansicht einen Gitterträger mit einer Wandbefestigung;
- Fig. 16
- in einer perspektivischen Ansicht einen Gitterträger mit einer drehbaren Befestigung
zur Wand- oder Bodenmontage;
- Fig. 17
- in einer perspektivischen Ansicht eine detailliertere Darstellung der in Fig. 16 gezeigten
Befestigung;
- Fig. 18
- in einer perspektivischen Ansicht einen Gitterträger mit einer endseitigen Grundplatte
zur Wand- oder Bodenmontage;
- Fig. 19
- in einer perspektivischen Ansicht weitere Ausführungsformen der in Fig. 18 gezeigten
endseitigen Grundplatte; und in den
- Fig. 20 bis 37
- weitere Ausführungsbeispiele, Gestaltungen und Anwendungsfälle der enfindungsgemäßen
Trägervorrichtung.
[0045] Eine erfindungsgemäße Trägervorrichtung 1 (siehe Fig. 1), die beispielsweise als
Rankhilfe für Pflanzen dient, enthält zumindest einen Gitterträger 2, der einen Obergurt
3, zwei nebeneinander liegende Untergurte 4 (in der vereinfachten Darstellung der
Fig. 1 bis 3 und 6 bis 8 ist lediglich einer der Untergurte 4 gezeigt) und Abstandshalter
5 zwischen dem Obergurt 3 und dem jeweiligen Untergurt 4 enthält. Die Abstandshalter
5 sind beispielsweise einzelne Stäbe, die an ihren Enden mit dem Ober- und dem Untergurt
3 bzw. 4 an Verbindungsstellen 6 verschweißt sind, oder mehrere Abstandshalter 5 sind
durch Abbiegen eines Drahtes in der jeweiligen Länge aufeinander folgend geformt und
an ihren Biegestellen mit den Gurten 3 und 4 an den Verbindungsstellen 6 verschweißt.
Durch die Abstandshalter 5 erhält der Gitterträger 2 seine Stabilität und Biegesteifigkeit.
Derartige Gitterträger werden im Stahlbetonbau verwendet. Sie werden z. B. bei der
Fertigung von Stahlbeton-Deckenelementen mit Beton eingegossen und verleihen dem Deckenelement
die erforderliche Biegesteifigkeit. In Fig. 1 ist die Hälfte einer einen Torbogen
bildenden Trägervorrichtung 1 dargestellt, die von einem gebogenen Gitterträger 2
gebildet wird. Diese gebogene Form wird erzielt, indem von den ursprünglich geraden
Gitterträger 2 der Obergurt 3 in dem zu biegenden Bereich stückweise jeweils zwischen
zwei Trennstellen 7, die innerhalb zweier benachbarter Verbindungsstellen 6 liegen,
entfernt wird, der restliche Gitterträger 2 in die gewünschte gebogene Form oder Gestalt
gebracht wird und schließlich ein neuer, längerer Stab in die erforderliche gebogene
Form geformt wird und als längerer Ersatzgurt oder Obergurt 3' wieder an den Gitterträger
2 angeschweißt wird. Dabei wird der Ersatzgurt 3' zweckmäßigerweise auf der biegungsäußeren
Seite an die Reststücke 3r des ursprünglichen Obergurtes 3, die zwischen den Trennstellen
7 an den Verbindungsstellen 6 verblieben sind, (siehe Fig. 4, ein Abschnitt des Ersatzgurtes
3' ist strichliert dargestellt) angeschweißt. Wenn die Abstandshalter 5 in der Höhe
über den Obergurt 3 hinausragen, bilden sie bei der Montage hilfreiche seitliche Anlagen.
Durch das Verschweißen erhält der Gitterträger 2 seine Strukturstabilität und Steifigkeit
gegen Verformung. Eine derartige Änderung und Anpassung des Gitterträgers 2 ist problemlos
an dem Montageort oder der Baustelle möglich.
[0046] Statt dem stückweisen Heraustrennen kann der Obergurt 3 auch durch zwei entfernte
Trennschnitte an den Enden des Biegebereichs abgetrennt und nach Herauslösen von den
Abstandshaltern 5 an den Verbindungsstellen 6 entfernt werden. Statt eines neuen Obergurtes
kann der ursprüngliche Obergurt durch Anschweißen eines Ausgleichsstückes verlängert
werden.
[0047] Eine Alternative zur Herstellung einer Biegung des Gitterträgers 2 ist in Fig. 2
dargestellt. Hier wird der Obergurt 3 mehrfach jeweils zwischen zwei benachbarten
Verbindungsstellen 6 unterteilt, z. B. durchgeschnitten, durchgesägt oder mit einer
Trennscheibe abgetrennt. Die aufgrund der Biegung erforderliche Verlängerung des Obergurtes
3 wird durch Hülsen 8 oder Klemmen bereitgestellt, mit denen die getrennten und voneinander
beabstandeten Gurtenden an den Unterteilungen des Obergurtes 3 wieder fest miteinander
verbunden werden.
[0048] Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Obergurt 3 abwechselnd konvex und
konkav gebogen ist, wobei seine Trennungen oder Unterteilungen durch Hülsen 8 oder
dergleichen fest überbrückt sind. Auf diese Weise ergibt sich eine beliebige Verformbarkeit.
[0049] Fig. 6 zeigt ein vergleichbares Ausführungsbeispiel, bei dem ein Untergurt 4 (oder
zwei Untergurte 4, falls vorhanden) des Gitterträgers 2 mehrfach unterteilt worden
ist. Dadurch kann der Gitterträger 2 in der gezeigten Weise gebogen werden, so daß
der Untergurt 4 auf der dem Biegemittelpunkt zuweisenden Seite liegt. Statt der Hülsen
8 können andere Verbindungselemente verwendet werden. Ebenso können die getrennten
Enden des Untergurtes miteinander verschweißt werden. Auf diese Weise kann ein Gitterträger
auch in sich gedreht oder verwunden werden. So sind Verformungen nicht nur in einer
Ebene, sondern auch dreidimensional möglich. Diese Verformungen können vor Ort an
der Baustelle vorgenommen werden.
[0050] Der in Fig. 7 dargestellte Gitterträger 2 ist um einen äußeren Knickpunkt 9 im Obergurt
3 gebogen, der sich an der Verbindungsstelle 6 zweier benachbarter Abstandshalter
5 befindet. Ein Teil 4' des Untergurtes 4 ist an einem Verbindungspunkt 10 aufgetrennt
worden, auf die für die Abknickung erforderliche Länge verkürzt und dann an dem Verbindungspunkt
10 angeschweißt worden.
[0051] Ein ähnliches Beispiel (siehe Fig. 8) enthält zum Verbinden des unterteilten Untergurtes
4 wiederum eine Hülse oder Klemme 8. Somit kann eine beliebige Abknickung auch vor
Ort an der Baustelle hergestellt werden.
[0052] Selbstverständlich kann die beschriebene Gurtunterteilung an beliebigen Gitterträgern
mit einem oder mehreren Obergurten sowie mit einem oder mehreren Untergurten in der
erfindungsgemäßen Weise vorgenommen werden. Weitere Beispiele für unterschiedliche
Konfigurationen von Gitterträgern sind in Fig. 5 dargestellt. In den Beispielen 1.
bis 4. ist die Anzahl der Obergurte 3 und der Untergurte 4 variiert. Die Beispiele
5. bis 10. zeigen unterschiedliche Formen der Gitterträger. Die unteren Beispiele
11. bis 13. zeigen verschiedene Typen von Ober- und Untergurten sowie Abstandshaltern
oder Diagonalverbindungen im Querschnittsprofil.
[0053] In den Ansichten der Fig. 9 sind unterschiedliche Ausbildungen der Enden der Gitterträger
als Verlängerungs- und/oder Endstücke dargestellt. In der Ansicht A) enden die Gurte
gerade, so daß über Hülsen oder Klemmen Verbindungen hergestellt werden können.
[0054] In Fig. 10 sind eine Vielzahl von Verbindungs- und Klemmelementen dargestellt, die
die einfachen Verbindungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Trägervorrichtung zeigen.
Die Fig. 10 E bis G zeigen eine Universalklemme in verschiedenen Anwendungsfällen,
wobei neben den orthogonal dargestellten Winkeln auch beliebige, andere Winkel einstellbar
sind. Eine solche Universalklemme besteht aus zwei Klemmböcken und einer Verbindungs-
und Klemmschraube. Fig. 10 D zeigt eine Klemmhülse zur axialen Längsverbindung zweier
Drähte oder Gurte. Die Fig. 10 A und F zeigen zwei Arten von T-Verbindern.
[0055] Mit einem Klemmbock als Universalbefestiger (siehe Fig. 11) können Verbindungen der
Drähte, Gurte und Abstandshalter mit Mauerwerk, Holz, Blech, anderen Drähten und Gurten
und dergleichen hergestellt werden. Fig. 12 zeigt ein an einen Untergurt 4 angeschweißtes
Blech 10 mit einem Loch 11 als Universalbefestiger. Alternativ dazu weist das Blech
ein Langloch auf (Fig. 13) oder das Blech ist eine Beilagscheibe (Fig. 14).
[0056] Fig. 15 zeigt eine Wandbefestigung für einen Gitterträger. Dessen Obergurt 3 enthält
ein umgebogenes Ende 12, das in einen an einer Wand befestigten Haltering 13 (z. B.
Schraube mit Öse) eingehängt ist. Für eine drehbare Befestigung an Wand oder Boden
(siehe Fig. 16) ist ein Stab 14 am Gitterträger (z. B. an den Untergurten) beispielsweise
senkrecht zur Längsrichtung des Gitterträgers angeschweißt. Der Stab 14 ist in Leitungshaltern
15, die an der Wand befestigt sind, schwenkbar gelagert. Der Stab kann auch über angeschweißte
Drahtstifte mit dem Gitterträger verschraubt werden (Fig. 17).
[0057] Mit einer Grundplatte 16 aus Metall, die an dem Gitterträger 2 befestigt wird, ist
eine weitere Wand- oder Bodenbefestigung bereitgestellt. Die Grundplatte 16 weist
einen Stift 17 für jeden Gurt 3 oder 4 auf. Mit Hülsen 8 werden die Verbindungen zwischen
den Stiften 16 und den Gurten 3 bzw. 4 hergestellt. Die Befestigung mit der Grundplatte
16 ist universell einsetzbar und anpassungsfähig, da die Stifte oder Drähte 17 koaxial
zu den Gurten gebogen und ausgerichtet und auch gekürzt werden können, so daß schiefwinklige
Anschlüsse herstellbar sind. Weitere Formen für die Grundplatte sind in Fig. 19 dargestellt.
Beispiele von einfachen Verbindungs- und und Befestigungselementen für Wandbefestigungen
und gegenseitige Verbindungen von Gitterträgern sind in Fig. 20 dargestellt.
[0058] Eine Befestigung des Gitterträgers an einem Flachstahl 20, der Teil eines Geländers
sein kann, zeigt Fig. 21. Befestigungsstangen 21 sind einerseits über T-Verbinder
22 an den Untergurten 4 des Gitterträgers 2 und andererseits über Flachstahiklemmen
23 an dem Flachstahl 20 befestigt.
[0059] Die Gitterträger können zu unterschiedlichen Trägerkombinationen zusammengestellt
werden (Fig. 22). Die sogenannte

Trialsäule" aus drei Gitterträgern (Ansicht A)) eignet sich insbesondere für Eckausbildungen
bei orthogonalen Ecken. Die Ansicht B) zeigt eine Trialsäule als Ecksäule eines Pavillons.
[0060] Gitterträger können über Knotenverbindungen miteinander verbunden werden (Fig. 23
und 24). Dies sind beispielsweise stumpfe Verbindungen eines Gurtes mit einem anderen,
wie z. B. mit einem T-Verbinder 22. Dadurch sind vielfältige Varianten in unterschiedlichen
Drehrichtungen der Gitterträger ausführbar.
[0061] Fig. 25 zeigt die Verbindung mehrerer Gitterträger, wobei zwei Gitterträger 2 in
einer Ebene angeordnet sind und zumindest ein weiterer Gitterträger 2' senkrecht zu
dieser Ebene verläuft.
[0062] Fig. 26 zeigt Knotenverbindungen mit mehreren Gitterträgern, wobei Ansicht a) einen
Trägerring 30 mit T-Verbindern, Ansicht b) ein Trägerrechteck 31 mit T-Verbindern
und Ansicht c) einen Ring 32 aus einem Rundeisen oder einem Rohr zeigt. Wenn zwei
Drahtringe 32 verwendet werden, können sowohl die Ober- als auch die Untergurte verbunden
werden.
[0063] Mit Spann- oder Aussteifungselementen (Fig. 27) können die an einer Wand befestigten
Gitterträger 2 einer Trägervorrichtung sicher befestigt werden. Die Drähte oder Seile
33 zwischen den Gitterträgern 2 und der Wand können mit Spannteilen 34 verspannt werden.
Zur Aussteifung können auch Gittermatten verwendet werden, die mit der beschriebenen
Klemmtechnik mit den Gitterträgern verbunden werden.
[0064] Die üblicherweise nicht direkt miteinander verbundenen Untergurte 4 eines Gitterträgers
2 können miteinander verbunden werden. Dafür vorgesehene Bauteile können beispielsweise
angeschweißte Drähte 35 (Fig. 28, Ansicht a)) oder ein durchgebendes Blech oder Lochblech
36 sein. Dadurch wird die Stabilität des Gitterträgers erhöht. Jedoch können diese
Bauteile auch bei der Verbindung von Gitterträgern untereinander oder beim Anfügen
weiterer Bauteile an dem Gitterträger verwendet werden. Ein derartiges Beispiel ist
in Fig. 29 dargestellt. An einem Gitterträger 2 (Ansicht von unten gegen die Untergurte
4) ist ein speziell geformtes Blech 37 mit in Querrichtung des Gitterträgers langen
Befestigungsabschnitten 38 und kurzen Befestigungsabschnitten 39 derart befestigt,
daß die Enden der langen Befestigungsabschnitte 38 auf den Untergurten 4 liegen und
die Enden der kurzen Befestigungsabschnitte 39 zwischen den Umbiegungen der Abstandshalter
5 angeordnet sind, wodurch diese Enden seitlich geführt sind. Dadurch ist eine einfache
Zentrierung des Bleches 37 in der korrekten Position zum Verschweißen der Enden des
Bleches 37 bereitgestellt. Mit unterschiedlichen Befestigungslöchern in dem Blech
37 können diverse Verbindungen hergestellt werden.
[0065] Fig. 30 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Trägervorrichtung, bei der eine Gittermatte
40 über T-Verbinder 41 zwischen zwei beabstandeten Gitterträgern 2 befestigt ist.
[0066] Fig. 31 zeigt die Befestigung eines Flachteils 42 mit einem massiven Querschnitt
an den beiden Untergurten des Gitterträgers. Das Flachteil 42 kann eine Latte oder
eine Platte aus Kunststoff, Holz oder Metall sein und erhöht die Druckstabilität des
Gitterträgers. Das Flachteil kann an jeder der drei Seiten des Gitterträgers angebracht
sein.
[0067] Ein Beispiel für einen in einer Dachkonstruktion verwendeten Gitterträger 2 zeigt
Fig. 32. Ein profiliertes Blech 43 als Dachrinne ist an dem Gitterträger 2 zwischen
den Untergurten 4, die hier auf der Oberseite angeordnet sind, angeschweißt. Auf der
Oberseite der beiden Blechränder sind Dachplatten 44 angeschraubt. Dazwischen liegt
eine Gummidichtung 45.
[0068] Fig. 33 zeigt Befestigungselemente zum Verankern der Trägervorrichtung im Erdreich.
Bei dem Beispiel gemäß Ansicht a) wird eine Platte 46 mit drei angeschweißten Stiften
47 auf das Kreuzprofil des pfahlartigen Befestigungselements 48 geschweißt. Die Stifte
47 können zur Anpassung an einen Gitterträger gebogen und gekürzt werden. Mit einem
Adapter, z. B. einem aufgesteckten Hartholz zum Schutz der Stifte 47, kann das Befestigungselement
in das Erdreich eingeschlagen werden. Ansicht b) zeigt eine Variante mit einem Rohr
als Befestigungselement 48 und einer Platte 46 mit einem mittigen Loch, in das ein
Dorn oder Adapter 49 zum Einschlagen des Rohres eingesetzt wird.
[0069] Ein Biegewerkzeug zum Herstellen der Verformungen eines Gitterträgers ist in Fig.
34 schematisch dargestellt. In der verkleinerten Gesamtdarstellung in Ansicht a) ist
das Ansetzen des zweihebeligen Biegewerkzeugs an einer Verbindungsstelle 6 am Obergurt
3 gezeigt. Der benachbarte Untergurt 4 ist aufgetrennt. Ansicht b) zeigt deutlich
das Ansetzen des Werkzeuges, wobei Backen 50 des Werkzeugs an dem Obergurt 3 und den
Diagonalgurten oder Abstandshaltern 5 anliegen.
[0070] Die Verwendung der Trägervorrichtung als bogenförmiges Spalier zeigt Fig. 35. Durch
die Herstellung aus mehreren Einzelteilen, die am Aufstellungsort durch Längsverbinder
(siehe z. B. die Klemmhülse in Fig. 10 D) schnell verbunden werden können, ist die
Trägervorrichtung transportabel.
[0071] Fig. 36 zeigt eine Überdachung eines Hauseinganges oder eines Freisitzes mit einer
Trägervorrichtung mit zwei Gitterträgern 2 als Anlehnbögen an Wand und Boden und mit
zwei horizontalen Gitterträgern 2', die die beiden vertikalen Abschnitte verbinden
und an denen eine versteifende Gittermatte 40 befestigt ist. Zur weiteren Versteifung
verbindet ein Rohr 60 oder ein Stab die beiden Gitterträger 2 an den Abknickungen.
Auf den beiden im wesentlichen horizontalen Abschnitten der Gitterträger 2 kann eine
Abdeckung als Wetterschutz befestigt sein.
[0072] In Fig. 37 sind zwei Beispiele von Trägervorrichtung dargestellt, die Pavillons bilden.
[0073] Wenn sich die Darstellungen in den Figuren im wesentlichen auf Gitterträger mit einem
Obergurt und zwei Untergurten beziehen, so gelten die Ausführungen auch für davon
abweichend aufgebaute Gitterträger.
1. Trägervorrichtung für Baukonstruktionen,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie zumindest einen Gitterträger (2) aufweist, der einen Obergurt (3) und zumindest
einen Untergurt (4) sowie Ober- und Untergurt (3, 4) verbindende Abstandshalter (5)
enthält, und
daß Befestigungs- und/oder Verbindungseinrichtungen am Gitterträger (2) ergänzt sind
und/oder daß seine Gestalt oder seine Konfiguration verändert und an eine jeweilige
Trägervorrichtung (1) angepaßt ist.
2. Trägervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Gestaltänderung des Gitterträgers (2), insbesondere
seine Biegung oder Abknickung, durch eine Verformung unter Veränderung der Länge zumindest
eines der Gurte (3, 4) gebildet ist.
3. Trägervorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Veränderung der Länge eines Gurtes (3, 4) als eine
Längenzunahme insbesondere durch Strecken oder Ziehen des Gurtes (3, 4) gebildet ist.
4. Trägervorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Strecken des Gurtes (3, 4) durch querschnittsverringerndes
Walzen des Gurtes zumindest an den Gurtabschnitten zwischen Verbindungsstellen (6)
mit den Abstandshaltern (5) gebildet ist.
5. Trägervorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Veränderung der Länge eines Gurtes (3, 4) durch Austausch
dieses Gurtes gegen einen verlängerten oder verkürzten und an die Verformung des Gitterträgers
(2) angepaßten Ersatzgurt gebildet ist.
6. Trägervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Gitterträger (2), der nach Unterteilung des Obergurts
(3) und/oder zumindest eines Untergurtes (4) an zumindest einer Stelle in die erforderliche
Gestalt verformt ist, die jeweils zueinandergehörenden getrennten Gurtteile fest miteinander
verbunden sind, wobei die feste Verbindung der getrennten Gurtteile mit Hülsen (8)
oder Klemmen durch Verkleben oder Verschrauben gebildet ist.
7. Trägervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß durch Verbindungsteile mehrere Gitterträger (2) miteinander
oder Zusatzbauteile mit Gitterträgern (2) verbunden sind und daß für eine Verbindung
von zwei Gitterträgern (2) zumindest ein Gurt des einen Gitterträgers mit einem Gurt
des anderen Gitterträgers miteinander verbunden ist.
8. Trägervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gitterträger (2) einen Obergurt (3) und zwei Untergurte
(4) aufweist.
9. Trägervorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Untergurte (4) durch zumindest ein zusätzliches
Bauteil verbunden sind.
10. Trägervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß sie für eine Bodenbefestigung in der Erde ein in die Erde
treibbares, pfahlartiges Bodenelement (48) mit an seinem Oberende angebrachten und
nach oben weisenden Drahtstiften (47) aufweist, an denen die Gurtenden des Gitterträgers
(2) festlegbar sind.
11. Trägervorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Lageanpassung des Gitterträgers an das Bodenelement
(48) die Längen der einzelnen Gurtenden an die Stifte (47) anpaßbar sind.
12. Verfahren zum Herstellen einer Trägervorrichtung aus zumindest einem Gitterträger,
der einen Obergurt, zumindest einen Untergurt und Abstandshalter zwischen dem Ober-
und dem jeweiligen Untergurt aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß Befestigungs- und/oder Verbindungseinrichtungen am vorgefertigten Gitterträger
(2) angebracht werden und/oder daß seine Gestalt oder Konfiguration verändert und
an eine jeweilige Trägervorrichtung (1) angepaßt wird, wobei für eine Gestaltänderung
des Gitterträgers (2), insbesondere für seine Biegung oder Abknickung, die Länge zumindest
eines seiner Gurte (3, 4) verkürzt oder verlängert wird, und daß für eine Verlängerung
eines Gurtes (3, 4) dieser insbesondere durch Walzen, Pressen oder Ziehen und dadurch
erzielter Querschnittsverjüngung verlängert wird, wodurch eine gebogene Form des Gitterträgers
(2) hergestellt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Verbinden von zwei Gitterträgern zumindest eine Gurtverbindung,
die aus dem Verbinden eines Gurtes des einen Gitterträgers mit einem Gurt des anderen
Gitterträgers besteht, hergestellt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Herstellen einer Verbindung von zwei unter einem Winkel
zueinander angeordneten Gitterträgern die zugeordneten Gurte auf die erforderliche
Länge abgelängt und mit Verbindungselementen miteinander verbunden werden.
15. Verwendung eines Gitterträgers mit einem runden Obergurt (3) und zwei runden Untergurten
(4) sowie mit Abstandshaltern (5), die jeweils den Obergurt (3) mit einem der Untergurte
(4) verbinden, in der Weise, daß zumindest ein Gitterträger (2) als Trägervorrichtung
(1), insbesondere als Rankhilfe, eingesetzt wird, wobei Befestigungs- oder Verbindungseinrichtungen
am Gitterträger (2) ergänzt sind und/oder seine Gestalt oder Konfiguration verändert
ist.