Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine aufwickelbare und spannbare Planenvorrichtung,
die u.a. für ein Zelt oder eine zeltähnliche Baute verwendbar ist.
Stand der Technik
[0002] Unter einer zeltähnlichen Baute wird eine Bedachungsvorrichtung verstanden, die im
wesentlichen eine Dacheindeckung sowie Tragmittel zum Stützen, Tragen oder Aufhängen
der Dacheindeckung umfasst. Gegenüber einer festen Baute weist eine zeltähnliche Baute
den grundsätzlichen Vorteil auf, dass sie bedarfsweise aufstellbar und wieder verstaubar
(bzw. versorgbar) ist. Zum Zwecke eines einfachen Demontierens und Verstauens sind
die Tragmittel (üblicherweise in Form eines Zeltgestells) meistens zusammenklappbar
und die Zelthäute in Form von spannbaren Planenvorrichtungen weisen Planen aus einem
flexiblen, zusammenfaltbaren und/oder aufwickelbaren Material auf, das in Bezug auf
die Flexibilität tuchähnliche Eigenschaften aufweist. Unter einer spannbaren Planenvorrichtung
wird im Zuge dieser Beschreibung und der Patentansprüche eine Plane mitsamt Mitteln
zum Aufspannen der Plane verstanden.
[0003] Zeltähnliche Bauten sind in einer Vielzahl von Ausführungsformen für die unterschiedlichsten
Anwendungszwecke bekannt, z.B. als Camping-Zelte, Schutzdächer, Grosszelte, Zirkuszelte,
Ausstellungszelte, Marktstände usw. Meistens dienen sie als Unterstand für Personen
oder irgendwelche Objekte, um diese gegen Witterungseinflüsse, insbesondere gegen
Regen, Wind und/oder gegen direkte Sonnenstrahlung zu schützen. Demzufolge ist es
üblicherweise erforderlich, dass Zelthäute wasserdicht, wind- und lichtundurchlässig
sind.
[0004] Die Vielzahl von verschiedenen Anwendungsformen bringt es mit sich, dass zeltähnliche
Bauten und die zugehörigen Zelthäute aus spannbaren Planenvorrichtungen meistens in
eher kleinen Serien für einen ganz bestimmten Anwendungszweck hergestellt werden,
um die individuellen kundenspezifischen Bedürfnisse möglichst gut befriedigen zu können.
Für Spezialanwendungen werden zeltähnliche Bauten und deren Zelthäute nicht selten
sogar in Einzelanfertigung hergestellt, um den individuellen Wünschen in Bezug auf
Form, Farbe und/oder Funktion möglichst gut Rechnung tragen zu können. Solche Spezialanfertigungen
werden beispielsweise häufig für Zelte hergestellt, die als Informations- oder Reklameträger
zu Werbezwecken eingesetzt werden sollen.
[0005] Es versteht sich von selbst, dass die Einzelanfertigung von Zelten und/oder Zelthäuten
aufwendig und teuer ist.
Darstellung der Erfindung
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Angabe einer möglichst vielseitig, insbesondere
auch für eine Zelthaut verwendbaren aufwickelbaren und spannbaren Planenvorrichtung,
die kostengünstig in Grossserie herstellbar ist und dennoch unterschiedliche Ansprüche
in Bezug auf ihr Aussehen zu erfüllen vermag, sowie eines Zeltes mit einer solchen
Planenvorrichtung.
[0007] Die Lösung der Aufgabe ist Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche.
[0008] Gemäss der Erfindung umfasst eine aufwickelbare und spannbare Planenvorrichtung eine
flexible Plane und Mittel zum flächigen Aufspannen der Plane. Die erfindungsgemässe
Planenvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Plane schlauchförmig ausgebildet
ist und die Aufspannmittel wenigstens zwei stangenförmige Spannelemente umfassen,
welche in Längsrichtung durch die schlauchförmige Plane hindurch führend angeordnet
werden können, um die Plane quer zur Längsrichtung derart zu spannen, dass sie im
wesentlichen eine flächige, zweilagige Form aufweist, wobei in aufgespanntem Zustand
die beiden stangenförmigen Spannelemente je entlang eines Längsrandes der Plane angeordnet
und von dieser umschlungen sind.
[0009] Unter der Längsrichtung wird im Zusammenhang mit der erfindungsgemässen Planenvorrichtung
eine im wesentlichen zur Schlauchmittellinie der schlauchförmig ausgebildeten Plane
parallele Richtung verstanden. Dabei kann der Schlauch nicht nur gerade, sondern auch
gekrümmt sein, wobei in letzterem Fall die Plane nach Art einer gekrümmten Fläche
aufgespannt ist.
[0010] Durch ihre schlauchförmige Ausbildung ist die Plane auf ihrer ganzen Fläche im wesentlichen
zweilagig. Schlauchförmig ausgebildete Planen können auf einfache Art und kostengünstig
in Grossserie hergestellt werden. Aufgrund des flexiblen Planenmaterials und der stangenförmig
ausgebildeten Spannelemente kann die erfindungsgemässe Planenvorrichtung (d.h. die
Plane zusammen mit den Spannelementen) auf einfache Art aufgewickelt werden, um sie
z.B. bequem und platzsparend zu verstauen.
[0011] Die beiden Planenlagen der Plane einer erfindungsgemässen Planenvorrichtung können
derart nahe beieinander angeordnet sein, dass sie eine im wesentlichen zweidimensionale
Plane nach Art eines zweilagigen Stoffes bilden.
[0012] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung ist wenigstens ein Abschnitt
der Plane transparent und sind die beiden Planenlagen derart angeordnet, dass eine
im wesentlichen zweiwandige Kammer gebildet wird, deren eine Wand den transparenten
Abschnitt umfasst, wobei die Kammer mit einer Öffnung zum wahlweisen Einsetzen und
Austauschen einer Sichteinlage versehen ist. Die Öffnung kann durch eines der beiden
Schlauchenden gebildet sein, wobei das andere Schlauchende geschlossen sein kann.
Die Sichteinlage kann aus einer einstückigen Einlage bestehen oder aus mehreren Teilen
zusammengesetzt sein. Letzteres ist vorzugsweise dann der Fall, wenn die Zugänglichkeit
zur Kammer durch eine vergleichsweise enge Öffnung beschränkt wird. Durch das wahlweise
Einsetzen und Austauschen der Sichteinlage kann das Aussehen der erfindungsgemässen
Planenvorrichtung nach Bedarf geändert werden. Indem Sichteinlagen in Form von Werbe-
und/oder Informationsschriften in die Kammer eingesetzt werden, kann ein mit einer
erfindungsgemässen Planenvorrichtung ausgerüstetes Zelt beispielsweise als Informations-
und Werbeträger verwendet werden, wobei die sichtbaren Informations- und Werbebotschaften
austauschbar sind. Dies erweist sich insbesondere bei Grosszelten als vorteilhaft.
So kann beispielsweise ein Grosszelt für einen kulturellen oder einen sportlichen
Anlass auf kostengünstige Weise mit Werbeschriften und/oder dem Firmenlogo des Hauptsponsors
des Anlasses versehen werden. Bisher ist zu diesem Zweck eine Einzelanfertigung der
spannbaren Plane nötig gewesen, welche direkt mit dem Firmenlogo des Hauptsponsors
bedruckt wurde, was mit beträchtlichen Kosten verbunden war. Weiter kann eine Planenvorrichtung
gemäss dieser Ausführungsart der Erfindung vorteilhaft bei militärischen Anwendungen
als Zeltplane, Lastwagenplane oder Abdeckplane zum Zwecke der Tarnung eingesetzt werden.
Je nach Jahreszeit und/oder Umgebungsbeschaffenheit können optimal an den Hintergrund
angepasste Sichteinlagen in die eine oder in mehrere Kammern der Plane eingesetzt
werden, um eine wirkungsvolle Tarnung zu erreichen. Aufgrund der einfachen und kostengünstigen
Anpassungsfähigkeit der Planenvorrichtung gemäss dieser Ausführungsart der Erfindung
ist es weiter möglich, nicht bloss bestimmte Werbe- oder Informationsschriften, sondern
das ganze Dekor und/oder die Farbe der Plane zu verändern. Dies erweist sich insbesondere
bei einer Verwendung der Planenvorrichtung für Ausstellungszelte, Marktstände, Messestände
usw. als vorteilhaft, wo modeabhängige Produkte ausgestellt oder vorgeführt werden.
Das Dekor und/oder die Farbe der Plane kann dann an zum Teil rasch ändernde Modeströmungen
angepasst werden.
[0013] Eine erfindungsgemäss Planenvorrichtung kann als Teil einer Zelthaut ausgebildet
sein. Falls die Plane eine Kammer mit einem transparenten Abschnitt aufweist, kann
dieser an der Dachpartie und/oder an den Wandpartien der Zelthaut angeordnet sein,
je nachdem, von wo aus die in die Kammern einsetzbaren Sichteinlagen sichtbar sein
sollen. Wird ein entsprechend ausgerüstetes Zelt als Werbe- oder Informationsträger
für die Aussenwerbung eingesetzt, so ist der transparente Abschnitt vorzugsweise auf
Zeltaussenseite angeordnet, damit die Sichteinlagen in den Kammern weitherum von aussen
sichtbar sind. Bei einem Ausstellungszelt, in dessen Innenraum die ausgestellte Ware
zu besichtigen ist, ist der transparente Abschnitt hingegen vorzugsweise auf der Zeltinnenseite
angeordnet, damit die Sichteinlagen vom Zeltinnenraum aus sichtbar sind.
[0014] Vorzugsweise ist die ganze schlauchförmige Plane einer erfindungsgemässen Planenvorrichtung
aus einem einheitlichen Folienmaterial gefertigt ist. Die Plane kann z.B. aus einer
Metallfolie oder aus einer Folie aus einem der Kunststoffe PETP, PVC, Polyester oder
Polyethylen gefertigt sein.
[0015] Die Plane einer erfindungsgemässen Planenvorrichtung kann weiter aus einer nahtlosen
schlauchförmigen Folie bestehen. Nahtlose schlauchförmige Folien können mittels eines
Extruders hergestellt werden. Insbesondere sind nahtlose schlauchförmige Folien aus
Polyethylen bekannt. Durch eine nahtlose Folie wird eine optimale Wasserdichtigkeit
der Plane gewährleistet.
[0016] Als Alternative zu einer nahtlosen Folie kann jedoch auch eine blattfförmig hergestellte
Folie verwendet werden, die zusammengefaltet und entlang der aufeinanderliegenden
Blattränder mittels Schweissen, Nähen, Kleben o.ä. zu einem Schlauch verbunden wird.
[0017] Eine erfindungsgemässe Planenanordnung weist eine erfindungsgemässe Planenvorrichtung
auf und wenigstens ein mit einem Längsschlitz versehenes Spannrohr, wobei das Spannrohr
und der Längsschlitz derart ausgebildet und bemessen sind, dass eines der stangenförmigen
Spannelemente mitsamt dem dieses umschlingenden Planenrand im Spannrohr derart aufnehmbar
ist, dass die Plane durch den Schlitz hindurch führt und, wenn die Plane quer zum
Planenrand mittels des Spannrohres gespannt wird, durch das einen grösseren Durchmesser
als die Schlitzbreite aufweisende stangenförmige Spannelement im Spannrohr zurückgehalten
wird. Das stangenförmiges Spannelement verläuft im Innern des Spannrohres parallel
zu diesem. Das Spannrohr entspricht in seiner Ausbildung und Funktion im wesentlichen
einem Saumrohr, wie es z.B. zum Spannen eines Teppichs verwendet wird. In einem solchen
mit einem Längsschlitz versehenen Saumrohr wird ein mit einer Verdickung versehener
Randsaum eines Teppichs aufgenommen, um diesen mittels des Saumrohres quer zum Teppichrand
zu spannen, wobei der Teppich durch den Längsschlitz hindurch führt und durch die
Saumverdickung, die dicker ist als die Schlitzbreite, im Saumrohr zurückgehalten wird.
[0018] Vorzugsweise ist ein Spannrohr für eine erfindungsgemässe Planenanordnung mit einem
in Längsrichtung im Rohrinnern verlaufenden, zu einem Rohrende hin offenen Schacht
versehen, in welchem ein Bolzen aufnehmbar ist, um mittels dieses Bolzens die Möglichkeit
für eine Längsverbindung mit einem anderen, identisch ausgebildeten Spannrohr zu schaffen.
[0019] Eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Planenanordnung umfasst
zwei Spannrohre, in welchen je eines der beiden stangenförmigen Spannelemente der
Planenvorrichtung aufnehmbar ist, und zwei im wesentlichen parallel zueinander und
quer zu den Spannrohren angeordnete Verbindungsbalken sowie Verbindungsmittel, welche
es ermöglichen, die beiden Spannrohre je fest mit den beiden Verbindungsbalken zu
verbinden, wobei wenigstens ein Spannrohr wahlweise bezüglich der Verbindungsbalken
in Balkenlängsrichtung verschieblich ist, um durch eine Verschiebung dieses Spannrohres
das Spannen der Plane zu ermöglichen. Auf diese Art kann die Spannung der Plane wahlweise
eingestellt werden. Das andere Spannrohr kann ebenfalls bezüglich der Verbindungsbalken
verschieblich sein.
[0020] Gemäss der Erfindung umfasst ist ein Zelt ein Zeltgestell und eine an diesem angebrachten
erfindungsgemässe Planenanordnung. Die Planenanordnung kann verschieblich am Zeltgestell
angebracht sein, um durch eine Verschiebung der Planenanordnung eine wahlweise Beschattung
einer bestimmten Zeltpartie und/oder ein wahlweises Verschliessen einer Zeltöffnung
zu ermöglichen.
[0021] Die nachfolgende detaillierte Beschreibung der vorliegenden Erfindung dient in Verbindung
mit den beiliegenden Zeichnungen nur als Beispiel für ein besseres Verständnis der
Erfindung und ist nicht als Einschränkung des Schutzbereichs der Patentansprüche aufzufassen.
Für den Fachmann sind aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den beiliegenden
Zeichnungen und der Gesamtheit der Patentansprüche weitere vorteilhafte Ausführungsarten
und Merkmalskombinationen ohne weiteres erkennbar, die jedoch immer noch innerhalb
des Bereichs der vorliegenden Erfindung liegen.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0022] Die Zeichnungen stellen bevorzugte Ausführungsarten der vorliegenden Erfindung dar.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine vereinfachte Seitenansicht einer Planenanordnung gemäss einer bevorzugten Ausführungsart
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- Teilansicht von oben auf die Planenanordnung aus Fig. 1 in einer teilweise weggebrochenen
Darstellung;
- Fig. 3
- Detailansicht eines Ausschnittes der Planenanordnung aus Fig. 1 in einem Querschnitt
entlang der Linie A-A;
- Fig. 4
- eine perspektivische Teilansicht eines Zeltes mit einer für eine Zelthaut verwendeten
spannbaren Planenvorrichtung gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsart der
vorliegenden Erfindung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0023] In den Figuren 1 bis 3 ist in vereinfachter Darstellung eine Planenanordnung mit
einer Planenvorrichtung gemäss einer bevorzugten Ausführungsart der vorliegenden Erfindung
dargestellt.
[0024] Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Planenanordnung umfasst eine Planenvorrichtung
10, 16, 18, welche mit Hilfe von zwei Spannrohren 20, 30 aufgespannt wird.
[0025] Die Planenvorrichtung 10, 16, 18 umfasst eine Plane 10, die aus einer schlauchförmig
ausgebildeten Folie 10 aus Polyethylen besteht. Die Polyethylenfolie 10 ist transparent
und nahtlos.
[0026] In Schlauchlängsrichtung durch die schlauchförmige Plane 10 hindurch führend sind
zwei stangenförmige Spannelemente 16, 18 in Form von Spannstäben 16, 18 angeordnet.
Sie dienen zum Auspannen der Plane 10 quer zur Längsrichtung. In aufgespanntem Zustand
hat die Plane 10 im wesentlichen eine flache, ebene Form mit einer oberen Planenlage
12 und einer unteren Planenlage 14, die nach Art eines zweilagigen Stoffes im wesentlichen
parallel zueinander und eng aneinander anliegend angeordnet sind. Dabei verlaufen
die beiden Spannstäbe 16, 18 entlang der beiden Längsränder der Plane 10 und sind
randseitig von dieser umschlungen.
[0027] In ungespanntem Zustand kann die Plane 10 zusammen mit den Spannstäben 16, 18 (und
im wesentlichen um diese herum) aufgewickelt werden, um sie bequem und platzsparend
verstauen zu können.
[0028] Die Planenvorrichtung 10, 16, 18 wird bei der in den Figuren 1 bis 3 dargestellten
Planenanordnung von zwei im wesentlichen identisch ausgebildeten Spannrohren 20, 30
gehalten. In der Figur 3 ist eines dieser Spannrohre und ein Ausschnitt der von ihm
gehaltenen Planenvorrichtung im Querschnitt dargestellt.
[0029] Das Spannrohr 20 weist einen im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt auf. Es ist
mit zwei einander diagonal gegenüberliegend angeordneten Längsschlitzen 21, 22 versehen,
die sich über die ganze Rohrlänge erstrecken. Der Querschnitt dieser Längsschlitze
21, 22 ist derart ausgebildet und bemessen, dass sie die.Spannstäbe 16, 18 mitsamt
der diese umschlingenden Plane 10 aufnehmen können. In der Darstellung der Figuren
1 bis 3 ist der Spannstab 18 im Längsschlitz 22 des Spannrohres 20 aufgenommen, wobei
die Plane 10 (d.h. sowohl deren obere Lage 12 als auch deren untere Lage 14) durch
die Schlitzöffnung in der Rohroberfläche hindurch führen. Der Durchmesser des Spannstabes
18 ist grösser als die Breite der Schlitzöffnung des Längsschlitzes 22 in der Umfangsoberfläche
des Spannrohres 20, so dass der Spannstab 18, wenn die Plane 10 quer zum Planenrand
mittels des Spannrohres 20 gespannt wird, im Längsschlitz 22 des Spannrohres 20 zurückgehalten
wird.
[0030] Das Spannrohr 20 ist weiter mit einem in Längsrichtung im Rohrinnern verlaufenden
Schacht 25 versehen. Der Schacht 25 erstreckt sich entlang der Mittellinie über die
ganze Rohrlänge, hat einen im wesentlichen quadratischen Querschnitt und ist zu den
beiden Rohrenden hin offenen. Der Schacht 25 dient zur Aufnahme von Verbindungsbolzen
an den Rohrenden, um mittels dieser Verbindungsbolzen die Möglichkeit zu Längsverbindungen
des Spannrohres 20 mit anderen identisch ausgebildeten Spannrohren zu schaffen.
[0031] Der Querschnitt bzw. das Profil der in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Spannrohre
20, 30 ist über ihre ganze Länge konstant.
[0032] Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Planenanordnung umfasst weiter zwei im wesentlichen
parallel zueinander und quer zu den Spannrohren 20, 30 angeordnete Verbindungsbalken
40 sowie Verbindungsmittel, welche es ermöglichen, die beiden Spannrohre 20, 30 je
fest mit den beiden Verbindungsbalken 40 zu verbinden. Die an den vier Verbindungsstellen
angeordneten Verbindungsmittel zum Verbinden eines Spannrohres 20, 30 mit einem Verbindungsbalken
40 sind je identisch ausgebildet.
[0033] Zur Verbindung des Spannrohres 20 mit dem Verbindungsbalken 40 ist das Spannrohr
20 in einer dieses eng umfassenden Rohrmuffe 42 aufgenommen. Die Rohrmuffe 42 ist
mit einem Längsschlitz versehen, welcher radial über dem Längsschlitz 22 des Spannrohres
20 und parallel zu diesem angeordnet ist, um die Durchführung der Plane 10 zu ermöglichen.
[0034] Die Rohrmuffe 42 ist fest an einem Gleiter 44 angebracht (z.B. durch Schweissen),
welcher in Balkenlängsrichtung entlang des Verbindungsbalkens 40 verschieblich ist.
Der Gleiter 44 wird durch den Verbindungsbalken 40 derart geführt, dass er einzig
in Balkenlängsrichtung bezüglich des Balkens 40 bewegbar ist und in sämtliche übrige
Richtungen bezüglich diesem unverschieblich ist.
[0035] In einem im Verbindungsbalken 40 ausgebildeten Längsschlitz ist eine mit einem Schraubengewinde
versehene Schraubenspindel 50 derart gelagert, dass sie um die Spindelachse drehbar
und in Längsrichtung unverschieblich im Verbindungsbalken 40 festgehalten ist. Die
Schraubenspindel 50 wirkt mit einer mit einem Innengewinde versehenen Mutter zusammen,
welche durch den Längsschlitz im Verbindungsbalken 40 hindurch mit dem Gleiter 44
verbunden ist. Die Schraubenspindel 50 kann durch einen von Hand betätigbaren Antriebskopf
55 zur Drehung um die Spindelachse angetrieben werden.
[0036] Insgesamt kann durch ein Drehen der Schraubenspindel 50 der Gleiter 44 nach Art eines
Spindel-Mutter-Triebes in Balkenlängsrichtung entlang des Verbindungsbalkens 40 verschoben
werden. Sobald die Schraubenspindel 50 in ihrer Drehlage blockiert wird, sind der
Gleiter 44 und somit auch die Rohrmuffe 42 und das Spannrohr 20 fest und unverschieblich
mit dem Verbindungsbalken 40 verbunden.
[0037] Indem mittels analoger Verbindungsmittel die beiden Spannrohre 20, 30 derart entlang
der Verbindungsbalken 40 verschiebbar sind, dass der Abstand zwischen ihnen zunimmt
oder abnimmt, kann die von den Spannrohren festgehaltene Planenvorrichtung 10, 16,
18 wahlweise gespannt bzw. entspannt werden.
[0038] Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Spannstäbe 16, 18 und die entsprechenden
Spannrohre 20, 30 sind gerade und parallel zueinander angeordnet. Dadurch verläuft
die Plane 10 in aufgespanntem Zustand im wesentlichen entlang einer Ebene. Bei anderen
Ausführungsarten der Erfindung können jedoch auch krumme Spannstäbe und Spannrohre
verwendet werden und/oder die Spannstäbe können nicht parallel zueinander angeordnet
werden, um damit die entsprechend aufgespannten Planen entlang von gekrümmten Flächen
verlaufen.
[0039] In der Figur4 ist ein Zelt 110 mit einer spannbaren Planenvorrichtung gemäss einer
weiteren bevorzugten Ausführungsart der Erfindung in einer perspektivischen Teilansicht
von schräg vorne dargestellt. Durch das Zelt 110 wird eine Bedachung mit einer First
und zwei Dachhälften gebildet. In der perspektivischen Ansicht der Figur 4 ist die
eine Dachhälfte von der Zeltinnenseite und die andere Dachhälfte von der Zeltaussenseite
her sichtbar.
[0040] Das Zelt 110 umfasst eine Zelthaut in Form einer spannbaren Plane, ein aus mehreren
Zeltstangen 11, 12, 13, 14, 15 gebildetes Zeltgestell zum Tragen und Spannen der Zelthaut
sowie für jede der beiden Dachhälften je eine Sichteinlage.
[0041] Die in Fig. 4 dargestellte spannbare Plane ist im wesentlichen zweilagig, wobei die
beiden Planenlagen aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sind. Die in Bezug
auf das Zelt 110 innere Lage 103 der spannbaren Plane ist aus einem für Zelthäute
üblichen, reissfesten, nicht transparenten Zeltstoff gefertigt und bildet eine Trägerlage
103 der spannbare Plane. Die Planenlage104 auf der Zeltaussenseite ist transparent
und bildet eine Decklage 104, welche die Trägerlage 103 vollständig überdeckt. Bei
der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist die Decklage 104 aus
einer Polyethylenfolie gefertigt.
[0042] Die Trägerlage 103 und die Decklage 104 sind entlang Ihrer Längsränder (d.h. parallel
zu den Zeltstangen 111, 115) miteinander verklebt, um eine schlauchförmige, zweilagige
Plane zu definieren. Den beiden Längsrändern entlang sind je ein stangenförmiges Spannelement
in Form einer Zeltstange 111 durch die Plane hindurch führend angeordnet. Diese beiden
Zeltstangen 111 dienen dem Aufspannen der Plane quer zur Längsrichtung. Nach dem Lösen
der Plane vom Rest des Zeltgestells kann die Plane zusammen mit den Zeltstangen 111
(und im wesentlichen um diese herum) aufgewickelt werden, um sie bequem und platzsparend
verstauen zu können.
[0043] Entlang von zwei von den beiden Längsrändern zurückversetzten, zu den Längsrändern
parallelen Klebnahten sind die beiden Planenlagen 103, 104 wiederum miteinander verklebt,
so dass den Längsrändern der Plane entlang zwei Kanäle für die Durchführung der beiden
Zeltstangen 111 gebildet werden, während die beiden Planenlagen zwischen den beiden
Klebnähten eng beieinanderliegend angeordnet sind, um dort eine im wesentlichen zweidimensionale
Plane zu definieren.
[0044] Die Trägerlage 103 und die Decklage 104 sind auch den beiden stirnseitigen Rändern
der Plane entlang miteinander verklebt, um eine flächige, zweiwandige Kammer zu definieren,
welche durch die First des Zeltdaches 110 in zwei Teilkammern unterteilt ist. Jede
der beiden Teilkammern nimmt im wesentlichen die ganze Fläche von jeweils einer Dachhälfte
ein. Die Decklage 104 auf der Zeltaussenseite bildet die eine Kammerwand und die Trägerlage
103 auf der Zeltinnenseite bildet die andere Kammerwand. In die zwischen der Trägerlage
103 und der Decklage 104 gebildeten beiden Teilkammerinnenräume sind in aufgestelltem
Zustand des Zeltes 110 je eine Sichteinlage eingesetzt. Die Aussenseiten der Sichteinlagen
sind von aussen durch die transparente Decklage 104 hindurch sichtbar und bestimmen
somit die Farbe und das Dekor der Aussenseite der Zelthaut. Die durch die transparente
Decklage 104 hindurch sichtbaren Seiten der Sichteinlagen werden im Zusammenhang mit
der vorliegenden Erfindung als Sichtseiten der Sichteinlagen bezeichnet.
[0045] In der Darstellung der Figur4 ist bloss die Sichteinlage 105 derjenigen Dachhälfte
durch die transparente Decklage 104 hindurch sichtbar, die von der Zeltaussenseite
her erkennbar ist, da von den beiden Lagen 103, 104 der zweilagigen spannbaren Plane
nur die Decklage 104 auf der Zeltaussenseite sichtbar ist. Die Sichteinlage der anderen
Dachhälfte wird durch die undurchsichtige Trägerlage 103 der spannbaren Plane verdeckt.
Bei der in der Figur 4 dargestellten Ausführungsform der Erfindung besteht die Sichteinlage
105 aus einem auf der Sichtseite bedruckten Papierbogen.
[0046] In der Nähe des einen stirnseitigen Dachrandes ist in der Trägerlage 104 der spannbaren
Plane eine schlitzförmige Öffnung 102 ausgebildet, die dem stirnseitigen Dachrand
entlang verläuft. Durch die Öffnung 102 wird ein Zugang zu den beiden Teilkammern
geschaffen, um das wahlweise Einsetzen und/oder Austauschen der Sichteinlagen zu ermöglichen.
Bei der in Figur 4 dargestellten Plane ist die Kammeröffnung 102 mit Verschlussmitteln
in Form eines Reissverschlusses 106 versehen, welche das wahlweise Öffnen und Verschliessen
der Kammeröffnung 102 ermöglichen.
[0047] Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch die Erfindung eine aufwickelbare und
spannbare Planenvorrichtung geschaffen wird, die kostengünstig in Grossserie herstellbar
ist und dennoch vielfältige gestalterische Möglichkeiten zur Anpassung an unterschiedliche
individuelle Ansprüche bietet.
1. Aufwickelbare und spannbare Planenvorrichtung mit einer flexiblen Plane und Mitteln
zum flächigen Aufspannen der Plane, dadurch gekennzeichnet, dass die Plane (10) schlauchförmig
ausgebildet ist und die Aufspannmittel wenigstens zwei stangenförmige Spannelemente
(16, 18; 111) umfassen, welche in Längsrichtung durch die schlauchförmige Plane (10)
hindurch führend angeordnet werden können, um die Plane (10) quer zur Längsrichtung
derart zu spannen, dass sie im wesentlichen eine flächige, zweilagige Form aufweist,
wobei in aufgespanntem Zustand die beiden stangenförmigen Spannelemente (16, 18; 111)
je entlang eines Längsrandes der Plane (10) angeordnet und von dieser umschlungen
sind.
2. Planenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Planenlagen
(12, 14; 103, 104) derart nahe beieinander angeordnet sind, dass sie eine im wesentlichen
zweidimensionale Plane (10) nach Art eines zweilagigen Stoffes bilden.
3. Planenvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
ein Abschnitt der Plane transparent ist und die beiden Planenlagen (103, 104) derart
angeordnet sind, dass eine im wesentlichen zweiwandige Kammer gebildet wird, deren
eine Wand den transparenten Abschnitt umfasst, wobei die Kammer mit einer Öffnung
(102) zum wahlweisen Einsetzen und Austauschen einer Sichteinlage (105) versehen ist.
4. Planenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Plane (10) als Teil einer Zelthaut ausgebildet ist.
5. Planenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
ganze schlauchförmige Plane (10) aus einem einheitlichen Folienmaterial gefertigt
ist.
6. Planenvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Plane (10) aus
einer Metallfolie oder aus einer Folie aus einem der Kunststoffe PETP, PVC, Polyester
oder Polyethylen gefertigt ist.
7. Planenvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Plane (10) aus einer nahtlosen schlauchförmigen Folie besteht.
8. Planenanordnung mit einer Planenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und wenigstens
einem mit einem Längsschlitz (22) versehenen Spannrohr (20), wobei das Spannrohr (20)
und der Längsschlitz (22) derart ausgebildet und bemessen sind, dass eines der stangenförmigen
Spannelemente (18) mitsamt dem dieses umschlingenden Planenrand im Spannrohr (20)
derart aufnehmbar ist, dass die Plane (10) durch den Schlitz (22) hindurch führt und,
wenn die Plane (10) quer zum Planenrand mittels des Spannrohres (20) gespannt wird,
durch das einen grösseren Durchmesser als die Schlitzbreite (22) aufweisende stangenförmige
Spannelement (18) im Spannrohr (20) zurückgehalten wird.
9. Planenanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannrohr (20) mit
einem in Längsrichtung im Rohrinnern verlaufenden, zu einem Rohrende hin offenen Schacht
(25) versehen ist, in welchem ein Bolzen aufnehmbar ist, um mittels dieses Bolzens
eine Längsverbindung mit einem anderen Spannrohr zu schaffen.
10. Planenanordnung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie
zwei Spannrohre (20, 30) umfasst, in welchen je eines der beiden stangenförmigen Spannelemente
(18, 16) der Planenvorrichtung aufnehmbar ist, und zwei im wesentlichen parallel zueinander
und quer zu den Spannrohren (20, 30) angeordnete Verbindungsbalken (40) sowie Verbindungsmittel
(42, 44), welche es ermöglichen, die beiden Spannrohre (20, 30) je fest mit den beiden
Verbindungsbalken (40) zu verbinden, wobei wenigstens ein Spannrohr (20, 30) wahlweise
bezüglich der Verbindungsbalken (40) in Balkenlängsrichtung verschieblich ist, um
durch eine Verschiebung dieses Spannrohres (20, 30) das Spannen der Plane (10) zu
ermöglichen.
11. Zelt (110) mit einem Zeltgestell (112, 113, 114, 115) und einer an diesem angebrachten
Planenanordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 10.
12. Zelt nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Planenanordnung verschieblich
am Zeltgestell angebracht ist, um durch eine Verschiebung der Planenanordnung eine
wahlweise Beschattung einer bestimmten Zeltpartie und/oder ein wahlweises Verschliessen
einer Zeltöffnung zu ermöglichen.