[0001] Die Erfindung betrifft eine Verankerungsvorrichtung zum Verankern eines Türscharniers
insbesondere eines schweren Türblatts an einer Zarge, mit einem an der Zarge angeordneten
ersten Halteelement zum Befestigen eines zargenseitigen Bandlappens des Türscharniers
an der Zarge, wobei das erste Halteelement als Bandtasche zum umgreifenden und insbesondere
in Lage und Ausrichtung einstellbaren Aufnehmen und Befestigen des Bandlappens ausgebildet
ist. Außerdem betrifft die Erfindung eine eine solche Verankerungsvorrichtung aufweisende
Tür, insbesondere eine auf der Basis von Holzwerkstoffen (Massivholz, Verbundholz,
Verbundschichtholz, Preßspan und dergleichen mehr) gefertigte Tür, vorzugsweise eine
auf solchen Holzmaterialien basierende Feuer- und/oder Rauchschutztür.
[0002] Verankerungsvorrichtungen der eingangs erwähnten Art gibt es beispielsweise bei bekannten
Feuerschutztüren aus Metall. Die zargenseitigen Scharnierbänder solcher besonders
schweren Türen werden oft in den sogenannten Bandtaschen verankert. Damit werden an
der Zarge angebrachte taschenartige Vertiefungen oder Anbauten bezeichnet, in die
das freie Ende des zargenseitigen Bandlappens (dieser wird auch als Bandlasche bezeichnet,
er hält das Schwenkzapfenlager an der Zarge) im Zuge der Montage eingeführt werden
kann. Besonders vorteilhaft sind solche Bandtaschen bei wahlweise links oder rechts
anschlagbaren Türen, bei denen die Montage der Türscharniere (Türschwenklager) an
der Zarge erst vor Ort erfolgt. Nach Einführen und Ausrichten des Bandlappens in der
Bandtasche, d.h. nach Ausrichten der Türschwenkachse bezüglich der Zarge, kann der
Bandlappen mit verschiedenen Befestigungsmethoden wie Verschweißen, Verschrauben,
Vernieten, Verrasten, Verklemmen oder dergleichen vieles mehr in der Bandtasche festgelegt
werden. Durch die Bandtasche, die oft mit Hilfe eines oder in Form eines zusätzlich
angebrachten Bandtaschengehäuses mit einer schlitzartigen Öffnung für den Bandlappen
gebildet ist, ist die Zarge an dem besonders belasteten Türscharnierverankerungsbereich
verstärkt ausgebildet. Der meist umgreifende Eingriff zwischen Bandtasche und Bandlappen
in Art einer Steckverbindung sorgt außerdem für eine einfach handzuhabende, feste,
eine Verschwenkung der Schwenkachse aus der gewünschten Lage weitgehend vermeidende
Verankerung.
[0003] Die bekannten, Bandtaschen aufweisenden Verankerungsvorrichtungen sind jedoch in
vielen Fällen nicht einsetzbar, da sie nicht immer eine standhafte Befestigung und
Festlegung der Schwenkachse bieten können. Dies gilt insbesondere für Türen, bei denen
die Bandtasche aus Platzgründen oder aus anderen praktischen oder optischen Gründen
nicht in der Nähe der Schwenkachse angeordnet werden kann, so zum Beispiel bei Zargen
mit Falzungen, insbesondere mit Doppelfalz. Gerade bei solchen Türen hat die Zarge
oft in dem vorderen, dem Schwenklager zugewandten Bereich zu wenig Masse, um eine
Bandtasche halten zu können. In anderen Fällen müßte man den Bandlappen weiter von
der Türöffnung weg führen oder so führen, daß er nicht mehr parallel zur Fuge zwischen
Türblatt und Zarge verläuft. Andererseits will man aber meist die Schwenkachse auf
diese Fuge ausgerichtet haben. Die Verwendung von Bandtaschen bei solchen Türen würde
auch oft zu einem optisch unvorteilhaft sichtbaren Türscharnierband führen. Problematisch
wird es insbesondere bei besonders schweren Türen auch dann, wenn die Zargen aus weniger
stabilen Materialien als Stahl bestehen, zum Beispiel auf der Basis von Holzwerkstoffen
aufgebaut sind, so daß die Befestigung zwischen Bandtaschen und Zarge besonderer Sorgfalt
bedarf. Man muß hierbei bedenken, daß das Türblattgewicht im Schließzustand und etwa
um 180° hierzu versetzt im weit geöffneten Zustand ein hohes Drehmoment auf das Türscharnierband
ausübt. Deswegen senkt sich bei ungenügender, nicht genügend verwindungssteifer Verankerung
des Türblattscharniers das Türblatt ab, d.h. die Schwenkachse gerät aus ihrer ausgerichteten
Lage.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verankerungsvorrichtung der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, daß sie universeller einsatzfähig ist und auch bei schweren
Türblättern und ungünstigen Einbausituationen für die Bandtaschen wie z.B. bei gefälzten
oder mit Doppelfalz versehenen Zargen, eine standhafte, eine Verlagerung oder Verdrehung
der Schwenkachse verhindernde Befestigung bietet. Weiterhin soll eine Tür, insbesondere
auf der Basis von Holzwerkstoffen gebildet werden, die mit einer solchen Verankerungsvorrichtung
versehen ist und auch bei schwerer, gefalzter Ausführung länger im ausgerichteten
Zustand bleibt.
[0005] Zum Lösen dieser Aufgabe umfaßt eine Verankerungsvorrichtung der eingangs genannten
Art ein zweites neben der Bandtasche an der Zarge vorgesehenes oder befestigbares
Halteelement zum Halten des Bandlappens zusätzlich zu dessen Befestigung in der Bandtasche
in solch einer Weise, daß eine durch die Last des Türblattes hervorgerufene Verwindung
oder Verschwenkung des Bandlappens vermieden wird.
[0006] Der zargenseitige Bandlappen (oder Bandlasche) wird also wie gehabt in der Bandtasche
gelagert, und vorzugsweise festgeklemmt. Neben der Bandtasche greift aber noch das
zweite Halteelement an dem Bandlappen an. Dieses zweite Halteelement ist derart ausgelegt
und mit dem Bandlappen im Eingriff, daß es Verwindungskräften, also Dreh- oder Biegemomenten,
die auf den Bandlappen einwirken, entgegenwirkt. Dadurch kann der Bandlappen auch
einen längeren Weg zwischen Bandtasche und Schwenkachse verwindungsfrei überbrücken.
Bei Verwendung des zweiten Halteelements können auch weniger feste Zargenmaterialien
eingesetzt werden und dennoch eine feste Verankerung sichergestellt werden.
[0007] Ohne das zweite Halteelement könnte sich dagegen insbesondere bei längeren Bandlappen
das Türblatt absenken, was selbst bei besonders hoch oder dick ausgeführten Bandlappen
nicht immer vermeidbar wäre.
[0008] Eine mit der erfindungsgemäßen Verankerungsvorrichtung versehene Tür kann dagegen
selbst dann, wenn sie mit einer auf Holzwerkstoffbasis hergestellten Zarge ausgerüstet
werden soll, in sehr schwerer Qualität, insbesondere auch als Feuer- und/oder Rauchschutztür
ausgeführt und mit einer oder mehreren - auch nahe am Zargenrand angeordneten - Falzungen
versehen werden, ohne daß Absenkungen des Türblatts zu befürchten sind.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Mit Hilfe des zweiten Halteelements ist eine optisch besonders vorteilhafte Ausführung
einer Tür in praktisch sinnvoller Weise realisierbar, bei der die Bandtasche an einem
inneren, gegenüber der Schwenkachse des Türblattes parallel zur Laibungsebene versetzten
Bereich der Zarge, insbesondere in einem Falzbereich und mehr insbesondere bei doppelt
gefalzter Tür in einem Zargenhauptfalz, angeordnet ist. Ein solcher Zargenhauptfalz
bietet einerseits genügend Masse zur Befestigung der Bandtasche. Andererseits ist
die Bandtasche dort in unauffälliger Weise angebracht. Dabei ist gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, daß das zweite Halteelement und der Bandlappen zwischen
der Bandtasche und der Schwenkachse im Eingriff sind.
[0011] Für viele Anwendungen ist es ausreichend, wenn der Eingriff zwischen dem Bandlappen
und dem zweiten Halteelement nur über einen Angriffspunkt, also zum Beispiel über
eine einzige Schraube, einen Schweißpunkt, eine Stegverbindung oder dergleichen erfolgt,
solange nur die Sicherung gegen Verwindung, Verdrehung oder Verschwenkung oder dergleichen
sichergestellt ist. Ein noch besserer Schutz gegen Verwindung des Bandlappens ist
aber wegen der besseren Dreh- oder Biegemomentübertragung dann gegeben, wenn das zweite
Halteelement und der Bandlappen über wenigstens zwei vertikal beabstandete Angriffspunkte
oder -bereiche im Eingriff sind.
[0012] Für Fälle, bei denen die Ausrichtung des Türblattes, insbesondere dessen Schwenkachse,
vor Ort möglich sein soll, ist bevorzugt, daß das zweite Halteelement zum Anpassen
an eine im Zuge des Einstellens und Ausrichtens des Türblatts ausgewählte Bandlappenlage
eine verschiebbar wählbare Festlegung oder Halterung des Bandlappens ermöglicht. Bei
normalen Einstellungen von Türblättern geht es dabei um eine Verschiebemöglichkeit
der Halterung in der Größenordnung von einigen Millimetern um die Mittellage. Dabei
ist weiter bevorzugt, daß das zweite Halteelement ein in einer Führung an der Zarge
parallel zur Laibungsebene verschiebbar gehaltenes Verschiebeelement umfaßt, welches
mit dem Bandlappen verbunden oder verbindbar ist. Dadurch ist eine Verschiebung parallel
zur Laibungsebene - d.h. der Ebene, zu der üblicherweise die Schwenkachse und meist
auch der Bandlappen parallel anzuordnen sind, möglich, d.h. eine Einstellung der Bandlappenbefestigung
in Richtung parallel zur Laibungsebene ist über Verschiebung des Verschiebeelementes
möglich. Verwindungskräfte greifen dagegen üblicherweise quer oder mit einer Komponente
quer zu dieser Ebene an. Gegenüber solchen Kräften ist das Verschiebeelement aber
in der Führung gelagert, d.h. es setzt solchen Querkräften genauso wie Biege- oder
Drehmomenten Widerstand entgegen. In bevorzugter, weil flach bauender Ausführung,
ist das Verschiebeelement eine von der Führung randseitig umgriffene Platte, die insbesondere
mit wenigstens einem Gewinde zum Aufnehmen eines die Platte mit dem Bandlappen verbindenden
Befestigers versehen ist. Weiter ist bevorzugt, daß die Führung durch ein an der Zarge
insbesondere in versenkter Position befestigtes Gehäuse oder eine an der Zarge vorgesehene
zweite Bandtasche gebildet ist, in welchem bzw. welcher das Verschiebeelement derart
aufgenommen ist, daß es zusammen mit dem Bandlappen parallel zur Laibungsebene sowohl
in horizontaler als auch in vertikaler Richtung verschieblich ist, in Richtung senkrecht
zur Laibungsebene aber festgehalten wird. Vorzugsweise ist das Gehäuse oder die zweite
Bandtasche mit Ausnehmungen versehen, durch die eine Verbindung zwischen dem Verschiebeelement
und dem Bandlappen die Verschiebebewegung zulassend erfolgt. Vorteilhafterweise sollte
diese durch die Ausnehmungen reichende Verbindung sowohl im Abstand als auch in der
relativen Lage an die ausgerichtete Bandlappenlage anpaßbar bleiben. Weiter vorzugsweise
weisen das Gehäuse oder die zweite Bandtasche eine Bodenplatte, eine Deckplatte und
zwei Abstandshalter auf, und sie sind an der Zarge mittels Befestigungsschrauben,
insbesondere Senkkopfschrauben, oder dergleichen gehalten.
[0013] Eine mögliche Ausbildung des zweiten Halteelementes ist die, daß die Führung eine
Klemmeinrichtung zum Verklemmen des Verschiebeelements nach Ausrichten des Türblatts
aufweist. D.h. die Schwenkachse wird zunächst ausgerichtet, dann wird der Bandlappen
in seiner ausgerichteten Lage in der Bandtasche fixiert. Daraufhin erfolgt die Festlegung
des zweiten Halteelements in angepaßter Lage, wobei eine zusätzliche Sicherung im
Verklemmen des Verschiebeelementes erhalten wird. Die Verklemmung des Verschiebeelements
kann beispielsweise durch Festziehen der Befestigungsschrauben zwischen der Bodenplatte
und der Deckplatte erfolgen.
[0014] Eine weitere, mehr bevorzugte Möglichkeit zum Ausbilden des zweiten Halteelements
besteht aber darin, daß das Verschiebeelement in der Führung im Normalfall nicht verklemmt,
sondern mit Spiel gehalten ist. Das Spiel ist vorzugsweise so gering, daß das Verschiebeelement
parallel zur Laibungsebene verschiebbar ist, bei Angreifen eines Drehmoments aber
in der Führung verkantet. Bei der Verkantung verklemmt sich das Verschiebeelement
und widersetzt sich so einer im unbelasteten Zustand möglichen Verschiebung. Das zweite
Halteelement kommt dann also tatsächlich erst bei einer aufkommenden Verwindung des
Bandlappens zu tragen, während die (erste oder Haupt-) Bandtasche ansonsten das gesamte
zu tragende Gewicht aufnimmt. Dies hat den Vorteil, daß das zweite Halteelement entsprechend
wenig aufwendig konstruiert und befestigt werden braucht, was aufgrund des meist wenig
zur Verfügung stehenden Platz und Zargenmaterials Vorteile bringt. In der bevorzugten
Ausführung des zweiten Halteelementes als zusätzliche Bandtasche oder als Gehäuse
ist dabei vorgesehen, daß das Spiel durch die Abstandshalter gewährleistet wird, die
einen das Spiel zulassenden Abstand zwischen Bodenplatte und Deckplatte auch bei festgezogenen
Befestigungsschrauben aufrechterhalten.
[0015] Für die Befestigung zwischen Verschiebeelement und Bandlappen ist bevorzugt, daß
das Verschiebeelement mit einem Gewindeloch, bevorzugt aber zum Bilden der wenigstens
zwei Angriffspunkte mit wenigstens zwei Gewindelöchern zum Bieten je eines Angriffs
für eine den Bandlappen mit dem Verschiebeelement verbindende Schraube, insbesondere
einer Madenschraube, versehen ist. Mit dieser Ausbildung kann die Zarge bereits im
Werk mit der Bandtasche und dem bereits vorgefertigten zweiten Halteelement versehen
werden, wobei das Verschiebeelement bereits in die Führung (in dem Gehäuse) eingebracht
ist. Vor Ort müssen dann nur noch wenige Schritte zur Montage des Bandlappens getan
werden, d.h. der Bandlappen muß nur in die Bandtasche eingeführt werden. Mit Hilfe
der Schraube(n) wird der Bandlappen dann an das Verschiebeelement befestigt. Madenschrauben
haben dabei den Vorteil eines sehr geringen Platzbedarfs.
[0016] Die wenigstens eine Schraube hat vorzugsweise keine Einstellfunktion zum Ausrichten
des Türscharnierbandes. Sie hat nur die Aufgabe, den Bandlappen mit dem Verschiebeelement
im Abstand anpaßbar zu verbinden. Sie dient also als Verbindungsbolzen und wirkt nur
über ihr Gewinde, allerdings dergestalt, daß die rechten Winkel zwischen der Schraube
und dem Bandlappen bzw. dem Verschiebeelement stets aufrechterhalten werden. In dieser
bevorzugten Ausbildung ist die wenigstens ein Schraube im Normalfall, d.h. wenn keine
Verwindungskraft und kein Drehmoment auf den Bandlappen einwirkt, ohne Spannung, also
nicht belastet, sondern vielmehr gelockert. Um ein Lösen der Schraube dennoch zu verhindern,
ist in weiter bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung eine insbesondere eine Verklebung
umfassende Sicherungseinrichtung vorgesehen, die eine Lageveränderung, insbesondere
ein Lösen oder Herausdrehen der Schraube aus dem Gewindeloch auch ohne Festziehen
derselben verhindert.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine Ansicht auf die Breitseite einer ein Türblatt und eine einen Links- oder Rechtsanschlag
von Türblättern erlaubende Zarge umfassende Tür aus Holzwerkstoffen,
- Fig. 2
- eine Schnittansicht eines Seitenholms der Zarge mit einem Türscharnier und einer Verankerungsvorrichtung
dafür sowie des angrenzenden Bereichs des Türblatts entlang der Linie II-II von Fig.
1 ,
- Fig. 3
- eine Unteransicht eines bei der Verankerungsvorrichtung nach Fig. 2 als Halteelement
verwendeten Klemmblocks,
- Fig. 4
- eine geschnittene Seitenansicht des Klemmblocks entlang der Linie IV-IV von Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf den Klemmblock,
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf ein in dem Klemmblock verschiebbar gehaltenes Gewindeteil, und
- Fig. 7
- eine Schnittansicht durch das Gewindeteil entlang der Linie VII-VII von Fig. 6.
[0018] In Fig. 1 ist eine Tür 1 mit einer Zarge 2 und einem Türblatt 3 gezeigt. Das Türblatt
3 und die Zarge 2 sind auf der Basis von Holzwerkstoffen hergestellt und, wie aus
Fig. 2 ersichtlich, mit Doppelfalz versehen. Die Zarge 2 weist einen horizontal anzuordnenden
Querholm 4 und zwei vertikal anzuordnende Seitenholme 5 und 6 auf. Beide Seitenholme
5, 6 sind an bestimmten, vom Zargenhauptfalz 7 und von der Stockunterkante aus gemessenen
Abständen a1 und a2 werkseitig derart vorbereitet, daß dort jeweils ein ein Schwenklager
für das Türblatt 3 bildendes Türscharnier 8 verankerbar ist. Auf diese Weise kann
wahlweise ein links- oder rechts anschlagendes Türblatt in der Zarge verankert werden.
In dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel ist das Türblatt 3 links angeschlagen.
[0019] In Fig. 2 ist der Bereich der Bandlage des unteren Türscharniers 8 in dem Seitenholm
5 der Zarge 2 beispielhaft für alle Türscharnierverankerungsbereiche im Schnitt dargestellt.
Das Türblatt 3 ist über ein Schwenkzapfenlager 9 an der Zarge 2 gehalten. Mit dem
Türblatt 3, das in sehr schwerer Qualität, d.h. hier besonders wuchtig hergestellt
ist, ist das als Türschwenklager wirkende Schwenkzapfenlager 9 über eine türblattseitige
Bandlasche 10 verbunden. Die türblattseitige Bandlasche 10 ist vorzugsweise an der
Stirnseite des Türblattes 3 in einer Aufnahme 11 formschlüssig aufgenommen. Es erstreckt
sich in zweifach umgebogener Form über den Türblattfalzvorsprung 12 und ist im Türblatthauptfalz
13 in bekannter Art verankert. In der Zarge 2 ist das Türscharnier 8 mittels einer
Verankerungsvorrichtung 14 verankert.
[0020] Die Verankerungsvorrichtung 14 weist als ein erstes Halteelement für einen das Schwenkzapfenlager
9 haltenden zargenseitigen Bandlappen 15 des Türscharniers 8 eine in dem Zargenhauptfalz
7 angeordnete Bandtasche 16 zum umgreifenden Aufnehmen des Bandlappens 15 auf. Weiter
umfaßt sie neben der Bandtasche 16 ein zweites Halteelement 19 zum Halten des Bandlappens
15. Dieses ist in einer Vertiefung 17 in dem zum Aufnehmen des Tüblattfalzvorsprungs
12 gefälzten Bereich 18 formschlüssig aufgenommen und befestigt. An der dem Türblatt
3 zugewandten Seite ist die Vertiefung mit einem erweiterten Bereich 17' zum insbesondere
bündigen Aufnehmen des Bandlappens 15 versehen. Der Bandlappen 15 muß bei der dargestellten
doppelt gefälzten Tür 1 zum Überbrücken des Abstandes a3 zwischen der durch das außerhalb
der Zarge 2 angeordnete Schwenkzapfenlager 9 definierten Schwenkachse A und der im
Zargenhauptfalz 7 angeordneten Bandtasche 16 besonders lang ausgeführt sein. Das zweite
Halteelement 19 ist dabei dazu ausgelegt, den derart lang ausgebildeten Bandlappen
15 gegen Verbiegung oder Verwindung aufgrund des durch das hohe Gewicht des Türblatts
3 auf das Schwenkzapfenlager 9 ausgeübten Drehmoments zu halten und zu sichern.
[0021] Die Bandtasche 16 ist in an sich bekannter Weise zum ausrichtbaren Verankern des
Bandlappens 15, d.h. in dem dargestellten Beispiel dessen freien Endbereichs 20 mittels
Festklemmen desselben ausgelegt. Hierzu weist sie ein Bandtaschengehäuse 21 mit einem
Einführschlitz 22 zum Aufnehmen des freien Endbereichs 20 des Bandlappens 15 auf.
Das Bandtaschengehäuse 21 definiert in dem Inneren des Zargenhauptfalz 7 einen taschenförmigen
Hohlraum 22, in welchem eine übliche (nicht dargestellte) Klemmbefestigungseinrichtung
(oder in alternativen Ausführungsformen auch eine andere den Bandlappen form- oder
reibschlüssig erfassende Befestigungseinrichtung wie z.B. eine Rasteinrichtung, Verschraubung,
Verschweißung oder dergleichen) das Festlegen des Bandlappens 15 ermöglicht. Die Bandtasche
16 ist dazu ausgelegt, sämtlichen im normalen Betrieb auf das Türscharnier 9 wirkenden
Kräften zu widerstehen. Demgemäß muß das zweite Halteelement 19, das insofern hier
nur als Hilfshalterung für den besonders langen Bandlappen 15 vorgesehen ist, im Normalfall
kaum Kräfte aufnehmen.
[0022] Das zweite Halteelement 19 wird im folgenden mit Bezug auf die Fig. 3 bis 7 näher
erläutert, die verschiedene Ansichten desselben und eines von ihm umfaßten Gewindeteiles
23 zeigen. Das Gewindeteil 23 hat die Aufgabe, als verschiebbares Element (Verschiebeelement)
das zweite Halteelement 19 mit dem Bandlappen 15 zu verbinden. Die Verbindung zwischen
dem Gewindeteil 23 und dem Bandlappen 15 erfolgt mit einem an die Lage des Bandlappens
nach Ausrichtung der Tür angepaßten Abstand a4 über in entsprechende Gewindelöcher
24 in dem Bandlappen 15 eingebracht Madenschrauben 25, siehe Fig. 2.
[0023] Das zweite Halteelement 19 wird im wesentlichen durch ein Gehäuse 26 und das darin
verschiebbar gehaltene Gewindeteil 23 gebildet. Das Gehäuse 26 dient als Führung für
die Verschiebebewegung des Gewindeteils 23 derart, daß letzteres in einer vertikalen
im wesentlichen parallel zur Oberfläche 27 des Zargenhauptfalzes und damit parallel
zu der Laibungsebene verlaufenden Ebene verschiebbar ist, durch die Führung aber in
dieser Verschiebeebene gehalten wird. Auf diese Weise setzt das Gewindeteil 23 Drehmomenten
und quer zu der Laibungsebene angreifenden Kräften Widerstand entgegen. Insbesondere
bei Anlegen von Drehmomenten verkantet das Gewindeteil 23 verklemmend in dem Gehäuse
26. Insofern kann man das zweite Halteelement 19 auch als Klemmblock bezeichnen.
[0024] Das Gehäuse 26 umfaßt eine an beiden Enden 28 und 29 abgerundete Bodenplatte 30 und
eine entsprechend geformte Deckplatte 31. Diese beiden Gehäuseplatten 30 und 31 haben
dieselbe Länge L1, dieselbe Breite b1 und dieselbe Dicke d1. An den beiden abgerundeten
Enden 28 und 29 ist jeweils ein Abstandshalter 32 und 33 vorgesehen, wodurch zwischen
den Innenseiten 34 und 35 der Gehäuseplatten 30 und 31 ein Abstand a5 aufrechterhalten
wird. In dem so geschaffenen Innenraum 36 des Gehäuses 26 ist das ebenfalls als Platte
37 ausgebildete Gewindeteil 23 untergebracht. Die Abstandshalter 32 und 33 erstrecken
sich von den Enden 28 und 29 zu dem Innenraum 36 hin nur insoweit (Strecke L4), daß
die Länge L2 des Innenraumes 36 (d.h. im wie in Fig. 2 gezeigten eingebauten Zustand
seine vertikale freie Höhe, die sich durch

ergibt) um ca. einige Millimeter größer ist als die Länge L3 des Gewindeteils 23.
Auch ist die Gehäusebreite, d.h. die Breite b1 der Gehäuseplatten 30, 31 um einige
Millimeter größer als die Breite b3 des Gewindeteiles 23. Das Gehäuse 26 ist dabei
an den beiden schmalen Länysseiten 38 und 39 offen, so daß die Innenraumbreite der
Außenbreite b1 des Gehäuses 26 entspricht. Der durch die Abstandshalter 32 und 33
aufrechterhaltene Abstand a5 zwischen den Innenseiten 34, 35 der Gehäuseplatten 31,
30 ist geringfügig größer als die Dicke d2 des Gewindeteiles 23. Beispielsweise beträgt
die in Fig. 4 gezeigte Dicke d1 der Bodenplatte 30 4 mm und das Dickenmaß d3 zwischen
der Innenseite 34 der Bodenplatte 30 und der Außenseite der gleich dick wie die Bodenplatte
30 ausgeführten Deckplatte 31 8,1 mm. Bei einer Dicke d2 des Gewindeteiles 23 von
ebenfalls 4 mm bleiben damit 0,1 mm als Spiel zwischen den beiden Hauptflächen 40,
41 des Gewindeteiles 23 und den Innenseiten 34, 35 der Gehäuseplatten 30, 31.
[0025] Aufrund dieser Ausbildung des zweiten Halteelementes (des Klemmblocks) 19 ist das
in den Fig. 3 und 5 mit unterbrochenen Linien angedeutete Gewindeteil 23 in dem Innenraum
36 um einige Millimeter sowohl in der Längenrichtung L (d.h. im eingebauten Zustand
nach dem im Fig. 2 gezeigten Beispiel in vertikaler Richtung) als auch in der Breitenrichtung
B (horizontal in die durch die Tür 1 zu verschließende Öffnung hinein) um die Mittellage
verschiebbar, in Dickenrichtung D aber praktisch ortsfest.
[0026] Das Gehäuse 26 weist weiter an den beiden Enden 28 und 29 je eine Befestigungsbohrung
42, 43 zum Durchführen von zur Befestigung des Gehäuses 26 an der Zarge 2 dienenden
Befestigern (nicht dargestellt) auf. Die Befestigungsbohrungen 42, 43 sind in dem
hier dargestellten Beispiel zur Aufnahme von Senkkopfschrauben als Befestiger gestaltet.
Das Gewindeteil 23 ist mit zwei senkrecht zu den Hauptflächen 40, 41 verlaufenden
Gewindelöchern 44 und 45 (beispielsweise mit Gewinde M5) zur Aufnahme der Madenschrauben
25 versehen. Die Madenschrauben 25 sind mit Hilfe einer (nicht dargestellten) Sicherungseinrichtung
auch im unbelasteten, d.h. gelockerten Zustand gegen Lösen aus den Gewindelöchern
44, 45 oder sonstige Lageveränderung gesichert. Die Sicherungseinrichtung umfaßt beispielsweise
ein vor dem Eindrehen auf die Gewindegänge der Madenschrauben 25 aufgebrachtes Klebemittel.
[0027] Das Gehäuse 26 ist weiter an der Deckplatte 31 mit Durchgangsöffnungen 46 zum Hindurchführen
der Madenschrauben 25 zu dem in dem Gehäuse 26 angeordneten Gewindeteil 23 hin versehen.
Die Durchgangsöffnungen 46 sind derart angeordnet, daß in Draufsicht gesehen bei Mittellage
des Gewindeteiles 23 die Gewindelöcher 44, 45 in etwa in ihnen zentriert angeordnet
sind. Die Durchgangsöffnungen 46 haben einen freien Durchmesser, der um einige Millimeter
größer ist als der Außendurchmesser der Madenschrauben 25, so daß die Verschiebemöglichkeit
des Gewindeteils 23 in dem Gehäuse 26 auch bei eingebrachten Madenschrauben 25 voll
erhalten bleibt. Auch die Bodenplatte 30 weist Durchgangsöffnungen 47 auf, die entsprechend
den Durchgangsöffnungen 46 der Deckplatte 31 gestaltet und angeordnet sind und in
denen die Spitzen der eingedrehten Madenschrauben 25 Platz finden.
[0028] Bei der Montage der Tür 1 wird zunächst der Bandlappen 15 in die Bandtasche 16 eingesetzt
und das Türblatt 3 gegenüber der Zarge 2 ausgerichtet. Anschließend wird das freie
Ende 20 des Bandlappens 15 in der ausgerichteten Bandlappenlage durch Festklemmen
in der Bandtasche 16 fixiert. Daraufhin erfolgt die Verbindung zwischen dem Bandlappen
15 und dem zweiten Halteelement 19 unter Eindrehen der Madenschrauben 25 in die Gewindelöcher
44, 45 des entsprechend durch Verschiebung in der Lage angepaßten Gewindeteiles 23.
[0029] Die Funktion des zweiten Halteelementes 19 ist dann folgende: Wenn kein Biegemoment
auf den Bandlappen 15 ausgeübt wird, sitzt dieser gerade in seiner Halterung in der
Bandtasche 16. Letztere nimmt das gesamte zu tragende Gewicht auf. Die Madenschrauben
25 sind unbelastet, das Gewindeteil 23 folglich ebenfalls, es könnte leichte Bewegungen
des Bandlappens 15 parallel zu der Bandlappenebene durch Verschiebung in der vom Gehäuse
26 gebildeten Führung mitmachen, wodurch insbesondere ein Nachrichten der Schwenkachse
A möglich ist und Verspannungen aufgrund Wärmeausdehnung und dergleichen vermeidbar
sind.
[0030] Tritt aber aufgrund des Türblattgewichts ein Drehmoment auf den Bandlappen 15 auf,
tendiert dieser gerade wegen seiner großen Länge zu einer Verwindung oder Verschwenkung
um eine quer zu den Madenschrauben 25 verlaufende Achse, wodurch die Schwenkachse
A aus ihrer ausgerichteten Lage gelangen würde. Die Verwindung wird über die Madenschrauben
25 auf das Gewindeteil 23 übertragen. Aufgrund des nur sehr geringen Spiels (hier
beispielsweise 0,1 mm) verkantet diese sofort in dem Gehäuse 26. Dadurch wird einer
weiteren Verwindung des Bandlappens 15 über ein sehr geringes Anfangsmaß hinaus sofort
entgegengewirkt. Außerdem wird so das Gewindeteil 23 in dem Gehäuse 26 verklemmt,
es widersetzt sich also auch einer ansonsten erlaubten Verschiebung.
[0031] Auf diese Weise gelingt es, eine sehr stabile und lagegetreue Führung der Schwenkbewegung
des Türblattes 3 gegenüber der Zarge 2 sicherzustellen.
[0032] Von den Darstellungen in den Zeichnungen abweichende Ausführungsformen sind selbstverständlich
möglich. So ist es z.B. denkbar, daß die Abstandshalter 32, 33 einen geringer als
die Dicke d2 des Gewindeteils 22 ausgeführten Abstand a5 schaffen, so daß bei Festziehen
der in den Befestigungsbohrungen 42, 43 eingebrachten Befestiger das Gewindeteil 23
verklemmt wird. Anstelle der beiden Madenschrauben 25 reicht auch in bestimmten Fällen
ein einzelner Befestiger aus.
[0033] Wichtige Aspekte der hier beschriebenen Verankerungsvorrichtung 14 und der damit
versehenen Tür 1 werden im folgenden anhand der Darstellung in Fig. 2 noch einmal
zusammengefaßt:
[0034] Um eine universell einsatzfähige und auch bei schweren Türblättern (3) und ungünstigen
Einbausituationen, wie z.B. bei gefälzten oder mit Doppelfalz versehenen Zargen (2),
eine standhafte, eine Verlagerung oder Verdrehung der Schwenkachse (A) verhindernde
Befestigung bietende Verankerungsvorrichtung (14) für Bandlappen (15) in der Zarge
(2) zu schaffen, wird vorgeschlagen, neben einer insbesondere im inneren Bereich (7)
der Zarge (2) angeordneten Bandtasche (16), in der der Bandlappen (15) umgreifend
und vorzugsweise ausrichtbar verankerbar ist auch noch ein zum Verhindern einer Verbiegung
oder Verschwenkung des Bandlappens (15) wirksames zweites Halteelement (19) vorzusehen.
Das zweite Halteelement (19) ist wie die Bandtasche (16) in der vorzugsweise auf der
Basis von Holzwerkstoffen hergestellten Zarge (2) befestigt und weist bevorzugt ein
mit dem Bandlappen (15) verbindbares Verschiebeelement (23) auf, das in einer Führung
(26) verschieblich, aber sich einer Verdrehung widersetzend gehalten ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0035]
- 1
- Tür
- 2
- Zarge
- 3
- Türblatt
- 4
- Querholm
- 5
- Seitenholm
- 6
- Seitenholm
- 7
- Zargenhauptfalz
- 8
- Türscharnier
- 9
- Schwenkzapfenlager (Türschwenklager)
- 10
- türblattseitige Bandlasche
- 11
- Aufnahme
- 12
- Türblattfalzvorsprung
- 13
- Türblatthauptfalz
- 14
- Verankerungsvorrichtung
- 15
- Bandlappen
- 16
- Bandtasche
- 17
- Vertiefung
- 18
- gefälzter Bereich
- 19
- zweites Halteelement
- 20
- freier Endbereich
- 21
- Bandtaschengehäuse
- 22
- taschenförmiger Hohlraum
- 23
- Gewindeteil (Verschiebeelement)
- 24
- Gewindeloch
- 25
- Madenschraube
- 26
- Gehäuse (Führung)
- 27
- Oberfläche des Zargenhauptfalzes
- 28
- Ende
- 29
- Ende
- 30
- Bodenplatte
- 31
- Deckplatte
- 32
- Abstandshalter
- 33
- Abstandshalter
- 34
- Innenseite der Bodenplatte
- 35
- Innenseite der Deckplatte
- 36
- Innenraum des Gehäuses
- 37
- Platte
- 38
- Längsseite des Gehäuses
- 39
- Längsseite des Gehäuses
- 40
- Hauptfläche des Gewindeteiles
- 41
- Hauptfläche des Gewindeteiles
- 42
- Befestigungsbohrung
- 43
- Befestigungsbohrung
- 44
- Gewindeloch
- 45
- Gewindeloch
- 46
- Durchgangsöffnung
- 47
- Durchgangsöffnungen
- A
- Schwenkachse
- a1
- Abstand der oberen Bandlage von dem Zargenhauptfalz
- a2
- Abstand der unteren Bandlage von der Stockunterkante
- a3
- Abstand Schwenkachse - Bandtasche
- a4
- Abstand Verschiebeelement - Bandlappen
- B
- Breitenrichtung
- D
- Dickenrichtung
- L
- Längenrichtung
- L1
- Länge des Gehäuses
- L2
- Länge des Innenraumes des Gehäuses
- L3
- Länge des Gewindeteiles
- L4
- Länge der Abstandshalter
- b1
- Breite des Gehäuses
- b3
- Breite des Gewindeteiles
- d1
- Dicke der Gehäuseplatten
- d2
- Dicke des Gewindeteils
- d3
- Dickenmaß
1. Verankerungsvorrichtung zum Verankern eines Türscharniers (8) insbesondere eines schweren
Türblatts (3) an einer Zarge (2), mit einem an der Zarge (2) angeordneten ersten Halteelement
zum Befestigen eines zargenseitigen Bandlappens (15) des Türscharniers (8) an der
Zarge (2), wobei das erste Halteelement als Bandtasche (16) zum umgreifenden und insbesondere
in Lage und Ausrichtung einstellbaren Aufnehmen und Befestigen des Bandlappens (15)
ausgebildet ist,
gekennzeichnet durch ein zweites neben der Bandtasche (16) an der Zarge (2) vorgesehenes oder befestigbares
Halteelement (19) zum Halten des Bandlappens (15) zusätzlich zu dessen Befestigung
in der Bandtasche (16) in solch einer Weise, daß eine durch die Last des Türblattes
(3) hervorgerufene Verwindung oder Verschwenkung des Bandlappens (15) vermieden wird.
2. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bandtasche (16) an einem inneren, gegenüber der Schwenkachse (A) des Türblattes
(3) parallel zur Laibungsebene versetzten Bereich der Zarge (2), insbesondere in einem
Falzbereich und mehr insbesondere bei doppelt gefalzter Tür (1) in einem Zargenhauptfalz
(7), angeordnet ist und daß das zweite Halteelement (19) und der Bandlappen (15) zwischen
der Handtasche (16) und der Schwenkachse (A) im Eingriff sind.
3. Verankerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Halteelement (19) und der Bandlappen (15) über wenigstens zwei vertikal
beabstandete Angriffspunkte oder -bereiche (24/25/44/45) zur Übertragung von Drehmomenten
oder dergleichen Verwindungs- oder Verschwenkungskräften in Eingriff miteinander sind.
4. Verankerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Halteelement (19) zum Anpassen an eine nach Einstellen und Ausrichten
des Türblatts (3) vorliegende Bandlappenlage eine verschiebbar wählbare Halterung
des Bandlappens (15) ermöglicht.
5. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Halteelement (19) ein in einer Führung (26) an der Zarge (2) parallel
zur Laibungs- und/oder Bandlappenebene verschiebbar gehaltenes Verschiebeelement (23)
umfaßt, welches mit dem Bandlappen (15) verbunden oder verbindbar ist.
6. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschiebeelement (23) eine von der Führung (26) randseitig umgriffene Platte
(37) ist, die insbesondere zum Aufnehmen eines die Platte (37) mit dem Bandlappen
(15) verbindenden Befestigers (25) ausgebildet ist.
7. Verankerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung durch ein an der Zarge (2) insbesondere in versenkter Position (17,
18) befestigtes Gehäuse (26) oder eine an der Zarge (2) vorgesehene zweite Bandtasche
gebildet ist, in welchem bzw. welcher das Verschiebeelement (23) derart aufgenommen
ist, daß es zusammen mit dem Bandlappen (15) parallel zur Laibungs- und/oder Bandlappenebene
sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung verschieblich ist, in Richtung
senkrecht zur Laibungs- oder Bandlappenebene aber festgehalten wird, und welches bzw.
welche mit Ausnehmungen (46) versehen ist, durch die eine zur Übertragung von auf
den Bandlappen (15) einwirkenden Drehmomenten oder dergleichen Verwindungskräften
geeignete, insbesondere in Abstand und relativer Lage zwischen Bandlappen (15) und
Verschiebeelement (23) an die Bandlappenlage anpaßbare Verbindung zwischen dem Verschiebeelement
(23) und dem Bandlappen (15) erfolgen kann.
8. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (26) oder die zweite Bandtasche eine Bodenplatte (30), eine Deckplatte
(31) und zwei Abstandshalter (32, 33) aufweisen und an der Zarge (2) mittels Befestigungsschrauben
oder dergleichen gehalten sind.
9. Verankerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (26) eine insbesondere bei Angreifen von Drehmomenten auf das Verschiebeelement
(23) wirksame Klemmeinrichtung zum Verklemmen des Verschiebeelements (23) aufweist.
10. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (26) derart ausgeführt ist, daß das Verschiebeelement (23) durch Festziehen
der Befestigungsschrauben zwischen der Bodenplatte (30) und der Deckplatte (31) nach
Ausrichten des Türblatts (3) verklemmbar ist.
11. Verankerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschiebeelement (23) in der Führung (26) mit Spiel gehalten ist, das so
gering ist, daß das Verschiebeelement (23) parallel zur Laibungsebene oder Bandlappenebene
verschiebbar ist, bei Angreifen eines Drehmoments aber in der Führung (26) verkantet,
vorzugsweise dergestalt, daß es sich einer Verschiebung verklemmend widersetzt.
12. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 11 und Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Spiel durch die Abstandshalter (32, 33) gewährleistet wird, die einen das
Spiel zulassenden Abstand (a5) zwischen der Bodenplatte (30) und der Deckplatte (31)
auch bei festgezogenen Befestigungsschrauben aufrechterhalten.
13. Verankerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verschiebeelement (23) mit einem Gewindeloch, bevorzugt aber zum Bilden der
wenigstens zwei Angriffspunkte mit wenigstens zwei Gewindelöchern (44, 45) versehen
ist, zum Bieten je eines Angriffs für eine den Bandlappen (15) mit dem Verschiebeelement
(23) verbindende Schraube, insbesondere einer Madenschraube (25).
14. Verankerungsvorrichtung nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch eine insbesondere eine Verklebung umfassende Sicherungseinrichtung, die ein Lösen
oder Herausdrehen der Schraube (25) bzw. der Schrauben (25) aus dem Gewindeloch oder
den Gewindelöchern (44, 45) verhindert.
15. Tür, insbesondere auf der Basis von Holzwerkstoffen aufgebaute und vorzugsweise zum
Rauch- und/oder Feuerschutz ausgelegte Tür gekennzeichnet durch wenigstens eine Verankerungsvorrichtung (14) nach einem der Ansprüche 1 bis
14.
16. Tür nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Seitenholme (5, 6) der Zarge (2) für wahlweisen Links- oder Rechtsanschlag
eines Türblattes (3) vorbereitet sind und insbesondere die beiden Halteelemente (16,
19) aufweisen.