[0001] Die Erfindung betrifft einen Transportbehälter mit seinen Innenraum vor Zugriff schützenden
Wänden.
[0002] Transportbehälter werden beispielsweise als Sicherheitsbehälter für Gefahrgut, Wertgüter
oder andere schützenswerte Gegenstände verwendet. Für eine derartige Verwendung ist
es wünschenswert, wenn der Behälter das zu transportierende Gut möglichst sicher vor
Zugriff von außen schützt. Insbesonders bei besonders wertvollem Transportgut muß
damit gerechnet werden, daß auch ein massiver Zugriff unter Einsatz aufwendiger Werkzeuge
versucht wird. Beispielsweise könnten zur unberechtigten Entnahme des Transportgutes
mechanische oder thermische, trennende oder schneidende Werkzeuge oder Sprengmittel
eingesetzt werden.
[0003] Ein Prüfkriterium für derartige Transportbehälter ist, ob sie einem Angriff mit handelsüblichem,
tragbarem mechanischen Werkzeug mindestens 30 Minuten lang widerstehen können; ein
Angriff gilt bei einer solchen Prüfung dann als erfolgreich, wenn mit dem erwähnten
Werkzeug eine Öffnung in dem Behälter mit einer lichten Weite von 300 x 300 mm innerhalb
der 30 Minuten erzeugt wurde.
[0004] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen Transportbehälter zu schaffen, der
einem Angriff im vorstehenden Sinne mit handelsüblichem, tragbaren mechanischen Werkzeug
möglichst lange über die geforderte Mindestzeitdauer hinweg widerstehen kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird dieses Ziel mit einem Transportbehälter mit seinen Innenraum
vor Zugriff schützenden, mehrschichtigen Wänden erreicht, die jeweils zumindest aus
einem Wabenkern bestehen, der beidseitig mit Deckschichten versehen ist und zumindest
auf einer Seite eine Aramidfasern enthaltende Schicht aufweist, wobei der Abstand
der Deckschichten voneinander größer ist als die maximale Eindringtiefe eines tragbaren,
mit den Händen zu haltenden Werkzeugs mit einem rotierenden Trennmittel wie einer
Trennscheibe, einem Kreissägeblatt o. dgl.
[0006] Der beidseitig mit Deckschichten kaschierte Wabenkern stellt ein Sandwich-Paneel
dar, dessen Wabenkern sich zwischen zwei Deckschichten befindet und mit diesen beispielsweise
durch Kleben verbunden ist. Die Waben des Wabenkerns sind dabei vorzugsweise so ausgerichtet,
daß ihre Längsrichtung quer zu den Deckschichten verläuft.
[0007] Es hat sich herausgestellt, daß ein derartiger Aufbau der Wände eines Transportbehälters
nicht nur einen außerordentlich guten Schutz vor äußerem Zugriff bietet, sondern darüber
hinaus auch mit relativ wenig Masse auskommt, so daß ein Behälter mit derartigen Wänden
nicht übermäßig schwer zu sein braucht. Dies verbessert die Transporteigenschaften
des Behälters erheblich.
[0008] Eine besondere Eigenschaft des Behälters besteht darin, daß seine Wände außerordentlich
viel Energie aufnehmen können und auf diese Weise den zusätzlichen Vorteil bieten,
daß sie das Transportgut nicht nur vor einer unberechtigten Entnahme schützen, sondern
auch vor Beschädigungen, beispielsweise durch Beschuß mit Faustfeuer- oder Langwaffen
sowie vor mechanischen Einwirkungen infolge eines Unfalls.
[0009] Trotz des leichten Aufbaus seiner Wände ist der Transportbehälter mit mechanischem
Werkzeug außerordentlich schwer zu öffnen: Ein Angriff mit sich hin und her bewegendem
Werkzeug wie Stichsägen oder Meißeln scheitert daran, daß die Wände des Behälters
schwingend ausweichen und/oder das Werkzeug sich verklemmt und selbst schwingt, so
daß die vom Werkzeug eingebrachte Energie zum großen Teil absorbiert wird, ohne daß
die Wände des Transportbehälters Schaden nehmen. Aufgrund ihrer stoßabsorbierenden
Eigenschaften widerstehen die Wände des Transportbehälters im übrigen auch besonders
gut verformenden Angriffen mit Hilfe beispielsweise eines Preßlufthammers.
[0010] Um dem Durchtrennen der Behälterwände mittels Trennscheiben oder Kreissägen entgegenzuwirken,
sollen die den Wabenkern der Wände beidseitig abdeckenden Deckschichten voneinander
einen Abstand haben, der größer ist als die maximale Eindringtiefe solcher Werkzeuge.
Dem liegt zum einen die Erkenntnis zugrunde, daß die rotierenden Trennmittel solcher
tragbaren, mit den Händen zu haltenden Werkzeuge einen bestimmten Maximaldurchmesser
kaum überschreiten können, da ansonsten die zum Bedienen der Werkzeuge aufzubringenden
Kräft zu groß werden, um das Werkzeug mit den Händen halten zu können. Eine weitere
Erkenntnis besteht darin, daß andere als mit den Händen zu haltende, tragbare Werkzeuge
aufgrund ihrer mangelnden Flexibilität regelmäßig nicht für einen Angriff auf einen
Transportbehälter in Frage kommen. Die maximale Eindringtiefe von Werkzeugen mit einem
rotierenden Trennmittel wie einer Trennscheibe oder einem Kreissägeblatt o. dgl. ist
in jedem Falle kleiner als der halbe Durchmesser des Trennmittels. Üblicherweise beträgt
der größte Durchmesser von Trennscheiben handbetätigter Werkzeuge heute 230 mm. Die
maximale Eindringtiefe dieser Werkzeuge ist 75 mm.
[0011] Wenn die Deckschichten der Wände des Transportbehälters einen größeren Abstand haben
als die maximale Eindringtiefe der genannten Werkzeuge, kann mit solchen Werkzeugen
jeweils nur eine der Deckschichten durchtrennt werden. Um auch die zweite Deckschicht
zu durchtrennen, müßte zunächst die erste Deckschicht und das zwischen beiden Deckschichten
vorhandene Wabenmaterial entfernt werden. Dies nimmt aufgrund der Zähigkeit des Materials
sehr viel Zeit in Anspruch. Dies führt zu dem an sich überraschenden Ergebnis, daß
relativ leicht aufgebaute Wände des Transportbehälters einen außerordentlich guten
Schutz vor äußerem Zugriff bieten.
[0012] Die Wände des Transportbehälters weisen zumindest auf einer Seite des Wabenkerns
eine Aramidfasern enthaltende Schicht auf. Eine derartige Schicht läßt sich wegen
der Aramidfasern sehr schlecht schneiden, ist schlag- und stoßfest. Beim Schneiden
der Aramidfasern kommt es zu starkem Faserziehen, welches das Schneiden behindert.
Ein Angriff mit Schneidbrenner oder Sprengstoff führt zu einem starken, schlecht löschbaren
Glimmen des Aramidfaserlaminats und behindert daher weitere Angriffe.
[0013] Die Aramidfasern enthaltende Schicht ist vorzugsweise zumindest dreilagig und weist
zwischen zwei aramidfaserhaltigen Lagen eine ein Thermoplast enthaltende Lage auf.
Zweck des Thermoplasts ist es, beispielsweise Trennscheiben beim Schneiden zuzusetzen,
durch Rauchentwicklung einen Angriff zu behindern und insbesondere durch Nachfließen
den Verschluß eines Schnittes hinter einem Schneidwerkzeug zu bewirken. Geeignete
Thermoplaste sind Polycarbonat oder Polyäthylen.
[0014] Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Aramidschicht mindestens einseitig außen mit
Gummi beschichtet ist.
[0015] Außerhalb der - bezogen auf den Transportbehälter - äußeren aramidfaserhaltigen Lage
ist vorzugsweise eine vierte Lage vorgesehen, die ein Thermoplast enthält. Eine derartige,
zusätzliche thermoplasthaltige Lage hat bezüglich eindringender Körper einen Gleiteffekt
mit der Folge, daß die energieabsorbierende Wirkung deer nachfolgenden aramidfaserhaltigen
Lage voll zum Tragen kommt.
[0016] Eine bevorzugte Ausführungsvariante eines Transportbehälters mit mehrschichtigen
Wänden zeichnet sich dadurch aus, daß die Wände von außen nach innen zumindest folgende
Schichten umfassen:
Eine erste Schicht, die von einem beidseitig mit Deckschichten versehenen Wabenkern
gebildet wird,
eine zweite Schicht, die Aramidfasern enthält,
eine mit Gas gefüllte Zwischenschicht als dritte Schicht,
eine vierte Schicht, die von einem beidseitig mit Deckschichten versehenen Wabenkern
gebildet wird, sowie
eine fünfte Schicht, die Aramidfasern enthält.
[0017] Die Vorteile der ersten und zweiten Schicht sowie der diesen entsprechenden vierten
und fünften Schicht wurden bereits erläutert. Die dritte Schicht, die mit Gas gefüllte
Zwischenschicht, dient als Ansprengsicherung und zur Beschußhemmung. Das Gas kann
beispielsweise Umgebungsluft sein. Die Zwischenschicht wird dann einfach dadurch hergestellt,
daß für einen Abstand zwischen den an die Zwischenschicht angrenzenden Schichten gesorgt
wird.
[0018] Eine bevorzugte Variante eines Transportbehälters der letztgenannten Art zeichnet
sich dadurch aus, daß der Transportbehälter zweiteilig ist und einen äußeren und einen
inneren, vom äußeren trennbaren Behälterteil umfaßt, von denen die Wände des äußeren
Behälterteils die erste und zweite Schicht umfassen, während die Wände des inneren
Behälterteils die vierte und fünfte Schicht umfassen und sich die Zwischenschicht
zwischen den Wänden beider Behälterteile befindet. Zusätzliche Schichten können sowohl
an dem äußeren als auch an dem inneren Behälterteil vorgesehen sein. Der innere Behälterteil
muß dazu entsprechend so in den äußeren Behälterteil eingesetzt werden, daß er einen
Abstand zu dessen Innenwänden hat. Dann bieten beide Behälter zusammen sämtliche Vorteile
des vorstehend beschriebenen, mindestens fünfschichtigen Transportbehälters. Befinden
sich der innere und der äußere Behälter in einer sicheren Umgebung, kann der innere
Behälter dem äußeren Behälter entnommen und separat transportiert werden. Dies macht
es wesentlich leichter, den inneren Behälter zu handhaben.
[0019] Alle Varianten des Transportbehälters zeichnen sich vorzugsweise durch eine Schicht
in Form einer Alarmfolie mit mindestens einem eingelassenen elektrischen Leiter aus.
Die Alarmfolie kann - zumindest teilweise - aus Aramidfasergewebe bestehen, in das
der oder die elektrischen Leiter eingewebt sind. Vorzugsweise ist für jede Wand nur
ein elektrischer Leiter vorgesehen, der in dem Aramidfasergewebe oder der Alarmfolie
schlangenförmig verlegt ist. Eine weitere, gut geeignete Alarmfolie besteht aus einer
Folie aus Polyäthylen (PE), auf die die erforderlichen Leiterbahnen aufgedruckt sind.
Sinn der Alarmfolie ist es, einen Angriff auf den Transportbehälter auch dann bemerken
zu können, wenn der Transportbehälter nicht unter unmittelbarer Beobachtung steht.
Im Falle eines Angriffs auf den Transportbehälter kommt es nämlich regelmäßig zur
Beschädigung des elektrischen Leiters. Dadurch kann beispielsweise ein Signal oder
eine Alarmanlage ausgelöst werden.
[0020] Die Alarmfolie befindet sich vorzugsweise außerhalb der äußeren Deckschicht des äußeren
Wabenkerns. Sie wird außen vorzugsweise von einer Schutzschicht, die vorzugsweise
aus Aluminiumblech besteht, abgedeckt. Abgesehen von der Schutzschicht ist dann die
Alarmfolie die äußerste Schicht des Transportbehälters und wird dementsprechend bei
einem Angriff als erstes beschädigt. Dadurch kann ein entsprechender Alarm frühzeitig
ausgelöst werden.
[0021] Jeder Wabenkern besteht vorzugsweise aus schwer entflammbarem Material, und zwar
bevorzugt aus einem Leichtmetall wie Aluminium. Auch die Deckschichten zu beiden Seiten
jedes Wabenkerns bestehen vorzugsweise aus schwerentflammbarem Material, welches bevorzugt
Leichtmetall wie Aluminium ist. Der Gewichtsvorteil, den beispielsweise Aluminium
bietet, sowie die Vorteile, die sich daraus ergeben, daß Aluminium schwer entflammbar
ist, liegen auf der Hand. Außerdem ist ein derartiges Aluminium-Sandwich auch besonders
stoßabsorbierend.
[0022] Ein bevorzugter Transportbehälter weist außerdem vorzugsweise eine Abschlußschicht
auf der Innenseite seiner Wände auf, die vorzugsweise ein Blech oder ein Gitter ist.
Die Abschlußschicht soll Beschädigungen der fünften Schicht durch das Transportgut
verhindern.
[0023] Ein zu öffnender Transportbehälter der vorbeschriebenen Art weist vorzugsweise einen
Verriegelungskäfig in seinem Inneren auf, der mit Verriegelungselementen versehen
ist, um den Transportbehälter zu verriegeln. Die Verriegelungselemente sind vorzugsweise
fernbetätigbar. Dies ermöglicht es, das Schloß des Behälters in sein Inneres zu verlegen,
so daß es vor äußeren Angriffen genauso geschützt ist, wie das Transportgut. Das Schloß
kann beispielsweise funkferngesteuert geöffnet und geschlossen werden.
[0024] Die zu verriegelnde Zugangsöffnung zum Inneren des Transportbehälters kann auf verschiedene
der an sich bekannten Arten verschlossen sein, beispielsweise mit Hilfe eines Deckels,
der sich auch an der Rückwand oder Seitenwand des Behälters befinden kann, oder durch
eine Glocke.
[0025] Der Transportbehälter weist außerdem vorzugsweise Befestigungselemente zum Befestigen
des Transportbehälters an einem Transportmittel auf. Transportbehälter und Befestigungsmittel
können dabei so ausgeführt sein, daß der Transportbehälter den Aufbau eines Fahrzeugs
darstellt. Insbesondere im letzteren Fall kann für den Transportbehälter ein weiter
in seinen Innenraum passender Innenbehälter vorgesehen sein, der aus dem Transportbehälter
entnommen werden kann und das Transportgut aufnimmt.
[0026] Wie sich herausgestellt hat, ist der erfindungsgemäße Transportbehälter mit Vorteil
auch als Lagerbehälter für Wert- oder Gefahrgüter zu verwenden.
[0027] Die Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Hilfe der Figuren näher
erläutert werden. Diese zeigen:
- Figur 1
- einen Transportbehälter in perspektivischer Darstellung mit teilweise geschnittenen
Seitenwänden;
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch den Transportbehälter aus Fig. 1;
- Figur 3
- einen Querschnitt durch den Transportbehälter aus Fig. 1;
- Figur 4
- einen Schnitt parallel zum Boden des Transportbehälters aus Fig. 1;
- Figur 5
- den Transportbehälter aus Fig. 1 mit freigelegten Alarmfolien; und
- Figur 6
- einen mehrteiligen Verriegelungskäfig für den Transportbehälter aus Fig. 1.
[0028] Bestandteile des quaderförmigen Transportbehälters 10 aus Fig. 1 sind im wesentlichen
ein wannenförmiges Unterteil 12, das auf seiner Oberseite mit einem abnehmbaren Deckel
14 verschlossen ist. Das Unterteil 12 wird von einem Boden und vier Seitenwänden 16
gebildet. Der Deckel 14 sowie die Seitenwände 16 und der Boden des Unterteils 12 sind
in mehreren Schichten aufgebaut und werden von Metallprofilen 18 gefaßt und zusammengehalten.
[0029] Der Aufbau der Schichten ist sowohl für den Deckel 14 als auch für die Seitenwände
16 und den Boden des Transportbehälters 10 identisch, wie aus Fig. 2 hervorgeht. Eine
äußerste Schicht 20 wird von einem Aluminiumblech gebildet und dient zum Schutz einer
darunterliegenden Alarmfolie 22 vor Beschädigungen. Die Alarmfolie 22 besteht aus
einem Aramidfasergewebe, in das ein elektrischer Leiter 24 schlangenlinienförmig eingewebt
ist. Dies ist leicht der Fig. 5 zu entnehmen, die den Behälter 10 ohne die Aluminiumbleche
20 zeigt. Mit Hilfe des elektrischen Leiters 24 können Beschädigungen der Alarmfolie
22 automatisch ermittelt werden, indem ein Signal ausgelöst wird, sobald der elektrische
Leiter an irgendeiner Stelle unterbrochen ist. Da es auch ohne gewaltsamen Angriff
auf den Behälter 10 im Einzelfalle zu einer Unterbrechung eines der elektrischen Leiter
24 kommen kann, ist in jeder Alarmfolie vorzugsweise mindestens eine zweite Leiterschleife
als Reserve im Falle des Ausfalls der dargestellten elektrischen Leiter 24 eingearbeitet.
[0030] Eine dritte Schicht wird von einem Aluminiumwabenkern 26 gebildet, der beidseitig
mit Aluminiumblech kaschiert ist. Die Achsen der Waben des Wabenkerns sind - wie in
den Fig. 1 - 4 angedeutet - in Wanddickenrichtung ausgerichtet. Die aus dem Wabenkern
26 mit seiner beidseitigen Kaschierung aus Aluminiumblech bestehende Schicht ist stoßabsorbierend
und widersteht besonders gut verformenden Angriffen, beispielsweise mit Hilfe eines
Meißels oder eines Preßlufthammers. Die Schicht läßt sich zwar möglicherweise - je
nach Material aus dem sie besteht - ansägen; aufgrund ihrer großen Dicke ist es jedoch
unwahrscheinlich, daß eine Säge in der Lage ist, sowohl die äußere als auch die innere
Kaschierung gleichzeitig durchzusägen.
[0031] An die innenseitige Kaschierung des Aluminiumwabenkerns 26 schließt sich eine Schicht
an, die aus drei Lagen besteht, nämlich einem Aramidfaserlaminat 28, einer Kunststoffschicht
30 und einem weiteren Aramidfaserlaminat 32. Die Kunststoffschicht 30 ist somit zwischen
den beiden Aramidfaserlaminaten 28 und 32 eingebettet. Die Kunststoffschicht 30 enthält
vorzugsweise ein Thermoplast wie Polycarbonat oder Polyäthylen. Die dreilagige Schicht
aus den beiden Aramidfaserlaminaten 28 und 32 und der Kunststoffschicht 30 läßt sich
nur sehr schwer schneiden. Dies liegt an den Eigenschaften des Aramidfaserlaminats,
das sowohl schlagfest als auch stoßfest ist und sich deshalb sehr schlecht schneiden
läßt, weil beim Schneiden ein starkes Faserziehen auftritt, welches das Schneiden
behindert. Im Falle eines Angriffs mit Sprengstoff oder Schweißbrenner kommt es zu
einem starken und schlecht löschbaren Glimmen des Aramidfaserlaminats, welches weitere
Angriffe auf das Laminat behindert. Die Kunststoffschicht 30 zwischen den beiden Aramidfaserlaminaten
28 und 32 hat zur Folge, daß beispielsweise eine Trennscheibe beim Schneiden der dreilagigen
Schicht zusetzt. Außerdem kommt es beim Schneiden mit der Trennscheibe zu einer starken
Rauchentwicklung und vor allem zu einem Nachfließen des Kunststoffes in den Schnitt,
der sich dadurch wieder verschließt. Der nachfließende Kunststoff wird durch gezogene
Fasern oder Faserschnitzel zusätzlich verfestigt. Dadurch wird ein erneutes Auftrennen
erheblich behindert.
[0032] Außerhalb des äußeren Aramidfaserlaminats 28 kann bei Bedarf eine zusätzliche thermoplasthaltige
Kunststoffschicht vorgesehen werden, die bewirkt, daß die energieabsorbierende Wirkung
des Aramidfaserlaminats 28 im Falle eindringender Körper aufgrund der Gleiteigenschaften
des Thermoplasts voll zum Tragen kommt.
[0033] Auf das innere Aramidfaserlaminat 32 folgt eine Zwischenschicht, die aus Luft oder
einem anderen Gas oder Gasgemisch besteht und auf ihrer Innenseite von einem weiteren
beidseitig mit Deckschichten aus Aluminiumblech kaschierten Aluminiumwabenkern 36
begrenzt ist. Die Zwischenschicht 34 läßt sich leicht dadurch herstellen, daß das
innere Aramidfaserlaminat 32 und der zweite Aluminiumwabenkern 36 in einem Abstand
zueinander fixiert werden, so daß die Zwischenschicht 34 als Zwischenraum zwischen
den beiden vorgenannten Schichten entsteht. Die Zwischenschicht 34 dient der Ansprengsicherung
und der Beschußhemmung.
[0034] Auf der Innenseite der inneren Kaschierung des zweiten Aluminiumwabenkerns 36 schließt
sich die zweite dreilagige Schicht an, deren erste Lage (oder Teilschicht) von einem
Aramidfaserlaminat 38 gebildet wird, auf das nach innen eine Kunststoffschicht 40
folgt, die ihrerseits auf der Innenseite von einer weiteren Lage aus Aramidfaserlaminat
abgedeckt ist. Die auf der Innenseite der Zwischenschicht 34 befindlichen Schichten
entsprechen damit den auf der Außenseite der Zwischenschicht 34 befindlichen Schichten,
jedoch sind sie im Ausführungsbeispiel dünner ausgeführt. Sie können jedoch auch gleich
dick oder dicker sein. Auf der Innenseite des innersten Aramidfaserlaminats 42 befindet
sich schließlich ein nicht dargestelltes Abschlußblech oder Abschlußgitter, um Beschädigungen
der Wände des Transportbehälters 10 von innen zu verhindern.
[0035] Die Schichten der Seitenwände werden von verschiedenen Metallprofilen 18 eingefaßt
und gehalten. Eckprofile 50 verbinden die Schichten verschiedener Seiten über die
Ecken und Kanten des Transportbehälters 10. Abstandsprofile 52 sorgen für den Abstand
zwischen der Lage aus Aramidfaserlaminat 32 und der äußeren Kaschierung des Wabenkerns
36 zum Herstellen der Zwischenschicht 34.
[0036] Wie die einzelnen Schichten insbesondere an den Ecken und Kanten des Transportbehälters
10 aneinanderstoßen, ergibt sich für das Ausführungsbeispiel aus den Figuren 2, 3
und 4. Insbesondere den Figuren 2 und 3 ist zu entnehmen, daß die Schichten 20, 22,
26, 28, 30, 32, 34, 36, 38, 40 und 42 des Bodens sämtlich im wesentlichen die gleiche
Flächenausdehnung haben und genau übereinander angeordnet sind. Dementgegen haben
die bezüglich der jeweiligen Zwischenschicht 34 innenliegenden Schichten 36, 38 und
40 jeder Seitenwand ein kleineres Flächenmaß als die jeweils äußeren Schichten 20,
22, 26, 28, 30 und 32 der gleichen Seitenwand. Außerdem sind die inneren Schichten
gegenüber den äußeren Schichten nach oben versetzt und stehen auf den inneren Schichten
des Bodens auf. Figur 4 ist zusätzlich zu entnehmen, daß die Zwischenschichten 34
der Seitenwände nicht miteinander verbunden sind, sondern durch die inneren Schichten
der Längsseitenwände unterbrochen sind. Die inneren Schichten der Längsseitenwände
erstrecken sich zwischen den innenliegenden Lagen aus Aramidfaserlaminat 32 der schmalen
Seitenwände, während sich die inneren Schichten der schmalen Seitenwände zwischen
den inneren Schichten der Längsseitenwände erstrecken. Beim Deckel 14 sind die Schichten
so ausgeführt, daß deren innere Schichten bei geschlossenem Deckel zwischen den Innenseiten
der Seitenwände liegen. Die äußeren Schichten des Deckels 14 liegen mit ihrer Innenseite
auf den Oberkanten der inneren Schichten der Seitenwände auf. Die Eckprofile 50 des
Deckels weisen jeweils Zentrierschrägen 54 auf, die mit entsprechenden Gegenschrägen
56 an den oberen Abstandsprofilen 52 der Seitenwände Zusammenwirken.
[0037] Im Inneren des Transportbehälters ist ein nur in Figur 6 dargestellter, mehrteiliger
Verriegelungskäfig 60 angeordnet. Der Verriegelungskäfig 60 umfaßt zwei U-förmige
Rahmenteile 62, die fest mit den Längsseitenwänden und dem Boden des Transportbehälters
verbunden sind. Bei geschlossenem Transportbehälter 10 sind die zwei freien Enden
eines jeden U-förmigen Rahmenteils 62 durch jeweils einen Verriegelungsbalken 64 miteinander
verbunden. Die insgesamt zwei Verriegelungsbalken 64 sind auf der Innenseite des Deckels
befestigt. Die Rahmenteile 62 und die Verriegelungsbalken 64 bestehen jeweils aus
Vierkantprofilen. Die Verriegelungsbalken 64 können mit den Verriegelungs-Rahmenteilen
62 mittels eines nicht dargestellten, funkferngesteuerten Schließmechanismusses verriegelt
werden. Diese Verriegelung findet somit vor äußerem Zugriff geschützt im Inneren des
Transportbehälters 10 statt. Zum Öffnen des Transportbehälters 10 muß der Verschließmechanismus
per Fernbedienung entriegelt werden. Anschließend kann der Deckel 14 von dem Unterteil
12 des Transportbehälters 10 abgenommen werden.
[0038] Eine innere Abschlußschicht, beispielsweise in Form eines Bleches, eines Gitters
oder einer weiteren Kunststoffschicht zum Schutz der inneren Aramidfaserschichten
42 ist in den Figuren nicht dargestellt, kann jedoch innen am Verriegelungskäfig 60
oder zwischen den Aramidfaserschichten 42 und dem Verriegelungskäfig 60 vorgesehen
werden.
[0039] Bei anderen Ausführungsformen des Transportbehälters, beispielsweise mit einer andersartigen
oder anders ausgeführten Öffnung, ist der Verriegelungskäfig unter Umständen anders
ausgeführt als im Ausführungsbeispiel.
[0040] Außer der in den Figuren abgebildeten Ausführungsform des Transportbehälters 10 ist
es auch möglich, beispielsweise Aufbauten von Transportmitteln als Transportbehälter
der beschriebenen Art auszuführen. Je nach Art des Transportbehälters kann das zu
transportierende Gut in einen gesonderten Behälter in dem Innenraum des Transportbehälters
10 gelagert werden. In den Figuren ebenfalls nicht dargestellt sind verschiedene Befestigungselemente,
um den Transportbehälter an verschiedenen Transportmitteln befestigen zu können.
[0041] Es hat sich herausgestellt, daß ein Transportbehälter der beschriebenen Art einem
Angriff im einleitend genannten Sinn unter Verwendung handelsüblicher, tragbarer mechanischer
Werkzeuge weit länger als gefordert widersteht und sich durch eine große Stoßabsorption,
ein geringes Gewicht sowie große Sicherheit gegen eindringende Teile auszeichnet.
Er ist außerdem sehr hitzebeständig.
1. Transportbehälter (10) mit seinen Innenraum vor Zugriff schützenden, mehrschichtigen
Wänden (14, 16), die jeweils zumindest aus einem Wabenkern (26, 36) bestehen, der
beidseitig mit Deckschichten versehen ist und zumindest auf einer Seite eine Aramidfasern
enthaltende Schicht (28, 32, 38, 42) aufweist, wobei der Abstand der Deckschichten
voneinander größer ist als die maximale Eindringtiefe eines tragbaren, mit den Händen
zu haltenden Werkzeugs mit einem rotierenden Trennmittel wie einer Trennscheibe, einem
Kreissägeblatt o. dgl.
2. Transportbehälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aramidfasern enthaltende Schicht (28, 32, 38, 42)
zumindest dreilagig ist und zwischen zwei aramidfaserhaltigen Lagen (28, 32, 38, 42)
eine ein Thermoplast enthaltende Lage (30, 40) aufweist.
3. Transportbehälter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aramidfasern enthaltende Schicht (28, 32, 38, 42)
ihrerseits mindestens einseitig mit Gummi beschichtet ist.
4. Transportbehälter nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine vierte Lage der
Aramidfasern enthaltenden Schicht, welche ein Thermoplast enthält und sich bezogen
auf den Transportbehälter außerhalb der äußeren aramid-faserhaltigen Lage befindet.
5. Transportbehälter nach Anspruch 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Thermoplast Polycarbonat oder Polyäthylen enthält.
6. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wände (14, 16) von außen nach innen zumindest folgende
Schichten umfassen:
- eine erste Schicht, die von einem beidseitig mit Deckschichten versehenen Wabenkern
(26) gebildet wird,
- eine zweite Schicht (28, 32), die Aramidfasern enthält,
- eine mit Gas gefüllte Zwischenschicht (34) als dritte Schicht,
- eine vierte Schicht, die von einem beidseitig mit Deckschichten versehenen Wabenkern
(36) gebildet wird, sowie
- eine fünfte Schicht (38, 42), die Aramidfasern enthält.
7. Transportbehälter nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Transportbehälter zumindest zweiteilig ist und einen
äußeren und einen inneren, vom äußeren trennbaren Behälterteil umfaßt, von denen die
Wände des äußeren Behälterteils die erste und zweite Schicht umfassen, während die
Wände des inneren Behälterteils die vierte und fünfte Schicht umfassen und sich die
Zwischenschicht zwischen den Wänden beider Behälterteile befindet.
8. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch eine Schicht in Form einer Alarmfolie (22) mit mindestens einem
eingelassenen elektrischen Leiter (24).
9. Transportbehälter nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Alarmfolie (22) Aramidgewebe umfaßt, in das der oder
die elektrischen Leiter (24) eingewebt sind.
10. Transportbehälter nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Alarmfolie (22) einer Seitenwand jeweils einen in
Schlangenlinien verlegten elektrischen Leiter (24) umfaßt.
11. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Alarmfolie (22) außerhalb der äußeren Deckschicht
des äußeren Wabenkerns (26) befindet.
12. Transportbehälter nach Anspruch 11,
gekennzeichnet durch eine Schutzschicht (20) außerhalb der Alarmfolie (22).
13. Transportbehälter nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht (20) Aluminiumblech enthält.
14. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Wabenkern (26, 36) aus schwerentflammbarem Material
besteht.
15. Transportbehälter nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Wabenkern (26, 36) aus Leichtmetall besteht.
16. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschichten jedes Wabenkerns (26, 36) aus Leichtmetallblech
bestehen.
17. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
gekennzeichnet durch jeweils eine Abschlußschicht auf den Innenseiten seiner Wände.
18. Transportbehälter nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abschlußschicht ein Blech oder ein Gitter ist.
19. Zu öffnender Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
gekennzeichnet durch einen Verriegelungskäfig (60) in seinem Inneren, der mit Verriegelungselementen
versehen ist, um den Transportbehälter von innen zu verriegeln.
20. Transportbehälter nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungselemente fernbetätigbar sind.
21. Transportbehälter nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungselemente funkferngesteuert sind.
22. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 21,
gekennzeichnet durch Befestigungselemente zum Befestigen des Transportbehälters an
einem Transportmittel.