Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dampferzeugungs- und Kreislaufanlage mit
einem Zwangsdurchlaufdampferzeuger, der mindestens einen Verdampfer, eine Abscheideflasche,
einen Entspannungstank und eine zum Verdampfer verlaufende Speiseleitung mit einer
Speiseeinheit aufweist, von welcher Abscheideflasche eine Dampfaustrittsleitung zu
einer Dampfverarbeitungsstelle wegführt, welche Abscheideflasche über eine Zufuhrleitung
mit dem Verdampfer verbunden ist. Sie betrifft weiter ein Verfahren zum Betrieb einer
solchen Anlage während einem Kaltstart bei genügender Qualität des Arbeitsmediums
des Dampf-Wasserkreislaufes, ein Verfahren zum Reinigen des Dampfwasserkreislaufes
während einem Kaltstart bei ungenügender Qualität des Arbeitsmediums des Dampf-Wasserkreislaufes,
ein Verfahren zum Betrieb während einem Warmstart bei genügender Qualität des Arbeitsmediums
und ein Verfahren zum Reinigen des Dampf-Wasserkreislaufes während einem Warmstart,
Voll- oder Teillastbetrieb bei ungenügender Qualität des Arbeitsmediums.
Stand der Technik
[0002] Verunreinigungen im Dampf-Wasserkreislauf von Dampferzeugungs- und Kreislaufanlagen,
beispielsweise Dampfkraftwerken können zu Ablagerungen und Korrosion, in deren Folge
zu Betriebsstörungen und Schäden führen. Deshalb muss das Betriebsmedium von solchen
Anlagen gereinigt werden.
[0003] In Anlagen mit Trommelkesseln werden Verunreinigungen durch die Abschlämmung des
Kesselwassers entfernt. Diese stützt sich auf das folgende Prinzip: in der Kesseltrommel
erfolgt eine Verdampfung des Wassers. Nicht-flüchtige Substanzen verbleiben im Kesselwasser
und konzentrieren sich dadurch auf. Mit dem Abschlämmen des Kesselwassers werden diese
Substanzen somit in konzentrierter Form und somit effizient aus dem Kreislauf entfernt.
[0004] In Anlagen mit Zwangsdurchlaufkesseln kann kein Wasser abgeschlämmt werden: das Speisewasser
tritt in den Kessel ein und verlässt ihn als Dampf. Folglich verbleiben alle nicht-flüchtigen
Substanzen im Kessel. So sind Ablagerungen von Eisenoxiden im Verdampferteil denn
auch nicht unüblich. Im Falle von Zwangsdurchlaufkesseln werden daher üblicherweise
im Kreislauf Kondensatreinigungsanlagen eingesetzt, in welchen das Kondensat vor Rückführung
in den Dampferzeuger filtriert und gegebenenfalls mittels Ionentauscher auch entsalzt
wird.
[0005] Beim Kaltstart und Abfahren von Zwangsdurchlaufkesseln, während Verdampferinstabilitäten
und während einem Teillastbetrieb, während welchen Zuständen Nassdampf in den Abscheider
gelangt, erfolgt eine Rezirkulation des Kesselwassers mittels einer Pumpe. Es erfolgt
somit eine Umwälzung während dem An- und Abfahren, wozu das Wasserniveau im Abscheider
einen Sollwert erreichen muss. Mit steigender Beheizung des Kessels nimmt die Dampferzeugung
zu und entsprechend nimmt die Umwälzmenge ab.
[0006] Bei Zwangsdurchlaufkesseln gelangt nach einer bestimmten Heizleistung überhitzter
Dampf in den Abscheider, so dass ein reiner Zwangsdurchlaufbetrieb erfolgen kann.
Darstellung der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dampferzeugungsanlage zu schaffen,
welche, wenn als Zwangsdurchlaufkessel ausgebildet, keine Kondensatreinigungsanlage
und keine Pumpe zur Rezirkulation benötigt, und mit welcher sich ein Anfahren mit
einem Reinigen kombinieren lässt.
[0008] Erfindungsgemäss wird dies mit einer Dampferzeugungsanlage erreicht, bei welcher
die Abscheideflasche
- über einen mit einem ersten Regelventil ausgerüsteten Rezirkulationsleitungsabschnitt
mit einem ersten Wasserbehältnis in Verbindung steht,
- über einen weiteren, mit einem zweiten Regelventil ausgerüsteten Leitungsabschnitt
mit einem zweiten Wasserbehältnis in Verbindung steht,
- über einen dritten, mit einem dritten Regelventil ausgerüsteten Leitungsabschnitt
mit dem Entspannungstank in Verbindung steht,
- über einen vierten, mit einem vierten Regelventil ausgerüsteten Leitungsabschnitt
ebenfalls mit dem Entspannungstank in Verbindung steht,
- wobei im Betrieb der Dampferzeugungsanlage der Druck im ersten Wasserbehältnis höher
als der Druck im zweiten Wasserbehältnis ist.
[0009] Das Wasserbehältnis mit einem ersten Druck kann beispielsweise eine ND-Dampftrommel,
ein Speisewasserbehälter oder ein Vorwärmer der Anlage sein. Das Wasserbehältnis mit
dem niedrigeren, d.h. zweiten Druck kann beispielsweise der Hotwell eines Kondensators
einer von der Dampfkesselanlage gespiesenen Dampfturbogruppe sein, ein Speisewasserbehälter
oder ein Rohwassertank.
[0010] Das Verfahren zum Betrieb dieser Anlage während einem Kaltstart bei genügender Qualität
des Arbeitsmediums des Dampf-Wasserkreislaufes zeichnet sich dadurch aus, dass das
zweite Regelventil des weiteren Leitungsabschnittes geöffnet wird und das erste, dritte
und vierte Regelventil geschlossen werden, so dass der Wasseranteil in der Abscheideflasche
durch den weiteren Leitungsabschnitt in das zweite Wasserbehältnis abgeleitet wird.
[0011] Weiter zeichnet sich das Verfahren zum Betrieb dieser Anlage zum Reinigen des Arbeitsmediums
des Dampf-Wasserkreislaufs während einem Kaltstart bei ungenügender Qualität des Arbeitsmediums
des Dampf-Wasserkreislaufs dadurch aus, dass das dritte Regelventil im dritten, als
Abschlämmleitung für einen grossen Mengenstrom bei kleiner Druckdifferenz ausgebildeten
Leitungsabschnitt geöffnet wird und das erste, zweite und vierte Regelventil geschlossen
werden, so dass der Wasseranteil ungenügender Qualität in der Abscheideflasche durch
den dritten Leitungsabschnitt in den Entspannungstank abgeleitet wird.
[0012] Das Verfahren zum Betrieb der Anlage während einem Warmstart bei genügender Qualität
des Arbeitsmediums des Dampf-Wasserkreislaufes, wobei der Druck in der Abscheideflasche
höher als der Druck im ersten Wasserbehältnis ist, zeichnet sich dadurch aus, dass
das erste Regelventil im Rezirkulationsleitungsabschnitt geöffnet wird und das zweite,
dritte und vierte Regelventil geschlossen werden, so dass der Wasseranteil in der
Abscheideflasche aufgrund der Druckdifferenz zwischen derselben und dem ersten Wasserbehältnis
durch den Rezirkulationsleitungsabschnitt in das erste Wasserbehältnis strömt.
[0013] Das Verfahren zum Betrieb der Anlage zum Reinigen des Dampf-Wasserkreislaufes während
einem Warmstart, Voll- oder Teillastbetrieb bei ungenügender Qualität des Arbeitsmediums
des Wasser-Dampfkreislaufes zeichnet sich dadurch aus, dass der Verdampfer so beaufschlagt
wird, dass Nassdampf in die Abscheideflasche gelangt, und dass das vierte Regelventil
im vierten, als Abschlämmleitung für einen kleinen Massenstrom bei grosser Druckdifferenz
ausgebildeten Leitungsabschnitt geöffnet wird und das erste, zweite und dritte Regelventil
geschlossen werden, so dass der Wasseranteil ungenügender Qualität in der Abscheideflasche
durch den vierten Leitungsabschnitt in den Entspannungstank abgeleitet wird.
[0014] Die Vorteile der Erfindung sind im wesentlichen darin zu sehen, dass im Wasser-Dampfkreislauf
keine Kondensatreinigungsanlage notwendig ist. Das Anfahren und der Teillast-Betrieb
erfolgt nicht mit dem bekannten, klassischen Umwälzbetrieb, insbesondere ist dazu
keine Pumpe notwendig und es müssen keine grösseren Schalthandlungen vorgenommen werden.
Weiter kann das Reinigen mit dem Anfahren, insbesondere Kaltanfahren der Anlage kombiniert
werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0015] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand eines thermischen
Kraftwerkes rein schematisch dargestellt. Es sind nur die für das Verständnis der
Erfindung wesentlichen Elemente dargestellt.
Weg zur Ausführung
[0016] Im Dampferzeuger 1 des thermischen Kraftwerkes, der mit Brennern ausgerüstet sein
kann oder durch die Abgase mindestens einer Gasturbine durchströmt sein kann, d.h.
als Abhitze-Dampferzeuger ausgebildet ist, wird der Dampf für die Dampfturbine 2 erzeugt,
der vom Dampferzeuger 1 durch die Frischdampfleitung 3 der Dampfturbine 2 zugeführt
wird. Die Dampfturbine 2 treibt einen Generator 4. Der Abdampf der Dampfturbine 2
wird dem Kondensator 5 mit einem Hotwell 6 zugeführt. Die Speisewasserpumpe ist mit
der Bezugsziffer 28 bezeichnet.
[0017] In vereinfachter Weise sind im Dampferzeuger 1 ein ND-Economiser 7, ein ND-Verdampfer
26, ein HD-Economiser 27, ein HD-Verdampfer 8 und ein Überhitzer 9 dargestellt, an
welchem Überhitzer 9 die Frischdampfleitung 3 zur Dampfturbine 2 anschliesst. Die
Niederdrucktrommel ist mit der Bezugsziffer 10 angedeutet. Von der Niederdrucktrommel
10 verläuft eine Niederdruckdampfleitung 29 zur Dampfturbine 2. Eine Speiseeinheit
11, bestehend aus Speisepumpe und zugehörigem Regelventil, fördert das Wasser aus
der ND-Trommel 10 durch die Leitung 12, dem HD-Economiser 27 und HD-Verdampfer 8 zu
einer Abscheideflasche 13, auch Separator genannt. Von der Abscheideflasche 13 verläuft
bei der gezeichneten Ausführung eine Dampfleitung 14 zum Überhitzer 9, von welchem
die Frischdampfleitung 3 zur Dampfturbine 2 führt. Bei anderen, nicht gezeigten Ausführungen
führt die Dampfleitung 14 nicht zu einem Überhitzer 9 und einer Dampfturbine 2 als
Dampfverarbeitungsstellen, sondern beispielsweise zu einem nicht mit einer Energieerzeugung
verbundenen Dampfnetz als Dampfverarbeitungsstelle.
[0018] Gemäss der Zeichnungsfigur ist unten an der Abscheideflasche 13 eine Ausströmleitung
15 angeschlossen, von welcher verschiedene Leitungsabschnitte 16, 18 und 20 abzweigen,
und,die sich weiter in einem Leitungsabschnitt 25 fortsetzt. Es ist offensichtlich,
dass jeder Leitungsabschnitt 16, 18, 20, 25 einzeln und für sich separat an der Abscheideflasche
13 angeschlossen sein kann. Entscheidend ist lediglich, dass die Abscheideflasche
13 über verschiedene Leitungsabschnitte mit weiteren Anlageteilen in Verbindung steht.
[0019] Von der Ausströmleitung 15 zweigt ein Rezirkulationsleitungsabschnitt 16 ab, in welchem
ein erstes Regelventil 17 angeordnet ist und der zur ND-Trommel 10 zurück verläuft.
[0020] Die Ausströmleitung 15 setzt sich über einen weiteren Leitungsabschnitt 25 zum Hotwell
des Kondensators 5 fort. In diesem weiteren Leitungsabschnitt 25 ist ein zweites Regelventil
23 angeordnet.
[0021] Die ND-Trommel 10 ist somit im Betrieb der Anlage ein Wasserbehältnis mit einem ersten
Druck, der niedriger als der Druck in der Abscheideflasche 13 ist, und der Hotwell
6 ein Wasserbehältnis mit einem zweiten Druck, der niedriger als der erste Druck ist.
[0022] Als Wasserbehältnis mit einem ersten Druck kann bei weiteren Ausführungen auch eine
ND-Trommel, ein Speisewasserbehälter oder ein Vorwärmer dienen.
[0023] Als Wasserbehältnis mit einem zweiten, tieferen Druck können der Kondensator, bei
dem sogar Vakuum vorherrscht, ein weiterer Speisewasserbehälter oder ein Rohwassertank
dienen.
[0024] Von der Ausströmleitung 15 zweigt ein dritter Leitungsabschnitt 18 als Abschlämmleitung
mit einem dritten Regelventil 19 und ein vierter Leitungsabschnitt 20 als zweite Abschlämmleitung
mit einem vierten Regelventil 21 zu einem Entspannungstank 22 ab, der auch als Blowdown
Tank bezeichnet wird.
[0025] Die erstgenannte Abschlämmleitung, d.h. der dritte Leitungsabschnitt 18 ist für einen
grösseren Massenstrom bei einer ersten, kleinen Druckdifferenz zwischen der Abscheideflasche
13 und dem Entspannungstank 22, und die zweitgenannte Abschlämmleitung, d.h. der vierte
Leitungsabschnitt 20 für einen kleineren Massenstrom bei einer zweiten Druckdifferenz,
die grösser als die erste Druckdifferenz ist, ausgebildet.
[0026] Die gezeigte Anlage lässt sich nun wie folgt betreiben.
[0027] Es sei angenommen, dass die Wasserqualität ungenügend ist und das Kraftwerk mit einem
Kaltstart in Betrieb gesetzt wird.
[0028] Grundsätzlich ist während einer ersten Zeitspanne die Druckdifferenz zwischen der
Abscheideflasche 13 und der Niederdrucktrommel 10 für eine Rezirkulation durch die
Rezirkulationsleitung 16 ungenügend. Die Speiseeinheit 11 wird nun derart betrieben,
dass der HD-Verdampfer 8 mit ca. 30 % des nominalen Wasserstromes (im Vergleich mit
Vollastbetrieb) durchströmt wird.
[0029] Das dritte Regelventil 19 im dritten Leitungsabschnitt 18 ist in der Offenstellung,
das erste Regelventil 17 im Rezirkulationsleitungsabschnitt 16 vor der Niederdrucktrommel
10, das zweite Regelventil 23 im weiteren Leitungsabschnitt 25 vor dem Hotwell 6 und
das vierte Regelventil 21 im vierten Leitungsabschnitt 20 vor dem Entspannungstank
22 sind geschlossen.
[0030] Der dritte Leitungsabschnitt 18 ist für einen grossen Massenstrom bei kleiner Druckdifferenz
zwischen Abscheideflasche 13 und Entspannungstank 22 ausgelegt, und damit kann das
Wasser solange abgezogen werden, bis eine genügende Wasserqualität vorliegt. Das unten
aus dem Entspannungstank 22 ausströmende Wasser wird in bekannter Weise in eine Aufbereitungsanlage
abgeführt. Der sich bei Temperaturen über 100°C bildende Dampf strömt durch den Auslass
24 aus dem Entspannungstank.
[0031] Wenn bei einem Kaltstart die Wasserqualität genügend ist, wobei wieder die Druckdifferenz
für eine Rezirkulation von der Abscheideflasche 13 zur Niederdrucktrommel 10 zu klein
ist, sind beide Regelventile 19,21 vor dem Entspannungstank 22 und das Regelventil
17 vor der ND-Trommel 10 geschlossen, und das Regelventil 23 im zum Hotwell 6 führenden
Leitungsabschnitt 25 offen. Damit wird das Wasser aus der Abscheideflasche 13 in den
Hotwell 6 des Kondensators 5 abgeführt und verbleibt damit im Dampf-Wasserkreislauf.
[0032] Bei einem Warmstart bei einer genügenden Wasserqualität, wobei der Druck in der Abscheideflasche
13 höher als der Druck in der Niederdrucktrommel 10 ist, wird das erste Regelventil
17 im Rezirkulationsabschnitt 16 geöffnet und das zweite Regelventil 23 im zum Hotwell
6 führenden weiteren Leitungsabschnitt 25, das dritte 19 und vierte Regelventil 21
vor dem Entspannungstank 22 werden geschlossen. In der Abscheidefla sche 13 befindliches
bzw. in die Abscheideflasche 13 gelangendes Wasser kann so in die Niederdrucktrommel
10 allein durch die Druckdifferenz rezirkuliert werden und verbleibt somit im Dampf-Wasserkreislauf.
[0033] Ist die Wasserqualität (während einem Warmstart, aber auch bei einem Voll- oder Teillastbetrieb)
ungenügend, wird die Speiseeinheit 11 bei einen im Vergleich mit dem Normalbetrieb
erhöhten Durchsatz betrieben, so dass am Austritt des HD-Verdampfers 8 Nassdampf mit
einem Wasseranteil des Dampfes von 5-20 % vorliegt. Die Druckdifferenz zwischen Abscheideflasche
13 und Entspannungstank 22 ist hoch, z.B. zwischen 60 und 180 bar.
[0034] Jetzt wird das vierte Regelventil 21 des vierten Leitungsabschnittes 20 vor dem Entspannungstank
22 geöffnet. Das dritte Regelventil 19 des dritten Leitungsabschnittes 18, das zweite
Regelventil 23 vor dem Hotwell 6 und das erste Regelventil 17 vor der ND-Trommel 10
bleiben geschlossen.
[0035] Durch den Wasseranteil von 5-20 % des vom Verdampfer 8 kommenden Dampfes bildet sich
in der Abscheideflasche 13 Wasser, das die Verunreinigungen enthält, welches Wasser
durch den vierten Leitungsabschnitt 20 in den Entspannungstank 22 geführt wird. Dieser
vierte Leitungsabschnitt 20 ist für einen kleinen Massenstrom bei grosser Druckdifferenz
ausgelegt.
[0036] Es ist somit ersichtlich, dass eine Kondensatreinigungsanlage nicht mehr notwendig
ist, dass keine Pumpe zwischen der Abscheideflasche 13 und der ND-Trommel notwendig
ist und insbesondere, dass mit dieser Anlage ein Reinigen mit dem Anfahren kombiniert
werden kann.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Dampferzeuger
- 2
- Dampfturbine
- 3
- Frischdampfleitung
- 4
- Generator
- 5
- Kondensator
- 6
- Hotwell (zweites Wasserbehältnis)
- 7
- ND-Economizer
- 8
- HD-Verdampfer
- 9
- Überhitzer
- 10
- Niederdrucktrommel (erstes Wasserbehältnis)
- 11
- Speiseeinheit
- 12
- Leitung
- 13
- Abscheideflasche
- 14
- Dampfleitung
- 15
- Ausströmleitung
- 16
- Rezirkulationsleitung
- 17
- erstes Regelventil
- 18
- dritter Leitungsabschnitt (Abschlämmleitung)
- 19
- drittes Regelventil
- 20
- vierter Leitungsabschnitt (Abschlämmleitung)
- 21
- viertes Regelventil
- 22
- Entspannungstank
- 23
- zweites Regelventil
- 24
- Auslass
- 25
- weiterer Leitungsabschnitt
- 26
- ND-Verdampfer
- 27
- HD-Economizer
- 28
- Speisewasserpumpe
- 29
- Niederdruckdampfleitung
1. Dampferzeugungsanlage mit einem Zwangsdurchlaufdampferzeuger (1), der mindestens einen
Verdampfer (8), eine Abscheideflasche (13) einen Entspannungstank (22) und eine zum
Verdampfer (8) verlaufende Speiseleitung (12) mit einer Speiseeinheit (11) aufweist,
von welcher Abscheideflasche (13) eine Dampfaustrittsleitung (14) zu einer Dampfverarbeitungsstelle
wegführt, welche Abscheideflasche (13) über eine Zufuhrleitung mit dem Verdampfer
(8) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abscheideflasche (13)
- über einen mit einem ersten Regelventil (17) ausgerüsteten Rezirkulationsleitungsabschnitt
(16) mit einem ersten Wasserbehältnis (10) in Verbindung steht,
- über einen weiteren, mit einem zweiten Regelventil (23) ausgerüsteten Leistungsabschnitt
(25) mit einem zweiten Wasserbehältnis (6) in Verbindung steht,
- über einen dritten, mit einem dritten Regelventil (19) ausgerüsteten Leitungsabschnitt
(18) mit dem Entspannungstank (22) in Verbindung steht,
- über einen vierten, mit einem vierten Regelventil (21) ausgerüsteten Leitungsabschnitt
(20) ebenfalls mit dem Entspannungstank (22) in Verbindung steht,
- wobei im Betrieb der Dampferzeugungsanlage der Druck im ersten Wasserbehältnis (10)
höher als der Druck im zweiten Wasserbehältnis (6) ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte (18) und vierte Leitungsabschnitt
(20) als Abschlämmleitungsabschnitte ausgebildet sind, wobei der dritte Leitungsabschnitt
(18) für einen grösseren Massenstrom und einer kleineren Druckdifferenz zwischen Abscheideflasche
(13) und Entspannungstank (22) als der vierte Leitungsabschnitt (20) ausgebildet ist.
3. Verfahren zum Betrieb der Anlage nach Anspruch 1 oder 2 während einem Kaltstart bei
genügender Qualität des Arbeitsmediums des Dampf-Wasserkreislaufes, dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Regelventil (23) des weiteren Leitungsabschnittes (25) geöffnet wird
und das erste (17), dritte (19) und vierte Regelventil (21) geschlossen werden, so
dass der Wasseranteil in der Abscheideflasche (13) durch den weiteren Leitungsabschnitt
(25) in das zweite Wasserbehältnis (6) abgeleitet wird.
4. Verfahren zum Betrieb der Anlage nach Anspruch 1 oder 2 zum Reinigen (des Arbeitsmediums)
des Dampf-Wasserkreislaufes während einem Kaltstart bei ungenügender Qualität des
Arbeitsmediums des Dampf-Wasserkreislaufes, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte
Regelventil (19) im dritten, als Abschlämmleitung für einen grossen Massenstrom bei
kleiner Druckdifferenz ausgebildeten Leitungsabschnitt (18) geöffnet wird und das
erste (17), zweite (23) und vierte Regelventil (21) geschlossen werden, so dass der
Wasseranteil ungenügender Qualität in der Abscheideflasche (13) durch den dritten
Leitungsabschnitt (18) in den Entspannungstank (22) abgeleitet wird.
5. Verfahren zum Betrieb der Anlage nach Anspruch 1 oder 2 während einem Warmstart bei
genügender Qualität des Arbeitsmediums des Dampf-Wasserkreislaufes wobei der Druck
in der Abscheideflasche (13) höher als der Druck im ersten Wasserbehältnis (10) ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Regelventil (17) im Rezirkulationsabschnitt
(16) geöffnet wird und das zweite (23), dritte (19) und vierte Regelventil (21) geschlossen
werden, so dass der Wasseranteil in der Abscheideflasche (13) aufgrund der Druckdifferenz
zwischen derselben und dem ersten Wasserbehältnis (10) durch den Rezirkulationsleitungsabschnitt
(16) in das erste Wasserbehältnis (10) strömt.
6. Verfahren zum Betrieb der Anlage nach Anspruch 1 oder 2 zum Reinigen des Dampf-Wasserkreislaufes
während einem Warmstart, Voll- oder Teillastbetrieb bei ungenügender Qualität des
Arbeitsmediums des Wasser-Dampfkreislaufes, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdampfer
(8) so beaufschlagt wird, dass Nassdampf in die Abscheideflasche (13) gelangt, und
dass das vierte Regelventil (21) im vierten, als Abschlämmieitung für einen kleinen
Massenstrom bei grosser Druckdifferenz ausgebildeten Leitungsabschnitt (20) geöffnet
wird und das erste (17), zweite (23) und dritte Regelventil (19) geschlossen werden,
so dass der Wasseranteil ungenügender Qualität in der Abscheideflasche (13) durch
den vierten Leitungsabschnitt (20) in den Entspannungstank (22) abgeleitet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorhandensein von Nassdampf
am Eintritt in die Abscheideflasche (13) bewirkt wird, indem die Speiseeinheit (11)
derart betrieben wird, dass sie einen höheren Massenstrom als im Normalbetrieb bei
gleicher Dampferzeugungsleistung liefert.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorhandensein von Nassdampf
am Eintritt in die Abscheideflasche (13) bewirkt wird, indem bei Beibehaltung der
Speisung durch den Betrieb der Speiseeinheit (11) die Wärmezufuhr in den Zwangsdurchlaufdampferzeuger
zurückgenommen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdampfer (8) und die
Speiseeinheit (11) mit etwa 20-50 % der nominalen Wassermenge bei Vollastbetrieb betrieben
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdampfer (8) und die
Speiseeinheit (11) derart betrieben werden, dass der Wasseranteil am Austritt des
Verdampfers (8) und/oder am Eintritt in die Abscheideflasche (13) im Bereich von 5
% bis 20 % liegt, wobei die Druckdifferenz zwischen der Abscheideflasche (13) und
dem Entspannungstank (22) im Bereich von 60-180 bar liegt.