[0001] Die Erfindung betrifft einen Heizkessel mit
- einem Wassermantel, der an eine Vor- und an eine Rücklaufleitung angeschlossen ist,
- einer Brennkammer, die im oberen Bereich des Wassermantels angeordnet ist,
- einem Brenner, der mit der Brennkammer verbunden ist, und
- mindestens einem von der Brennkammer aus nach unten durch den Wassermantel hindurchgeführten
Heizrohr, das mit einer Rauchgasleitung in Verbindung steht und eine Mehrzahl von
Rauchgas-Leiteinsätzen enthält.
[0002] Ein derartiger Heizkessel ist aus der EP 0 191 147 B1 bekannt. Er eignet sich gleichermaßen
für Öl- und Gasfeuerung. Dabei sind unterschiedliche Leistungsstufen möglich, wobei
die Anzahl der Heizrohre entsprechend angepaßt wird. Die Rauchgas-Leiteinsätze lassen
den Heizkessel als Brennwertgerät arbeiten. Allerdings ist auch ein Betrieb ohne Rückgewinnung
der latenten Kondensationswärme möglich, sofern die Kaminanlage höhere Rauchgastemperaturen
fordert. In diesem Falle werden die Rauchgas-Leiteinsätze zumindest teilweise entfernt.
[0003] Die Brennkammer taucht von oben in den Wassermantel ein und besitzt eine seitliche,
wärmedämmende Auskleidung. Der Brenner ist seitlich am Heizkessel angeordnet und durchdringt
mit seinem Brennerrohr den Wassermantel sowie die Seitenwand der Brennkammer.
[0004] Der bekannte Heizkessel hat sich in der Praxis bewährt. Allerdings wurde gefunden,
daß er wirkungsgradmäßig noch verbesserungsfähig ist, und zwar unter gleichzeitiger
Vereinfachung der Konstruktion. Die Erreichung dieses Ziels bildet die der Erfindung
zugrundeliegende Aufgabe.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Heizkessel der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
- daß das Heizrohr nach oben über den Wassermantel hinausgeführt ist und mit seinem
oberen Abschnitt die Brennkammer bildet und
- daß der Brenner als Sturzbrenner ausgebildet und nach unten gerichtet auf dem oberen
Ende des Heizrohres angeordnet ist.
[0006] Der Brenner bläst also das Rauchgas direkt in das Heizrohr hinein, so daß eine energetisch
ungünstige Umlenkung des Rauchgases entfällt. Auch erfolgt der gesamte Wärmeeintrag
in den Wassermantel über das Heizrohr. Es bedarf also nicht der Aufheizung einer die
Brennkammer umgebenden thermischen Isolierung. Der Wassermantel wird einzig und allein
vom Heizrohr durchsetzt. Es entfällt also der seitliche Durchbruch des bekannten Heizkessels,
der dazu diente, den Brenner mit der Brennkammer zu verbinden. Eine beträchtliche
konstruktive Vereinfachung ist die Folge.
[0007] Die Rauchgas-Leiteinsätze können, wie auch bei der bekannten Konstruktion, topfförmig
ausgebildet sein und mit ihrem oberen, radial nach außen abstehenden Rand an das Heizrohr
angrenzen, wobei sie in ihrer Seitenwandung düsenartige Durchtrittsöffnungen aufweisen.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, daß der oberste, die Brennkammer begrenzende Leiteinsatz
tiefer als die nachfolgenden Leiteinsätze ausgebildet ist. Er weist dementsprechend
auch eine höhere Anzahl von Düsenöffnungen auf. Dies trägt dem Umstand Rechnung, daß
die Rauchgase beim Austritt aus der Flamme ihr maximales Volumen besitzen.
[0008] Vorzugsweise ist das Heizrohr als einteiliger Mantel aus Edelstahl ausgebildet.
[0009] Dabei wird in wesentlicher Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß das Heizrohr
auf einer Bodenplatte des Heizkessels abgestützt ist. Dies ist statisch günstiger
als eine Aufhängung im Inneren des Wassermantels.
[0010] Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal weist der Heizkessel einen zur Horizontalen
geneigten Kondensat-Sammelboden auf, der einen Zwischenboden des Heizrohres bildet
und in einen seitlichen Kondensat-Ablaufstutzen übergeht. Das Kondensat wird also
aus dem Heizrohr direkt in den Ablaufstutzen eingeleitet.
[0011] Die Rauchgas-Leiteinsätze können, wie auch bei der bekannten Konstruktion, von einer
zentralen Stange getragen werden, wobei es besonders vorteilhaft ist, daß sich die
Stange auf dem Kondensat-Sammelboden abstützt. Es handelt sich also um eine statisch
besonders günstige Konstruktion.
[0012] Nach einem weiteren bevorzugten Merkmal zweigt die Rauchgasleitung oberhalb des Kondensat-Sammelbodens
seitlich vom Heizrohr ab. Die gesamten Schadstoffe werden also vom Heizrohr aus direkt
aus dem Heizkessel herausgeleitet, ohne weitere Innenräume des Heizkessels zu beaufschlagen.
Dies stellt eine aus Umweltschutzgründen äußerst günstige und dabei extrem einfache
Konstruktion dar.
[0013] In aller Regel wird man den Heizkessesl mit einem einzigen Heizrohr bestücken. Zur
Leistungsstufung stehen dann Heizrohre mit unterschiedlichem Durchmesser sowie entsprechend
angepaßte Rauchgas-Leiteinsätze zur Verfügung.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im
Zusammenhang mit der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in
[0015] Fig. 1 in schematischer Darstellung einen axialen Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Heizkessel.
[0016] Der Heizkessel weist ein Gehäuse 1 auf, welches einen Wassermantel 2 enthält. Der
Wassermantel 2 ist an eine Vorlaufleitung 3 sowie an eine Rücklaufleitung 4 angeschlossen.
[0017] Außerdem wird der Wassermantel 2 von einem Heizrohr 5 durchsetzt. Das Heizrohr 5
ist nach oben über den Wassermantel 2 hinausgeführt und bildet mit seinem oberen Abschnitt
eine Brennkammer für einen Sturzbrenner 6. Dieser ist auf dem oberen Ende des Heizrohres
5 angeordnet. Der Sturzbrenner 6 bläst also die heißen Rauchgase direkt in das Heizrohr
5 hinein.
[0018] Das Heizrohr 5 enthält eine Mehrzahl von Rauchgas-Leiteinsätzen 7, die topfförmig
ausgebildet sind und mit ihrem oberen, radial abstehenden Rand an das Heizrohr angrenzen.
In ihrer Seitenwand weisen sie düsenförmige Durchtrittsöffnungen 8 auf.
[0019] Das Rauchgas wird fortschreitend von oben nach unten ins Innere der Leiteinsätze
7 gelenkt und verläßt diese durch die düsenartigen Durchtrittsöffnungen 8, wobei sich
Rauchgasstrahlen bilden, die auf die Innenfläche des wassergekühlten Heizrohres 5
auftreffen. Das Rauchgas kühlt sich fortschreitend so stark ab, daß sich die auskondensierbaren
Bestandteile des Rauchgases unter entsprechender Wärmeabgabe verflüssigen.
[0020] Der oberste Rauchgas-Leiteinsatz 7 ist höher ausgebildet als die nachfolgenden Leiteinsätze
und weist dementsprechend auch eine größere Anzahl von düsenartigen Durchtrittsöffnungen
8 auf. Dies trägt dem Umstand Rechnung, daß das Rauchgas am Austritt des Sturzbrenners
6 sein maximales Volumen besitzt.
[0021] Das Kondensat läuft an der Innenwand des aus Edelstahl hergestellten, einteiligen
Heizrohres 5 nach unten und trifft dort auf einen geneigten Kondensat-Sammelboden
9, der in einen Kondensat-Ablaufstutzen 10 übergeht. Oberhalb des Kondensat-Sammelbodens
9 zweigt eine seitliche Rauchgasleitung 11 vom Heizrohr 5 ab. Sämtliche Schadstoffe
werden also vom Heizrohr aus direkt aus dem Gehäuse 1 des Heizkessels herausgeleitet,
ohne weitere Innenräume des Heizkessels zu beaufschlagen.
[0022] Das Heizrohr 5 stützt sich auf einer Bodenblatte 12 des Heizkessels ab. Dabei leitet
es auch das Gewicht der Rauchgas-Leiteinsätze 7 in die Bodenplatte 12 ein. Die Rauchgas-Leiteinsätze
7 sind nämlich an einer zentralen Stange 13 befestigt, die sich auf dem Kondensat-Sammelboden
9 abstützt.
[0023] Wenn der Heizkessel konventionell mit Rauchgastemperaturen von 150°C bis 200°C betrieben
werden soll, öffnet man einen Deckel 14, der den Sturzbrenner 6 trägt, und entfernt
die Rauchgas-Leiteinsätze 7 zusammen mit deren zentraler Stange 13.
[0024] Im Rahmen der Erfindung sind durchaus Abwandlungsmöglichkeiten gegeben. So kann der
Heizkessel mit einer Mehrzahl von Heizrohren bestückt werden, wobei diese jeweils
einen Kondensat-Ablaufstutzen sowie eine Rauchgasleitung aufweisen. Günstiger allerdings
ist es, eine Leistungsstufung durch Heizrohre unterschiedlichen Durchmessers und entsprechend
angepaßter Rauchgas-Leiteinsätze zu erzielen. Die Rauchgas-Leiteinsätze können so
gestaltet sein, daß das Kondensat zum Teil in die Leiteinsätze einströmt und dort
wieder verdampft. Die Schadstoffe bilden dann eine Kruste auf den Topfböden, die im
Zuge der Wartung problemlos entfernt werden kann. Bei der dargestellten Ausführungsform
ist eine exakt vertikale Ausrichtung von Wassermantel und Heizrohr gewählt. Winkelabweichungen
sind gleichermaßen möglich, wobei allerdings die Ausrichtung im wesentlichen vertikal
bleiben sollte.
1. Heizkessel mit
- einem Wassermantel (2), der an eine Vor- und an eine Rücklaufleitung (3,4) angeschlossen
ist,
- einer Brennkammer, die im oberen Bereich des Wassermantels (2) angeordnet ist,
- einem Brenner, der mit der Brennkammer verbunden ist und
- mindestens einem von der Brennkammer aus nach unten durch den Wassermantel (2) hindurchgeführten
Heizrohr (5), das mit einer Rauchgasleitung (11) in Verbindung steht und eine Mehrzahl
von Rauchgas-Leiteinsätzen (7) enthält,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das Heizrohr (5) nach oben über den Wassermantel (2) hinausgeführt ist und mit
seinem oberen Abschnitt die Brennkammer bildet und
- daß der Brenner als Sturzbrenner (6) ausgebildet und nach unten gerichtet auf dem
oberen Ende des Heizrohres (5) angeordnet ist.
2. Heizkessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauchgas-Leiteinsätze
(7) topfförmig ausgebildet sind, mit ihrem oberen, radial nach außen abstehenden Rand
an das Heizrohr (5) angrenzen und in ihrer Seitenwandung düsenartige Durchtrittsöffnungen
(8) aufweisen, wobei der oberste, die Brennkammer begrenzende Leiteinsatz tiefer als
die nachfolgenden Leiteinsätze ausgebildet ist.
3. Heizkessel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Heizrohr (5) als
einteiliger Mantel aus Edelstahl ausgebildet ist.
4. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennnzeichnet, daß das Heizrohr
(5) auf einer Bodenplatte (12) des Heizkessels abgestützt ist.
5. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen zur Horizontalen
geneigten Kondensat-Sammelboden (9), der einen Zwischenboden des Heirohres (5) bildet
und in einen seitlichen Kondensat-Ablaufstutzen (19) übergeht.
6. Heizkessel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauchgas-Leiteinsätze
(7) von einer zentralen Stange (13) getragen werden, die auf dem Kondensat-Sammelboden
(9) abgestützt ist.
7. Heizkessel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauchgasleitung
(11) oberhalb des Kondensat-Sammelbodens (9) seitlich vom Heizrohr (5) abzweigt.