[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mehrfunktionskippschalter mit einem um eine
Kippachse verkippbaren Betätigungselement mit zwei an einer Seite des Betätigungselements,
aber auf verschiedenen Seiten der Kippachse angeordneten Druckfüßen, die alternativ
beim Verkippen des Betätigungselementes mit einer Platte in Eingriff gelangen, die
brückenartig zwei insbesondere als elastisch komprimierbare und insbesondere auf einer
gemeinsamen Schaltmatte angeordnete Schaltdome ausgebildete Druckschalter überspannt,
die in bezug auf die Kippachse auf je einer Außenseite der Druckfüße angeordnet sind,
so daß bei Einbringen einer Druckkraft einer ersten Stärke auf das Betätigungselement
auf einer Seite der Kippachse der auf dieser Seite angeordnete erste Druckschalter
unter Verschwenken der Platte um den zweiten Druckschalter und bei Einbringen einer
Druckkraft einer zweiten, demgegenüber größeren Stärke auf dieselbe Seite des Betätigungselementes
der zweite Druckschalter unter Verschwenken der Platte um den ersten Druckschalter
betätigt wird und umgekehrt.
[0002] Derartige Schalter werden beispielsweise im Automobilbereich zum Schalten elektrischer
Fensterheber eingesetzt. In diesem Fall weist der Mehrfunktionskippschalter die Funktionen
"Heben", "Senken", "Schnelles Heben" und "Schnelles Senken" auf.
[0003] Um diese vier Funktionen mit einem einzigen Mehrfunktionskippschalter zu verwirklichen,
weisen bekannte Mehrfunktionskippschalter an ihrem Betätigungselement vier paarweise
nebeneinander angeordnete Druckfüße auf, über die vier entsprechend paarweise angeordnete
Schaltdome betätigbar sind. Diese bekannten Schalter sind daher verhältnismäßig groß.
[0004] Eine andere Lösung besteht darin, nur zwei Druckfüße und zwei zugeordnete Schaltdome
sowie zusätzlich eine elektronische Schaltung vorzusehen, über welche bei Einbringen
einer Druckkraft der zweiten Stärke feststellbar ist, welcher der beiden Druckdome
zuerst betätigt wurde. In Abhängigkeit hiervon wird festgelegt, ob die Funktion "Schnelles
Heben" oder "Schnelles Senken" ausgewählt wurde. Eine derartige elektronische Schaltung
verursacht jedoch zusätzliche Kosten. Außerdem besteht die Gefahr, daß die elektronische
Schaltung bei sehr schneller Schalterbetätigung nicht feststellen kann, welcher Schaltdom
zuerst betätigt wurde.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mehrfunktionskippschalter der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß dieser trotz geringem Platzaufwand und geringen
Herstellungskosten ein sicheres Unterscheiden der vier möglichen Schaltzustände gewährleistet.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß einer der beiden Seiten des Betätigungselementes
ein dritter Schalter zugeordnet ist, der bei Einbringen einer Druckkraft der zweiten
Stärke auf diese Seite des Betätigungselementes betätigt wird.
[0007] Der Erfindungsgedanke besteht also darin, einen dritten Schalter vorzusehen, der
nur bei Einbringen einer Druckkraft der zweiten Stärke auf eine Seite des Betätigungselementes,
nicht aber auf die andere Seite des Betätigungselementes betätigt wird. Damit liegen
vier eindeutig unterscheidbare Schaltzustände vor, nämlich bei Einbringen einer Druckkraft
der ersten Stärke auf die erste Seite des Betätigungselementes ist nur der erste Schalter
betätigt, bei Einbringen einer Druckkraft einer zweiten Stärke auf dieselbe Seite
sind zusätzlich der zweite und der dritte Schalter betätigt, bei Einbringen einer
Druckkraft einer ersten Stärke auf die zweite Seite des Betätigungselementes ist nur
der zweite Schalter betätigt und bei Einbringen einer Druckkraft einer zweiten Stärke
auf diese Seite sind der erste und der zweite Schalter, nicht aber der dritte Schalter
betätigt. Diese vier Schaltzustände können dann beispielsweise den Befehlen "Heben",
"Senken", "Schnelles Heben" und "Schnelles Senken" zugeordnet werden.
[0008] Neben der eindeutigen Festlegung von vier Schaltzuständen hat der erfindungsgemäße
Mehrfunktionskippschalter den Vorteil, wenig Platz zu beanspruchen und kostengünstig
in der Herstellung zu sein. Insbesondere ist keine kostenintensive elektronische Schaltung
erforderlich, um die vier Schaltzustände voneinander zu unterscheiden.
[0009] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist der dritte Schalter zwischen dem ersten
und dem zweiten Schalter angeordnet und durch eine zugeordnete Ausnehmung in der Platte
betätigbar. Durch diese Ausgestaltung wird der erfindungsgemäße Mehrfunktionskippschalter
noch platzsparender. Insbesondere kann er in derselben Baugröße hergestellt werden,
wie ein Mehrfunktionskippschalter mit nur zwei Schaltdomen und mit elektronischer
Schaltung zur Unterscheidung der vier Schaltzustände.
[0010] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der dritte Schalter einem Druckfuß
gegenüberliegend angeordnet, und weist dieser Druckfuß zur Betätigung des dritten
Schalters einen durch die Ausnehmung in der Platte hindurchgreifenden Stößel auf.
Diese Ausgestaltung ist konstruktiv unaufwendig und besonders platzsparend. Außerdem
werden für die Realisierung des dritten Schalters nur wenige zusätzliche Bauteile
benötigt. Es muß lediglich einer der Druckfüße mit einem Stößel versehen werden, der
an diesem so angebracht ist, daß er die Ausnehmung in der Platte durchgreift und den
dritten Schalter dann betätigt, wenn durch Einbringen einer Druckkraft der zweiten
Stärke sowohl der erste als auch der zweite Schalter betätigt sind.
[0011] Bevorzugt ist auch der dritte Schalter als elastisch komprimierbarer Schaltdom ausgebildet.
Der dritte Schalter kann so günstig zusammen mit dem ersten und dem zweiten Schalter
auf einer gemeinsamen Schaltmatte angeordnet werden.
[0012] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weisen nur der erste und der zweite
Schalter einen spürbaren Schaltpunkt auf. Die Haptik des erfindungsgemäßen Schalters
ist dadurch vorteilhafterweise mit und ohne Betätigung des dritten Schalters gleich.
Bei dem zuvor angeführten Beispiel stimmt also das Schaltgefühl bei schnellem Heben
und schnellem Senken ebenso überein wie bei Heben und Senken.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. In schematischer Darstellung zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Mehrfunktionskippschalters.
[0014] Der dargestellte Mehrfunktionskippschalter umfaßt ein Betätigungselement 1, welches
um eine Achse I verkippbar gelagert ist. An seiner Unterseite weist das Betätigungselement
1 zwei voneinander beabstandete Druckfüße 2 und 3 auf. Die beiden Druckfüße 2 und
3 sind dabei auf verschiedenen Seiten der Kippachse I angeordnet.
[0015] Unterhalb der beiden Druckfüße 2 und 3 ist eine im wesentlichen parallel zur Kippachse
I verlaufende Schaltmatte 4 angeordnet, die einen ersten Schaltdom 5 und einen zweiten
Schaltdom 6 trägt. Der erste Schaltdom 5 und der zweite Schaltdom 6 sind dabei in
bezug auf die Kippachse I jeweils auf einer Außenseite der beiden Druckfüße 2 und
3 vorgesehen. Auf den beiden Schaltdomen 5 und 6 ist eine Platte 7 kippbar angeordnet,
an deren Oberseite die beiden Druckfüße 2 und 3 des Betätigungselementes 1 angreifen.
[0016] Im Bereich des ersten Druckfußes 2 weist die Platte 7 eine Ausnehmung 8 auf, durch
die ein Stößel 9 hindurchgreift, der an der unteren Stirnseite des ersten Druckfußes
2 vorgesehen ist. Dem Stößel 9 gegenüberliegend ist auf der Schaltmatte 4 ein dritter
Schaltdom 10 angeordnet, der über den Stößel 9 betätigbar ist. Durch Komprimieren
der Schaltdome 5, 6 und 10 wird jeweils ein elektrischer Kontakt geschlossen.
[0017] Bei Einbringen einer Druckkraft auf die Seite des ersten Druckfußes 2 des Betätigungselementes
1 gemäß Pfeil II wird das Betätigungselement 1 um die Achse I verkippt und über den
Druckfuß 2 der erste Schaltdom 5 komprimiert, während der dritte Schaltdom 10 von
dem Stößel 9 noch nicht betätigt wird. Die Platte 7 wird dabei um den zweiten Schaltdom
6 verschwenkt, welcher ebenfalls nicht komprimiert wird. Wird nun auf die Seite des
ersten Druckfußes 2 eine Druckkraft einer zweiten, größeren Stärke eingebracht, so
verschwenkt die Platte 7 um den ersten Schaltdom 5 und komprimiert den zweiten Schaltdom
6, der dadurch betätigt wird. Zugleich wird der dritte Schaltdom 10 von dem Stößel
9 des ersten Druckfußes 2 komprimiert und betätigt. In diesem Zustand sind also alle
drei Schaltdome 5, 6 und 10 betätigt, das heißt, alle zugeordneten elektrischen Kontakte
geschlossen.
[0018] Bei Einbringen einer Druckkraft einer ersten Stärke auf die dem zweiten Druckfuß
3 zugeordnete Seite des Betätigungselementes 1 gemäß Pfeil III wird die Platte 7 über
den zweiten Druckfuß 3 um den ersten Schaltdom 5 verschwenkt und komprimiert den zweiten
Schaltdom 6, welcher dadurch betätigt wird. Wird auf diese Seite eine zweite, größere
Druckkraft eingebracht, so wird die Platte 7 um den zweiten Schaltdom 6 verschwenkt
und der erste Schaltdom 5 komprimiert und dadurch betätigt. Der dritte Schaltdom 10
wird jedoch nicht betätigt, da in diesem Falle der Stößel 9 von dem dritten Schaltdom
10 wegbewegt wird. Somit sind in diesem Fall nur der erste Schaltdom 5 und der zweite
Schaltdom 6 betätigt.
[0019] Insgesamt erhält man so vier eindeutig voneinander unterschiedene Schaltzustände,
nämlich Betätigung nur des ersten Schaltdomes 5, Betätigung nur des zweiten Schaltdomes
6, Betätigung des ersten Schaltdomes 5 und des zweiten Schaltdomes 6 sowie Betätigung
aller drei Schaltdome 5, 6 und 10, die jeweils einer gewünschten Funktion zugeordnet
werden können, beispielsweise "Heben", "Senken", "Schnelles Heben" und "Schnelles
Senken" eines Kraftfahrzeugfensters.
[0020] Wie man auch in der Darstellung erkennen kann, ist der erfindungsgemäße Mehrfunktionskippschalter
konstruktiv unaufwendig. Da keine elektronischen Schaltungen erforderlich sind, ist
er auch kostengünstig in der Herstellung. Zudem besteht keine Gefahr, daß die vier
Schaltzustände nicht eindeutig voneinander unterschieden werden können.
Bezugzeichenliste
[0021]
- 1
- Betätigungselement
- 2
- Erster Druckfuß
- 3
- Zweiter Druckfuß
- 4
- Schaltmatte
- 5
- Erster Schaltdom
- 6
- Zweiter Schaltdom
- 7
- Platte
- 8
- Ausnehmung
- 9
- Stößel
- 10
- Dritter Schaltdom
- I
- Kippachse
- II
- Druckrichtung
- III
- Druckrichtung
1. Mehrfunktionskippschalter mit einem um eine Kippachse (I) verkippbaren Betätigungselement
(1) mit zwei an einer Seite des Betätigungselements (1), aber auf verschiedenen Seiten
der Kippachse (I) angeordneten Druckfüßen (2, 3), die alternativ beim Verkippen des
Betätigungselementes (1) mit einer Platte (7) in Eingriff gelangen, die brückenartig
zwei insbesondere als elastisch komprimierbare und insbesondere auf einer gemeinsamen
Schaltmatte (4) angeordnete Schaltdome ausgebildete Druckschalter (5, 6) überspannt,
die in bezug auf die Kippachse (I) auf je einer Außenseite der Druckfüße (2, 3) angeordnet
sind, so daß bei Einbringen einer Druckkraft einer ersten Stärke auf das Betätigungselement
(1) auf einer Seite der Kippachse (I) der auf dieser Seite angeordnete erste Druckschalter
(5) unter Verschwenken der Platte (7) um den zweiten Druckschalter (6) und bei Einbringen
einer Druckkraft einer zweiten, demgegenüber größeren Stärke auf dieselbe Seite des
Betätigungselementes (1) der zweite Druckschalter (6) unter Verschwenken der Platte
(7) um den ersten Druckschalter (5) betätigt wird und umgekehrt,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer der beiden Seiten des Betätigungselementes (1) ein dritter Schalter (10)
zugeordnet ist, der bei Einbringen einer Druckkraft der zweiten Stärke auf diese Seite
des Betätigungselementes (1) betätigt wird.
2. Mehrfunktionskippschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der dritte Schalter (10) zwischen dem ersten Schalter (5) und dem zweiten Schalter
(6) angeordnet und durch eine zugeordnete Ausnehmung (8) in der Platte (7) betätigbar
ist.
3. Mehrfunktionskippschalter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der dritte Schalter (10) einem Druckfuß (2) gegenüberliegend angeordnet ist und
daß dieser Druckfuß (2) zur Betätigung des dritten Schalters (10) einen durch die
Ausnehmung (8) in der Platte (7) hindurchgreifenden Stößel (9) aufweist.
4. Mehrfunktionskippschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der dritte Schalter (10) als elastisch komprimierbarer Schaltdom ausgebildet ist.
5. Mehrfunktionskippschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur der erste Schalter (5) und der zweite Schalter (6) einen spürbaren Schaltpunkt
aufweisen.