[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Sortieren von Abfallstoffen,
insbesondere Kunststoffabfällen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Bekannte Trenn- bzw. Sortiervorrichtungen stoßen sehr bald an ihre Grenzen, was die
zu sortierende Menge pro Zeiteinheit betrifft. So sind zum Beispiel sogenannte Drehteller
aus der AT 402.165 bekannt, bei denen die Abfallstoffe einzeln dem Drehteller zugeführt
werden und sich an dessen Rand positionieren um dann an entsprechender Stelle ausgeblasen
zu werden. Eine Erhöhung der Sortierleistung kann bei dieser Art von Sortiervorrichtung
nur dadurch erreicht werden, daß die Drehzahl des Drehtellers erhöht wird oder aber
dessen Radius. Beide Schritte sind problematisch, da die räumliche Ausdehnung der
Maschine unproportional schneller wächst als die Leistungssteigerung beim Sortieren
der Abfallstoffe und sehr schnell Unterbringungsprobleme am Standort auftreten. Durch
die Erhöhung der Drehzahl kommt es andererseits zu Ungenauigkeiten bei der Sortierung.
[0003] Weiters sind Förderbänder aus Gummi bekannt, die die auszusortierenden Abfallstoffe
transportieren und wo die Sortierung durch Stoßen oder Blasen der Abfallstoffe über
die Seitenkanten des Förderbandes. Dies hat jedoch den Nachteil, daß nicht die gesamte
Breite des Förderbandes genutzt werden kann, da zwischen den auszusortierenden Stücken
und der Stoß- oder Blasvorrichtung keine anderen Abfallstücke liegen dürfen. Um die
Sortierleistung zu erhöhen muß somit die Länge des Förderbandes unproportional stärker
erhöht werden.
[0004] Es sind auch Förderbänder aus Gummi bekannt, wo die Abfallstoffe nach dem Ende des
Förderbandes im Fallen in die gewünschte Richtung geblasen werden. Dies hat jedoch
ebenfalls den Nachteil, daß am Ende des Förderbandes nur ein begrenzter Raum für die
Anordnung von Ausblasdüsen und für die Behälter zur Aufnahme der aussortierten Abfallstücke
zur Verfügung steht, womit die Sortierleistung dieser Bänder sehr gering ist.
[0005] Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher eine Vorrichtung der eingangs erwähnten
Art, die die erwähnten Nachteile vermeidet und eine hohe Sortierrate bei geringem
Flächenbedarf der Sortiervorrichtung gewährleistet.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 erreicht.
[0007] Durch die Verwendung eines Förderbandes mit gitterartiger Struktur und der Anordnung
der Ausblasdüsen unterhalb des Förderbandes kann die gesamte Breite des Förderbandes
zum Sortieren ausgenutzt werden, da die Ausblasdüsen auch entlang der gesamten Breite
des Förderbandes angeordnet werden können. Ein doppelt so breites Förderband bewirkt
somit eine doppelt so hohe Sortierleistung.
[0008] Durch die Merkmale des Anspruchs 2 ergibt sich der Vorteil, daß eine exakte Ansteuerung
der auszusortierenden Elemente erfolgen kann, da die Ausblasdüsen nur wenige Millimeter
unterhalb jener Fläche angeordnet werden können, auf der die auszusortierenden Abfallstoffe
liegen. Bei einer Erhöhung der Förderbandgeschwindigkeit kann somit trotzdem eine
hohe Genauigkeit bei der Sortierung erzielt werden.
[0009] Durch die Merkmale des Anspruchs 3 ergibt sich der Vorteil, daß die angeblasenen
Abfallstücke direkt auf die Abfördereinrichtung geblasen werden können und dann weiter
verteilt werden können, wobei die örtlichen Gegebenheiten nicht relevant sind. So
können zum Beispiel, je nach aussortierten Stoffe, die verschiedenen Behälter in unterschiedlichen
Räumen stehen bzw. können die aussortierten Stoffe direkt einer Weiterverarbeitungsvorrichtung
zugeführt werden, ohne daß eine Zwischenspeicherung notwendig wäre.
[0010] Anspruch 4 ermöglicht eine kompakte Bauweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die
sehr platzsparend eingesetzt werden kann.
[0011] Durch die Merkmale des Anspruchs 5 ergibt sich der Vorteil, daß die erfindungsgemäße
Vorrichtung unempfindlich Ungenauigkeiten der Ausblasevorrichtungen und unterschiedlichen
Gewichten der Abfallstücke ist. Wird ein Abfallstück nicht exakt angeblasen bzw. variieren
die Gewichte der Abfallstücke in einer gewissen Bandbreite, so kann es passieren,
daß die ausgeblasenen Abfallstücke nicht exakt auf der Austragevorrichtung zu liegen
kommen. Durch die erfindungsgemäßen Fangvorrichtungen werden die Abfallstücke jedoch
in jedem Fall auf die Austragevorrichtung befördert, selbst wenn die Flugbahn der
Abfallstücke zu kurz oder zu weit ist.
[0012] Im folgenden erfolgt nun eine detaillierte Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
anhand von Zeichnungen. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Sortiervorrichtung
Fig. 2 eine Frontansicht einer erfindungsgemäßen Sortiereinrichtung
Fig. 3 einen Grundriß einer erfindungsgemäßen Sortiereinrichtung
[0013] In Fig. 1 ist über einem Förderband 1 ein Sensor 2 angeordnet, an dessen Seiten Lampen
3 angebracht sind, die Licht unterschiedlicher Wellenlänge ausstrahlen. Auf dem Förderband
1 befinden sich Abfallstoffe 4, insbesondere Kunststoffabfälle wie zum Beispiel Hohlkörper
aus PVC, Polyäthylen oder Kunstoffolien etc.. In Förderrichtung 5 dem Sensor 2 nachgeordnet
sind quer zur Förderrichtung Austragevorrichtungen 6, wie zum Beispiel Förderbander,
angeordnet, die entlang ihrer Förderrichtung im Bereich des Förderbandes 1 von im
Querschnitt im wesentlichen uförmigen Fangvorrichtungen 7 umgeben sind.
[0014] In Förderrichtung 5 vor den Austragevorrichtungen 6 sind unterhalb des oberen Trums
8 und oberhalb des unteren Trums 9 des Förderbandes 1 Ausblasedüsen 10 so angeordnet,
daß ihre Ausblaserichtung 11 nach oben in Richtung Austragevorrichtung 6 gerichtet
ist.
[0015] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Sortiervorrichtung ist dabei wie folgt:
[0016] Die Abfallstücke 4 werden ungeordnet auf vor dem Sensor 2 auf das Förderband 1 aufgebracht.
Der Sensor 2 erkennt aufgrund des von den Abfallstücken 4 reflektierten Anteils des
von den Lampen 3 abgestrahlten Lichtes, um was für eine Art von Abfallstoff (Polyäthylen,
PVC, Tetra Paks, Kunststoffhohlkörper, etc) es sich handelt. Weiters ist es auch möglich,
die Abfallstoffe aufgrund der Farben zu unterscheiden.
[0017] Nach erfolgter Erkennung sind die jeweiligen Positionen der Abfallstücke 4 auf dem
Transportband bekannt und beim passieren der Ausblasedüsen 10 werden genau definierte
Luftstrahlen von unten durch das gitterartige Förderband 1 auf die jeweiligen auszusortierenden
Abfallstücke 4 geblasen. Durch den Impuls des Luftstrahles werden die Abfallstücke
4 in Richtung der Austragevorrichtungen 6 bewegt. Die Fangvorrichtungen 7 bewirken,
daß die Abfallstücke 4 nur ungefähr in Richtung der Austragevorrichtung 6 bewegt werden
müssen und diese trotzdem nicht verfehlen.
[0018] Jede Austragevorrichtung 7 ist für eine Art von Abfallstoff vorgesehen. Je mehr unterschiedliche
Arten an Abfallstoffen zu sortieren sind, desto mehr Austragevorrichtungen sind vorzusehen.
1. Vorrichtung zum Sortieren von Abfallstoffen, insbesondere Kunststoffabfällen und Hohlkörper
aus Kunststoffen, wobei die zu sortierenden Abfallstoffe (4) ungeordnet auf ein Förderband
(1) aufgebracht werden und im Hinblick auf die Materialsorte und/oder die Farbsorte
unter einem Sensor (2) durchgeführt, untersucht und je nach Sorte ausgesondert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband (1) eine gitterartige Struktur aufweist und unter dem Förderband
(1) Ausblasdüsen (10) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausblasdüsen (10) zwischen oberen Trum (8) und unterem Trum (9) des Förderbandes
(1) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß quer zur Förderrichtung (5) des Förderbandes (1) für jede Sorte Abfördereinrichtungen
(6) vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfördereinrichtung (6) ein Förderband ist, dessen oberes (13) und unteres
(12) Trum jeweils ober- bzw. unterhalb des oberen Trums (8) des Förderbandes (1) angeordnet
sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Abfördereinrichtungen (6) Fangvorrichtungen (7) angeordnet sind.