[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Beschichtung für Druckmaschinenwalzen,
welche aus einem Metallkern und einem elastomeren Material bestehen, wobei die Walze
unterschiedlich unterteilbare Abschnitte aufweist und bei der mindestens eine Vertiefung
aufhebbar ist, so daß eine funktional unterbrechungslose Mantelfläche gebildet wird.
Eine derartige Walze ist am Beispiel einer Rotationsdruckmaschine in der DE-A-196
53 404 beschrieben. Eine konstruktiv besonders einfache Ausführungsform verzichtet
auf die Anwendung von Überdruck und Unterdruck, indem sie den Metallkern so ausgestaltet,
daß er eine verstellbare Ringnut aufweist, welche mit dem gleichen elastomeren Material
ausgefüllt wird, aus dem auch die Beschichtung besteht. Dazu wird beispielsweise die
elastomere Beschichtung bei maximaler Breite der Ringnut aufgetragen. Es wird dann
durch Zusammenpressen des elastomeren Materials bis zur minimalen Breite der Ringnut
ein Teil des elastomeren Materials nach außen weggedrückt. In diesem Zustand wird
dann die Oberfläche geschliffen, so daß eine durchgehende glatte Fläche entsteht,
die beim Drucken wie eine durchgehende Platte wirkt. Wird eine derartig hergestellte
Walze auf maximale Breite der Ringnut eingestellt, entsteht eine Einschnürung des
elastomeren Materials nach innen. Dies wirkt sich beim Drucken aus, als wenn zwei
separate Platten vorhanden wären. Druckversuche mit einer derartigen Walze haben gezeigt,
daß das Druckbild keine sehr scharfe Kante bildet.
[0002] Die Erfindung hat sich somit die Aufgabe gestellt, die Beschichtung einer derartigen
Walze dahingehend zu verbessern, daß unter Beibehaltung der konstruktiv einfachen
Gestaltung eine gattungsgemäße Walze zur Verfügung gestellt wird, die auch an den
Kanten ein gutes Druckbild liefert.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Rande der aufhebbaren Vertiefung,
d.h. an den Oberkanten der Ringnut ein Hartgummiwulst (3) vorhanden ist, dessen Stärke
etwa 20 bis 60% der Gesamtschichtstärke der elastomeren Beschichtung beträgt. Vorzugsweise
beträgt die Stärke des Hartgummiwulstes 30 bis 45% der Gesamtschichtstärke.
[0004] Besonders gute Ergebnisse werden erzielt, wenn dieser Hartgummiwulst (3) einen halbtropfenförmigen
Querschnitt aufweist. Eine besonders stabile und langlebige Konstruktion entsteht,
wenn zwischen dem Metallkern und der elastomeren Beschichtung insgesamt eine Hartgummischicht
(4) vorhanden ist, die nur an den Kanten der Ringnut verdickt ist. Der Hartgummiwulst
(4) läuft bei dieser Konstruktion von der Kante der Ringnut aus über die gesamte Oberfläche
des Metallkerns (1). Eine derartige Hartgummischicht weist dann eine Stärke von 5
bis 25%, vorzugsweise 8 bis 18% der Gesamtschichtstärke der elastomeren Beschichtung
auf.
[0005] Die Herstellung der Beschichtung einer derartigen Walze vereinfacht sich in erheblichem
Maße, wenn der Hartgummiwulst (3) und die gegebenenfalls vorhandene Hartgummibeschichtung
(4) der gesamten Oberfläche des Metallkerns (1) aus einer Haftmischung hergestellt
werden. Haftmischungen sind aus dem Reifenbau bekannt.
[0006] Sie weisen nach dem Vulkanisieren eine gute Haftfestigkeit zwischen Metall und Gummi
auf. Derartige Haftmischungen weisen darüber hinaus auch eine gute Haftfestigkeit
zwischen dem Hartgummi und der übrigen elastomeren Beschichtung auf, so daß in einfacher
Weise eine in jeder Hinsicht zufriedenstellende Gesamtbeschichtung entsteht.
[0007] Die elastomeren Beschichtungen von Walzen für Druckmaschinen weisen im allgemeinen
Härten auf von Shore A 20 bis 50, vorzugsweise Shore A 25 bis 40. Hartgummiwulst und
Hartgummischicht weisen vorzugsweise Härten auf von Shore D 60 bis 90. Die Gesamtschichtdicken
der elastomeren Bechichtungen liegen zwischen 5 und 20 mm, vorzugsweise zwischen 8
und 15 mm.
[0008] Die gute Haftung der elastomeren Schicht auf dem Metallkern ist bekanntermaßen absolut
nötig, da es anderenfalls zur raschen Ablösung und damit zur Unbrauchbarkeit führt.
[0009] Da die Haftung der elastomeren Beschichtung an den Wänden der verstellbaren Ringnut
eine Schwachstelle darstellt, könnte die besonders einfache Konstruktion dieser Walze
zu verkürzter Lebensdauer führen. Durch entsprechende Versuche hat sich gezeigt, daß
durch den erfindungsgemäßen Hartgummiwulst nicht nur die Druckqualität an der Kante
verbessert wird, sondern obendrein die Haftfestigkeit und somit Lebensdauer der elastomeren
Beschichtung an den Kanten der Ringnut verbessert wird. Dies beruht wahrscheinlich
darauf daß die punktuelle Belastung an der Metallkante ersetzt wird durch eine Belastung
auf breiterer Fläche, die insbesondere bei Verwendung einer Haftmischung auch noch
eine erhöhte Haftfestigkeit zwischen der elastomeren Schicht und dem Hartgummiwulst
gewährleistet.
[0010] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Walze erfolgt somit vorzugsweise folgendermaßen:
[0011] Der Metallkern (1) einschließlich der Ringnut wird sandgestrahlt, wobei die Ringnut
auf minimale Breite eingestellt und der Nutgrund mit Gummi ausgelegt wird, um ihn
vor dem Sand zu schützen, der keinesfalls in die dünne Luftschicht zwischen die verschiebbaren
Metallteile gelangen darf. Nach dem Freilegen des Nutgrundes und der Reinigung vom
Reststrahlgut werden mindestens die Oberkanten der Ringnut mit einem Wulst einer Hartgummimischung
belegt. Vorzugsweise wird auch die gesamte weitere Oberfläche des Metallkerns mit
einer dünneren Schicht der Hartgummimischung belegt. Insbesondere bei Verwendung von
Haftmischungen kann auf die sonst übliche Vorbehandlung mit einem Primer und Bonder
verzichtet werden. Die Ringnut wird auf maximale Breite eingestellt. Es werden jetzt
die Ringnut und die gesamte Oberfläche der Walze mit einer Mischung beschichtet, die
nach dem Vulkanisieren die elastomere Beschichtung bildet. Nach dem Vulkanisieren
wird die Ringnut wieder auf minimale Breite eingestellt, so daß ein Teil der Füllung
der Ringnut nach außen weggedrückt wird. Dieses Material wird beim Schleifen und Endbearbeiten
der Oberfläche der elastomeren Schicht entfernt, so daß bei Einstellung der minimalen
Breite eine glatte durchgehende Fläche entsteht, die beim Drucken wie eine durchgehende
große Platte wirkt. Wird jetzt die Ringnut auf maximale Breite eingestellt, kommt
es zu einer Einschnürung des elastomeren Materials, welches durch den Hartgummiwulst
im Inneren eine schärfer abgeknickte Kante bildet, als sie sich ohne den erfindungsgemäßen
Hartgummiwulst ausbildet. Druckversuche haben ergeben, daß ein deutlich verbessertes
Druckbild entsteht.
[0012] Versuche mit einem Metallwulst an den Oberkanten der Ringnut anstelle des Hartgummiwulstes
haben ergeben, daß in beiden Fällen ein vergleichbar gutes Druckbild erzielt werden
kann.
Die Aufbringung eines derartigen Metallwulstes ist jedoch wesentlich aufwendiger als
die Aufbringung des Hartgummiwulstes. Schließlich stört ein derartiger Metallwulst
beim mechanischen Entfernen verbrauchter elastomerer Beschichtungen, so daß gegebenenfalls
sogar der Metallwulst erneuert werden müßte. Der erfindungsgemäß eingesetzte Hartgummiwulst
kann hingegen bei der Erneuerung der elastomeren Beschichtung ohne weiteres mechanisch
entfernt und anschließend wie oben beschrieben erneut aufgebaut werden. Es handelt
sich somit um eine konstruktiv einfache Lösung des Problems, die zu einer Verlängerung
der Lebensdauer der elastomeren Beschichtung und des Metallkerns führt.
[0013] In den anliegenden Figuren ist das Prinzip der Walze näher erläutert.
Figur 1 zeigt die Walze mit aufgehobener Vertiefung bei minimaler Breite des Ringspaltes.
Figur 2 zeigt die Walzenoberfläche mit Vertiefung bei maximaler Breite des Ringspaltes.
[0014] In den Figuren bedeuten
- 1:
- Metallkern
- 1a:
- aufgeschobener, verstellbarer Teil des Metallkerns
- 2:
- elastomere Beschichtung
- 3:
- Hartgummiwulst
- 4:
- Hartgummischicht.
- 5:
- dünne Luftschicht
[0015] Die Walze ist ausgezeichnet geeignet für das sogenannte Panoramadrucken, bei welchem
entweder gesamte große Flächen oder nur Teile derselben bedruckt werden. Vor der Entwicklung
von Walzen gemäß DE-A-196 53 404 war es notwendig, beim Wechsel von einer zur anderen
Druckart die Walze zu wechseln. Die gattungsgemäßen Walzen gemäß DE-A-196 53 404 gestatten
es, mit der gleichen Walze verschiedene Druckbilder zu erzeugen. Die erfindungsgemäße
Walze stellt eine deutliche Verbesserung bezüglich einfacher Konstruktion und Herstellung,
einfacher Entfernung alter elastomerer Beschichtungen und Auftragen neuer elastomerer
Beschichtungen dar. Weiterhin wird ein deutlich verbessertes Druckbild an den Kanten
erzeugt.
1. Beschichtung für Druckmaschinenwalzen, welche aus einem Metallkern (1) und einem elastomeren
Material bestehen, wobei die Walze unterschiedlich unterteilbare Abschnitte aufweist
und bei der mindestens eine Vertiefung aufhebbar ist, so daß eine funktional unterbrechungslose
Mantelfläche gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß am Rande der aufhebbaren Vertiefung
ein Hartgummiwulst (3) vorhanden ist, dessen Stärke etwa 20 bis 60% der Gesamtschichtstärke
der elastomeren Beschichtung (2) beträgt.
2. Beschichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke des Hartgummiwulstes
(3) 30 bis 45% der Gesamtschichtstärke beträgt.
3. Beschichtung gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt
des Hartgummiwulstes (3) halbtropfenförmig ist.
4. Beschichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Metallkern (1) und der elastomeren Beschichtung (2) insgesamt eine Hartgummischicht
(4) vorhanden ist.
5. Beschichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke
der Hartgummischicht (4) 5 bis 25%, vorzugsweise 8 bis 18% der Gesamtschichtstärke
der elastomeren Beschichtung beträgt.
6. Beschichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hartgummischicht
(4) aus einer Haftmischung hergestellt ist.