(19)
(11) EP 0 982 214 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.03.2000  Patentblatt  2000/09

(21) Anmeldenummer: 99113046.9

(22) Anmeldetag:  03.07.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B61F 5/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 24.08.1998 DE 19838321

(71) Anmelder: DWA Deutsche Waggonbau GmbH
12526 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Rubel, Maik, Dipl.-Ing.
    02826 Görlitz (DE)
  • Wusching, Michael, Dipl.-Ing.
    02681 Wilthen (DE)

   


(54) Bogenabhängiger Queranschlag für die Beschränkung des Querspiels zwischen Wagenkästen und Fahrwerken von Schienenfahrzeugen


(57) Die Erfindung betrifft einen bogenabhängigen Queranschlag für die Beschränkung des Querspiels zwischen Wagenkästen und Fahrwerken von Schienenfahrzeugen, bestehend aus einer Rolle und einer Konturplatte, welche einerseits einen Festanschlag aufweist und andererseits mit einem elastischen Anschlag versehen ist, wobei die Rolle an dem Fahrwerk oder an dem Wagenkasten und die Konturplatte an dem jeweils anderen Fahrzeugteil angeordnet sein kann.
Erfindungsgemäß wird das Problem der bogenabhängigen Ausführung von Federkonstante und Federweg dadurch gelöst, indem die Kontur (8) des elastischen Anschlags (6) in Abhängigkeit zur Kontur (9) des Festanschlages (5) derart ausgebildet ist, daß die Quersteifigkeit und der Querfederweg des elastischen Anschlags (6) in Abhängigkeit des Gleisbogens variabel ausführbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen bogenabhängigen Queranschlag für die Beschränkung des Querspiels zwischen Wagenkästen und Fahrwerken von Schienenfahrzeugen, bestehend aus einer Rolle und einer Konturplatte, welche einerseits einen Festanschlag aufweist und andererseits mit einem elastischen Anschlag versehen ist, wobei die Rolle wahlweise an dem Fahrwerk oder an dem Wagenkasten und die Konturplatte an dem jeweils anderen Fahrzeugteil angeordnet sein kann.
Es ist bereits eine gleisbogenabhängig gesteuerte Wagenkasten-Querspielbegrenzungseinrichtung für Schienenfahrzeuge (CH 670 227 A 5) bekannt, die aus Festanschlagelementen zur Begrenzung der maximalen Auslenkung zwischen Drehgestell und Wagenkasten sowie Elementen zur Abfederung kleinerer Auslenkungen besteht und Mittel vorsieht, um Querkräfte zwischen Drehgestell und Wagenkasten im wesentlichen asymptotisch in Funktion der relativen Querwege anwachsen zu lassen, wobei die Asymptote durch die Festanschlagelemente festgelegt ist. Weiterhin ist ein bogenabhängiger Queranschlag für die Beschränkung des Querspiels zwischen Wagenkasten und Drehgestell bei Schienenfahrzeugen (DE 44 25 562 C 1) bekannt, welcher aus einer Rolle und einer Konturplatte besteht und dadurch gekennzeichnet ist, daß die Rolle auf einem Umlenkteil gelagert ist, dessen anderes Hebelende an einem elastischen Anschlag anliegt. Diese konstruktive Lösung ist sehr aufwendig, da sie eine Vielzahl an Gelenken vorsieht.
Beide Lösungen weisen die Nachteile auf, daß große Bauräume, insbesondere für die Rolle, erforderlich und die Federkonstante sowie der Federweg des elastischen Anschlags immer in jeder Phase der Auslenkung gleich sind.
Der im Patentanspruch angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen elastischen, bogenabhängig wirkenden Queranschlag für die Beschränkung des Querspiels zwischen Wagenkästen und Fahrwerken von Schienenfahrzeugen zu entwickeln, welcher eine entsprechend dem Gleisbogen abhängige Ausführung von Federkonstante und Federweg der elastischen Elemente ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, indem die Kontur des elastischen Anschlags in Abhängigkeit zur Kontur des Festanschlages derart ausgebildet ist, daß die Quersteifigkeit und der Querfederweg des elastischen Anschlags in Abhängigkeit des Gleisbogens variabel ausführbar ist. Weiterhin ist erfindungsgemäß, daß die Quersteifigkeit des elastischen Anschlags durch die Form seiner Grundplatte definierbar ist und sich der Querfederweg durch die Differenz der Kontur des elastischen Anschlags zur Kontur des Festanschlags variieren läßt.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung liegen insbesondere in der kompakten Bauform der Einrichtung bzw. in der Anpassung des elastisch gepufferten Querfederweges und der zugehörigen Federkonstante an den bogenabhängigen Wert des Querspiels zwischen dem Fahrwerk und dem Wagenkasten.

[0002] Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Hierbei zeigen die Zeichnungen in
Fig. 1:
eine Draufsicht auf den Queranschlag
Fig. 2:
eine Seitenansicht auf den Queranschlag


[0003] Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist die Rolle 1 am Wagenkasten 2 gelagert und die Konturplatte 3 am Fahrgestellrahmen 4 befestigt. Beim gleisbogenabhängigen Ausdrehen des Fahrgestellrahmens 4 kann die Rolle 1 jede beliebige Position zwischen der in Fig. 1 dargestellten Lage im geraden Gleis und dem kleinsten Gleisbogenradius einnehmen. Die Konturplatte 3 weist beidseitig Festanschläge 5 und zwischen diesen den elastischen Anschlag 6 auf. Der elastische Anschlag 6 besteht vorzugsweise aus Gummi und ist mittels der Grundplatte 7 auf der Konturplatte 3 befestigt. Die Kontur 8 des elastischen Anschlags 5 ist so bemessen, daß der elastische Anschlag im geraden Gleis eine weichere Kennlinie der Federkonstante als im engeren Bogen aufweist. Die Festanschläge 5 weisen dagegen eine Kontur 9 auf, die derart ausgeführt ist, daß die Profilfreiheit des Wagenkastens in jedem Gleisbogen gewährleistet ist.

Bezugszeichenliste



[0004] 
1
Rolle
2
Wagenkasten
3
Konturplatte
4
Fahrgestellrahmen
5
Festanschläge
6
elastischer Anschlag
7
Grundplatte
8
Kontur (elastische Anschlag)
9
Kontur (Festanschläge)



Ansprüche

1. Bogenabhängiger Queranschlag für die Beschränkung des Querspiels zwischen Wagenkästen und Fahrwerken von Schienenfahrzeugen, bestehend aus einer Rolle und einer Konturplatte, welche einerseits einen Festanschlag aufweist und andererseits mit einem elastischen Anschlag versehen ist, wobei die Rolle an dem Fahrwerk oder an dem Wagenkasten und die Konturplatte an dem jeweils anderen Fahrzeugteil angeordnet sein kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontur (8) des elastischen Anschlags (6) in Abhängigkeit zur Kontur (9) des Festanschlages (5) derart ausgebildet ist, daß die Quersteifigkeit und der Querfederweg des elastischen Anschlags (6) in Abhängigkeit des Gleisbogens variabel ausführbar ist.
 
2. Bogenabhängiger Queranschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Quersteifigkeit des elastischen Anschlags (6) durch die Form seiner Grundplatte (7) definierbar ist.
 
3. Bogenabhängiger Queranschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Querfederweg durch die Differenz der Kontur (8) des elastischen Anschlags (6) zur Kontur (9) des Festanschlags (5 ) variieren läßt.
 




Zeichnung










Recherchenbericht