[0001] Die Erfindung betrifft einen bogenabhängigen Queranschlag für die Beschränkung des
Querspiels zwischen Wagenkästen und Fahrwerken von Schienenfahrzeugen, bestehend aus
einer Rolle und einer Konturplatte, welche einerseits einen Festanschlag aufweist
und andererseits mit einem elastischen Anschlag versehen ist, wobei die Rolle wahlweise
an dem Fahrwerk oder an dem Wagenkasten und die Konturplatte an dem jeweils anderen
Fahrzeugteil angeordnet sein kann.
Es ist bereits eine gleisbogenabhängig gesteuerte Wagenkasten-Querspielbegrenzungseinrichtung
für Schienenfahrzeuge (CH 670 227 A 5) bekannt, die aus Festanschlagelementen zur
Begrenzung der maximalen Auslenkung zwischen Drehgestell und Wagenkasten sowie Elementen
zur Abfederung kleinerer Auslenkungen besteht und Mittel vorsieht, um Querkräfte zwischen
Drehgestell und Wagenkasten im wesentlichen asymptotisch in Funktion der relativen
Querwege anwachsen zu lassen, wobei die Asymptote durch die Festanschlagelemente festgelegt
ist. Weiterhin ist ein bogenabhängiger Queranschlag für die Beschränkung des Querspiels
zwischen Wagenkasten und Drehgestell bei Schienenfahrzeugen (DE 44 25 562 C 1) bekannt,
welcher aus einer Rolle und einer Konturplatte besteht und dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Rolle auf einem Umlenkteil gelagert ist, dessen anderes Hebelende an
einem elastischen Anschlag anliegt. Diese konstruktive Lösung ist sehr aufwendig,
da sie eine Vielzahl an Gelenken vorsieht.
Beide Lösungen weisen die Nachteile auf, daß große Bauräume, insbesondere für die
Rolle, erforderlich und die Federkonstante sowie der Federweg des elastischen Anschlags
immer in jeder Phase der Auslenkung gleich sind.
Der im Patentanspruch angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen elastischen,
bogenabhängig wirkenden Queranschlag für die Beschränkung des Querspiels zwischen
Wagenkästen und Fahrwerken von Schienenfahrzeugen zu entwickeln, welcher eine entsprechend
dem Gleisbogen abhängige Ausführung von Federkonstante und Federweg der elastischen
Elemente ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, indem die Kontur des elastischen
Anschlags in Abhängigkeit zur Kontur des Festanschlages derart ausgebildet ist, daß
die Quersteifigkeit und der Querfederweg des elastischen Anschlags in Abhängigkeit
des Gleisbogens variabel ausführbar ist. Weiterhin ist erfindungsgemäß, daß die Quersteifigkeit
des elastischen Anschlags durch die Form seiner Grundplatte definierbar ist und sich
der Querfederweg durch die Differenz der Kontur des elastischen Anschlags zur Kontur
des Festanschlags variieren läßt.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung liegen insbesondere in der kompakten Bauform
der Einrichtung bzw. in der Anpassung des elastisch gepufferten Querfederweges und
der zugehörigen Federkonstante an den bogenabhängigen Wert des Querspiels zwischen
dem Fahrwerk und dem Wagenkasten.
[0003] Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist die Rolle 1 am Wagenkasten 2 gelagert und
die Konturplatte 3 am Fahrgestellrahmen 4 befestigt. Beim gleisbogenabhängigen Ausdrehen
des Fahrgestellrahmens 4 kann die Rolle 1 jede beliebige Position zwischen der in
Fig. 1 dargestellten Lage im geraden Gleis und dem kleinsten Gleisbogenradius einnehmen.
Die Konturplatte 3 weist beidseitig Festanschläge 5 und zwischen diesen den elastischen
Anschlag 6 auf. Der elastische Anschlag 6 besteht vorzugsweise aus Gummi und ist mittels
der Grundplatte 7 auf der Konturplatte 3 befestigt. Die Kontur 8 des elastischen Anschlags
5 ist so bemessen, daß der elastische Anschlag im geraden Gleis eine weichere Kennlinie
der Federkonstante als im engeren Bogen aufweist. Die Festanschläge 5 weisen dagegen
eine Kontur 9 auf, die derart ausgeführt ist, daß die Profilfreiheit des Wagenkastens
in jedem Gleisbogen gewährleistet ist.