[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Erkennen von auf Bahnen, insbesondere
aus Verpackungsmaterial, in regelmäßigen Abständen aufgebrachten Druckmarken aus Aufdrucken,
welche die Druckmarken und in regelmäßigen Abständen in derselben Bewegungsbahn wie
die Druckmarken aufgebrachte Fremddrucke aufweisen. Ferner betrifft die Erfindung
eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens mit einem Sensor zum Abtasten der
Aufdrucke und einer mit dem Sensor verbundenen Auswerteeinheit.
[0002] Bei leistungsfähigen Verpackungsmaschinen ist die Handhabung des Verpackungsmaterials
von besonderer Bedeutung, wobei der Einsatz manueller Arbeitskraft so gering wie möglich
zu halten ist. Überwiegend verarbeiten Verpackungsmaschinen Verpackungsmaterial in
Form langer Materialbahnen, die als Bobinen vorliegen. Beim Verbrauch einer ablaufenden
Bahn soll die neue Bahn möglichst ohne manuelle Eingriffe mit der ablaufenden Bahn
verbunden werden. Dies gewährleistet einen durchgehenden Betrieb der Verpackungsmaschine.
[0003] Bei gedrucktem Verpackungsmaterial mit wiederkehrendem Druck muß die Relativstellung
von ablaufender und neuer Bahn beim Verbinden beider Bahnen beachtet werden. Sollen
nämlich gleichmäßige Zuschnitte aus der Bahn gefertigt werden, sind die Bahnen positionsgerecht
miteinander zu verbinden. Um eine positionsgerechte Verbindung herzustellen, sind
die Materialbahnen mit im Abstand von Zuschnittslängen auf der Bahn aufgedruckten
Druckmarken versehen. Es sind Markenleser bekannt, welche die aufgedruckten Druckmarken
erkennen und den Vorgang des Verbindens anhand der erkannten Druckmarken steuern.
[0004] Nachteilhafterweise erkennen bekannte Markenleser jedoch zwischen den Druckmarken
aufgedruckte Fremddrucke fälschlicherweise ebenfalls als Druckmarken, wenn diese Fremddrucke
eine ähnliche Kontur wie die Druckmarken aufweisen. Dies kann zu einer Fehlsteuerung
der Verpackungsmaschine führen.
[0005] Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, ein verbessertes Erkennen von Druckmarken
zu schaffen, das auch dann fehlerfrei funktioniert, wenn zwischen den Druckmarken
in derselben Bewegungsbahn wie die Druckmarken Fremddrucke aufgebracht sind.
[0006] Zur Lösung dieses Problems ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet,
daß die Breiten der Aufdrucke sowie die Abstände zwischen, insbesondere benachbarten,
Aufdrucken ermittelt werden und wenn Breite und Abstand mit vorbestimmten Werten im
wesentlichen übereinstimmen, ein Aufdruck als Druckmarke erkannt wird.
[0007] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist zur Lösung dieses Problems dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteeinheit derart ausgelegt ist, daß anhand eines Sensorsignals die Breiten
der Aufdrucke sowie die Abstände zwischen, insbesondere benachbarten, Aufdrucken ermittelbar
sind und wenn Breite und Abstand mit vorbestimmten Werten im wesentlichen übereinstimmen,
ein Aufdruck als Druckmarke erkennbar ist.
[0008] Erfindungsgemäß werden Breite von Aufdrucken sowie folgende Leerräume erkannt und
ausgemessen und mit eingegebenen Referenzwerten verglichen. Bei Übereinstimmung mit
den Referenzwerten, wird ein Aufdruck als Druckmarke erkannt. Auf diese Weise kann
man zuverlässig zwischen Fremddrucken und Druckmarken unterscheiden. Insbesondere
kann man auf diese Weise Fehlerkennungen von Aufdrucken als Druckmarken vermeiden.
[0009] Die erkannten Druckmarken werden für die Steuerung von sogenannten Splice-Vorgängen
bzw. Vorgängen zum Verbinden von ablaufender mit neuer Materialbahn verwendet. Dabei
werden beim Verbinden die Materialbahnen derart positioniert, daß die Druckmarken
auch im Bereich des Verbindens gleiche Abstände behalten.
[0010] Ferner kann man durch eine während des Betriebs fortlaufende Druckmarkendetektion
eine ständige Kontrolle der richtigen Vorschubgeschwindigkeit der Materialbahn bezüglich
des Einleitens von Abschneidevorgängen, z. B. zum Fertigen von Zuschnitten, erzielen.
Insbesondere kann man toleranzbedingtem, kontinuierlichen Verschieben durchzuführender
Schnitte entgegenwirken, das zum Hinauslaufen des Schnittes aus seiner richtigen Position
führen kann. Dadurch vermeidet man Fehlpackungen.
[0011] Bevorzugt wird die Drehzahl einer die ablaufende und/oder neue Materialbahn tragende
Bobine in Abhängigkeit des Füllgrades eines Bahnspeichers und der Drehzahl bzw. Geschwindigkeit
der betriebenen Maschine bzw. der Fördergeschwindigkeit der Bahn berechnet und eingestellt.
Bevorzugt wird dabei auch der jeweilige Bobinendurchmesser berücksichtigt. Diese Drehzahlankopplung
der Bobine an die Drehzahl der abnehmenden Maschine hat den Vorteil, daß die Pendelabweichungen
des Bahnspeichers vermindert werden. Dadurch werden die Pendelbeschleunigungen bzw.
Trägheitskräfte in dem Bahnspeicher vermindert, so daß die mechanische Spannung in
der Bahn konstant ist. Ein Antrieb, z. B. ein Servomotor, gibt dabei die Drehzahl
der ablaufenden bzw. neuen Bobine vor. Der Servomotor wird unter Berücksichtigung
der Pendelabweichung und Maschinendrehzahl und insbesondere dem Bobinendurchmesser
gesteuert, so daß sich die gewünschte Bobinendrehzahl einstellt.
[0012] Bevorzugt wird die Restmenge bzw. Länge der auf einer Bobine aufgewickelten Bahn
und/oder der Bobinendurchmesser ermittelt aus den Drehwinkeln der Bobine und einer
mit der Bahn mitlaufenden Umlenkrolle, insbesondere unter Berücksichtigung des Umfangs
der Umlenkrolle. Es kann auch die Länge eines von der Bobine abgezogenen Bahnstücks
bzw. der Verfahrweg eines die Bahn mitnehmenden Schlittens herangezogen werden. Der
Drehwinkel der Bobine wird dabei durch einen Drebwinkelsensor erfaßt. Ebenso kann
man den Drehwinkel der mitlaufenden Umlenkrolle über einen Drehwinkelsensor oder ein
Zählwerk zum Zählen der Umdrehungen der Umlenkrolle erfassen. Ferner kann man mittels
eines Sensors am mitnehmenden Schlitten den Verfahrweg des Schlittens ermitteln. Diese
Größen gelangen an eine zentrale Recheneinheit, die aus den Größen den Bobinendurchmesser
berechnet. Ebenso kann diese Recheneinheit aus den erfaßten Größen die Restmenge bzw.
Länge der auf einer Bobine aufgewickelten Bahn berechnen.
[0013] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der Beschreibung. Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Materialeinheit einer Verpackungsmaschine in schematischer Seitenansicht;
- Fig. 2
- eine Materialbahn mit Druckmarken und Fremddrucken und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung zur Ermittlung der Bobinensolldrehzahl.
[0014] Fig. 1 zeigt eine Materialeinheit 10 einer Verpackungsmaschine in schematischer Ansicht.
Auf einem um eine Achse 11 drehbar gelagerten Bobinenarm 12 befinden sich an den Enden
des Bobinenarms 12 eine ablaufende Bobine 13 und eine neue Bobine 14. Auf den Bobjnen
13, 14 ist jeweils eine Materialbahn aufgewikkelt. Derartige Materialbahnen finden
insbesondere Verwendung beim Herstellen von Zuschnitten für Zigarettenpackungen sowie
sonstige im Zusammenhang mit der Verpackung von Zigaretten verwendeten Verpackungseinheiten.
Die Materialbahn 15 der ablaufenden Bobine 13 wird in Richtung des Pfeiles 16 zu dem
Teil der Verpackungsmaschine gefördert, der aus der Materialbahn Verpackungen herstellt.
[0015] Wenn sich die ablaufende Bobine 13 ihrem Ende nähert, muß die ablaufende Materialbahn
15 mit der neuen Materialbahn 17 der neuen Bobine 14 verbunden werden. Dieses Verbinden
erfolgt in einer Verbindungsvorrichtung 18, die einen pneumatisch betriebenen Linearschlitten
19 aufweist. An dem Linearschlitten 19 befindet sich ein Greiferschlitten 20, der
in Richtung des Pfeiles 21 und in umgekehrte Richtung linear verfahrbar ist und sich
in Richtung seiner gestrichelt dargestellten Position bewegen kann, um ein Ende der
neuen Materialbahn 17 zu greifen.
[0016] Nach Ergreifen des Endes der neuen Materialbahn 17 fährt der Greiferschlitten 20
in Richtung des Pfeiles 21 in seine untere, voll ausgezogen dargestellte Position.
Die genaue Position wird durch einen Sensor in Form eines Lichttasters 22 gesteuert,
der Druckmarken auf der Materialbahn erfaßt. Der Linearschlitten 19 zieht also die
neue Materialbahn 17 soweit nach unten, daß sich eine Druckmarke an einer bestimmten
Position befindet. Ein zweiter Sensor in Form eines Lichttasters 23 tastet die Druckmarken
der ablaufenden Materialbahn 15 ab.
[0017] Umlenkrollen 24-28 führen die ablaufende Materialbahn 15 von der ablaufenden Bobine
vorbei an dem zweiten Lichttaster 23 zu einem Materialspeicher 32. Die Umlenkrolle
24 führt die ablaufende Materialbahn 15 an der neuen Bobine 14 vorbei. Im Bereich
zwischen den Umlenkrollen 25, 26 befindet sich die ablaufende Materialbahn 15 im wesentlichen
parallel zu der neuen Materialbahn 17.
[0018] Zwischen den Umlenkrollen 27, 28 ist eine weitere Umlenkrolle 29 angeordnet, die
ein Zählwerk zum Zählen der Anzahl der Umdrehungen der Umlenkrolle 29 aufweist. Das
Zählwerk erhält von sogenannte Initiatoren 30, 31, d. h. berührungslose Sensoren,
Signale, die vom Zählwerk gezählt werden. Aus der Anzahl der Umdrehungen, insbesondere
auch von Bruchteilen von Umdrehungen, kann man auf die Länge der an der Unlenkrolle
29 vorbeigeförderten Materialbahn 15 schließen. Dabei ist der Durchmesser bzw. Umfang
der Umlenkrolle 29 zu berücksichtigen. Die Umrechnung von Umdrehungen in Längen erfolgt
in einer nicht dargestellten Steuereinheit. Alternativ kann man die Länge der geförderten
Materialbahn 15 auch durch einen Drehwinkelgeber, ebenfalls unter Berücksichtigung
des Druchmessers bzw. Umfangs der Umlenkrolle 29, ermitteln.
[0019] Der Materialspeicher 32 weist je eine Reihe oberer Umlenkrollen 33 und unterer Umlenkrollen
34 auf. Er dient dazu, ein Verzögern der Förderbewegung der ablaufenden Materialbahn
15 im Bereich zwischen den Umlenkrollen 24 bis 28, beispielsweise beim Verbinden der
ablaufenden Materialbahn 15 mit der neuen Materialbahn 17, auszugleichen. Um diesen
Ausgleich zu gewährleisten, ist die Reihe unterer Umlenkrollen 34 in der Höhe verschiebbar
angeordnet. Durch diese Verschiebbarkeit ist der Materialspeicher 32 in der Lage,
unterschiedliche Materialbahnlängen aufzunehmen. Alternativ kann auch die Reihe oberer
Umlenkrollen 33 in der Höhe verstellbar angeordnet sein. Ebenso ist es möglich sowohl
obere als auch untere Reihe von Umlenkrollen 33, 34 höhenverstellbar zu positionieren.
Letztlich kommt es auf eine Änderung der Relativstellung der Reihe oberer Umlenkrollen
33 zur Reihe unterer Umlenkrollen 34 an.
[0020] Beim Verbinden der ablaufenden Materialbahn 15 mit der neuen Materialbahn 17 befindet
sich die neue Materialbahn 17 in durch den Linearschlitten 19 nach unten gezogenen,
an einer erkannten Druckmarke ausgerichteten Position. Die ablaufende Materialbahn
15 wird verzögert bzw. angehalten und zwar derart, daß sich eine auf der ablaufenden
Materialbahn 15 erkannte Druckmarke in entsprechender Position zur Druckmarke der
neuen Materialbahn 17 befindet. Nachdem diese Ausrichtung anhand der Druckmarken erfolgt
ist, werden ablaufende Materialbahn 15 und neue Materialbahn 17 übereinander gebracht
und verbunden bzw. verklebt.
[0021] Am Greiferschlitten 20 ist ein weiterer Initiator 35 angebracht, der zum Ermitteln
der exakten Position des Greiferschlittens 20 auf der Linearführung 19 dient. Anhand
der ermittelten Position des Greiferschlittens 20 läßt sich der Verfahrweg S des Greiferschlittens
20 bestimmen. Ferner befindet sich an jedem Ende des Bobinenarms 12 - sowohl an der
ablaufenden Bobine 13 als auch an der neuen Bobine 14 - je ein Drehwinkelsensor. Mittels
dieses Drehwinkelsensors kann der Drehwinkel der jeweiligen Bobine erfaßt werden.
Der Drehwinkel der neuen Bobine 14 ist mit ϕ bezeichnet. Anhand des von dem Greiferschlitten
20 zurückgelegten Verfahrweges S sowie dem Drehwinkel ϕ der neuen Bobine 14 läßt sich
der Bobinendurchmesser berechnen. Er ergibt sich aus dem Quotienten der zweifachen
Meßstrecke und dem Drehwinkel ϕ der Bobine, das heißt

[0022] Fig. 2 erläutert das automatische Erkennen der richtigen Druckmarke und zeigt eine
Materialbahn 36 mit Druckmarken 37-39. Zwischen den Druckmarken 37-39 befinden sich
Fremddrucke 40-42, die als Aufdrucke bezeichnet werden. Die gestrichelten Linien deuten
jeweils Anfang bzw. Ende eines Zuschnitts an.
[0023] Die Erfindung ermöglicht es unter den Aufdrucken diejenigen "herauszufiltern", welche
die Druckmarken darstellen. Dabei erfolgt das automatische Erkennen der richtigen
Druckmarken 37-39 über zwei Kriterien. Zum einen wird die Breite 43 der Aufdrucke,
zum anderen der Abstand 44 zwischen zwei Aufdrucken gemessen. Der Abstand sowie die
Breite werden mittels der Lichttaster 22, 23 ermittelt und die gemessenen Werte einer
Auswerteeinheit zugeführt. Die Auswerteeinheit hat zuvor Referenzdaten für die Breite
einer Druckmarke sowie den Abstand zwischen einer Druckmarke und einem Fremddruck
erhalten. Die Auswerteeinheit vergleicht eine gemessene Breite mit der zuvor eingegebenen
Breite sowie einen gemessenen Abstand mit dem zuvor eingegebenen Abstand und erzeugt
ein entsprechendes Signal, falls die Werte im wesentlichen übereinstimmen. Dieses
erzeugte Signal zeigt das Erkennen einer Druckmarke an. Diese Messungen können entweder
nur zum Einleiten eines Verbindungsvorganges zweier Materialbahnen oder aber permanent
während des Betriebs der Anlage/Verpackungsmaschine, insbesondere der Materialeinheit
10, erfolgen.
[0024] Diese Methode erlaubt es zuverlässig auch dann Druckmarken richtig zu erkennen, wenn
in Bewegungsrichtung gesehen zwischen den Druckmarken 37-39 auch Fremddrucke 40-42
angeordnet sind. Dabei ist es durchaus möglich, daß Fremddrucke die gleiche Breite
aufweisen wie die Druckmarken und gleichwohl zuverlässig zwischen Fremddrucken und
Druckmarken unterschieden werden kann, da neben der Breite auch der Abstand zwischen
Aufdrucken berücksichtigt wird.
[0025] Mit Hilfe der automatischen Erkennung einer Druckmarke ist es möglich, eine Druckmarke
während des gesamten Abwickelvorgangs zu kontrollieren. Anhand des beschriebenen Verfahrens
ist eine Identifizierung der richtigen Druckmarke auch im laufenden Betrieb der Anlage
möglich. Eine einmal identifizierte Druckmarke kann weiterverfolgt werden, indem die
nächste Druckmarke im Abstand von einer Zuschnittslänge erwartet und erkannt wird.
[0026] Fig. 3 erläutert die Bobinendrehzahl für den Antrieb der aktiven Bobine, d.h. der
Bobine, von der die Materialbahn direkt der abnehmenden Verpackungsmaschine zugeführt
wird. In Fig. 1 wäre dies die ablaufende Bobine 13. Die aktive Bobine wird angetrieben
durch einen nicht dargestellten Motor. Die Drehzahl der Bobine wird dabei vom Antrieb
vorgegeben. Diese Drehzahl ist durch den unteren Block 45 dargestellt.
[0027] Die Bobinendrehzahl 45 ist abhängig von der als Block 46 dargestellten Pendelabweichung
und der als Block 47 dargestellten Maschinendrehzahl. Dabei bedeutet Pendelabweichung
die Abweichung des Materialspeichers 32 von einem normalen Füllgrad und Maschinendrehzahl
die Arbeitsgeschwindigkeit der Verpackungsmaschine bezogen auf ein sich in der Verpackungsmaschine
befindendes, drehendes Referenzrad. Die Maschinendrehzahl ist in der Regel abhängig
von der Fördergeschwindigkeit der Materialbahn im Bereich der Verpackungsmaschine,
d.h. insbesondere im Bereich stromabwärts des Materialspeichers 32.
[0028] Durch diese Art der Steuerung des Bobinenantriebs nach einer Bobinensolldrehzahl
erreicht man eine Minderung der Pendelabweichungen des Bahnspeichers bzw. der Regelschwankungen
des Materialspeichers 32. Dadurch erhält man eine gleichmäßigere Bahnspannung, da
durch vermindernde Pendelabweichungen die Pendelbeschleunigungen und Trägheitskräfte
kleiner sind.
[0029] Außer der Pendelabweichung und der Maschinendrehzahl kann in die Berechnung der Bobinendrehzahl
auch der aktuelle Bobinendurchmesser einfließen. Dann erhält man eine Drehzahlankopplung
der abnehmenden Maschine unter Berücksichtigung des aktuellen Bobinendurchmessers
sowie zweier Proportionalitätsfaktoren (Faktor
1, Faktor
2) gemäß folgender Gleichung

[0030] Dabei wird der Bobinendurchmesser anhand folgender Gleichung berechnet:

[0031] Im erläuterten Beispiel kann man den ermittelten Bobinendurchmesser für folgende
Vorgänge verwenden. Erstens kann man anhand des Bobinendurchmessers das Ende der ablaufenden
Materialbahn vorhersagen und entsprechend kurz vor Ablauf der ablaufenden Materialbahn
den Splice-Vorgang starten. Zweitens kann man anhand des Bobinendurchmessers den Drehwinkel
ϕ der Bobine in eine Materialbahnlänge umrechnen. Drittens kann man mit Hilfe des
Bobinendurchmessers die Bobinendrehzahl an die Drehzahl der abnehmenden Maschine anpassen.
[0032] Die Ermittlung des Bobinendurchmessers ermöglicht somit vielfältige Einsatzgebiete.
Insbesondere im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Druckmarkenerkennung ergibt
sich die Möglichkeit einer leistungsfähigen und störungssicheren Verbindung einer
ablaufenden mit einer neuen Materialbahn.
Bezugszeichenliste:
[0033]
- 10
- Materialeinheit
- 11
- Achse
- 12
- Bobinenarm
- 13
- ablaufende Bobine
- 14
- neue Bobine
- 15
- ablaufende Materialbahn
- 16
- Pfeil
- 17
- neue Materialbahn
- 18
- Verbindungsvorrichtung
- 19
- Linearschlitten
- 20
- Greiferschlitten
- 21
- Pfeil
- 22
- Lichttaster
- 23
- Lichttaster
- 24
- Umlenkrolle
- 25
- Umlenkrolle
- 26
- Umlenkrolle
- 27
- Umlenkrolle
- 28
- Umlenkrolle
- 29
- Umlenkrolle
- 30
- Initiator
- 31
- Initiator
- 32
- Materialspeicher
- 33
- obere Umlenkrolle
- 34
- untere Umlenkrolle
- 35
- Initiator
- 36
- Materialbahn
- 37
- Druckmarke
- 38
- Druckmarke
- 39
- Druckmarke
- 40
- Fremddruck
- 41
- Fremddruck
- 42
- Fremddruck
- 43
- Breite eines Aufdrucks
- 44
- Abstand zwischen Aufdrucken
- 45
- Bobinendrehzahl
- 46
- Pendelabweichung
- 47
- Maschinendrehzahl
- S
- Verfahrweg
- ϕ
- Drehwinkel
1. Verfahren zum automatischen Erkennen von auf Bahnen (15, 17), insbesondere aus Verpackungsmaterial,
in regelmäßigen Abständen aufgebrachten Druckmarken (37, 38, 39) aus Aufdrucken, welche
die Druckmarken (37, 38, 39) und in regelmäßigen Abständen in derselben Bewegungsbahn
wie die Druckmarken (37, 38, 39) aufgebrachte Fremddrucke (40, 41, 42) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Breiten (43) der Aufdrucke sowie die Abstände (44) zwischen, insbesondere
benachbarten, Aufdrucken ermittelt werden und wenn Breite (43) und Abstand (44) mit
vorbestimmten Werten im wesentlichen übereinstimmen, ein Aufdruck als Druckmarke (37,
38, 39) erkannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß anhand einer erkannten Druckmarke (37, 38, 39) ein Vorgang zum Verbinden einer
ablaufenden (15) mit einer neuen (12) Bahn eingeleitet wird, so daß die ablaufende
(15) und die neue (17) Bahn derart positionsgerecht verbunden werden, daß die Druckmarken
(37, 38, 39) auch im Bereich des Verbindens den regelmäßigen Abständen der Druckmarken
(37, 38, 39) entsprechende Abstände aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Restmenge bzw. Länge der auf einer Bobine (13, 14) aufgewickelten Bahn (15,
17) und/oder der Bobinendurchmesser ermittelt wird aus dem Drehwinkel (ϕ) der Bobine
und dem Drehwinkel einer mit der Bahn mitlaufenden Umlenkrolle, insbesondere unter
Berücksichtigung des Umfangs der Umlenkrolle, oder der Länge eines von der Bobine
(13, 14) abgezogenen Bahnstücks bzw. dem Verfahrweg eines die Bahn mitnehmenden Schlittens
(19, 20), wobei insbesondere der Bobinendurchmesser zum Umrechnen von Drehwinkelmeßwerten
(ϕ) der Bobine in Bahnlängen verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitpunkt des Verbindens und/oder eines Trennschnitts, insbesondere an der
ablaufenden Bahn (15), ermittelt wird aus dem Drehwinkel (ϕ) der Bobine und dem Drehwinkel
einer mit der Bahn mitlaufenden Umlenkrolle, insbesondere unter Berücksichtigung des
Umfangs der Umlenkrolle, oder der Länge eines von der Bobine (13, 14) abgezogenen
Bahnstücks bzw. dem Verfahrweg eines die Bahn mitnehmenden Schlittens (19, 20).
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die einzustellende Drehzahl der ablaufenden oder neuen Bobine in Abhängigkeit
des Füllgrades eines Bahnspeichers (32) und der Drehzahl bzw. Geschwindigkeit der
betriebenen Maschine bzw. der Fördergeschwindigkeit der Bahn berechnet wird, wobei
insbesondere die Bobinendrehzahl auch in Abhängigkeit des jeweiligen Bobinendurchmessers
berechnet wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim Beginn des Verbindens der Bahnspeicher (32) im wesentlichen vollständig
gefüllt ist.
7. Vorrichtung zum Erkennen von auf Bahnen (15, 17), insbesondere aus Verpackungsmaterial,
in regelmäßigen Abständen aufgebrachten Druckmarken (37, 38, 39) aus Aufdrucken, welche
die Druckmarken (37, 38, 39) und in regelmäßigen Abständen in derselben Bewegungsbahn
wie die Druckmarken (37, 38, 39) aufgebrachte Fremddrucke (40, 41, 42) aufweisen,
mit einem Sensor (22, 23) zum Abtasten der Aufdrucke und einer mit dem Sensor (22,
23) verbundenen Auswerteeinheit, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit derart ausgelegt ist, daß anhand eines Sensorsignals die
Breiten (43) der Aufdrucke sowie die Abständen (44) zwischen, insbesondere benachbarten,
Aufdrucken ermittelbar sind und wenn Breite (43) und Abstand (44) mit vorbestimmten
Werten im wesentlichen übereinstimmen, ein Aufdruck als Druckmarke (37, 38, 39) erkennbar
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer Vorrichtung zum Verbinden einer ablaufenden (15) mit einer neuen
(17) Bahn verbunden ist, so daß die ablaufende (15) und die neue (17) Bahn so positionsgerecht
verbindbar sind, daß die Druckmarken (38, 39, 40) auch im Verbindungsbereich dem regelmäßigen
Abständen der Druckmarken (38, 39, 40) entsprechende Abstände aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Sensor zum Abtasten der Aufdrucke auf der ablaufenden (15) und der neuen
(17) Bahn vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, gekennzeichnet durch einen Drehwinkelsensor zum Messen eines Drehwinkels (ϕ) einer Bobine, auf welche
die Bahn (15, 17) aufgewickelt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, gekennzeichnet durch einen Drehwinkelsensor zum Messen eines Drehwinkels (ϕ) einer mit einer Bahn (15,
17), inbesondere der ablaufenden. Bahn (17), mitlaufenden Umlenkrolle (29) bzw. ein
Zählwerk zum Zählen der Umdrehungen der Umlenkrolle (29).
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, gekennzeichnet durch einen Sensor (35) zum Erfassen der Länge eines von der Bobine (13, 14) abgezogenen
Bahnstücks bzw. zum Erfassen des Verfahrwegs eines eine Bahn (13, 14) mitnehmenden
Schlittens (19, 20).
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, die derart ausgelegt ist, ein Verfahren
nach einem der Ansprüche 1 bis 8 durchzuführen.