[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verarbeiten von flexiblen,
flächigen Erzeugnissen, gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der EP-B-0 638 503 bekannt. Sie weist eine um
ihre Achse drehend angetriebene Verzögerungstrommel auf, an der in Umfangsrichtung
regelmässig verteilt hintereinander durch je ein Walzenpaar gebildete Förderelemente
angeordnet sind. Ein Zuförderer führt bezüglich der Verzögerungstrommel in tangentialer
Richtung in den Walzenspalt des sich jeweils durch einen Uebernahmebereich hindurchbewegenden
Walzenpaares, einen Signaturbogen ein. Dabei ist die Umlaufgeschwindigkeit des Walzenpaares
um die Trommelachse zusätzlich der im Walzenspalt in Umlaufrichtung gerichteten Umfangsgeschwindigkeit
der Walzen an der Fördergeschwindigkeit des Zuförderers angeglichen. Dann wird die
Vorderkante des Signaturbogens um ein gewünschtes Mass in den Walzenspalt getrieben,
bevor die Rotation der Walzenpaare um deren Achsen gestoppt wird. In einem Übergabebereich
werden dann die Walzen in bezüglich der Drehrichtung im Übernahmebereich entgegengesetzter
Drehrichtung angetrieben, um den betreffenden Signaturbogen aus dem Walzenspalt freizugeben.
Dies führt zu einer zusätzlichen Verlangsamung der Signaturbogen und ermöglicht eine
Anpassung der Signaturbogengeschwindigkeit an die Geschwindigkeit eines die Signaturbogen
übernehmenden Wegförderers. Der reversierende Antrieb der Walzenpaare erfordert einerseits
einen erheblichen Aufwand und führt andererseits zu einer erheblichen Beanspruchung
der Erzeugnisse, was die Verarbeitungskapazität der Vorrichtung begrenzt.
[0003] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die gattungsgemässe Vorrichtung
derart weiterzubilden, dass bei hoher Verarbeitungsgeschwindigkeit eine schonende
Behandlung der Erzeugnisse gewährleistet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gelöst, die die Merkmale des Anspruchs 1
aufweist.
[0005] Ein kontinuierlich angetriebenes Walzensegment und ein Gegenelement bilden beim Hindurchbewegen
durch den Übernahmebereich einen Einführspalt, der zum Einführen eines Erzeugnisses
eine grosse Weite aufweist, die sich dann kontinuierlich verringert und dadurch das
Erzeugnis stabilisiert. Das vorauslaufende, geschlossene Ende des Einführspalts bewegt
sich infolge der Drehung des Walzensegments in Einführrichtung, was zu einem schonenden
Verzögern der Erzeugnisse beiträgt, wenn diese das Ende des Einführspalts erreichen.
Das etwa gleichzeitige Bilden eines Förderspaltes verhindert ein Zurückspringen der
Erzeugnisse, was zu einem zuverlässigen Funktionieren der Vorrichtung bei hoher Verarbeitungskapazität
beiträgt. Das kontinuierliche Antreiben der Walzensegmente führt dazu, dass die Erzeugnisse
durch die von jeweils einem Walzensegment und einem Gegenelement gebildeten Förderelemente
zur Abgabe im Übergabebereich hindurchgefördert werden. Die Erzeugnisse müssen somit
nicht bezüglich der Förderelemente auf Stillstand gebremst und dann wieder beschleunigt
werden.
[0006] Bevorzugte Ausbildungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0007] Die Erfindung wird anhand in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen rein schematisch:
- Fig. 1
- in Ansicht und teilweise geschnitten, eine erste Ausbildungsform der Vorrichtung mit
Förderelementen, die beim Umlaufen eine zu sich parallele Lage beibehalten;
- Fig. 2
- in gleicher Darstellung wie Fig. 2 eine zweite Ausbildungsform, bei welcher die Förderelemente
beim Umlaufen eine bezüglich der Umlaufbahn unveränderte Lage beibehalten; und
- Fig. 3
- in gleicher Darstellung wie Fig. 1 und 2 eine dritte Ausbildungsform der Vorrichtung,
mit den Förderelementen zugeordneten, schaufelradartig angeordneten Leitelementen.
[0008] Die in der Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist eine trommelartig ausgebildete,
in Richtung des Pfeiles U kontinuierlich angetriebene Fördereinrichtung 10 mit käfigartig
angeordneten Förderelementen 12 auf. Diese sind dazu bestimmt, beim Hindurchbewegen
durch einen Übernahmebereich 14 von einem, im gezeigten Beispiel als Bandförderer
16 ausgebildeten Zuförderer 18 jeweils ein flexibles, flächiges Erzeugnis 19 zu übernehmen,
abzubremsen, weiterzufördern und in einem Übergabebereich 20 einem der Fördereinrichtung
10 nachgeschalteten Wegförderer 22 zu übergeben.
[0009] Jedes Förderelement 1 2 weist ein in Drehrichtung D - die der Umlaufrichtung U entgegengesetzt
ist - kontinuierlich um seine Walzenachse 24' drehend angetriebenes Walzensegment
24 und ein mit diesem zusammenwirkendes Gegenelement 26 auf. Im gezeigten Beispiel
ist das Gegenelement 26 als ein endloses Band 28 ausgebildet, das um zwei Umlenkwalzen
30 geführt ist. Das Band 28 ist gummielastisch ausgebildet und wirkt mit seinem, dem
Walzensegment 24 zugewandten aktiven Trum mit diesem zwischen den Umlenkwalzen 30
zusammen.
[0010] Die Umlenkwalzen sind beiderends an dreieckigen Trägerplatten 32 frei drehbar gelagert,
die ihrerseits an der Welle 34 des Walzensegments 24 frei drehbar gelagert sind. Die
Trägerplatten 32 sind beispielsweise über ein Planetengetriebe derart angetrieben,
dass die vom Band 28 und Walzensegment 24 gebildeten Förderelemente 12 beim Umlaufen
entlang der vom Kreis 36 gebildeten Umlaufbahn 35 eine zu sich parallele Lage beibehalten,
oder in anderen Worten bleibt eine Gerade durch die einem Förderelement 12 zugeordneten
Achsen der Umlenkwalzen 30 zu sich parallel. Die zu den Walzenachsen 24' koaxialen
Wellen 34 sind entlang eines Kreises um eine gemeinsame Umlaufachse 38 gleichmässig
verteilt, an kreisscheibenförmigen Lagerschildern 40 frei drehbar gelagert, die ihrerseits
auf einer zur Um-laufachse 38 koaxialen Hohlwelle 42 drehfest sitzen. Während dem
einen Lagerschild 40 die beispielsweise als Planetengetriebe ausgebildeten Antriebsmittel
zum Parallelhalten der Förderelemente 12 zugeordnet sind, sind dem anderen Lagerschild
40, die beispielsweise ebenfalls als Planetengetriebe ausgebildeten Antriebsmittel
zum kontinuierlichen Antreiben der Walzensegmente 24 in Drehrichtung D zugeordnet.
Zu diesem Zweck kann die Hohlwelle 42 von einer drehfest angeordneten Welle durchgriffen
sein, auf welche die Zentrumsräder der Planetengetriebe aufgekeilt sind. Beim Drehen
der Lagerschilder 40 werden die an diesen gelagerten und mit den stillstehenden Zentrumrädern
kämmenden Planetenräder angetrieben, welche ihrerseits auf die Trägerplatten 32 bzw.
Wellen 34 einwirken. Gleichzeitig mit den Walzensegmenten 24 können auch die Bänder
28 entgegen der Drehrichtung D angetrieben sein. Bezüglich einer möglichen Ausbildungsform
des Antriebs für die Walzensegmente 24 und Gegenelemente 26 sowie zum Parallelhalten
der Förderelemente 12 wird auf das CH-Patentgesuch Nr. 1998 1283/98 ausdrücklich verwiesen.
[0011] Jedes der in der Fig. 1 gezeigte Walzensegmente 24 weist drei Rückenabschnitte 44
und zwischen jeweils zwei Rückenabschnitten 44 einen zur Walzensegmentachse 24' koaxialen
Mantelflächenabschnitt 46 auf. Jedem konkav ausgebildeten Rückenabschnitt 44 folgt
somit ein Mantelflächenabschnitt 46. Der Querschnitt des Walzensegments 24 gleicht
einem dreistrahligen Stern, dessen stumpfe Strahlen auf einem Kreis enden.
[0012] Die Drehlage der Förderelemente 12 ist derart gewählt, dass im Übernahmebereich 14
die Förderelemente 12 bezüglich der Umlaufachse 38 wenigstens annähernd in radialer
Richtung angeordnet sind. Weiter sind die Walzensegmente 24 bezüglich den Lagerschildern
40 derart synchronisiert, dass beim Hineinbewegen eines Förderelements 12 in Umlaufrichtung
U in den Übernahmebereich 14 jeweils ein Mantelflächenabschnitt 46 am Band 28, dieses
zurückdrängend anliegt. Der diesem Mantelflächenabschnitt 46 nachlaufende Rückenabschnitt
44 bildet zusammen mit dem aktiven Trum des Bandes 28 einen weiten, sich verengenden
Einführspalt 48, in welchem der Zuförderer 18 ein Erzeugnis 19 mit in Zuführrichtung
Z gesehen vorauslaufender Kante 52 hindernislos einführen kann. Infolge der Drehung
des Walzensegments 24 wird im Übernahmebereich 14 der in Drehrichtung D gesehen stromabwärts
geschlossene Einführspalt 48 immer länger und gleichzeitig bezüglich der Walzenachse
24' radial aussen enger. Der Zuförderer 18 und die Fördereinrichtung 10 sind derart
synchronisiert, dass jeweils der Übergang vom den Einführspalt 48 begrenzenden Rückenabschnitt
44 in den nachtaufenden Mantelflächenabschnitt 46, unter Festklemmen des in den Einführspalt
48 eingeführten Erzeugnisses 19 zwischen sich und dem Band 28 in einem von der vorauslaufenden
Kante 52 entfernten Bereich, wenigstens annähernd zu jenem Zeitpunkt zu dem das Erzeugnis
19 mit der vorauslaufenden Kante 52 am als Anschlag 62 wirkenden vorauslaufenden Endbereich
des Rückenabschnitts 44 - d.h. am geschlossenen Ende des Einführspalts 48 - zur Anlage
gelangt, den Einführspalt 48 schliesst und der Mantelflächenabschnitt 46 zusammen
mit dem Band 28 einen Förderspalt 54 für das erfasste Erzeugnis 19 bildet.
[0013] Jedem Walzensegment 24 ist ein Führungselement 56 zugeordnet, das stromabwärts des
Förderspalts 54 das Band 28 kreuzt, um das durch den Förderspalt 54 hindurchgeförderte
Erzeugnis um das Walzensegment 24 bezüglich der Umlaufachse 38 in radialer Richtung
gegen aussen umzulenken.
[0014] Der Wegförderer 22 ist im Beispiel gemäss Fig. 1 als Klammertransporteur 58 ausgebildet,
dessen aufeinanderfolgende Transportklammern 60 synchronisiert mit den Förderelementen
12 durch den Übergabebereich 20 in Wegförderrichtung W - die hier der Umlaufrichtung
U gleichgerichtet ist - hindurchbewegt werden. Dabei sind die Transportklammern 60
auf die Fördereinrichtung 10 zu gerichtet, damit die Förderelemente 12 die in radialer
Richtung gegen aussen umgelenkten Erzeugnisse 19 mit der Kante 52 voraus in die Transportklammern
60 hineinfördern können. Das Schliessen der Transportklammern 60 erfolgt etwa gleichzeitig
mit dem Aufheben des Förderspalts 54, indem der letzte für das betreffende Erzeugnis
19 einen Förderspalt 54 begrenzende Mantelflächenabschnitt 45 vom Band 28 abläuft.
[0015] Im gezeigten Beispiel drehen sich während einer Umdrehung der Lagerschilder 40 in
Umlaufrichtung U um die Umlaufachse 38 die Walzensegmente 24 zweimal in entgegengesetzter
Drehrichtung D um ihre Walzenachsen 24', somit dreimal bezüglich der Lagerschilder
40.
[0016] Bei der in der Fig. 2 gezeigten Ausbildungsform der Vorrichtung ist die Fördereinrichtung
10 ebenfalls käfigartig ausgebildet. An den auf der Hohlwelle 42 angeordneten Lagerschildern
40 sind entlang eines koaxialen Kreises gleichmässig verteilt sechs zur Umlaufachse
38 parallele Lagerschäfte 64 angeordnet. Auf den Lagerschäften 64 sind Umlenkwalzen
30 frei drehbar gelagert. Jeweils zwei einander zugeordnete Umlenkwalzen 30 benachbarter
Lagerschäfte 64 sind von einem in sich geschlossenen gummielastischen Bändchen 28'
umgriffen. Mehrere nebeneinander angeordnete Bändchen 28' entsprechen dem Band 28
der in der Fig. 1 gezeigten Ausführungsform. Auf dem Kreis 36 um die Umlaufachse 38
sind gleichmässig verteilt die Walzensegmente 24 angeordnet. Sie sitzen auf den Wellen
34, die in Umfangsrichtung U gesehen mittig zwischen jeweils zwei Lagerschäften 64
und in radialer Richtung asserhalb der Bändchen 28' an den Lagerschildern 40 gelagert
sind. Die Walzensegemente 24 sind wiederum beispielsweise mittels eines Planetengetriebes
in Drehrichtung D kontinuierlich angetrieben, die der Umlaufrichtung U entgegengesetzt
ist.
[0017] Jedes Walzensegment 24 weist einen konkav ausgebildeten Rückenabschnitt 44 auf. Der
Abstand zwischen dem Bändchen 28' und den Wellen 34 ist derart gewählt, dass bei dem
betreffenden Bändchen 28 zugewandten Rückenabschnitt 44 das Walzensegment 24 mit beiden
Übergängen vom Rückenabschnitt 44 auf den Mantelflächenabschnitt 46 an dem Bändchen
28' anliegt - wenn sich dort kein Erzeugnis 19 befindet - und dieses gegebenenfalls
zurückdrängt. Auf jeden Fall wird es zurückgedrängt, wenn es mit dem Mantelflächenabschnitt
46 zusammenwirkt.
[0018] Jedem Walzensegment 24 ist ein Führungselement 56 zugeordnet, das zwischen benachbarten
Bändchen 28' hindurchverläuft und das betreffende Walzensegment 24 mit Abstand umgreift.
In Umlaufrichtung U der Fördereinrichtung 10 gesehen, stromabwärts des zugeordneten
Walzensegments 24 verläuft das Führungselement 56 koaxial zur Walzenachse 24' und
endet etwa 30° vor einer Radialen von der Umlaufachse 38 durch die Walzenachse. Bezüglich
des Walzensegments 24 stromaufwärts verläuft das Führungselement 56 etwa geradlinig
und tangiert das dem nachfolgenden Walzensegment 24 zugeordnete Führungselement 56
in dessen stromabwärts gelegenem, radial gegen aussen gerichteten Abschnitt.
[0019] Der ebenfalls als Bandförderer 16 ausgebildete Zuförderer 18 fluchtet wenigstens
annähernd mit dem stromaufwärts gelegenen geradlinigen Abschnitt des Führungselements
56, wenn dieses im Übernahmebereich 14 beim Ende des Zuförderers 18 vorbeibewegt wird.
[0020] Die Walzensegmente 24 werden derart angetrieben, dass sie beim Vorbeibewegen in Richtung
des Pfeiles U am Zuförderer 18 mit dem Mantelflächenabschnitt 46 an dem Bändchen 28'
anliegen. Sobald sie am Zuförderer 18 vorbeibewegt worden sind, führt dieser jeweils
ein Erzeugnis 19 mit der Kante 52 voraus zwischen das betreffende Walzensegment 24
und den nachlaufenden Abschnitt des zugeordneten Führungselements 56 ein. Infolge
der Drehung des Walzensegments 24 ist das vorlaufende Ende des Rückenabschnitts 44
bei den Bändchen 28' angelangt und bildet zusammen mit diesen den Einführspalt 48,
in welchen hinein das Erzeugnis 19 mit der Kante 52 voraus mit Spiet eingeführt werden
kann. Der vorauslaufende Endbereich des Rückenabschnitts 44 bildet wiederum den Anschlag
62 für die vorauslaufende Kante 52. Wenigstens annähernd gleichzeitig mit dem Berühren
des Anschlags 62 durch die vorauslaufende Kante 52 läuft das in Drehrichtung D gesehen
nachlaufende Ende des Rückenabschnitts 44 und der Anfang des Mantelflächenabschnitts
46 auf die dem Bändchen 28' gegenüberliegende Flachseite des Erzeugnisses 19 auf,
klemmt dieses fest und bildet der Mantelflächenabschnitt 46 mit den Bändchen 28' den
Förderspalt 54.
[0021] Unterhalb der Fördereinrichtung 10 ist der als Bandförderer 65 ausgebildete Wegförderer
22 angeordnet. Die Wegförderrichtung W ist der Umlaufrichtung U im Übergabebereich
20 entgegengesetzt. Die durch den Förderspalt 54 mit der Kante 52 voraus geförderten
Erzeugnisse 19 werden mittels der Führungselemente 56 umgelenkt und dann im Übergabebereich
20, unter Bildung einer Schuppenformation S auf den Wegförderer 22 abgelegt. Die Umlaufgeschwindigkeit
der Walzensegmente 24 und somit der Förderelemente 12 um die Umlaufachse 38, die Umfangsgeschwindigkeit
der Walzensegemente 24 und die Geschwindigkeit des Wegförderers 22 sind derart aufeinander
abgestimmt, dass beim Freigeben aus dem Förderspalt 54 die Geschwindigkeit der vorauslaufenden
Kante 52 in Wegförderrichtung W wenigstens annähernd der Fördergeschwindigkeit des
Wegförderers 22 entspricht. Dadurch ist die Bildung einer genauen Schuppenformation
ermöglicht.
[0022] Die durch die Walzensegmente 24 und zugeordneten Bändchen 28' gebildeten Förderelemente
12 behalten ihre Lage bezüglich ihrer Umlaufbahn 35 bei.
[0023] Bei der in der Fig. 3 gezeigten Ausbildungsform der Vorrichtung ist die Fördereinrichtung
10 in der Art eines Schaufelrades 66 ausgebildet. Schaufelräder 66 werden beispielsweise
in Rotationdruckmaschinen zum Auslegen der gefalteten Erzeugnisse 19 eingesetzt. In
gleicher Art wie bei der in der Fig. 2 gezeigten Ausbildungsform sind die Walzensegmente
24 an den Lagerschildern 40 gelagert und beim Drehen der Lagerschilder um die gemeinsame
Umlaufachse 38 in Umlaufrichtung U kontinuierlich in Gegenrichtung D angetrieben.
Das Gegenelement 26 zu jedem Walzenelement 24 ist wiederum durch Bändchen 28' gebildet,
die um Umlenkwalzen 30 geführt sind. Die in Umlaufrichtung U gesehen, dem Walzensegment
24 nachlaufenden Umlenkwalzen 30 sind bezüglich der Umlaufachse 38 in radialer Richtung
weiter aussen angeordnet als die vorlaufenden Umlenkwalzen 30. Das seine Lage bezüglich
der Umlaufbahn beibehaltende Gegenelement 26 ist somit bezüglich der Umlaufbahn geneigt
angeordnet.
[0024] Jedem Walzensegment 24 ist wiederum ein Führungselement 56 zugeordnet, das in Drehrichtung
D der Walzensegmente 24 gesehen stromabwärts des Förderspalts 54 die Bändchen 28'
kreuzt und in radialer Richtung gegen aussen verläuft, um die durch den Förderspalt
54 geförderten Erzeugnisse 19 um das Walzensegment 24 in radialer Richtung gegen aussen
zu lenken. Das Führungselement 56 endet bei den in Umlaufrichtung U gesehen nachlaufenden
Umlenkwalzen 30 des jeweils vorauslaufenden Förderelements 12. Am Lagerschaft 64 dieser
Umlenkwalzen 30 ist weiter ein Leitelementabschnitt 68 gelagert, der von einer Führungselementstellung
70, in welcher er eine Verlängerung des Führungselements 56 bildet, um das im Förderspalt
54 geförderte Erzeugnis 19 in radialer Richtung gegen hinten umzulenken, in eine Leitelementstellung
72 umschaltbar. In Leitelementstellung 72 tangiert der Leitelementabschnitt 68 mit
seinem freien Ende die Peripherie des nachlaufenden Walzensegments 24. Zu diesem Zweck
ist das Walzensegment 24 von in axialer Richtung voneinander beabstandeten Walzensegmentelementen
gebildet, zwischen welche die Zinken des rechenartig ausgebildeten Leitelementabschnitts
68 eingreifen können.
[0025] In Leitelementstellung 72 fluchtet der Leitelementabschnitt 68 mit einem jedem Walzensegment
24 zugeordneten Leitelement 74. Dieses ist an den Lagerschildern 40 fest angeordnet
und verläuft ausgehend von seinem beim Walzensegment 24 liegenden vorauslaufenden
Ende entgegen der Umlaufrichtung U mit bezüglich der Umlaufachse 38 grösser werdendem
Abstand gegen hinten bis zum nachlaufenden Walzensegment 24, von welchem es in radialer
Richtung beabstandet ist.
[0026] Jeweils benachbarte Leitelemente 74 mit entsprechendem Leitelementabschnitt 68 und
dem Gegenelement 26 bilden eine Tasche 78, die in Umlaufrichtung U gesehen hinten
offen und vorne mittels des entsprechenden Walzensegments 24 verschlossen ist.
[0027] Oberhalb der Fördereinrichtung 10 ist der wiederum als Bandförderer 16 ausgebildete
Zuförderer 18 angeordnet, dessen Förderrichtung Z mit der jeweils bei ihm vorbeibewegten
Tasche 78 fluchtet. Der Zuförderer 18 ist dazu bestimmt, in jede vorbeibewegte Tasche
78 ein Erzeugnis 19 mit der Kante 52 voraus einzuführen.
[0028] Von jedem Leitelementabschnitt 68 steht ein Hebel ab, an dessen freiem Ende eine
Rolle 80 frei drehbar gelagert ist. Diese ist in einer ortsfesten, um die Umlaufachse
38 herum verlaufenden nutförmigen Kulisse 82 geführt. Mittels dieser Kulissensteuerung
wird der Leitelementabschnitt 68 zwischen der Führungselementstellung 70 und der Leitelementstellung
72 umgeschaltet. Im Übernahmebereich 14 befindet sich der Leitelementabschnitt 68
in Leitelementstellung 72 und begrenzt zusammen mit dem radial aussenliegenden Leitorgan
76 einen Einführspalt für das Erzeugnis 19. Im Übernahmebereich 14 bildet der konkave
Rückenabschnitt 44 des Walzensegments 24 mit den zugeordneten Bändchen 28' den sich
verengenden Einführspalt 48, wobei das Leitorgan 76 dazu bestimmt ist, die vorauslaufende
Kante 52 in den Rückenabschnitt 44 hineinzuleiten. Der in Drehrichtung D gesehen vorauslaufende
Endbereich des Rückenabschnitts 44 bildet wiederum den Anschlag 62 für die vorauslaufende
Kante 52 des Erzeugnisses 19. Die Drehung in Richtung D des Walzensegments 24 ist
wiederum derart synchronisiert, dass das nachlaufende Ende des Rückenabschnitts 44
und somit das vorauslaufende Ende des Mantelflächenabschnitts 46 an die Flachseite
des Erzeugnisses 19 zur Anlage kommen und dieses mit dem Gegenelement 26 festklemmen,
etwa gleichzeitig, wenn die vorauslaufende Kante 52 am Anschlag 62 zur Anlage gelangt.
Infolge des kontinuierlichen Weiterdrehens des Walzensegments 24 wird nun das Erzeugnis
19 mit der Kante 52 voraus durch den Förderspalt 54 gefördert und mittels des Führungselements
56 und des diesem zugeordneten, inzwischen in die Führungselementstellung 70 umgeschalteten
Leitelementabschnitts 68 um das Walzensegment 24 in radialer Richtung gegen aussen
und bezüglich der Umlaufrichtung U gegen hinten umgelenkt.
[0029] Unterhalb der Fördereinrichtung 10 verläuft wiederum der als Bandförderer 65 ausgebildete
Wegförderer 22, dessen Wegförderrichtung W der Umlaufrichtung U im Übergabebereich
20 gleichgerichtet ist. Im Übergabebereich 20 werden die Erzeugnisse 19 aus dem Förderspalt
54 gefördert und unter Bildung einer Schuppenformation S auf den Wegförderer 22 abgelegt.
Das Herausgleiten der Erzeugnisse 1 9 aus dem vom Walzensegment 24, Führungselement
56 und Leitelementabschnitt 68 gebildeten Spalt nach dem Freigeben aus dem Förderspalt
54 erfolgt infolge ihrer Trägheit; die Umlaufgeschwindigkeit der Förderelemente 1
2, die Umlaufachse 38 und die Umfangsgeschwindigkeit der Walzensegmente 24 sowie die
Fördergeschwindigkeit des Wegförderers 22 sind derart aufeinander abgestimmt, dass
im Übergabebereich, in Wegförderrichtung W gesehen, die von der Fördereinrichtung
10 dem Wegförderer 22 zu übergebenden Erzeugnisse 19 bezüglich dessen aktiven Trums
etwa stillstehen. Es ist auch denkbar, im Übergabebereich 20, zusätzliche bekannte
Kulissen oder Förderorgane wie Ketten oder Walzen für das exakte Ausfördern der Erzeugnisse
19 aus dem Spalt anzuordnen.
[0030] Nach dem Verlassen des Übergabebereichs 20 werden die Leitelementabschnitte 68 von
der Führungselementstellung 70 in die Leitelementstellung 72 umgeschaltet.
[0031] Bei allen gezeigten Ausführungsformen werden die Erzeugnisse 19 mittels des Zuförderers
18 mit Abstand hintereinander dem Übernahmebereich 14 zugeführt. Der Zuförderer 18
kann beispielsweise Teil einer Falz- oder Schneideeinrichtung einer Rotationsdruckmaschine
sein.
[0032] Es ist möglich, bei der in der Fig. 1 gezeigten Ausbildungsform den Klammertransporteur
58 durch eine unterschiedliche Transporteinrichtung, beispielsweise einen Bandförderer,
zu ersetzen. Desgleichen ist es denkbar, bei den in den Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsformen
den Wegförderer 22 als Klammertransporteur 58 auszubilden.
[0033] Je nach Wegförderrichtung W des Wegförderers 22 kann im Übergabebereich 20 eine Schuppenformation
S gebildet werden, in welcher die in der Fördereinrichtung 10 vorauslaufende Kante
52 bezüglich der Wegförderrichtung W nachlaufend oder vorlaufend ist.
[0034] Allen Ausbildungsformen ist gemeinsam, dass die Erzeugnisse 19 in einem geschlossenen
Einführspalt 48 eingeführt, dort verzögert und durch die Förderelemente 12 hindurch
gefördert werden. Sie sind deshalb nie bezüglich der Fördereinrichtung 10 auf Stillstand
abzubremsen, was eine schonende Behandlung bei grosser Verarbeitungskapazität gewährleistet.
Weiter erfahren die Erzeugnisse 19 keine abrupten Richtungsänderungen.
[0035] Die Gegenelemente 26 können unterschiedlich ausgebildet sein, so können sie beispielsweise
gefedert angeordnete Walzen aufweisen.
1. Vorrichtung zum Verarbeiten von flexiblen, flächigen Erzeugnissen, mit einer Fördereinrichtung
(10), die zum Abbremsen und Weiterfördem zu einem Übergabebereich (20) der mittels
eines Zuförderers (18) einem Übernahmebereich (14) der Fördereinrichtung (10) zugeführten
Erzeugnisse (19) bestimmt ist, und die eine Anzahl hintereinander angeordnete. entlang
einer durch den Übernahmebereich (14) und durch den Übergabebereich (20) hindurchverlaufenden
Umlaufbahn (35) in Umlaufrichtung (U) bewegte, einen Förderspalt (54) für die Erzeugnisse
(19) bildende Förderelemente (12) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der
Förderelemente (12) ein um seine rechtwinklig zur Umlaufrichtung (U) verlaufende Walzenachse
(24') in einer Drehrichtung (D) kontinuierlich drehend angetriebenes, mit einem Gegenlement
(26) zusammenwirkendes Walzensegment (24) aufweist, wobei ein Rückenabschnitt (44)
des Walzensegments (24) und das Gegenelement (26) beim Hindurchbewegen durch den Übernahmebereich
(14) einen in Drehrichtung (D) gesehen stromabwärts geschlossenen Einführspalt (48)
für das zugeführte Erzeugnis (19) und ein dem Rückenabschnitt (44) folgender, in Umfangsrichtung
verlaufender Mantelflächenabschnitt (46) des Walzensegments (24) mit dem Gegenelement
(26) einen Förderspalt (54) für dieses Erzeugnis (19) bilden, wobei der Förderspalt
(54) wenigstens annähernd zu dem Zeitpunkt gebildet wird, zu dem das Erzeugnis (19)
mit seiner vorauslaufenden Kante (52) das geschlossene Ende des Einführspalts (48)
erreicht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenelement (26) ein
um Umlenkwalzen (30) geführtes endloses Band (28,28') aufweist, das zwischen den Umlenkwalzen
(30) mit dem Walzensegment (24) zusammenwirkt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des
Walzensegments (24) im Rückenabschnitt (44) konkav ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der vorauslaufende
Endabschnitt des Rückenabschnitts (44) einen Anschlag (62) für die vorauslaufende
Kante (52) des betreffenden im Übernahmebereich (14) in den Einführspalt (48) eingeführten
Erzeugnisses (19) bildet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Förderelement
(12) ein eigenes Gegenelement (26) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderelemente
(12) beim Umlaufen eine zu sich parallele Lage beibehalten.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderelemente
(12) beim Umlaufen eine bezüglich der Umlaufbahn (35) wenigstens annähernd unveränderte
Lage beibehalten.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Einführspalt (48) und
Förderspalt (54) wenigstens annähernd in Richtung der Umlaufbahn (35) verlaufen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass den Förderelementen (12)
schaufelradartig angeordnete Leitelemente (74) zugeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Walzensegment
(24) ein Führungselement (56) zugeordnet ist, um stromabwärts des Förderspalts (54)
das Erzeugnis (19) um das Walzensegment (24) umzulenken.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein bezüglich des
Walzensegments (24) in Umlaufrichtung (U) voranlaufender Abschnitt (68) des zugeordneten
Leitelements (74), vorzugsweise um eine zur Walzenachse (24') parallele Achse, zwischen
einer Leitelementstellung (72) und einer Führungselementstellung (70) umstellbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Fördereinrichtung
(10) ein Klammertransporteur (58) nachgeschaltet ist, dessen Transportklammern (60)
im Übergabebereich (20) jeweils von einem Förderelement (12) ein Erzeugnis (19) zugeführt
wird.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Fördereinrichtung
(10) ein Bandförderer (65) nachgeschaltet ist, auf den im Übergabebereich (20) die
Förderelemente (12) die Erzeugnisse (19), vorzugsweise unter Bildung einer Schuppenformation
(S), ablegen.