[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein auf ein Kommunalfahrzeug z. B. LKW aufsetzbares
Streugerät zum Ausbringen von Streustoff auf Verkehrsflächen, umfassend einen Streustoffbehälter
mit einem Boden, zwei Seitenwänden und zwei Stirnwänden, eine sich längs des Bodens
des Streustoffbehälters in dessen Längsrichtung erstreckende Abzugs- und Dosiereinrichtung
und eine von dieser beschickte, rückwärtig am Streugerät angeordnete Ausbringeinrichtung.
[0002] Streugeräte der vorstehend angegebenen Art zählen seit langer Zeit zum Stand der
Technik. Zur Glättebekämpfung auf Verkehrsflächen werden mit ihnen abstumpfende (z.
B. Splitt) und/oder auftauende (z. B. Salz) Streustoffe ausgebracht. Häufig ist dabei
die Abzugs- und Dosiereinrichtung als Förderschnecke und die Ausbringeinrichtung als
Streuteller ausgebildet, was jedoch nicht zwingend ist. Zum Antrieb der Abzugs- und
Dosiereinrichtung und der Ausbringeinrichtung sind insbesondere Zapfwellen-, Fahrzeughydraulik-
und Laufradsysteme bekannt. Gattungsgemäße Streugeräte sind beispielsweise aus DE-U-1925849,
EP-B-0131761, FR-B-2721627, DE-A-4008773, US-A-3559894, DE-C-3829624, DE-C-3035360,
DE-A-2830056 und DE-A-4211288 bekannt.
[0003] Bei bekannten Streugeräten der gattungsgemäßen Art ist der Boden des Streustoffbehälters
in Anpassung an den Schüttwinkel der eingesetzten Streustoffe beidseits der Abzugs-
und Dosiereinrichtung zu dieser hin geneigt, um das Nachrutschen des Streustoffes
zu der Abzugs- und Dosiereinrichtung zu begünstigen und auf diese Weise eine möglichst
vollständige Entleerung des Streustoffbehälters zu ermöglichen. Diese Bauweise ist
allerdings mit dem Nachteil eines verhältnismäßig hohen Schwerpunktes des gefüllten
Behälters behaftet, was eine Beeinträchtigung der Fahrsicherheit darstellt. Mit diesem
Problem setzt sich die DE-A-19616659 auseinander. In diesem Dokument wird vorgeschlagen,
zur Erniedrigung des Schwerpunktes Förder- oder Rüttelböden vorzusehen, welche relativ
gering oder ggf. überhaupt nicht geneigt sind. Der Antrieb der Förder- oder Rüttelböden
kann dabei mechanisch (insbesondere über einen Zapfwellenantrieb) oder hydraulisch
über die Fahrzeughydraulik des LKW erfolgen.
[0004] Das aus der DE-A-19616659 bekannte Streugerät hat sich in der Praxis jedoch nicht
bewährt. Es leidet insbesondere unter zwei maßgeblichen Nachteilen: Zum einen lassen
sich mit diesem Streugerät nur Streustoffe in trockenem und rieselfähigem Zustand
ausbringen; das Ausbringen von leicht feuchten Sanden ist demgegenüber nicht möglich.
Ferner ist zum Ende der Entleerung des Streustoffbehälters hin die Dosierung des Streustoffes
ungenau; dies hat seine Ursache darin, daß gegen Ende des Entleerungsvorgangs die
als Abzugs- und Dosiereinrichtung vorgesehene Schnecke über einen längeren Zeitraum
nicht mehr vollständig gefüllt wird.
[0005] Ausgehend von dem vorstehend dargelegten Stand der Technik liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Streugerät der eingangs genannten Art zu schaffen,
das auch bei gefülltem Streustoffbehälter einen relativ niedrigen Schwerpunkt aufweist
und das ferner auch zum Ausbringen von nicht rieselfähigen Streustoffen gut geeignet
ist.
[0006] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Boden
des Streustoffbehälters zwei Abschnitte umfaßt, die um jeweils eine horizontale, sich
in Längsrichtung erstreckende, nahe der Abzugs- und Dosiereinrichtung angeordnete
Achse zwischen einer Grundstellung und einer geneigten Nachführstellung verschwenkbar
gelagert sind, wobei auf die beiden Bodenabschnitte eine deren Neigung verstellende
Hubeinrichtung wirkt. Das erfindungsgemäße Streugerät zeichnet sich somit dadurch
aus, daß die Neigung der beiden beidseits der Abzugs- und Dosiereinrichtung angeordneten
Bodenabschnitte des Streustoffbehälters verändert werden kann, nämlich zwischen einer
Grundstellung und einer maximal geneigten Nachführstellung. Die beiden Bodenabschnitte
können dabei insbesondere in ihrer Grundstellung im wesentlichen horizontal verlaufen
und in ihrer Nachführstellung eine Neigung bis etwa 50ø einnehmen. Zu Beginn des Einsatzes,
d. h. bei gefülltem Streustoffbehälter befinden sich die beiden Bodenabschnitte dabei
in ihrer horizontalen oder nur schwach geneigten Grundstellung; selbst bei einem vollständig
gefüllten Streustoffbehälter mit großem Fassungsvermögen liegt der Schwerpunkt des
erfindungsgemäßen Streugeräts in diesem Falle deutlich niedriger als bei bekannten
Streugeräten der gattungsgemäßen Art, bei denen der Boden des Streustoffbehälters
stark geneigt ist. Wird im Laufe des Streueinsatzes nach und nach so viel Streustoft
ausgebracht, daß die Abzugs- und Dosiereinrichtung droht, freigelegt zu werden, so
werden die beiden Bodenabschnitte des Streustoffbehälters des erfindungsgemäßen Streugeräts
über die Hubeinrichtung nach und nach zunehmend geneigt, bis gegen Ende des Streueinsatzes,
d. h. gegen Ende der Entleerung die beiden Bodenabschnitte ihre maximal geneigte Stellung
einnehmen können. Somit ist während des gesamten Streueinsatzes eine optimale Nachführung
des Streustoffes zur Abzugs- und Dosiereinrichtung hin gewährleistet. Selbst feuchte,
nicht rieselfähige Streustoffe rutschen in der stark geneigten Nachführstellung der
Bodenabschnitte zuverlässig zur Abzugs- und Dosiereinrichtung nach. Nachdem die Bodenabschnitte
jedoch nur gegen Ende des Streueinsatzes, d. h. bei bereits weitgehend entleertem
Streustoffbehälter ihre stark geneigte Nachführstellung einnehmen, liegt der Schwerpunkt
in diesem Falle nicht höher als zu Beginn des Streueinsatzes bei vollständig gefülltem
Streustoffbehälter. Gegenüber der DE-A-19616659 zeichnet sich das erfindungsgemäße
Streugerät jedoch nicht nur durch eine erweiterte Bandbreite der ausbringbaren Materialien
und eine Verbesserung des Dosierverhaltens gegen Ende des Streueinsatzes aus; darüber
hinaus kann durch die erfindungsgemäße Gestaltung des Streugeräts auch auf den Einsatz
aufwendiger Aggregate, wie sie im Zusammenhang mit Förder- und Rüttelböden vonnöten
sind, verzichtet werden.
[0007] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Streugeräts ist des weiteren, daß selbst
am Ende des Streueinsatzes bei maximal geneigten Bodenabschnitten die Sicht des Fahrers
nach hinten überhaupt nicht oder zumindest nicht nennenswert beeinträchtigt ist. Denn
selbst bei maximal angehobenen (geneigten) Bodenabschnitten ist in dem Bereich oberhalb
der Abzugs- und Dosiereinrichtung zwischen den Stirnwandabschnitten, die zweckmäßigerweise
mit den Bodenabschnitten des Streustoffbehälters fest verbunden sind und mit diesen
verschwenkt werden (siehe unten), ein etwa V-förmiger Ausschnitt, durch den hindurch
freie Sicht nach hinten gegeben ist. Bei einer entsprechend hohen Sitzposition kann
der Fahrer des LKW sogar bei jedem beliebigen Neigungswinkel der Bodenabschnitte durch
eben jenen V-förmigen Ausschnitt zwischen den in Fahrtrichtung vorderen Stirnwandabschnitten
in den Streustoffbehälter hineinschauen und optisch die Funktion des Streugeräts und
den Füllstand des Streustoffbehälters überprüfen und ggf. in Abhängigkeit hiervon
die Neigung der Bodenabschnitte verändern.
[0008] Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Streugeräts zeichnet sich dadurch
aus, daß die Abzugs- und Dosiereinrichtung als Förderschnecke mit einem Schneckenkanal
ausgebildet ist. In diesem Falle können die beiden Streustoffbehälterböden insbesondere
gelenkig mit dem Schneckenkanal verbunden sein. Die gelenkige Verbindung kann dabei
auf verschiedene Weise realisiert sein. In Betracht kommen beispielsweise metallische
Scharnierbänder, die ggf. mit einer flexiblen Folie abgedeckt sind, aus Polyurethan
hergestellte Filmscharniere oder sonstige als solches bekannte gelenkige Verbindungen.
Einsetzbar ist die vorliegende Erfindung jedoch in gleicher Weise im Zusammenhang
mit als Bandförderer ausgebildeten Abzugs- und Dosiereinrichtungen. In diesem Falle
können die beiden Streustoffbehälterböden insbesondere gelenkig mit dem Bandkasten
verbunden sein.
[0009] Gemäß einer anderen bevorzugten Weiterbildung sind die beiden Bodenabschnitte hinsichtlich
ihrer Hubbewegung zueinander synchronisiert. In diesem Falle sind die beiden Bodenabschnitte
stets gleich stark zur Abzugs- und Dosiereinrichtung hin geneigt. Auf diese Weise
werden Asymmetrien, die das Fahrverhalten des LKW negativ beeinflussen können, unterbunden.
Die vorstehend erläuterte Synchronisation der Hubbewegungen der beiden Bodenabschnitte
zueinander kann dabei insbesondere über eine mechanische Zwangskopplung erfolgen.
In Betracht kommt insbesondere auch eine geeignete hydraulische bzw. pneumatische
Steuerung, namentlich dann, wenn die Hubeinrichtung Hydraulikzylinder oder Hydraulikkissen
oder Pneumatikbälge umfaßt (siehe unten).
[0010] Im Hinblick auf die Ausbildung der Stirnwände des Streustoffbehälters wurde bereits
kurz darauf hingewiesen, daß die Stirnwände bevorzugt jeweils zwei mit den Bodenabschnitten
verbundene, gemeinsam mit diesen verschwenkbare Stirnwandabschnitte umfassen. Zweckmäßigerweise
umfaßt jede Stirnwand darüber hinaus ein (feststehendes) Stirnwandelement, an dem
die beiden verschwenkbaren Stirnwandabschnitte dichtend geführt sind. Jene Stirnwandelemente
verschließen dabei einen zwischen den beiden verschwenkbaren Stirnwandabschnitten
in ihrer Grundstellung bestehenden, etwa V-förmigen Ausschnitt, der im Hinblick auf
die Verschwenkbarkeit der beiden Stirnwandabschnitte vorgesehen ist. Zur Abdichtung
der verschwenkbaren Stirnwandabschnitte an dem feststehenden Stirnwandelement können
dabei insbesondere Polyurethanleisten vorgesehen sein. Sind in dem vorstehend dargelegten
Sinne mit jedem Bodenabschnitt zwei Stirnwandabschnitte fest verbunden, so wirkt sich
dies wiederum günstig auf die freie Sicht nach hinten über den Streustoffbehälter
hinweg aus; denn dieser kann dann besonders flach ausgeführt sein. Die Abdichtung
kann auch mittels einer flexiblen geschleppten Balgdichtung erfolgen.
[0011] Gemäß einer wiederum anderen bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, daß die Seitenwände
des Streustoffbehälters des erfindungsgemäßen Streugeräts fest mit den Bodenabschnitten
des Streustoffbehälters verbunden sind. In diesem Falle werden die Seitenwände des
Streustoffbehälters zusammen mit dessen Bodenabschnitten nach und nach in dem weiter
oben dargelegten Sinne angehoben. Ganz besonders vorteilhaft ist eine Kombination
der vorstehend dargelegten Weiterbildungen in dem Sinne, daß der Streustoffbehälter
zwei gelenkig gelagerte, beidseits der Abzugs- und Dosiereinrichtung angeordnete Behälterabschnitte
umfaßt, welche ihrerseits jeweils einen Bodenabschnitt, zwei Stirnwandabschnitte und
eine Seitenwand umfassen.
[0012] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann die zum Verändern der Neigung der Bodenabschnitte
vorgesehene Hubeinrichtung durchaus unterschiedlich ausgeführt sein. Eine erste bevorzugte
Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, daß die Hubeinrichtung Hydraulikzylinder
umfaßt, die mittels der Zweikreis-Fahrzeughydraulik betätigbar sind. Besonders bevorzugt
wirken die Hydraulikzylinder in diesem Falle auf von der Hubeinrichtung des weiteren
umfaßte Schwenkarme mit Rollen, welche an der Unterseite der Bodenabschnitte abrollen.
Die Schwenkachsen der Schwenkarme liegen dabei auf einem tieferen Niveau als die Schwenkachsen
der Bodenabechnitte. Dies gestattet eine besonders platzsparende Unterbringung der
Hubeinrichtung unterhalb des Streustoffbehälters mit der Folge, daß die Schwerpunktlage
noch weiter begünstigt wird. Statt der Hydraulikzylinder kann die im Rahmen der vorliegenden
Erfindung vorgesehene Hubeinrichtung gemäß einer anderen bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung auch Hydraulik- bzw. Pneumatikkissen umfassen, die zum Anheben der Bodenabschnitte
nach und nach mit Druckflüssigkeit bzw. Druckgas, insbesondere mit Preßluft gefüllt
werden. Auch diese Weiterbildung zeichnet sich wieder durch einen besonders geringen
Platzbedarf der Hubeinrichtung aus mit dem Vorteil einer besonders niedrigen Schwerpunktlage
des Streugeräts.
[0013] Die Verstellung der Neigung der Bodenabschnitte des erfindungsgemäßen Streugeräts
kann manuell durch den Fahrer des LKW erfolgen, der die Verhältnisse im Streustoffbehälter
beobachtet (siehe oben). Zur Entlastung des Fahrers und um zu vermeiden, daß dieser
von seinen weiteren Aufgaben abgelenkt wird, kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung
jedoch auch eine Steuerung vorgesehen sein, die auf die Hubeinrichtung wirkt und ein
den Füllgrad des Streustoffbehälters repräsentierendes Signal auswertet. Als ein derartiges,
den Füllgrad des Streustoffbehälters repräsentierendes Signal kommt dabei insbesondere
die Summe der Umdrehungen in Betracht, die die als Abzugs- und Dosiereinrichtung vorgesehene
Förderschnecke seit Beginn des Streueinsatzes absolviert hat. Auch das Antriebsmoment
der Abzugs- und Dosiereinrichtung bildet eine geeignete Basis für ein den Füllgrad
des Streustoffbehälters repräsentierendes Signal. Alternativ hierzu könnten Sensoren,
die unmittelbar den Füllgrad des Streustoffbehälters ermitteln, vorgesehen sein; dies
hätte den Vorteil, daß bei einer geeigneten Anordnung der Sensoren auch das Nachrutschverhalten
des jeweiligen Streustoffs unmittelbar überwacht und in Abhängigkeit hiervon die Neigung
der Bodenabschnitte verändert werden kann.
[0014] Im folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
Diese zeigt als ein bevorzugtes Ausführungebeispiel der Erfindung ein auf einem Unimog
aufgesetztes Streugerät, wobei
- Fig. 1
- eine Seitenansicht,
- Fig. 2
- eine Heckansicht und
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch das Streugerät zeigt.
[0015] Das Streugerät 1 ist auf die eine Stirnwand 2 sowie zwei seitliche Bordwände 3 umfassende
Pritsche 4 des Trägerfahrzeugs in Form eines Unimog 5 aufgesetzt. Es umfaßt einen
Rahmen 6, einen Streustoffbehälter 7, eine sich in dessen Längsrichtung erstreckende
Abzugs- und Dosiereinrichtung 8 in Form einer Förderschnecke 9 und eine einen motorisch
angetriebenen Streuteller 10 umfassende Ausbringeinrichtung 11, die rückwärtig am
Streugerät 1 angeordnet ist und von der Abzugs- und Dosiereinrichtung 8 mit Streustoff
beschickt wird. Der Förderschnecke 9 ist dabei ein sich längs des Bodens des Streustoffbehälters
7 erstreckender Schneckenkanal 12 zugeordnet.
[0016] In dem vorstehend dargelegten Umfang entspricht das in der Zeichnung veranschaulichte
Streugerät dem hinlänglich bekannten Stand der Technik, so daß auf weitergehende Erläuterungen
verzichtet wird.
[0017] Der Streustoffbehälter umfaßt zwei Behälterabschnitte 13, die jeweils aus einem Bodenabschnitt
14, einer Seitenwand 15 und zwei Stirnwandabschnitten 16 bestehen. Jeder der beiden
Behälterabschnitte 13 ist um eine horizontale, sich in Längsrichtung erstreckende
Achse 17 schwenkbar gelagert. Die beiden Achsen 17 sind dabei nahe der Abzugs- und
Dosiereinrichtung 8 angeordnet, indem jeder der beiden Bodenabschnitte 14 über ein
Scharnierband 18 oder alternativ ein PU-Filmscharnier 28 mit dem zugeordneten Rand
des Schneckenkanals 12 verbunden ist.
[0018] Die beiden um die jeweilige Achse 17 verschwenkbaren Behälterabschnitte können zwischen
einer Grundstellung, in der die Bodenabschnitte 14 etwa horizontal verlaufen (ausgezogene
Linien), und einer stark geneigten Nachführstellung, in der die Bodenabschnitte im
Winkel von ca. 45° zu der Förderschnecke 9 hin geneigt sind (strichpunktiert gezeichnet),
jede beliebige Neigung einnehmen. Damit die Stirnwandabschnitte 16 das Neigen der
Behälterabschnitte 13 nicht behindern, sind die inneren Kanten 19 abgeschrägt, so
daß zwischen den beiden Stirnwandabschnitten 16 jeder Stirnwand, wenn die Behälterabechnitte
13 ihre Grundstellung einnehmen, ein etwa V-förmiger Ausschnitt besteht. Dieser Ausschnitt
ist im Bereich jeder Stirnwand durch ein feststehendes Stirnwandelement 20 verschlossen,
das sich bei dem gezeigten Streugerät über die gesamte Breite des Streugeräts erstreckt
und in der Grundstellung der Behälterabschnitte 13 die Stirnwandabschnitte 16 vollständig
von außen abdeckt. Die Stirnwandabschnitte 16 liegen im Bereich ihrer Kanten 19 über
PU-Leisten dichtend an dem jeweiligen Stirnwandelement 20 an.
[0019] Die zur Verstellung der Neigung der beiden Behälterabschnitte 13 vorgesehene Hubeinrichtung
21 umfaßt auf jeder Seite mindestens einen Schwenkarm 22, der um eine sich in Längsrichtung
erstreckende Achse 23 schwenkbar gelagert ist und an seinem gegenüberliegenden Ende
eine Rolle 24 trägt. Pro Schwenkarm 22 ist ein Hydraulikzylinder 25 vorgesehen, der
sich an dem Rahmen 6 des Streugeräts abstützt und an seinem anderen Ende an dem zugeordneten
Schwenkarm 22 angelenkt ist. Wird durch entsprechende Beaufschlagung des Hydraulikzylinders
25 der zugeordnete Schwenkarm 22 angehoben, so wird auch der zugeordnete Behälterabschnitt
13 geneigt, wobei sich die Rolle 24 des betreffenden Schwenkarmes 22 auf der Unterseite
des zugeordneten Bodenabschnitts 14 abwälzt.
[0020] Den Fig. 2 und 3 ist anschaulich entnehmbar, daß selbst bei maximal geneigten Behälterabechnitten
zwischen den Oberkanten 26 der Stirnwandabschnitt 16 ein etwa V-förmiger Ausschnitt
27 besteht, durch den hindurch der Fahrer des Unimog 5 nach hinten schauen kann, und
zwar sowohl in den Streustoffbehälter 8 hinein wie auch über diesen hinweg.
1. Auf ein Kommunalfahrzeug z. B. LKW aufsetzbares Streugerät (1) zum Ausbringen von
Streustoff auf Verkehrsflächen, umfassend einen Streustoffbehälter (7) mit einem Boden,
zwei Seitenwänden und zwei Stirnwänden, eine sich längs des Bodens des Streustoffbehälters
in dessen Längsrichtung erstreckende Abzugs- und Dosiereinrichtung (8) und eine von
dieser beschickte, rückwärtig am Streugerät angeordnete Ausbringeinrichtung (11),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Boden des Streustoffbehälters (7) zwei Abschnitte (14) umfaßt, die um jeweils
eine horizontale, sich in Längsrichtung erstreckende, nahe der Abzugs- und Dosiereinrichtung
(8) angeordnete Achse (17) zwischen einer Grundstellung und einer geneigten Nachführstellung
verschwenkbar gelagert sind, wobei auf die beiden Bodenabschnitte (14) eine deren
Neigung verstellende Hubeinrichtung (21) wirkt.
2. Streugerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodenabschnitte (14) in ihrer Grundstellung im wesentlichen horizontal verlaufen.
3. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodenabschnitte (14) in ihrer Nachführstellung etwa bis 50° zur Horizontalen
geneigt sind.
4. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abzugs- und Dosiereinrichtung (8) als Förderschnecke (9) mit einem Schneckenkanal
(12) oder als Bandförderer mit einem Bandkasten ausgebildet ist.
5. Streugerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streustoffbehälterböden (14) gelenkig mit dem Schneckenkanal (12) bzw. dem
Bandkasten verbunden sind.
6. Streugerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verbindung der Behälterbodenabschnitte (14) mit dem Schneckenkanal (12) bzw.
dem Bandkasten metallische Scharnierbänder (18) dienen.
7. Streugerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verbindung der Behälterbodenabschnitte (14) mit dem Schneckenkanal (12) bzw.
dem Bandkasten PU-Filmscharniere (28) dienen.
8. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodenabschnitte (14) hinsichtlich ihrer Hubbewegung zueinander synchronisiert
sind.
9. Streugerät nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Synchronisation der Hubbewegungen der beiden Bodenabschnitte (14) über eine
mechanische Zwangskoppelung erfolgt.
10. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß Stirnwände jeweils zwei mit den Bodenabschnitten (14) verbundene, gemeinsam mit
diesen verschwenkbare Stirnwandabschnitte (16) umfassen.
11. Streugerät nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß Stirnwandabschnitte (16) jeweils dichtend an einem feststehenden Stirnwandelement
(20) geführt sind.
12. Streugerät nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Abdichtung der Stirnwandabschnitte (16) an dem Stirnwandelement (20) PU-Leisten
oder flexible geschleppte Balgdichtungen vorgesehen sind.
13. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwände (15) des Streustoffbehälters (7) fest mit dessen Bodenabschnitten
(14) verbunden sind.
14. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Streustoffbehälter (7) zwei gelenkig gelagerte Behälterabschnitte (13), umfassend
jeweils einen Bodenabschnitt (14), zwei Stirnwandabschnitte (16) und eine Seitenwand
(15) umfaßt.
15. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubeinrichtung (21) Hydraulikzylinder (25) umfaßt.
16. Streugerät nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubeinrichtung (21) ferner Schwenkarme (22) mit Rollen (24), die an der Unterseite
der Bodenabschnitte (14) abrollen, umfaßt.
17. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubeinrichtung (21) Hydraulik- oder Pneumatikkissen umfaßt.
18. Streugerät nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Hubeinrichtung (21) eine Steuerung mit einem den Füllgrad des Streustoffbehälters
(7) repräsentierenden Signal als Eingangsgröße wirkt.