[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Möbelscharnier mit einem auf einer Grundplatte
gelagerten Scharnierarm, mit U-förmigem Querschnitt, der mittels Gelenkhebel od. dgl.
mit einem türseitigen Anschlagteil, beispielsweise einen Scharniertopf verbunden ist,
wobei die Grundplatte im montierten Zustand mit einer Montagefläche an einer Möbelseitenwand
anliegt und in den Scharnierarm eine Fugenverstellschraube eingeschraubt ist, die
in einem Zwischenstück drehbar, aber in axialer Richtung unverschieblich verankert
ist und mit der die Position des Scharnierarms in einer zur Montagefläche der Grundplatte
senkrechten Ebene zur seitlichen Verstellung einer Türe veränderbar ist, wobei eine
Führung vorgesehen ist, die den Scharnierarm in dessen Längsrichtung führt und eine
weitere Führung, durch die der Scharnierarm bei einer Verdrehung der Fugenverstellschraube
sowohl parallel zur Montagefläche der Grundplatte verschoben als auch in einer senkrecht
zu dieser Montagefläche ausgerichtete Ebene verschwenkt wird.
[0002] Im allgemeinen wird bei Scharnieren der Scharnierarm mittels einer Klemmschraube
auf der Grundplatte oder einem Zwischenstück befestigt. Damit eine Verstellung des
Scharnierarmes in der Tiefe des Möbels möglich ist, ragt diese Klemmschraube durch
ein Langloch im Scharnierarm. Die Verstellmöglichkeit des Scharnierarmes in der Tiefe
des Möbels wird durch die Länge dieses Langloches bestimmt.
[0003] Weitere ist im allgemeinen eine Verstellmöglichkeit für die Position des Scharnierarmes
relativ zur Grundplatte in der Richtung der Möbelfuge, d.h. senkrecht zur Seitenwand
des Möbels vorgesehen. Diese Verstellung wird durch eine sogenannte Fugenverstellechraube
erreicht, die in einem Muttergewinde des Scharnierarmes lagert und mit ihrem Kopf
in einer Aussparung der Grundplatte oder des Zwischenstückes gehalten ist.
[0004] In neuerer Zeit sind die Scharnierarme im allgemeinen nicht unmittelbar auf der Grundplatte
gelagert, sondern mittelbar über ein Zwischenstück, das sich zwischen dem Scharnierarm
und der Grundplatte befindet.
[0005] Beispiele für ein derartiges Scharnier sind in der WO 86/02402 gezeigt. Diese Art
von Scharnier ermöglicht es, beim Zusammenbau des Möbels, d. h. beim Einhängen der
Möbeltür den Scharnierarm zusammen mit dem daran befestigten Zwischenstück schnell
und werkzeuglos an einer Grundplatte, die an einer Möbelseitenwand befestigt ist,
zu verankern. Dennoch kann anschließend, falls notwendig, die Position des Scharnierarmes
relativ zur Grundplatte (und zum Zwischenstück) nach Lösen einer Klemmschraube durch
die Fugenverstellschraube erfolgen.
[0006] Es hat sich als nachteilig erwiesen, daß bei einer Seiteneinstellung der Türe, d.h.
bei der Fugenverstellung, der Scharnierarm durch Verdrehen der Fugenverstellschraube
verschwenkt wird. So kann der Scharnierarm relativ zur Türe eine stumpfwinkelige Stellung
einnehmen, die einer leichten Türöffnung entspricht, obwohl die Türe an den Korpusteilen
anliegt und sich in ihrer geschlossenen Stellung befindet. Eine seitliche Verstellung
des Scharnierarmes in bezug auf die Möbelseitenwand kann daher dazu führen, daß die
Türe entweder zur weit von der Stirnkante der Möbelseitenwand abgehoben wird oder
an dieser klemmt. Es kann dadurch auch die Funktion einer im Scharnier eingebauten
Zuhaltevorrichtung beeinträchtigt werden.
[0007] Bei diesen Scharnieren ist es daher notwendig, nach jeder Seitenverstellung der Türe
bzw. des Scharnierarmes die Position des Scharnierarmes auf der Grundplatte in der
Richtung der Tiefe des Möbels zu korrigieren. Eine derartige Einstellung ist umständlich
und relativ zeitaufwendig.
[0008] Aus der EP 0 168 731 B ist ein Scharnier bekannt, bei dem eine Führung für den Scharnierarm
vorgesehen ist, die bewirkt, daß sie bei einer Seitenverstellung der Position des
Scharnierarmes dieser auch in der Tiefe des Möbels auf der Grundplatte versetzt wird.
Nach der Tiefenverstellung des Scharnierarmes muß dieser im Zwischenstück mittels
einer Klemmschraube festgeklemmt werden. Die Grundplatte ist zweiteilig ausgeführt.
Bei diesem Scharnier kann ein bestimmter Scharnierarm nur auf einer dazu gehörigen
Grundplatte verankert werden.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Scharnier der eingangs erwähnten Art dahingehend
zu verbessern, daß der Scharnierarm werkzeuglos auf einer Grundplatte verankert werden
kann, die auch bei anderen Scharnieren Verwendung findet, beispielsweise auf einer
Grundplatte, die bei einem Scharnier gemäß der WO 86/02402 eingesetzt wird.
[0010] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß vor der Montage des Scharnierarms
auf der Grundplatte zwei Zwischenstücke in den Scharnierarm eingehängt sind, wovon
eines, wenn der Scharnierarm auf der Grundplatte verankert ist, auf der Grundplatte
starr gehalten ist, indem dieses Zwischenstück auf der Grundplatte mit einem manuell
betätigbaren federbeaufschlagten Riegelteil, vorzugsweise einem Kipphebel arretiert
ist, während das zweite Zwischenstück auf dem ersten Zwischenstück in der Richtung
der Tiefe des Möbels verschiebbar gelagert ist.
[0011] Vorteilhaft ist vorgesehen, daß die beiden Zwischentücke U-förmigen Querschnitt aufweisen
und ineinander geschoben sind.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß in dem auf der Grundplatte starr
verankerten Zwischenstück ein parallel zur Drehachse des Scharniers ausgerichteter
Bolzen lagert, der sowohl durch Führungsschlitze in den Seitenstegen des zweiten Zwischenstückes
als auch durch Führungsschlitze in den Seitenstegen des Scharnierarmes ragt.
[0013] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß am Mittelsteg
des Scharnierarmes ein nach innen vorspringender Führungslappen ausgebildet ist, der
in einem Schlitz in einem der Zwischenstücke geführt ist.
[0014] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß mindestens ein Schwenkhebel
vorgesehen ist, der an einem Ende an einem Zwischenstück und am anderen Ende am Scharnierarm
drehbar angelenkt ist und der beim Verdrehen der Fugenverstellschraube geschwenkt
wird.
[0015] Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren der
beiliegenden Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- Die Fig. 1
- ein Schaubild eines Möbels mit einer Türe, die mittels zweier Scharniere an einer
Möbelseitenwand montiert ist,
- die Fig. 2
- eine Seitenansicht eines an einer Möbelseitenwand montierten und mit einer Türe verbundenen
Scharniers,
- die Fig. 3
- einen Schnitt durch das Scharnier senkrecht zur Möbelseitenwand und zur Türe,
- die Fig. 4
- schaubildlich und auseinandergezogen die einzelnen Teile des Scharniers,
- die Fig. 5
- einen Querschnitt durch die möbelwandseitigen Teile des Scharniers im Bereich der
hinteren Verankerung des Scharnierarmes und der Zwischenstücke auf der Grundplatte,
- die Fig. 6
- einen Querschnitt durch die möbelwandseitigen Teile des Scharnierarms im Bereich der
Fugenverstellschraube,
- die Fig. 7
- einen Längsschnitt durch einen Scharnierarm und die darin verankerten Zwischenstücke
eines Scharniers gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- die Fig. 8
- die Teile dieses Ausführungsbeispieles schaubildlich und auseinandergezogen,
- die Fig. 9
- einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Scharnierarm und die Zwischenstücke
im Bereich der Tiefenverstellschraube,
- die Fig. 10
- einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Scharnierarm und die Zwischenstücke
im Bereich der Tiefenverstellschraube, wobei ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Erfindung gezeigt ist,
- die Fig. 11
- eine Seitenansicht des hinteren Ende des Scharnierarmes,
- die Fig. 12
- ein Schaubild eines erfindungsgemäßen Scharnierarmes,
- die Fig. 13
- einen Längsschnitt durch den Scharnierarm und die Zwischenstücke,
- die Fig. 13a
- den Ausschnitt a der Fig. 12,
- die Fig. 14
- schaubildlich und auseinandergezogen die scharnierarmseitigen Teile des Scharniers,
- die Fig. 15
- einen Längsschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Scharniers in der Schließstellung, und
- die Fig. 16
- ein auseinandergezogenes Schaubild der Teile eines erfindungsgemäßen Scharniers gemäß
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 15.
[0016] Bei der Montage des erfindungsgemäßen Möbelscharniers bzw. beim Einhängen der Türe
2 in einen Möbelkorpus wird vorerst eine Grundplatte 4 mit ihrer Montagefläche 55
an der Möbelseitenwand 1 befestigt. Der Scharniertopf 3 wird in eine Bohrung 27 der
Türe 2 eingesetzt. Mit dem Scharniertopf 3 ist der Scharnierarm 10 über Gelenkhebel
23 gelenkig verbunden. Die Gelenkhebel 23 lagern scharnierarmseitig auf Scharnierachsen
24 und topfseitig auf Scharnierachsen 26.
[0017] In den Scharnierarm 10 sind zwei Zwischenstücke 5, 17 eingehängt.
[0018] Vorne, d.h. an dem Ende, das der Scharnierachse zugewendet ist, ist das Zwischenstück
5 mit einem Stift 6 versehen, der in Montagelage in einer Kerbe 14 der Grundplatte
4 aufgenommen ist. Beim Verankern der Türe 2 wird das Zwischenstück 5, das zusammen
mit dem Zwischenstück 17 im Scharnierarm 10 verankert ist, mit dem Stift 6 in die
Kerbe 14 eingehängt, wobei der Scharnierarm 10 sich in einem Winkel zur Grundplatte
4 befindet. Anschließend wird der Scharnierarm 10 mit den Zwischenstücken 5, 17 in
die in der Fig. 2 gezeigte Stellung gekippt, wobei der am hinteren Ende gelagerte
Kipphebel 7, der als Riegelteil dient, mit einem Arretiervorsprung in der hinteren
Kerbe 25 der Grundplatte 4 einrastet.
[0019] Das Zwischenstück 5 ist etwa in seiner Mitte mit einem Positionierungsstift 11 versehen,
der in Montagelage in einer korrespondierenden Ausnehmung 12 der Grundplatte 4 satt
aufgenommen ist. Das Zwischenstück 5 ist dadurch spielfrei auf der Grundplatte 4 gehalten.
[0020] Die genaue Ausgestaltung der Verankerung des Zwischenstückes 5 und dessen Montage
auf der Grundplatte 4 ist in der WO 86/02402 genau beschrieben.
[0021] Der Scharnierarm 10 ist mit einem Muttergewinde versehen, in dem die Fugenverstellschraube
13 lagert. Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 bis 6 sind die Zwischenstücke 5
17 ebenso wie der Scharnierarm 10 mit U-förmigem Querschnitt ausgeführt, wobei das
Zwischenstück 17 das Zwischenstück 5 übergreift und beide Zwischenstücke 5, 17 werden
ihrerseits gemeinsam vom Scharnierarm 10 umgriffen und abgedeckt. Die Zwischenstücke
5, 17 sind Funktionsteile des Scharnierarmes 10. Das Zwischenstück 17, das zwischen
dem Scharnierarm 10 und dem Zwischenstück 5 angeordnet ist, weist an seinem vorderen
Ende einen nach vorne offenen Schlitz 31 auf, in den die Fugenverstellschraube 13
mit ihrem Hals 15 eingeschoben ist. Die Fugenverstellschraube 13 ist somit mit ihrem
Kopf 16 im Zwischenstück 17 verankert.
[0022] Das Zwischenstück 5 ist bei der Fugenverstellschraube 13 mit einer Vertiefung 32
versehen, wobei sich der Kopf 16 der Fugenverstellschraube 13 am Boden der Vertiefung
32 abstützt.
[0023] Der Kipphebel 7, der von einer Feder 8 beaufschlagt wird, ist auf einer Achse 9 gelagert.
[0024] Die Achse 9 ist in Stanz- oder Bohrlöchern 28 des Zwischenstückes 5 gelagert und
ragt durch nach hinten offene Längsschlitze 29 des Zwischenstückes 17 sowie durch
geschlossene Längsschlitze 30 im Scharnierarm 10.
[0025] Die Achse 9 dient somit nicht nur der Lagerung des Kipphebels 7, sondern auch der
Verankerung der beiden Zwischenstücke 5, 17 im Scharnierarm 10.
[0026] Im vorderen Drittel des Zwischenstückes 17 sind in dessen Seitenstegen bajonettverschlußartige
Schlitze 34 vorgesehen, in die an den Seitenstegen des Zwischenstückes 5 ausgebildete
Zapfen 35 eingeschoben sind.
[0027] Das Zwischenstück 17 ist dabei derart auf dem Zwischenstück 5 verankert, das es über
die Länge der Schlitze 29, 34 parallel zur Montagefläche 55 der Grundplatte 4 auf
dem Zwischenstück 5 verschiebbar ist.
[0028] Im Zwischenstück 5 lagert ein Exzenter 18, der durch ein parallel zur Scharnierachse
ausgerichtetes Langloch 19 im Zwischenstück 17 ragt.
[0029] Durch Verdrehen des Exzenters 18 erfolgt die Tiefenverstellung des Scharnierarmes
10, wobei das Zwischenstück 17 auf dem Zwischenstück 5 ausschließlich in der Richtung
der Tiefe des Möbels verschoben wird. Der Scharnierarm 10 weist eine Öffnung 33 auf,
die es ermöglicht, den Exzenter 18 mittels eines Schraubenziehers zu verdrehen.
[0030] Vorne, an seinem der Scharnierachse zugewendeten Ende ist das Zwischenstück 17 mit
zwei seitlich vorspringenden Lappen 20 versehen.
[0031] Diese Lappen 20 weisen Schlitze 21 auf, die - wie insbesondere aus der Fig. 3 ersichtlich
- bei auf der Grundplatte 4 montiertem Scharnierarm 10 schräg zur Montagefläche 55
der Grundplatte 4 verlaufen.
[0032] In diese Schlitze 21 ragt ein Stift 22, der in den Seitenstegen des Scharnierarmes
10 gehalten ist. Wird die Fugenverstellschraube 13 verdreht, wird der Scharnierarm
10 leicht verschwenkt. Dadurch werden die Gelenkachsen 24 nicht nur senkrecht zur
Möbelseitenwand 1 bewegt, sondern auch in der Richtung der Tiefe des Möbels versetzt.
Wodurch auch der Abstand zwischen der Türe 2 und der Stirnkante der Möbelseitenwand
1 verändert wird. Wenn der Scharnierarm 10 vor der Fugenverstellung in der Richtung
der Tiefe des Möbels korrekt positioniert war, dann wird diese Positionierung durch
die Fugenverstellung gestört. Bei einem Scharnier gemäß dem bekannten Stand der Technik
müßte daher nachjustiert werden.
[0033] Bei einem erfindungsgemäßen Scharnier bewirkt das Verdrehen der Fugenverstellschraube
13 auch eine translatorische Bewegung des Scharnierarmes 10 relativ zur Möbelseitenwand
1. Diese translatorische Bewegung erfolgt aufgrund der Führungen für den Scharnierarm
10, die einerseits durch den Stift 22 und dem Schlitz 21 gegeben sind und andererseits
durch den Stift 9 und die Schlitze 30.
[0034] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 7 bis 14 ist das verschiebbar gelagerte Zwischenstück
17 plattenförmig ausgeführt. Das Zwischenstück 5 ist wiederum mittels einer Achse
6 in die Grundplatte 4 eingehängt und am hinteren Ende des Zwischenstückes 5 ist der
Kipphebel 7 gelagert, der das Zwischenstück 5 auf der Grundplatte 4 arretiert.
[0035] Das Zwischenstück 5 ist an seinem vorderen Ende ebenso wie im zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispiel mit einem Schlitz 31 versehen, in den die Fugenverstellschraube
13 mit ihrem Hals 15 eingehängt ist. Der Kopf 16 der Fugenverstellschraube stützt
sich dabei innen im U-förmigen Zwischenstück 5 ab.
[0036] Das Zwischenstück 17 weist in seinem hinteren Bereich Haken 47 auf, mit denen es
in gegengerichtete Haken 49 des Scharnierarmes 10 eingehängt ist (siehe Fig. 9).
[0037] Eine als Tiefenverstellschraube dienende Klemmschraube 43 ragt durch ein Langloch
44 im Scharnierarm 10 und durch ein Langloch 46 im Zwischenstück 17 und ist in ein
Muttergewinde 48 des Zwischenstückes 5 eingeschraubt.
[0038] Im vorderen Bereich weist das Zwischenstück 17 ein Langloch 45 auf, durch das die
Fugenverstellschraube 13 ragt, wodurch die Verschiebung des Zwischenstückes 17 durch
die Fugenverstellschraube 13 nicht behindert wird.
[0039] Am vorderen Ende ist das Zwischenstück 17 mit einem abgewinkelten Bereich 40 versehen,
der einen Schlitz 41 aufweist. Der Bereich 40 ist in den Figuren der Zeichnungen nach
oben, d.h. zum Mittelsteg des Scharnierarmes 10 gebogen. Der Schlitz 41 ist parallel
zur Drehachse des Scharniers ausgerichtet.
[0040] Aus dem Mittelsteg des Scharnierarmes 10 ist ein Führungslappen 42 ausgestanzt, der
wie insbesondere aus der Fig. 6 ersichtlich, durch den Schlitz 41 des Bereiches 40
ragt.
[0041] Der Führungslappen 42 und der Bereich 40 mit dem Schlitz 41 bilden die Führung für
den Scharnierarm 10, wenn die Fugenverstellschraube 13 verschraubt wird.
[0042] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 8 bis 11 erfolgt die Tiefenverstellung des Scharnierarmes
10 durch Lösen der Klemmschraube 43, worauf der Scharnierarm 10 relativ zum Zwischenstück
5 händisch verschoben wird.
[0043] Die Fig. 10 und 11 zeigen eine Variante der hinteren Führung für das Zwischenstück
17. Anstelle der ineinandergreifenden Haken 47 und 49 ist der Scharnierarm 5 mit nach
innen vorspringenden Noppen 50 versehen, die aus den Seitenstegen des Scharnierarmes
10 ausgestanzt sind. Die Noppen 50 bilden zusammen mit dem Mittelsteg des Scharnierarmes
10 eine Führung für das plattenförmige Zwischenstück 17 (Fig. 10, Fig. 11).
[0044] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 12 bis 14 erfolgt die Tiefenverstellung des
Scharnierarmes 10 wiederum durch einen Exzenter 18, der im Zwischenstück 5 gelagert
ist.
[0045] Der Exzenter 18, der durch ein Loch 44 im Scharnierarm 10 ragt, weist eine Exzenternocke
51 auf, in einem Langloch 52 des Zwischenstücke 17 aufgenommen ist.
[0046] Durch Verdrehen des Exzenters 18 wird das Zwischenstück 17 in der Längsrichtung des
Scharnierarmes 10 verschoben. Dabei nimmt das Zwischenstück 17 den Scharnierarm 10
mit, der mit seinem Führungslappen 42 in den Schlitz 41 des Bereichs 40 des Zwischenstückes
17 eingehängt ist.
[0047] Bei der Verdrehung der Fugenverstellschraube 13 wird das Zwischenstück 17 umgekehrt
vom Scharnierarm 10 mitgenommen, der über seinen Führungslappen 42 das Zwischenstück
17 verschiebt.
[0048] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 15 und 16 ist wiederum ein weiteres Zwischenstück
17 vorgesehen, das am Zwischenstück 5 mittels einer Klemmschraube 43 und einer Fugenverstellschraube
13 gehalten ist. Die Klemmschraube 43 ragt dabei durch ein Langloch 19 im Zwischenstück
17. Das Zwischenstück 17 ist über einen Schwenkhebel 60 mit dem Scharnierarm 10 verbunden.
Der Schwenkhebel 60 lagert dabei einerseits auf einer Achse 61 am Scharnierarm 10
und andererseits an einer Achse 64 am Zwischenstück 17.
[0049] Am hinteren Ende ist das Zwischenstück 17 mit seitlichen Vorsprüngen 62 versehen,
die in Schlitzen 63 in den Seitenstegen des Scharnierarmes 10 geführt sind. Der Scharnierarm
10 ist über Gelenkhebel 23, die auf Gelenkachsen 24 des Scharnierarmes 10 lagern,
mit dem Scharniertopf 3 verbunden. Im Scharniertopf 3 lagern die Gelenkhebel 23 auf
Gelenkachsen 26.
[0050] Wird die Fugenverstellschraube 13 verdreht, wird der Scharnierarm 10 leicht verschwenkt.
Bei einem herkömmlichen Scharnier werden die Gelenkachsen 24 nicht nur senkrecht zur
Möbelseitenwand bewegt, sondern auch in der Richtung der Tiefe des Möbels versetzt.
Beim erfindungsgemäßen Scharnier bewirkt eine Verdrehung der Fugenverstellschraube
13 auch eine Verschwenkung des Schwenkhebels 60, wodurch der Scharnierarm 10 in der
Richtung der Tiefe des Möbels verschoben wird. Diese lineare Verschiebung des Scharnierarmes
10 kompensiert die durch das Verschwenken des Scharnierarmes 10 ungewollt eintretende
Versetzung der Gelenkachsen 24 in der Richtung der Tiefe des Möbels, sodaß nach erfolgten
Seiten- bzw. Fugenverstellung des Scharnierarmes 10 keine nachträgliche Tiefenpositionierung
notwendig ist.
[0051] Soll der Scharnierarm 10 in der Richtung der Tiefe des Möbels versetzt werden, wird
die Klemmschraube 43 gelöst und der Scharnierarm 10 kann zusammen mit dem Zwischenstück
17 über die Länge des Langloches 19 in der Richtung der Tiefe des Möbels verschoben
werden.
[0052] Der Scharnierarm 10 ist mit einem Langloch 44 versehen, das den Zugriff eines Schraubenziehers
zur Klemmschraube 43 ermöglicht.
[0053] Bei sämtlichen Ausführungsbeispielen kommt es beim Verdrehen der Fugenverstellschraube
13, d.h. bei der Seitenverstellung der Türe 2 zu folgendem Bewegungsablauf:
[0054] Wird der Scharnierarm 10 mittels der Fugenverstellschraube 13 im vorderen Bereich
von der Möbelseitenwand 1 wegbewegt, dann wird der Scharnierarm 10 zugleich weiter
in das Möbel hinein geschoben. Eine umgekehrte Drehung der Fugenverstellschraube 13
bewirkt ein Herausziehen des Scharnierarmes 10 aus dem Möbel.
[0055] Die bei der Fugenverstellung des Scharnierarmes 10, d.h. bei der Seitenverstellung
der Türe 2 vom Scharnierarm 10 in der Tiefe des Möbels durchgeführte Bewegung, liegt
im Millimeterbereich bzw. im Bereich von Bruchteilen eines Millimeters, genügt jedoch,
um eine korrekte Positionierung der Gelenkachsen 24 zu gewährleisten.
1. Möbelscharnier mit einem auf einer Grundplatte gelagerten Scharnierarm, mit U-förmigem
Querschnitt, der mittels Gelenkhebel od. dgl. mit einem türseitigen Anschlagteil,
beispielsweise einen Scharniertopf verbunden ist, wobei die Grundplatte im montierten
Zustand mit einer Montagefläche an einer Möbelseitenwand anliegt und in den Scharnierarm
eine Fugenverstellschraube eingeschraubt ist, die in einem Zwischenstück drehbar,
aber in axialer Richtung unverschieblich verankert ist und mit der die Position des
Scharnierarms in einer zur Montagefläche der Grundplatte senkrechten Ebene zur seitlichen
Verstellung einer Türe veränderbar ist, wobei eine Führung vorgesehen ist, die den
Scharnierarm in dessen Längsrichtung führt und eine weitere Führung, durch die der
Scharnierarm bei einer Verdrehung der Fugenverstellschraube sowohl parallel zur Montagefläche
der Grundplatte verschoben als auch in einer senkrecht zu dieser Montagefläche ausgerichtete
Ebene verschwenkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Montage des Scharnierarms
(10) auf der Grundplatte (4) zwei Zwischenstücke (5, 17) in den Scharnierarm (10)
eingehängt sind, wovon eines, wenn der Scharnierarm (10) auf der Grundplatte (4) verankert
ist, auf der Grundplatte (4) starr gehalten ist, indem dieses Zwischenstück (5) auf
der Grundplatte (4) mit einem manuell betätigbaren federbeaufschlagten Riegelteil,
vorzugsweise einem Kipphebel (7) arretiert ist, während das zweite Zwischenstück (17)
auf dem ersten Zwischenstück (5) in der Richtung der Tiefe des Möbels verschiebbar
gelagert ist.
2. Möbelscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zwischenstücke
(5, 17) U-förmigen Querschnitt aufweisen und ineinander geschoben sind.
3. Möbelscharnier nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem auf der Grundplatte
(4) starr verankerten Zwischenstück (5) ein parallel zur Drehachse des Scharniers
ausgerichteter Bolzen (9) lagert, der sowohl durch Führungsschlitze (29) in den Seitenstegen
des zweiten Zwischenstückes (17) als auch durch Führungsschlitze (30) in den Seitenstegen
des Scharnierarmes (10) ragt.
4. Möbelscharnier nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschlitze (29)
in den Seitenstegen des zweiten Zwischenstückes (17) nach hinten offen sind.
5. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Seitenstegen des zweiten Zwischenstückes (17) bajonettverschlußartige Führungsschlitze
(34) vorgesehen sind, in die von den Seitenstegen des ersten Zwischenstückes (5) abstehende
Zapfen (35) ragen.
6. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fugenverstellschraube
(13) im verschiebbar gehaltenen Zwischenstück (17) verankert ist.
7. Möbelscharnier nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Fugenverstellschraube
(13) mit ihrem Kopf (16) am in der Grundplatte (4) starr verankerten Zwischenstück
(5) abstützt.
8. Möbelscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Mittelsteg des Scharnierarmes
(10) ein nach innen vorspringender Führungslappen (42) ausgebildet ist, der in einem
Schlitz (41) in einem der Zwischenstücke (17) geführt ist.
9. Möbelscharnier nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (41) parallel
zur Drehachse des Scharniers verläuft.
10. Möbelscharnier nach Anspruch 8 oder Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich der
Schlitz (41) in einem zur Türe (2) und zum Mittelsteg des Scharnierarms (10) abgewinkelten
Bereich (40) des Zwischenstücks (17) befindet.
11. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 8 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Führungslappen (42) neben der Fugenverstellschraube (13) angeordnet ist.
12. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
starr auf der Grundplatte (4) gehaltene erste Zwischenstück (5) am vorderen und hinteren
Ende in die Grundplatte (4) eingehängt ist und daß sich der Führungslappen (42) und
der abgewinkelte Bereich (40) des zweiten Zwischenstückes (17) zwischen der vorderen
Verankerungsstelle des ersten Zwischenstückes (5) und Gelenkhebelachsen (24) des Scharnierarmes
(10) befinden.
13. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Führungslappen (42) aus dem Mittelsteg des Scharnierarmes (10) ausgestanzt ist.
14. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Führungslappen (42) in einem Winkel zwischen 40 bis 60 Grad, vorzugsweise in einem
Winkel zwischen 45 und 55 Grad zur Montagefläche (55) der Grundplatte (4) ausgerichtet
ist.
15. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
auf der Grundplatte (4) starr verankerten Zwischenstück (5) ein Exzenter (18) lagert,
der durch ein parallel zur Scharnierachse ausgerichtetes Langloch (19) im verschiebbar
gehaltenen Zwischenstück (17) ragt.
16. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das
verschiebbare Zwischenstück (17) sowohl bei der Tiefenverstellung als auch bei der
Fugenverstellung des Scharnierarmes (10) in der Richtung der Tiefe des Möbels parallel
zur Montagefläche (55) der Grundplatte (4) verschiebbar ist.
17. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Schwenkhebel (60) vorgesehen ist, der an einem Ende an einem Zwischenstück (5,
17) und am anderen Ende am Scharnierarm (10) drehbar angelenkt ist und der beim Verdrehen
der Fugenverstellschraube (13) geschwenkt wird.
18. Möbelscharnier nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (60)
an dem Zwischenstück (5) kippbar gelagert ist, das mittels einer Klemmschraube (43)
an einem weiteren Zwischenstück (5) gehalten ist.
19. Möbelscharnier nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmschraube
(43) in einem Muttergewinde des Zwischenstückes (5), das auf der Grundplatte (4) verankert
ist, lagert und durch ein Langloch (19) dem Zwischenstück (17) ragt, an dem der Schwenkhebel
(60) angelenkt ist.
20. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
mindestens eine Schwenkhebel (60) als einarmiger Hebel ausgeführt ist.
21. Möbelscharnier nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwenkhebel (60) an dem Zwischenstück (17) angelenkt ist, auf dem der Scharnierarm
(10) gelagert ist.