[0001] Die Erfindung betrifft eine elektromotorische Antriebsvorrichtung für das Öffnen
und Schließen eines Schwingtors, insbesondere eines Garagenschwingtors oder -kipptors
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und bezieht sich auf die Ausbildung
des Führungsschlittens.
[0002] Herkömmliche Führungsschienen können als geschlossene Profile, z. B. Rohrprofile
oder Kastenprofile, sowie offene Profile, insbesondere C-förmige Profile, die nach
unten offen sind und eingezogene Ränder haben, ausgebildet sein. An oder in diesen
wird ein Führungsschlitten mittels eines Zugteils hin- und hergeschoben, der mit der
Schubstange den Torflügel aus der Schließstellung in die Öffnungsstellung und umgekehrt
bewegt. Dieser Führungsschlitten, sei er an einem oder zwei Führungsrohren geführt
oder sei er innerhalb einer Führungsschiene verschieblich, besteht meist aus zwei
Teilen, welche miteinander verschraubt oder sonst fest miteinander verbunden sind.
Der Führungsschlitten wird mit dem Zugglied verbunden, muß aber von ihm lösbar sein,
damit bei einer Antriebsstörung eine Entkopplung möglich ist, die dann das Öffnen
und Schließen des Garagentors von Hand ermöglicht. Das Verbindungsteil für das motorisch
angetriebene Zugglied ist in manchen Fällen auch unlösbar mit dem Schlitten verbunden,
wenn im Antrieb Rutschkupplungen oder dergl. vorgesehen sind. Bei einer notwendigen
Trennung muß es zerstört werden. Das Zugglied kann auch in eine Kupplung des Schiebers
einrasten, um den Schlitten mitzunehmen. Derartige Lösungen sind meist teuer und zur
Verkürzung oder Verlängerung des Zugteils durch den Kunden in dieser Ausbildung nicht
oder kaum geeignet (DE 35 08 174 C2).
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen vorteilhafter aufgebauten, betreibbaren
und in der Herstellung verbilligten Führungsschlitten zu schaffen, der die Sicherheitsanforderungen,
die an motorische Torantriebe gestellt sind, erfüllt.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei der eingangs genannten Antriebsvorrichtung bzw.
dem Torantrieb vorgesehen, daß der Schlitten zweiteilig aus einem in der Führungsschiene
geführten und mit dem Zugglied verbundenen kastenförmigen Unterteil und einem diesen
abschließenden Oberteil gebildet ist, an dem die Schubstange angelenkt ist, und daß
mittels eines in das Unterteil zum Eingriff bringbaren beweglichen und mit dem zum
Eingriff kommenden Riegel zu einer Wirkeinheit verbindbar ist.
[0005] Vorteilhafterweise wird der Riegel mittels eines Notentriegelungsteils, insbesondere
eines Seils, außer Eingriff mit dem Unterteil gebracht. Der Riegel kann entweder in
Längsrichtung hin- und herbewegt werden oder kann schwenkbar am Oberteil angelenkt
sein. Er wird mittels eines Bowdenzugs aus einer vorgespannten Verriegelungslage in
eine Freigabelage zurückgeschwenkt. Dadurch löst sich das Schlittenoberteil vom Unterteil
und damit vom Zugteil. Das Unterteil dagegen kann mit dem Zugteil verbunden bleiben.
Bei einer Antriebsstörung kann es in seiner Lage unverändert verharren. Der Schlitten
muß nicht insgesamt der Bewegung des Torflügels folgen.
[0006] Diese Ausbildung ermöglicht eine kostengünstige Herstellung und hat erhebliche Vorteile
bei der Montage, die augenscheinlich sind. Das Schlittenunterteil dient zugleich der
Verbindung mit dem Zugteil bzw. Antriebsmedium. Ein zusätzliches Verbindungsteil zu
diesem ist daher nicht erforderlich. Die Verbindung des Zugteils ist problemlos lösbar
und wiederherstellbar, wenn das Zugteil ein Zahnriemen ist, der in einem gezahnten
Spalt des Unterteils formschlüssig eingelegt werden kann. Dadurch können Antriebs-Zugteile
auch von einem Nicht-Fachmann vor Ort leicht verkürzt werden. Dies ermöglicht, daß
z. B. Antriebsköpfe mit Zugteil-Fixlängen vorgefertigt werden. Die Antriebs-Zugteile
können dann z. B. vom Monteur vor Ort auf die erforderliche Länge gekürzt werden.
Bei einem Defekt (Bruch durch Gewalteinwirkung) kann der Schlitten ohne großen Aufwand
ausgewechselt werden, wobei sich die Auswechslung auf das Ober- oder insbesondere
Unterteil beschränken kann.
[0007] Eine Ausführungsform eines Schlittens eines erfindungsgemäßen Torantriebs ist anhand
einer Zeichnung näher erläutert, in der zeigt:
- Fig. 1
- nebeneinander ein Schlittenunterteil und ein Schlittenoberteil sowie einen getrennt
gezeichneten Riegel,
- Fig. 2
- das Oberteil mit eingesetztem Riegel, und
- Fig. 3
- das Unterteil und das Oberteil, mit Abstand voneinander in entriegeltem Zustand, eingesetzt
in eine C-Profil-Führungsschiene.
[0008] Ein Führungsschlitten 6 besteht aus einem Oberteil 1 sowie einem kastenförmigen,
zu den Stirnseiten hin offenen Unterteil 2, wobei das Oberteil derart auf das Unterteil
aufsetzbar ist, daß sie gemeinsam einen Kasten bilden, der in eine kastenförmige bzw.
C-förmige Führungsschiene 3 mit eingezogenen Rändern verschieblich paßt. Das Unterteil
2 ist längs eines Längsrandes 10 mit in Längsrichtung voneinander getrennten gezahnten
Ausnehmungen 11 und 12 versehen, in die das in Form eines Zahnriemens ausgebildete
Zugglied 4 mit seinen Enden einsetzbar ist, während der andere Längsrand 14 von der
Außenkante der Bodenplatte 16 so weit zurückgesetzt ist, daß innerhalb der Führungsschiene
3 der andere Trumm des Zugglieds 4 vorbeilaufen kann, ohne zwischen Führungsschiene
3 und Unterteil 2 eingeklemmt zu werden.
[0009] In der Unterwand bzw. der Bodenplatte 16 des Unterteils 2 ist eine rechteckige Öffnung
18 vorgesehen. In diese kommt ein Riegel 5 des Oberteils 1 zum Eingriff, der in einem
Aufbau bzw. einer Konsole 20 auf der Oberseite des plattenförmigen Oberteils 1 ausgebildet
ist. An einem Träger 22 ist ein Schwenkhebel 24 schwenkbar gelagert, der zwischen
zwei Seitenteilen 26 den in vertikaler Richtung verschieblichen Riegel 5 aufnimmt
und mittels eines Stiftes 28, der durch die Seitenteile 26 und eine im Oberteil des
Riegels 5 vorgesehene Bohrung 29 reicht, hält. Die Konsole 20 hat ferner einen Pfosten
30 mit einer oberen Längsbohrung 32 zur Aufnahme eines Bowdenzuges 34, dessen Seil
36 am oberen Ende des Schwenkhebels 24 derart befestigt ist, daß der Hebel 24 schwenkbar
ist. Durch Abschwenken in eine Verriegelungsstellung greift der Riegel 5 in die Öffnung
18 ein, wenn das Oberteil vollständig auf das Unterteil gesetzt ist. Dadurch werden
diese beiden Teile miteinander verkuppelt. Am Oberteil 1 ist ferner eine Schubstange
40, die zum oberen Ende eines Torflügels reicht, in einer Konsole 42 auf einem Stift
44 schwenkbar gelagert. In der Verriegelungsstellung des Oberteils und des Unterteils,
wie sie in Figur 2 dargestellt ist, wird bei einem Antrieb des Schlittens die Schubstange
und mit ihr das Torblatt mitgenommen. Diese Wirkung ist im Prinzip die gleiche, die
auch bei bekannten Torantrieben vorliegt. Zweckmäßigerweise ist der Schwenkhebel 24
für den Riegel 5 in die in den Figuren dargestellte Lage mittels einer auf seiner
Achse vorgesehenen Spiralfeder in die Verriegelungsstellung vorgespannt, so daß der
Schlitten im Normalfall ein kastenförmiges Ganzes bildet, welches als Einheit in der
Führungsschiene 3 hin- und herbewegt wird.
1. Elektromotorische Antriebsvorrichtung (Torantrieb) für das Öffnen und Schließen eines
Schwingtors, insbesondere eines Garagenschwingtors oder -kipptors, mit einer im Abstand
vom Torsturz ortsfest zu befestigenden Antriebseinheit mit Elektromotor und Antriebsrad,
einer im Bereich des Torsturzes zu befestigenden Umlenkrolle, einem über das Antriebsrad
und die Umlenkrolle geführten Zugglied (4), einer zwischen Torsturz und Antriebseinheit
vorgesehenen Führungsschiene (3), einem in dieser geführten zweiteiligen Führungsschlitten
(6), an dem eine am oberen Teil des Torflügels angelenkte Schubstange schwenk-beweglich
angebracht ist, einer Kupplungseinrichtung im Schlitten, mit welcher dieser mit dem
Zugglied verbindbar ist, und mit einer Kupplungseinrichtung am Schlitten, mit welcher
dieser mit einem an diesem befestigten Mitnehmer mit dem Zugglied in oder außer Eingriff
bringbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitten (6) zweiteilig aus einem in der Führungsschiene (3) geführten und
mit dem Zugglied (4) verbundenen kastenförmigen Unterteil (2) und einem diesen abschließenden
Oberteil (1) gebildet ist, an dem die Schubstange angelenkt ist, und
daß mittels eines in das Unterteil (2) zum Eingriff bringbaren beweglichen und mit
dem zum Eingriff kommenden Riegel (5) zu einer Wirkeinheit verbindbar ist.
2. Torantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel (5) mittels eines Notentriegelungsteils, insbesondere
Seils (36), außer Eingriff mit dem Unterteil (2) bringbar ist.
3. Torantrieb nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel (5) am Oberteil angelenkt und mittels Bowdenzugs
aus einer vorgespannten Verriegelungslage in eine Freigabelage zurückschwenkbar ist.
4. Torantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (1) zusammen mit dem Unterteil innerhalb
einer kasten- bzw. C-förmigen Führungsschiene (3) mit eingezogenen Rändern geführt
ist.
5. Torantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet, daß längs eines Längsrands des Unterteils (2) des Schlittens
ein gezahnter Aufnahmeschlitz (12) für die Enden des als Zahnriemen ausgebildeten
Zugglieds (4) ausgebildet ist.