(19)
(11) EP 0 982 461 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.03.2000  Patentblatt  2000/09

(21) Anmeldenummer: 99114099.7

(22) Anmeldetag:  21.07.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 1/02, E06B 1/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 26.08.1998 DE 29815303 U

(71) Anmelder: Müller, Wolfgang
72351 Geislingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Wolfgang
    72351 Geislingen (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Daniela, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Rudolf Möbus, Dr.-Ing. Daniela Möbus, Dipl.-Ing. Gerhard Schwan, Hindenburgstrasse 65
72762 Reutlingen
72762 Reutlingen (DE)

   


(54) Grundrahmen zur Befestigung eines Fensterrahmens


(57) Ein Grundrahmen (10) zur Befestigung eines Fensterrahmens (11) in einem Holzblockhaus, wobei die seitlichen Teile des Grundrahmens (10) in Nuten (34) der Wand des Holzblockhauses, zum Ausgleich des Schwundes der Stämme (14) des Holzblockhauses, in vertikaler Richtung verschiebbar angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Grundrahmen zur Befestigung eines Fensterrahmens in einem Holzblockhaus.

[0002] Die Holzstämme, aus denen ein Holzblockhaus gebaut ist, haben im Laufe der Zeit die Tendenz, einen Teil der in ihnen enthaltenen Feuchtigkeit an die Umgebung abzugeben. Damit ist eine Volumenschwindung von ca. 5 bis 10 % der Holzstämme verbunden. Diese Volumenschwindung bedeutet bei einem Holzblockhaus eine Maßveränderung um mehrere Zentimeter. Besonders kritisch ist diese Volumenschwindung im Bereich von Außentüren und Außenfenstern. Durch die Volumenschwindung entsteht ein Druck auf die Fenster- und Türrahmen. Dieser Druck behindert mit zunehmender Schwindung immer mehr das Öffnen und Schließen der Fenster und Türen, sodass es schließlich passieren kann, dass man die Fenster und Türen gar nicht mehr öffnen bzw. schließen kann.

[0003] Die Erfindung hat die Aufgabe, einen Grundrahmen zur Befestigung eines Fensterrahmens in einem Holzblockhaus dahin gehend zu verbessern, dass die Betätigung der in ihm enthaltenen Fenster und Türen von der Schwindung der Holzstämme des Holzblockhauses nicht beeinträchtigt werden kann.

[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch einen Grundrahmen der eingangs genannten Art, wobei seine seitlichen Teile in Nuten der Wand des Holzblockhauses, zum Ausgleich des Schwundes der Stämme des Holzblockhauses, in vertikaler Richtung verschiebbar angeordnet sind. Durch den Schwund der Stämme des Holzblockhauses können sich jetzt die Stämme des Holzblockhauses und die seitlichen Teile des Grundrahmens relativ zueinander in vertikaler Richtung bewegen. Auf diese Weise kann das Holz nach Belieben Feuchtigkeit abgeben oder aufnehmen und dabei sein Volumen ständig verändern, ohne dass durch das Arbeiten der Holzstämme der Grundrahmen verzogen wird, und dadurch ein Öffnen oder Schließen der Außenfenster und Außentüren beeinträchtigt werden kann.

[0005] Der obere Querbalken des Grundrahmens kann in eine Nut des Holzstammes oberhalb der Fensteröffnung beabstandet zum Nutgrund hineinragen. Durch das Hineinragen des oberen Querbalkens in die Nut des Holzstammes oberhalb der Fensteröffnung, ist der Grundrahmen formschlüssig mit dem Holzstamm oberhalb der Fensteröffnung verbunden. Durch den Abstand zwischen dem Nutgrund des Holzstamms und dem oberem Querbalken des Grundrahmens besteht genügend Freiraum, damit die Holzstämme schwinden können, ohne dabei den Grundrahmen zusammenzudrücken und dabei ein Öffnen oder Schließen des Fensters oder der Türe zu beeinträchtigen.

[0006] Wegen des schöneren Aussehens können die seitlichen Teile des Grundrahmens zur Fensteröffnung hin mit einer Innen- und/oder einer Außenverkleidung abgedeckt sein.

[0007] Damit durch Feuchtigkeit eine Beschädigung einer äußeren, oberen Leibungsverkleidung ausgeschlossen ist, kann sie durch einen Wetterschutz abgedeckt sein.

[0008] Zwischen dem Unterteil des Fensterrahmens und dem unteren Querbalken können ein Innen- und ein Außensims befestigt sein. Auf diese Weise liegen der Innen- und der Außensims auf dem unteren Querbalken auf, und sind damit von der Schwindung des den unteren Querbalken umgebenden Holzstammes unbeeinträchtigt.

[0009] Der Grundrahmen kann mittels Distanzschrauben am Fensterrahmen oder an einem Türrahmen lösbar verbunden sein. Somit kann der Fenster- oder Türrahmen nach links oder rechts oder nach oben oder unten bzw. innen verschoben werden, um eine ungleichmäßige Holzschwindung auszugleichen.

[0010] Damit das Holz sein Volumen verringern oder vergrößern kann und trotzdem die Zwischenräume zwischen Grundrahmen, Fensterrahmen, Wetterschutz, Innen- und Außenverkleidung dicht sind, können diese Zwischenräume mindestens teilweise mit einem expandierbaren und komprimierbaren Dichtstreifen ausgefüllt sein.

[0011] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgebildeten Grundrahmens anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.

[0012] Im Einzelnen zeigen:
Fig. 1
einen Horizontalschnitt durch den rechten Bereich eines Grundrahmens;
Fig. 2
einen Vertikalschnitt durch den oberen Bereich des Grundrahmens aus Fig. 1;
Fig. 3
einen Vertikalschnitt durch den unteren Bereich des Grundrahmens aus Fig. 1.


[0013] Fig. 1 zeigt das rechte Seitenteil eines Grundrahmens 10. Es ist eine Nut 34 eines Holzstamms 14 eines Blockhauses in vertikaler Richtung verschiebbar eingepasst. Daran anschließend befindet sich das rechte Seitenteil eines Fensterrahmens 11, der in den Grundrahmen 10 eingepasst ist. Dadurch bleiben der Grundrahmen 10 und der Fensterrahmen 11 von einer Schwindung des Holzstamms 14 unbeeinträchtigt. Eine Außenverkleidung 12 und eine Innenverkleidung 13 decken den Holzstamm 14 der Blockhauswand ab. Eine abnehmbare Verkleidungsleiste 15 deckt aus optischen Gründen einen Hohlraum 16 ab. In die Zwischenräume zwischen dem Grundrahmen 10, dem Fensterrahmen 11 der Außenverkleidung 12 und der Innenverkleidung 13 sind expandierbare und komprimierbare Dichtstreifen 17, 18 und 19 eingebracht, die sich der Volumenschwindung oder der Volumenzunahme der Holzstämme ständig anpassen können und auch eine Verschiebung des Fensterrahmens bezüglich des Grundrahmens nicht behindern. Unterhalb des Grundrahmens 10 befindet sich ein innerer Fenstersims 20a und ein äußerer Fenstersims 20b.

[0014] Fig. 2 zeigt den oberen Teil des Grundrahmens 10, der an den oberen Teil des Fensterrahmens 11 angrenzt. Der obere Querbalken des Grundrahmens 10 ragt in eine Nut 21 eines oberen Holzstamms 22. Durch das Hineinragen des oberen Querbalkens des Grundrahmens 10 in die Nut 21 erhält der Grundrahmen 10 in seinem oberen Bereich eine seitliche Führung. Das obere Ende des oberen Querbalkens des Grundrahmens 10 weist einen bestimmten Abstand zum Grund der Nut 21 auf. Durch diesen bestimmten Abstand existiert genügend Freiraum, damit der Holzstamm 22 und die unter ihm folgenden Holzstämme schwinden können, ohne dabei den Grundrahmen 10 zusammenzudrücken und damit ein Öffnen und Schließen des Fensters zu beeinträchtigen. Eine obere äußere Leibungsverkleidung 23 und eine obere innere Leibungsverkleidung 24 decken aus optischen Gründen den Holzstamm 22 ab. Ein Wetterschutz 25 verhindert, dass Feuchtigkeit auf den oberen Teil der äußeren oberen Leibungsverkleidung 23 gelangen kann. Damit ist die Verrottungsgefahr der Leibungsverkleidung 23 minimiert. Eine abnehmbare Verkleidungsleiste 26 verdeckt einen Hohlraum 27. Zwischenräume zwischen dem Grundrahmen 10, dem Fensterrahmen 11, dem Wetterschutz 25, der Innenverkleidung 24 und der Außenverkleidung 25 werden mindestens teilweise durch expandierbare und komprimierbare Dichtstreifen 28, 29 und 30 ausgefüllt.

[0015] Fig. 3 zeigt den unteren Querbalken des Grundrahmens 10. Zwischen dem Grundrahmen 10 und dem unteren Querbalken des Fensterrahmens 11 ist ein Innensims 31 und ein Außensims 32 angebracht. Der Außensims 32 weist eine Neigung nach unten auf, damit Regenwasser ablaufen kann und nicht auf dem Sims 32 stehen bleibt und somit eine Verrottung des Simses 32 verhindert wird. Durch den unteren Querbalken des Grundrahmens 10 sind die Simse 31 und 32 nicht direkt mit einem unteren Holzstamm 33 verbunden, und somit von Lageveränderungen, bedingt durch eine Volumenschwindung des Holzstammes 33, unabhängig.


Ansprüche

1. Grundrahmen (10) zur Befestigung eines Fensterrahmens (11) in einem Holzblockhaus, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Teile des Grundrahmens (10) in Nuten (34) der Wand des Holzblockhauses, zum Ausgleich des Schwundes der Stämme (14) des Holzblockhauses, in vertikaler Richtung verschiebbar angeordnet sind.
 
2. Grundrahmen (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sein oberer Querbalken in eine Nut (21) eines Holzstammes (22) oberhalb der Fensteröffnung beabstandet zum Nutgrund hineinragt.
 
3. Grundrahmen (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass seine seitlichen Teile zur Fensteröffnung hin mit einer Innenverkleidung (13) und/oder einer Außenverkleidung (12) abgedeckt sind.
 
4. Grundrahmen (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine äußere obere Leibungsverkleidung (23) durch einen Wetterschutz (25) abgedeckt ist.
 
5. Grundrahmen (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Innensims (31) und ein Außensims (32) zwischen dem Unterteil des Fensterrahmens (11) und dem unteren Querbalken befestigt ist.
 
6. Grundrahmen (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass er mittels Distanzschrauben am Fensterrahmen (11) oder an einem Türrahmen lösbar verbunden ist.
 
7. Grundrahmen (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Zwischenräume zwischen Grundrahmen (10), Fensterrahmen (11), Wetterschutz (25), Innenverkleidung (13, 24) und Außenverkleidung (12, 23) mindestens teilweise mit einem expandierbaren und komprimierbaren Dichtstreifen (17, 18, 19, 28, 29, 30) ausgefüllt sind.
 




Zeichnung