[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine magnetgekuppelte Kreiselpumpe nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Eine derartige Kreiselpumpe ist beispielsweise aus EP 0171515 bekannt, bei welcher
der Pumpenraum mit darin auf einer stationären Achse fliegend gelagertem Pumpenlaufrad
durch einen statisch dichtenden Spaltrohrtopf vom Motorraum getrennt ist. Der Antriebsmotor
ist mit einem mit Permanentmagneten bestückten Innenläufer verbunden, welcher dicht
an der motorraumseitigen Wandung des Spaltrohrtopfes angeordnet ist. Das Pumpenlaufrad
ist seinerseits mit einem mit Permanentmagneten versehenen Aussenläufer verbunden,
welcher dicht an der pumpenseitigen Wandung des Spaltrohrtopfes angeordnet ist. Damit
wird eine berührungslose Übertragung der Drehbewegung des Antriebsmotors auf das Pumpenlaufrad
realisiert, bei welcher keine durch Wellendichtungen verursachte Dichtigkeitsprobleme
auftreten können.
[0003] Derartige Pumpen werden insbesondere für fluide Medien eingesetzt, welche eine optimale
Dichtheit resp. Vermeidung von Leckagen verlangen, und bei welchen keine beweglichen
resp. dynamischen Dichtungen zugelassen sind, wie beispielsweise bei aggressiven oder
toxischen Medien. Um den Pumpenraum derartiger Pumpen entleeren zu können, werden
diese üblicherweise mit waagrecht liegender Pumpenlaufradachse angeordnet, wobei im
unteren Bereich des Pumpenraumes separate, zusätzliche Entleerungsstutzen vorgesehen
sein müssen. Diese Entleerungsstutzen müssen nun aber auch wieder abgedichtet werden,
wobei an diesen Stellen sogenannte Toträume auftreten können, in welchen Resten des
zu fördernden Mediums liegen bleiben, also eine vollständige Entleerung nicht erreicht
werden kann. Wird nun eine derartige Pumpe mit senkrecht liegender Pumpenlaufradachse
eingesetzt, so lässt sie sich ohne zusätzliche Entleerungsstutzen entleeren, aber
bei der Wiederaufnahme des Betriebes besteht nun das Problem, dass der zwischen der
Rückseite des Pumpenlaufrades und dem Spalttopf liegende Raum nicht entlüftet werden
kann, da im Spalttopf selbst kein Entlüftungsstutzen angebracht werden kann. Bei mangelnder
Entlüftung besteht nun aber die Gefahr, dass die Lager des Pumpenlaufrades, welche
durch das zu fördernde Medium geschmiert werden, trockenlaufen und damit das Lager
beschädigt wird. Dies ist gerade bei herkömmlichen Pumpen mit tiefen, zylinderförmigen
Spalttöpfen der Fall, bei welchen das Pumpenlaufrad mindestens eine Lagerung im Innenbereich
des Spalttopfes aufweist, welcher bei dieser senkrechten Betriebsart beim Befüllen
nicht ausreichend entlüftet werden kann.
[0004] Beim Einsatz solcher Pumpen für die sterile Verfahrenstechnik muss diese in eingebauten
Zustand einwandfrei gereinigt, rückstandsfrei geleert und sterilisiert werden können.
Die eingangs beschriebene Pumpe erfüllt diese zusätzlichen Kriterien allerdings nur
ungenügend, insbesondere ist der Ansaugbereich durch den herkömmlichen Einsatz von
mehrteiligen, stationären Achsen und die im Pumpenlaufrad angeordneten metallischen
Gewindebüchsen mit eingeschrumpfter Gleitlagerbüchse nicht totraumfrei, was zu einer
ungenügenden Reinigung und Sterilisation des Pumpenraumes führt.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung lag nun darin, die geschilderten Nachteile
zu beheben und eine derartige Pumpe zu schaffen, welche sich insbesondere für den
Einsatz für die sterile Verfahrenstechnik eignet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Pumpe mit den kennzeichnenden Merkmalen
nach Anspruch 1 gelöst.
[0007] Weitere, bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen
2 bis 13.
[0008] Durch die erfindungsgemässe Ausbildung der Lagerung des Pumpenlaufrades auf der stationären
Achse des Pumpenlaufrades in Form eines einteiligen Gleitlagers, welches ausser dem
Lagerspalt keine Spalten resp. Toträume aufweist, in welche das zu fördernde Medium
eindringen könnte, kann der kompakte Pumpeninnenraum vollständig entleert, gereinigt
und desinfiziert werden. Ueberdies wird das einzige Lager bei Wiederaufnahme des Betriebes
sogleich mit dem zu fördernden Medium umspült und kann damit nicht trockenlaufen und
beschädigt werden. Auch die übrige Ausbildung sowohl des Lagerbereiches wie des Pumpenlaufrades
fördern und unterstützen diese Eigenschaften ebenfalls. Vorteilhafterweise wird damit
auch ein sehr kompakter und einfacher Aufbau der Pumpe erreicht, welche sich einfach
warten und ggf. reparieren lässt.
[0009] Eine derartige erfindungsgemäss ausgebildete Pumpe eignet sich für den Einsatz in
der fluiden Verfahrenstechnik und insbesondere auf dem Gebiet der sterilen Verfahrenstechnik.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachstehend anhand von Figuren
der beiliegenden Zeichnung noch näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 den Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Pumpe mit mehrteiligem, verschraubten
Pumpenlagerträger des Pumpenlaufrades; und
Fig. 2 den Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Pumpe mit einteiligem Pumpenlagerträger.
[0011] Figur 1 zeigt den Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Kreiselpumpe mit Antriebsgehäuse
1, einem Pumpengehäuse 2 und einem daran befestigten Ansaugflansch resp. -stutzen
3. Im Antriebsgehäuse 1 ist an einer Schwungscheibe 4 ein Permanentmagnetläufer 5
angeordnet. Zwischen dem Antriebsgehäuse 1 und dem Pumpengehäuse 2 ist ein Spaltrohrtopf
6 angeordnet, welcher nur über seinen Topfrand 6' mit dem Antriebsgehäuse 1 resp.
dem Pumpengehäuse 2 verbunden ist und den Antriebsraum 1' vom Pumpenraum 2' statisch
dichtend trennt. Die Schwungscheibe 4 ist auf einer Welle 7 mit einem in der Figur
nicht dargestellten Antriebsmotor, beispielsweise einem Elektromotor, angeordnet.
[0012] Im Pumpenraum 2' ist ein Pumpenlaufrad 8 angeordnet, welches beispielsweise direkt
im Pumpenlaufradkörper integrierte Permanentmagnete 9 aufweist, welche einen äusseren
Permanentmagnetläufer bilden. Die beiden Permanentmagnetläufer 5 und 9 sind einander
gegenüberliegend beabstandet, durch die Wandung des Spaltrohrtopfes 6 getrennt, parallel
zur Pumpenachse 10 angeordnet. Auf der dem Spaltrohrtopf 6 abgewandten Seite des Pumpenlaufrades
8 sind Pumpenschaufeln ausgebildet, welche das Medium in den äusseren Bereich des
Pumpenraumes 2' fördern und über eine Pumpenaustrittsöffnung 11 abführen.
[0013] Das Pumpenlaufrad 8 ist nun auf einer stationären Achse des Pumpenlagerträgers 12
gelagert, welche fest mit dem Pumpengehäuse 2 verbunden ist, und deren Nase in den
Ansaugraum 3' des Ansaugstutzens 3 mündet.
[0014] Die Lagerung des Pumpenlaufrades 8 auf dem Pumpenlagerträger 12 ist nun erfindungsgemäss
wie folgt in Form eines Gleitlagers realsiert. Auf dem Pumpenlagerträger 12 ist vorzugsweise
eine Hülse 13 als Lagerachse aufgebracht, im vorliegenden Fall mittels einer Spannschraube
14. Die Verbindungsflächen zwischen der Hülse 13 und dem Pumpenlagerträger 12 resp.
dem Kopf der Spannschraube 14 sind mittels O-Ringen 15 abgedichtet.
[0015] Auf eine mit dem Pumpenlaufrad 8 zu verbindende Lagerbüchse 16 ist nun eine im Vergleich
zur Lagerbüchse 16 dünnwandige Metallhülse 17 aufgeschrumpft. Die Metallhülse 17 besteht
vorzugsweise aus einem Material mit hoher Dehngrenze, guter Warmfestigkeit, guter
Korrosionsbeständigkeit und vorzugsweise einem thermischen Wärmeausdehnungskoeffizient,
welcher im Bereich des Wärmeausdehnungskoeffizienten der Lagerbüchse 16 liegt. Der
Aufschrumpfprozess resp. die Dimensionen der Metallhülse 17 sind derart ausgelegt,
dass diese mindestens teilweise plastisch verformt wird, vorzugsweise vollständig
plastisch verformt wird. Durch diese Metallhülse 17 wird auf die Lagerbüchse 16 eine
günstige Spannungsverteilung erzielt, welche keine Spannungsspitzen aufweist. Durch
die Wahl der Wandstärke der Metallhülse 17 kann vorteilhafterweise unter Ausnützung
der maximal zulässigen Festigkeitswerte, d.h. der definierten plastischen Verformung,
die Pressung auf die Lagerbüchse 16 eingestellt resp. limitert werden.
[0016] Die geschilderte Lagerkombination aus Lagerbüchse 16 und Metallhülse 17 kann nun
in die hierfür vorgesehene Passung des Pumpenlaufrades 8 eingeschoben werden und mit
diesem über eine Verschweissung zwischen Metallhülse 17 und Pumpenlaufrad 8 verbunden
werden. Diese Verschweissung dient ebenfalls der Dichtung des Spaltes zwischen der
Metallhülse 17 und der Aufnahme des Pumpenlaufrades 8, wodurch in diesem Bereich die
Ausbildung von Toträumen vermieden wird. Durch diese Verbindungsart kann das direkte
Einschrumpfen der Lagerbüchse 16 in das Pumpenlaufrad vermieden werden, welches bei
der vorzugsweisen Verwendung von keramischem Werkstoff oder Hartmetall für die Lagerbüchse
16 nicht durchführbar wäre. Dabei würden nämlich unzulässig hohe Spannungsspitzen
beim Einschrumpfprozess erzeugt werden, und beim Betrieb würde die Gefahr bestehen,
dass sich bei hoher Temperatur der Presssitz derart reduziert würde, dass in die dadurch
gebildete Fuge das zu fördernde Medium eindringen würde. Damit könnte die Pumpe nicht
mehr zuverlässig gereinigt und desinfifziert werden.
[0017] Das mit der Lagerkombination versehene Pumpenlaufrad 8 kann dann auf die Hülse 13
des Pumpenlagerträgers 12 aufgeschoben werden und damit ein fliegendes Lager bilden.
Diese Lagerung ist nun vorteilhaft sehr kompakt aufgebaut, was zu sehr guten An- resp.
Umströmverhältnissen beim Reinigungsvorgang führt, weist keine Toträume auf und ist
im Bereich des zu pumpenden Mediums angeordnet, so dass auch beim Wiederbefüllen des
Pumpenraumes 2' kein Problem wegen mangelnder Entlüftung in diesem Bereich entstehen
kann.
[0018] In Figur 2 ist nun noch eine weitere, bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt. In dieser Ausführungsform ist der Pumpenlagerträger 12 aus
einem Stück gleichzeitig auch als Lagerachse im Bereich der Lagerbüchse 16 ausgebildet.
Diese Ausführungsform ist im Vergleich zur Ausführung nach Figur 1 noch einmal vereinfacht
und lässt sich noch einfacher reinigen und ggf. auch zerlegen. Vorteilhafterweise
kann hier im Pumpenlagerträger 12 eine durchgehende Bohrung 18 ausgebildet sein, welche
die Reinigung des Pumpenraumes vereinfacht und im Betrieb dem Druckausgleich zwischen
dem Ansaugbereich 3' und der Rückseite des Pumpenlaufrades 8 dient.
[0019] Die hier vorgestellte Pumpe eignet sich aufgrund der einfachen und kompakten Bauweise
und der Vermeidung von Toträumen und Spalten insbesondere für Anwendungen im Gebiet
der sterilen Verfahrenstechnik, kann selbstverständlich aber auch für alle anderen
Anwendungsgebiete eingesetzt werden.
1. Kreiselpumpe mit einem ihren Pumpenraum (2') antriebsseitig gegen ein gepumptes Medium
dichtenden Spaltrohrtopf (6), auf dessen einer Seite ein motorgetriebener Permanentmagnetläufer
(5) angeordnet ist und auf dessen anderer Seite ein mit einem Pumpenlaufrad (8) verbundener
Permanentmagnetläufer (9) angeordnet ist, wobei der Spaltrohrtopf (6) nur an seinem
Topfrand (6') mit den Pumpenteilen (1,2) verbunden ist und das Pumpenlaufrad (8) auf
seiner dem Spaltrohrtopf (6) abgewandten Seite im Nabenbereich einem Ansaugkanal (3')
zugewandt ist und auf einer stationären Achse eine Pumpenlagerträgers (12), welche
im Ansaugkanal (3') angeordnet und fest mit dem Gehäuse (2) der Kreiselpumpe verbunden
ist, drehbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lagerbüchse (16) mittels
einer über die Lagerbüchse (16) aufgeschrumpften Hülse (17) aus Metall mit dem Pumpenlaufrad
(8) verbunden ist und im Zusammenwirken mit einer auf dem Pumpenlagerträger (12) angeordneten
Lagerachse das einzige Lager in Form eines Gleitlagers des Pumpenlaufrades (8) bildet.
2. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (17) eine im
Vergleich zur Lagerbüchse (16) mehrfach dünnere Wandstärke aufweist.
3. Kreiselpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (17) aus
einem metallischen Material mit hoher Dehngrenze, hoher Warmfestigkeit und guter Korrosionsbeständigkeit
gegen Fluide besteht.
4. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse
(17) etwa den gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten wie die Lagerbüchse (16) aufweist.
5. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse
(17) in der Länge höchstens gleich lang, vorzugsweise aber kürzer, wie die Lagerbüchse
(16) ausgebildet ist.
6. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse
(17) gleich lang oder länger als die Nabe des Pumpenlaufrades (8) ausgebildet ist,
in welche die Hülse eingesetzt ist.
7. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse
(17) mit dem Pumpenlaufrad (8) entlang beider Hülsenränder jeweils mittels einer Schweissung,
vorzugsweise einer betreffend Fluiden dichten Schweissung, verbunden ist.
8. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerbüchse
(16) aus einem keramischen Werkstoff oder Hartmetall besteht.
9. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerzapfenfläche
durch eine konzentrisch auf der stationären Achse des Pumpenlagerträgers (12) angeordneten
Büchse (13) gebildet ist.
10. Kreiselpumpe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Büchse (13) mittels
einer Schraube (14) gegen die stationäre Achse des Pumpenlagerträgers (12) verspannt
und mittels Dichtmitteln, vorzugsweise O-Ringen (15), dagegen abgedichtet ist.
11. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitlagerfläche
durch die stationäre Achse des Pumpenlagerträgers (12) selbst gebildet ist, vorzugsweise
in einteiliger Bauweise.
12. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufelböden
des Pumpenlaufrades (8), wenigstens im Bereich der Pumpenlaufradnabe, durchgehende
Ausnehmungen (8') aufweisen.
13. Verwendung einer Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass im Betrieb die Pumpenlaufradachse senkrecht ausgerichtet angeordnet ist.