Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltanordnung insbesondere für Leistungsschalter, wie
sie in Kraftwerken, Umspannwerken und anderen Einrichtungen der Elektroenergieversorgung
zum Ein- und Ausschalten von Betriebs- und Ueberströmen eingesetzt werden sowie ein
Verfahren zu ihrer Herstellung.
Stand der Technik
[0002] Es sind gattungsgemässe Schaltanordnungen bekannt, bei denen insbesondere Teile von
Schaltstücken, auf denen die Fusspunkte des sich beim Schalten bildenden Lichtbogens
liegen, aus besonders abbrandfestem Material bestehen. Derartiges Material wird gewöhnlich
durch Sintern einer Mischung von Metallpulvern, z. B. Wolfram als hochschmelzender
und Kupfer als niedriger schmelzender Komponente hergestellt. Dieses Sintermaterial
ist ziemlich schwer zu verarbeiten. Vor allem ist es äusserst spröde und kann nur
mit spanabhebenden Verfahren geformt werden. Es ist auch nicht auf übliche Weise schweissbar
und kann mit anderen Materialien nur mittels verhältnismässig komplizierter Verfahren
verbunden werden wie durch Hintergiessen mit Kupfer, Reibschweissen, Abbrandstumpfschweissen
oder Elektronenstrahlschweissen oder durch Löten, was jedoch eine Verbindung verhältnismässig
geringer Festigkeit ergibt oder auch abnehmbar durch eine Schraubverbindung, was jedoch
eine komplizierte Bearbeitung erfordert. Die Anbringung abbrandresistenter Teile oder
Verkleidungen ist daher im allgemeinen aufwendig.
[0003] Da das abbrandresistente Material praktisch nicht verformbar ist, sind die Möglichkeiten
der Formgebung bei einem Grundkörper, welcher mit einer abbrandresistenten Verkleidung
versehen werden soll, sehr beschränkt. Wegen der Sprödigkeit des Materials ist es
auch nicht möglich, flexible Teile mit einer abbrandresistenten Verkleidung zu versehen.
Aus diesen Gründen begnügt man sich in der Regel damit, z. B. Spitzen von Schaltstiften,
Abbrandringe und ähnlich einfache Teile aus abbrandresistentem Material zu verwenden.
Andere Teile des Lichtbogenraums und an denselben anschliessender Bereiche, welche
ebenfalls den bei einer Ausschaltung entstehenden heissen Gasen ausgesetzt sind, bleiben
dagegen ungeschützt.
Darstellung der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemässe Schaltanordnung anzugeben,
die auf einfache Weise herstellbar ist sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung. Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 22 gelöst.
[0005] Die durch die Erfindung erzielten Vorteile liegen neben der erleichterten Herstellung
der Schaltanordnung, insbesondere ihrer abbrandresistent gestalteten Teile vor allem
darin, dass die Möglichkeit, abbrandresistente Schutzschichten anzubringen, wesentlich
erweitert wird. So können erfindungsgemäss Schutzschichten auf nahezu beliebig geformten
Teilen, mit variabler Dicke und selbst Zusammensetzung aufgebracht werden. Dank ihrer
grösseren Flexibilität können Schutzschichten auch auf flexiblen, insbesondere elastisch
deformierbaren Teilen angebracht werden, ohne dass deren Flexibilität wesentlich beeinträchtigt
würde oder die Gefahr einer Rissbildung in der Schutzschicht bestünde.
[0006] Durch die Möglichkeit, an weitgehend beliebigen Oberflächen abbrandresistente Schutzschichten
nach Massgabe der lokalen Erfordernisse anzubringen, werden wesentliche Einschränkungen
der Ausbildung von Schaltungsanordnungen, insbesondere der Schaltstücke beseitigt
und können Ausführungen umgesetzt werden, die sonst nicht oder nur beschränkt praxistauglich
wären. Die Handlungsfreiheit im Schalterentwurf ist dadurch wesentlich erweitert.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen, welche lediglich Ausführungsbeispiele
zeigen, näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen axialen Längsschnitt durch einen Leistungsschalter mit erfindungsgemässen Schaltanordnungen,
links in Einschalt-, rechts in Ausschaltstellung,
- Fig. 2a
- vergrössert einen axialen Längsschnitt durch eine Abbrandschaltanordnung des Leistungsschalters
nach Fig. 1,
- Fig. 2b
- vergrössert und leicht abgewandelt ein Detail aus der Abbrandschaltanordnung nach
Fig. 2a,
- Fig. 3a
- schematisch und vergrössert einen Ausschnitt aus einer Nennstromschaltanordnung des
Leistungsschalters nach Fig. 1 radial von aussen, in Einschaltstellung
- Fig. 3b
- in kleinerem Massstab einen Schnitt längs B-B in Fig. 3a,
- Fig. 3c
- vergrössert einen Ausschnitt aus Fig. 3b,
- Fig. 4a
- einen axialen Längsschnitt durch eine weitere erfindungsgemässe Schaltanordnung, links
in Einschalt-, rechts in Ausschaltstellung,
- Fig. 4b
- vergrössert einen axialen Längsschnitt durch einen Teil der Abbrandschaltanordnung
nach Fig. 4a, entsprechend einem Schnitt längs B-B in Fig. 4c,
- Fig. 4c
- einen Schnitt längs C-C in Fig. 4b,
- Fig. 5a
- einen axialen Längsschnitt durch eine weitere erfindungsgemässe Schaltanordnung in
Einschaltstellung,
- Fig. 5b
- die Schaltanordnung von Fig. 5a in Ausschaltstellung,
- Fig. 5c
- vergrössert einen axialen Längsschnitt durch einen Teil der Abbrandschaltanordnung
nach Fig. 5a, 5b, entsprechend einem Schnitt längs C-C in Fig. 5d und
- Fig. 5d
- einen Schnitt längs D-D in Fig. 5c.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0008] Der in Fig. 1 links in Einschaltstellung, rechts in Ausschaltstellung dargestellte
Leistungsschalter, welcher z. B. als Generatorschalter einsetzbar ist, weist ein Gehäuse
1 auf, das um eine Schaltachse 2 im wesentlichen rotationssymmetrisch ist mit einem
oberen Gehäuseteil 3 und einem unteren Gehäuseteil 4, beide aus Metall, welche durch
einen zylindrischen mittleren Gehäuseteil 5 aus isolierendem Material verbunden sind.
Die Gehäuseteile 3, 4 sind jeweils mit den entgegengesetzten spannungsführenden Anschlüssen
des Leistungsschalters verbunden.
[0009] Auf der Höhe des mittleren Gehäuseteils 5 ist aussen eine Nennstromschaltanordnung
angeordnet, welche jeweils an den oberen Gehäuseteil 3 und den unteren Gehäuseteil
4 anschliessende, in axialer Richtung voneinander beabstandete umlaufende feststehende
Nennstromkontakte, einen oberen feststehenden Nennstromkontakt 6 und einen unteren
feststehenden Nennstromkontakt 7 umfasst sowie einen beweglichen Nennstromkontakt
8 mit in Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden, in Einschaltstellung jeweils den Abstand
zwischen den feststehenden Nennstromkontakten 6, 7 überbrückenden Kontaktfingern.
Der bewegliche Nennstromkontakt 8 ist mit einem nicht dargestellten Schaltantrieb
verbunden, durch welchen er in axialer Richtung zwischen der Einschaltstellung, in
welcher er den Spalt zwischen dem oberen feststehenden Nennstromkontakt 6 und dem
unteren feststehenden Nennstromkontakt 7 überbrückt und der Ausschaltstellung, in
welcher er vom oberen feststehenden Nennstromkontakt 6 beabstandet ist, verschiebbar
ist.
[0010] Der obere Gehäuseteil 3 ist durch eine horizontale Trennwand 9 nach unten abgeschlossen.
Sie trägt den feststehenden Teil einer Abbrandschaltanordnung 10. In einer zentralen
Oeffnung der Trennwand 9 ist als erstes Schaltstück eine Kontakttulpe 11 angebracht
mit mehreren in Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden, schräg nach unten und gegen
die Schaltachse 2 gerichteten, durch Schlitze getrennten elastischen Kontaktfingern.
Der Kontakttulpe 11 gegenüber ist eine die Schaltachse 2 umgebende Düse 12 aus elektrisch
isolierendem Material angeordnet, die die Form eines sich nach oben verengenden Trichters
aufweist. In einer im unteren Gehäuseteil 4 angeordneten Gleitführung 13, welche auch
eine elektrisch gut leitende Verbindung herstellt, ist als zweites Schaltstück ein
mittels des Schaltantriebs axial beweglicher Schaltstift 14 gelagert, welcher in der
Einschaltstellung in die Kontakttulpe 11 ragt und von deren Kontaktfingern aussen
berührt wird. Dabei werden dieselben geringfügig elastisch deformiert, so dass sie
einen verhältnismässig hohen Kontaktdruck auf den Schaltstift 14 ausüben. Die Gleitführung
13 ist an einer Trennwand 15 verankert, welche den unteren Gehäuseteil 4 nach oben
abschliesst. In einer zentralen Oeffnung der Trennwand 15 ist die Düse 12 befestigt.
[0011] In der Ausschaltstellung ist der Schaltstift 14 nach unten gezogen, so dass seine
Spitze unterhalb der Düse 12 liegt. Zwischen der Kontakttulpe 11 und dem Schaltstift
14 liegt dann ein Lichtbogenraum 16, in welchem bei der Ausschaltung sich zwischen
den besagten Schaltstücken ein Lichtbogen 17 ausgebildet hat. Der Lichtbogenraum 16
ist von einem zusammenhängenden ringförmigen Heizvolumen 18 umgeben, das mit ihm durch
den die Kontakttulpe 11 von der Düse 12 trennenden Spalt, der einen umlaufenden Blasschlitz
19 bildet, verbunden ist. Aussen ist das Heizvolumen 18 durch eine umlaufende Wand
20 aus isolierendem Material abgeschlossen. An der Trennwand 15 sind mehrere, z. B.
vier über den Umfang verteilte Blaszylinder 21 mit vom Schaltantrieb betätigbaren
Blaskolben 22 angeordnet, die jeweils über Blaskanäle 23 mit dem Heizvolumen 18 verbunden
sind. In die Mündungen der Blaskanäle 23 in das Heizvolumen 18 sind jeweils Rückschlagventile
24 eingebaut.
[0012] Zur Ausschaltung werden der bewegliche Nennstromkontakt 8 und der Schaltstift 14
nach unten gezogen. Der bewegliche Nennstromkontakt 8 wird vom oberen feststehenden
Nennstromkontakt 6 getrennt, so dass der Strom von der Nennstromschaltanordnung auf
die Abbrandschaltanordnung kommutiert. Bei der Trennung des Schaltstiftes 14 von der
Kontakttulpe 11 wird dann der Lichtbogen 17 gezogen, der, wenn der Schaltstift 14
die Ausschaltstellung erreicht hat, durch die Düse 12 die Kontakttulpe 11 mit der
Spitze des Schaltstiftes 14 verbindet. Durch die vom Lichtbogen 17 ausgehende Hitze
und die Pumpwirkung der Blaszylinder 21, deren Kolben 22 zusammen mit dem Schaltstift
14 nach unten bewegt wurden, baut sich im Heizvolumen 18 ein hoher Druck auf, welcher
eine starke Löschgasströmung durch die Kontakttulpe 11 und die Düse 12 erzeugt und
den Lichtbogen 17 bei einem folgenden Stromnulldurchgang löscht.
[0013] Die Kontakttulpe 11 (Fig. 2a) als erstes Schaltstück der Abbrandschaltanordnung besteht
aus einzelnen Kontaktfingern 25, welche die Schaltachse 2 umgeben. Sie sind geringfügig
elastisch deformierbar und ihre Spitzen sind in der Einschaltstellung durch den Kontakt
mit dem Schaltstift 14 etwas nach aussen ausgelenkt, was einen ausreichenden Kontaktdruck
sicherstellt. Die Kontakttulpe 11 weist einen Grundkörper 26 aus Kupfer oder einem
anderen geeigneten Material auf, dessen Oberfläche im Bereich der Kontaktfinger 25
hinter der Oberfläche nach Endmass liegt und welcher im besagten Bereich eine abbrandresistente
Schutzschicht 27 trägt, welche die Differenz zum Endmass auffüllt. Die Herstellung
der Schutzschicht 27 erfolgt durch das auf anderen technischen Gebieten wohlbekannte
Verfahren des Plasmaspritzens. Ihre Zusammensetzung kann weitgehend der herkömmlichen
abbrandresistenten Materials entsprechen.
[0014] Auch der Schaltstift 14, das zweite Schaltstück der Abbrandschaltanordnung, besteht
aus einem z. B. aus einer Kupferlegierung oder einem anderen bekannten für den Zweck
geeigneten Material hergestellten Grundkörper 28, dessen Oberfläche an der Spitze
und im an dieselbe anschliessenden Bereich hinter der Oberfläche nach Endmass liegt,
die erst durch eine auf den Grundkörper 28 wiederum durch Plasmaspritzen aufgebrachte
Schutzschicht 29 hergestellt wird. Die Schutzschicht 29 bildet an der Spitze des Schaltstiftes
14 eine verhältnismässig massive Kappe und läuft in einen etwas dünneren Mantel aus.
Gemäss Fig. 2a erstreckt sich der Mantel bis über den Kontaktbereich, welcher in der
Einschaltstellung von den Kontaktfingern 25 der Kontakttulpe 11 berührt wird.
[0015] In Fig. 2b ist eine etwas andere Ausführung der Schutzschicht 29 dargestellt, nach
welcher sie vor diesem Kontaktbereich aufhört. Da die Leitfähigkeit der Schutzschicht
29 geringer ist als die des Grundkörpers 28, ist dadurch der Kontaktwiderstand geringer
und die Kommutierung des Stroms auf die Abbrandschaltanordnung erleichtert. Da bei
der vorliegend geschilderten Abbrandschaltanordnung die Kontakttulpe 11 bei der Ausschaltung
von heissen Gasen durchströmt wird, empfiehlt es sich, deren Schutzschicht mindestens
auf den Frontbereich und die Innenseite zu erstrecken. Beim Schaltstift 14 werden
die etwas weiter hinter der Spitze liegenden Bereiche dagegen wenig belastet und bedürfen
im allgemeinen keiner Schutzschicht. Bei Schaltanordnungen, in welchen die hinter
den Frontbereichen liegenden Teile beider Schaltstücke nicht stärker belastet werden,
ist es denkbar, die Schutzschichten beidseits jeweils nicht auf den Kontaktbereich
zu erstrecken und dadurch den Kontaktwiderstand weiter zu senken.
[0016] Die Ausbildung der Schutzschichten 27, 29 kann nach Ausdehnung und Dicke sehr genau
auf die sich aus der Belastung der Schaltstücke ergebenden Erfordernisse eingestellt
werden. Im allgemeinen genügt es, die Trennbereiche der Schaltstücke, an denen sie
sich bei der Ausschaltung voneinander lösen und wo sich zuerst Lichtbogenfusspunkte
bilden, sowie die einander in der Ausschaltstellung gegenüberliegenden Frontbereiche,
zwischen denen in der Folge der Lichtbogen brennt und die durch Strahlung und heisse
Gase besonders stark belastet werden, mit Schutzschichten zu versehen. Es ist jedoch
durchaus möglich und unter Umständen sinnvoll, auch andere Teile des Lichtbogenraums
wie etwa Wandabschnitte durch eine mittels Plasmaspritzens aufgebrachte abbrandresistente
Schutzschicht vor vom Lichtbogen erhitzten Gasen zu schützen.
[0017] Die Nennstromschaltanordnung des Leistungsschalters nach Fig. 1 umfasst den oberen
feststehenden Nennstromkontakt 6 als erstes Schaltstück und den beweglichen Nennstromkontakt
8 als zweites Schaltstück. Letzterer weist (Fig. 3a,b) mehrere hundert über den Umfang
der Nennstromschaltanordnung verteilte parallele Kontaktfinger auf, welche in Gruppen
von mehreren Kontaktfingern zusammengefasst jeweils über eine Andrückfeder 30 an einem
axial verschiebbaren Trägerring 31 gelagert sind. Dabei folgt auf mehrere Gruppen
von Kontaktfingern 32 jeweils eine Gruppe von etwas längeren Leistungsfingern 33.
Der obere feststehende Nennstromkontakt 6 ist als Kontaktring 34 ausgebildet, an dessen
Aussenseite die Kontaktfinger 32 und die Leistungsfinger 33 in der Einschaltstellung
anliegen.
[0018] Die Leistungsfinger 33 bestehen wiederum (s. a. Fig. 3c) aus einem Grundkörper 35,
der an der dem Kontaktring 34 zugewandten Kuppe eine abbrandresistente Schutzschicht
36 aufweist, welche wiederum mittels Plasmaspritzens aufgebracht ist. Das gleiche
gilt für den Kontaktring 34, der an seinem ausschaltseitigen Rand eine Schutzschicht
37 aufweist, die an der Aussenseite etwas nach oben gezogen ist. Oberhalb der Schutzschicht
37 weist der Kontaktring 34 eine versilberte Kontaktzone 38 auf, welche in der Einschaltstellung
nicht nur von den Leistungsfingern 33, sondern auch von den etwas kürzeren Kontaktfingern
32, welche gleichfalls versilbert sind, berührt wird. Die Nennstromschaltanordnung
weist eine sehr hohe Dauerstromtragfähigkeit und einen sehr niedrigen Kontaktwiderstand
auf.
[0019] Bei einer Ausschaltung lösen sich zuerst die Kontaktfinger 32 vom Kontaktring 34,
worauf der Strom ganz auf die Leistungsfinger 33 kommutiert. Wenn diese ebenfalls
vom Kontaktring 34 getrennt werden, kommt es, bevor der Strom vollständig auf die
Abbrandschaltanordnung kommutiert, zur Lichtbogenbildung zwischen den Trennbereichen
an den Enden der Leistungsfinger 33 und am Rand des Kontaktringes 34, wobei die Schutzschichten
36 und 37 dafür sorgen, dass sich der Abbrand in engen Grenzen hält.
[0020] Im folgenden werden zwei weitere Beispiele von Abbrandschaltanordnungen gezeigt,
bei welchen von den besonderen durch die Erfindung eröffneten Möglichkeiten Gebrauch
gemacht wird. Insbesondere umfassen sie Schaltstücke, die zwecks Ausnützung elektromagnetischer
Kräfte zur Erhöhung des Kontaktdrucks komplex geformt und z. T. flexibel ausgebildet
sind, dabei aber mit einer den Erfordernissen weitgehend entsprechenden abbrandresistenten
Schutzschicht versehen sind. Sie weisen insbesondere Schaltstifte auf mit jeweils
einem an die Spitze anschliessenden, an der Aussenseite eine Schutzschicht aufweisenden
resistenten Abschnitt, welcher in zwei oder mehr parallele oder antiparallele Teilleiter
zerfällt.
[0021] Die in Fig. 4a links in Einschaltstellung, rechts in Ausschaltstellung dargestellte
zweite erfindungsgemässe Ausführungsform einer Abbrandschaltanordnung eines Leistungsschalters,
welche z. B. im Leistungsschalter nach Fig. 1 an die Stelle der dort und in Fig. 2a,b
dargestellten ersten Ausführungsform einer erfindungsgemässen Abbrandschaltanordnung
treten kann - die entsprechenden Teile werden daher mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet
-, weist wiederum in einem um eine Schaltachse 2 rotationssymmetrischen Gehäuse aus
isolierendem Material ein ringförmiges Heizvolumen 18 auf, das ein erstes Schaltstück,
welches mit dem ersten elektrischen Anschluss verbunden ist sowie ein zweites Schaltstück
umgibt. Das erste Schaltstück ist als an der Unterseite der Trennwand 9 befestigter
erster Schaltring 39 ausgebildet, das zweite Schaltstück als Schaltstift 14. Dem ersten
Schaltring 39 mit Abstand gegenüberliegend ist ein an der Oberseite der Trennwand
15 befestigter zweiter Schaltring 40 angeordnet, derart, dass zwischen diesen konzentrisch
zur Schaltachse 2 angeordneten Schaltringen ein Lichtbogenraum 16 liegt, der mit dem
Heizvolumen 18 über einen umlaufenden Blasschlitz 19 verbunden ist.
[0022] Der Schaltstift 14 ist weiter unten von einer Gleittulpe 41 umgeben, welche ebenso
wie der zweite Schaltring 40 mit dem zweiten elektrischen Anschluss verbunden ist.
Der Schaltstift 14 weist einen als zentraler Dorn 42 ausgebildeten Träger auf, in
dessen Spitze eine Kappe 43 aus abbrandfestem Material eingeschraubt ist, welche eine
Hülse 44 aus hochleitendem federelastischem Material, insbesondere einen Ring 45 am
vorderen Ende derselben festklemmt. Von dem Ring 45 geht eine Gruppe von acht auf
gleicher Höhe am Schaltstift 14 angeordneten, durch Schlitze getrennten länglichen
Kontaktfingern 46 aus, die, den Dorn 42 annähernd parallel umgebend, nach hinten abstehen.
Der Dorn 42 ist von der Kappe 43 bis über die Enden der Kontaktfinger 46 hinaus von
einer Isolierstoffhülse 47 umgeben, mit welcher ein dickerer Isolierstoffring 48 überlappt.
[0023] In der Einschaltstellung berühren die knapp vor den Enden der Kontaktfinger 46 liegenden
Kontaktflächen 49 die Innenseite des ersten Schaltrings 39. Der Schaltstift 14 füllt
dessen Oeffnung weitgehend aus, ebenso diejenige des zweiten Schaltrings 40, in welcher
der Isolierstoffring 48 liegt. Der Strompfad verläuft vom ersten Schaltring 39 über
die Kontaktflächen 49 in die Kontaktfinger 46 und durch dieselben zum Ring 45 und
weiter durch den Dorn 42 und über die Gleittulpe 41. Der von den Kontaktfingern 46
umgebene vorderste Teil des Dorns 42 bildet dabei einen Teilleiter, der einen zu den
Strömen in den ebenfalls Teilleiter bildenden Kontaktfingern 46, mit denen er durch
den Ring 45 elektrisch leitend verbunden ist, antiparallelen Strom trägt. Durch die
so hervorgerufene elektromagnetische Abstossung zwischen dem Dorn 42 und den Kontaktfingern
46 werden die letzteren abgespreizt und ihre Kontaktflächen 49 gegen die Innenseite
des ersten Schaltrings 39 gedrückt. Die so erzeugten Kontaktkräfte sind, ebenso wie
die ihnen entgegengesetzten Kontaktabhebekräfte, umso stärker, je grösser die Stromstärke
ist, was eine stromstärkeunabhängige Kompensation der Kräfte zur Folge hat.
[0024] Während der ersten Phase der Ausschaltbewegung verschiebt sich der mit dem ersten
Schaltring 39 in Kontakt stehende Bereich des Schaltstifts 14 gegen die Kappe 43 hin,
so dass die Länge der antiparallelen Strompfade verhältnismässig rasch abnimmt und
mit ihnen die Kontaktkräfte. Wenn der Schaltstift 14 aus dem ersten Schaltring 39
gezogen wird, bildet sich zwischen dem letzteren und der Kappe 43 ein Lichtbogen.
Wenn die Kappe 43 den zweiten Schaltring 40 passiert, springt der Lichtbogenfusspunkt
von derselben auf diesen über, so dass der Lichtbogen dann zwischen dem ersten Schaltring
39 und dem zweiten Schaltring 40 brennt. Er wird aus dem Heizvolumen 18 heraus beblasen
und bei einem folgenden Nulldurchgang des Stromes gelöscht.
[0025] Der erste Schaltring 39, der zweite Schaltring 40 und die Kappe 43 bestehen, da es
sich um einfache, starre Teile handelt, aus massivem, in bekannter Weise durch Sintern
hergestelltem abbrandfestem Material. Sie könnten jedoch auch, ähnlich wie die Spitze
des Schaltstiftes nach Fig. 2b, jeweils aus einem Grundkörper aus z. B. einer Kupferlegierung
bestehen, der eine durch Plasmaspritzen aufgebrachte Schutzschicht aus abbrandresistentem
Material trägt.
[0026] Die komplizierter geformte flexible Hülse 44 ist jedenfalls wieder aus einem Grundkörper
50 aufgebaut und einer ihre Aussenfläche bildenden Schutzschicht 51 aus abbrandresistentem
Material, welche durch Plasmaspritzen auf den Grundkörper 50 aufgebracht wurde. Der
Grundkörper 50 besteht aus einem elastischen Material von guter Leitfähigkeit. Die
Schutzschicht 51 ist ausreichend flexibel, um den elastischen Deformationen, denen
die Kontaktfinger 46 unterworfen werden, zu folgen. So ist es möglich, nicht nur die
besonders belasteten Teile wie die Spitze des Schaltstiftes 14, den ersten Schaltring
39 und den zweiten Schaltring 40, auf denen sich Lichtbogenfusspunkte bilden, zu schützen,
sondern die gesamte Aussenseite eines von der Kappe 43, der Hülse 44 und dem innenliegenden
vorderen Teil des Dorns 42 gebildeten resistenten Abschnittes des Schaltstiftes 14,
die durch ausströmende heisse Gase ebenfalls stark belastet wird.
[0027] Bei der in den Figuren 5a-d dargestellten dritten erfindungsgemässen Ausführungsform
einer Abbrandschaltanordnung, welche im übrigen der zweiten Ausführungsform entspricht,
wird die Anziehung zwischen parallelen Strömen zur Aufbringung der erforderlichen
Kontaktkräfte ausgenützt. Der Schaltstift 14 weist zwei an das Ende des wiederum als
Dorn 42 ausgebildeten Trägers anschliessende elastisch biegsame parallele Fortsätze
52a,b auf, welche durch einen Schlitz 53 getrennt sind. An seinem Ende weist jeder
der Fortsätze 52a,b ein Kontaktstück 54a bzw. 54b mit einer Kontaktfläche 49 zur Kontaktierung
der Innenfläche des ersten Schaltrings 39 auf, mit welchem er über ein Verbindungsstück
55a bzw. 55b derart verbunden ist, dass jedes der Kontaktstücke 54a,b gegenüber dem
jeweiligen Fortsatz 52a bzw. 52b bezüglich einer Schaltstiftachse, welche mit der
Schaltachse 2 zusammenfällt, um 180° versetzt ist. Die Verbindungsstücke 55a,b sind
als kurze, einen halben Gang bildende Schraubenabschnitte ausgebildet.
[0028] Die Kontaktstücke 54a, 54b sind voneinander durch eine Fortsetzung 53' des Schlitzes
53 getrennt. Zusammengenommen weisen sie polygonalen, im Beispiel zwölfeckigen Querschnitt
auf. Das erste Kontaktstück 54a läuft in die halbkugelförmige Spitze des Schaltstiftes
14 aus. Von diesem Unterschied abgesehen entsprechen sich die jeweils aus einem Fortsatz
52a oder 52b, einem Verbindungsstück 55a bzw. 55b und einem Kontaktstück 54a bzw.
54b bestehenden Teile des Schaltstifts 14, welche einstückig mit dem Dorn 42 aus hochleitfähigem
federelastischem Material hergestellt sind, vollständig.
[0029] In der in Fig. 5a dargestellten Einschaltstellung, in welcher die Kontaktstücke 54a,b
durch den Kontakt mit dem ersten Schaltring 39 etwas gegeneinander gedrückt und die
Fortsätze 55a,b entsprechend auseinandergespreizt sind, so dass die Kontaktflächen
49 bereits durch elastische Rückstellkräfte gegen die Innenseite des ersten Schaltrings
39 gedrückt werden, verläuft der Strompfad über diesen und die Kontaktflächen 49 in
die Kontaktstücke 54a,b, durch dieselben und die Verbindungsstücke 55a,b, die Fortsätze
52a,b und einen Abschnitt des Dorns 42 und weiter über die Gleittulpe 41. Der zweite
Schaltring 40 berührt den Schaltstift 14 nicht. Die beiden verhältnismässig langen
Fortsätze 52a,b führen parallele Ströme und werden dadurch gegeneinandergezogen. Die
mit ihnen verbundenen, ihnen gegenüber um 180° versetzten Kontaktstücke 54a,b werden
dadurch auseinandergedrückt und ihre Kontaktflächen 49 drücken dadurch stärker gegen
die Innenseite des ersten Schaltrings 39. Durch den polygonalen Querschnitt des Schaltstiftes
14 im Bereich der Kontaktflächen 49 berührt er den ersten Schaltring 39 stets an mindestens
vier Stellen.
[0030] Kurz nach Beginn der Ausschaltbewegung berühren die Kontaktstücke 54a,b auch den
zweiten Schaltring 40 und schliessen so den oben geschilderten Strompfad teilweise
kurz. Damit vermindert sich auch die elektromagnetische Anziehung zwischen den Fortsätzen
52a und 52b und desgleichen die durch dieselbe hervorgerufenen Kontaktkräfte. Der
weitere Rückzug des Schaltstifts 14 wird also nicht durch allzu hohe Reibungskräfte
behindert. Wenn die Spitze des Schaltstifts 14 aus der Oeffnung des ersten Schaltrings
39 gezogen wird, bildet sich zwischen diesen Teilen ein Lichtbogen. Wenn die Spitze
des Schaltstifts 14 dann die Oeffnung des zweiten Schaltrings 40 passiert, kommutiert
der Lichtbogen auf denselben. Er brennt dann zwischen dem ersten Schaltring 39 und
dem zweiten Schaltring 40 und wird aus dem Heizvolumen 18 beblasen und bei einem folgenden
Stromnulldurchgang gelöscht.
[0031] Auch hier bestehen der erste Schaltring 39 und der zweite Schaltring 40 in herkömmlicher
Weise aus massivem gesintertem abbrandfestem Material. Der Schaltstift 14 jedoch besteht
wiederum aus einem Grundkörper 56 aus hochleitendem elastischem Material, der im Bereich
des von den Verbindungsstücken 55a,b und den an sie anschliessenden Kontaktstücken
54a,b gebildeten, in zwei Teilleiter zerfallenden resistenten Abschnitts eine durch
Plasmaspritzen aufgebrachte abbrandresistente Schutzschicht 57 trägt. Sie ist im Bereich
der durch den Lichtbogenfusspunkt besonders stark belasteten Spitze des Schaltstiftes
14 verhältnismässig dick und an den Aussenflächen der Kontaktstücke 54a,b und der
Verbindungsstücke 55a,b etwas dünner ausgebildet. Es ist auch denkbar, die halbkugelförmige
Spitze des Schaltstiftes als Kappe aus massivem, in herkömmlicher Weise gesintertem
abbrandresistentem Material auszubilden. In jedem Fall wird die gesamte Aussenseite
des komplex geformten resistenten Abschnittes des Schaltstiftes 14, an der ein Teil
der ausströmenden heissen Gase entlangstreicht, von der Oberfläche der abbrandresistenten
Schutzschicht 57 gebildet.
[0032] Da das Aufbringen einer abbrandresistenten Schutzschicht durch die Erfindung wesentlich
erleichtert wird, ist es praktikabel, nicht nur Teile von Schaltstücken, sondern auch
andere durch die bei der Ausschaltung entstehenden heissen Gase belastete Teile zu
schützen. So werden die umlaufenden Wandflächen der an die Abbrandringe 39, 40 anschliessenden,
sich erweiternden Auspufföffnungen ebenfalls von durch Plasmaspritzen hergestellten
Schutzschichten 58, 59 auf Grundkörpern 60, 61 der Trennwände 9, 15 gebildet.
[0033] Bei dem zum Aufbringen einer abbrandresistenteren Schutzschicht auf einen Grundkörper
verwendeten Plasmaspritzen wird durch ein hohes elektrisches Feld aus einem geeigneten
Plasmagas ein Plasma erzeugt, in welches mittels eines Fördergases eine Pulvermischung
eingebracht wird. Die Pulvermischung wird dabei verflüssigt und zusammen mit dem Gas
durch das elektrische Feld gegen den Grundkörper hin beschleunigt und auf dessen Oberfläche
aufgespritzt, wo es eine Schicht bildet, die sich rasch verfestigt. Zur Vermeidung
von Oxidation wird das Plasmaspritzen vorzugsweise unter Vakuum ausgeführt.
[0034] Die so hergestellten Schutzschichten weisen eine Abbrandresistenz auf, die derjenigen
herkömmlich hergestellter abbrandresistenter Teile nicht nachsteht. Sie sind auch
verhältnismässig flexibel, so dass allfällige Deformationen des Grundkörpers nicht
behindert werden. Die Dicke der durch das Plasmaspritzen aufgebrachten Schicht ist
genau und variabel einstellbar. Nachbearbeitung durch spanabhebende Bearbeitung ist
daher meist nur in geringem Ausmass vor allem zur Einstellung der Oberflächeneigenschaften
erforderlich. Vor allem ist es oft sachdienlich, die Oberflächenrauhigkeit durch Schleifen
oder Polieren zu verringern. Das Entfernen grösserer Materialvolumina z. B. durch
Fräsen ist auch möglich, aber meist nicht erforderlich.
[0035] Was die Zusammensetzung der Pulvermischung betrifft, welche zur Herstellung der abbrandresistenten
Schutzschicht auf dem Grundkörper jeweils verwendet wird und der dann auch die Zusammenstzung
derselben entspricht, so gibt es viele Möglichkeiten. Sie kann weitgehend auf die
jeweiligen Erfordernisse abgestimmt werden. In der Regel wird man wie bei bekannten
gesinterten abbrandresistenten Materialien eine Mischung vorsehen, die im Hinblick
auf gute Abbrandfestigkeit eine hochschmelzende Komponente und eine niedrigerschmelzende
Komponente, die durch Verdampfung zur Kühlung beiträgt, enthält. In den meisten Fällen
dürfte ein Anteil an hochschmelzenden Metallen mit einem Schmelzpunkt von mindestens
2'000°C wie W, Mo oder Ir von mindestens 10%(Gew.), vorzugsweise mindestens 50% (Gew.)
günstig sein, während als niedrigerschmelzende Materialien mit einem Schmelzpunkt
unter 2'000°C Cu, Ag, Ti, Fe eingesetzt werden können. Sehr gut bewährt hat sich wie
bei herkömmlichem gesintertem abbrandresistentem Material eine Mischung von Wolfram
und Kupfer, insbesondere mit Anteilen von ca. 80%(Gew.) bzw. 20%(Gew.). Auch andere
Kupferlegierungen, insbesondere mit Mo sind günstig.
[0036] Daneben sind auch Schutzschichten möglich, die ausschliesslich aus hochschmelzendem
Material bestehen oder - insbesondere bei Anwendungen, bei denen die Belastungen geringer
sind - solche, die keine derartigen Komponenten enthalten, sondern z. B. lediglich
Kupfer mit einem Zusatz, beispielsweise Chrom. Es sind überhaupt sehr viele Zusammensetzungen
möglich, vorausgesetzt, dass die Abbrandresistenz für die jeweilige Anwendung ausreicht.
So kommen ausser den genannten als weitere Bestandteile der Pulvermischung auch Au,
Ru, Pd, Os, Pt und weiter Ni, Cd, Sn, C in Frage.
[0037] Für den Grundkörper kommen ebenfalls viele Materialien in Frage, die man je nach
Anforderungen auswählen wird, wie Cu, Ag, Fe, Stahl, Al oder, wenn hohe Leitfähigkeit
und zugleich Elastizität des Materials gefordert sind, auch eine flexible Kupferlegierung
wie CuBe, CuCr oder CuCrZr.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Schaltachse
- 3
- oberer Gehäuseteil
- 4
- unterer Gehäuseteil
- 5
- mittlerer Gehäuseteil
- 6
- oberer feststehender Nennstromkontakt
- 7
- unterer feststehender Nennstromkontakt
- 8
- beweglicher Nennstromkontakt
- 9
- Trennwand
- 10
- Abbrandschaltanordnung
- 11
- Kontakttulpe
- 12
- Düse
- 13
- Gleitführung
- 14
- Schaltstift
- 15
- Trennwand
- 16
- Lichtbogenraum
- 17
- Lichtbogen
- 18
- Heizvolumen
- 19
- Blasschlitz
- 20
- Wand
- 21
- Blaszylinder
- 22
- Blaskolben
- 23
- Blaskanal
- 24
- Rückschlagventil
- 25
- Kontaktfinger
- 26
- Grundkörper der Kontakttulpe 11
- 27
- Schutzschicht der Kontakttulpe 11
- 28
- Grundkörper des Schaltstiftes 14
- 29
- Schutzschicht des Schaltstiftes 14
- 30
- Andrückfeder
- 31
- Trägerring
- 32
- Kontaktfinger
- 33
- Leistungsfinger
- 34
- Kontaktring
- 35
- Grundkörper des Leistungsfingers 33
- 36
- Schutzschicht des Leistungsfingers 33
- 37
- Schutzschicht des Kontaktringes 34
- 38
- Kontaktzone des Kontaktringes 34
- 39
- erster Schaltring
- 40
- zweiter Schaltring
- 41
- Gleittulpe
- 42
- Dorn
- 43
- Kappe
- 44
- Hülse
- 45
- Ring
- 46
- Kontaktfinger
- 47
- Isolierstoffhülse
- 48
- Isolierstoffring
- 49
- Kontaktflächen der Kontaktfinger 46
- 50
- Grundkörper der Hülse 44
- 51
- Schutzschicht der Hülse 44
- 52a,b
- Fortsätze
- 53
- Schlitz zwischen den Fortsätzen 52a, 52b
- 53'
- Schlitz zwischen den Kontaktstücken 54a, 54b
- 54a,b
- Kontaktstücke
- 55a,b
- Verbindungsstücke
- 56
- Grundkörper des Schaltstiftes 14
- 57
- Schutzschicht des Schaltstiftes 14
- 58
- Schutzschicht der Trennwand 9
- 59
- Schutzschicht der Trennwand 15
- 60
- Grundkörper der Trennwand 9
- 61
- Grundkörper der Trennwand 15
1. Schaltanordnung mit mindestens einem Lichtbogenraum (16) sowie mindestens einem ersten
Schaltstück und einem zweiten Schaltstück, welche in demselben zwischen einer Einschaltstellung,
in welcher sie einander berühren und einer Ausschaltstellung, in welcher sie voneinander
getrennt sind, gegeneinander beweglich angeordnet sind, wobei mindestens ein Teil
der Oberflächen im Lichtbogenraum (16) von abbrandresistentem Material gebildet werden,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil des abbrandresistenten Materials als durch Plasmaspritzen auf
einen Grundkörper (26, 28, 35, 50, 56, 60, 61) aufgebrachte Schutzschicht (27, 29,
36, 37, 51, 57, 58, 59) vorliegt.
2. Schaltanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die Trennbereiche des ersten Schaltstücks und des zweiten Schaltstücks,
an welchen beim Uebergang von der Einschaltstellung zur Ausschaltstellung das erste
Schaltstück und das zweite Schaltstück voneinander getrennt werden, jeweils eine Schutzschicht
(27, 29, 36, 37, 51, 57) aufweisen.
3. Schaltanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens der in der Ausschaltstellung gegen das jeweilige Gegenschaltstück weisende
Frontbereich mindestens des ersten Schaltstücks oder des zweiten Schaltstücks eine
Schutzschicht (27, 29, 36, 37, 57) aufweist.
4. Schaltanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der in der Einschaltstellung das Gegenschaltstück berührende Kontaktbereich mindestens
des ersten Schaltstücks oder des zweiten Schaltstücks von der Schutzschicht (29) freigehalten
ist.
5. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Abbrandschaltanordung ausgebildet ist, deren erstes Schaltstück als längs
einer Schaltachse (2) verschiebbarer Schaltstift (14) ausgebildet ist, bei welchem
die Spitze eine Schutzschicht (29, 57) aufweist.
6. Schaltanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil der Aussenseite eines an die Spitze des Schaltstiftes (14) anschliessenden
resistenten Abschnitts des Schaltstiftes (14) ebenfalls von einer Schutzschicht (29,
51, 57) gebildet wird.
7. Schaltanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der resistente Abschnitt des Schaltstiftes (14) mindestens zwei getrennte parallele
oder antiparallele Teilleiter umfasst, von denen mindestens einer einen Teil der von
einer Schutzschicht (51, 57) bedeckten Aussenseite bildet.
8. Schaltanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilleiter als im Bereich der Spitze des Schaltstiftes (14) an einem zentralen
Träger befestigte, frei nach hinten ragende Kontaktfinger (46) ausgebildet sind, welche
den Träger umgeben.
9. Schaltanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilleiter an parallel nach vorne ragende Fortsätze (52a, 52b) anschliessen und
etwa einen halben Schraubengang bildende Verbindungsstücke (55a, 55b) und daran anschliessende
Kontaktstücke (54a, 54b) umfassen.
10. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Schaltstück als Kontakttulpe (11) ausgebildet ist mit mehreren die Schaltachse
(2) umgebenden Kontaktfingern (25), bei welchen jeweils mindestens die Spitze eine
Schutzschicht (27) aufweist.
11. Schaltanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktfinger (25) mindestens an den Innenseiten jeweils eine Schutzschicht (27)
aufweisen.
12. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Nennstromschaltanordnung ausgebildet ist, deren zweites Schaltstück einen
längs einer Schaltachse (2) verschiebbaren, dieselbe umgebenden Kranz von Kontaktfingern
umfasst, von denen mindestens ein Teil als Leistungsfinger (33) ausgebildet ist, deren
Spitzen jeweils an der gegen das erste Schaltstück weisenden Seite eine Schutzschicht
(36) aufweist.
13. Schaltanordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Schaltstück als die Schaltachse (2) umgebender Kontaktring (34) ausgebildet
ist, welcher an seinem ausschaltseitigen Rand mindestens an den mit den Leistungsfingern
(33) zusammenwirkenden Bereichen eine Schutzschicht (37) aufweist.
14. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine den Lichtbogenraum (16) oder einen mit demselben verbundenen Bereich
begrenzende Wandfläche von einer Schutzschicht (58, 59) gebildet wird.
15. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht (27, 29, 36, 37, 51, 57, 58, 59) mindestens eine hochschmelzende
Komponente mit einem Schmelzpunkt von mindestens 2'000°C enthält.
16. Schaltanordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der hochschmelzenden Komponente mindestens 10%(Gew.), insbesondere mindestens
50%(Gew.) beträgt.
17. Schaltanordnung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die hochschmelzende Komponente im wesentlichen aus mindestens einem der folgenden
Materialien besteht: W, Mo, Ir.
18. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht (27, 29, 36, 37, 51, 57, 58, 59) mindesten eine niedrigerschmelzende
Komponente mit einem Schmelzpunkt unter 2'000°C enthält.
19. Schaltanordnung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die niedrigerschmelzende Komponente mindestens eines der folgenden Materialien enthält:
Cu, Ag, Ti, Fe.
20. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (26, 50, 56) aus einem flexiblen, insbesondere elastisch deformierbaren
Material besteht.
21. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (26, 28, 35, 50, 56, 60, 61) im wesentlichen aus mindestens einem
der folgenden Materialien besteht: Cu, Ag, Fe, Stahl, Al, CuBe, CuCr, CuCrZr.
22. Verfahren zur Herstellung einer Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, dass für mindestens einen Bestandteil der Schaltanordnung ein Grundkörper (26, 28, 35,
50, 56, 60, 61) hergestellt wird, von dessen Oberfläche mindestens ein Teilbereich
gegenüber der Oberfläche nach Endmass zurückgesetzt ist und an dem Teilbereich mittels
Plasmaspritzens eine abbrandresistente Schutzschicht (27, 29, 36, 37, 51, 57, 58,
59) aufgebracht wird, welche die Differenz zur Oberfläche nach Endmass ausfüllt.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Plasmaspritzen unter Vakuum erfolgt.
24. Verfahren nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht (27, 29, 36, 37, 51, 57, 58, 59) nach dem Plasmaspritzen mechanisch,
insbesondere durch Fräsen, Schleifen, oder Polieren nachbearbeitet wird.