[0001] Die Erfindung betrifft ein Energieversorgungsmodul für eine implantierbare Vorrichtung,
wobei das Energieversorgungsmodul ein biokompatibles Außengehäuse umfaßt, das eine
mehrfach nachladbare elektrochemische Batterie aufnimmt, welche ein Hauptmodul der
implantierbaren Vorrichtung über ein Koppelorgan mit elektrischer Energie versorgt.
[0002] Aus der DE 41 04 359 C2 ist eine implantierbare Vorrichtung bekannt, bei der es sich
um eine Hörhilfe oder einen Tinnitus-Maskierer handelt und welche in einer Ausführungsform
ein Hauptmodul sowie ein Energieversorgungsmodul aufweist. Beide Module sind in jeweils
einem separaten, biokompatiblen Gehäuse untergebracht, wobei eine Energieübertragung
vom Energieversorgungsmodul zum Hauptmodul über ein Koppelorgan mit galvanischer oder
galvanisch getrennter und induktiv gekoppelter Verbindung erfolgt. Im Gehäuse des
Energieversorgungsmoduls können eine Batterie, eine Ladeelektronik und ein Empfangsresonanzkreis
untergebracht sein, der mit einem Senderesonanzkreis einer außerhalb des Körpers anbringbaren
Ladeeinrichtung induktiv koppelbar ist. Ein wesentlicher Vorteil an dem modularen
Aufbau ist, daß man mit dem Implantationsort des Energieversorgungsmoduls nicht an
denjenigen des Hauptmoduls gebunden ist. Das Energieversorgungsmodul kann vielmehr
an einer Stelle des Körpers implantiert werden, an der ausreichend Platz zur Verfügung
steht, auch eine Batterie mit relativ großer elektrischer Kapazität zu verwenden.
Dies gilt für ein Koppelorgan, welches für eine unlösbare Verbindung ausgebildet ist,
in gleicher Weise wie für ein lösbares Koppelorgan. Letzteres gestattet zudem einen
Austausch der Batterie, ohne das gesamte System ersetzen zu müssen.
[0003] Das in der DE 41 04 359 C2 offenbarte, für eine galvanisch getrennte und induktiv
gekoppelte, lösbare Verbindung ausgebildete Koppelorgan umfaßt zwei Koppelspulen sowie
einen Ferritstab als gemeinsamen Kern. Die eine Koppelspule ist dem Energieversorgungsmodul
zugeordnet und wird als Teil eines Serienschwingkreises von der Batterie über einen
Oszillator gespeist, die zweite, als Empfangsspule wirkende Koppelspule ist über eine
flexible Anschlußleitung mit dem Hauptmodul verbunden. Die in der Empfangsspule induzierte
Wechselspannung steht über einen Gleichrichter zum Betrieb der Hörhilfe zur Verfügung.
[0004] Die deutsche Offenlegungsschrift DE 33 31 620 A1 beschreibt eine hermetisch dichte
Steckverbindung, die einer lösbaren galvanischen Verbindung von Elektrodenzuleitungen
mit einem implantierbaren Herzschrittmacher, einem Defibrilator oder einem Kardioverters
dient.
[0005] Die Druckschrift DE 196 22 669 A1 befaßt sich mit einer Kontaktanordnung zur lösbaren
elektrischen Verbindung zwischen einem Implantatgehäuse und weiteren, insbesondere
sensorischen und aktorischen Komponenten, mit der sich ein hoher Miniaturisierungsgrad
erreichen läßt.
[0006] Ein besonderes Problem beim Einsatz mehrfach nachladbarer elektrochemischer Batterien
ist darin zu sehen, daß es beispielsweise bei übermäßigem Laden oder einem Kurzschluß
zwischen den Anschlußkontakten oder Polen der Batterie zu einem Druckanstieg im Inneren
des Batteriegehäuses kommen kann, der zu einer Verformung desselben führt, die so
groß werden kann, daß Chemikalien insbesondere in gasförmiger Form austreten.
[0007] Aus der EP-A-0 322 112, EP-A-0 360 395 und der EP-A-0 370 634 ist es bekannt, elektrochemische
Batterien mit einem Schaltorgan zu versehen, das bei Überschreiten einer bestimmten
noch tolerierten Grenzverformung des Batteriegehäuses einen elektrischen Anschlußkontakt
von einer zugehörigen elektrochemisch aktiven Elektrode vorzugsweise irreversibel
trennt, um eine weitere Verformung des Batteriegehäuses zu verhindern. Das Batteriegehäuse
umfaßt einen elektrisch leitfähigen stirnseitig geschlossenen zylindrischen Gehäuseabschnitt,
der mit einer Elektrode kontaktiert ist, wobei an der Stirnseite das tellerförmige
Schaltorgan zentrisch mittels eines elektrisch isolierenden Klebstoffes von außen
angebracht ist. Das elektrisch ebenfalls leitfähige Schaltorgan bildet in seiner Grundstellung
über seinen Außenrand eine elektrische Verbindung zwischen dem Gehäuseabschnitt und
dem im Zentrum des Schaltorgans angeordneten nach außen vorstehenden elektrischen
Anschlußkontakt. Bei Druckzunahme im Inneren des Batteriegehäuses wölbt sich die als
Detektororgan wirkende Stirnseite des Gehäuseabschnitts nach außen, wodurch der Kontakt
zwischen dem Gehäuseabschnitt und dem Außenrand des Schaltorgans und somit zwischen
der einen Elektrode und dem Anschlußkontakt unterbrochen wird. Als typisches Anwendungsgebiet
solcher Schaltorgane werden Standardbatterien vom Typ "D" genannt. Die Wölbung der
Stirnseite, ab der das Schaltorgan den elektrischen Kontakt unterbricht, beträgt in
diesem Fall 0,76 mm bis 1,8 mm. Bei einer Wölbung von mehr als 1,8 mm ist üblicherweise
mit dem Austreten von Chemikalien aus dem Inneren des Batteriegehäuses zu rechen.
[0008] EP-A-0 470 726 offenbart eine elektrochemische Batterie mit einem zylindrischen Batteriegehäuse
und einer Druckmembran als Detektororgan, die stirnseitig im Batteriegehäuse integriert
ist und sich bei Druckanstieg im Inneren des Batteriegehäuses wölbt, wodurch ein zentrisch
mit der Druckmembran verbundenes tellerförmiges Schaltorgan einen elektrischen Kontakt
zwischen einer Elektrode und einem Anschlußkontakt der Batterie reversibel oder irreversibel
unterbricht
[0009] Aus der EP-A-0 674 351 ist eine elektrochemische Batterie bekannt, deren Batteriegehäuse
eine von einer Druckmembran betätigbare Schnittvorrichtung umfaßt, die bei Überschreitung
eines Grenzdrucks im Inneren des Batteriegehäuses einen elektrischen Leiter irreversibel
durchtrennt, der einen Anschlußkontakt der Batterie mit einer elektrochemisch aktiven
Elektrode verbindet.
[0010] Auch bei Einsatz eines Schaltorgans, welches bei Überschreitung eines bestimmten
Druckes im Inneren des Batteriegehäuses die elektrische Verbindung zwischen einem
Anschlußkontakt und der zugehörigen elektrochemisch aktiven Elektrode unterbricht,
ist es möglich, daß der Druck weiter ansteigt und es letztendlich zu einem Austritt
von Chemikalien aus dem Batteriegehäuse kommt oder dieses gar explodiert. Aus diesem
Grund wurde vorgeschlagen (beispielsweise in der EP-A-0 364 995, der EP-A-0 573 998
oder der EP-A-0 739 047), eine in das Batteriegehäuse integrierte, das Schaltorgan
betätigende Druckmembran mit einem Berstbereich zu versehen, über den nach Aktivierung
des Schaltorgans und weiterem Druckanstieg Chemikalien aus dem Inneren des Batteriegehäuses
austreten können.
[0011] Die im oben genannten Stand der Technik aufgeführten Sicherheitsmaßnahmen für elektrochemische
Batterien sind für eine Verwendung bei einem Energieversorgungsmodul einer implantierbaren
Vorrichtungen nicht ausreichend bzw. ungeeignet, da für dieses besonders hohe Anforderungen,
insbesondere in Bezug auf Sicherheit und Zuverlässigkeit bei gleichzeitig weitestgehender
Reduzierung sämtlicher Abmessungen, erfüllt werden müssen.
[0012] Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Energieversorgungsmodul
für eine implantierbare Vorrichtung zu schaffen, welches eine Gefährdung des Implantatträgers
bei einer Fehlfunktion der Batterie, beispielsweise durch Kontamination mit toxischen
Substanzen, ausschließt und die spezifischen Anforderungen an implantierbare Vorrichtungen
erfüllt.
[0013] Diese Aufgabe wird bei einem Energieversorgungsmodul mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1 erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- das Außengehäuse als hermetisch dichtes Schutzgehäuse ausgebildet ist oder ein solches
aufnimmt; und daß
- das Schutzgehäuse ein Detektororgan aufweist, welches ausgelegt oder einstellbar ist,
bei einem unzulässigen Betriebszustand der Batterie mindestens ein Schaltorgan zu
betätigen, welches ein Nachladen und/oder Entladen der Batterie verhindert.
[0014] Bei der implantierbaren Vorrichtung kann es sich grundsätzlich um eine beliebige
implantierbare medizinische oder biologische Vorrichtung handeln, so unter anderem
um ein aktives, elektronisches Hörimplantat, einen Herzschrittmacher, einen Defibrillator,
einen Drogenspender, einen Nerven- oder Knochenwachstumsstimulator, einen Neurostimulator,
ein Schmerzunterdrückungsgerät oder dergleichen.
[0015] Indem das Außengehäuse als hermetisch dichtes Schutzgehäuse ausgebildet ist oder
ein solches aufnimmt, ist die Batterie stets hermetisch dicht in einem Gehäuse aufgenommen,
und es ist möglich, eine herkömmliche Batterie, beispielsweise eine gewöhnliche Knopfzelle,
zu verwenden, ohne daß auf Materialwahl oder dergleichen besonders zu achten ist.
Aus dem Inneren des Batteriegehäuses austretende Chemikalien werden im hermetisch
dichten Schutzgehäuse sicher zurückgehalten, welches überdies explosionssicher ausgestaltet
sein kann.
[0016] Nimmt das biokompatible Außengehäuse ein hermetisch dichtes Schutzgehäuse auf, welches
seinerseits die Batterie umschließt, braucht das Schutzgehäuse selbst nicht biokompatibel
ausgebildet zu sein, so daß eine größere Freiheit bei der Materialwahl und -optimierung
besteht.
[0017] Unter hermetischer Dichtheit wird vorliegend vorzugsweise hermetische Gasdichtheit
nach Mil-Std 883 D verstanden. Durch diese Ausführung wird gewährleistet, daß bei
Verwendung eines hermetisch dichten Schutzgehäuses, das selbst wiederum in einem hermetisch
dichten und ferner biokompatiblen Außengehäuse untergebracht ist, neben flüssigen
toxischen Substanzen auch keine Gase aus dem Schutzgehäuse austreten können. Solche
Batteriegase treten grundsätzlich in geringen Mengen auch bei bestimmungsgemäßem Normalbetrieb
der vom Schutzgehäuse umschlossenen Batterie auf Durch die hermetische Gasdichtheit
des Schutzgehäuses wird eine Gefährdung einer im Außengehäuse außerhalb des Schutzgehäuses
untergebrachten Elektronik sicher verhindert; dies bedeutet, daß die elektronischen
Schaltungen, insbesondere integrierte Schaltungen, ungeschützt bleiben können, da
eine Kontamination auch durch kleinste Mengen austretender Batteriegase nicht möglich
ist.
[0018] Ein unzulässiger Betriebszustand der Batterie, bei dem es sich neben einer Ausdehnung
des Gehäuses der Batterie auch um ein kontinuierliches Austreten von Chemikalien aus
dem Batteriegehäuse handeln kann, das zu einem Druckanstieg im Schutzgehäuse bzw.
im als Schutzgehäuse ausgebildeten Außengehäuse führt, wird vom Detektororgan vorzugsweise
mit einer Formänderung beantwortet, die direkt mechanisch und/oder über eine Auswerteelektronik
eine Betätigung des mindestens einen Schaltorgans bewirkt, welches ein weiteres Nachladen
und/oder Entladen der Batterie verhindert.
[0019] Das mindestens eine Schaltorgan ist prinzipiell reversibel oder irreversibel auslegbar
und kann im Außen- oder Schutzgehäuse untergebracht bzw. integriert sein. Ferner ist
denkbar, mindestens ein Schaltorgan im Gehäuse des Hauptmoduls zu plazieren Das Schaltorgan
kann als Öffner ausgebildet sein, der ausgelegt oder einstellbar ist, bei einem unzulässigen
Betriebszustand der Batterie einen Nachlade- und/oder Entladestrom elektrisch zu unterbrechen.
Ein Nachladen und/oder Entladen der Batterie läßt sich ferner durch ein als Schließer
ausgebildetes Schaltorgan verhindern, welcher ausgelegt oder einstellbar ist, bei
einem unzulässigen Betriebszustand der Batterie diese elektrisch kurzzuschließen,
um sie gezielt zu entladen. Alternativ kann der Schließer einen Nachladestromkreis
elektrisch kurzschließen, um eine weitere Energiezufuhr zur Batterie zu unterbrechen.
[0020] Zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung geeignete Detektor- und Schaltorgane
sind in der gleichlaufend eingereichten Deutschen Patentanmeldung der Anmelderin unter
dem Titel

Schutzvorrichtung für eine mehrfach nachladbare elektrochemische Batterie" beschrieben.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für ein im Schutzgehäuse integriertes Detektor-
und Schaltorgan ist nachfolgend in der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die
Fig. 1 detailliert erläutert.
[0021] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0022] Das Koppelorgan zur Übertragung elektrischer Energie kann, wie bereits erwähnt, prinzipiell
unlösbar oder lösbar ausgebildet sein und eine galvanische oder alternativ eine galvanisch
getrennte und induktive Verbindung ermöglichen. Eine unlösbare Verbindung zeichnet
sich durch besonders hohe Zuverlässigkeit aus. Die lösbare, galvanisch getrennte und
induktive Verbindung hat den Vorteil, daß es keine galvanische Verbindung zwischen
dem Energieversorgungsmodul und dem Hauptmodul gibt, die gegen das Eindringen von
Körperflüssigkeit abgedichtet zu werden braucht. Eine gleichstromlose Energieübertragung,
sei es unter Verwendung der lösbaren oder unlösbaren galvanischen oder galvanisch
getrennten Verbindung, vermindert generell die Gefahr, daß eine Ionenwanderung über
längere Zeit in gleicher Richtung in einem Isolator zwischen Stellen unterschiedlicher
elektrischer Spannung erfolgt, was nach und nach die elektrische Leitfähigkeit des
Isolators erhöht und zu Kriechströmen führt.
[0023] Die Kombination aus Hauptmodul und Energieversorgungsmodul läßt sich besonders kompakt
gestalten, wenn eine dem Energieversorgungsmodul zugeordnete Hälfte des Koppelorgans
in dem Außen- oder dem Schutzgehäuse integriert und eine komplementäre, dem Hauptmodul
zugeordnete Hälfte des Koppelorgans in einem Gehäuse des Hauptmoduls integriert ist.
[0024] Eine größere Freiheit bei der Plazierung des Energieversorgungsmoduls ergibt sich,
wenn eine dem Energieversorgungsmodul zugeordnete Hälfte des Koppelorgans mit dem
Energieversorgungsmodul über eine flexible Anschlußleitung elektrisch verbunden ist.
Zusätzlich oder alternativ kann auch eine dem Hauptmodul zugeordnete Hälfte des Koppelorgans
mit dem Hauptmodul über eine flexible Anschlußleitung elektrisch verbunden sein.
[0025] Nimmt das Außen- oder das Schutzgehäuse des Energieversorgungsmoduls eine Lade-/Entladeelektronik
zur Steuerung des Nach- und/oder Entladens der Batterie auf und ist das Koppelorgan
lösbar, so läßt sich beim Austausch des Energieversorgungsmoduls gegen ein solches
mit geändertem Batterietyp auch die Lade-/Entladeelektronik mitwechseln und dem jeweiligen
Batterietyp anpassen. Die Lade-/Entladeelektronik kann jedoch auch im Gehäuse des
Hauptmoduls untergebracht sein.
[0026] In vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine Ladestromeinspeiseanordnung
vorgesehen, in die über eine von dem Energieversorgungs- und dem Hauptmodul getrennte,
insbesondere außerhalb des Körpers angeordnete Ladevorrichtung Energie einspeisbar
ist. Letztere kann durch elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder in
die Ladestromeinspeiseanordnung transferiert werden. Eine geeignete Ausführung einer
Ladestromeinspeiseanordnung mit Empfangsspule sowie einer Ladevorrichtung mit induktiv
gekoppelter Sendespule ist in der bereits erwähnten DE 41 04 359 C2 gezeigt.
[0027] Die Ladestromeinspeiseanordnung läßt sich im Außen- oder im Schutzgehäuse des Energieversorgungsmoduls
bzw. alternativ im Gehäuse des Hauptmoduls unterbringen. In an sich bekannter Weise
(z.B. US-PS 4 991 582) kann das Gehäuse, welches die Ladestromeinspeiseanordnung aufnimmt,
mindestens zum Teil aus keramischem Werkstoff bestehen und insbesondere mit einem
Metallgehäuseteil versehen sein, um im Vergleich zu einem rein metallischen Gehäuse
eine größere Transparenz für elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder
zu erzielen. Als biokompatible metallische Werkstoffe kommen Titan, Titanlegierungen,
Niob, Nioblegierungen, Tantal oder implantierbare Stähle in Betracht. Zu geeigneten
biokompatiblen keramischen Werkstoffen gehören Aluminiumoxid und Bornitrid,
[0028] Der Aufwand zur Gehäusefertigung läßt sich wesentlich reduzieren, wenn die Ladestromeinspeiseanordnung
mindestens eine Spule aus biokompatiblem Metall umfaßt, die von einem biokompatiblen
Polymer umgeben und an einer Außenseite eines Gehäuses des Hauptmoduls bzw. alternativ
des Außen- oder des Schutzgehäuses festgelegt ist. In die Spule, die beispielsweise
aus reinem Gold, Goldlegierungen, Platin, Platin-Iridium, Niob, Tantal oder anderen
metallischen Werkstoffen besteht, die biokompatibel und beständig gegen Körperfluid
sind, kann mit hohem Wirkungsgrad Energie eingespeist werden, ohne daß dazu ein fertigungsintensives
Metall-Keramik-Verbundgehäuse notwendig ist. Gleiches gilt für eine fakultativ vorgesehene
Energieabstrahlung durch eine auch als Sendespule zu verwendende Spule oder eine zusätzliche,
ebenfalls vom biokompatiblen Polymer umgebene Sendespule, mit der beispielsweise Informationen
einer bidirektionalen Telemetrieschaltung über die relative Position der Spule des
Energieversorgungsmoduls zur Sendespule der Ladevorrichtung und/oder den Ladezustand
der Batterie transkutan ausgetauscht werden können. Der implantierte Teil der Telemetrieschaltung
ist sowohl im Haupt- als auch im Energieversorgungsmodul integrierbar.
[0029] Das biokompatible Polymer, vorzugsweise Silikon, Polytetrafluorethylen (PTFE), Polymethan,
Parylen oder dergleichen, kann zum einen zur Erhöhung des mechanischen Zusammenhalts
der Spule selbst, zum anderen zur mechanischen Anbindung der Spule am entsprechenden
Gehäuse dienen.
[0030] Wird die Spule der Ladestromeinspeiseanordnung in Richtung der größten Abmessung
des Hauptmodul- bzw. des Außen- oder Schutzgehäuses seitlich neben demselben plaziert
und bildet eine in dieser Richtung verlaufende Gerade mit einer Senkrechten zur Spulenachse
einen Winkel im Bereich von 5° bis 25°, so ergibt sich eine Einheit aus Spule und
entsprechendem Gehäuse, die sich besonders zur Implantation an der Außenseite der
Schädelkalotte des Menschen, insbesondere im Bereich des Planum Mastoideum eignet,
wie dies z.B. bei mindestens teilweise implantierbaren Hörhilfen, Tinnitus-Maskierern
oder Retinastimulatoren der Fall ist und bereits in der deutschen Patentanmeldung
198 29 637.1 beschrieben wurde.
[0031] Ist die Spule am Hauptmodul- bzw. am Außen- oder Schutzgehäuse, insbesondere mittels
des biokompatiblen Polymers, flexibel festgelegt, kann sich die Einheit aus Spule
und Gehäuse dem Implantationsort geometrisch besonders gut anpassen.
[0032] In vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens ein Schaltorgan
ausgelegt, bei einem unzulässigen Betriebszustand der Batterie vom Detektororgan mechanisch
betätigt zu werden, und ist im Außen- oder Schutzgehäuse integriert. Das Schaltorgan
wird somit ohne nichtmechanische Zwischenglieder betätigt und arbeitet sehr zuverlässig.
Das Detektororgan kann als wölbbare Membran ausgebildet und Teil des Schutzgehäuses
sein. Beispielsweise läßt sich eine Außen- oder Trennwand des hermetisch dichten Schutzgehäuses
wenigstens teilweise als Detektororgan ausgestalten, was eine raumsparende Konstruktion
und eine gut vorherbestimmbare Formänderung des Detektororgans bei einem unzulässigen
Betriebszustand der Batterie, wie etwa einem Druckanstieg im Schutzgehäuse, erlaubt.
[0033] Insbesondere wenn zwei oder mehrere Schaltorgane redundant vorhanden sind, kann mindestens
ein Schaltorgan elektrisch von einer das Detektororgan überwachenden Auswerteelektronik
betätigbar sein. Über die Auswerteelektronik läßt sich beispielsweise eine Formänderung
des Detektororgans erfassen, die diesem bei einem unzulässigen Betriebszustand der
Batterie aufgeprägt wird. Vorteilhaft wird ein elektrischer Dehnungsmesser eingesetzt,
der die Formänderung des Detektororgans aufnimmt und mit Änderung einer elektrischen
Größe, die von der Auswerteelektronik überwacht wird, antwortet. Handelt es sich bei
dem elektrischen Dehnungsmesser um ein passives System, kann er die Formänderung des
Detektororgans in eine Änderung seines elektrischen Widerstands (Dehnungsmeßstreifen),
seiner Induktivität oder seiner Kapazität umwandeln. Alternativ kann ein aktiver elektrischer
Dehnungsmesser eingesetzt werden, der, wie z.B. ein Piezoelement, mit einer Ladungsänderung
auf eine vom Detektororgan aufden Dehnungsmesser aufgebrachte Formänderung reagiert.
[0034] Die Auswerteelektronik läßt sich im Außen- oder im Schutzgehäuse unterbringen. Alternativ
kann auch das Hauptmodul die Auswerteelektronik umfassen. In letzterem Fall sind das
Koppelorgan und eine gegebenenfalls vorhandene flexible Anschlußleitung vorteilhaft
dergestalt ausgebildet, daß zwischen dem Hauptmodul und dem Energieversorgungsmodul
neben der Energie- auch eine Signalübertragung durchführbar ist.
[0035] Es versteht sich, daß das Energieversorgungsmodul auch ein oder mehr an das Hauptmodul
anschließbare(s) Nebenmodul(e) mit elektrischer Energie versorgen kann, bei denen
es sich um aktorische und/oder sensorische Komponenten handeln kann.
[0036] Nachfolgend sind vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
[0037] Es zeigt:
- Fig. 1
- einen schematischen Schnitt durch ein hermetisch dichtes, biokompatibles Schutzgehäuse
mit mehrfach nachladbarer elektrochemischer Batterie und Dektektor- sowie Schaltorgan;
- Fig. 2
- einen schematischen Schnitt durch eine implantierbare Vorrichtung mit einem Haupt-
und einem Energieversorgungsmodul sowie Nebenmodulen, wobei das Energieversorgungsmodul
lösbar und starr an das Hauptmodul angekoppelt ist;
- Fig. 3
- einen schematischen Schnitt durch eine abgewandelte Ausführungsform des Haupt- und
Energieversorgungsmoduls;
- Fig. 4
- eine schematische Schnittdarstellung eines Energieversorgungsmoduls mit einer Spule
einer Ladestromeinspeiseanordnung, die in einem eigenen Gehäuseteil untergebracht
ist;
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung entlang der Linie V-V des Energieversorgungsmoduls gemäß Fig.
4;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung im Schnitt durch eine weitere Ausführungsform einer
implantierbaren Vorrichtung an deren Hauptmodul das Energieversorgungsmodul über eine
flexible Anschlußleitung angekoppelt ist;
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung im Schnitt durch eine weitere implantierbare Vorrichtung
mit flexibel angekoppeltem Energieversorgungsmodul, wobei die Spule der Ladestromeinspeiseanordnung
dem Hauptmodul zugeordnet und in einem eigenen Gehäuseteil untergebracht ist;
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung ähnlich Fig. 3, wobei das Energieversorgungsmodul über
eine flexible Anschlußleitung mit galvanisch trennendem Koppelorgan das Haupt- und
die Nebenmodule mit Energie versorgt.
[0038] Die Fig. 1 zeigt ein Schutzgehäuse 10 für eine mehrfach nachladbare elektrochemische
Batterie 12, bei der es sich um eine übliche Knopfzelle handelt. Das Schutzgehäuse
10 besitzt einen einteiligen Boden 14 aus einem elektrisch leitfähigen Material und
wird von einem ebenfalls elektrisch leitfähigen Deckel 16 abgeschlossen, wobei zwischen
dem Deckel 16 und dem Boden 14 ein Isolierring 18 aus Oxidkeramik eingelötet ist.
Der Isolierring 18, dessen Innendurchmesser kleiner ist als derjenige der zylindrischen
Seitenwand des Bodens 14, trägt elektrisch gegeneinander isoliert an seiner Unterseite
eine Membran 20 und an seiner Oberseite eine Kontaktmembran 22. Beide Membranen 20
und 22 sind aus elektrisch leitfähigem Material gefertigt, wobei die Kontaktmembran
22 mit ihrer Oberseite gegenüber dem benachbart angeordneten Deckel 16 mittels einer
Isolierschicht 24 elektrisch isoliert ist und über eine Metallisierung 26, eine Durchkontaktierung
28 und eine Lötschicht 30 auf das elektrische Potential des Bodens 14 gelegt ist.
Die Batterie 12 ist vom Boden 14, der Unterseite des Isolierrings 18 und der Membran
20 hermetisch dicht umschlossen, und ihr positiver Pol (die Batteriepole sind durch
+ und - in Fig. 1 gekennzeichnet) ist über eine Stirnfläche 32 mit der inneren Grundfläche
des Bodens 14 kontaktiert. Eine Feder 34 ist zwischen einer Schulter der Batterie
12 und dem Übergangsbereich zwischen dem Isolierring 18 und der Seitenwand des Bodens
14 angeordnet und dient der Zentrierung sowie spielfreien Anlage der Stirnfläche 32
der Batterie 12 an der Grundfläche des Bodens 14. Die Feder 34 steht gleichzeitig
in elektrischem Kontakt mit der Seitenwand des Bodens 14, der Lötschicht 30 und dem
positiven Pol der Batterie 12, der sich bis in den Bereich der Schulter erstreckt,
an der die Feder 34 anliegt. Der negative Pol der Batterie 12 ist über eine Stirnfläche
36 der Batterie 12 sowie über eine optionale Feder 38 mit der Unterseite der Membran
20 kontaktiert. Eine Metallisierung 40 an der Unterseite des Isolierrings 18, eine
Durchkontaktierung 42 durch den Isolierring 18 sowie eine Lötschicht 44 schließen
die elektrische Verbindung zwischen der Membran 20 und dem Deckel 16, von dem der
negative Pol der Batterie 12 über einen Anschluß 46 abgegriffen wird. Ein Anschluß
48 an der äußeren Seitenwand des Bodens 14 dient dem Abgriff des positiven Pols der
Batterie 12. Die beiden Anschlüsse 46, 48 sind von einem biokompatiblen Isoliermantel
50 umgeben; ein biokompatibles Polymer 52, beispielsweise Silikon, umhüllt das Schutzgehäuse
10 sowie die gehäuseseitigen Enden der Anschlüsse 46, 48.
[0039] Während also die Membran 20 mit dem negativen Pol der Batterie 12 in Verbindung steht,
ist die von der Membran 20 in einem der Dicke des Isolierrings 18 entsprechenden Abstand
befindliche Kontaktmembran 22 mit dem positiven Pol der Batterie 12 kontaktiert. Dieser
Abstand ist so bemessen, daß bei einem unzulässigen Betriebszustand der Batterie 12,
insbesondere bei einer Volumensexpansion der Batterie 12 und/oder bei einem Austritt
von Batteriegasen, der zu einem Druckanstieg im Inneren des Schutzgehäuses 10 führt,
der als Detektororgan fingierenden Membran 20 eine Wölbung aufgeprägt wird, die ausreicht,
mit der Kontaktmembran 22 in elektrisch leitenden Kontakt zu gelangen, so daß die
Batterie 12 elektrisch kurzgeschlossen wird.
[0040] Ein Abschnitt der Lötverbindung 44 kann als Schmelzsicherung dimensioniert sein,
die irreversibel durchbrennt, falls ein Nachlade- oder ein Entladestrom einen vorgegebenen
Grenzwert überschreitet, ohne daß die Kontaktmembran 22 von der Membran 20 kontaktiert
wird. Eine weitere Energiezufuhr und -abgabe über die Anschlüsse 46, 48 ist damit
unterbunden.
[0041] Bei der Ausführung des Schutzgehäuses nach Fig. 1 dient die Kombination von Membran
20 und Kontaktmembran 22 als reversibel arbeitendes Schaltorgan, das als Schließer
ausgebildet ist und mechanisch vom Detektororgan 20 betätigt wird. Die gesamte, in
Fig. 1 gezeigte Einheit stellt eine Ausführungsform eines Energieversorgungsmoduls
mit biokompatiblem, hermetisch dichtem Außengehäuse dar, wobei das Außengehäuse als
Schutzgehäuse ausgebildet ist und ein Detektor- sowie ein Schaltorgan umfaßt.
[0042] Eine implantierbare Vorrichtung 54 umfaßt gemäß Fig. 2 ein Hauptmodul 56, ein Enrgieversorgungsmodul
58 sowie als Nebenmodule eine sensorische und eine aktorische Komponente 60 bzw. 70.
Die Nebenmodule 60 und 70 sind jeweils über eine flexible Anschlußleitung 62 und ein
als Ganzes mit 64 bezeichnetes Koppelorgan elektrisch und mechanisch mit dem Hauptmodul
verbunden. Das Koppelorgan 64 besitzt eine dem Hauptmodul 56 zugeordnete erste Hälfte
66 sowie eine mit der ersten Hälfte 66 lösbar gekoppelte nebenmodulseitige zweite
Hälfte 68, in welche die flexible Anschlußleitung 62 mündet. Es versteht sich, daß
sämtliche in den Figuren durch eine einfache Linie vereinfacht wiedergegebenen Leitungen
je nach den Komponenten, die sie verbinden, prinzipiell ein- oder mehrpolig ausgeführt
sein können. Entsprechendes gilt für Koppelorgane und Leitungsdurchführungen durch
Gehäuse oder Gehäuseteile.
[0043] Ein Hauptmodulgehäuse 72 des Hauptmoduls 56 nimmt eine Signalverabeitungselektronik
74, eine Lade-/Entladeelektronik 76 und eine Ladestromeinspeiseanordnung 78 mit einer
Spule hermetisch dicht auf und ist aus einem biokompatiblen Werkstoff gefertigt, der
eine ausreichende Durchflutung der Spule mit elektromagnetischen Feldern einer außerhalb
des Körpers angeordneten Sendespule einer Ladevorrichtung gestattet. Die Funktion
der Signalverarbeitungselektronik 74 ist von der Art der implantierbaren Vorrichtung
abhängig. Sie steuert die aktorische Komponente 70 nach einem gespeicherten Programm
in Abhängigkeit von den Signalen der sensorischen Komponente 60 und ist an die beiden
Komponenten über die Koppelorgane 64 angeschlossen, deren ersten Hälften 66 im Hauptmodulgehäuse
72 hermetisch dicht integriert sind. Die Lade-/Entladeelektronik 76 bildet einen Knotenpunkt
zwischen der Signalverarbeitungselektronik 74, der Ladestromeinspeiseanordnung 78
sowie einer nachladbaren elektrochemischen Batterie 90 und dient der Energieverteilung
zwischen diesen Komponenten.
[0044] Ein Koppelorgan 82 mit einer ersten, im Hauptmodulgehäuse 72 hermetisch dicht integrierten
Hälfte 84 und einer zweiten Hälfte 86, die ein biokompatibles Außengehäuse 80 des
Energieversorgungsmoduls 58 hermetisch dicht abschließt, übernimmt eine lösbare, starre
mechanische Anbindung des Energieversorgungsmoduls 58 an das Hauptmodul 56. Gleichzeitig
dient das Koppelorgan 82 einer lösbaren, galvanischen Kontaktierung der Batterie 90
mit der Lade-/Entladeelektronik 76, die an einer in das Innere des Hauptmodulgehäuses
72 weisenden Innenseite der ersten Hälfte 84 mit dieser verbunden ist. Im Strompfad
zwischen der zweiten Hälfte 86 des Koppelorgans 82 und der Batterie 90, die in einem
hermetisch dichten Schutzgehäuse 88 aufgenommen ist, befindet sich ein als Öffner
ausgebildetes Schaltorgan 94, welches am Schutzgehäuse 88 festgelegt ist und mechanisch
von einem Detektororgan 92, beispielsweise einer wölbbaren Membran in einer Außen-
oder Trennwand des Schutzgehäuses 88, betätigt wird, wenn dem Detektororgan 92 bei
einem unzulässigen Betriebszustand der Batterie 90 eine Formänderung aufgeprägt wird.
[0045] Es ist denkbar, anstelle des Schutzgehäuses 88 das Schutzgehäuse 10 einzusetzen,
das dann allerdings nicht biokompatibel zu sein braucht, da diese Funktion vom Außengehäuse
80 übernommen wird. In diesem Fall wäre das Schaltorgan 94 ein Schließer, der die
Batterie 90 bei unzulässigem Betriebszustand derselben elektrisch kurzschließt und
eine weitere Energiezufuhr und -abgabe zu der bzw. von der Batterie 90 unterbricht.
[0046] Die Ausführungsform der Fig. 3 unterschiedet sich von derjenigen der Fig. 2 im wesentlichen
nur dadurch, daß die Lade-/Nachladeelektronik 76 und die Ladestromeinspeiseanordnung
78 nicht im Hauptmodulgehäuse 72, sondern im Außengehäuse 80 des Energieversorgungsmoduls
58 untergebracht sind. Zur Erhöhung der Betriebssicherheit ist eine Auswerteelektronik
96 vorgesehen, die den Zustand des Detektororgans 92 überwacht und in Abhängigkeit
davon ein als Öffner ausgestaltetes Schaltorgan 98 elektrisch betätigt, welches im
Strompfad zwischen der Ladestromeinspeiseanordnung 78 und der Lade-/Entladeelektronik
76 plaziert ist. Der Formänderungszustand des Detektororgans 92 wird beispielsweise
über einen elektrischen Dehnungsmeßstreifen erfaßt. Bei Überschreitung einer vorgegebenen
Grenzformänderung des Detektororgans 92 unterbricht das Schaltorgan 98 eine weitere
Energiezufuhr aus der Ladestromeinspeiseanordnung 78 unabhängig von der Funktion des
Schaltorgans 94, so daß eine Redundanz gegeben ist.
[0047] Ein Energieversorgungsmodul 100 ist in den Fign 4 und 5 veranschaulicht und unterscheidet
sich vom Energieversorgungsmodul 58 in der Ausführung der Fig. 3 hauptsächlich durch
eine Plazierung einer Spule 106 in einem eigenen Gehäuseteil aus biokompatiblem Polymer
104. Die Spule 106 ist Teil der Ladestromeinspeiseanordnung 78, welche noch weitere
Komponenten, wie z.B. einen Kondensator zum Aufbau eines Schwingkreises, enthalten
kann, die nicht gezeigt sind. Die Spule 106, bei der es sich auch um mehrere Einzelspulen
handeln kann, ist mit dem biokompatiblen Polymer 104 umgossen, welches gleichzeitig
auch der mechanischen Befestigung der Spule 106 an einer Seitenwand eines Außengehäuses
102 dient, wobei die Seitenwand senkrecht zu einer in Richtung der größten Ausdehnung
des Außengehäuses 102 verlaufenden Geraden 110 liegt. Eine senkrecht zur Achse 1112
der Spule 106 verlaufende Gerade bildet mit der Geraden 110 einen Winkel α im Bereich
von 5° bis 25°, vorzugsweise im Bereich von 7° bis 15°. In das Außengehäuse 102 ist
eine hermetisch dichte Durchführung 108 integriert, die sich im Strompfad zwischen
der Spule 106 mit dem Schaltorgan 98 befindet. Hinsichtlich spezieller Ausführungen
der Durchführung 108 sei auf die bereits erwähnte, gleichlaufend unter dem Titel

Schutzvorrichtung für eine mehrfach nachladbare elektrochemische Batterie" eingereichte
Anmeldung der Anmelderin verwiesen.
[0048] Durch die Unterbringung der Spule 106 außerhalb des Außengehäuses 102 in einer Polymerummantelung
läßt sich das Außengehäuse 102 bis auf die Bereiche, in denen die Durchführung 108
und die zweite Hälfte 86 des Koppelorgans 82 integrriert ist, rein metallisch, insbesondere
in Titan, ausführen. Auf ein Metall-Keramik-Verbundgehäuse, welches vielmals verwendet
wird, um im Vergleich zum metallischen Gehäuse einen höheren Wirkungsgrad der Energieeinspeisung
in die Spule 106 ohne unzulässige Erwärmung des Gehäuses durch Wirbelströme zu erzielen,
kann, wie bereits im allgemeinen Beschreibungsteil erwähnt wurde, verzichtet werden.
[0049] Die Festlegung der Spule 106 an dem Außengehäuse 102 durch das Polymer 104 kann relativ
starr erfolgen. Es ist aber ebenso möglich, die mechanische Anbindung bewußt flexibel
zu gestalten, indem beispielsweise die Polymerummantelung der Spule auf der dem Außengehäuse
102 zugewandten Seite lappenförmig verjüngt und nur der Lappen an das Außengehäuse
102 angegossen wird.
[0050] Es versteht sich, daß, anstatt die Einheit aus Außengehäuse 102 und seitlich angeordneter
Spule 106 zu knicken, auch ein geknicktes Koppelorgan 82 zwischen dem Hauptmodulgehäuse
72 und dem Außengehäuse 102 verwendet werden kann.
[0051] Durch die Anordnung der Spule 106 seitlich neben dem Außengehäuse 102 und Ummantelung
mit dem biokompatibeln Polymer 104 besitzt die Anordnung eine besonders hohe Durchlässigkeit
für elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder in Durchflutungsrichtung
der Spule, d.h. im wesentlichen in Richtung der Achse 112 der Spule 106. Je nach Wahl
der Materialien für das Außengehäuse 102 und Frequenz des zur Energieübertragung in
die Spule 106 verwendeten Feldes kann es jedoch - insbesondere zur Minimierung des
Platzbedarfs - auch sinnvoll sein, die Spule auf einer Oberseite des Außengehäuses
102 und somit in Durchflutungsrichtung auf der einer Sendespule zugewandten Seite
des Außengehäuses 102 zu plazieren.
[0052] Ferner kann die Spule auch mechanisch vollständig vom Außengehäuse 102 gelöst und
mit einer flexiblen Anschlußleitung sowie gegebenenfalls einem Koppelorgan versehen
werden, um unabhängig vom Außengehäuse 102 an einem geeigneten Ort im Körper implantiert
werden zu können.
[0053] Eine abgewandelte Ausführungsform einer implantierbaren Vorrichtung 114 hat, wie
in Fig. 6 veranschaulicht, ein Hauptmodul 116, dessen Hauptmodulgehäuse 118 neben
den bereits in Zusammenhang mit der Fig. 2 beschriebenen Komponenten des Hauptmoduls
56 zusätzlich die Auswerteelektronik 96 und das Schaltorgan 98 aufnimmt. Ein Energieversorgungsmodul
126 weist ein hermetisch dichtes Außengehäuse auf, welches als biokompatibles Schutzgehäuse
128 ausgebildet ist, so daß auf ein zusätzliches Außengehäuse verzichtet werden kann.
Ein als Ganzes mit 120 bezeichnetes Koppelorgan dient der elektrischen Anbindung des
Energieversorgungsmoduls 126 an das Hauptmodul 116 und ist in zwei hermetisch dicht
in Eingriff bringbare Teile unterteilt, von denen eine erste Hälfte 122 in das Hauptmodulgehäuse
118 hermetisch dicht integriert und eine zweite Hälfte 124 über eine flexible Anschlußleitung
mit dem Energieversorgungsmodul 126 verbunden ist. Die Anschlußleitung umfaßt neben
einer Energieleitung 125 zur Energieversorgung des Hauptmoduls 116 und der Nebenmodule
60, 70 aus der Batterie 90 auch eine Signalleitung 127, die der im Hauptmodulgehäuse
118 untergebrachten Auswerteelektronik 96 eine Überwachung des Detektororgans 92 gestattet.
[0054] Ein Hauptmodul 130 einer implantierbare Vorrichtung gemäß Fig. 7 unterscheidet sich
von dem Hauptmodul 116 der Fig. 6 im wesentlichen nur dadurch, daß die Spule 106 als
Teil der Ladestromeinspeiseanordnung 78 außerhalb eines Hauptmodulgehäuses 132 angeordnet
und über die in einer Seitenwand des Hauptmodulgehäuses hermetisch dicht aufgenommene
Durchführung 108 elektrisch mit dem Schaltorgan 98 verbunden ist. Die Spule 106 ist
mit dem biokompatiblen Polymer 104 umgossen und an einer Seitenwand des Hauptmodulgehäuses
132 festgelegt, die senkrecht zu einer in Richtung der größten Ausdehnung des Huaptmodulgehäuses
132 verlaufenden Geraden. Die Spule 106 kann mit dem Hauptmodulgehäuse 132 in ähnlicher
Weise eine wenigstens in einer Richtung um den Winkel α geknickte Einheit bilden,
wie dies bei dem Außengehäuse 102 der Fall ist (siehe die Fign. 4 und 5). Die ersten
Hälften 66 zweier Koppelorgane 64 sind, ebenso wie die erste Hälfte 122 des Koppelorgans
120 im Hauptmodulgehäuse 132 in einer Seitenwand integriert, die derjenigen gegenüberliegt,
an der die Spule 106 angebunden ist.
[0055] Fig. 8 zeigt eine implantierbare Vorrichtung, die sich von derjenigen der Fig. 3
im wesentlichen nur durch die Art der Ankopplung eines Energieversorgungsmoduls 142
an ein Hauptmodul 134 unterscheidet. Diese erfolgt mittels eines Koppelorgans 138,
welches für eine galvanisch getrennte und induktive Verbindung ausgebildet ist. Das
Koppelorgan 138 ist vorzugsweise lösbar und arbeitet nach dem bereits beschriebenen,
aus der DE 41 04 359 C2 bekannten Prinzip der Energieübertragung zwischen zwei Koppelspulen
durch Resonanzkopplung. Die in der Batterie 90 gespeicherte Energie wird mittels eines
Oszillators 146 in einen Wechselschwingung umgewandelt, über die Durchführung 108
in einer Außenwand eines abgewandelten Außengehäuses 144 und eine flexible Anschlußleitung
140 in eine erste Koppelspule des Koppelorgans 138 eingespeist, wodurch in einer zweite
Koppelspule des Koppelorgans 138 eine Wechselspannung induziert wird. Diese steht
über eine zweite flexible Anschlußleitung 140, eine hermetisch dicht in einer Außenwand
eines Hauptmodulgehäuses 136 aufgenommene Durchführung 108 und einen nicht gezeigten
Gleichrichter zum Betrieb der Signalverarbeitungselektronik 74 zur Verfügung. Es versteht
sich, daß auch das Energieversorgungsmodul 142 dahingehend abgewandelt werden kann,
daß die Spule 106 der Energieeinspeiseanordnung 78 außerhalb des Außengehäuses 144
angeordnet und vom biokompatiblen Polymer 104 umgossen sein kann.
[0056] Wie aus den Fign. 2, 6 und 7 hervorgeht, umfaßt das Außen- bzw. das Schutzgehäuse
des Energieversorgungsmoduls neben dem Detektororgan 92 und dem mindestens einen Schaltorgan
94 wenigstens noch die Batterie 90. Es kann jedoch sinnvoll sein, insbesondere im
Außengehäuse, sofern dies zusätzlich zum Schutzgehäuse vorgesehen ist, weitere Komponenten,
die funktionsmäßig dem Energieversorgungsmodul zuzuordnen sind, zu integrieren. Hierzu
zählen beispielsweise die Lade-/Entladeeelektronik 76, die Ladestromeinspeiseanordnung
78, die Auswerteelektronik 96 und zusätzliche Schaltorgane 98. Auf diese Weise ergibt
sich ein vorzugsweise lösbar gekoppeltes, eigenständiges Energieversorgungsmodul,
welches sich selbst überwacht und Schutzfunktionen aufweist, die bei einem unzulässigen
Betriebszustand der Batterie 90 aktiv werden. Die Information über einen unzulässigen
Betriebszustand der Batterie kann über eine Warneinrichtung dem Implantatträger mitgeteilt
werden. Handelt es sich bei der implantierbaren Vorrichtung um eine Hörhilfe, so läßt
sich die Information direkt in den Signalpfad der aktorische Komponente einspeisen.
Ebenso kann sie über eine Sendespule in die außerhalb des Körpers befindliche Ladevorrichtung
übermittelt werden.
1. Energieversorgungsmodul für eine implantierbare Vorrichtung (54, 114), wobei das Energieversorgungsmodul
(58, 100, 126, 142) ein biokompatibles Außengehäuse (80, 102, 128, 144) umfaßt, das
eine mehrfach nachladbare elektrochemische Batterie (12, 90) aufnimmt, welche ein
Hauptmodul (56, 116, 130, 134) der implantierbaren Vorrichtung (54, 114) über ein
Koppelorgan (82, 120, 138) mit elektrischer Energie versorgt, dadurch gekennzeichnet,
daß
- das Außengehäuse (80, 102, 128, 144) als hermetisch dichtes Schutzgehäuse (10, 88,
128) ausgebildet ist oder ein solches aufnimmt; und daß
- das Schutzgehäuse (10, 88, 128) ein Detektororgan (20, 92) aufweist, welches ausgelegt
oder einstellbar ist, bei einem unzulässigen Betriebszustand der Batterie (12, 90)
mindestens ein Schaltorgan (20, 22, 94, 98) zu betätigen, welches ein Nachladen und/oder
Entladen der Batterie (12, 90) verhindert.
2. Energieversorgungsmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelorgan
(82, 120) für eine galvanische Verbindung ausgebildet ist.
3. Energieversorgungsmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelorgan
(138) für eine galvanisch getrennte und induktive Verbindung ausgebildet ist.
4. Energieversorgungsmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Koppelorgan (82, 120, 138) für eine lösbare Verbindung ausgebildet ist.
5. Energieversorgungsmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine dem Energieversorgungsmodul (58, 100) zugeordnete Hälfte (86) des Koppelorgans
(82) in dem Außen- (80, 102) oder dem Schutzgehäuse integriert ist.
6. Energieversorgungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß eine dem Energieversorgungsmodul (126, 142) zugeordnete Hälfte (124) des Koppelorgans
(120, 138) mit dem Energieversorgungsmodul (126, 142) über eine flexible Anschlußleitung
(125, 127, 140) elektrisch verbunden ist.
7. Energieversorgungsmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine dem Hauptmodul (56, 116, 130) zugeordnete Hälfte (84, 122) des Koppelorgans
(82, 120) in einem Gehäuse (72, 118, 132) des Hauptmoduls (56, 116, 130) integriert
ist.
8. Energieversorgungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine dem Hauptmodul (134) zugeordnete Hälfte des Koppelorgans (138) mit dem Hauptmodul
(134) über eine flexible Anschlußleitung (140) elektrisch verbunden ist.
9. Energieversorgungsmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Außen- (80, 102, 144) oder das Schutzgehäuse des Energieversorgungsmoduls
(58, 100, 142) eine Lade-/Entladeelektronik (76) zur Steuerung des Nach- und/oder
Entladens der Batterie (90) aufnimmt.
10. Energieversorgungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hauptmodul (56, 116, 130) eine Lade-/Entladeelektronik (76) zur Steuerung
des Nach- und/oder Entladens der Batterie (90) umfaßt.
11. Energieversorgungsmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Ladestromeinspeiseanordnung (78), in die über eine von dem Energieversorgungs-
(58, 100, 126, 142) und dem Hauptmodul (56, 116, 130, 134) getrennte, insbesondere
außerhalb des Körpers anordbare Ladevorrichtung Energie einspeisbar ist.
12. Energieversorgungsmodul nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Außen- (80,
144) oder das Schutzgehäuse des Energieversorgungsmoduls (58, 142) die Ladestromeinspeiseanordnung
(78) aufnimmt.
13. Energieversorgungsmodul nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gehäuse
(72, 118) des Hauptmoduls (56, 116) die Ladestromeinspeiseanordnung (78) aufnimmt.
14. Energieversorgungsmodul nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladestromeinspeiseanordnung
(78) mindestens eine Spule (106) aus biokompatiblem Metall umfaßt, die von einem biokompatiblen
Polymer (104) umgeben und an einer Außenseite eines Gehäuses (132) des Hauptmoduls
(130) festgelegt ist.
15. Energieversorgungsmodul nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladestromeinspeiseanordnung
(78) mindestens eine Spule (106) aus biokompatiblem Metall umfaßt, die von einem biokompatiblen
Polymer (104) umgeben und an einer Außenseite des Außen- (102) oder des Schutzgehäuses
festgelegt ist.
16. Energieversorgungsmodul nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet daß die Empfangsspule
(106) in Richtung der größten Abmessung des Hauptmodul-(132) bzw. des Außen- (102)
oder Schutzgehäuses seitlich neben demselben plaziert ist und daß eine in dieser Richtung
verlaufende Gerade (110) mit einer Senkrechten zur Spulenachse (112) einen Winkel
(α) im Bereich von 5° bis 25° bildet.
17. Energieversorgungsmodul nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangsspule
(106) am Hauptmodul- (132) bzw. am Außen- (102) oder Schutzgehäuse, insbesondere mittels
des biokompatiblen Polymers (104), flexibel festgelegt ist.
18. Energieversorgungsmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Schaltorgan (20, 22, 94) ausgelegt ist, bei einem unzulässigen
Betriebszustand der Batterie (12, 90) vom Detektororgan (20, 92) mechanisch betätigt
zu werden und daß es im Außen- oder Schutzgehäuse (10, 88, 128) integriert ist.
19. Energieversorgungsmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Schaltorgan (98) elektrisch von einer das Detektororgan (92) überwachenden
Auswerteelektronik (96) betätigbar ist.
20. Energieversorgungsmodul nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteelektronik
(96) von dem Außen- (80, 102, 144) oder dem Schutzgehäuse aufgenommen ist.
21. Energieversorgungsmodul nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Hauptmodul
(116, 130) die Auswerteelektronik (96) umfaßt.
22. Energieversorgungsmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Koppelorgan (120) und eine gegebenenfalls vorhandene flexible Anschlußleitung
(125, 127) dergestalt ausgebildet ist bzw. sind, daß neben der Energieversorgung auch
eine Signalübertragung durchführbar ist.
23. Energieversorgungsmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Energieversorgungsmodul (58, 100, 126, 142) auch ein oder mehr an das Hauptmodul
(56, 116, 130, 134) anschließbare(s) Nebenmodul(e) (60, 70) mit elektrischer Energie
versorgt.