[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Spielzeug, mit dem insbesondere der Formensinn
des oder der Spielenden geschult werden kann.
[0002] Spielzeuge, mit denen der Formensinn geschult wird, sind in unterschiedlichsten Ausführungen
bekannt. So gibt es beispielsweise Bauklötze oder -steine, die unterschiedliche geometrische
Formen haben und mit denen Kinder das Unterscheiden und Zusammenfügen unterschiedlichster
räumlicher Formen üben können. Ferner sind puzzelartige Spielzeuge bekannt, bei denen
die Aufgabe darin besteht, aus einer Anzahl unterschiedlich geformter Teile ein in
eine vorgegebene Öffnung oder Aussparung passendes Teil einzusetzen.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Spielzeug zu schaffen, mit dem einerseits geometrische
Grundformen ausgebildet und andererseits diese Grundformen in phantasievoller Weise
verändert werden können.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Spielzeug mit mindestens vier Gruppen von stabförmigen
Elementen geschaffen, von denen zwei erste Gruppen jeweils aus mindestens drei stabförmigen
Elementen bestehen, die schwenkbar miteinander verbunden sind und deren Schwenkachsen
parallel zueinander verlaufen, und von denen die beiden zweiten Gruppen aus jeweils
mindestens einem stabförmigen Element bestehen und dieses mindestens eine Element
der einen zweiten Gruppe mit den das eine Ende der ersten Gruppen bildenden äußeren
Elementen und dieses mindestens eine Element der anderen zweiten Gruppe mit den das
andere Ende der ersten Gruppen bildenden äußeren Elementen schwenkbar verbunden ist,
wobei die Anzahl der Elemente in den ersten Gruppen gleich groß und die Anzahl der
Elemente in den zweiten Gruppen gleich groß sind und wobei die Schwenkachsen der Schwenkverbindungen
der Elemente der ersten Gruppe und die Schwenkachsen der Schwenkverbindungen der Elemente
der ersten Gruppen mit den Elementen der zweiten Gruppen bei rechtwinkliger Ausrichtung
der miteinander verbundenen Elemente senkrecht zueinander verlaufen. Vorzugsweise
sind die Schwenkverbindungen selbsthemmend ausgebildet.
[0005] Mit dem erfindungsgemäßen Spielzeug kann eine solche Ausrichtung der Elemente vorgenommen
werden, daß die miteinander verbundenen Elemente rechtwinklig zueinanderstehen, so
daß auf diese Weise kubus- oder quaderförmige Räume eingegrenzt werden, während diese
geometrischen Grundformen anschaulich dadurch verändert werden können, daß benachbarte
Elemente der ersten Gruppen gegeneinander verschwenkt werden und/oder daß es zu einer
Verschwenkung im Bereich der Verbindungen der Elemente der ersten und zweiten Gruppen
kommt. Derartige Verschwenkungen führen zu ausgeprägten Abweichungen von der Kubus-
oder Quadergrundform, und mit ihnen können u.a. auch Erfahrungen über Standflächenausbildungen
und Kippverhalten auf ebenen Flächen gemacht werden. Entsprechend läßt sich der "verformte"
Aufbau wieder in die Grundform zurückführen. Auf diese Weise werden spielerisch Form-
und Raumerlebnisse vermittelt.
[0006] Derartige Formänderungen sind selbstverständlich dann besonders gut durchzuführen,
wenn die Schwenkverbindungen selbsthemmend sind, d.h. wenn die Elemente in jeder Stellung
ihre Ausrichtung zueinander seibstätig beibehalten.
[0007] In einer bevorzugten Ausgestaltung des Spielzeugs besteht die erste Gruppe jeweils
aus drei Elementen und die zweite Gruppe jeweils aus einem Element, so daß sich eine
U-Form ausbilden läßt.
[0008] Wenn statt einem einzigen Element für jede zweite Gruppe zwei schwenkbar miteinander
verbundene Elemente eingesetzt werden, deren Schwenkachsen parallel zu den Schwenkachsen
verlaufen, über die die ersten und zweiten Gruppen miteinander verbunden sind, lassen
sich bei der Verformung aus einer im wesentlichen U-Form zusätzliche Ausrichtungen
der Elementengruppen erreichen, die eine erhöhte Variabilität für den Spielzweck darstellen.
[0009] Es ist auch beispielsweise möglich, die ersten Gruppen aus jeweils fünf Elementen
und die zweiten Gruppen aus jeweils einem Element aufzubauen, wodurch man in der ausgerichteten
Grundform zwei U-förmige Abschnitte erhält, bei denen ein Schenkel beiden U gemeinsam
ist.
[0010] Die Schwenkverbindungen sind in besonders bevorzugter Ausgestaltung jeweils in den
Endbereichen der miteinander verbundenen Elemente vorgesehen, so daß sich keine seitlichen
Überstände ergeben, sondern die Elemente sich in den Schwenkbereichen praktisch ohne
absatzförmige Übergänge fortsetzen.
[0011] Wenn alle Elemente gleiche Länge haben, ergibt sich in der Grundausrichtung mindestens
eine kubische Form.
[0012] Vorzugsweise haben alle Elemente gleiche Querschnittsform.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Ausführungsbeispiele zeigenden Figuren
näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt ein Ausführungsbeispiel mit aus drei stabförmigen Elementen bestehenden ersten
Gruppen und jeweils einem stabförmigen Element bestehenden zweiten Gruppen von Elementen
in der rechtwinkligen Grundform.
- Figur 2
- zeigt das Spielzeug aus Figur 1 in einer gegenüber der Grundform aus Figur 1 veränderten
Ausrichtung der Elemente.
- Figur 3
- zeigt ein Ausführungsbeispiel mit aus fünf stabförmigen Elementen bestehenden ersten
Gruppen und aus jeweils einem stabförmigen Element bestehenden zweiten Gruppen von
Elementen mit den Elementen in der rechtwinkligen Grundform.
- Figur 4
- zeigt das Ausführungsbeispiel aus Figur 3 mit gegenüber der Grundform aus Figur 3
veränderter Ausrichtung.
[0014] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Spielzeug besteht aus insgesamt acht stabförmigen
Elementen, die alle gleiche Länge und gleiche Querschnittsform haben, in diesem Fall
quadratische Querschnittsform. Die stabförmigen Elemente 1, 2, 3 bilden eine ersten
Gruppe, die stabförmigen Elemente 11, 12, 13 eine weitere erste Gruppe von Elementen,
während die stabförmigen Elemente 7 und 17 jeweils eine zweite Gruppe von Elementen
darstellen. Die stabförmigen Elemente 1 und 3 sind mit jeweils einem ihrer Enden um
die Achsen 21 und 22 schwenkbar mit den Enden des stabförmigen Elementes 2 verbunden,
wobei die Schwenkachsen 21 und 22 parallel zueinander verlaufen und die Außenflächen
der stabförmigen Elemente 1 und 3 in der in Figur 1 gezeigten rechtwinkligen Ausrichtung
dieser Elemente mit den Endflächen des stabförmigen Elementes 2 fluchten, während
die entsprechenden Endflächen der stabförmigen Elemente 1 und 3 mit der unteren Fläche
des stabförmigen Elementes fluchten. In entsprechendem Aufbau sind die stabförmigen
Elemente 11, 12, 13 zu einer ersten Gruppe zusammengefaßt und um parallele Schwenkachsen
31 und 32 verschwenkbar verbunden.
[0015] An den Außenflächen der freien Enden der stabförmigen Elemente 1 und 11 ist das stabförmige
Element 7 über Schwenkachsen 41 und 51 schwenkbar befestigt, wobei in der Ausrichtung
oder Grundform gemäß Figur 1 wiederum die obere Fläche des stabförmigen Elementes
7 mit den Endflächen der stabförmigen Elemente 1 und 11 fluchten, während die Endflächen
des stabförmigen Elementes 7 sich in fluchtender Ausrichtung mit den Außenflächen
der stabförmigen Elemente 1 und 11 befinden.
[0016] Während das stabförmige Element 7 in der Grundform gemäß Figur 1 an den äußeren Flächen
der stabförmigen Elemente 1 und 11 angebracht ist, ist das stabförmige Element 17
in entsprechender Anordnung wie das stabförmige Element 7 an den inneren Flächen der
stabförmigen Elemente 3 und 13 über Schwenkachsen 61 und 71 schwenkbar befestigt.
[0017] Wie ohne weiteres zu erkennen ist, erstrecken sich die Schwenkachsen 41, 51, 61 und
71 in der rechtwinkligen Ausrichtung oder Grundform gemäß Figur 1 senkrecht zu den
Schwenkachsen 21, 22, 31, 32, und die Schwenkverbindungen sind vorzugsweise selbsthemmend
ausgebildet, so daß der Aufbau zwar durch Verschwenkung der Elemente relativ zueinander
in unterschiedlichste Formen gebracht werden kann, die Formen dann infolge der Selbsthemmung
der Schwenkverbindungen aber aufrechterhalten werden.
[0018] Ein Vergleich der Figuren 1 und 2 zeigt, daß sich das Spielzeug einerseits in eine
Form bringen läßt, in der alle Elemente im Bereich ihrer Verbindungen rechte Winkel
einschließen, so daß sich eine streng geometrische, einem Kubus entsprechende Form
ergibt, und daß durch Verschwenkung einzelner Elemente relativ zueinander diese Form
aufgelöst werden kann, so daß sich beispielsweise ein Aufbau gemäß Figur 2 ergibt,
der beim Abstellen auf einer ebenen Standfläche eine Abstützung im wesentlichen auf
dem stabförmigen Element 12 und dem Verbindungsbereich der stabförmigen Elemente 2
und 3 ergibt. Dadurch werden von den stabförmigen Elementen nicht nur "verzerrte"
geometrische Formen gebildet, sondern es ergeben sich auch unterschiedliche Standflächen
sowie Kippmöglichkeiten für den gesamten Aufbau.
[0019] In dem Ausführungsbeispiel gemäß Figuren 3 und 4 sind gleiche oder entsprechende
Teile wie in dem Ausführungsbeispiel gemäß Figuren 1 und 2 mit gleichen, jedoch um
"100" erhöhten Bezugszeichen bezeichnet.
[0020] Der Aufbau gemäß Figuren 3 und 4 unterscheidet sich von demjenigen gemäß Figuren
1 und 2 im wesentlichen dadurch, daß die ersten Gruppen von Elementen nicht von drei
sondern jeweils von fünf stabförmigen Elementen 101, 102, 104, 105, 103, bzw. 111,
112, 114, 115, 113 gebildet werden. Die zusätzlichen stabförmigen Elemente 104, 105
bzw. 114, 115 sind mit ihren Enden über eine Schwenkachse 163 bzw. 173 verbunden und
über Schwenkachsen 162, 164, bzw. 172, 174 zwischen die stabförmigen Elemente 102
und 103 bzw. 112 und 113 eingefügt. Die Schwenkachsen 162, 163, 164 verlaufen parallel
zur Schwenkachsen 121 und die Schwenkachsen 172, 173, 174 parallel zur Schwenkachse
131. Entsprechend sind sie in der rechtwinkligen Ausrichtung oder Grundform gemäß
Figur 3 senkrecht zu den Schwenkachsen 141, 151, 161, 171 angeordnet.
[0021] Im übrigen entspricht, wie vorstehend bereits erwähnt, der Aufbau des Ausführungsbeispiels
gemäß Figuren 3 und 4 demjenigen aus den Figuren 1 und 2.
1. Spielzeug, gekennzeichnet durch mindestens vier Gruppen von stabförmigen Elementen (z.B. 1, 2, 3; 11, 12, 13;
7; 17), von denen zwei erste Gruppen jeweils aus mindestens drei stabförmigen Elementen
(1, 2, 3; 11, 12, 13) bestehen, die schwenkbar miteinander verbunden sind und deren
Schwenkachsen (21, 22; 31, 32) parallel zueinander verlauten, und von denen die beiden
zweiten Gruppen aus jeweils mindestens einem stabförmigen Element (7; 17) bestehen
und dieses mindestens eine Element (z.B. 7) der einen zweiten Gruppe mit den das eine
Ende der ersten Gruppen bildenden äußeren Elementen (1, 11) und dieses mindestens
eine Element (17) der anderen zweiten Gruppe mit den das andere Ende der ersten Gruppen
bildenden äußeren Elementen (3; 13) schwenkbar verbunden ist, wobei die Anzahl der
Elemente (1, 2, 3; 11, 12, 13) in den ersten Gruppen gleich groß und die Anzahl der
Elemente (7; 17) in den zweiten Gruppen gleich groß sind und wobei die Schwenkachsen
(21, 22; 31, 32) der Schwenkverbindungen der Elemente (1, 2, 3; 11, 12, 13) der ersten
Gruppe und die Schwenkachsen (41, 51; 61, 71) der Schwenkverbindungen der Elemente
(1, 2, 3; 11, 12, 13) der ersten Gruppen mit den Elementen (7; 17) der zweiten Gruppen
bei rechtwinkliger Ausrichtung der miteinander verbundenen Elemente senkrecht zueinander
verlaufen.
2. Spielzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkverbindungen selbsthemmend sind.
3. Spielzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Gruppen jeweils aus drei Elementen (1, 2, 3; 11, 12, 13) und die zweiten
Gruppen jeweils aus einem Element (7; 17) bestehen.
4. Spielzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Gruppen jeweils aus drei Elementen und die zweiten Gruppen jeweils
aus zwei schwenkbar miteinander verbundenen Elementen bestehen, deren Schwenkachsen
parallel zu den Schwenkachsen verlaufen, über die die ersten und zweiten Gruppen miteinander
verbunden sind.
5. Spielzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Gruppen jeweils aus fünf Elementen (101 - 105; 111 - 115) und die
zweiten Gruppen jeweils aus einem Element (107; 117) bestehen.
6. Spielzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkverbindungen jeweils in den Endbereichen der miteinander verbundenen
Elemente vorgesehen sind.
7. Spielzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß alle Elemente gleiche Länge haben.
8. Spielzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß alle Elemente gleiche Querschnittsform haben.