[0001] Die Verwendung von Fettsäure-N-alkyl-polyhydroxyalkylamid, insbesondere von Fettsäure-N-methylglucamid
in Wasch- und Reinigungsmitteln ist aus DE-A-4 430 085, DE-A-4 326 950, DE-A-4 432
366, DE-A-4 424 823, WO 92/06153, WO 92/06156, WO 92/06157, WO 92/06158, WO 92/06159
und WO 920/6160 bekannt.
[0002] Wesentliche Vorteile der Fettsäure-N-alkyl-polyhydroxyalkylamide sind ihre hohe Reinigungskraft,
ihre gute biologische Abbaubarkeit und ihre Herstellung aus nachwachsenden Rohstoffen.
[0003] Nachteilig für die Anwendung und Formulierbarkeit ist eine begrenzte Löslichkeit
in Wasser dieser Tensidklasse, insbesondere ab einer Kettenlänge von C16. Bei höheren
Konzentrationen in Wasser tendieren Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide zur Gelbildung
oder bilden Niederschläge. Höhere Temperaturen zur Absenkung der Gelbildung und Viskosität
führen zu verstärkter Hydrolyse der Waschaktivsubstanz.
[0004] In WO 92/06160 werden pastenförmige Zubereitungen, enthaltend Fettsäure-N-alkyl-polyhydroxyalkylamid
und ethoxylierte nichtionische Tenside, insbesondere ethoxylierte Alkylphenole, ethoxylierte
primäre und sekundäre aliphatische Alkohole oder ethoxylierte Alkylpolysaccharide
beschrieben.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Tensidmischungen auf der Basis
von Fettsäure-N-alkyl-polyhydroxyalkylamiden zu entwickeln, die fest sind und sich
rasch und bei niedrigen Temperaturen in Wasser lösen.
[0006] Überraschend wurde gefunden, daß die Löslichkeit von Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamid
in Wasser durch Zugabe von nichtionischen Tensiden, insbesondere durch Fettsäureamidooxethylate,
aber auch durch Fettalkoholethoxylate, oder durch Kombination einer Mischung aus nichtionischen
Tensiden mit anionischen Tensiden bewirkt wird oder wesentlich verbessert werden kann.
Die Kombination von nichtionischem Tensid, insbesondere einem Fettsäureamidooxethylat,
und einem anionischen Tensid, insbesondere lineares Alkylbenzolsulphonat und/oder
Fettalkoholsulfat wirkt synergistisch auf die Löslichkeit von Fettsäurepolyhydroxyamid
in Wasser.
[0007] Gegenstand der Erfindung sind feste Tensidmischungen, bestehend im wesentlichen aus
einem oder mehreren Fettsäurepolyhydroxyamiden der Formel 1
RCONR
1Z (1)
worin R C
7-C
31-Alkyl oder C
7-C
31-Alkenyl, Z eine Polyhydroxykohlenwasserstoffgruppe mit mindestens zwei Hydroxylgruppen,
die auch alkoxyliert sein können, und R
1 C
1-C
8-Alkyl, eine Gruppe der Formeln -(CH
2)
xNR
2R
3 oder R
4O(CH
2)
n-, R
2 und R
3 C
1-C
4-Alkyl oder C
2-C
4-Hydroxyalkyl, R
4 C
1-C
4-Alkyl, n eine Zahl von 2 bis 4 und x eine Zahl von 1 bis 10 bedeuten, und einem oder
mehreren anderen nichtionischen Tensiden und/oder einem oder mehreren anionischen
Tensiden.
[0008] Als Verbindungen der Formel 1 sind solche bevorzugt, worin R C
7-C
21-Alkyl oder C
8-C
21-Alkenyl bedeutet. So kann der Rest RCO- beispielsweise der Alkylrest der Cocosfettsäure,
Stearinsäure, Ölsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Caprinsäure, Palmitinsäure, oder
Talgfettsäure sein. R
1 ist vorzugsweise C
1-C
4-Alkyl und Z ist vorzugsweise eine Gruppe der Formel -CH
2(CHOH)
4CH
2OH, beispielsweise 1-Deoxyglucityl, 2-Deoxyfructityl, 1-Deoxymaltityl, 1-Deoxylactityl,
1-Deoxygalactityl, 1-Deoxymannityl, 1-Deoxymaltotriotityl. Besonders bevorzugt sind
C
8-C
22-, insbesondere C
12-C
18-Acyl-N-methylglucamide.
[0009] Die Verbindungen der Formel 1 werden in an sich bekannter Weise hergestellt durch
reduktive Animierung eines reduktiven Zuckers mit einem Alkylamin und anschließende
Veresterung mit einer Fettsäure oder Fettsäureester. Näheres zur Herstellung dieser
Verbindungen findet sich in WO 92/06160 sowie in der dort angegebenen Literatur.
[0010] Neben den Fettsäurepolyhydroxyamiden der Formel 1 enthalten die erfindungsgemäßen
Tensidmischungen noch andere nichtionische und/oder anionische Tenside.
[0011] Bevorzugte andere nichtionische Tenside sind Fettsäureamide, insbesondere solche
der Formel
R-CON(R
1)
2
worin R eine Alkylgruppe oder Alkenylgruppe mit 7 bis 21, bevorzugt mit 9 bis 17 Kohlenstoffatomen
ist und jeder Rest R
1 Wasserstoff, C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Hydroxyalkyl und -(C
2H
4O)
xH ist, wobei x von 1 bis 15 variiert. Bevorzugt sind Fettsäureamide der zuvor genannten
Formel, wobei R C
8-C
18-Alkyl oder C
8-C
18-Alkenyl, ein Rest R
1 Wasserstoff und der andere Rest R
1 eine Gruppe der Formel -(C
2H
4O)
xH bedeutet, wobei x 2 bis 10 ist.
[0012] Weitere bevorzugte nichtionische Tenside sind Fettalkoholoxethylate mit ca. 1 bis
ca. 25 mol Ethylenoxid. Die Alkylkette der aliphatischen Alkohole kann linear oder
verzweigt, primär oder sekundär sein, und enthält im allgemeinen von 8 bis 22 Kohlenstoffatome.
Besonders bevorzugt sind die Kondensationsprodukte von Alkoholen, die eine Alkylkette
von 10 bis 20 Kohlenstoffen enthalten, mit 2 bis 18 mol Ethylenoxid pro mol Alkohol.
Die Alkylkette kann gesättigt oder auch ungesättigt sein. Ebenso können die Alkoholethoxylate
eine enge Homologenverteilung des Ethylenoxides ("Narrow Range Ethoxilates") oder
eine breite Homologenverteilung des Ethylenoxides ("Broad Range Ethoxylates") aufweisen.
Beispiele von kommerziell erhältlichen nichtionischen Tensiden dieses Types sind Teritol™
15-S-9 (Kondensationsprodukt eines C11-C15 linearen sekundären Alkohols mit 9 mol
Ethylenoxid), Tergitol™ 24-L-NMW (Kondensationsprodukt eines C12-C14-linearen primären
Alkohols mit 6 mol Ethylenoxid mit enger Molgewichtsverteilung). Ebenfalls unter diese
Produktklasse fallen die Genapol™-Marken der Clariant GmbH.
[0013] Darüberhinaus kommen erfindungsgemäß auch andere bekannte Typen von nichtionischen
Tensiden in Frage, wie Polyethylen-, Polypropylen- und Polybutylenoxidaddukte von
Alkylphenolen mit 6 bis 12 C-Atomen in der Alkylkette, Additionsprodukte von Ethylenoxid
mit einer hydrophoben Base, gebildet aus der Kondensation von Propylenoxid mit Propylenglykol
oder Additionsprodukte von Ethylenoxid mit einem Reaktionsprodukt von Propylenoxid
und Ethylendiamin.
[0014] Anstelle oder zusätzlich zu den nichtionischen Tensiden können die erfindungsgemäßen
Mischungen neben den Fettsäurepolyhydroxyamiden auch anionische Tenside enthalten.
[0015] Als anionische Tenside kommen in Betracht vor allem Alkylsulfate, -sulfonate, -carboxylate,
-phosphate und Mischungen aus den genannten Verbindungen. Im folgenden sollen einige
der in Frage kommenden Typen von anionischen Tensiden näher beschrieben werden.
Alkylethersulfonate
[0016] Alkylethersulfonate stellen lineare Ester von C
8-C
20-Carboxylsäuren (d.h. Fettsäuren) dar, die durch SO
3 sulfoniert werden, wie in "The Journal of the American Oil Chemists Society", 52
(1975), pp. 323-329 beschrieben. Geeignete Ausgangsmaterialien sind natürliche Fettderivate,
wie z.B. Talg- oder Palmölfettsäure.
Alkylsulfate
[0017] Alkylsulfate sind wasserlösliche Salze oder Säuren der Formel ROSO
3M, worin R bevorzugt einen C
10-C
24-Kohlenwasserstoffrest, bevorzugt einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 10 bis 20
C-Atomen, besonders bevorzugt einen C
12-C
18-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest darstellt. M ist Wasserstoff oder ein Kation, z.B. ein
Alkalimetallkation (z.B. Natrium, Kalium, Lithium) oder Ammonium oder substituiertes
Ammonium, z.B. ein Methyl-, Dimethyl- und Trimethylammoniumkation oder ein quaternäres
Ammoniumkation, wie Tetramethylammonium- und Dimethylpiperidiniumkation und quatäre
Ammoniumkationen, abgeleitet von Alkylaminen wie Ethylamin, Diethylamin, Triethylamin
und deren Mischungen. Alkylketten mit C
12-C
16 sind dabei bevorzugt für niedrige Waschtemperaturen (z.B. unter ca. 50°C) und Alkylketten
mit C
16-C
18 bevorzugt für höhere Waschtemperaturen (z.B. oberhalb ca. 50°C).
Alkylethersulfate
[0018] Die Alkylethersulfate sind wasserlösliche Salze oder Säuren der Formel RO(A)
mSO
3M, worin R einen unsubstituierten C
10-C
24-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 10 bis 24 C-Atomen, bevorzugt einen C
12-C
20-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest, besonders bevorzugt einen C
12-C
18-Alkyl- oder Hydroxyalkylrest darstellt. A ist eine Ethoxy- oder Propoxyeinheit, m
ist eine Zahl von größer als 0, typischerweise zwischen ca. 0,5 und ca. 6, besonders
bevorzugt zwischen ca. 0,5 und ca. 3 und M ist ein Wasserstoffatom oder ein Kation
wie z.B. ein Metallkation (z.B. Natrium, Kalium, Lithium, Calcium, Magnesium, etc.),
Ammonium oder ein substituiertes Ammoniumkation. Beispiele für substituierte Ammoniumkationen
sind Methyl-, Dimethyl-, Trimethylammonium- und quaternäre Ammoniumkationen wie Tetramethylammonium
und Dimethylpiperidiniumkationen, sowie solche, die von Alkylaminen, wie Ethylamin,
Diethylamin, Triethylamin, Mischungen davon und ähnliche, abgeleitet sind. Als Beispiele
seien genannt C
12-C
18-Alkyl-polyethoxylat-(1,0)-sulfat, C
12-C
18-Alkyl-polyethoxylat (2,25)sulfat, C
12-C
18-Alkyl-polyethoxylat (3,0)sulfat, C
12-C
18-Alkyl-polyethoxylat (4,0)sulfat, wobei das Kation Natrium oder Kalium ist.
Alkylbenzolsulfonate
[0019] Ein weiteres geeignetes anionisches Tensid, das erfindungsgemäß eingesetzt werden
kann, ist Alkylbenzolsulfonat. Die Alkylgruppe kann dabei entweder gesättigt oder
ungesättigt, verzweigt oder linear und gegebenenfalls mit einer Hydroxylgruppe substituiert
sein.
Die bevorzugten Alkylbenzolsulfonate enthalten lineare Alkylketten mit 9 bis 25 Kohlenstoffatomen,
bevorzugt 10 bis 13 Kohlenstoffatomen, das Kation ist Natrium, Kalium, Ammonium, Mono-,
Di- oder Triethanolammonium, Calcium oder Magnesium und Mischungen davon. Für milde
Tensidsysteme ist Magnesium als Kation bevorzugt, für Standardwaschanwendungen dagegen
Natrium.
Sekundäre Alkansulfonate
[0020] In sekundären Alkansulfonaten kann die Alkylgruppe entweder gesättigt oder ungesättigt,
verzweigt oder linear und gegebenenfalls mit einer Hydroxylgruppe substituiert sein.
Die Sulfogruppe ist statistisch über die gesamte C-Kette verteilt, wobei die primären
Methylgruppen am Kettenanfang und Kettenende keine Sulfonatgruppen tragen. Die bevorzugten
sekundären Alkansulfonate enthalten lineare Alkylketten mit 9 bis 25 Kohlenstoffatomen,
bevorzugt von 10 bis 20 Kohlenstoffatomen und besonders bevorzugt 13 bis 17 Kohlenstoffatome.
Das Kation ist Natrium, Kalium, Ammonium, Mono-, Di- oder Triethanolammonium, Calcium
oder Magnesium und Mischungen davon. Natrium als Kation ist bevorzugt.
Seifen
[0021] Weitere bevorzugte Tenside sind Carboxylate, z.B. Fettsäureseifen und vergleichbare
Tenside. Die Seifen können gesättigt oder ungesättigt sein und können verschiedene
Substituenten, wie Hydroxylgruppen oder Alpha-Sulfonatgruppen enthalten. Bevorzugt
sind lineare gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffreste als hydrophobe Komponente
in den Seifen. Üblicherweise enthalten die hydrophoben Komponenten 6 bis 30 Kohlenstoffatome,
bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatome. Das Kation (M) der Carboxylattenside kann ein
Alkalimetall, z.B. Natrium oder Kalium, ein Erdalkalimetall, z.B. Calcium oder Magnesium,
Ammonium oder substituiertes Ammonium einschließlich Mono-, Di- und Triethanolammonium
sein. Mischungen der Kationen können dabei von Vorteil sein.
[0022] Andere geeignete anionische Tenside sind C
8-C
24-Olefinsulfonate, sulfonierte Polycarboxylsäuren, Alkylglycerinsulfate, Fettacylglycerinsulfate,
Oleylglycerinsulfate, Alkylphenolethersulfate, primäre Paraffinsulfonate, Alkylphosphate,
Alkyletherphosphate, Isethionate, wie Acylisethionate, N-Acyltauride, Alkylsuccinamate,
Sulfosuccinate, Monoester der Sulfosuccinate (besonders gesättigte und ungesättigte
C
12-C
18-Monoester) und Diester der Sulfosuccinate (besonders gesättigte und ungesättigte
C
12-C
18-Diester), Acylsarcosinate, Sulfate von Alkylpolysacchariden wie Sulfate von Alkylolglycosiden,
verzweigte primäre Alkylsulfate und Alkylpolyethoxycarboxylate der Formel RO(CH
2CH
2)
kCH
2COOM worin R C
8-C
22-Alkyl, k eine Zahl von 0 bis 10 und M ein lösliches Salz bildendes Kation ist.
[0023] Das Gewichtsverhältnis von Fettsäurepolyhydroxyamiden der Formel 1 zu den anderen
nichtionischen Tensiden beträgt im allgemeinen 90:10 bis 10:90, bevorzugt 90:10 bis
30:70, insbesondere 80:20 bis 50:50 % und das Gewichtsverhältnis von Fettsäurepolyhydroxyamiden
zu anionischen Tensiden beträgt ungefähr 99:1 bis 1:99, bevorzugt 90:10 bis 10:90,
insbesondere 85:15 bis 40:60. Bei Verwendung sowohl von nichtionischen als auch anionischen
Tensiden kann das Mischungsverhältnis von Fettsäurepolyhydroxyamid zur Summe von nichtionischen
und anionischen Tensiden ungefähr 99:1 bis 1:99 betragen. Das Gewichtsverhältnis der
nichtionischen und anionischen Tenside untereinander ist nicht kritisch und kann beliebige
Zahlenwerte annehmen.
[0024] Durch die Kombination der Fettsäurepolyhydroxyamide in den erfindungsgemäßen Tensidmischungen
mit anderen nichtionischen und/oder mit anionischen Tensiden erhält man eine verbesserte
Löslichkeit der Fettsäurepolyhydroxyamide in Wasser im Vergleich zur alleinigen Verwendung
dieser Tensidgruppe.
[0025] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Tensidmischungen erfolgt in folgender Weise.
Festes bis hochviskoses Fettsäurepolyhydroxyamid wird auf Temperaturen von 40 °C bis
130 °C, bevorzugt 50 °C bis 100 °C erwärmt, ein weiteres oder mehrere nichtionische
Tenside und/oder ein oder mehrere anionische Tenside werden zugegeben und bei diesen
Temperaturen durch Verkneten im Zeitraum von 0.5 Minuten bis 180 Minuten, bevorzugt
1 bis 30 Minuten innig vermischt. Die erhaltenen pastösen Mischungen verfestigen sich
bei Raumtemperatur zu festen bis klebrig festen Blöcken, die in einem weiteren Verfahrensschritt
durch Zugabe von bei der Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln üblichen Zusatzstoffen
wie beispielsweise Builder, Trägermaterialien, Salze und Stellmittel, Tenside, Bleichmittel,
optische Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Bleichaktivatoren, Lösungsvermittler,
Sprengmittel, Entschäumer und Enzymen zu Granulaten weiterverarbeitet werden können.
[0026] Übliche Builder sind Schichtsilikate, beispielsweise SKS6, Disilikate, Natriumaluminiumsilikate
(Zeolithe), Phosphate, Phosphonate, Ethylendiamintetraessigsäure, Nitrilotriacetat,
Zitronensäure und/oder Polycarboxylate.
[0027] Als Salze bzw. Stellmittel kommen beispielsweise Natriumsulfat, Natriumcarbonat oder
Natriumsilikat in Betracht.
Weitere Zusatzstoffe können Natriumborat, Stärke, Saccharose, Polydextrose, Stilbenverbindungen,
Toluolsulfonat, Cumolsulfonat, Seifen, Silicone, Lipasen und Proteasen sein.
Als Bleichaktivatoren kommen aktivierte Carbonsäureester, Carbonsäureanhydride, Lactone,
Acylate, Carbonsäureamide, Acyllactame, acylierte Harnstoffe und Oxamide, daneben
insbesondere aber auch Nitrile und Nitrilquats und Mischungen daraus, beispielsweise
Tetraacetylethylendiamin (TAED), Tetraacetylglukoluril (TAGU), Diacetyldioxohexahydrotriazin
(DADHT), Acyloxibenzolsulfonate, wie Nonanoyloxibenzolsulfonat-Natrium (NOBS) oder
Benzoyloxibenzosulfonat (BOBS) und acylierte Zucker, wie Pentaacetylglucose (PAG)
zum Einsatz.
[0028] Geeignete Trägermaterialien sind Cellulose und Cellulosederivate, beispielsweise
Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Polyacrylate, Copolymere
der Acryl- und Maleinsäure, Talgfettoxethylat, Polyvinylpropyliden, Polyethylenglykole,
Fettsäuren, Zeolithe, Bentonite, Alkalisulfate, insbesondere Na
2SO
4, Alkalicarbonate, Alkalihydrogencarbonate, Kieselsäuren, Alkalisilikate, Alkalialumosilikate
in amorpher oder kristalliner Form und Alkalicitrate.
[0029] Weiter geeignete Zusätze sind anionische und nichtionische Tenside, die die Konsistenz
und Härte der Granulate, sowie die homogene Verteilung der Komponenten günstig beeinflussen.
Bevorzugte anionische Tenside hierbei sind Alkalisalze, Ammoniumsalze, Aminsalze und
Salze von Aminoalkoholen folgender Verbindungen: Alkylsulfate, Alkylethersulfate,
Alkylamid-sulfate und -ethersulfate, Alkylarylpolyethersulfate, Monoglyceridsulfate,
Alkylsulfonate, Alkylamidsulfonate, Alkylarylsulfonate, α-Olefinsulfonate, Alkylsulfosuccinate,
Alkyläthersulfosuccinate, Alkylamidsulfosuccinamate, Alkylsulfoacetate, Alkylpolyglycerin-carboxylate,
Alkylphosphate, Alkylätherphosphate, Alkylsarcosinate, Alkylpolypeptidate, Alkylamidopolypeptidate,
Alkylethionate, Alkyltaurate, Alkypolyglykolethercarbonsäuren oder Fettsäuren, wie
Oleinsäure, Ricinoleinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Kopraölsäuresalz oder hydrierte
Kopraölsäuresalze. Der Alkylrest all dieser Verbindungen enthält normalerweise 8 -
32, vorzugsweise 8-22 C-Atome.
[0030] Als nichtionische Tenside werden polyethoxylierte, polypropoxylierte oder polyglycerinierte
Ether von Fettalkoholen, polyethoxylierte, polypropoxylierte oder polyglycerinierte
Fettsäureester, polyethyloxylierte Ester von Fettsäuren und von Sorbit, polyethoxilierte
oder polyglycerinierte Fettamide bevorzugt.
Daneben sind Zusätze möglich, die das Bleichvermögen beeinflussen, wie Komplexbildner,
Polycarboxylate und Eisen- bzw. Mangan-haltige Metallkomplexe, wie in EP-A-0 458 397
und EP-A-0 458 398 beschrieben.
Weitere Zusätze sind Stoffe, die in der Waschlauge mit der aus dem Aktivator freigesetzten
Peroxicarbonsäure unter Bildung reaktiver Zwischenstufen, wie Dioxiranen oder Oxaziridinen,
reagieren und auf diese Weise die Reaktivität erhöhen können. Entsprechende Verbindungen
sind Ketone und Sulfonimine gemäß US-A-3 822 114 und EP-A- 0 446 982.
[0031] Die erfindungsgemäßen Mischungen können durch folgende Verfahrensschritte in Granulate
überführt werden:
a) Vermischen eines Compounds, enthaltend Fettsäurepolyhydroxyamid und weitere nichtionische
und/oder anionische Tenside mit einem oder mehreren Zusatzstoffen in einem Mischaggregat
(z. B. Pflugscharmischer)
b) Zerkleinern dieser Agglomerate auf die gewünschte Korngröße, mit Hilfe von Mühlen,
Zahnscheibenwalzen und/oder Passiersieben
c) Absieben von Feinanteil und Grobgut.
[0032] Während der Grobanteil direkt einer erneuten Zerkleinerung zugeführt wird, wird der
Feinanteil der Kompaktierstufe zugesetzt. Die Korngröße des Produktes liegt im allgemeinen
im Bereich von 100 - 2000 µm. Das Schüttgewicht der erfindungsgemäßen Granulate liegt
oberhalb 500 kg/m
3, vorzugsweise oberhalb 600 kg/m
3.
[0033] Die auf diese Weise erhaltenen Granulate sind direkt zum Einsatz in Wasch- und Reinigungsmitteln
geeignet. In einer besonders bevorzugten Verwendungsform können sie jedoch mit einer
Coatinghülle versehen werden.
[0034] Hierzu wird das Granulat in einem zusätzlichen Schrift mit einer fllmbildenden Substanz
umhüllt, wodurch die Produkteigenschaften erheblich beeinflußt werden können.
[0035] Als Coatingmittel geeignet sind alle filmbildenden Substanzen, wie Wachse, Silikone,
Fettsäuren, Seifen, anionische Tenside, nichtionische Tenside, kationische Tenside,
sowie anionische und kationische Polymere, z. B. Polyacrylsäure.
[0036] Bevorzugt werden Coatingsubstanzen mit einem Schmelzpunkt von 30 - 100 °C verwendet.
Beispiele hierfür sind in EP-A-0 835 926 beschrieben.
[0037] Durch Verwendung dieser Coatingmaterialien kann das Auflöseverhalten verzögert werden,
um auf diese Weise Wechselwirkungen zwischen dem Bleichaktivator und dem Enzymsystem
zu Beginn des Waschprozesses zu unterbinden. Außerdem kann durch geeignetes Coating
der Staubgehalt reduziert und die Abriebfestigkeit erhöht sowie die Lagerstabilität
weiter verbessert werden.
[0038] Das Aufbringen der Coatingmaterialien erfolgt in der Regel durch Aufsprühen der geschmolzenen
oder in einem Lösemittel gelösten Coatingmaterialien.
[0039] Die erfindungsgemäßen Granulate sind ideal zum Einsatz in Vollwaschmitteln, Fleckensalzen,
Maschinengeschirrspülmitteln, pulverförmigen Allzweckreinigern und
[0040] Nachfolgende Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern ohne sie darauf einzuschränken.
Beispiel 1
[0041] 500 g C12/C14-Fettsäure-N-methylglucamid wurden in 500 g Genagen CA 050, das auf
50 °C erwärmt war, eingetragen und das Gemisch bei dieser Temperatur im Zeitraum von
30 Minuten verknetet. Das so erhaltene Gemisch kann anschließend zu Extrudaten verarbeitet
werden.
Beispiel 2
[0042] Eine Mischung aus 630 g C12/C14-Fettsäure-N-methylglucamid und 270 g Genagen CA 030
wurde auf 80 °C erwärmt. Anschließend wurden 100 g Tensopol USP 94 zugesetzt und bei
65 °C innerhalb von 60 Minuten zu einer homogenen Mischung verknetet. Diese feste
Mischung wurde mit 770 g Soda zu einer granulatförmigen Mischung vermahlen.
Beispiel 3
[0043] Eine Mischung aus 640 g C12/C14-Fettsäure-N-methylglucamid und 160 g Genagen CA 050
wurden auf 45 °C erwärmt und unter Zugabe von 200 g Hostapon SCID zu einer homogenen
Mischung innerhalb von 10 Minuten geknetet. Dieser Mischung wurden dann 42 g einer
Mischung aus Zitronensäure und NaHCO
3 im molaren Verhältnis 1:1 zugegeben und weitere 15 Minuten verknetet. Das erhaltene,
bei Raumtemperatur feste Gemisch wurde mit 750 g Zeolith A vermahlen und auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Beispiel 4
[0044] 700 g einer Mischung aus C16/C18-Fettsäure-N-methylglucamid und Genagen CA 050 im
Gewichtsverhältnis 70:30 wurden auf 50 °C erwärmt und 300 g Tensopol USP 94 zugesetzt.
Die Mischung wurde bei 50 °C 15 Minuten lang geknetet und auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die Mischung wurde anschließend mit 1000 g SKS 6 (Schichtkieselsäure) gemahlen.
[0045] Zur Bestimmung der Löslichkeit wurden die beschriebenen Tensidmischungen auf eine
Korngröße von 400 µg vermahlen und jeweils 1 g davon bei 10 °C in Wasser aufgelöst
(Angaben in Gew.-% bezogen auf das Ausgangsgewicht). Nach jeweils 5 Minuten wurde
der Anteil bestimmt, der sich aufgelöst hatte. Auf diese Weise wurden bei den Mischungen
gemäß der Beispiele 1 bis 4 folgende Löslichkeiten gemessen:
Beispiel 1: 53 % Beispiel 3: 73 %
Beispiel 2: 47 % Beispiel 4: 65 %
[0046] Zusätzlich wurden gemäß der Verfahrensweise nach Beispiel 1 noch die in der folgenden
Tabelle aufgeführten festen Mischungen hergestellt und deren Löslichkeit bestimmt,
wie angegeben:
Fettsäurepolyhydroxyamid |
nichtionisches Tensid |
anionisches Tensid |
Lösungsmittel |
Löslichkeit |
GA1 90% |
|
|
10% PG |
1% |
GA1 80% |
|
|
20% PEG400 |
3% |
GA1 70% |
30% CA050 |
|
|
19% |
GA1 70% |
30% LA050 |
|
|
16% |
GA1 76,5% |
|
15% LAS |
8,5% PG |
13% |
GA1 63% |
|
30% Arkopon T |
7% PG |
31% |
GA1 65% |
20% CA050 |
15% LAS |
|
60% |
GA1 63% |
27% CA030 |
10% Tensopol USP 94 |
|
47% |
GA1 63% |
27% PA100 |
10%Tensopol USP 94 |
|
11% |
GA1 63% |
27% OA050 |
10% Tensopol USP 94 |
|
39% |
GA1 64% |
16% CA050 |
20% Rewopol SBF 12 |
|
43% |
GA1 64% |
16% CA050 |
20% Hostapur SAS 93 |
|
54% |
GA1 64% |
16% CA050 |
20% Tensopol USP 94 |
|
69% |
GA1 48% |
12% CA050 |
40%Tensopol USP 94 |
|
99% |
GA1 48% |
32% CA050 |
20%Tensopol USP 94 |
|
99% |
GA2 100% |
|
|
|
0% |
GA2 49% |
21% LA050 |
30%Tensopol USP 94 |
|
42% |
GA2 49% |
10,5% CA050 |
|
10,5% PEG4000 |
49% |
GA2 28 % |
12 % CA050 |
60 %Tensopol USP 94 |
|
99 % |
GA2 35 % |
15 % C 050 |
50 %Tensopol USP 94 |
|
85 % |
[0047] Die benutzten Tenside haben folgende Konstitution:
- PG
- Propylenglykol
- PEG
- Polyethylenglykol
- GA1
- C12/C14-Fettsäure-N-methylglucamid
- GA2
- C16/C18-Fettsäure-N-methylglucamid
- CA030
- Cocosfettsäureamid + 4 EO
- CA050
- Cocosfettsäureamid + 6 EO
- LA050
- linearer C12/14-Fettalkohol + 5 EO
- OA050
- Oleylamid + 6 EO
- PA100
- Palmfettsäureamid + 11 EO
- ®Rewopol SBF 12
- Sulfosuccinat
- ®Hostapur SAS93
- sec. Alkansulfonat
- ®Hostapon SCID
- Cocosfettsäureisethionat
- ®Arkopon T
- Ölsäuretaurid
- ®Tensopol USP 94
- C12/C16-Fettalkoholsulfat