[0001] Die Erfindung betrifft einen Baustein aus silikatischen Rohstoffen, mit einer strukturbildenden
Raumform und einer gegebenenfalls teilweisen Füllung von Hohlräumen in der Raumform,
die den Baustein in der Höhe zur Gänze durchsetzen. Es sind Hohlblocksteine bekannt,
die aus silikatischen Grundstoffen aufgebaut sind und durchgehende Kanäle aufweisen,
die senkrecht zur Wärmeflussrichtung verlaufen. Die strukturbildende Raumform übernimmt
dabei die Fertigkeitsaufgabe, während die Kanäle in erster Linie für die thermische
Isolierwirkung dieses Bausteines sorgen. Verbesserungen hinsichtlich der Festigkeit
wurden durch spezielle Formgebung, Material und Dichte desselben erreicht. Die Wärmedämmung
wurde durch Einlagen in den Kanälen, Hohlräumen oder Öffnungen eines Bausteines verbessert,
wobei auch Polystyrol zur Anwendung kam. Dabei wird die Wärmeleitung, Strahlung und
die Konvektion in den Hohlräumen berücksichtigt. Stabilität und Isolierung von Bausteinen
wurde ferner auch durch isolierende Auflagen, insbesondere an der Aussenseite eines
hochfesten verstärkten Bausteines, z.B. mit druckfester Verfüllung der tragenden Struktur
erreicht.
[0002] Die Erfindung zielt darauf ab, einen Baustein, wie z.B. Mauerstein, bzw. Hohlblockstein
oder Ziegel hinsichtlich seiner Druckfestigkeit und seiner Wärmedämmung zu verbessern.
Dies wird dadurch erreicht, dass die strukturbildende Raumform aus lockerem porösem
Silikatmaterial geringer Rohdichte und hoher thermischer Isolierung (Wärmedämmung)
und die Füllung und bzw. oder eine Beschichtung, insbesondere einer oder mehrerer
Aussenseiten des Bausteines, aus dichtem, festem Silikatmaterial hoher Rohdichte und
hoher Druckfestigkeit gebildet ist. Damit ist der Baustein in seiner Hauptform in
Abkehr von bisherigen Ausführungen in erster Linie auf hohe Wärmedämmung ausgelegt,
weil die strukturbildende Raumform aus lockerem, porösem Silikatmaterial besteht,
während die Hohlräume mit tragendem Material, also z.B. gebranntem Ton oder Lehm,
ausgekleidet oder gefüllt sind. Diese Auskleidung oder Beschichtung mit festem, tragendem
Silikatmaterial kann zusätzlich oder an Stelle einer inneren Füllung auch aussen,
ein- oder mehrseitig am Ziegel, Hohlblock oder Baustein vorgesehen sein. Wie erwähnt,
ist es zweckmäßig, wenn die Raumform einem Hohlziegel entspricht und wenigstens einige
der durchgehenden Hohlräume in der gesamten Höhe mit druckfestem Silikatmaterial ausgefüllt
sind. Diese durchgehenden, senkrechten Öffnungen bzw. deren Befüllung übernehmen die
tragende Funktion des Bausteines, während die formgebende Struktur im Wesentlichen
der thermischen Isolierung dient. In diesem Sinn ist es auch vorteilhaft, wenn in
den durchgehenden Hohlräumen Platten bzw. Leisten im Abstand zueinander oder Hohlprofile
oder Stäbe aus druckfestem Silikatmaterial vorgesehen sind. Diese Platten oder Stäbe
werden als separate Baukörper aus festem Material hergestellt und in die Öffnungen
eingesetzt und allenfalls verklebt. Sie können auch in die Öffnungen eingegossen werden.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist dadurch gekennzeichnet, dass
als lockeres poröses Silikatmaterial, Lehm bzw. Ton, gemischt mit Porosierungsmitteln,
in einer Rohdichte kleiner als 1500 kg/m
3 und als druckfestes Silikatmaterial, Lehm bzw. Ton in einer Rohdichte größer als
1500 kg/m
3, jeweils getrocknet und vorzugsweise auch gebrannt vorgesehen ist. Es ist auch möglich,
das lockere, poröse Silikatmaterial in bloß getrocknetem Zustand, allenfalls mit einem
aushärtendem Bindemittel stabilisiert, einzusetzen. Das druckfeste Material hat wesentlich
höhere Rohdichte und wird in aller Regel getrocknet und gebrannt. Als Porosierungsmittel
werden Sägespäne, Styropor, z.B. in Kugelform, Zellulosefasern oder andere extrem
leichte Granulate verwendet. Dieser Zusatz kann beispielsweise 30% des homogenisierten
silikatischen Rohstoffes betragen. Die angegebenen Rohdichten verstehen sich im gebrannten
Zustand. Es wurden im Zusammenhang mit der Erfindung für das lockere poröse Material
der strukturbildenden Raumform Rohdichten von 500 kg/m
3 bzw. 300 kg/m
3 als Extremwerte erreicht.
[0003] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Die
Fig. zeigt eine Draufsicht auf einem Hohlblockstein.
[0004] Ein Hohlblockstein 1 mit einem Lochbild gemäß der dargestellten Draufsicht wurde
aus homogenisiertem Lehm oder Ton unter Beigabe von Porosierungsmitteln (z.B. Zellulosefasern)
im Strangpressverfahren hergestellt. Nach dem Trocknen und Brennen ergibt sich ein
Hohlziegel oder Lochziegel aus lockerem porösem Silikatmaterial mit hoher Wärmedämmung.
Um diesen Baustein die nötige Tragfähigkeit bzw. Druckfestigkeit zu geben, sind die
Hohlräume 2, 3, 4 und 5, bzw. einige derselben, über ihre ganze Länge mit dichtem,
festem Silikatmaterial, also z.B. gebrannten Lehm oder Tonplatten 6, Leisten 7, Hohlprofilen
8 oder Stäben 9 gefüllt. Die Zeichnung zeigt beispielhaft jeweils nur einen Hohlraum
2, 3, 4 oder 5 mit jeweils einer anderen Befüllung oder Auskleidung. Diese können
jeweils mehrfach, z.B. auch in allen Hohlräumen, vorgesehen sein. Es können auch Kombinationen,
z.B. auch symmetrisch verteilt, die Hohlräume ganz oder teilweise ausfüllen. Das druckfeste
Silikatmaterial kann auf die trockene strukturbildende Raumform aus dem lockeren,
porösen Silikatmaterial aufgebracht und gleichzeitig gebrannt werden. Es können die
Plättchen 6, Leisten 7, Hohlprofile 8 oder Stäbe 9 auch separat hergestellt und gebrannt
werden. Sie werden nachträglich in die Hohlräume 2, 3, 4 bzw. 5 eingeschoben, eingeklebt
oder eingepresst.
[0005] Die Fig. zeigt ferner noch alternativ oder ergänzend je eine Beschichtung 10, 11
an der Aussen- bzw. Innenseite des Bausteines 1. Diese ebenfalls aus einem festem
Silikatmaterial hoher Rohdichte und hoher Druckfestigkeit gebildete Beschichtung 10,
11 wirkt sich positiv auf die Belastbarkeit und auf die Oberflächenbeschaffenheit
der Sichtflächen aus. Der Baustein 1 ist besonders resistent gegen Witterungseinflüsse,
da er zwar noch atmungsaktiv jedoch kaum wasseraufnahmefähig ist. Auch treten Abnützungsspuren
weder aussen noch innen auf.
1. Baustein aus silikatischen Rohstoffen, mit einer strukturbildenden Raumform und einer
gegebenenfalls teilweisen Füllung von Hohlräumen in der Raumform, die den Baustein
in der Höhe zur Gänze durchsetzen, dadurch gekennzeichnet, dass die strukturbildende Raumform aus lockerem porösem Silikatmaterial geringer
Rohdichte und hoher thermischer Isolierung (Wärmedämmung) und die Füllung und bzw.
oder eine Beschichtung (10, 11), insbesondere einer oder mehrerer Aussenseiten des
Bausteines (1) aus dichtem, festem Silikatmaterial hoher Rohdichte und hoher Druckfestigkeit
gebildet ist.
2. Baustein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Raumform einem Hohlziegel entspricht und wenigstens einige der durchgehenden
Hohlräume (2, 3, 4, 5) in der gesamten Höhe mit druckfestem Silikatmaterial ausgefüllt
sind.
3. Baustein nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den durchgehenden Hohlräumen (2, 3, 4, 5) Platten (6) bzw. Leisten (7) im
Abstand zueinander oder Hohlprofile (8) oder Stäbe (9) aus druckfestem Silikatmaterial
vorgesehen sind.
4. Baustein nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als lockeres poröses Silikatmaterial, Lehm bzw. Ton, gemischt mit Porosierungsmitteln,
in einer Rohdichte kleiner als 1500 kg/m3 und als druckfestes Silikatmaterial, Lehm bzw. Ton in einer Rohdichte größer als
1500 kg/m3, jeweils getrocknet und vorzugsweise auch gebrannt vorgesehen ist.