[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit einem Kurbelgehäuse, in dem eine
Kurbelwelle drehbar gelagert ist, an der zumindest ein einen Kolben tragendes Pleuel
angelenkt ist, wobei der Kolben in einem von einem Zylinderkopf unter Bildung eines
Brennraums abgedeckten Zylinder bewegbar ist, wobei dem Brennraum Kraftstoff und Verbrennungsluft
zuführbar sind, wobei in den Zylinderkopf eine Motorbremsvorrichtung eingesetzt ist,
die ein mit einer Betätigungseinrichtung zusammenwirkendes Bremsventil aufweist, über
das der Brennraum mit dem Abgassystem verbindbar ist, und wobei das Bremsventil mit
einem Ventilteller in eine Ausnehmung im Zylinderkopfboden eingesetzt ist, die mit
einer seitlichen Ausbuchtung zusammenwirkt.
[0002] Eine derartige Brennkraftmaschine ist aus der AT-PS 183 601 bekannt. Diese Brennkraftmaschine
weist ein Bremsventil auf, das von einer Steuermechanik betätigbar ist. Dazu wird
das Bremsventil entgegen der Kraft einer Druckfeder von einer Sitzfläche abgehoben.
Dabei ist die Sitzfläche in einer Ausnehmung in dem Zylinderkopf eingelassen, wobei
die Ausnehmung eine zu der Zylinderwand weisende seitliche Ausbuchtung aufweist. Der
Öffnungshub des Bremsventils ist so bemessen, daß er über die Tiefe der Ausnehmung
den Ventilteller des Bremsventils bis in den Brennraum hinein bewegt. Im Motorbremsbetrieb
- also bei geöffnetem Bremsventil - strömt die in dem Brennraum verdichtete Verbrennungsluft
über die Ausnehmung und ein von dem Bremsventil beherrschten Kanal in das Abgassystem
der Brennkraftmaschine. Nähere Angaben über die konkrete Ausbildung der Ausnehmung
und der Ausbuchtung sind diesem Dokument nicht zu entnehmen. Ersichtlich ist nur,
daß die Lage der Ausbuchtung strömungstechnisch ungünstig ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brennkraftmaschine mit einer Motorbremseinrichtung
bereitzustellen, die insbesondere strömungstechnisch gegenüber dem Stand der Technik
verbessert ist.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Bremsventil im Bereich zwischen zumindest
einem Auslaßventil und der Zylinderseitenwand angeordnet ist die Ausbuchtung den Ventilteller
umfaßt und sich zu zumindest einen Auslaßventilsitzbereich erstreckt. Die Ausbuchtung
ist somit von der Zylinderseitenwand hin zum Zentrum des Brennraums verlegt. Dadurch
ergeben sich günstigere Strömungsverhältnisse.
[0005] Insbesondere bei Ausbildung der Brennkraftmaschine als vierventilige Brennkraftmaschine,
also mit zwei Einlaßventilen und zwei Auslaßventilen erstreckt sich die Ausbuchtung
zu den zwei nebeneinanderliegenden Auslaßventilsitzbereichen. Da das Zentrum in dem
einen Brennraum zugeordneten Zylinderkopfteil dem Einspritzventil vorbehalten ist,
stellt diese Anordnung unter den gegebenen Umständen eine günstige Lösung dar. Einerseits
ist der Verbindungskanal zwischen dem (beziehungsweise Auslaßkanal (Auslaßkanälen)
und dem von dem Bremsventil beherrschten Auslaß kurz, andererseits ist in diesem Bereich
gerade genügend Platz für die Unterbringung des Bremsventils einschließlich der Betätigungseinrichtung.
[0006] In weiterer Ausgestaltung geht die Ausbuchtung in einem Randbereich in eine der Auslaßventilsitzringaufnahme
vorgelagerten Anfasung über. Die Ausbuchtung ist somit so groß gewählt, daß der maximal
verfügbare Raum in diesem Bereich des Zylinderkopfs ausgenutzt ist.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Ausbuchtung der Ausnehmung brennraumseitig
vorgelagert und weiterhin ragt das Bremsventil bei maximalen Öffnungshub mit dem Ventilteller
brennraumseitig nicht aus der Ausnehmung hinaus. Diese beiden Weiterbildungen gewährleisten
eine günstige Funktion und Wirkung der Öffnungsbewegung des Bremsventils. Einerseits
ist gewährleistet, daß das Bremsventil unter keinen Umständen in den Brennraum hineinragen
kann. Dadurch ist sichergestellt, daß der Ventilteller des Bremsventils auch bei der
OT-Stellung des entsprechenden Kolbens nicht mit dessen Kolbenboden zusammenstoßen
kann. Andererseits ist durch die seitliche Vorlagerung der Ausbuchtung zu der Ausnehmung
gewährleistet, daß auch schon bei einem geringen Öffnungshub des Bremsventils ein
wirkungsvolles Abströmen von in dem Brennraum komprimierter Verbrennungsluft durch
die Ausbuchtung über dem von dem Ventilteller freigegebenen Auslaß, den Verbindungskanal
in den Auslaßkanal erfolgen kann.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung entspricht die Tiefe der Ausbuchtung zumindest angenähert
der Tiefe der Anfasung. Somit wird die Strömung in diesem Übergangsbereich nicht nachteilig
beeinflußt. Weiterhin ist dies bearbeitungsmäßig günstig.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung ist die Ausbuchtung bearbeitungsmäßig kreiszylinderförmig
ausgebildet. Somit kann die Ausbuchtung einfach durch ein entsprechendes zylindrisches
Fräßwerkzeug in den Zylinderkopf eingearbeitet werden. Dabei ist der Mittelpunkt der
Ausbuchtung exzentrisch zu der Bremsventilachse und auch zu der Mittelachse der Ausnehmung
versetzt. Die erforderlichen Bearbeitungsvorgänge können somit nacheinander durch
entsprechende Scheibenfräswerkzeuge in den Zylinderkopfboden eingearbeitet werden.
[0010] Weiterhin ist das Bremsventil in Richtung der Zylinderachse in dem Zylinderkopf angeordnet.
Dies ermöglicht die Bearbeitung von Ausbuchtung und Ausnehmung parallel zu der Zylinderachse.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Zeichnungsbeschreibung
zu entnehmen, in der ein in den Figuren dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher beschrieben ist.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen Querschnitt durch den Zylinderkopf im Bereich eines Bremsventils,
- Fig. 2:
- einen Schnitt quer zu dem gemäß Fig. 1 und
- Fig. 3:
- eine brennraumseitige Ansicht des einen Zylinder überdeckenden Zylinderkopfbereiches.
[0013] Die in Fig. 1 dargestellte Motorbremseinrichtung ist insbesondere in einer mehrzylindrigen
selbstzündenden Brennkraftmaschine, die insbesondere zum Antrieb von Nutzfahrzeugen
verwendet wird, eingebaut. Die Motorbremseinrichtung weist ein Bremsventil 1 auf,
das im geöffneten Zustand den zwischen einem Zylinder mit dem darin hin und her gleitenden
Kolben und dem Zylinderkopf 2 gebildeten Brennraum 3 über einen Auslaß 28, einen Verbindungskanal
4 mit einem Auslaßkanal 5 (Fig. 2) verbindet. In dem Auslaßkanal 5 oder dem nachfolgenden
Abgassystem der Brennkraftmaschine kann noch eine Stauklappe eingesetzt werden, die
beim Motorbremsbetrieb in eine zumindest teilweise geschlossene Stellung bringbar
ist.
[0014] Das Bremsventil 1 weist brennraumseitig einen Ventilteller 6 und kipphebelraumseitig
eine Betätigungseinrichtung 7 auf. Diese Retätigungseinrichtung 7 weist einen Kolben
8 auf, der in einer Kolbenbohrung 9 in Richtung der Bremsventilachse bewegt werden
kann. Diese Kolbenbohrung 9 ist im Ausführungsbeispiel direkt in den Zylinderkopf
2 eingearbeitet, kann aber auch in ein separates Bauteil eingearbeitet sein. Der Kolben
8 stützt sich mit seiner Kolbeninnenseite 10 auf dem Schaftende 11 des Bremsventils
1 ab. An diesem Schaftende 11 stützt sich weiterhin über einen Federteller 12, der
über Klemmkegel 13 an dem Ventilschaft 14 festgelegt ist, eine Druckfeder 15, die
gegenüberliegend auf einer auf der Bodenwand 16 der Kolbenbohrung 9 aufliegenden Druckplatte
17 aufliegt, ab.
[0015] Der Kolbeninnenseite 10 gegenüberliegend weist der Kolben 8 eine Anlagenase 18 auf,
die gegen einen Deckel 19 anliegen kann. Der Deckel 19 ist mit einer Runddichtung
20 in einen erweiterten Teil der Kolbenbohrung 9 eingesetzt und verschließt einen
Betätigungsraum 21. In diesem Betätigungsraum 21 ist über eine Zuleitung in dem Deckel
19 oder in dem Zylinderkopf 2 ein beliebiges Medium, beispielsweise Druckluft, Kraftstoff,
Hydrauliköl oder Schmieröl, steuerbar zuführbar. Dieses Medium bewegt den Kolben 8,
der im übrigen über einen Runddichtring 22 in der Kolbenbohrung 9 dichtend geführt
ist, in Richtung zu dem Brennraum 3. Dadurch wird das Bremsventil 1 ebenfalls in diese
Richtung bewegt und der Ventilteller 6 hebt von dem Ventilsitz 23 soweit ab, bis die
Unterseite des Ventiltellers 6 maximal in der Trennebene 24 zu dem Brennraum steht.
Diese Öffnungsbewegung ist durch die Länge des Kolbenhemdes 25 einstellbar. In der
geöffneten Stellung gibt das Bremsventil 1 die Strömungsverbindung zwischen dem Brennraum
3 über eine Ausbuchtung 26, eine Ausnehmung 27, einem Auslaß 28, einen Verbindungskanal
4 zu dem Auslaßkanal 5 frei. Die Ausnehmung 27 ist konzentrisch zu der Bremsventilachse
dem Ventilsitz 23 brennraumseitig vorgelagert, während die Ausbuchtung 26 - ebenfalls
(bearbeitungsmäßig) kreiszylinderförmig ausgebildet - exzentrisch zu der Bremsventilachse
so angeordnet ist, daß sie zylinderwandseitig mit der Außenbegrenzung der Ausnehmung
27 zusammenfällt und zur Zylindermitte hin eine zusätzliche Vertiefung in dem Zylinderkopf
1 bildet. Durch den engen Spalt im Bereich der zylinderwandseitigen Außenbegrenzung
und dem Ventilteller 6 ist die Abströmung der in dem Brennraum 3 befindlichen Verbrennungsluft
behindert, während sie durch die zur Zylindermitte weisende Ausbuchtung 16 über die
Ausnehmung 27 nahezu unbehindert in den Auslaß 28 abströmen kann.
[0016] Zusätzlich zu dem bisher ausgeführten sind in der Fig. 2 die Tiefenverhältnisse von
Ausbuchtung 26, Ausnehmung 27 und einer Auslaßventilsitzringaufnahme 29 mit einer
brennraumseitig vorgelagerten Anfasung 30 dargestellt. Es ist ersichtlich, daß die
Tiefe der Ausbuchtung 26 nicht ganz der Tiefe der Anfasung 30 entspricht, während
die Tiefe der Ventilsitzringaufnahme 29 dahinterliegend eine erheblich größer ist.
Somit ist durch die räumlich in den Bereich (vor) der Auslaßventilsitzringaufnahme
29 hineinragende Ausbuchtung 26 keine negative Beeinflussung (Schwächung) dieses Bereiches
gegeben. In die Auslaßventilsitzringaufnahme 29 wird nach der Fertigbearbeitung des
Zylinderkopfes 2 ein Ventilsitzring eingesetzt und anschließend ein Auslaßventil ggf.
unter Einfügung einer Ventilschaftführung in die Bohrung 31 eingesetzt.
[0017] In Fig. 3 ist insbesondere die Lage der Ausbuchtung 26 von einer brennraumseitigen
Ansicht des Zylinderkopfs 1 im Bereich eines Brennraums 3 - wobei strichliniert die
Zylinderseitenwand dargestellt ist - erkennbar. Es ist ersichtlich, daß die Ausbuchtung
26 exzentrisch zu der Bremsventilachse in Richtung zu dem Zentrum des Brennraums 3
ausgerichtet ist. Genau mittig zu dem Brennraum 3 ist im übrigen eine Öffnung 32 für
ein Einspritzventil angeordnet, während auf der rechten Seite die Aufnahmen für Einlaßventile
eingearbeitet sind.
1. Brennkraftmaschine mit einem Kurbelgehäuse, in dem eine Kurbelwelle drehbar gelagert
ist, an der zumindest ein einen Kolben tragendes Pleuel angelenkt ist, wobei der Kolben
in einem von einem Zylinderkopf unter Bildung eines Brennraums abgedeckten Zylinder
bewegbar ist, wobei dem Brennraum Kraftstoff und Verbrennungsluft zuführbar sind,
wobei in den Zylinderkopf eine Motorbremsvorrichtung eingesetzt ist, die ein mit einer
Betätigungseinrichtung zusammenwirkendes Bremsventil aufweist, über das der Brennraum
mit dem Abgassystem verbindbar ist, und wobei das Bremsventil mit einem Ventilteller
in eine Ausnehmung im Zylinderkopfboden eingesetzt ist, die mit einer seitlichen Ausbuchtung
zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsventil (1) im Bereich zwischen zumindest einem Auslaßventil (34) und der
Zylinderseitenwand (33) angeordnet ist die Ausbuchtung (26) den Ventilteller (6) umfaßt
und sich zu zumindest einem Auslaßventilsitzbereich (29a) erstreckt.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbuchtung (26) sich zu zwei nebeneinanderliegenden Auslaßventilsitzbereichen
(29a) erstreckt.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbuchtung (26) in einem Randbereich in eine der Auslaßventilsitzringaufnahme
(29) vorgelagerten Anfasung (30) übergeht.
4. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbuchtung (26) der Ausnehmung (27) brennraumseitig vorgelagert ist.
5. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsventil (1) bei maximalen Öffnungshub mit dem Ventilteller (6) brennraumseitig
nicht aus der Ausbuchtung (26) herausragt.
6. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Ausbuchtung (26) zumindest angenähert der Tiefe der Anfasung (30) entspricht.
7. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbuchtung (26) bearbeitungsmäßig kreiszylinderförmig ausgebildet ist.
8. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsventil (1) in Richtung der Zylinderachse in dem Zylinderkopf (2) angeordnet
ist.